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Grzimek-Haus in Frankfurt



Patrick Marburger:   Eine schöne Rückkehr!
(13.01.2024, 08:20)
cajun:   Nun auch "zu sehen":
"Neuzugang im Grzimek-Haus!
Anfang Januar ist ein männliches Votsotsa ins Grzimekhaus gezogen. Votsotsas, auch „Madagaskar-Riesenratten“ genannt, kommen ausschließlich auf Madagaskar vor und sind hier mit einer Kopfrumpflänge von 30 cm die größten Nagetiere. Die Art wird von der IUCN als „critically endangered“ eingestuft, ist also stark gefährdet. Bald soll ein Weibchen folgen und dann gibt es hoffentlich Nachwuchs."
Quelle:https://www.facebook.com/ZooFFM/?locale=de_DE
(12.01.2024, 13:47)
cajun:   Das Grzimek Haus ist nach Instandhaltungsmaßnahmen nun wieder geöffnet verkündet der Zoo auf Facebook.
(26.07.2023, 12:36)
cajun:   News aus Frankfurt:
"Neu im Zoo: Eine Kolonie Nacktmulle hat ihre Anlage im Grzimekhaus bezogen
Zugegeben, es sind vielleicht nicht die allerschönsten Tiere, die im Frankfurter Zoo leben, aber sie sind ausgesprochen interessant: Nacktmulle. Mit Hilfe des Fördervereins Zoo-Freunde Frankfurt e.V. ist in den letzten Monaten für die unterirdisch lebende Art ein Gehege im Nachttierhaus entstanden, das Einblicke in die verborgene Welt der Nagetiere bietet.

Bereits im April 2022 bekam der Zoo Frankfurt eine Gründungskolonie aus dem Zoo von Dresden. Die Tiere lebten seither „hinter den Kulissen“. Nun sind die sieben Nacktmulle in ihre neugestaltete Schauanlage im Grzimekhaus eingezogen. Das Leben der Nagetiere findet ausschließlich unter der Erde statt. Um einen Blick in das Reich der Kolonie werfen zu können, wurde eine etwa sechs Quadratmeter großen Anlage mit einem System aus einsehbaren Röhren und Höhlen ausgestattet. Finanziert wurde die neue Anlage von den Zoo-Freunden Frankfurt e.V. – dem 2021 gegründeten Förderverein des Zoos.

„Der 2021 gegründete Förderverein Zoo-Freunde Frankfurt unterstützt den Zoo bei der Erfüllung seiner Aufgaben tatkräftig und mit finanziellen Mitteln. Die Anlage für Nacktmulle ist das erste von den Zoo-Freunden geförderte Projekt. Über 5.700 Euro konnten dem Zoo für Umbau und Einrichtung des Geheges zur Verfügung gestellt werden. Für dieses wertvolle Engagement möchte ich mich bei allen Mitgliedern des Fördervereins herzlich bedanken. Mein Dank gilt aber auch dem Team des Frankfurter Zoos für die Realisierung dieses schönen Projekts, das die ohnehin schon große Attraktivität des Tag- und Nachttierhauses noch einmal steigert“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

Nacktmulle (Heterocephalus glaber) sind etwa sieben bis elf Zentimeter lang, ihre faltige Haut ist nahezu unbehaart und meist rosafarben. Zwei große Grabzähne und einige Tasthaare zieren das Gesicht, Augen und Ohren sind winzig. Ihr einziges natürliches Verbreitungsgebiet sind die Halbwüsten Ostafrikas. In den Nacktmull-Kolonien pflanzt sich ausschließlich eine Königin mit ein bis drei Männchen fort. Die anderen Koloniemitglieder sind sexuell unterdrückt und für den Ausbau der Gänge oder das Bewachen des Baus zuständig. Nach einer Tragzeit von etwa 70 Tagen bringt eine Nacktmull-Königin bis zu 28 Junge zu Welt – und das vier bis fünf Mal pro Jahr. Eine Kolonie kann bis zu 300 Mulle umfassen.

„Über Nacktmulle lässt sich unendlich viel Interessantes erzählen“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. „Angefangen von ihrer Sozialstruktur, der Atmung, der Ernährung bis hin zu ihrer Resistenz gegenüber bestimmten Krankheiten. Die Lebenserwartung von Nacktmullen ist um ein Vielfaches höher als die anderer Nagetiere, und sie sind unempfindlicher gegenüber Schmerzen. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten sind sie interessant für unterschiedliche Forschungsbereiche. Die neuen Informationstafeln an der Anlage vermitteln bereits einiges Wissen über die Tiere, wir werden die Nacktmulle aber mit weiteren Angeboten wie Vorträgen, Podcast und Veranstaltungen sozusagen aus dem Verborgenen holen und unseren Besucherinnen und Besuchern näherbringen. Dass wir das nun tun können, verdanken wir zu einem großen Teil unserem Förderverein. Ich bin den Zoo-Freunden sehr dankbar für ihr finanzielles und tatkräftiges Engagement bei diesem Projekt, das wir ohne deren Hilfe aktuell nicht hätten realisieren können“, so Geiger.

