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Rentiere in Zoos und Gehegen



cajun:   Neue Weibchen für Karlsruhe, allerdings wird auch ein neuer Bock gesucht. In Wuppertal hat die Vergesellschaftung von Bock und Kuh aktuell geklappt. Aber im Opel Zoo gibt es mindestens drei Bachelors :-)
"Es gibt freudige und traurige Neuigkeiten aus dem Tierpark Oberwald, der Dependance des Zoos mitten im Wald: Wir begrüßen zwei Waldrentier-Weibchen. Beide sind knapp drei Jahre alt und in Vildriket in Schweden geboren. Leider musste jedoch unser männliches Rentier eingeschläfert werden. Das Tier hatte massive Veränderungen an den Klauen, vermutlich aufgrund einer Stoffwechsel- und Durchblutungsstörung. Die genaue Ursache wird derzeit in der Tierpathologie abgeklärt.
Im Gegensatz zur domestizierten Form des Rentiers sind Waldrentiere äußerst selten und werden von der Weltnaturschutzunion auf der IUCN Red List of Threatened Species als gefährdet geführt. Auch in Zoos und Tierparks ist das Waldrentier selten vertreten, in Deutschland gibt es lediglich sechs weitere Haltungen.
Früher kam das Waldren, wie die Unterart auch genannt wird, in weiten Teilen Nordosteuropas vor, wurde vom Menschen aber immer mehr bejagt. In vielen Gebieten ist es völlig ausgerottet worden. Heute gibt es noch zwei kleinere Populationen in Finnland mit jeweils etwas mehr als 1.000 Tieren und eine etwas größere Population im russischen Teil Kareliens. Diese wurde im Jahr 2002 noch auf 3.000 Individuen geschätzt, ist wohl aber durch Wilderei seither deutlich kleiner geworden.
„Für das Waldrentier gibt es ein Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands. An diesem möchten wir uns beteiligen, um so die Reservepopulation in Menschenobhut möglichst zu vergrößern“, hatte Zootierarzt Dr. Marco Roller, der auch Kurator für den Tierpark Oberwald ist, bereits im vergangenen Jahr seine Pläne für den Tierpark Oberwald als Artenschutz-Zentrum bekräftigt."
Quelle:https://www.facebook.com/zoo.stadtgarten.karlsruhe/?locale=de_DE
(09.04.2024, 09:33)
cajun:   Ein Neuzugang in Dessau. Schade um "Hannes":
"Rentierzugang JURI
Wir freuen uns über einen ganz besonderen Neuzugang. Vor einigen Tagen gesellte sich ein strahlender junger Bulle namens JURI zu unserer Rentierdamengruppe. Mit seinem beeindruckend hellen Fell sticht er sofort ins Auge.
JURI, gerade einmal ein Jahr alt, ist bereits ein echter Hingucker. Neben unseren Rentierdamen, die alle den klassischen Mix aus braungrau und weiß tragen, fällt JURI mit seinem hellbraunen, fast weißen Fell auf. Juri kam aus dem tschechischen ZOO Olomouc nach Stadt Dessau-Roßlau und soll die Rentiergruppe komplettieren. Er ist ein sehr geselliges Tier und hat sofort Kontakt mit den Rentierdamen in seinem Gehege aufgenommen. „Nun muss er aber auch zeigen, dass er sich als Männchen durchsetzen kann, denn unsere Damen sind eine eingeschworene Gemeinschaft.“ Obertierpflegerin Marion Schüler macht sich darüber aber keine allzu großen Sorgen, denn „die erste Zusammenführung war von freundlicher Neugier auf beiden Seiten geprägt.“
Rentiere faszinieren auf vielfältige Weise. Sie sind die einzige Hirschart, bei der auch die Weibchen ein Geweih entwickeln. Auf ihren langen Wanderungen durch die arktischen Regionen, zeigen sich ihre einzigartigen Anpassungen an das Klima. Ihr dichtes Fell und ihre speziellen Hufe machen sie zu wahren Meistern der arktischen Wildnis.
Diese Anpassungen ziehen besondere Bedürfnisse in der Zoohaltung nach sich. Denn die Rentiere benötigen spezielles Futter. „Die Rentierflechte wächst in sehr kargen, arktischen Regionen, aber nicht hier bei uns. Sie bietet aber genau die Mineralstoffe und Proteine, die so ein Rentier benötigt“, weiß unsere Astrid Buhro, Expertin in unserer Futterküche. „So gesehen sind die Rentiere die kostenintensivsten Tiere bei uns.“
Tatsächlich beträgt die Jahrespatenschaft für ein Rentier 500 Euro. Wer JURI bei seinem Start unterstützen möchte, kann sich jederzeit unter tierpark.dessau@dessau-rosslau.de für eine Patenschaft melden.
Nach einer Legende der Samen, der nordischen Nomadenvölker, soll es Glück bringen, ein weißes Rentier zu sehen oder zu berühren. Auch wenn JURIS Fell nicht komplett weiß ist, laden wir euch ein, auf der für Beobachtungszwecke von Guido Grünewald handgefertigten Bank vor dem Rentiergehege Platz zu nehmen und nicht nur den Blick, sondern auch die Gedanken schweifen zu lassen, in eine Welt voller Natur, Geschichte und Erzählungen. Die Bank wurde uns anlässlich der Goldenen Hochzeit des Ehepaares Wolfgang und Brigitte Hanke im letzten Jahr übergeben. Das Umfeld der Bank haben unsere Handwerker und Gärtner unter der Leitung des technischen Leiters Mathias Smarsly begonnen neuzugestalten. Bis Ostern wird dieser Bereich fertiggestellt und das Erlebnis der Tierbeobachtung verbessert."
Quelle:https://www.facebook.com/TierparkDessau/?locale=de_DE
(21.03.2024, 15:47)
cajun:   In Thale komplettiert nun ein Rentierhirsch aus Tschechien das vorhandene Duo bestehend aus den Rostocker Hirschkühen.
Quelle:https://www.mz.de/lokal/quedlinburg/sven-zieht-zu-anna-und-elsa-rentier-trio-im-harz-ist-komplett-3810026
(21.03.2024, 11:08)
cajun:   Im Zoo Wuppertal gibt es einen weiblichen Neuzugang bei den Waldrentieren. Nachdem sich die Dreier- Bachelor Gruppe aus dem Zoo Moskau quasi selbst zerlegt hat, hatte man ja angekündigt eine Zuchtgruppe zu etablieren. Die neue Kuh kommt aus dem Zoo Helsinki und ist knapp zweijährig. Ich denke es wird wohl noch eine weitere Kuh folgen.
(20.03.2024, 19:44)
cajun:   Im Bayerwaldtierpark wurde eine Junggesellengruppe Rentierhirsche etabliert. Die Zugänge kamen u.A. aus Schönbrunn.
Mehr unter https://www.idowa.de/regionen/bad-koetzting/neues-dreiergespann-im-rentiergehege-des-bayerwald-tierparks-lohberg-3610150.html
(23.02.2024, 21:43)
cajun:   Neu am Hexentanzplatz, zwei weibliche Rentiere aus dem Zoo Rostock:
"Tierpark in Thale hat jetzt auch Rentiere
Die beiden Rentiere Anna und Elsa leben jetzt auf dem Hexentanzplatz in Thale. Die Tierart ist neu im dortigen Tierpark"
Quelle:https://www.mz.de/lokal/quedlinburg/anna-und-elsa-tierpark-in-thale-hat-jetzt-auch-rentiere-3791436
(21.02.2024, 17:36)
cajun:   In der Zoom GE gibt es einen Neuzugang bei den Hausrentieren:
"Herzlich Willkommen Svensson! Der Rentierbulle ist gestern aus dem Zoo Osnabrück nach Gelsenkirchen gekommen. Mit seinen 9 Monaten ist er noch nicht ausgewachsen.
Er wird die nächste Zeit hinter den Kulissen verbringen. Hier wird die für Neuzugänge übliche Quarantäne durchgeführt, damit mögliche Ansteckungen für die Herde ausgeschlossen werden können. Daher ist Svensson noch nicht für die Besucher zu sehen. Wir halten euch aber auf dem Laufenden. Sobald die Quarantäne erfolgreich abgeschlossen ist, wird Svensson die vier Rentierweibchen kennenlernen und als Zuchthirsch mit ihnen zusammenleben."
Quelle:https://www.facebook.com/ZoomErlebniswelt/
(19.01.2024, 12:10)
cajun:   In Karlsruhe gibt es einen Neuzugang aus Krefeld:
"Ein knapp zweijähriges männliches Waldrentier ist aus dem Zoo Krefeld in den Tierpark Oberwald, die Dependance des Zoos mitten im Wald, umgezogen. Im Laufe des Jahres sollen noch zwei weitere Weibchen ins Badische kommen, so würden dann vier Waldrentiere im Tierpark Oberwald leben.
Die Tiere werden vorerst in einem eigenen Gehege gehalten. Wenn die Gruppe komplett und gut eingewöhnt ist, sollen sie auf die große Naturanlage der Elche gelassen werden. Dort bilden die Waldrentiere mit den Elchen künftig eine Lebensgemeinschaft.
Im Gegensatz zur domestizierten Form des Rentiers sind Waldrentiere äußerst selten und werden von der Weltnaturschutzunion auf der IUCN Red List of Threatened Species als gefährdet geführt. Auch in Zoos und Tierparks ist das Waldrentier selten vertreten, in Deutschland gibt es lediglich sechs weitere Haltungen.
Früher kam das Waldren, wie die Unterart auch genannt wird, in weiten Teilen Nordosteuropas vor, wurde vom Menschen aber immer mehr bejagt. In vielen Gebieten ist es völlig ausgerottet worden. Heute gibt es noch zwei kleinere Populationen in Finnland mit jeweils etwas mehr als 1.000 Tieren und eine etwas größere Population im russischen Teil Kareliens. Diese wurde im Jahr 2002 noch auf 3.000 Individuen geschätzt, ist wohl aber durch Wilderei seither deutlich kleiner geworden.
„Für das Waldrentier gibt es ein Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands. An diesem möchten wir uns beteiligen, um so die Reservepopulation in Menschenobhut möglichst zu vergrößern“, hatte Zootierarzt Dr. Marco Roller, der auch Kurator für den Tierpark Oberwald ist, bereits im vergangenen Jahr seine Pläne für den Tierpark Oberwald als Artenschutz-Zentrum bekräftigt."
Quelle:https://www.facebook.com/zoo.stadtgarten.karlsruhe/?locale=de_DE
(12.01.2024, 12:45)
cajun:   Ãœber zoo-wuppertal.net kommt die Meldung vom Verlust eines der drei Böcke (noch Moskau Importe?) der Junggesellenhaltung der Waldrentiere. Nun nur noch ein Duo.
Interessante Nebeninfo aus der "Klaus Eulenberger zum 80." Meldung. Er wünscht sich Karibus für den Amerika Tierpark Limbach Oberfrohna. Wie realistisch das ist.... naja...
(15.11.2023, 14:33)
Gudrun Bardowicks:   Der Zoo Hannover wollte nach dem Ende der Karibu-Haltung ursprünglich auch auf Waldrentiere umstellen, ihm konnte aber keine potentielle Zuchtgruppe zugesagt werden. Daher greift man erst einmal zu Hausrentieren und will versuchen , diese mit den Waldbisons zu vergesellschaften, wie es früher mit Karibus und Waldbisons geplant war.
(23.08.2023, 22:44)
Martin Dassbach:   Europäische Zoos sollten ausschließlich Europäische Waldrentiere halten und versuchen einen stabilen Bestand aufzubauen.
Hausrentier-Haltungen sollten soweit möglich entsprechend umgestellt werden; diese könnten dann an Privathalter abgegeben oder verfüttert werden.

