Forum

-> alle Kategorien des Forums (hier geht es auch zur Stichwortsuche)


Beitrag hinzufügen
Name: (= Nachname) Passwort: (= Kundennummer)
Sie haben noch keine Login-Daten? Hier können Sie sich anmelden!
Beitrag:
Bei längeren Beiträgen empfehlen wir, den Text in einem Textprogramm zu verfassen und aus der Zwischenablage einzukopieren.
Link zu anderen Medien:
Bitte anklicken, wenn Ihr Beitrag in erster Linie einen Link zu anderen Medien (Zeitungsmeldung etc.) darstellt.
Foto:
(gif/jpg/png / Dateigröße max. 2MB)

Flugbedürfnisse von Vögeln



Michael Mettler:   @Jennifer: Ah ja. Was die nette Frage aufwirft, ob es Sinn einer Tierhaltung sein kann, die Degeneration von Muskulatur einzuplanen... Dann stecken wir doch zukünftig Wölfe, Bären oder Elefanten einfach wieder in Kleinstanlagen, und sobald ihre Beinmuskulatur degeneriert ist, können sie mit einer flächenzehrenden Unterbringung nichts mehr anfangen, also kann man den Platz anders nutzen (Ironie).

@Ollo: Ob Dunkelheit wirklich für ALLE (tagaktiven) Vögel eine Hemmschwelle darstellt, bliebe noch zu beweisen. Z.B. habe ich früher in der Dunkelschleuse der Freiflughalle im Berliner Zoo nicht nur einmal einen Laufkuckuck gesehen, und nach dem Kot auf dem Boden zu urteilen, hielten sich da im Laufe des Tages wohl mehrere Vögel auf... Vielleicht schreckt ja Dunkelheit einen Waldvogel, der Dämmerlicht gewohnt ist, nicht so sehr wie einen Bewohner offener Landschaften? Zudem dürften auch Höhlenbrüter wenig Angst vor Dunkelheit haben, sonst wären sie schon ausgestorben...

Das berühmte "Antwerp cage system", bei dem die Vögel in zum Besucher hin offenen Volieren gehalten werden (Gibt es das eigentlich noch? War vor zehn Jahren zuletzt dort!) und sich anscheinend auch nicht gegenseitig besuchen, nutzt(e) jedenfalls die Kombination aus ZWEI Hemmschwellen: Erstens ist/war der Besucherraum im Gegensatz zu den beleuchteten Volieren dunkel und zweitens völlig kahl und damit für die Vögel reizlos.

Wobei wiederum die Frage wäre, ob sich wirklich alle Vögel nur von einem kahlen Raum abschrecken ließen; bei z.B. Schwalbenstaren oder Spinten könnte ich mir vorstellen, dass sie den Luftraum trotzdem für ihre rasanten Flugmanöver nutzen würden.
(22.06.2007, 23:00)
Ollo:   @ Michael
Also ich finde den Volierenkomplex in Stuttgart gräßlich (wie eigentlich auch alles andere dort). Man sieht doch nur noch Drähte, Gitter und Maschen.

Für Vögel gibt es sehr wohl eine psychische Barriere, und zwar Dunkelheit. Man hat diesen Effekt früher manchmal in Vogelhäusern genutzt. Allerdings taugt er nicht dazu, das Stutzen zu ersetzen, denn draußen kann man nach oben hin nunmal leider keine Dunkelbarriere einschieben.
(22.06.2007, 22:04)
Jennifer Weilguni:   Zitat aus dem aktuellen Zooführer aus Bremerhaven:
Sie können, aber tun es nicht
Da die Tiere ohne Netz gehalten werden und dennoch nicht wegfliegen, wird immer wieder die Frage gestellt, ob unsere Basstölpel kupiert sind, also ob die Handschwinge als Küken amputiert wurde oder ob die Schwungfedern beschnitten wurden. Weder noch !
Die Flugmuskulatur degeneriert sehr schnell und die Tiere können dann nur noch sehr schlecht fliegen. Sie bleiben dann lieber als Gruppe zusammen. Selbst bei Stürmen, bei denen sie eigentlich nur die Flügel ausbreiten müssten, kommen sie nicht in Versuchung.
(22.06.2007, 21:14)
Michael Mettler:   P.S. Im neuen Bremerhavener Gehege scheint mir durchaus die Möglichkeit zu bestehen, bei Wind allein durch Flügelheben zu starten. Ich habe aber nicht drauf geachtet, ob die Vögel nun gestutzt sind.

Mir fällt da gerade ein, dass ich mal gehört habe, dass es erst seit relativ junger Zeit Bass-Tölpel auf Helgoland gebe. Sollten die etwa auf Bremerhavener "Flüchtlinge" zurück gehen? :-)
(22.06.2007, 17:50)
Michael Mettler:   @Andreas Hartung: Genau so habe ich das aus Bremerhaven auch in Erinnerung, und dieses Prinzip klappt(e?) ja wohl auch in Stuttgart. Meiner Erinnerung nach wurde in einem Bremerhavener Jahresbericht auch erwähnt, dass einige Tölpel seinerzeit einen Sturm "nutzten", um nun doch mal Wind unter die Flügel zu bekommen, und auf Nimmerwiedersehen verschwanden...

In Sachen Freiflughaltung: Solange das Thema Vogelgrippe noch eins sein wird, erübrigen sich wohl derartige Gedanken ohnehin.... Kennt sich denn jemand mit Versicherungsbestimmungen aus? Zoovögel sind ja schließlich gekennzeichnet (Ring, Transponder), und somit ließe sich der Halter durchaus ausfindig machen, falls ein Freiflieger einen Unfall oder sonstigen Schaden verursachen sollte. Bei versehentlich oder durch höhere Gewalt (Windbruch usw.) entkommenen Vögeln (und anderen Tieren) greift ja wohl noch eine gängige Versicherung, aber bei solchen, die vom Halter selbst absichtlich frei gelassen werden...?
(22.06.2007, 17:31)
Andreas Hartung:   Die Dampfschiffenten in Köln sollen ja eingesetzt worden sein, um die Graureiher-Plage einzudämmen. Hat das Wirkung gezeigt und waren sie dann etwa auch aggressiv gegenüber den Pinguinen?

@MM: Das wäre sicher einen Versuch wert, vor allem bei der Reiherente könnte ich mir vorstellen, dass das funktioniert.