„Die im Englischen auch sand puppies genannten Kleintiere wurden vor genau 181 Jahren vom bekannten Frankfurter Naturwissenschaftler Eduard Rüppell wissenschaftlich beschrieben. Sie gehören daher einfach in den Frankfurter Zoo“, gibt Prof. Dr. Bruno Streit, der 1. Vorsitzende der Zoo-Freunde Frankfurt e.V., zu bedenken, „Dies umso mehr, als wir in den letzten Jahren auch schier Unglaubliches über ihr Sozialsystem erfahren haben, welches an das der Bienen und Ameisen erinnert – aber wahrlich kein Vorbild für eine menschliche Gesellschaft wäre!“

Für die Nacktmull-Anlage wurde die ehemalige Tupaia-Anlage in der Tagabteilung des Grzimekhauses umgebaut. Die Glasscheibe wurde durch eine naturalistisch gestaltete Wand mit Einblicken in das Tunnel- und Höhlensystem der Nacktmulle ersetzt. Hinter der Wand verbergen sich Wohn- und Schlafhöhlen, die aus Kisten gebaut und mit Röhren verbunden wurden. Die Anlage bietet den Mullen einen großen Bewegungsspielraum und ist ausgelegt für mehrere Dutzend Tieren."
Quelle:https://www.zoo-frankfurt.de/tiere/tierische-neuigkeiten/news/news/detail/neu-im-zoo-eine-kolonie-nacktmulle-hat-ihre-anlage-im-grzimekhaus-bezogen
(15.02.2023, 15:06)
Zoo Frankfurt:   Führung am Freitag, 26. April 2019:

Was gibt es Neues bei Erdferkel und Co.? ? Rundgang durch das Grzimekhaus
Astrid Parys, Revierleiterin Grzimekhaus

2002 wurde Erdferkel IRMO im Frankfurter Zoo geboren und über die Stationen Antwerpen und Arnheim kehrte er Ende März zurück ins Grzimekhaus. Revierleiterin Astrid Parys erzählt, wie sich IRMO in seiner alten Heimat neu eingelebt hat und wie das Zusammenleben mit den Erdferkeln ERMINE und MEMPHIS funktioniert. Aber auch über die anderen Tierarten in einem der größten Nachttierhäuser der Welt gibt es Spannendes zu berichten.

Die Zookasse ist bis 19.00 Uhr geöffnet.

Eintrittspreise: 9.00 ? 17.00 Uhr: 12 Euro für Erwachsene und 6 Euro für Kinder/Jugendliche (6-17 Jahre).
Ab 17.00 Uhr gilt der Feierabendtarif: 9 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder/Jugendliche (6-17 Jahre)
(25.04.2019, 09:23)
Patrick Marburger:   http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/So-niedlich-sind-die-Neuen-im-Frankfurter-Zoo;art675,2426115

Wow! Ein toller Neuzugang und selbst für das Grzimek-Haus eine echte Aufwertung.
(16.01.2017, 16:40)
Tim Meschke:   Änderungen im Grzimekhaus:
-die erste Anlage (ehemalige Anlage der Kurzohr-Rüsselspringer) ist nun mit Streifengrasmäusen besetzt
-die Kurzohr-Rüsselspringer sind dafür in die Anlage der Zwergmangusten (früher Fuchsmangusten) gezogen
-die Zwergmangusten leben dafür in der ehemaligen Anlage der Klippschliefer
(26.10.2015, 19:39)
Tim Meschke:   Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Ein Grundrisszeichnung des Grzimekhauses würde mich auch sehr interessieren.
(17.05.2015, 15:14)
Hans-Jürgen Beck:   Hallo,

hat jemand einen Grundriss zum Grzimekhaus (und kann den zur Verfügung stellen? Wäre daran sehr interessiert.
(30.04.2014, 14:21)
Zoo Frankfurt:   Die Drachen sind zurück in Frankfurt

Sie sind groß, sie sind mächtig und respekteinflößend - Komodowarane oder
Komododrachen, wie sie in Anlehnung an ihre Englische Bezeichnung auch
genannt werden.
Zwei junge Weibchen der gefährdeten Art sind nun im
Grzimekhaus zu sehen. Noch nicht ganz so groß aber durchaus schon sehr
beeindruckend
(08.10.2013, 11:09)
Zoo Frankfurt:   Neu im Zoo Frankfurt - eine quirlige Gundi-Familie ist ins Grzimekhaus eingezogen

Ende November kam eine quicklebendige Gundi-Gruppe aus dem Aquazoo Löbbeke Museum in Düsseldorf nach Frankfurt. Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch freut sich über die charmanten Neuzugänge, die nach einer etwa vierwöchigen Quarantäne nun im Grzimekhaus zu sehen sind: "Gundis oder Kammfinger gehören zu den ursprünglichsten Nagetieren und sind perfekt an die extremen Lebensräume am Rande der Sahara angepasst." Auch im Zoo zeigen sie, wie gut und schnell sie klettern können. "Das ist, so Niekisch, "eine wirklich schön zu beobachtende neue Tierart in Frankfurt".

Die Gundi-Familie im Tagbereich des Grzimekhauses besteht aus fünf adulten Tieren und vier Jungtieren. Sie leben wie in ihrer afrikanischen Heimat in Familiengruppen von fünf bis zehn Tieren.

Die etwa Meerschweinchen großen Nagetiere leben tagaktiv und sind sehr agil. In der Mittagshitze, wie sie am Rande der Sahara herrscht, ruht sich die gesamte Kolonie aus. Hierbei zeigt sich der soziale Aufbau der Gruppe. Die Tiere legen sich dicht an- und übereinander, um sich gegenseitig Sicherheit und Schutz zu geben und das Gemeinschaftsgefüge zu stärken. "Ihre gut erkennbare und sehr ausgeprägte Sozialstruktur macht Gundis für uns interessant", so Niekisch. "Ein weiteres besonderes Merkmal sind die hinteren Füße der kleinen Nagetiere, die mit Borstenkämmen ausgestattet sind. Damit pflegen die Gundis ihr Fell ausgiebig, damit dieses sie auch unter extremen Bedingungen vor der Witterung schützen kann", erklärt der Zoodirektor weiter, "Das können auch unsere Besucher im Grzimekhaus jetzt gut beobachten - übrigens eine echte Besonderheit, denn Gundis werden weltweit nur in zehn Zoos gehalten."