Auf eine Karibu Haltung in Europa muss künftig m.E. verzichtet werden.
Die Haltung in Hannover sollte m.E. bis zur "biologischen Erledigung" so beibehalten werden
(23.08.2023, 01:02)
Gudrun Bardowicks:   Jörn. es gibt dort leider nur noch eine Karibu-Kuh. Das letzte Männchen ist vor einigen Monaten an Altersschwäche gestorben. Das letzte Weibchen wurde mit jungen Hausren-hirschen vergesellschaftet. Mit den vielen aufgezogenen und abgegebenen Karibus ist es leider nicht gelungen, einen Karibu-Bestand in Europa zu etablieren .Frisches Blut aus Nordamerika ist nicht in Sicht und es scheint auch kein Interesse am Aufbau eines europäischen Zuchtbestandes in Europa zu geben.
(23.08.2023, 00:07)
Jörn Hegner:   diese nordamerikanischen karibus werden ja zur zeit nur im zoo hannover gehalten , als einziger in europa . gelingt dort die zucht und werden die davon welche abgeben an andere .
(22.08.2023, 23:15)
cajun:   @Liz: Müssten ja auch die Böcke aus Moskau mitbringen, die extra importiert wurden. Bislang ging nur einer nach Bern....
(09.08.2023, 15:19)
Liz Thieme:   frische DNA?!
(09.08.2023, 15:08)
cajun:   Da kommt ein Bock extra aus Finnland? Was ist denn mit den Böcken aus einer der diversen Junggesellenhaltungen in Deutschland? Wuppertal hat doch sogar die Moskauer Importtiere:
"Waldrentiere leben künftig bei den Elchen im Tierpark Oberwald
Zoo Karlsruhe steigt in Erhaltungszuchtprogramm ein / Männliches Tier folgt
Der Tierpark Oberwald hat neue Bewohner. Zwei weibliche Waldrentiere wurden mit einem Spezialtransport aus dem GaiaZoo Kerkrade in den Niederlanden ins Badische gebracht. Im Gegensatz zur domestizierten Form des Rentiers sind Waldrentiere äußerst selten und werden von der Weltnaturschutzunion auf der Roten Liste als „gefährdet“ geführt. Auch in Zoos und Tierparks ist das Waldrentier selten vertreten, in Deutschland gibt es lediglich sechs weitere Haltungen.
Die beiden Weibchen werden zur Eingewöhnung einige Zeit in einem eigenen Gehege im Tierpark Oberwald, der Dependance des Zoos mitten im Wald, verbringen. Dann sollen sie auf die große Naturanlage der Elche gelassen werden. Dort bilden die Waldrentiere mit den Elchen künftig eine Lebensgemeinschaft.
Früher kam das Waldren, wie die Unterart auch genannt wird, in weiten Teilen Nordosteuropas vor, wurde vom Menschen aber immer mehr bejagt. In vielen Gebieten ist es völlig ausgerottet worden. Heute gibt es noch zwei kleinere Populationen in Finnland mit jeweils etwas mehr als 1.000 Tieren und eine etwas größere Population im russischen Teil Kareliens. Diese wurde im Jahr 2002 noch auf 3.000 Individuen geschätzt, ist wohl aber durch Wilderei seither deutlich kleiner geworden.
„Für das Waldrentier gibt es ein Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands. An diesem möchten wir uns beteiligen, um so die Reservepopulation in Menschenobhut möglichst zu vergrößern“, erläutert Zootierarzt Dr. Marco Roller, der auch Kurator für den Tierpark Oberwald ist. Um züchten zu können, soll noch ein männliches Tier aus Finnland nach Karlsruhe kommen.
Das Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Waldrentiere wird in Helsinki gemanagt. Dort wird entschieden, welche Individuen in welche Einrichtung kommen. Dabei soll Inzucht vermieden und die genetische Variabilität möglichst groß gehalten werden. Der Zoo Karlsruhe beteiligt sich aktuell an insgesamt 53 EEP der Europäischen Zoovereinigung EAZA.
„Mit den Waldrentieren haben wir eine weitere Tierart erhalten, die der Mensch erst an den Rand der Ausrottung gebracht hat und jetzt alles dafür tun muss, dass es nicht geschieht. Das ist die Aufgabe der Zoos, wir sehen uns als modernes Artenschutzzentrum“, betont Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt."
Quelle:
(09.08.2023, 15:01)
cajun:   Der Tiergarten Schönbrunn meldet Nachwuchs bei den Hausrentieren. Sind die Wuppertaler Tiere nicht dort in die Herde integriert worden?
"Vierfacher Nachwuchs bei unseren Rentieren! Seit Anfang Mai beglücken unsere Rentier-Herde vier entzückende Jungtiere. Das jüngste von ihnen ist erst 2 Tage alt, mit seiner Mutter aber bereits in der Außenanlage zu sehen."
Quelle:https://www.facebook.com/zoovienna/?locale=de_DE
(24.05.2023, 12:20)
cajun:   Der Wildpark Müden in der Lüneburger Heide ist neuer Rentierhalter. Drei Nachwuchstiere aus der Zoom Gelsenkirchen reisten an.
Quelle:https://www.facebook.com/wildparkmueden
(27.02.2023, 11:43)
Martin Dassbach:   @cajun: Welchen Sinn ergibt es noch eine zusätzliche kleine Junggesellen-Gruppe zu gründen ?
(23.01.2023, 21:42)
cajun:   Frage nach der Anzahl der Böcke in Wtal durch das FB Posting des Zoo Wuppertal von heute geklärt. Waldrentierbestand 3,0. Müssten eigentlich noch alles die Moskauer sein.
(20.01.2023, 15:48)
W. Dreier:   Wie gesagt - werde mich nächsten Dienstag kümmern. Ansonsten mußte man nach dem Auszug der recht gut gehenden Hausrentiere (der Bock war gut!) dem Publikum an der Stelle was bieten.
Hier 2 Tiere vom Oktober - ohne Zweifel 2 Männer.
(18.01.2023, 17:19)
cajun:   @W.Dreier: Die ZTL weißt den Bestand im TP Berlin noch mit 1,0 (2021) aus. Davor nur Zugänge von Böcken (die verstarben). Da ging ich davon aus das dort keine Zuchtgruppe etabliert wird, zumal es eine im Zoo gibt.

@Gudrun: Der Opel Zoo hatte immer max. drei Tiere. Bestand schwankend. Zumindest wenn ich Gelegenheit hatte vor Ort zu sein. Erklärt aber immer noch nicht die fehlende Listung in Springe (Karibus). Laut ZTL Abgabe der letzten zwei Tiere an privat und ich finde es sind immer noch freie Waldren- Böcke da. Aus dem Moskau Import ging nur einer nach Bern. Drei blieben in Wtal.
Oder sind die auch dem Ahorn zum Opfer gefallen?
(18.01.2023, 16:39)
Gudrun Bardowicks:   Im Opel-Zoo habe ich am 20.11.22 nur 2 Waldrentierböcke gesehen. Viele freie Bullen scheint es also nicht zu geben.
(18.01.2023, 16:12)
W. Dreier:   @cajun: TP als Männergruppe? Sieht mir nicht so aus - allerdings gab es vor 2 Monaten etwas kritische Männer-Hierarchiekämpfe. Jetzt würde ich sagen 1,2
(18.01.2023, 10:59)
cajun:   @Gudrun: Interessant, da die Springer Tiere auch nicht mehr in der ZTL stehen. Zur Zucht müsste man dann allerdings die allein stehende Kuh aus dem Zoo nach Springe bringen oder umgekehrt. Was ich nicht so ganz nachvollziehe ist das mangelnde Interesse anderer Einrichtungen an Karibus. Ist die Haltung/ Ernährung soviel komplexer als bei Haus-/ Waldrentieren?
Was mich auch überrascht, ist der angesprochene "Mangel" an Waldrentierböcken. Allein in Deutschland gibt es drei Junggesellenhaltungen in Wuppertal (Importe aus Moskau), TP Berlin und im Opel Zoo....
(18.01.2023, 10:03)
Gudrun Bardowicks:   @cajun: Es gibt in Hannover noch ein etwa 3jähriges Karibuweibchen (eigene Nachzucht) und zwei ältere Karibus im Wisentgehege Springe, die dort allerdings nicht mehr ausgeschildert sind. Leider stammen die Springer Karibus ebenfalls von der hannoveraner Zuchtgruppe ab und weitere potentielle Halter und Züchter sind leider nicht in Sicht. Allerdings ist Hannover bereit, weiterhin mit der letzten Karibukuh zu züchten, falls weitere Zoos oder Wildparks Interesse an der Karibuzucht haben und man blutsfremde Tiere bekommen kann. Leider sieht es danach aktuell nicht aus. Daher will der Zoo erst einmal auf eine Männergruppe und später vielleicht auch Zuchtgruppe des Europäischen Waldren umsteigen. Aktuell scheint es aber wohl nicht genügend Waldrenhirsche zu geben und da man nicht wollte, dass die Karibukuh als Herdentier alleine lebt hat man erst einmal die jungen Hausrentiere übernommen.
(16.01.2023, 19:46)
Sacha:   So sehr ich das "tiergärtnerisch" verstehen kann, dass man schwer zu bekommende nordamerikanische (Unter-)Arten durch eurasische Pendants ersetzt, so sehr schmerzt es mich aus "zoogeografischer" Sicht.
Beim Elch und beim Rentier (abgesehen vom Männchen im Prachtgeweih) geht das ja noch, beim Vielfrass merkt das eh keine Sau, aber beim Braunbären ist der Unterschied vom Kodiakbär zur Nominatform doch sehr deutlich. Und Nordluchse anstelle von Kanada- oder Rotluchsen geht gar nicht.
(16.01.2023, 18:07)
cajun:   Die Umstellung der Rentierhaltung in Hannover hat wohl begonnen. Vor Weihnachten meldete die FB Seite des Zoos den Einzug zweier männlicher Hausrentiere aus Rostock, die dem "Karibuweibchen Doris", nun Gesellschaft leisten. noch sind die beiden Böcke nicht mehr als halberwachsene Kälber, den Fotos nach zu urteilen. Heißt das nur ein Karibu lebt noch? Scheint zumindest so....
(16.01.2023, 14:45)
Simon Kirchberger:   Das ist hier nochmal nachzulesen, es soll wohl eher der Leopard neben einem Baumwipfelpfad werden;) Das ist natürlich wirklich schön, es klingt schon sehr nach chinesischen oder Amur-Leoparden...