Was die Baßtölpel in Bremerhaven betrifft: Zwar war ich seit dem Umbau noch nicht wieder dort und kenne somit das neue Gehege nicht, laut dem alten Zooführer wurden sie aber doch damals so gehalten, dass sie, obwohl flugfähig, nicht starten konnten und somit nicht unbedingt "freiwillig" da blieben? (Kann das jemand bestätigen? - Den alten Führer habe ich gerade nicht griffbereit.)
(22.06.2007, 16:45)
Michael:   Weiß man denn warum man die Gemeinschaftshaltung mit den Dampfschiffenten in Köln aufgegeben hat. Immerhin haben viele Zoos diesbezüglich nachgezogen so sind auch bei den Augsburger Magellanpinguinen Dampfschiffenten mit auf der Anlage.
Gut Pelikane scheinen sich dann wohl nicht auf solche Barrieren einzulassen und wohl schon erst recht nicht, wenn man ihnen die Flügel nicht stutzt, gab es doch mal einen Pelikan, der sich auf dem Ku-Damm verirrt hatte.
So scheint man bei den Vögeln wohl wirklich nur die Alternative von Volieren zu haben. Ein schönes Beispiel für eine Großvoliere habe ich jedoch noch, die auch das Problem mit verschiedenen Vergesellschaftungen gut gelöst hat und für Besucher sehr attraktiv ist. Die Großvoliere in Stuttgart, die in verschiedene Lebensräume unterteilt ist, die voneinander abgetrennt sind. Ich denke so etwas wäre eine schöne Alternative, die zwar kostspielig ist, aber für Besucher sehr reizvoll und den Vögeln ausreichend Flugraum bietet.
Da wir auch von Gemeinschaftshaltungen oft sprechen, so wäre es doch möglich, in solchen Anlagen kleinere Huftiere mit zu präsentieren, wie es in einigen Tropenhallen auch praktiziert wird, oder auch Schildkröten, je nach Dimension vielleicht auch eine kleinere Antilopenart, welche vom Besucher durch einen Wassergraben getrennt sind, der für die Vögel jedoch keine Barriere darstellt. Okay ich sehe schon, das sind alles ziemlich große Träume, aber aufgrund der momentanen baulichen Superlativen in diversen Einrichtungen vielleicht gar nicht zu abwegig.
(22.06.2007, 11:06)
IP66:   In Köln mußte man die Gemeinschaftshaltung von Dampfschiffenten und Pinguinen wieder aufgeben. Ob es für die Rotschulterenten wirklich so viel besser ist, in einer kleinen VOliere als auf einem großen Teich gehalten zu werden, ist die Frage. Baumen denn Pfeifgänse in Freifluganlagen auf? Ich habe das nicht nicht gesehen.
(22.06.2007, 10:33)
Konstantin Ruske:   Ich halte Pelikane für relativ intelligent, und gerade aus der daraus enspringenden Neugier heraus überwinden sie regelmäßig den kleinen Zaun an der TP- Anlage, verteilen sich über die Schloßparterre, den großen Springbrunnen und schauen abends auch schon mal am Eingang Bärenschaufenster vorbei. Da sie nie wirklich aggressiv sind und auch nicht panisch mit Flucht auf Besucher oder deren Hunde reagieren, ist das eine schöne Erlebnisbereicherung für Mensch und Tier und bietet herrliche Fotomotive- allein als symbolische Absperrung taugt der kleine Zaun eben nicht.
(22.06.2007, 10:33)
Michael:   Mir stellt sich grade eine ganz bestimmte Frage. Bei vielen Säugetierarten werden ja sog. psychologische Barrieren genutzt, um die Tiere auf ihre Anlage zu beschränken. Hauptsächlich bei Huftieren. Ein sehr schönes Beispiel sind hier die Trampeltiere in Krefeld. Der winzige Graben, wenn man es überhaupt so nennen kann, stellt für die Tiere kein wirkliches Hindernis dar und wäre leicht zu überschreiten oder zu überspringen. Ebenso gibt es solches auch bei Antilopen, Rindern und Giraffen. Nun stellt sich bei mir die Frage ob es vielleicht auch eine ähnliche Möglichkeit bei bestimmten Vogelarten gibt oder ob diese zu intelligent oder vielleicht auch zu wenig intelligent sind um diese Barrieren auch als solche wahrzunehmen. Dass man bei einem Pfau diese Möglichkeit nicht hat dürfte klar sein. Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber ich denke in Stuttgart und oder Friedrichsfelde habe ich bei Pelikanen etwas derartiges beobachten können. Diese könnten eigentlich den kompletten Zoo erobern halten sich aber nur in ihrem Bereich auf. Gut, die Tiere sind auch "beschnitten", dennoch könnten sie ihr Areal verlassen.
(22.06.2007, 09:50)
Michael Mettler:   @Ollo: Flamingos bauen im Freien ihre Nester auch nicht unter Bäumen und Strauchwerk, nutzen solche Gegebenheiten in Zoos aber durchaus (Schutzgefühl?). Siehe frühere Anlage in Hannover oder aktuell in Darmstadt und Thüle.

@Andreas Hartung: Die Manövrierfähigkeit der von dir beschriebenen Rotschulterenten dürfte etwas mit ihrem natürlichen Lebensraum zu tun haben. Eine Wald bewohnende Ente (wie der Großteil der Glanzentenverwandtschaft) dürfte darin sicherlich bessere Fertigkeiten haben als z.B. eine Meerente. Ich habe mich im Verlauf der Diskussion schon gefragt, ob wir die Schwimmvögel nicht viel zu sehr über einen Kamm scheren; vielleicht haben z.B. manche Tauchenten ein geringeres Flugbedürfnis oder eine ausgeprägtere Ortstreue und ließen sich besser ungestutzt ansiedeln als Gründelenten, die ja z.T. auch riesige Strecken auf dem Zug zurück legen (und in stärkerer Konkurrenz zu den heimischen Stockenten stehen). Vor Augen hatte ich dabei den "Alaska-See" in Gelsenkirchen, auf dem sich immerhin schon ein frei lebender Zwergtaucher angesiedelt hat - spricht m.E. für gute Lebensbedingungen. Wenn man dort mal einen Trupp einer Tauchentenart ansiedeln und die Tiere nur bis zur nächsten Mauser beschnitten halten würde...?
(22.06.2007, 09:18)
Ollo:   @ Andreas Hartung
Beim Schreiben hatte ich ehrlich gesagt nur das Auerhuhn vor Augen. Inwieweit Baumbalz bei Hühnhervögeln verbreitet ist, müßte ich erstmal nachlesen ...

Auch kenne ich die Darmstädter Flamingoanlage nicht, doch nehme ich mal so wie Du an, daß darin eher weniger geflogen wird. Könnte es dann in diesem Fall nicht sogar so sein, daß die Volierenhaltung nur die zweitbeste Lösung darstellt? Flamingos sind ja Bewohner extrem offener Landschaften, die evolutionsgeschichtlich nicht an irgendwelche über ihren Köpfen schwebende Dinge angepaßt sind.
(22.06.2007, 04:47)
Andreas Hartung:   Silberfasane verhalten sich i.d.T. ähnlich wie Blaue Pfauen nach einer gewissen Eingewöhnungszeit (mit Stutzen der Flügel?) ortstreu und können dann frei in Parks gehalten werden, und ich habe im Kurpark Döse/Cuxhaven auch schon einmal einen Blauen Ohrfasan inmitten verschiedenster Wasservögel auf dem Landteil des großen Weihers entdeckt, wobei ich nicht weiß, ob der in irgendeiner Form beschnitten war. Ich frage mich ohnehin schon lange, warum meist nur Blaue Pfauen und Hühner frei gehalten werden; auch Himalaja-Königshühner z.B. könnte ich mir in dieser Haltungsform vorstellen.
Zwar wird das wegen der Gefahr durch Beutegreifer kaum ein Zoo wagen, andererseits fallen ja auch andere wertvolle Arten in Gehegen Füchsen & Co. zum Opfer, so z.B. die früheren Blauflügelgänse in Frankfurt, die, kupiert und zwischen Betonmauern gehalten, noch weniger Fluchtmöglichkeiten hatten.
Was mich weiter sehr interessieren würde: Werden eigentlich die Perlhühner auf den Afrikasavannen dauerhaft gestutzt bzw. kupiert?

@Ollo: Auf Hühnervögel bezogen schreibst du: "Sie flüchten zwar oft nach oben, schlafen und balzen auch dort, aber das scheinen mir keine wesentlichen Punkte zu sein." Eine ziemlich anthropozentrische Sichtweise, oder? Vielmehr sollten wir uns fragen, wieviel den Tieren dieses Verhalten bedeutet; schon allein, weil man dies wohl nie wirklich wird ermitteln können, tut man doch gut daran, den Vögeln das Ausleben dieser arttypischen Verhaltensmuster zu ermöglichen. Gerade die Wichtigkeit des Balzverhaltens sollte man nicht unterschätzen; das gilt auch z.B. für Greifvögel, die keine richtigen Balzflüge vollführen können, wenn sie in zu kleinen (-> zu niedrigen) Volieren gepflegt werden.