Gundis ernähren sich rein pflanzlich. Anders als die meisten anderen Nager bauen sie sich keine Höhlen oder Nester, sondern schlüpfen bei Gefahr, die sie durch zwitschernde Laute anzeigen, in Felsspalten. Hierbei hilft ihnen, dass sie nur etwa 20 Zentimeter lang werden. Dadurch können sie sich ihren Fressfeinden wie Schakalen und Greifvögeln durch den Rückzug in kleine Öffnungen entziehen.
(11.01.2012, 09:33)
Oliver Ramstedt:   Es gibt jetzt 5 neue Borstenhörnchen im Grzimek-Haus.
(27.08.2011, 22:28)
Oliver Ramstedt:   Auch wenn es nicht mehr zum Thema Grzimek-Haus gehört, aber ehemalige Bewohner betrifft, so sieht es mit dem neuen Fenek Gehege im Giraffenhaus zur Zeit aus.
(15.08.2010, 17:29)
Holger Wientjes:   Danke Oliver ! Dann hat man, wenn schon keine räumliche Verbesserung für die Füchse bei rausspringt, zumindest mehr Platz im Grzimek-Haus für die dortigen Arten.
(14.08.2010, 23:17)
Oliver Jahn:   Holger, ich bin schlcht im schätzen, aber ich sage mal, das neue Gehege ist nicht größer, als das alte. Vorher genutzt wurde es gar nicht mehr, sondern es stand seit einiger Zeit komplett leer.
(14.08.2010, 22:47)
Holger Wientjes:   @Rattus: Danke für die Info !

Ist das neue Gehege im Giraffenhaus denn grösser als die Anlage im Grzimek-Haus und (ich hab´s ehrlich gesagt gerade nicht vor Augen...) wie wurde das eigentlich zuletzt genutzt ?
(14.08.2010, 19:16)
Oliver Jahn:   Ich gehe davon aus, dass man in diesem Bereich bei einer kleinen Huftierart bleiben wird.
(14.08.2010, 13:21)
BjörnN:   Was geschiet denn mit dem Gerenuk/Klippspringergehege, dieses stünde in absehbarer Zeit doch für die Feeneks zur Verfügung??
(13.08.2010, 22:26)
Michael Mettler:   Ach so, ich hatte den Umbau so verstanden, dass die Außenmauer des Grabens erhalten blieb und die Gehegefläche zur Grabensohle hin abgeflacht wurde - nicht, dass der Graben aufgefüllt wurde. Die senkrechte Außenmauer hätte man dann durch E-Draht sichern können.
(13.08.2010, 19:29)
Oliver Jahn:   Na ja, wie man das nimmt, dann kann man sie Nachts auch gleich in den Zoo rauslassen, denn die Giraffenanlage ist auf einer Seite ja nur noch durch hohe Seile zum restlichen Zoogelände hin abgesperrt.
(13.08.2010, 19:19)
Michael Mettler:   Dann bräuchte es eigentlich nicht allzuviele Vorkehrungen, um die Fenneks nachts einfach auf die Giraffen-Außenanlage zu lassen. Die frühere Freianlage der Fenneks in Köln z.B. sah nicht gerade nach Hochsicherheitstrakt aus, was die Absperrungen betraf.
(13.08.2010, 16:18)
Oliver Jahn:   @Micheal, die Fenneks erhalten ihre neue Anlage im ersten ehemaligen Antilopenstall, wenn man reinkommt, gleich rechts.
(13.08.2010, 13:36)
Michael Mettler:   Zumindest laut Grundriss aus der Bauzeit haben/hatten die beiden verglasten Kleinsäugervitrinen im Giraffenhaus jeweils einen Mini-Außenkäfig, der nicht einsehbar ist, und zwischen Wintergarten und Zoo-Außenmauer müsste es noch Huftier-Absperrgehege geben. Falls die nicht mehr benutzt werden, ist vielleicht dort eine vom Wintergarten aus einsehbare Anlage geplant? Die Kleinsäugervitrinen ließen sich dann als einsehbare Innenräume dafür nutzen.
(13.08.2010, 08:32)
Oliver Jahn:   Die Fenneks bekommen eine neue Anlage im Giraffenhaus. Eine Außenanlage kann ich mir da allerdings nicht vorstellen.
(12.08.2010, 22:30)
Oliver Ramstedt:   Die Fenneks sind zur Zeit im Gehege der Bärenburg (an der Seite ganz links).
Die Galagos haben Nachwuchs und die Fensterscheibe des Geheges ist etwas verkalkt worden, damit die Kleinen nicht gegen die Scheibe springen. (leider habe ich die Kleinen noch nicht gesehen). Die Votsotsas haben ein eigenes Gehege bekommen weil ja ein zweites dazu kam.
(12.08.2010, 21:43)
Rattus:   @Holger
Soweit ich mich erinnern kann waren zuletzt die Galagos in der Vitrine. Diese bewohnen jetzt ein größeres Gehege in dem zeitweise mal die fenneks waren. und wenn mich nicht alles täuscht sollen die fenneks an anderer stelle was kriegen. vielleicht endlich mal einen außenbereich...
(12.08.2010, 12:27)
Holger Wientjes:   @Rattus: Schön zu hören ! Ohne Oberbesatz ? Kannst Du sagen, wer dort vorher untergebracht war ? Wurde ja wohl einiges getauscht in letzter Zeit.
(11.08.2010, 10:43)
Rattus:   Die Votsotsas sind nun auch wieder zu sehen. Allerdings in einer eigenen Anlage.
(11.08.2010, 10:25)
Zoo Frankfurt:   Schwimmstunde im Grzimekhaus – Zwergotter-Nachwuchs lernt fürs Leben

Für Zwergotter gilt: Wer Fisch will muss schwimmen. Aber um als elegante Jäger pfeilschnell durch das Wasser von Flüssen und Seen zu schnellen, sind auch bei Ottern einige Trainingseinheiten nötig. Im Frankfurter Zoo kann man mit etwas Glück zurzeit sechs Jungtiere beim Schwimmenlernen beobachten.