https://tiergarten.nuernberg.de/entdecken/aktuell/detail/news/2021-04-20-tiergarten-baut-einen-waldpfad.html
(20.12.2022, 13:29)
cajun:   @Simon: Asiatische Leoparden unter einem Baumwipfelpfad? Na. sollen die Enrichment durch Hochsprungtraining erhalten? g*
Es freut mich, wenn der TG wieder Leoparden hält und dazu noch eine der raren asiatischen Arten, kalt vermutlich, keine Javaner, denke ich. Vielleicht ja wieder die chinesischen Leoparden wie früher.
Sorry für`s off topic....
(20.12.2022, 13:11)
Simon Kirchberger:   @cajun: so wie ich das verstanden habe, soll der Waldpfad in einem bisher ungenutzten Teil entstehen und unter dem Baumwipfelpfad sollen die Rentiere hin. Es soll wohl auch eine Anlage für Asiatische Leoparden entstehen, dafür gab es wohl eine zweckgebundene Spende. Und im bisher genutzten Teil wüsste ich nicht, wo solche Anlagen möglich sind... Ich kann mich aber natürlich auch täuschen:)
(20.12.2022, 11:52)
cajun:   Der Tiergarten Nürnberg kündigt in einer Pressemeldung, zu einem anderen Thema, die Aufnahme der Haltung von Waldrentieren an. Weiß jemand schon wann die ca. eintreffen und wo im Zoo die ihr Gehege haben werden? Das alte Areal der Hausrentiere müsste in der Wasserbüffelanlage aufgegangen sein....
(20.12.2022, 11:08)
Jörn Hegner:   die karibus aus nordamerika sieht man auch nicht so häufig in zoos .
(08.11.2022, 17:48)
cajun:   Noch ein Grund mehr, dass Zoos sich um die Haltung von Wildrentieren bemühen. Krasser Populationsrückgang....
"WWF-Experten: Im Gebiet Archangelsk gibt es wegen Wilderei immer weniger der auf der Roten Liste stehenden Wildrentiere
Experten des World Wildlife Fund haben die Ergebnisse der Zählung der Anzahl wilder Rentiere im Schilowskij-Reservat im Rajon Krasnoborskij in Pomorje zusammengefasst. Nach Angaben des Pressedienstes der Vertretung des WWF Russland im Gebiet Archangelsk wurde die Untersuchung erstmals mit Kamerafallen und Satellitenhalsbändern durchgeführt, wodurch genauere Daten zu Anzahl, Lebensräumen und Migrationsrouten der Tiere gewonnen werden konnten.
Die Ergebnisse des Monitorings zeigten, dass die zahlenmäßige Größe der Krasnoborsker Gruppierung der Rentiere in den letzten zwei Jahren erheblich zurückgegangen ist und nicht mehr als 150 Individuen beträgt. Die Experten stellten zudem einen ungewöhnlich geringen Anteil erwachsener Männchen in den Herden fest. Grund dafür könnte laut Wissenschaftlern der gezielte Abschuss der größten Tiere durch Wilderer sein.
"Wahrscheinlich wurden die größten Tiere, hauptsächlich Männchen, selektiv abgeschossen. In den vergangenen zwei Jahren hat die Gruppierung mindestens 30 erwachsene Männchen verloren, ihre Zahl hat sich auf ein Drittel verringert. Dies ist definitiv nicht das Ergebnis des Einflusses von Raubtieren, da ihre Opfer normalerweise kleinere und schwächere Individuen, Weibchen und Kälber sind", sagte Wiktor Mamontow, Experte des World Wildlife Fund, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Föderalen Forschungszentrum für komplexe Arktisstudien der Russländischen Akademie der Wissenschaften.
Das Wildrentier ist in den regionalen Roten Listen in allen Regionen des europäischen Teils Russlands aufgeführt, und eine Reihe von Populationen, einschließlich derjenigen, die im Gebiet Archangelsk leben, sind in der Roten Liste Russlands als seltene Art aufgeführt, die am Rande des Aussterbens steht. Die Jagd auf sie ist gesetzlich verboten. Heute leben nicht mehr als 1.300 Individuen in Pomorje, das sind 15 Mal weniger als vor 30 Jahren."
Quelle:https://www.echosevera.ru/2022/10/13/6347d63ceac91261f47fbd73.html
Ãœbersetzung Zoopresseschau
(25.10.2022, 15:51)
cajun:   @Gudrun: danke für die Info. Laut ZTL lebt in Frankreich auch kein Karibu mehr. Schade drum...
(09.06.2022, 21:45)
Gudrun Bardowicks:   In Hannover leben nur noch 2 weibliche Waldkaribus, darunter die letzte weibliche Nachzucht, und ein Hausrentierkastrat. Die übrigen Karibus sind mittlerweile aus Altersgründen oder an Krankheiten verstorben. Man wird vermutlich auch keine neuen Waldkaribus holen, da ein Neuimport sehr zeit- und kostenaufwändig ist und in Europas Zoos kein Interesse an Karibus besteht. Man ist die letzten Nachzuchten auch nur mit Mühe losgeworden. Sie gingen soweit ich weiß in einen französischen Wildpark.
Vermutlich wird man auf Hausrentiere umstellen, auch wenn ich dort zukünftig lieber europäische Waldrentiere sehen würde.
(09.06.2022, 21:07)
cajun:   In Calgary gibt es weiblichen Nachwuchs bei den Waldkaribus. Die Herde lebt derzeit hinter den Kulissen, da ihr Gehege neu gestaltet wird.
Quelle: https://calgary.ctvnews.ca/calgary-zoo-s-woodland-caribou-herd-grows-with-birth-of-female-calf-1.5936351

Wie sieht es eigentlich mit der Karibuzucht in Hannover derzeit aus? Laut ZTL letzte Nachzucht 2015...
(09.06.2022, 13:05)
Rainer Hillenbrand:   Gruppe? Verband? Sind (oder waren) doch bisher nur 2!
Und wohl um keine Nachfragen zu riskieren wird in Augsburg immer nur lapidar von Rentieren gesprochen.
Kennt der Kunde halt. Anstelle von Waldren? Hä?
(23.05.2022, 20:23)
cajun:   Nachwuchs in Bayern:

"Der Augsburger Zoo freut sich über das Rentierbaby Ronja
Vor knapp einer Woche hat Rentierweibchen Rana im Augsburger Zoo ein Junges zur Welt gebracht. So geht es der kleinen Ronja.

Der Augsburger Zoo freut sich: Die Rentiergruppe wächst. Vergangene Woche hat Rentierweibchen Rana ihr Junges zur Welt gebracht. Ronja heißt das Mädchen. Mutter Rana kümmert sich fürsorglich um ihren ersten Nachwuchs. Und auch die Pfleger des Zoos helfen mit. Ronja trinkt und wird von Tag zu Tag kräftiger. Ergänzend zur Muttermilch werde Ronja von den Zoopflegern mit der Flasche gefüttert, berichtet Zookurator Thomas Lipp. Auf diese Weise werde sichergestellt, dass das junge Rentier auf jeden Fall genug Energie bekomme. Bisher sei die Milchaufnahme noch nicht ganz zufriedenstellend, aber man sei zuversichtlich. Das Jungtier sei schon bald über den Berg, ist sich Lipp sicher.

Noch sind Kalb und Mutter vom Rentierverband getrennt. Der Vater, das Rentier Kasimir, wartet schon gespannt vor dem Stall und freut sich, wenn Ronja und Rana kommende Woche in das Außengehege dürfen. Besucher können den Neuzugang im Vorgehege, zu den üblichen Öffnungszeiten des Augsburger Zoos, besichtigen.
Quelle:https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-der-augsburger-zoo-freut-sich-ueber-das-rentierbaby-ronja-id62772911.html
(23.05.2022, 14:06)
cajun:   @Tim: Stehen die kanadischen Biber eigentlich zur Disposition? Die sind doch auch als invasiv gelistet in der EU oder Anwärter darauf, wenn ich mich richtig erinnere?
(17.05.2022, 11:26)
Tim Sagorski:   Da kann man im Gelsenkirchener Alaska nicht zu viel verlangen, siehe auch Luchse, Europäische Braunbären und Kamtschatka-Bären
(17.05.2022, 11:02)
cajun:   @W.Dreier: Genau wie bei den Elchen :-) ja, allerdings hatte die GE- Zuchtgruppe einen Skandinavien Import von Hausrenen. "Frisches Blut" immerhin....
(16.05.2022, 16:39)
W. Dreier:   Na gut, wenn auch "Zoom Alaska" - aber eben nicht mit Stammeltern aus Alaska! Leider!
(16.05.2022, 16:25)
cajun:   Nachwuchs in der Zoom Alaska:

"Gelsenkirchen-Bismarck. Mika, Loui und Paco heißen die jüngsten Sprösslinge von Rentierchef Gandalf im Gelsenkirchener Zoo. Die kleinen Rentiere wurden im April geboren.
Sie sind knuffig, flauschig und wurden zwischen dem 19. und 26. April in der Zoom Erlebniswelt Alaska geboren. Die Gelsenkirchener Herde von Rentierchef Gandalf hat drei Neuzugänge bekommen: Mika, Loui und Paco heißen die Tierkinder. Alle Kälber sind wohlauf.
Flechten-Futter kommt getrocknet aus Skandinavien nach Gelsenkirchen
Die drei kleinen Böcke ließen sich anhand ihres Fells gut auseinanderhalten, so das Tierpflegerteam. Loui sieht mit seinem braun-grauen Fell eher wie ein „normales“ Rentier aus. Die Fellfarbe von Mika hingegen ist besonders hell, während Paco eine sehr dunkle Färbung zeigt.
Insgesamt sind jetzt neun Rentiere auf der Anlage zu sehen. Direkt nach der Geburt werden die Jungtiere von ihren Müttern dazu animiert, aufzustehen und zu laufen. Sollten Feinde kommen, muss die Herde in freier Wildbahn weiterziehen können – dieses natürliche Verhalten zeigen die Rentiere auch in der Zoom Erlebniswelt.
Molly, Lena und Psycho kümmern sich gut um den Nachwuchs.
„Die Rentierweibchen Molly, Lena und Psycho sind erfahrene Mütter und kümmern sich sehr gut um ihren Nachwuchs“, beobachten die Zoo-Kräfte.. Hauptnahrungsmittel für die Jungtiere ist Muttermilch, jedoch probieren die kleinen Böcke auch schon Haferflocken und Flechten. Das Flechtenmoos fürs Futter wächst übrigens in Skandinavien, wird dort getrocknet, verpackt und in die Zoom Erlebniswelt importiert. Für die Rentierherde sind diese Pflanzen ein besonderer Leckerbissen.
Mitte April bis Ende Mai gibt es bei den Rentieren regelmäßig Nachwuchs. Weitere Jungtiere werden in der Herde dieses Jahr nicht mehr erwartet. "
Quelle: https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/zoom-gelsenkirchen-die-herde-von-rentierchef-gandalf-waechst-id235362213.html
(16.05.2022, 15:07)
cajun:   Was in den USA und Kanada schon zum dramatischen Absinken der Karibubestände führte, wiederholt sich auch im Osten Rußlands.. Ich hoffe das Zoos die Wildformen der Hausrentiere nun stärker in den Fokus nehmen.
"Massensterben in der Tundra
Bestandszählung in Russland: Weltweit größte Rentier-Population hat sich halbiert / Wilderei und Klimawandel bedrohen die Hirschart. Klimawandel und Wilderei setzen den letzten wildlebenden Rentieren immer massiver zu. Die weltweit größte Rentierpopulation, die russische Taimyr-Riesenherde, umfasste 2014 etwa 417.000 Exemplare. Neueste Zählungen, die mittels Flugzeugen vorgenommen wurden, zeigen: Es sind nur noch geschätzt 250.000 Tiere übrig. Die Halbierung innerhalb von fünf Jahren zeigt eine Beschleunigung des dramatischen Abwärtstrends. Im Jahr 2000 zählte die Riesenherde noch eine Million Tiere. „Wir werden Zeuge eines wahren Rentier-Massakers. Wilderer erlegen die Tiere im großen Stil. Die Nachfrage nach Rentierfleisch ist in den russischen Städten gewachsen. Zudem gelten die Zungen als Delikatessen. Stellenweise werden auch die Geweihe zu Pulver verarbeitet und als Heilmittel, etwa in China, vermarktet“, berichtet Eva Klebelsberg, Referentin für die Russische Arktis beim WWF Deutschland. Erschwerend kommt die Klimakrise hinzu. In der Vergangenheit konnten die Herden auf ihren Wanderungen im arktischen Frühjahr meist problemlos die zugefrorenen Flüsse überqueren. Zur Zeit der Kalbung sind die Flüsse inzwischen aber immer häufiger schon getaut und die neugeborenen Jungtiere müssen mehrere Kilometer Eiswasser durchschwimmen. Dabei sterben viele Kälber. Zudem lauern ausgerechnet bei den Flussüberquerungen Wilderer in Booten. Sie erschießen die Rentiere oder schneiden ihnen bei lebendigem Leib mit Motorsägen die Geweihe ab. „Nach einer Wilderer-Attacke verenden viele Tiere an ihren Verletzungen. Trächtige Rentierkühe können in Folge von Stress nach den Flussüberquerungen Fehlgeburten erleiden. Außerdem gibt es immer wieder Beobachtungen, dass Herden ihre Kälber sich selbst überlassen. Meist sterben die Jungtiere dann“, so Klebelsberg. Das Klima erwärmt sich in der Arktis etwa zwei- bis dreimal schneller als im globalen Mittel. Klimatische Veränderungen, wie etwa mildere Arktis-Winter, sind eine Herausforderung für die Rentiere. Diese sind sehr gut an die tiefen Temperaturen der Arktis angepasst, höhere Jahresmitteltemperaturen schwächen sie hingegen. Laut WWF nehmen die Temperaturanomalien im Winter zu. Immer wieder gibt es Ausreißer über null Grad. Durch Regen entsteht dann eine Eiskruste auf der Vegetation, die die Rentiere, anders als etwa eine Schneedecke, bei ihrer Nahrungssuche gar nicht oder nur unter hohem Energieaufwand durchbrechen können. Sie finden weniger Nahrung. Manche verletzen sich bei diesem Versuch an der scharfkantigen Eiskruste. Durch kürzere Winter nehmen auch blutsaugende Insekten stark zu, die die Tiere sehr beeinträchtigen können. All dies schmälert die Überlebenschancen und es kann zu Massensterben kommen. „Jagd auf die Rentiere gibt es schon lange, ohne dass die Population an sich gefährdet war. Doch seit einigen Jahren bemerken wir einen massiven Anstieg der Wilderei. In Kombination mit den extremen Umweltveränderungen durch die Klimakrise kann so eine Population sehr schnell verschwinden“, warnt Klebelsberg. „Umso größer und stabiler die Rentierpopulation ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Art an die massiven Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Heimat anpassen kann und überlebt.“ Neben einem ambitionierten Klimaschutz, der die globale Temperaturerhöhung auf maximal 1,5 Grad beschränkt braucht es auch vor Ort mehr Naturschutzmaßnahmen: „Der Klimawandel ist eine extreme Herausforderung für die arktischen Arten. Einige davon werden wir wohl verlieren. Wenn aber durch Wilderei und Zerstörung des Lebensraumes zusätzliche Bedrohungen entstehen und keine Rückzugsgebiete vorhanden sind, ist die gesamte arktische Artenvielfalt in Gefahr.“ Es braucht laut WWF mehr und besser vernetzte Schutzgebiete als Rückzugsorte. Im Fall der Taimyr-Rentiere ist ein an Populationsentwicklungen und Habitat angepasstes Management nötig, Wilderei muss effektiv bekämpft und die riesigen Wanderrouten gesichert und langfristig erhalten werden"
Quelle: Pressemitteilung des WWF
(22.02.2022, 13:09)
cajun:   Hier werden sich die Zoos stärker zugunsten der wilden Verwandten engagieren müssen. Der Weg wird ja bereits in Wuppertal, Kroberg und Berlin beschritten. Man kann nur hoffen, das weitere folgen.

"WWF initiierte ein überregionales Programm für die Erhaltung des Rentiers
Die Population des auf der Roten Liste eingetragenen Wildrens nimmt überall ab. Vom 28. bis 29. Oktober traf sich in Archangelsk auf der Grundlage der Nordischen (Arktischen) Föderalen Universität die Barentssee-Filiale des WWF-Russland mit Spezialisten von wissenschaftlichen Instituten, Umweltorganisationen und besonders geschützten Naturgebieten aus den Gebieten Archangelsk und Murmansk, aus dem Autonomen Kreis der Nenzen, den Republiken Komi und Karelien. Das Treffen war dem Schutz der wilden Rentiere im Nordwesten Russlands gewidmet. Wissenschaftlern zufolge lebten in den 70er bis 80er Jahren des 20. Jahrhunderts etwa 40.000 Rentiere im europäischen Norden Russlands. Jetzt sind es nicht mehr als 10.000 von ihnen. Auf dem Festland-Teil des Gebiets Archangelsk hat sich die Zahl der Rentiere um das Zehnfache verringert: Jetzt gibt es nicht mehr als 1.300 Tiere. "Die Bedrohungen für wilde Rentiere unterscheiden sich in den verschiedenen Regionen geringfügig. So wird die Population im Autonomen Kreis der Nenzen durch Wilderei sehr stark geschädigt: Neben der Jagd auf Rentiere für den Eigenbedarf betreiben die Einwohner auch aktiv Wilderei zum Verkauf. Im Gebiet Archangelsk ist es ein weiteres Problem - die aktive Erschließung intakter Wälder – der Lebensräume der Rentiere", kommentierte Wiktor Mamontow, leitender Forscher am Föderationszentrum für Arktisforschung des Uralischen Zweigs der Russländischen Akademie der Wissenschaften. Experten verbinden die Verbreitung der Wilderei mit dem niedrigen Lebensstandard der lokalen Bevölkerung, der Unkenntnis der Gesetze und der Straflosigkeit. So werden laut WWF im Nationalen Kreis der Nenzen mehr als 14 Millionen Hektar von 3 staatlichen Inspektoren "erfasst"."
Quelle: https://www.asi.org.ru/news/2021/10/29/wwf-inicziiroval-mezhregionalnuyu-programmu-po-sohraneniyu-severnogo-olenya/
Ãœbersetzung: Zoopresseschau
(15.11.2021, 14:25)
cajun:   Hier mal was zur "Quelle"der Wuppertaler Rentiere

"Im Moskauer Zoo wurden Kälber bei den Waldrentieren geboren
In der Außenstelle des Moskauer Zoos bei Wolokolamsk brachten zwei Waldrentiermütter je ein Junges zur Welt. Ein Männchen und ein Weibchen. Möglicherweise gelingt es, die jungen Waldrene auszuwildern. Der Moskauer Zoo arbeitet mit dem Naturreservat (Sapowednik) "Kershenez" zusammen. Insgesamt leben im Zentrum für die Zucht seltener Tierarten 17 Waldrene in zwei Gruppen."
Quelle:https://www.mos.ru/news/item/91591073/
Ãœbersetzung Zoopresseschau
(22.06.2021, 18:01)
cajun:   Infos zum Import der Rentiere aus Moskau, daneben noch die Nachricht das die "Schwyzer" partizipieren. Wollen wir mal hoffen, dass alles besser läuft in der ehemaligen Milu Anlage...

Die Europäischen Waldrentiere

Es ist nun einige Wochen her, dass die drei Europäischen Waldrentierhirsche in ihre neue Anlage gezogen sind und diese komplett nutzen können.

Das Europäische Waldrentier ist eine seltene Unterart der Rentiere, und für ihre Zoopopulation wird ein Europäisches Ex-Situ Zuchtprogramm (EEP) in Finnland koordiniert. Denn die mittlerweile in freier Wildbahn seltenen Hirsche kommen nur noch in kleinen Gebieten in Finnland und Russland vor. In Finnland werden mit Hilfe des EEPs im Zoo geborene Waldrentiere in zwei Gebieten wieder ausgewildert.
Die finnische EEP Koordinatorin gab im Jahr 2019 die Empfehlung Tiere aus dem Zoo Moskau zu importieren, insofern dies für den Wuppertaler Zoo möglich sei. Der Import von Zootieren aus einem Drittland ist aufwändig und streng reglementiert und für viele europäische Institutionen schlichtweg nicht möglich. So muss unter anderem eine für den Import von Huftieren zugelassene Quarantäneeinrichtung vorhanden sein, die der Grüne Zoo vorweisen kann.
Den Importbemühungen schlossen sich die Kolleginnen und Kollegen des Tierpark Bern, Dählhölzli + BärenPark dankbar an, bedeutete der Import doch für das EEP der Waldrentiere eine genetische Auffrischung der kontinental europäischen Population und für sie weniger Bemühungen, als wenn sie selber importieren würden. So wurden vom Grünen Zoo insgesamt vier männliche Waldrentiere aus Russland importiert.