Zu der Gesamtthematik hatte ich letztes Jahr zwei Schlüsselerlebnisse: Zum einen im Vivarium Darmstadt. Dort gibt es eine Art Briefkasten im Watvogelhaus, in den Besucher Anregungen, Kritik usw. einwerfen können und oberhalb davon eine Wandtafel, auf welcher der Zoo Stellung zu einigen bisherigen Einwürfen nimmt. Da stand auch etwas davon, dass man das Flamingogehege mit einem Netz überspannt habe, um aufgrund der Vorgabe des Tierschutzgesetzes die Vögel nicht mehr kupieren zu müssen. Etwas stutzig geworden, lief ich tatsächlich den ganzen Weg zurück zu den Flamingos, und siehe da, man hatte die Anlage so elegant und relativ unauffällig überspannt, dass ich es glatt übersehen hatte. Wo ein Wille ist, ist also auch ein Weg, einfach klasse, wie es ein so kleiner und finanzschwacher Zoo schafft, seine Flamingos nicht mehr verstümmeln zu müssen, vorbildlich (auch wenn die Tiere ihre Flugfähigkeit trotzdem kaum ausnutzen dürften).
Zum anderen im Rio Negro in Duisburg. Dort wird eine Kleingruppe Rotschulterenten in einer Vitrine gehalten. Ich war wirklich erstaunt, welch wendige Flieger diese kleinen Enten doch selbst bei "Terrarienhaltung" sind, wie sie zwischen den Ästen und der Scheibe durchflogen und sich als ganze Gruppe oben auf den Ästen niederließen.
Von Mandarin- und Brautenten, die bekanntlich in Baumhöhlen brüten oder Pfeifgänsen, von denen einige Arten gerne aufbaumen (nicht umsonst früher auch Baumenten genannt; Dendrocygninae = "Baumschwäne"!) ganz zu schweigen. Nichtsdestotrotz werden selbst diese Arten skrupellos kupiert. Ob das artgerecht ist, sei einmal dahingestellt. Ich persönlich bin gegen jede Form des Herumschnippelns an gesunden Vögeln; letztendlich geschieht es doch IMMER aus Bequemlichkeit, und das ist m.E. mit moderner Tiergärtnerei unvereinbar.
Vielleicht sollte man daher auch mal etwas von der rein praktisch-pragmatischen Argumentatorik wegkommen; vielmehr ist dies m.E. eine ethisch-prinzipielle Frage.
Dennoch sind in diesem Thread bereits eine ganze Reihe sehr gewichtiger Argumente genannt worden, die eigentlich eine klare Sprache gegen das Flugunfähigmachen sprechen.

Man muß ja überdies auch nicht immer gleich an Riesenvolieren denken. Wie das Beispiel Rotschulterenten zeigt, läßt sich auch durch Haltung in kleinen und mittelgroßen geschlossenen Anlagen mehr Lebensqualität für so manche Art erreichen. Im übrigen stimme ich sleipnir, Michael und Ulli voll und ganz zu; die offenen Wasserflächen kann man entweder teilweise abtragen und für Landtiere nutzen oder dem überlassen, was sich von selbst ansiedelt, und das sind ja je nach Lage des Zoos nicht immer nur Stockenten, Teichhühner und Graureiher, sondern auch Braut- und Mandarinenten, Nil- und Kanadagänse, Weißstörche, Höckerschwäne, in Frankfurt (zumindest noch in den 90ern) sogar Bahamaenten, oder aber für Biber, Otter oder gar Robben umnutzen. Dies müßte nicht einmal mit einer allzu großen Artenverarmung einhergehen; um ihre Planstellen für Entenvögel zu besetzen, sollten die Zoos lieber mal ihre Humboldt- und Magellanpinguinanlagen um Dampfschiffenten erweitern und über Weißflügelenten in ihren Südostasien-Tropenhallen nachdenken, Waldrappen lassen sich in Volieren mit Marmelenten und Weißkopf-Ruderenten kombinieren, in der Frankfurter Tropik könnte ich mir Amazonasenten vorstellen (obwohl - deren Brut würde den Gabelbärten zum Opfer fallen), westafrikanische Entenvögel hält man mit Zwergflußpferden zusammen, oder wie wäre es mit einer interessanten "Südliches Südamerika"-Voliere in einem entsprechenden Geozooteil mit Rotschulter-, Peposaka- und Kuckucksenten, Guirakuckucken, Südlichen Kugelgürteltieren und Argentinischen Landschildkröten? Was ich damit sagen will: Viele Entenvögel lassen sich teils durch ihre bodennahe Lebensweise, teils durch ihre Verträglichkeit sehr gut in verschiedensten anderen Tieranlagen integrieren, sodaß die ihrer Flugfähigkeit beraubten Exemplare auf den Freianlagen überflüssig würden. Sicher beziehen sich meine Vorschläge hauptsächlich nur auf Entenvögel und würden mit einer starken Verschiebung des Artenspektrums einhergehen, allerdings wäre das mal ein Anfang und käme den bedrohten Arten zugute. Und vergleichen kann man auch Krallenaffen oder Königsnattern....