„Auch im Zoo haben die Tiere die Möglichkeit, ihr natürliches Verhalten zu zeigen und zu üben“, erläutert Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch das Treiben der sechs jungen Zwergotter, die sich gerade ihre großzügige Anlage im Grzimekhaus erobern. Geboren wurden die Geschwister bereits am 3. Juni. Doch erst jetzt verlassen sie das Nest und beginnen mit ihren Schwimmübungen. „Die Eltern Luna und Pepe sind ein hervorragendes Zuchtpaar“, freut sich Niekisch. „Mit dem aktuellen, für Otter sehr großen Wurf haben uns die beiden bereits 27 Jungtiere beschert seit sie 2006 nach Frankfurt kamen.“

„Otter sind äußerst neugierig und sehr aktiv. Es ist daher optimal, wenn die Tiere auch im Zoo in Familienverbänden leben können“, erklärt Niekisch. „Gerade die Zwergotter beschäftigen sich sehr viel mit ihren Artgenossen, sie spielen intensiv miteinander und tragen manchmal auch ihre Konflikte aus.“ Zusätzliche Beschäftigung bieten die Tierpfleger in Form von Futter, das mehrmals am Tag auf verschiedene Arten dargeboten wird. Außerdem wird den Tieren immer wieder unterschiedliches Material wie Heu, Stroh oder Laub angeboten, mit dem sie ihre Höhle auslegen können.

Zwischen dem 50. und dem 90. Lebenstag erlernen junge Otter das Schwimmen. „Da geht es zum Teil recht ruppig zu“, so Niekisch. Die Elterntiere schubsen die Jungen ins Wasser und halten sie auch dort, bis diese zu jammern beginnen. Erst dann holen die Eltern die Kleinen wieder an Land zurück. Um Unfällen vorzubeugen legen die Pfleger Schwimmhilfen – zum Beispiel Korkröhren – ins Wasser. Die Schwimmübungen finden zunächst auch in den flacheren Bereichen des Wasserbeckens statt.

Außerhalb des Wassers gibt es in Otter-Familien eine Rollenteilung. Die Mutter übernimmt die Arbeit in der Höhle, sie säugt die Jungen und achtet auf die Hygiene, in dem sie während der Säugephase den Milchkot des Nachwuchses frisst. Der Vater übernimmt vor allem die Rolle des Verteidigers und hält sich häufig vor der Höhle auf.

Zwergotter (Aonyx cinerea), die zu den Mardern gehören und in Süd-Ost-Asien beheimatet sind, sind zwar nicht akut gefährdet, permanente Konflikte mit den Menschen führen aber dennoch zu einer Dezimierung der Art in ihrem ursprünglichen Lebensraum. Umso erfreulicher ist, dass sich die Tiere im Frankfurter Zoo so wohl fühlen, dass sie regelmäßig jedes Jahr Nachwuchs bekommen, der dann an andere Zoos abgegeben werden kann. So leben Frankfurter Zwergotter, die in den letzen Jahren zur Welt kamen, inzwischen in Köln, in Münster und in Le Guerno in der Bretagne.
(11.08.2010, 08:42)
Holger Wientjes:   Um die Ratten wäre es wirklich schade !!! Weiss da jemand mehr zu bzw. kommt in den nächsten Tagen nach Frankfurt um fragen zu können ?
(12.06.2009, 09:11)
Rattus:   Ich habe bei der große Zwergmangustengruppe heute drei Jungtiere gesehen. Die zweite kleine Gruppe ist nach wie vor bei den Klippschliefern.
Die Wickelbären bewohnen neben ihrer angestammten Vitrine auch das Nachbargehege (Nummer 15). Keine Ahnung was da vorher drin war. Ich müsste das mal mitschreiben.
Neben Tupaias und Kurzohr-Rüsselspringern bilden die Mausmakis nun auch einen invasiven Charakter aus. Sie sind nun auch bei dem Fingertier in der großen Anlage zu sehen. Die Votsotsas scheinen weg zu sein. Sind zumindest nicht mehr ausgeschildert.
(11.06.2009, 22:40)
Jennifer Weilguni:   Ähem.- *hüstel* .. natürlich meine ich SchnabelIGEL... da war wohl der Wunsch Vater des Gedanken :-)) Immerhin.. wer wegen eines SchnabelTIERES nach Frankfurt fährt wird dennoch nicht enttäuscht. Nur muss dann das Senckenbergmuseum angesteuert werden. :-)

(26.02.2009, 16:15)
Michael Mettler:   @Sacha: Zumindest vor unserer Zeit :-) In der Halle-Chronik I ist eine Skizze abgedruckt, welche die damalige Vitrine des "Landschnabeltieres" im Alpinum zeigt, und die Alpinumkäfige entstanden 1902/03. Wie lange der Name verwendet wurde, weiß ich allerdings auch nicht - vielleicht gibt da "der Brehm" Aufschluss.