Nach langer Planung konnten die Rentiere im März endlich am Frankfurter Flughafen in Empfang genommen werden. Nach dem Weitertransport nach Wuppertal und einer 30-tägigen Quarantäne mit umfangreichen Untersuchungen war es dann endlich soweit, der eine Hirsch wurde nach Bern transportiert und die drei Hirsche konnten in das Gehege ziehen. Nach einer knappen Woche im Vorgehege und Stall konnten sie die weitläufige Außenanlage, deren Zaun zunächst noch mit einer sogenannten Schattenleine besser für die Tiere sichtbar gemacht wurde, erkunden. Nach guten anderthalb Wochen waren die Tiere so sicher auf der gesamten Anlage, dass auch die Schattenleine entfernt werden konnte.
Nun können die Besucherinnen und Besucher gut die Unterschiede zwischen den Europäischen Waldrentieren und den Domestizierten Rentieren beobachten. Die Waldrentiere sind hochbeiniger, größer und haben kein weit ausladendes Geweih, da sie so perfekt an den Lebensraum, die bewaldete Taiga mit hohem Schnee angepasst sind. Ihre breiten Klauen verhindern ein starkes Einsinken in den Schnee. Das Domestizierte Rentier hingegen ist etwas kleiner, kurzbeiniger und hat ein größeres Geweih, da in der Tundra der Schnee weniger hoch liegt und diese baumlos ist und deshalb das Geweih bei der Fortbewegung nicht stört.
Die Struktur innerhalb der dreiköpfigen Männergruppe, auch Bachelorgruppe genannt, können aufmerksame Besucherinnen und Besucher gut beobachten, haben doch alle Tiere unterschiedlich farbige Ohrmarken. So weicht das bisher kleinste und auch rangniedrigste Tier mit der blauen Ohrmarke zwar bei einer Auseinandersetzung ziemlich schnell den größeren Tieren aus, es ist aber das schnellste, wenn es um das Erkunden neuer Dinge geht. Auch bei den Europäischen Waldrentieren ist es wie bei den Afrikanischen Elefanten von Vorteil, wenn die jungen Hirsche zunächst in eingeschlechtlichen Gruppen das richtige Verhalten untereinander lernen, bevor sie selber Gruppen mit weiblichen Tieren übernehmen.
Ob in den kommenden Jahren eine Zuchtgruppe der Europäischen Waldrentiere oder weiterhin eine Bachelorgruppe gehalten wird, wird das EEP in Absprache mit dem Grünen Zoo entscheiden.
Quelle: https://www.wuppertal.de/microsite/zoo/Aktuelles/die-europaeischen-waldrentiere.php
(16.06.2021, 13:00)
cajun:   Tja, "Häuser " im eigentlichen Sinne haben beide Gehege. Hausrentiere das alte Haus, Waldrentiere das neue Haus,. Eigentlich hätte das umgekehrt sein müssen. Da das Eine, vermutlich, vom Anderen abstammt. Okay, ich hatte schon bessere Ideen... ;-) Gehofft hatte ich, das der Zoo auf die Dublette verzichtet. Wuppertal hat seine Artenvielfalt sehr reduziert seit dem Direktorenwechsel. Nun hat man beide Hirschformen im direkten Vergleich.
(05.05.2021, 21:21)
Michael Mettler:   @cajun: Aber liegt nicht das Gehege der Hausrentiere im Waldbereich des Zoos und im Gehege der Waldrentiere steht ein Haus? ;-)

Wobei die Bezeichnung "Haus"rentier ohnehin bescheuert ist - für ein Tier, das von nomadisch lebenden Völkern zum Nutztier gemacht wurde und dort weder Haus noch Stall kannte. Geht mir auch immer so, wenn ich "Hauskamel" bzw. "-trampeltier" lese. In diesem Punkt hat das Bemühen um sachlich korrekte Begriffsfindungen noch nicht gegriffen.
(05.05.2021, 19:31)
cajun:   Das ist eine gute Frage Michael. Na, die Waldrentiere leben im unteren Gehege (Flachland= lange Beine) und die Hausrentiere im oberen Gehege (Bergland= kurze Beine). Das sind die Gegebenheiten vor Ort.. :-) schalkeaus*
(05.05.2021, 18:10)
Michael Mettler:   Auf welche Weise wird denn die Anpassung der beiden Rentierformen (Wildtier-Puristen werden mit den Augen rollen) an unterschiedliche Lebensräume im Wuppertaler Zoo für Besucher erkennbar dargestellt?
(04.05.2021, 23:34)
cajun:   Die offizielle Meldung, dass die Waldrene als Nachnutzer der Milus eingezogen sind. Schön: Man soll vergleichen .... ist das nicht für "überholt" erklärt worden? Ironieaus*

Folgen des Klimawandels für Zootiere

Viele Besucherinnen und Besucher kennen die weitläufige Waldanlage im Grünen Zoo, die zwischen Löwen und Elefanten liegt und auf der anfangs Milu-Hirsche zu sehen waren. Diese seltenen Hirsche stammen aus Asien und sind hoch bedroht. Ihre Haltung im Wuppertaler Zoo hatte eine lange Tradition und extra für sie wurde das neue Gehege angelegt – die alte Anlage war einfach nicht mehr groß genug. Kurz nach dem Umzug fanden WissenschaftlerInnen aus Belgien und Deutschland jedoch heraus, dass Bergahornpflanzen, die auf der Anlage zahlreich wachsen, für diese Hirsche giftig sind. Vergiftungen durch Bergahorn waren bisher nur bei Pferden bekannt, und dort sind sie eine zunehmende Problematik. Der Bergahorn ist nämlich ein Gewinner des Klimawandels – er kann sich an die neuen Wetter- und Wasserbedingungen gut anpassen und wird in ganz Europa insgesamt immer häufiger. Nicht die Blätter des Bergahorns sind gefährlich, sondern vor allem dessen Samen, die im Herbst durch ihre spezielle Propellerform vom Wind weit getragen werden können. Auch die jungen Bäumchen, die im Frühling aus dem Boden sprießen, enthalten eine hohe Konzentration an Giftstoffen. Zweimal im Jahr hat diese Erkrankung daher Hochsaison. Eine Befreiung der Milu-Anlage vom Bergahorn war nicht möglich, und selbst ein sorgfältig durchdachtes Gefahrenmanagement konnte die Milus nicht gut genug schützen. Der Zoo Wuppertal entschied sich daher nach eingehender Beratung mit den WissenschaftlerInnen dazu, die Haltung der Milus in Wuppertal zu beenden, um sie nicht zu gefährden.
Waldrentier im Grünen Zoo Wuppertal

Das war 2019 – in der Zwischenzeit ist viel passiert. Europäische Hirscharten kennen Bergahorn seit vielen Tausend Jahren – sie können besser mit den Inhaltsstoffen umgehen. Nach eingehender Recherche und langer Vorbereitungszeit sind deshalb vor wenigen Tagen die ersten finnischen Waldrentiere in den Wuppertaler Zoo eingezogen. Diese seltene Unterart des Rentiers ist in einem europäischen Waldhabitat optimal aufgehoben und lebt sich gerade zunächst im Stallgebäude und dem Vorgehege ein. Besucherinnen und Besucher können jetzt die feinen Unterschiede zwischen Wald- und Hausrentieren beobachten und deren Anpassung an verschiedene Lebensräume nachvollziehen – ein eindrucksvolles Beispiel für die Wandlungsfähigkeit unserer Tierwelt.
Quelle:https://www.wuppertal.de/microsite/zoo/Aktuelles/hirsch-ist-nicht-gleich-hirsch.php
(04.05.2021, 12:11)
cajun:   Auf der privaten Seite Zoo-Wuppertal. net, wird die Ankunft von Waldrentieren aus Moskau im Grünen Zoo gemeldet. Die Tiere befinden sich noch in der Quarantäne. Man darf gespannt sein, ob sich deren Austellung Konsequenzen für die weitere Haltung der Hausrene hat. Beide Gehege liegen am gleichen Weg. Theoretisch kann man sie demnächst gut vergleichen....
(03.04.2021, 17:35)
cajun:   Noch ein lange nicht genutzter Thread aus dem Forumskeller :-) Eigentlich wollte ich nur vermelden, dass der Zoo Dortmund, wie sich bereits abzeichnete, die (Haus-) Rentierhaltung aufgegeben hat. Die frei werdende Anlage soll "langfristig für den Ausbau der Giraffenhaltung (Bullenstall und Absperrgehege) genutzt" werden. Nachfolger sind übrigens Hausesel... naja... Neugierig wie ich bin, habe ich mir diesen Thread von unten an durchgelesen. Kann ich nur empfehlen! Wie bei den Kudus wurden Rentieren früher auch Nestmäuse, Kaninchen und "Teile von Wasserratten" als Futter angeboten. Nun ja, ich hörte bereits, sie sollen durchaus auch Lemminge fressen. Insgesamt ein sehr ausführlicher Verlauf, auch dank der damaligen Recherche von Karsten Vick und dazu die Erkenntnis: Rentierhaltung ist gar nicht so einfach!
(27.01.2021, 18:13)
Andreas Hartung:   Rhein-Main-Gebiet könnte gut hinkommen.
(27.05.2007, 15:48)
Tim Ziesmann:   In dieser Tierarztdoku auf VOX wurde auchmal eine solche Baumschule vorgestellt bzw. der begleitete Tierarzt kümmerte sich dor (Rhein-Main-Gebiet?) um die Rentiere!
(27.05.2007, 14:45)
Andreas Hartung:   Vor einiger Zeit (muss so zwischen 1999 und 2005 gewesen sein) las ich einen interessanten Zeitungsartikel über die Rentierhaltung bei einem Privatmann, an den ich mich leider nur noch bruchstückhaft erinnere. Es ging darum, dass der in der Hirschhaltung zuvor unbelastete Mann unterwegs auf einer Raststätte zufällig auf einen Transporter mit Rentieren traf und mit dessen Fahrer ins Gespräch kam. Als er erfuhr, dass die Rene aus irgendeinem Grund nicht mehr ihren Empfänger erreichen konnten oder durften und somit hätten geschlachtet werden sollen, erwarb er kurzerhand die Tiere aus Mitleid und richtete ihnen ein Gatter auf seinem Geschäftsgrundstück ein (bin mir ziemlich sicher, dass es eine Gärtnerei (Baumschule?) war und auch erwähnt wurde, dass die Tiere dort schnell zu einem kundenlockenden Publikumsmagneten avancierten). Dann informierte er sich eingehend über die Ansprüche der Tiere, mußte feststellen, wie schwierig sich die Ernährung gestaltete, meisterte dies aber und konnte eine sehr erfolgreiche Haltung vorweisen.
Besonders interessant erschien mir der Hinweis, dass die Rene das zunächst verabreichte Leitungswasser wegen irgendeines Inhaltsstoffes (Kupfer?) nicht vertrugen und der Halter deshalb regelmäßig mit einem Tank zu einer nahegelegenen Quelle/Brunnen fuhr, um unbelastetes Wasser mitzubringen und zu bevorraten.
Dies bringt mich 1. zu der Frage: Sind womöglich Haltungsmißerfolge bei Rentieren (und etlichen weiteren "schwierigen" Tierarten) in Zoos (auch) auf unzulängliche Trinkwasserqualität zurückzuführen? Immerhin schwanken ja die Wasserwerte (Härtegrad, pH-Wert u.v.a.) von Ort zu Ort (und sogar innerhalb eines Ortes, da die Wasserwerke Wasser verschiedener Gebiete nach aktueller Verfügbarkeit in unterschiedlichem Verhältnis mischen) ganz beträchtlich. Zwar ist unser Trinkwasser das am strengsten kontrollierte Lebensmittel überhaupt - aber sämtliche Grenzwerte gelten eben nur für Menschen.
Wenn ich es mir recht überlege, liest man ja in Haltungsberichten jeglicher Landtiere - ob nun Wirbellose, Reptilien oder Säuger - über dieses Thema nur seltenst bis nie etwas. Ein vernachlässigtes Gebiet...?
Und 2.: Kennt vielleicht irgendein Leser des Forums die besagte Gärtnerei, die ja einen gewissen lokalen Bekanntheitsgrad haben muß, oder hat gar zufällig denselben Bericht gelesen (weiß nicht mehr, welche Zeitung das war)?
(26.05.2007, 21:57)
IP66:   Interessant ist, daß die Rentierhaltungen mit relativ vielen Jungtieren und notorischem Ãœberbesatz im Gehege im Rheinland tatsächlich in den beiden schattigen Anlagen zu finden sind - in Wuppertal und in Duisburg. In Wuppertal gibt es um die Anlage nur Buchen, in Duisburg bin ich mir nicht sicher, könnte mir aber vorstellen, daß kein Rentier da zu viele Eicheln frißt, weil einfach nicht genug Früchte pro Tier hinunterfallen.
(06.05.2007, 19:48)
Michael Mettler:   Ich habe bezüglich der Gemeinschaftshaltung Elch/Rentier die hannoverschen Jahresberichte gewälzt, die ab 1972 erschienen.