Nebenbei gefragt: Gibt es eigentlich irgendeine öffentliche Vogelhaltung weltweit, die bereits konsequent auf das Flugunfähigmachen verzichtet? Könnte es eventuell sogar sein, dass Darmstadt hierzulande eine gewisse Vorreiterrolle spielt? Immerhin wurde dort die zweite Flamingoform abgeschafft, deren Gehege man vielleicht nicht so einfach hätte überspannen können, bei den verbliebenen Flamingos hat man das wie gesagt gemacht, die dortigen Weißstörche sind auch Freiflieger und im "Vivarium Darmstadt"-Thread war die Rede vom ehemaligen Ententeich - gibt es da etwa Zusammenhänge, oder interpretiere ich da zuviel hinein???
(22.06.2007, 03:12)
Karsten Vick:   Die Ost- und Westzieherstörche begegnen sich sehr wohl im Sommer, durch Ringfunde ist bestätigt, dass es eine Ãœberschneidungszone gibt, die auch durch Mecklenburg verläuft. Wo genau, steht sicher auch irgendwo im Internet. Aber wenn daraus orientierungslose Jungstörche entstehen würden, dann hätte man wohl schon was darüber gehört. Es gibt jedenfalls so gut wie keine Jungstörche die vor lauter Orientierungslosigkeit in Europa bleiben. Und es gibt auch keine, die die Mittelroute fliegen wollen, die ja dann erst gegen die Alpen knallen würden und nach deren Ãœberquerung via Italien-Malta-Tunesien ins Herz der Sahara fliegen würden.
Das Kupieren von großen Stelzvögeln betreffend sollten wir auch nicht vergessen, dass zumindest einige Arten ihre kompletten Flügel auch für die Balance beim Tretakt brauchen, das Thema hatten wir (Sattelstorch) schon mal im Forum. Davon abgesehen denke ich, dass gut schwimmende bzw. laufende Vögel nicht viel Probleme mit kupierten Flügeln haben. Mit kupierten Geiern als Staffage einer Afrikasavanne bin ich allerdings nicht so glücklich.
Die Frage von "?" warum Flugschauvögel denn ausreißen würden, die würd ich allerdings vom Kopf auf die Füße stellen. Wenn diese Vögel ein so großes Flugbedürfnis haben würden, warum kommt dann noch einer zurück?
(21.06.2007, 22:34)
Michael Mettler:   Apropos ortstreu: Vor gut 20 Jahren sah ich im Schrevenpark in Kiel, einem kleinen Stadtpark, neben diversem Wassergeflügel auch frei laufende Kronenkraniche. Die waren zwar mit ziemlicher Sicherheit kupiert, aber der relativ kleine Park war nicht mal eingezäunt!
(21.06.2007, 21:10)
Peter:   Die meisten Hühnervögel sind sicher Ortstreu in Hagenbeck wurden vor einigen Jahren z.B. Goldfasane mit Muntjaks in einer Anlage gezeigt aber ich glaube das waren alles Hähne. Da ich damals oft nach Hagenbeck ging konnte ich feststellen das die Fasane mit der Zeit im ganzen Tierpark herumliefen um dann nach und nach ganz zu verschwinden wohin auch immer(Fuchs,Bussard?)
(21.06.2007, 20:40)
Michael Mettler:   Sind Hühnervögel vielleicht einfach ortstreuer als anderes "Parkgeflügel?" Immerhin gibt es unter ihnen nur wenige Zugvögel. Bankivahühner wurden/werden m.W. in Duisburg im Freilauf gehalten, und zumindest in früheren Zeiten waren Gold- und Silberfasane keine seltenen Freigänger (nicht nur in Zoos, sondern auch in Parkanlagen); beim Diamantfasan bin ich mir nicht sicher. Gestutzt wurden die nicht, sie konnten nachts aufbaumen. Wildputen laufen bei Hagenbeck und in Springe (noch?) frei. Mit Ährenträgerpfauen wurde früher wohl auch Freigang getestet, aber im Gegensatz zu Blauen Pfauen greifen die Hähne Besucher an.
(21.06.2007, 20:28)
Peter:   Fasane oder Rauhfußhühner freilaufend zuhalten hätte ob beschnitten oder nicht wenig Sinn da mann Sie kaum zu Gesicht bekommen würde. Diese Vögel verstecken sich beim geringsten Anzeichen von Gefahr sofort im Gebüsch und würden sich im Zoo warscheinlich nur Frümorgens oder Abends offen zeigen Sie sind in Artgerecht beflanzten Volieren ja oft auch kaum zusehen und die Weiblichen Vögel in ihrem Tarnkleid sowieso schon garnicht.
Somit bleibt nur die Haltung Paarweise in Volieren denn gerade Fasane sind meist mit anderen Vögeln schlecht auf begrenzten Raum zu vergesellschaften besonders in der Brutzeit.
(21.06.2007, 20:21)
Ollo:   Im Wildpark Pforzheim gibt es übrigens ein großes Sammelschild mit allen Arten, die auf einer der Vogelwiesen herumlaufen, darunter Entenvögel, Nandus - und Königsfasane! Beim Anblick dieses Schildes wird man sofort stutzig, weil die Vorstellung so ungewöhnlich ist. In Wahrheit liefen dort nie Königsfasane herum, die Abbildung geriet fehlerhafterweise mit auf das Schild.
(21.06.2007, 20:11)
Michael:   Da fällt mir grade aber doch noch etwas ein. In Gera beispielsweise gibt es sogar eine begehbare Voliere mit Jagdfasanen.
(21.06.2007, 19:50)
Michael:   Ich denke grad bei Fasanen und sonstigen Hühnervögeln, wäre eine Freilandhaltung nicht sehr günstig, da meines Wissens nach Fasane doch eher Fluchttiere sind. Grade aber bei anderen Hühnervögeln würde sich das auch schwer gestalten, da die Hähne zumeist sehr wehrhaft sind. Im übrigen habe ich in München auch schon Bankiva-Hühner als Freigänger im Dschungelzelt gesehen. Okay, das ist zwar wieder keine Freilandhaltung und damit habe ich das Thema wieder verfehlt, aber ich dachte ich schreibe es trotzdem mal. :-)
(21.06.2007, 19:49)
Ollo:   @ Jennifer
Ich denke, die kleineren Entenarten würden vor den zugeflogenen Stockenten Reißaus nehmen, wenn sie könnten. Sonst würden wir auf Gewässern doch auch viel mehr Reiher-, Tafel-, Kolben-, Löffel-, Knäk-, Krick-, Spieß- und Schnatterenten sehen.

@ Michael
Aber nicht alle Hühnervögel würden sich so wie Pfauen und Haushühner verhalten. Meine Äußerung bezog sich mehr auf z.B. Rauhfußhühner oder Fasanen.
(21.06.2007, 19:38)
Michael:   Meines Wissens nach kreuzen sich Ost- und Westzieher nicht, da sie den Sommer auch in unterschiedlichen Regionen verbringen und somit eigentlich gar nicht aufeinander treffen können.
Ach und zu den Hühnervögeln. Kenne mich in der Systematik nicht so ganz aus, aber gehören nicht Pfaue da auch dazu. Wie auch immer, Pfaue sind in den meisten Zoos Freigänger, ebenso wie viele Hühner auch, von daher wird das ohnehin schon praktiziert und diesen Vögeln werden auch die Flügel nicht gestutzt, weil sie keine Flieger im eigentlichen Sinne sind, sondern nur "Flatterer" Sie können zwar zum Beispiel in einen Baum fliegen aber nicht über weitere Strecken.
(21.06.2007, 19:23)
Jennifer Weilguni:   Sind denn die Wasservögel auf den Ententeichen immer alle gestutzt ? Ich meine schonmal von einem Kleintierzüchter gehört zu haben, dass Enten nicht ganz so wanderfreudig wären und gerne dort blieben, wo sie alles finden, was sie suchen. Das klingt für mich recht plausibel, wenn man bedenkt, wie viele "Zuwanderer" auf solchen Teichen leben.
Ebenso wie die freifliegenden Kuhreiher in Hannover gibt es ja auch noch in anderen Zoos Vögel die völlig ungestutzt freiwillig dableiben. Im Zoo am Meer Bremerhaven etwa soll das ja laut Angaben des Zoos bei den Basstölpeln der Fall sein. Von Graureihern, die man aus den Zoos ja ohnehin nicht mehr wegbekommt möchte ich hier zwar gar nicht erst anfangen, aber aus der Wilhelma gibt es noch ein nettes Beispiel mit Störchen. Mittlerweile leben sehr viele Wildstörche im Stuttgarter Zoo und nicht wenige davon haben derartigen Geschmack am "Fullservice" gefunden, dass sie im Winter schlichtweg keinen Bock mehr haben die lange Reise gen Süden anzutreten. Und die Halsbandsittiche in Heidelberg scheinen sich ja auch dermaßen wohl zu fühlen, dass sie gerne freiwillig im Zoo bleiben.
(21.06.2007, 19:23)
Frank-Walter Büschner:   Woher wissen denn dann die Vögel, also die Westzieher und die Ostzieher welche welche sind? Die würden sich doch einfach auch in der Natur kreuzen oder etwa nicht?
(21.06.2007, 19:16)
Andreas Hartung:   @MM: An der Theorie bzgl. der Störche möchte ich Zweifel anmelden, jedenfalls sah ich vor Jahren mal einen Fernsehbericht über die Erforschung des Zugverhaltens einheimischer Vögel, in dem gezeigt wurde, dass bei einer bewußt für Forschungszwecke durchgeführten Verkreuzung von West- und Ostziehern einer einheimischen Singvogelart (weiß leider nicht mehr welche) die entstandenen Jungvögel die Mittelroute nehmen wollten und somit keinesfalls orientierungslos waren; hätte man sie freigelassen, wären sie vermutlich irgendwo über dem Mittelmeer erschöpft abgestürzt.
(21.06.2007, 19:04)
Ollo:   Bei allen Vor- und Nachteilen sollte es letztlich aber darauf ankommen, ob der Vogel flugunfähig ein artgerechtes Leben führen kann.
Eine Gruppe, die meiner Ansicht nach für das Stutzen prädestiniert wäre, sind die Hühnervögel. Sie flüchten zwar oft nach oben, schlafen und balzen auch dort, aber das scheinen mir keine wesentlichen Punkte zu sein. Die Brut findet z.B. auf dem Boden statt (die Küken sind ja auch Nestflüchter). Man fragt sich, weshalb Hühnervögel nie gestutzt worden sind. Ein Grund dürfte sein, daß man einen Unterbesatz für die Volieren brauchte. Ein anderer, daß die Tiere nachts aufgestallt werden müßten, da sie gegenüber Räubern nicht wehrhaft sind und auch nicht auf`s Wasser flüchten können. Dennoch bin ich der Meinung, daß ein gestutzter Hühnervogel auf einer Vogelwiese glücklicher wäre, als in einer Voliere mit sterilem, geharktem Boden, von dem jeder Quadratmillimeter schon tausendmal nach Körnern abgesucht worden ist.
(21.06.2007, 19:00)
Peter:   @Hannes Bei den Störchen bin ich durchaus auch der Meinung das Flügelstutzen zu unterlassen denn wenn Ihnen die Möglichkeit gegeben wird nach Ihrer Rückkehr aus dem Süden im Zoo Ihre Brutgeschäft zu erledigen können die Besucher die Vögel in Ihrem natürlichen Verhalten viel besser beonachten und mann muß ja seine Nase nicht unbedingt direkt in das Nest stecken können.
Was z.B. die Pelikane anbelangt liegst du schon vollkommen Richtig ich glaube nicht das so ein Vogel der sich swieso die größte Zeit seines Lebens im Wasser aufhält das Fliegen wirklich vermisst was auch für viele andere Vogelarten gilt die den weitaus größten Teil Ihres Lebens am Boden im Wasser oder auch in Bäumen verbringt.
Ich möchte hier nochmal ein Beispiel anführen wo das Beschneiden nur aus Bequemlichkeit geschied. Bei einigen Kakaduarten (Besonders Triton,Orangehauben oder Molukken) sind die Hähne in der Balz oft sehr Agressiv den Hennen gegenüber was dann dazu führt kann das Sie vom Hahn getötet werden,darum hat mann den Hähnen Oft die Flügel Beschnitten das Sie den Hennen nicht mehr so schnell folgen können was dann zur Folge hatte das manche Hähne so Clever waren und gewartet haben bis die Henne im Nistkasten war (oft schon am Brüten)und sie dann getötet hat. Die Hähne wurden dann als sogenannte Killer aussortiert und nur noch alleine gehalten was bei Papageien die alle Gesellschaftstiere sind eindeutig Tierquälerei ist.Nach Dieversen Studien hat mann herausgefunden das mann nur zwei Paare der gleichen Art in nebeneinander liegenden Volieren halten muß da die die Hähne ihre Agression wie in der Natur auch aneinander abreagieren können aber viele Zoos wollen halt Ihre Volieren nicht doppelt belegen und so wird halt der Hahn wieder Beschnitten obwohl das völlig Überflüssig ist Soviel zur Bequemlichkeit auf Kosten der Tiere.
(21.06.2007, 18:35)
Michael Mettler:   Apropos Wandertrieb der Weißstörche: In einer alten Zeitschrift des Vivariums Darmstadt stolperte ich gerade über eine interessante Aussage. Man wies dort darauf hin, dass sich ja die europäische Storchenpopulation bekanntlich in West- und Ostzieher unterteilt, je nachdem, ob die Vögel auf dem Zug das Mittelmeer westlich oder östlich umfliegen. Und dann heißt es dort, dass das Hierbleiben mancher im Freiflug gehaltener Zoostörche darauf hin deute, dass sie aus der Kreuzung von West- und Ostziehern entstanden und deshalb quasi orientierungslos seien. War das nur eine vorübergehende Theorie, oder hat sich das bewahrheitet?