Übrigens wüsste ich in Frankfurt noch ein anderes nettes Plätzchen für eine Schnabeltier-Anlage. Die Pinguinlandschaft im Exotarium wird doch in näherer Zukunft frei :-)
(25.02.2009, 18:07)
Sacha:   @MM: Interessant. Was heisst früher?

Echte Schnabeltiere im Grzimek-Haus?? - Und ich dachte immer, punkto Tierbestand wäre ich der Träumer hier....:)
(25.02.2009, 17:43)
Michael Mettler:   @Sacha: Immerhin bezeichnete man den Ameisenigel früher auch als "Landschnabeltier" :-) Aber die Zwergotteranlage im Grzimek-Haus habe ich vor meinem geistigen Auge auch schon mal mit "richtigen" Schnabeltieren besetzt gesehen....
(25.02.2009, 14:09)
Sacha:   @Jennifer Weilguni: Ein SchnabelTIERE im Zoo Frankfurt??? Ich bin schon unterwegs...:)
(25.02.2009, 12:38)
Michael Mettler:   Upps, ich hatte beim vorletzten Beitrag das Foto vergessen.
(25.02.2009, 11:03)
Michael Mettler:   Für Freunde der Statistik sei noch erwähnt, dass sich in die eindrucksvollen Schaukästen mit den Zuchterfolgen des Grzimek-Hauses ein Fehler eingeschlichen hat. Statt der aufgeführten zwei Grasmaus-Arten wurden nämlich bereits deren drei gehalten und gezüchtet (Striemen-, Tüpfel- und Vielstreifen-Grasmaus), und das mit "Striemen-Grasmaus" beschriftete Foto zeigt eine Tüpfel-Grasmaus. Vermutlich entstand der Irrtum dadurch, dass man sowohl Tüpfel- als auch Vielstreifen-Grasmaus seinerzeit schlicht als Streifen-Grasmaus bezeichnete. Auf der Tafel sind übrigens diverse erste Nachzuchten für 1975 erwähnt, obwohl das Haus laut Schild am Eingang erst 1978 fertiggestellt wurde...?
(25.02.2009, 11:02)
Michael Mettler:   @Jennifer: So sieht er im Ganzen aus :-)

Ich habe mich gefragt, ob der Kiwi auf dem Monitor wirklich "live" ist oder eine Aufzeichnung - bei der zweiten Runde am Nachmittag war der Monitor aus... Auch das gesehene Katzenfrett zeigte übrigens eine Bewegungsstereotypie. Wobei natürlich sowohl dieses als auch das Fingertier ihre Angewohnheit schon aus vorherigen Haltungen mitgebracht haben könnten.
(25.02.2009, 10:40)
Jennifer Weilguni:   Den beschriebenen Bewegungsablauf des Fingertieres habe ich in Fanrkfurt bisher jedesmal beobachten können, die Tageszeit spielte dabei keinerlei Rolle. Also gehe ich einfach mal davon aus, dass es sich dabei nicht um eine bloße Ãœbersprungshandlung in Erwartung auf das Futter ahndelt.Mich erinnerte das auch sehr an stereotypes Verhalten.
Ja, die Fingertiere sehe ich in Frankfurt bei wirklich jedem Besuch, aber obwohl ich doch relativ häufig dort bin und viel Zeit im Grzimek-Haus verbringe, habe ich die Kiwis noch nie in ihrer Anlage gesehen (nur auf dem Monitor) und auch vom Schnabeltier sah ich nur einmal ein paar Stacheln aus dem Sand ragen. Was das angeht scheine ich wirklich kein Glück zu haben....
(25.02.2009, 09:50)
Michael Mettler:   Nun, es gibt ja auch Menschen, die beim Warten auf etwas nicht stillhalten können und dann auf und ab wandern, eine Zigarette nach der anderen paffen usw....
(24.02.2009, 16:11)
Holger Wientjes:   Klingt ja plausibel. Hoffe mal, dass es lediglich daran lag !
(24.02.2009, 16:01)
Michael Mettler:   Die Anlagen für die Fingertiere in Frankfurt sind ja gar nicht so klein, aber der kletternde "Looping" des Tieres in der linken Anlage hatte einen Durchmesser von nur wenig mehr als der Gesamtlänge des Fingertiers. Das erinnerte mich eher an "Hörnchen im Käfig" als an das unablässige, großräumige Herumwandern von Mardern. Deswegen vermute ich ja eher, dass das Tier an dieser Stelle etwas erwartete (sprich Futter), sich nicht davon entfernen und irgendwie seine Erregung abbauen wollte.
(24.02.2009, 14:13)
Holger Wientjes:   Ich fand die Aye-Ayes ( Frankfurt & Berlin ) generell sehr bewegungsfreudig. Vielleicht am ehesten zu vergleichen mit den (münsteraner) Buntmardern, die auch oft den kompletten Käfig mit Leben füllen. Bei relativ kleinen Anlagen scheinen sich wiederholende Bewegungsabläufe dann anscheinend nicht vermeiden zu lassen ?!
(24.02.2009, 14:04)
André Haubrich:   @ Michael Mettler: Der von ihnen beschriebe Bewegungsrythmus (auch mit Looping) ist mir in Berlin bei einem Wickelbär aufgefallen.
Ich war auch in Frankfurt einmal Vor- udnd einmal Nachmittags da und hatte das Glück, vormittags genau mit der Fütterung zu laufen aber nachmittags sah ich beinahe nichts...

(24.02.2009, 13:52)
Michael Mettler:   Na ja, dafür kann ich mich nicht über einen Mangel an Schnabeligel-Beobachtungen beklagen. Auch dieses Mal sah ich ein Tier in Aktion.