1972 lebte ein dreijähriger Elchbulle schon seit geraumer Zeit problemlos mit 1,3 Rentieren (einer "gut züchtenden Gruppe") zusammen. Im selben Jahr kamen 0,2 Elche hinzu, deren Eingewöhnung in die Mischhaltung unerwartet problemlos verlief. Zur Brunftzeit wurden die beiden männlichen Hirsche allerdings getrennt, für die Rentierkühe gab es einen Durchschlupf zum Bullen ins Absperrgehege.

Rentiere werden in den hannoverschen Zooführern ab der Ausgabe 1970 erwähnt, "ein Elch" (obwohl zwei abgebildet sind) ab der Ausgabe 1971.

1982 wurde die Haltung der Rothirsche in der benachbarten Anlage des Hirschreviers beendet, und die Rentiere zogen in das frei gewordene Gehege um. Damit wurde die - je nach Ankunftsdatum des ersten Elches - von ca. 1970/71 bis 1982 währende Gemeinschaftshaltung beider Arten beendet, sie lebten fortan in eigenen Gehegen. Über den Grund für die Änderung habe ich nichts gefunden.

Ãœbrigens: Dortmund ist auch noch Halter von Hausrentieren!
(06.05.2007, 10:19)
Karsten Vick:   @Doris: Auch in Rostock hatten sie Verluste durch Azidose, und haben daraufhin Brot aus der Ration gestrichen. In dem von mir unten genannten Artikel wird intensiv auf das geänderte Fütterungskonzept eingegangen. Wenn dir das was nützt, wie gesagt: Jahresbericht 1981.
@Jana: Das Buch liegt noch bei meiner Cousine in Berlin, ich muss es mir mal wieder besorgen. Von all den Tieren, die da als Bewohner des Prager Zoos gezeigt wurden, kam mir dieses Rentier am außergewöhnlichsten vor. Es könnte auch ein Wild- oder Hausren aus der Sowjetunion gewesen sein, aber in der Bildunterschrift steht eindeutig Karibu. Soviel tschechisch hab ich damals auch schon verstanden. Mal sehen, ob wir dem Tier noch auf die Spur kommen.
(05.05.2007, 23:27)
Shensi-Takin:   Von der gängigen Verfütterung des Ca-reichen Löwenzahns an Kaninchen gar nicht erst zu reden.

@Doris Kiefer: Karsten Vick hat die Frage beantwortet-so wie ich auch mit meinen Paracelsus-Querverweis: ein paar Eicheln bzw. Eichellaub dürften einem gesunden Wiederkäuer kaum schaden; doch bei übermäßiger Aufnahme kann das Gallotannin durchaus schon schwerere Schäden anrichten-s.u.

Weißbrot sowie Früchte kommen als Quellen leichtfermentierbarer KH durchaus als Ursache einer übermäßigen Milchsäurebildung in den Vormägen und damit Folgebild der "akuten Pansenazidose" infrage. Jedoch ist auch die Menge und Art der Zuführung entscheidend.
(05.05.2007, 23:07)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: Eigentlich nicht weiter verwunderlich, dass es für eine etwas heikle Tierart noch keine einheitliche Fütterungsrichtlinie gibt. Selbst bei einem durch Haustier- und Laborhaltung vermeintlich in- und auswendig bekannten Tier wie dem Kaninchen widersprechen sich schließlich die Angaben je nach Literatur. Mal heißt es z.B., man dürfe wegen Giftgehaltes auf keinen Fall Koniferen jeglicher Art verfüttern, mal, dass z.B. Fichtenzweige nicht nur gutes Futter sind, sondern ihre Inhaltstoffe auch das Immunsystem stärken (nicht nur beim Rentier gehen da also die Meinungen extrem auseinander).
(05.05.2007, 20:30)
Jana:   @Karsten Vick Zu dem Karibu-Bild - zwar is da eine Stall und im Hintergrung sind weitere unschärfe Häuser zu sehen, aber ob das in Prag aufgenohmen ist, oder anderswo, weiss ich nicht.
(05.05.2007, 19:46)
Karsten Vick:   @Doris Kiefer: Liest sich alles so, als hätte jeder Zoo ein anderes Ersatzfutter ausgetestet, es wäre wirklich spannend, die ganzen Systeme auf einen Nenner zu bringen. In Berlin starben die Rentiere nicht von Eichenlaub in normalen Mengen, sondern von massenhaft Eicheln, wenn die da von den Bäumen fielen.
(05.05.2007, 19:32)
Doris Kiefer:   Rentierflechten sind die Flechten, die (meist) auch im Blumenschmuck verwendet werden. Und auch zum Basteln bei Eisenbahnen usw.

Die Fütterung von Rentieren in den Zoos und Wildparks ist extrem unterschiedlich und das war einer der Anlässe, warum ich angefangen habe, mich wissenschaftlich und praktisch mit der Frage auseinanderzusetzen und nun versuche ein Netzwerk von Fachleuten zum Thema zusammenzubringen. (Gleichzeitig gibts aber keine Finanzierungshilfe für solche Forschung - bzw. ich habe sie noch nicht gefunden - und deswegen ists nicht so einfach und recht langatmig).

Die Fütterung von Wiederkäuern mit Brot und hochenergetischem Futter führt allerdings immer wieder zu Pansenacidose, insofern würds mich wundern, wenn Rentiere mit Brot artgerecht ernährt würden.
Und - Eichenlauf enthält zwar Tanin, dieses ist aber doch auch in Nadelgehölzen zu finden ist - und das wiederum wird von Rentieren in freier Wildbahn stark verbissen - daher wundert es mich, dass es (in normalen Mengen) schaden soll?
(05.05.2007, 15:36)
Mel:   Gute Frage.... Bin nicht oft auf Beerdigungen.

Sind floristen anwesend????
(05.05.2007, 00:23)
Michael Mettler:   Ach, was ich schon immer mal fragen wollte: Ist Rentierflechte eigentlich identisch mit der graugrünen Flechte, aus der Grabgestecke gemacht werden?
(05.05.2007, 00:16)
Michael Mettler:   Ich vermute mal, dass Zooleute in 30 Jahren ähnliche Bemerkungen über die HEUTIGEN Fütterungsmethoden machen werden.... Vielleicht gilt dann Luzerne als Krebs erregend oder sonstwas. (Ist zwar kein Futtermittel, aber vor 30 Jahren galt Asbestzement noch als DAS Baumaterial der Zukunft - man sieht ja, wie sich diese Ansicht geändert hat...)
(05.05.2007, 00:12)
Mel:   @MM: Das verfütttern von Bananen mit Schale" wird nur noch sehr selten angewendet, auch wenn der Nährgehalt der Schalen meist unterschätzt wird, gibt es da das Problem der Pestizidbehandlung der bananen. einige dieser Mittel dringen in die oberen Schichten der Schale ein, und können nicht durch "abwaschen" entfernt werden.
(04.05.2007, 23:58)
Michael Mettler:   Da auch die von mir erwähnte Zooführung schon fast "historisch" ist, habe ich mal nach zwei älteren Büchern gegriffen, um in Sachen Rentierfütterung nachzuschauen.

In "Gefangene Tiere richtig füttern" von Krumbiegel (4. Aufl. 1976) fand ich: "Rentiermoos, soweit rationell beschaffbar. Je nach örtlichen Verhältnissen Umstellung auf Häckselfutter, Hirschheu, Brotwürfel und einiges Wurzelwerk. Auch Grünfutter mit etwas Rentierflechte durchmischt. Sehr bekömmlich auch Kleintiere (Jungkaninchen, Wasserratten zerlegt, Fleisch in Streifen ins Mischfutter), wenn auch nicht von allen Exemplaren genommen. Kalksalze, möglichst auch ab und zu Baumrinde (Birke, Eiche), Zweige mit Baumflechten, Moospolster." Direkt darunter, einer anderen Quelle entspringend: "Flechten nur als Anteil notwendig, auch langfristig entbehrlich. Stets viel frisches Grün, Weide, Birke. Gutes Schwarzwaldheu, Knäckebrot, im Winter gedämpfte Kartoffeln. An Flechten unterschiedlicher Bedarf und Geschmack (Cladonia, Cetraria)."

So sah also Rentierernährung vor 30 Jahren aus. Kein Wort über die Giftwirkung von Eicheln, aber zerlegte Wasserratten im Futter :-)

Sieben Jahre jünger ist Puschmanns "Wildtiere in Menschenhand - Säugetiere", 2. Auflage von 1983. Bei den Rentieren steht dort: "Fütterung ähnlich wie Rehe, aber mehr Gemüse und Obst. Als Rauhfutter Luzerneheu bzw. frische Luzerne und Klee, Rentierflechte nicht unbedingt erforderlich. Eventuell 1- bis 2mal wöchentlich pro Tier etwa 0,25 kg gekochtes Fleisch." Ohne nun auch noch den Absatz über die Rehe zitieren zu müssen, sei erwähnt, dass sich in deren Diätvorschlag "Knäckebrot und geröstete Weißbrotwürfel" (also Toast!) finden und bei den Elchen "Banane mit Schale" angegeben ist. Auch hier übrigens kein Hinweis auf die Gefährdung durch Eicheln, ist das möglicherweise eine relativ neuzeitliche Erkenntnis?