Die Sache mit dem Freiflug dürfte auf gesetzliche Hindernisse stoßen, ich sage nur "Faunenverfälschung"; dazu kommen wahrscheinlich Versicherungsprobleme. Versuche mit verschiedensten Vogelarten hat es ja immer mal gegeben; der Vogelpark Detmold-Heiligenkirchen hielt noch in den 80ern sogar Unzertrennliche mit Freiflugmöglichkeit, der Vogelpark Niendorf/Timmendorfer Strand diverse Ibis-Arten, der Zoo Köln Andenkondore und Möchssittiche, der Zoo Salzburg Pelikane. So gut wie alle diese Versuche wurden aber irgendwann wieder beendet, und dafür muss es ja Gründe geben. Die frei fliegenden Störche des Berliner Zoos endeten teilweise auf Bahngleisen und in Stromleitungen - zentral gelegene Stadtzoos würden also ein nicht geringes Risiko eingehen. Was wäre gewesen, wenn ein solcher Storch auf dem Ku'damm einen schweren Verkehrsunfall ausgelöst hätte? Hannover hält allerdings seit Jahrzehnten Kuhreiher über die Sommersaison im Freiflug, aber wenn mal ein Kuhreiher im hannoverschen Umland gesichtet wird, dann kann der natürlich üüüüberhaupt nicht aus dem Zoo gekommen sein :-)
(21.06.2007, 18:32)
Hannes:   sich wie tote Hühner auf den Boden legen tun viele Tiere, dass nennt sich "sonnen" ;-)
Ich bin auch kein großér Freund von gestutzten Vögeln und bin der Mienung die Zoos sollten Risikofreudiger sein was das freifliegen angeht.
Viele Störche in Rheine sind gestutzt weil man herausgefunden hat, das bei vielen Tieren der Wandertrieb erst nach einigen Jahren verloren geht (neben den Grund immer Tiere auf der Storchenwiese zu zeigen).
Leider muss man hier auch die Gefährlichkeit der Tiere bedenken (Kraniche, Schwäne) aber wer schonmal gesehen hat wie ein Pelikan startet und landet fragt sich wirklich ob es nötig ist.
Ganz ehrlich isch weiß es nicht und denke es ist von Fall zu Fall unterschiedlich, bin jedoch der Meinung das Reihne mit der neuen Pinguinanlage einen Meilenstein geseztzt hat denn endlich können die Frackträger frei fliegen
(21.06.2007, 17:47)
Michael:   Nun ja ich denke mal, man muss den Tieren ja nicht gleich riesige Areale zur Verfügung stellen, die mehrere Hektar umfassen. Es reicht schon eine Voliere in der sie wenigstens die Möglichkeit haben zu fliegen. Dass das bei Geiern möglich ist sieht man beispielsweise im Tierpark Friedrichsfelde oder auch im Zoo Leipzig, aber auch in Stuttgart. Erschreckt hat mich jedoch die Haltung in Duisburg. Zunächst dachte ich die Vögel wären tot, da sie überall auf der wiese wie tote Hühner rumlagen. Es gibt genug Möglichkeiten die Tiere so unterzubringen, dass ein Beschneiden der Schwungfedern nicht notwendig ist. Auch wenn es den Tieren nicht wehtut hat es für mich immer den bitteren Beigeschmack, als ob man einer Antilope ein Bein abschneiden würde, damit sie nicht davonläuft.
(21.06.2007, 17:07)
Peter:   @Ulli: Ich wollte Anhand der Geier z.B. nur das Verhältnis gewisser Vogelarten zum Fliegen aufzeigen und nochmal ein Geier legt enorme Distanzen nur auf Nahrungssuche zurück und nicht aus Spass an der Freude. Im Ãœbrigen wird Mann im Zoo niemals in der Lage sein so einer oder Anderer von mir erwänter Vogelarten eine Artgerechte Flugvoliere zu bauen. Anderseits denke ich das gerade ein Zoo in der heutigen Zeit auch dem Normalbürger die Vielfältigkeit der Natur etwas näher bringen sollte solange das in einem vernünftigen Rahmen geschied. Nochmal ich habe selber Vögel gehalten die obwohl Sie in der Lage (Große Voliere und Voll Flugfähig) waren nur sehr Wiederwillig geflogen sind und mit solchen Beobachtungen bin ich wahrlich nicht alleine. Allerdings meine ich das Beschneiden der Flügel sollte nicht aus Bequemlichkeit geschehen wie es manchmal geschied sondern nur wenn es sonst keine andere Paktikabele Lösung gibt.
Was die Anmerkung zu den Enten und Gänsen betrifft so deckt sich das im Großen und Ganzen mit meiner Meinung.
(21.06.2007, 16:24)
Ulli:   Um einmal meine Gedanken hierzu zusammenzufassen:

Ein Vogel fliegt sicher nur, wenn es für ihn erforderlich ist. Umgekehrt gehört das Fliegen zu seinem Verhaltensrepertoire (Balz, Flucht, Beutefang etc.) Es mag zwar ein Geier selten fliegen, aber er kann fliegen und wird dies teilweise über enorme Distanzen auch nutzen. Insofern lehne ich ein Stutzen der Schwungfedern ab.