Übrigens war das Haus überraschend leer an Besuchern (ich war einmal vor- und einmal nachmittags drin), obwohl der Zoo für einen eher trüben Wintertag noch relativ gut besucht war.
(23.02.2009, 20:25)
Oliver Jahn:   Ich habe das Fingertier selber schon gefüttert, und kann mich dabei an eine solche Reaktion nicht erinnern. Außerdem wurde früher gefüttert. Aber das kann sich geändert haben.
Wenn ich deine Zeilen lese, dann merke ich erst mal, welches Glück ich in Frankfurt wohl jedes mal mit den Kiwis hatte! Ich hatte mit ihnen bei ca. 20 Besuchen wohl eine 90% Quote.
(23.02.2009, 20:12)
Michael Mettler:   Bei meinem Besuch am Wochenende hatte ich das Glück, neben meiner erst zweiten Kiwi-Sichtung bei wohl zwei Dutzend Besuchen in 30 Jahren (!) auch beide Fingertiere in Aktion zu sehen. Beide zeigten dabei allerdings einen sehr geringen und "eingefahrenen" Bewegungsradius, der an Stereotypie denken ließ; besonders das Tier in der linken Anlage, das unablässig eine Art Looping auf engem Raum an seinen Kletterelementen vollführte. War ich da nur zufällig Zeuge eines kurzzeitigen Erregungszustandes vor einer Fütterung (es müsste ca. 10.30 bis 11.00 Uhr gewesen sein), oder ist das ein Langzeitzustand?
(23.02.2009, 19:53)
Michael Mettler:   Angesichts des heutigen Aufwandes beim "Rückbau" von Gebäuden wäre doch schon der Abriss ein kostenintensives Großprojekt. Hoffentlich läuft das nicht auf die Variante hinaus "erst mal weg damit und dann schauen, ob es überhaupt jemand vermisst"...
(12.11.2008, 14:20)
Ralf Sommerlad:   @IP66: Abgesehen davon, dass das Grzimek-Haus immerhin Weltruf geniesst und ein Abriss wohl bloss allgemeines Kopfschütteln in der Fachwelt hervor rufen würde, wird Herr Niekisch noch lernen, dass es erst mal Schluss ist mit Grossprojekten in Zoo. Der tagträumende Kulturdezernent überzieht seinen Etat auch ohne Zoo und die Planung der kommunalen Steuereinnahmen 2009 und folgende zeigt bekanntlich keine Ergebnisse, die grosse Sprünge mit leerem Beutel ( Semmelroths Känguruh-Taktik) zulassen.
(12.11.2008, 13:27)
Rattus:   der mann macht sich wirklich keine freunde.

unabhängig von dieser feststellung würden mich die pläne des neubaus sehr interessieren.
(12.11.2008, 10:39)
Jörn Hegner:   was ist eigentlich aus den fleckenrollern gewurden , die früher im grzimek-haus lebten . weil es sind auch schöne tiere und die fehlen mir ein wenig . genau wie die springhasen , schwarzfusskatzen , erdwölfe und zorillas .
(11.11.2008, 13:52)
IP66:   Herr Niekisch hat sich Meldungen in einem anderen Forum nach dahingehend geäußert, daß er wegen der Sanierungsbedürftigkeit und des Energieverbrauchs das Grzimek-Haus baldmöglichst durch einen seinen Wünschen entsprechenden Neubau ersetzen möchte.
(06.10.2008, 15:28)
Michael Mettler:   @Rattus: Die Anlage der Waldhunde wird meiner Erinnerung nach jetzt von den Kleinkantschils bewohnt (ein Waldbodenausschnitt). Nach den Waldhunden waren da zwischenzeitlich auch mal Tariktik-Hornvögel drin. Die Servale saßen in der heutigen Kurzschnabeligel-Felsenlandschaft, und in der ehemaligen Karakal-Anlage (mit roter Felsstruktur) waren bei meinem Besuch im letzten Jahr Tamanduas. An den beiden erstgenannten hat sich m.W. nichts weiter geändert, in letzterer gab es zu Zeiten der Karakals weniger Klettermöglichkeiten.
(14.07.2008, 13:51)
Rattus:   Hallo!

Kann mir jemand sagen, in welcher Anlage des Hrzimek-Hauses die waldhunde gehalten wurden?
Genauso würde mich die Haltung des Serval und Karakal interessieren. Sind die Anlagen noch in ihrem Ur-Zustand oder gab es größere bauliche Veränderungen?
(14.07.2008, 11:48)
Michael Mettler:   Der Nördliche Schlanklori ist tatsächlich nordicus, allerdings habe ich kürzlich beim Googeln entdeckt, dass beim Schlanklori inzwischen zwei Arten unterschieden werden: Roter Schlanklori (L. tardigradus) und Grauer Schlanklori (L. lydekkerianus). Da nordicus zu Letzterem gehört, wäre der aktuelle wissenschaftliche Name Loris lydekkerianus nordicus.