Falls also jemand mal Zoobesucher beim unerlaubten Füttern von Rentieren erwischt: Klärt die Leute einfach auf, dass diese Tiere artgerechtes Futter brauchen, z.B. Kaninchenbabys - das sollte für einen heilsamen Schock ausreichen....
(04.05.2007, 23:51)
Mel:   An die genaue Zusammensetzung bzw. den Anteil sowie die Art des Obstes bzw. der Früchte, kann ich mich leider nicht mehr genau erinnern. Es ist doch schon ne Weile her. Mir ist jedoch so, wie knapp 5% der Futterration, und das es hauptsächlich Honigmelone, Birne und eventuell Apfel war. Ich tendiere jedoch mehr zu Birne als zu Apfel. Sorry ist einfach zu lange her.
(04.05.2007, 23:24)
Mel:   Nicht zu verwechseln mit Pedigree Pal seinem geliebten "Vortivil", was sich als Worterfindung identifizierte und sehr schnell wieder von der Verpackung verschwand *fg*
(04.05.2007, 23:19)
Shensi-Takin:   @Mel: Die Frage ist nur: was für Obst/Früchte-und in welcher Konzentration. Gerade bei Nahrungsspezialisten wie dem Rentier ist das Herantasten an die optimale Ersatznahrung immer eine kniffelige Angelegenheit. Wobei-Untersuchungen der Rentierfütterung dürfte vielleicht die Züricher Kollegen recht interessieren...;)
(04.05.2007, 23:19)
Mel:   Oder in der Tierfuttermittelindustrie auch gerne verwendet und bezeichnet als TOGS (Trans-Oligi-Saccharid) oder MOS (Multi-Oligo-Saccharid)
(04.05.2007, 23:16)
Mel:   Ich vergass ebenso gängig auch in der Human-Lebensmittelindustrie FOS (Fructo-Oligi-Saccharid)
(04.05.2007, 23:13)
Mel:   So fern ich mich nicht irre wurde extra zur senkung der Pansenazidosegefahr, der Obst bzw Fruchtsanteil im futter erhöht. Sprich der Fructoseanteil wurde erhöht um die bakterienvielfalt zu erhalten bzw zu halten.
(04.05.2007, 23:05)
Shensi-Takin:   Was Futterrationen in Zoos angeht, so wird da mitunter recht frei experimentiert. Das Problem: man sieht den Tieren nicht immer an, ob ihnen diese Futterkombi auf lange Sicht gut tut. Umso mehr "freut" sich der Tierpathologe, wenn er bei der Sektion von Zootieren Veränderungen wie pathologische Organverkalkungen finden kann, die auf eine nicht optimale Fütterung zurückzuführen sind. Daher erfreut es mich eher, dass z.B. die Züricher Uni sich mit diesem Aspekt eingehender beschäftigt und z.B. so bei der Visacha-Fütterung einiges verbessern konnte-mit durchaus sehr positiven Folgen in Hinblick auf die Tiergesundheit der Nager.
Anders ausgedrückt: bei derartigen Zoodiäten fehlt es oft an langandauernden Studien um zu beweisen, dass keine nachtteiligen "Langzeitschäden" durch die Fütterung verursacht werden. Der hohe Zuckergehalt von für den menschlichen Verzehr geeigneten Bananen lässt mich bei Wiederkäuern z.B. gleich an die Gefahr der Pansenazidose denken...;)
(04.05.2007, 22:56)
Mel:   So fern ich mich richtig erinner bestand die "Ersatznahrung" für rentiere wirklich mal zum größten Teil aus Bananen und Toastbrot. Was auch logisch zu erklären ist. Rentiere verweigern oft Nahrung, die kautechnisch zu "hart" ist. Bananen wurden und werden immer noch dann eingesetzt wenn ein Tier hauptsächlich halbweiches bis sämiges futter bevorzugt. Und Bananen sind nun mal Ernergie und Vitaminreich und sättigend, Toasbrot wurde zugemengt um den Rohfaser und Getreideanteil der Nahrungsportion zu erhöhen. Funktioniert im Prinzip führte und führt aber auf lngesicht zu Diaröh. So fern ich noch auf dem neusten Stand bin wird mittlerweile auch mit Luzerneanteil gearbeite sowie geringe Mengen Obst und Kaarotten, letztere werden jedoch sehr fein gerieben wegen der Kauhärte.
(04.05.2007, 22:16)
Michael Mettler:   Bei meinem ZOOM-Besuch im Herbst konnten sich die Rentiere in die zentrale Gehölzpflanzung und damit in einem gut beschatteten Bereich zurückziehen - haben sie die Möglichkeit jetzt nicht mehr?

@Shensi-Takin: Wer weiß, mit welcher Formen von Ersatznahrung in vergangenen Jahren experimentiert wurde, da waren Bananen für Rentiere/Elche wahrscheinlich noch harmlos... Ich erinnere nur an das legendäre Riesenflughörnchen in Duisburg, das anfangs jegliche hörnchenübliche Nahrung verweigerte und dann heißhungrig und zur Verwunderung aller das nur zum Scherz vorgehaltene Butterbrot eines Pflegers ergriff und auffraß!
(04.05.2007, 20:50)
Carsten:   Im ZOOM, aktuell von heute gegen 11 Uhr, sieht die Haltung so aus, daß die Rentiere sich im "Hochzeitsgang" und an der Gehegewand zu den Stallungen aufhalten,da das die einzigen Schattenplatz sind. Der Besucher guckt dann in die Röhre, weil er sie entweder nur schlecht oder gar nicht sieht.

Vielleicht hat man einfach das kleinere Übel gewählt, indem man das Gehege nicht in den Waldbereich gelegt hat, wo zahlreiche Eichen vorhanden sind?
(04.05.2007, 20:27)
Karsten Vick:   Als in Gelsenkirchen die neue Rentieranlage eröffnet war, wurde der Mangel an Schatten ganz massiv kritisiert. Auch der Zoo Dresden schrieb bei der Aufgabe der Renhaltung im JB, dass die Haltung wegen zu starker Sonneneinstrahlung in all den Jahren problematisch war.
Wie sind nun die Erfahrungen dazu im ZOOM und anderswo?
(04.05.2007, 19:37)
Shensi-Takin:   Eine Sekundärinfektion der SH-Wunde mit Clostridien könnte durchaus den Krankheitsverlauf noch zum Negativen hin beeinflußt haben. Aber wie sagte schon Paracelsus richtig: Die Menge (bzw. Dosis) macht das Gift; allein die Vergiftung durch den (übermäßigen)Verzehr von Eichellaub/Eicheln hat schon manch einen Wiederkäuer schneller als geplant in die Tierbeseitigungsanstalt gebracht. Interessant ist in diesen Zusammenhang die Bemerkung mancher Fachautoren, demzufolge manche Tiere, die die Vergiftung überlebt haben, für gewisse Zeit Futter verweigern, wenn nicht Eicheln beigemischt sind. Eine tödliche "Sucht"?
@MM: Bananen & Toastbrot für Elche & Rentiere? Mal lernt nie aus...;)
Was die Rentierhaltung im allgemeinen angeht: ganz so schlimm ist es in dt. Zoos damit nicht (mehr) bestellt. Zu Sterblichkeitsraten bei Rentieren die können in der Wildnis weitaus höher sein. Ein Bekannter von mir, der als Tierarzt ein Rentierprojekt in Skandinavien betreute, erzählte mir mal, dass in manch' einer Saison 100% der zu dieser Zeit geborenen Jungtiere nicht überlebten-u.a. aufgrund massivsten Befall durch Stechmücken.
(04.05.2007, 16:27)
Michael Mettler:   Von einer Zooführung in Hannover vor -zig Jahren habe ich noch in Erinnerung, dass sich als Zoodiät u.a. Bananen und Toastbrot (!) bewährt hätten - nur weiß ich leider nicht mehr, ob sich das auf die Rentiere oder die damals noch mit ihnen vergesellschafteten Elche bezog....
(04.05.2007, 16:09)
Karsten Vick:   Räthel erklärt im BONGO (1999) die Sache so, dass die tannin-geschädigten Schleimhäute Eintrittspforten für Pararauschbrandkeime bildeten. Vor dem II. Weltkrieg bekamen die Berliner Rener noch Rentierflechten aus der Tegeler Heide zu fressen, auf dem jetzt dort (?) befindlichen Flugplatz wollen die wohl nicht mehr gedeihen. Dass es (nach Eingewöhnung) auch ohne Flechten geht, haben schon viele Tiergärten festgestellt.
(04.05.2007, 15:10)
Shensi-Takin:   @MM: Tanninvergiftung ist schon richtig; bei Aufnahme von Eicheln/Eichellaub wird das Gallotannin(=Gerbstoff) im Pansen in Pyrogallol umgewandelt, was in größerer Menge die Schleimhaut von Mägen & Darm reizt. Die eigentliche Vergiftung kommt durch dabei entstehende Phenol-Verbindungen zustande(?). Im schlimmsten Fall entwickeln die Tiere schweren Durchfall und können-unter deutlichen Schmerzzeichen-nicht wieder aufstehen(das sog. Festliegen). Diese Vergiftung tritt auch beim Hausrind gar nicht so selten auf. Dabei könnte die Freßgier, die manche Tiere beim Verzehr der Eicheln zutage legen, mit ein Grund für die Heftigkeit der Vergiftung sein.
@ Karsten Vick: Ich sehe schon, ich werde zum Trendsetter...;)
(04.05.2007, 14:35)
Karsten Vick:   @Jennifer: Gut aufgepasst, ihr seid ja wirklich g'scheite Leut! Also Neubeginn 1999; ich muss unbedingt mal meine Magdeburg-Sammlung auf den neuesten Stand bringen.
@Jana: Ich kann mich dunkel erinnern, dass auf dem Bild Häuser im Hintergrund waren??? Kann man daran sehen, ob dieses Foto wirklich aus Prag stammt?
(04.05.2007, 12:35)
Jana:   @Karsten Vick Mehr zu dem Karibu-Bild weiss ich nicht, im Buch ist im Text nicht erwähnt und ein Karibu taucht auf keinem Zoo-Plan oder Tierbestand-List, der ich bisher sah.
(04.05.2007, 11:33)
Jennifer Weilguni:   Ist Magdeburg wirklich nur Ex-Halter ? Laut einer aktuellen Meldung wurde dort doch jüngst sogar ein Jungtier geboren:

Bei den Rentieren im Magdeburger Zoo gibt es erneut Nachwuchs. Am 24. April sei das Weibchen «Annukka» zur Welt gekommen, sagte Zoosprecherin Regina Jembere am Mittwoch. «Das Rentierjunge wiegt fünf Kilogramm und tollt schon quietschvergnügt auf der Außenanlage herum.» Die Eltern «Norge» und «Hakon» kamen 1999 als Jungtiere in den Zoo Magdeburg und brachten bislang schon drei Weibchen und fünf Männchen zur Welt. Wie seine Artgenossen trägt auch «Annukka» bald ein Geweih. Rentiere sind die einzige Hirschart, bei der Männchen und Weibchen ein Geweih tragen. Derzeit leben im Magdeburger Zoo vier Rentiere.