Im Freiland kommen nur knapp 10 Prozent der Nachzuchten auf. Also is auch ein Verlust von
Zoopopulationen nicht so ungewöhnlich, teilweise erbeuten sich die Zoobestände untereinander (z.B. Marabu im Zoo Hannover erbeutete Teichhuhnküken). Bei sehr seltenen Arten kann sich ein Zoo einen derartigen Verlust zumindest durch Beutegreifer oder durch Nahrungskonkurrenten nicht leisten, also bevorzugt man im Zoo für diese Arten separate Volieren. Dies kann ich auch gut nachvollziehen und macht an dieser Stelle auch Sinn.

Eine Enten- und Gänsehaltung im Zoo macht dagegen nur begrenzten Sinn, weil sich zumindest im Winter eine beträchtliche Menge an heimischen Enten und Gänsen in Zoos einfindet bzw. sich dort ansiedelt. Diese Enten sind in aller Regel auch flugfähig. Es genügt an Teichen also in der Regel eine Infotafel mit heimischen Enten und Gänsen zu errichten, dort kann sich jeder Besucher informieren und falls man keine spezielle Entenart zu Gesicht bekommt, ist dies in aller Regel für Besucher ( es sei denn man ist Ornithologe ) nicht wichtig.

Großvolieren oder große Freiflughallen bieten Vögeln sinnvolle Verhaltensanreicherungen, selbst wenn die Brut nicht aufkommt. Deshalb muss man beim Besatz auf weniger bedrohte Arten zurückgreifen, was aber nicht weiter problematisch ist, solange hierfür keine Freiland-bestände beschafft werden müssen.

Die Schneelast ist das entscheidende Kriterium für die Gestaltung einer Großvoliere.

Die Größe und Gestaltung der Freiflugvolieren in einem Zoo ist abhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten. Rheine hat die preiswerte und effiziente Variante gewählt,
Hellabrunn die genauso praktikable, allerdings spektakulärere und viel teurere Variante
gewählt. Der Zoo München wollte damit aber auch bewusst einen architektonischen Glanzpunkt setzen. Wenn ein Zoo keine Voliere dieser Art aus finanziellen Gründen nicht
bauen kann oder nicht bauen will, verzichtet man eben auf diese Haltungsvariante bzw. auf diese Vogelarten. Die meisten Zoos bieten den Besuchern auch so genügend Anregungen.

Wer wie im Naturzoo Rheine die frei fliegenden Störche gesehen hat oder auch sonst den
Zug großer Vogelarten beobachtet hat, wird an den so genannten Stelzvogelwiesen voll mit Stelzvögeln mit gestutzten Flügeln wenig Gefallen finden. Da wäre das Angebot einer
biotopnahen Wiese angebrachter. Die Vogelarten, die sich sukzessive hierauf ansiedeln
sind willkommen – der Besatz mit seinen Nischen regelt sich von selbst. Dies mag zwar
zu einer Artenverarmung des Zoobestandes selbst führen, andererseits setzt man sich auch
nicht dem Vorwurf der Faunenverfälschung durch fremdländische Vögel aus. Es mag bei
bedrohten Arten Grenzfälle geben, aber umgekehrt will ich den Zoo in Europa sehen, der eine riesige Freiflugvoliere ausschließlich für ein Paar Weißnackenkraniche oder ausschließlich für ein Paar Mandschurenkraniche (was nach den Bedürfnissen der Tiere durchaus angebracht wäre)… diesen Zoo wird es nicht geben.
(21.06.2007, 13:26)
Peter:   Großvolieren auch wenn Sie noch so Wünschenswert sind wird es sicher nicht geben (wie schon erwähnt Kosten oder Katastophengefahr) und ein riesiger Artenmischmasch auf den Ententeichen finde ich auch nicht gerade Toll.Ich denke Mann sollte sich auf wenige Nord und Mitteleuropäische Arten beschränken die auch nicht unbedingt beschnitten sein müssen denn sollte mal einer wegfliegen gibt es kein Problem mit der Verfälschung der Fauna da Sie ja auch in unserer Natur vorkommen.
Grunsätzlich ist das Amputieren der Flügel abzulehnen und vom Naturschutzgesetz auch nicht Erlaubt,das Beschneiden aber macht den Vögel nicht das geringste aus. Es kommt halt immer auf die Art an ein Mauersegler oder eine Schwalbe z.B. zu beschneiden ist sicher Tierquälerei da sich das Leben dieser Vögel Hauptsächlich in der Luft abspielt was Bei einem Pelikan, Flamingo oder auch Schwan sicher nicht der Fall ist. Der Kraftaufwand den solch ein Vogel aufbringen muß um sich in die Luft zu erheben ist so Enorm das er wenn es nicht unbedingt sein muß sicher lieber am Boden bleibt und auch Geier Z.B. können auf Grund ihres Gewichtes keine großen Strecken zurück legen deshalb sind Sie auf die Thermik angewiesen und nicht weil Sie so große Freude am Segelfliegen haben. Ich kann durchaus die Bedenken gegen das Beschneiden verstehen denn es sieht auf den ersten Blick sicher ziemlich Barbarisch aus ist für den Vogel aber wenn es Fachgerecht gemacht wird nicht Schlimmer als für uns das Nägelschneiden.

(21.06.2007, 13:08)
Michael Mettler:   @IP66: Kupierte Vögel in Volieren sind gar nicht so selten. Das dürften aber häufig "Ãœberlebende" aus einer Zeit sein, wo sie noch auf Vogelwiesen usw. gehalten wurden. Gerade Kraniche und Stelzvögel sind ja recht langlebige Tiere, da wäre dieser Zusammenhang nicht ungewöhnlich. Immerhin hat man früher in manchen Zoos sogar Arten wie Ibisse, Möwen und sogar Austernfischer kupiert, um sie auf Wiesen- und Teichanlagen halten halten zu können.