Die Arabische Kleine Wüstenspringmaus heißt wissenschaftlich Jaculus jaculus vocator. Quelle war meiner Erinnerung nach ein früherer Jahresbericht; da seit Jahren keine JB mehr herausgegeben werden, ist aber nicht auszuschließen, dass inzwischen eine andere Form gehalten wird. Mit ihrer "Sichtung" hatte ich übrigens mehr Glück - dafür habe ich nur alle Jubeljahre mal Wüstenschläfer zu Gesicht bekommen :-)
(03.10.2007, 10:37)
Patrick Kalscheuer:   Die "früheren" Nachtaffen sind Aotus azarai boliviensis und werden hinter den Kulissen gehalten, bis sich ein Abnehmer findet. Der Zoo möchte mit der häufiger gehaltenen Art, eben A.l.g., züchten.
Kuskusse müssten es insgesamt vier sein. Im Juni war das Elternpaar samt Beuteljungem (s. Foto) im Gehege neben den Wüstenfüchsen untergebracht, ein älteres Jungtier ("Max") hinter den Kulissen, weil die Mutter wohl aggressiv auf Max reagiert hat, als sie das zweite Jungtier bekam.
Die Fuchsmangusten sind derzeit in einem Außengehege am Affenhaus untergebracht, in der Nähe der Paviane.
Ansonsten bin ich zwar nicht M.M., aber der nördliche Schlanklori ist tatsächlich L.t. nordicus. Bei der Wüstenmaus kann ich leider nicht weiterhelfen :-)
(03.10.2007, 10:09)
Andreas Hg.:   Ein paar Infos aus dem Grzimek-Haus vom Sonntag:
- In diesem Jahr wurde das Nachtaffenpaar ausgetauscht, die nun gehaltene Form ist der Mittelamerikanische Graukehl-Nachtaffe (Aotus lemurinus), und zwar in der Unterart A. l. griseimembra; die früheren Tiere (als A. trivirgatus ausgeschildert) sollen heller gewesen sein
- Zu "Senegalgalago (? Evtl. schon immer Moholi-?)" im Startbeitrag des Threads: Bis vor einigen Jahren waren es tatsächlich Senegalgalagos, diese wurden abgegeben, jetzt werden stattdessen bekanntlich die Moholis gehalten
- Für Brüllaffen ist ein Neubeginn der Haltung nicht angedacht
- Zum letzten Satz im Startbeitrag: Die bei den Tamanduas gesehenen Meerschweinchen waren Magna-Wildmeerschweinchen, im Grzimek-Haus hat es in den letzten Jahren nie Apereas gegeben
- In Anlage Nr. 16 nun mindestens ein weiterer Gleichfarbkuskus (zusätzlich zur ehem. Fleckenrolleranlage), Fuchsmangusten nicht zu sehen; da ich nicht im ganzen Zoo war, die Frage: Sind die Fuchsmangusten an anderer Stelle in der Schau, hinter den Kulissen oder abgegeben?
- Anlage Nr. 34 (Tagabteilung) war unbesetzt, waren da nicht zuletzt die Tamanduas drin? Diese momentan nirgends in der Schau; ich nehme an, es wird nur irgendetwas an der Anlage verändert?
- Beide Fingertiere in der Ausstellung
- Zum ersten Mal in wohl mindestens zehn Jahren und zahlreichen Besuchen eine Kleine Wüstenspringmaus gesehen, und das gleich zweimal; diese Vitrine war bis dato für mich die langweiligste Zooanlage in ganz Deutschland; der Verdacht liegt nahe, dass sie trotz Schild zeitweise gar nicht besetzt war??
- Im Sinne der Vervollständigung bzw. Fortführung der Startliste ist die Dominikanerwitwe zu nennen, derzeit bei den Streifengrasmäusen zu sehen

Noch zwei Fragen an Michael Mettler: Wie lauten die wissenschaftlichen Namen von Nördlichem Schlanklori (ist das Loris tardigradus nordicus?) und Arabischer Kleiner Wüstenspringmaus (Jaculus jaculus - Unterart) genau?
(02.10.2007, 23:11)
Andreas Hartung:   Nach einigem Googeln habe ich diesen ausführlicheren Artikel gefunden, welcher Einiges an Klarheit bringt:

Frankfurt - 23.9.99
Erstzucht im Vogelhaus: Frau Polillo Tariktikhornvogel stellte gestern ihr schon recht stattliches Küken - eine Henne - vor. Als Zoo-Chef Dr. Christian Schmidt bekannt gab, dass die Mutter der Kleinen bereits 20 ist, der Vater jedoch erst knapp vier und dass Experten bisher meinten, die Vögel könnten höchstens 15 Jahre alt werden, machte Schmunzeln die Runde. Schützt Alter vor Torheit nicht? Oder sind Spätbrüter bei den in den Galeriewäldern der kleinen Insel Polillo, östlich der Insel Luzon, gar nichts Ungewöhnliches? Letzteres stimmt. Trotzdem sind Polillo-Hornvögel extrem von Ausrottung bedroht. Ihre Waldheimat wird gnadenlos abgeholzt. Also gibt es nicht mehr genug Beeren und Früchte für die Vögel. Sogar in Zoos wurden sie eine Rarität. Ein Polillo-Pärchen lebt im Berliner Tiergarten. Von dort bekam Frankfurt 1995 sein erstes Pärchen. Weil es Geschwister waren, blieb der Nachwuchs aus. "Wir gaben dann eine Anzeige auf. Hatten auch Erfolg. Es meldete sich der Vogelpark Schmiding in Österreich. Wir baten um Zusendung eines Fotos der möglichen Braut für unseren jungen Hahn. Eines Tages stand der Schmidinger Hornvogelzüchter vor der Tür. Er hatte die Henne gleich mitgebracht. Eine betagte Dame von 20 Lenzen!" Schmidt und seine Vogelexperten waren jedoch noch mehr erstaunt, als es schon kurz nach dem Eintreffen der "Alten" zwischen ihr und dem Polillo-Jüngling schnackelte. "Bereits im Juni mauerte er seine Dame ein, das beste Zeichen dafür, dass sie zur Eiablage bereit war. Am 8. Juli schlüpfte ein Küken. Ein zweites folgte, leider, nicht." Nummer eins verließ am 2. September die Bruthöhle. Es ist mittlerweile fast so groß wie die Mama, deren dunkles Gefieder es erbte, während der Papa, getreu der Zeichnung aller Artgenossen, mit weißem Gefieder an Kopf, Hals und Bauch aufwarten kann. Und wie geht's nun weiter im Vogelhaus? "Wir hoffen, für die Schwester des glücklichen Vaters, die wir im Grzimek-Haus unterbrachten, einen Gefährten zu finden; vielleicht wieder aus Berlin", sagte Schmidt. Andererseits sei es nicht unmöglich, dass die Seniorin im Jahr 2000 nochmals Mutter wird. "Polillo Tariktikhornvögel bleiben bis zum Tod zuchtfähig." Kein Wunder, wo die Damen doch während Schwangerschaft, Eiablage und Brut, obwohl eingemauert, von ihren Herzallerliebsten durch einen Mauerschlitz mit allem versorgt werden, was sie an Futter benötigen. Stephan Marcus Hübner, Student der Zoologie, schrieb übrigens an Hand der Frankfurter Geschehnisse seine Diplomarbeit über Tariktikhornvögel.