(04.05.2007, 07:56)
Karsten Vick:   Hier die gesammelten Haustiere in Zoos, darin auch die Hausrentiere:
http://108007.homepagemodules.de/
Ex-Halter auch Dresden (bis 95), Schwerin (bis 77), Magdeburg (bis Anfang 80er)...
(03.05.2007, 23:26)
Michael Mettler:   Hat Neumünster nicht auch noch Hausrentiere? Schade, da nützen mir meine nach Zoobesuchen geschriebenen Artenlisten nichts, weil ich darin nur Wildsäuger aufliste.... Und wie ist es mit dem Karlsruher Wildpark Oberwald, wo ich noch nie war? Zu den Ex-Haltern gehören auf jeden Fall Hagenbeck, Bremerhaven, Leipzig und Münster.
(03.05.2007, 23:14)
nurmicheal:   Wenn ich mich recht erinnere, war nach dem Fall der Mauer der Austausch der Renböcke (Sibirien/Skadinavien ?)einer der ersten Maßnahmen in der Zusammenarbeit von Zoo und Tierpark in Berlin.
(03.05.2007, 22:35)
Michael Mettler:   Ah, ist also immer noch notwendig? Anscheinend lässt sich eben doch nicht alles durch noch so spezielle Pellets ersetzen?
(03.05.2007, 22:29)
Karsten Vick:   @Michael Mettler: Die Rentiere in den DDR-Zoos, so auch die Berliner haben meist sowjetische Vorfahren gehabt, insofern passt der Plankendaeler Bock schon nach Berlin wie auch nach Leipzig, wo er vorher stand. Die Rostocker Renzucht allerdings hat skandinavisch-finnische Vorfahren. Im Jahresbericht 1981 gibt es einen Rückblick auf die Renhaltung, der zeigt, dass auch die Rostocker viel Lehrgeld zahlen mussten. Im Zeitraum von 1958-1974 betrug die durchschnittliche Haltungsdauer nur 2 Jahre; 75-81 nach Einführung eines neuen Fütterungskonzeptes stieg sie auf 6,5 Jahre. Von insgesamt 1958-81 geborenen 16,17,3 Kälbern wurden nur 4,8 aufgezogen. Bis heute hat sich die Gruppe stabilisiert, die Ernährung haben sie im Griff. Das Gehege ist schön schattig, teils sogar begehbar, das hab ich allerdings noch nicht erlebt, wahrscheinlich machen sie das nur bei Führungen.
@Jana: Dieses Karibu in Prag war mir auch aufgefallen, als ich dieses Buch vor Jahren mal in den Händen hatte. Weißt du mehr darüber?
(03.05.2007, 22:26)
Carsten:   Im Ruhrzoo gab es auch Probleme mit den Eicheln, da hingen sogar Schilder am Eingang und an den Gehegen, daß bitte keine Eicheln zu verfüttern sind.

Bei einer Führung im ZOOM ist die Rentierflechte gezeigt worden, wird importiert und dann verfüttert...
(03.05.2007, 22:21)
Michael Mettler:   @IP66: Danke für die Blumen - aber da kann ich beim besten Willen nicht mit Detailkenntnis aufwarten. Ich habe mir auch noch nie die Mühe gemacht, die Renhaltung meines "Heimatzoos" Hannover hinsichtlich Sterblichkeit usw. nachzuverfolgen. Es waren halt immer welche da, sie hatten ziemlich regelmäßig Nachwuchs - aber ich erinnere mich auch noch gut, dass in älteren Zooführern (nicht nur in Hannover) darauf hingewiesen wurde, dass Renhaltung in unseren Breiten nicht einfach sei. Damals wurde m.W. noch extra "Rentierflechte" importiert, da die Tiere ohne diesen Futterbestandteil nicht recht gedeihen sollten.

Im Berliner Zoo hatte man laut einer BONGO-Ausgabe Probleme mit der großen Eiche am Gehege - klimatisch zwar positiv wegen der Abschattung gegen Sommerhitze, aber die Rene fraßen besonders gern herabfallende halbreife Eicheln und zogen sich dadurch Tannin-Vergiftungen zu (hoffentlich habe ich den Begriff richtig im Kopf).
(03.05.2007, 20:34)
IP66:   Wuppertal scheint bei den Ren-Haltern noch zu fehlen (in der selben Anlage der Hirschgehege der 70er seit Eröffnung). Noch älter (Zwischenkriegszeit) die Haltung auf der Anlage im Zoo Berlin, daneben auch im Tierpark. Der Bestand in Gelsenkirchen war vor der Jahrtausendwende auf ein Exemplar zurückgegangen. Angesichts der vielen Haltungen mit regelmäßiger Nachzucht frage ich mich, ob es so viele Importe geben mußte und ob nicht mancher Stamm noch auf Altbestände zurückgehen könnte, zumal ich nicht den Eindruck habe, daß die Halter sich mit der Art so große Mühe geben. Das weiß Herr Mettler aber sicher besser.
(03.05.2007, 19:26)
Doris Kiefer:   ganz herzlichen Dank an alle, die mir geantwortet haben!!!!
(03.05.2007, 15:32)
Würzburger:   Nürnberg hält auch Hausrene.
(30.04.2007, 19:28)
Würzburger:   Nürnberg hält auch Hausrene.
(30.04.2007, 19:28)
Jana:   Aktuelle Haltungen in Tsch. - Prag, Olomouc, Chomutov, Brno. Keine von diesen Zuchten ist älter als 1994, weil als damals olomouc seine Tiere (aus Schweden) bekam, heisste es - die einzige in Tschechien. Aber in Vergangenheit waren sie öffter gehalten, zB Zlin (Ende 50ern), Plzen (70ern?) oder Prag, in eine Buch über prager Zoo (Ende 70ern?) habe ich ein Bild von "Karibu" gesehen, dunkleres Tier mit schönen Geweih und deutlichen weissen "Socken".
In Slowakei ist mir keiner Halter bekannt, Kosice hat letzte Jahr Tiere aus Ungarn zu holen geplannt, ob dazu kam, weiss ich nicht.
In Ungarn - Budapest und Nyíregyháza (vielleicht auch weitere).
(30.04.2007, 13:34)
Klaus Schwarz:   Hausrentiere gibt es auch in Osnabrück und in Basel (Schweiz)und in einem Wildpark bei Oberried (Freiburg) im Schwarzwald.
(30.04.2007, 13:30)
Bongo:   Hausren früher auch in Frankfurt, Gruppe komplett in den Wildpark Klein-Auheim abgegeben. Artgerechte Haltung von Ren in unserem Klima ( zu warm )extrem schwierig, Fütterung größtenteils sehr problematisch, Tiere werden oft auf zu hartem Boden gehalten, daher oft Gelenksprobleme.Tiere werden nicht sehr alt, hohe Jungtiersterblichkeit.
(30.04.2007, 12:50)
Michael Mettler:   Vor gut zehn Jahren hörte ich bei einem Besuch des Tierparks Planckendael/B, dass die dortige Zuchtgruppe Hausrentiere angeblich auf Importe aus Sibirien zurückging. Da die hiesigen Renbestände in der Regel auf Skandinavien und somit einen anderen genetischen Pool zurückgehen dürften, fand ich das sehr interessant, zumal m.W. ein Zuchthirsch aus Planckendael für die Gruppe im Tierpark Berlin eingesetzt wurde.

Der Serengetipark Hodenhagen hält seit einem oder zwei Jahren Hausrentiere in einer seiner Safari-Sektionen (also auf Naturboden und mit Baumbestand - zusammen mit Elchen?), darunter - für Zoohaltungen sonst eher unüblich - auch gescheckte und weiße Exemplare. M.W. Direktimporte aus Skandinavien, weiß davon aber nur aus einem kurzen TV-Bericht.
(30.04.2007, 12:12)
Niedersachse:   Laut ESB für das Europäische Waldren, halten folgende Einrichtungen diese Tiere:
Ähtäri/Fin
Arnheim/NE
Bern/CH
Boras/SWE
Helsinki/FIN
Hilvarenbeek/NE
Höör/SWE
Hunborstrand/SWE
Järsvö/SWE
Mierlo/NED
Oulu University/FIN
Ranua/FIN
Rotterdam/NE
Talinn/EST
Insgesamt 29,35 Tiere
Stand 31.12.2004, Das ESB wird in Helsinki geführt.
(30.04.2007, 11:23)
Doris Kiefer:   Herzlichen Dank für alle ersten Antworten! Ich kann leider die Isis-Suche nicht durchführen, weil mein Computer einen Javaskript-Error meldet... Freue mich auf alles Weitere...
(30.04.2007, 10:43)
Shensi-Takin:   S.a.:
http://87012.homepagemodules.de/t618f22-Europaeisches-Waldren.html
In den meisten skandinavischen Zoos finden sich v.a. Hausren und z.T. auch Waldren(z.B. Helsinki Zoo, Polar Zoo, Boras uvm.). Hausren in D z.B. auch im Tierpark Friedrichsfelde und in Wildparks wie Lohberg.
Einen groben Überblick über mehr oder minder aktuelle Haltungen auch über:
http://www.isis.org/CMSHOME
(30.04.2007, 10:26)
Chris:   Im Tiergarten Schönbrunn und im Zoo Salzburg werden derzeit Rentiere gehalten.
(30.04.2007, 09:08)
Carsten:   Dann mach ich mal weiter: In Gelsenkirchen werden auch Rentiere gehalten, gehören zum Anfangsbesatz der ZOOM Erlebniswelt. Im alten Ruhrzoo gab es auch schon Rentiere, weiß aber nicht seit wann...

Zoo Duisburg ist auch aktueller Halter, seit wann weiß ich ebenfalls nicht.

@Michael: Müßte glaub ich in 1972 oder 1973 stehen, habe ich erst kürzlich gelesen...
(30.04.2007, 09:07)
Michael Mettler:   Dann fange ich mal an: Zoo Hannover (Hausrentiere), ununterbrochene Haltung und regelmäßige Zucht seit mindestens Anfang der 70er Jahre. Ãœber einige Jahre hinweg Gemeinschaftshaltung mit europäischen Elchen (das Gehege existiert inzwischen nicht mehr) mit gleichzeitiger Nachzucht bei beiden Arten. Bei Interesse schaue ich gern in die Jahresberichte, wie lange diese Kombination Bestand hatte (danach wurden die Rene in ein eigenes Gehege nebenan umgesiedelt, das ebenfalls nicht mehr besteht). Im heutigen Gehege leben sie seit Mitte/Ende der 90er Jahre.
(30.04.2007, 08:59)
Doris Kiefer:   ich bemühe mich um eine vollständige Liste der Zoos und Gehege (Schwerpunkt Europa, aber auch andere ok) in Europa, in denen Rentiere gehalten werden oder gehalten wurden. Könnt Ihr mir da weiterhelfen? [es geht um ein Forschungsprojekt zur artgerechten Haltung]. Mails sind auch möglich: info at rangifer . de Freue mich sehr über alle Hinweise!
(30.04.2007, 07:58)

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