Ein großes Dilemma sehe ich darin, dass Zoovögel vielerorts eben noch als "Ziervögel", also schmückendes Beiwerk zur Garten- und Landschaftsgestaltung betrachtet werden - und zwar sowohl vom Besucher als auch von manchen Zoos selbst. Da macht sich dann natürlich ein bunter Artenmix und eine Teich- und Wiesenhaltung - möglichst mit Blumenrabatten und Blütensträuchern daneben - besser als die "artenreine" Haltung in Zuchtvolieren. Und wenn man den Begriff des "Martertieres" (der in Zusammenhang mit früheren Affenhaltungen immer mal wieder genannt wird) in die Neuzeit übertragen wollte, dann würden wohl die gefiederten Nebenbesätze auf vielen Huftieranlagen ganz gut in diese Definition passen...
(21.06.2007, 12:13)
IP66:   Großvolieren haben den Nachteil, daß nur ein Bruchteil der dort gehaltenen Arten nachzüchtet und die Zahl der nicht erfolgreichen Bruten ebenfalls höher ist als in kleineren Volieren, die nur mit einer Art besetzt sind. Das ist auch der Grund, weshalb kaum eine seltene Art, an deren Nachzucht gelegen ist, in einer Großvoliere lebt. Entenküken, die für die dort lebenden Ibisse und Reiher ins Nahrungsspektrum gehören, werden dort kaum aufkommen. Insofern ist eine Haltung der meisten Vogelarten in Großvolieren wohl nur schwer als "artgerechter" zu betrachten als in Kleinvolieren oder Schwimmvogelteichen. Ich habe auch schon häufiger festgestellt, daß größere Arten auch in Volieren kupiert werden, so das Graukranichpaar in Köln oder Schwarzstörche in München. Bei den Graukranichen in Köln zeigt sich aber auch das Dilemma. Ihre wohl nicht gestutzten Nachfolger, die Schneekraniche, fliegen in der Voliere ebenso wenig wie die Graukraniche. Auf den Ententeichen sieht es ähnlich aus: Eine Großvoliere, die die kölner oder wuppertaler Teiche überspannen könnte, wäre sehr aufwendig und würde die Ãœberwachung der Tiere unmöglich machen. Nicht flugfähige Enten kann man schnell einfangen, umsetzen, impfen oder voneinander trennen, während sie sich bei Einfangaktionen in Großvolieren schnell das Genick brechen. Da die meisten Vogelarten auch noch kurzlebiger sind als Säugetiere, wird es auf Dauer keine stabilen Zoobestände im Teichgeflügel mehr geben, wenn man die Geflügelteiche beseitigt. Ob es den Besuchern tatsächlich besser gefällt, an langen Käfigreihen mit Brutpaaren seltener Vögel vorbeizuschreiten als an einem Ententeich, weiß ich nicht. Und schließlich ist der klassische Ententeich einer der letzten Orte im Zoo, wo man Besuchern das Unttrscheiden von Arten, die Frage von Ruhe- und Prachtkleid, verschiedene Tauch- Schwimm- und Ernährungsfragen einigermaßen nahebringen kann.
Ich möchte damit nicht gegen Großvolierenexperimente argumentieren - mit mehr Mühe, weniger geographischer Prinzipienreiterei und einer geschickteren Artenwahl ließen sich dort bestimmt schöne Erfolge erzielen, aber ich denke, diese werden eine Ergänzung, kein Ersatz für die konventionellen Haltungsformen sein.
(21.06.2007, 10:50)
Michael Mettler:   Lasst die schon anderweitig erwähnten baulichen Probleme bei Großvolieren nicht außer Acht. Die Schneelast ist das eine Problem - und stellt euch mal vor, was "Kyrill" binnen Sekunden aus einer Mega-Voliere gemacht hätte.... Sind zwar beides keine alltäglichen Szenarien, aber einmal reicht, um ein Millionenprojekt in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Vermutlich hält sich auch deswegen die Begeisterung der Zoos für Riesenvolieren in Grenzen. Und Anlagen wie in Walsrode, München, Berlin usw. kann man im Zoo wahrscheinlich nicht in beliebiger Stückzahl errichten, ohne beim Publikum einen Langeweile-Effekt zu erzeugen: Hier afrikanische Reiher, da asiatische Reiher, und schließlich noch amerikanische Reiher - das dürfte zwar didaktisch wertvoll, aber Otto N. schwer zu verkaufen sein.

Letztlich käme man um das leidige Beschneiden von Vögeln nur drum herum, wenn sich die Zoos auf eine so geringe Artenzahl beschränken würden, dass sie sie in Fluganlagen halten könnten - also tschüss, Ententeich & Stelzvogelwiese. Was andererseits den Vorteil hätte, dass die Störungen innerhalb gemischter Schwimmvogelhaltungen (und die Verbastardisierungen!) nachließen, die Vögel besser vor Räubern geschützt wären (und vor Nesträubern, also Naturbrut möglich) und der Zoo ganz nebenbei eine Menge Futter sparte, weil nicht mehr unzählige frei lebende "Mitesser" wie Tauben, Stockenten und Möwen durchzufüttern wären....

Auch wenn mein Artensammlerherz bluten würde: Otto N. würde wahrscheinlich das bunte, für ihn kaum durchschaubare Durcheinander auf vielen Vogelfreianlagen nicht sonderlich vermissen. Als Ausgleich könnte man im Haustierbereich einen Teich mit verschieden gefärbten und geformten Hausentenrassen einrichten und einen Futterautomaten daneben stellen.... (OK, dann hätte man natürlich DORT wieder die "Mitesser".)
(21.06.2007, 10:30)
Jennifer Weilguni:   Also ich kann mich auch nicht so recht mit der Beschneidung von Schwungfedern der Vögel anfreunden, allerdings ist das gemessen an der ebenfalls immer wieder durchgeführten Amputation des halben Flügels wohl noch das kleinere Ãœbel. Immerhin lässt das Beschneiden der Flügel noch die Möglichkeit offen, dass die Tiere eines Tages, wenn dann doch mal eine Voilere gebaut werden sollte, wieder fliegen können. Ein Vogel mit amputierem Flügel bleibt ewig ein Krüppel. Schön ist natürlich jedes Beispiel in dem die Vögel ihre natürlichen Verhaltensmuster ausleben dürfen zu denen nunmal auch das Fliegen gehört. Steht nicht schon im Tierschutzgesetz, dass ein Tier seiner Art entsprechend gehalten und gepflegt werden muss und in seiner natürlichen Bewegung nicht eingeschränkt werden darf..? Allerdings gibt es wohl nur wenige Zoos, die keine zum Krüppel gemachten Vögel halten und ich schätze mal, dass man den Vögeln keine spektakulären Großvolieren baut liegt vor allem daran, dass Vögel nicht gerade zu den Besuchermagneten ( wie etwa Elefanten, Tiger, Menschenaffen) gehören und die Einrichtungen darum vorrangig in die Publikumslieblinge investieren. Ein leidiges Thema ist das !
(21.06.2007, 09:57)
Ollo:   Ich habe hier keine Meinung vertreten, sondern etwas gefragt.
(21.06.2007, 09:15)
Michael:   @Ollo:
Wenn das ein Argument sein soll um das Beschneiden der Schwungfedern zu rechtfertigen, muss ich klar sagen, wenn ich den Vögeln die Möglichkeit zum Fliegen nicht bieten kann, dann muss ich eben auf deren Haltung verzichten. Ebenso gut hätten Zoos vor vielen Jahren bei einigen Säugetieren ähnlich argumentieren können, beispielsweise auch bei Zebras, die bekannterweise mit Gnus kilometerweite Strecken zurücklegen um neue Weidegründe und Wasser zu finden, oder auch bei Raubkatzen, die große Reviere nach Beute durchstreifen. Gut, sicherlich liegt hier der Sachverhalt wie in einem anderen Thread besprochen anders, denn die meisten Säuger legen die großen Strecken nur aufgrund des Nahrungsangebotes zurück. Dieses Problem stellt sich in der All-inclusive Unterbringung Zoo nicht. Trotzdem ist es den Tieren möglich, zu klettern, zu laufen und teilweise auch zu schwimmen. Allein auf Grund mangelnden Platzangebotes kann man auch heute die Kettenhaltung von Elefanten nicht mehr argumentieren, ebenso kann man einen Tiger nicht an einer Leine in einem Käfig unterbringen, weil der Platz fehlt. Fakt ist meiner Meinung nach, wenn ich eine bestimmte Tierart halten möchte, kann ich keine Kompromisse eingehen, sondern kann eine Haltung nur dann verwirklichen, wenn ich die Bedürfnisse des Tieres (alle) erfüllen kann. Und Vögel fliegen nun mal.
Wie ich auch schon angemerkt habe ist es ja durchaus möglich, einen Elefantenpark zu bauen, Eine riesige Gondwana-Halle oder ein Troparium oder auch eine Masoala-Regenwaldhalle. Dann sollte es doch auch möglich sein Vögeln einen ähnlich großen Raum zu schaffen.
(21.06.2007, 08:50)
Ollo:   Enten und Gänse zählen zu den schnellsten Fliegern überhaupt, Flamingos brauchen einen langen Anlauf, Geier und Störche möchten segeln, Baßtölpel nutzen den Sturm aus - wie groß stellt Ihr Euch denn diese Volieren so vor?
(21.06.2007, 04:14)
sleipnir:   Die Praxis, Vögel an ihren Schwungfedern zu beschneiden, nur damit sie für die zoologischen Gärten einfacher zu halten sind, ist in meinen Augen einer der größten Misstände in unseren Zoos.
Ganz ehrlich, an irgendwelchen Tieren "rumzuschneiden", nur damit man keine Volieren bauen muß, halte ich einfach nur für pervers!
Und das Argument, dass einige Vögel freiwillig ja gar nicht so häufig fliegen würden, halte ich auch nicht für sonderlich stichhaltig.
Wie oft schwimmen Tiger? - Trotzdem verfügt fast jede Tigeranlage entweder über einen Wassergraben oder ein Badebecken!
Warum brauchen Gorillas Klettermöglichkeiten - sie würden auch ohne überleben!
Aber es geht doch wohl nicht darum, dass ein Tier im Zoo nur seine elementarsten Bedürfnisse befriedigen kann, vielmehr sollte doch versucht werden, durch wohldurchdachte Anlagen den Tieren die Möglichkeit zu geben so viele Verhaltensweisen wie nur möglich zu zeigen und da gehört bei Vögeln das Fliegen wohl unbestreitbar dazu.
Mal ganz ehrlich, ich finde den Anblick startender Vögel, die verschnitten wurden relativ erbärmlich - aber ist wahrscheinlich zu menschlich gedacht...

(21.06.2007, 01:16)
Michael Mettler:   @? Bei einigen Show-Greifen dürfte mangelnde Bindung an den Ort ein Grund für die "Flucht" sein. Die Showarena/Bühne/Freifläche, auf der sie für wenige Minuten präsentiert werden, ist nun mal nicht ihr Zuhause - das sieht bei einem Volieren-Greifvogel etwas anders aus. In Hannover gab es m.W. auch Fälle, in denen ein kleinerer Show-Greif (z.B. ein Falke) aus der Luft etwas Interessantes "außerhalb" entdeckte oder aber im Flug von Krähen attackiert wurde und vor diesen flüchtete. Das wird einem Geier wahrscheinlich nicht so schnell passieren.

Bei einer Flugschau in Berlebeck, bei der die Greife dank der bergigen Lage weitab und hoch über der Vorführkanzel segeln können, wurde erzählt, dass sich manchmal Vögel der Adlerwarte von günstiger Thermik davontragen lassen, sich dabei verirren und schließlich völlig verunsichert auf irgendeinem Hausdach oder neben einer sommerlichen Grillparty "notlanden".... Das spräche dafür, dass die betreffenden Tiere zwar "Lust am Segelfliegen" haben, aber sich nicht bewusst aus dem Staub machen wollen.
(20.06.2007, 21:46)
Michael:   Ich denke wenn man grade auch bei Säugetieren soviel Wert darauf legt die Haltungsbedingungen zu verbessern, wie schon angemerkt, das anketten bei Elefanten, dann sollte man auch die Haltung von Vögeln dahingehend optimieren, diesen die Flügel nicht mehr stutzen zu müssen. Was viele Zoos gegen diese Vorgehensweise bewegt, dürfte sein, dass dadurch offenes Gelände verloren geht, das man bisher gut mit Flamingos, Pelikanen, Enten und Gänsen usw nutzen konnte um dem Besucher das Gefühl zu vermitteln, dass diese Tiere sich frei im Zoo bewegen können. Meiner Meinung nach sollte man wie im anderen Thread auch schon angemerkt die finaziellen Mittel ruhig auch mal dazu nutzen, großflächige begehbare Volieren zu bauen. Dort hat man dann die gewünschte Mensch-Tier Begegnung und die Vögel können ihrem Drang zu fliegen fröhnen, oder auch nicht.
(20.06.2007, 21:23)
Sven P. Peter:   Das mit den Seeadler der am Tag nach dem Bombenhagel zurückkam war tatsächlich in Hagenbeck.
(20.06.2007, 21:09)
?:   Warum kommt es dann vor, das immer wieder Greifvögel die 5 Minuten ihrer Flugshow nutzen, um sich aus dem Staub zu machen ? Nun, da auch das Nahrungsangebot im Zoo optimal ist, natürliche Feinde fehlen , sowie Fortpflanzungspartner vorhanden sind, haben ja auch Elefanten im Zoo keinen Grund, sich großartig zu bewegen. Ich bin sicher,das es ihnen, wie den kupierten und gestutzten Vögeln Nichts ausmacht, wenn sie 14 Stunden am Tag angekettet werden.
(20.06.2007, 20:14)
Michael Mettler:   @Hannes: Kann ich zwar gerade nicht mit Quelle belegen, aber das waren meiner Erinnerung nach zwei unterschiedliche Ereignisse: Die Volierenzerbombung, bei der keine Vögel wegflogen, war irgendwo in Deutschland (Hagenbeck?); das mit der Schweiz war m.W. so, dass man sich die Trägheit der Vögel bei einem Umbau zu Nutze machte, die alte Voliere um sie herum abbaute und die neue errichtete, ohne sie weg zu sperren...
(20.06.2007, 20:01)
Peter:   Genau das ist ja die Disskusion die bei dem Walhaiforum ausgetragen wurde. Ich bin auch jetzt noch der Meinung das doch etwas schwerfällige Vögel wie z.B. Flamingos,Geier oder Gänsearten sich nur bei Gefahr oder zur Narungssuche in die Lüft erheben und es Ihnen nicht das Geringste ausmacht wenn Ihnen im Zoo ein paar Schwungfedern entfernt werden und Sie am Boden bleiben müssen.
(20.06.2007, 19:52)
Hannes:   Es ist auch, bei Hagenbeck glaub ich, oft zu lesen, dass große Greife wie Seeadler, Gänsegeier etc. auch bei der möglichkeit zum Freiflug diese kaum nutzen.
Eine Anekdote dazu ist das in einem großen Zoo (irgendwas südliches, Basel?Zürich?)wärend des 2. Weltkrieges die Adler und Geier volieren zerstört wurden, die auf einmal freien Tiere ängstlich davonflogen sich jedoch nach kurzer Zeit wieder auf ihre alten Stammplätze bequemten so das auch später keine Volieren mehr um die Tiere herum gebaut wurde.
Einzig die Milane sollen den freiraum ausgiebig genutzt haben dabei jedoch ihr Revier gegen Menschen verteidigt so das diese eingesperrt werden mussten.

(20.06.2007, 19:32)
Sven P. Peter:   Kondore sind zumeist selbst in Flugshows zu faul zum fliegen. Kleiner Gänsearten hingegen kann man in großen Volieren oft fliegen sehen.
(20.06.2007, 19:16)
Peter:   Also ich denke das es hierzu doch viele unterschiedliche Meinungen so das wohl ein eigenes Forum dafür angebracht ist. Meine Erfahrungen in dieser hinsicht (und ich habe lange Papageien,Sittiche und andere Vögel gehalten und Erfolgreich gezüchtet) sind das es auf die Art ankommt Vögel die in weiten Steppengebieten Zuhause sind wie z.B. Wellensittiche oder Grassittiche haben durchaus ein großes Bedürfnis zumindest mermals Täglich zu fliegen andere dagegen wie Katharinasittiche oder auch Amazonen fliegen fast garnicht auch wenn Sie noch so große Volieren haben solange wenn SIe die Möglichkeit haben ihr Ziel über Äste oder Baumstämme zu erreichen Sie klettern lieber ausgiebig. Soviel erstmal von mir.
(20.06.2007, 18:51)

alle Beiträge