Und noch etwas:
In den ZGAP-Mitteilungen vom November 2000 heißt es, vermutlich alle in den Zoologischen Gärten Europas und den USA befindlichen Tariktiks seien Artenmischlinge (P. manillae x P. samarensis).
(23.11.2006, 03:34)
Andreas Hartung:   Ich denke schon. Zumindest bei dem alten Tier aus Schmiding ist es ja durchaus vorstellbar, dass damals die genaue Herkunft nicht festgehalten wurde und später nicht mehr nachzuvollziehen war.
(22.11.2006, 23:10)
Michael Mettler:   Ist das nun so zu verstehen, dass die Frankfurter Hornvögel nachbestimmt wurden und ihre geografische Herkunft gar nicht bekannt ist?
(22.11.2006, 22:47)
Andreas Hartung:   Danke schonmal für die Antworten.
Das mit den Tupaias hätte ich nicht gedacht, immerhin nennt Puschmann als mögliche Gesellschafter Schildkröten, Kleinvögel und kleinere Halbaffen, und in Heidelberg leben sie mit Goldenen Löwenäffchen in einer Voliere und auch frei zusammen mit Vögeln im Menschenaffenhaus. Eher hätte ich befürchtet, sie könnten durch die größeren Schönhörnchen dominiert werden.

Zu den Tariktiks in Frankfurt kann ich noch sagen, dass die ersten Tiere aufgrund ihrer übereinstimmenden Schwanzbinde zunächst verdächtigt wurden, einer bereits ausgestorbenen Inselunterart (oder sogar -art?) anzugehören, was einer zoologischen Sensation gleichgekommen wäre, dann aber doch für Vertreter der Polillo-Unterart befunden wurden.
(22.11.2006, 20:34)
Johannes Pfleiderer:   @Langhals
Wenn ich mich recht an die Meldungen im Magazin der ZGF erinnere, sind alle Schwarzfußkatzen gestorben, die letzte etwa im Frühsommer 2005.
(22.11.2006, 17:28)
Michael Mettler:   Zwar nicht spezifisch für Frankfurt, so habe auch ich im Hinterkopf, dass es Tariktik-Mischlinge in den Zoos geben soll. Und zwar nicht nur zwischen manillae und subnigra, sondern eventuell auch mit anderen Formen, da man früher nicht die heutige Artenaufsplitterung annahm.

Im "Handbook of Birds of the World" und in der Monografie "The Hornbills" liest sich die Bestimmung unterartreiner Tiere sehr einfach (bzw. die Zeichnungen unterstreichen das): manillae mit braunen Flügeln, subnigra mit schwarzen, die zudem noch metallisch glänzen. Zudem ist die helle Schwanzbinde unterschiedlich breit. Ich habe anhand dieser Angaben versucht, meine sämtlichen Fotos von Tariktiks seit 1981 (Berlin, Gettorf, Walsrode, Frankfurt) nachzubestimmen. Dumm nur: Bei Blitzlicht zeigen auch deutlich braune Federn metallischen Glanz, die Schwanzbinden variieren von-bis, und sind Federn von der Farbe starken Kaffees nun "noch braun" oder "schon schwarz"? Will sagen: Viel schlauer war ich hinterher nicht. Ohne auf die Beschriftung geachtet zu haben (das mache ich ganz gern so, um nicht "Wunschergebnisse" zu provozieren), habe ich z.B. den selben Vogel mit und ohne Blitzlicht nach den Büchern als verschiedene Unterarten bestimmt.... Die Frankfurter Vögel stimmen allerdings mit der Beschreibung der Polillo-Unterart am deutlichsten überein, und die Berliner der 80er und 90er Jahre mit der Nominatform. Genetisch betrachtet muss das nichts bedeuten; falls eine der beiden Gefiederfarben erblich über die andere dominiert, kann auch ein definitiver Mischling rein aussehen. Alle von mir fotografierten Vögel zeigen übrigens das Merkmal, das die Art P. manillae auf den ersten Blick von den Schwesterarten unterscheidet: Die Schwanzfedern sind dunkel mit einer hellen Binde; bei den anderen Arten ist nur die Schwanzspitze dunkel.
(22.11.2006, 16:42)
Mulan:   Soweit ich gehört habe, sollen die Tariktiks in Frankfurt Unterartenhybriden sein, wenn das mittelerweile nicht geändert wurde. Aber angeblich gibt es außerhalb des Herkunftgebietes keine reinen Tariktiks. Mehr weiß ich nicht, am Besten, du fragst mal direkt beim Zoo an.
(22.11.2006, 15:48)
Michael Mettler:   Falls die Tariktiks in ihrem Nahrungsspektrum keine Ausnahme innerhalb der Hornvögel bilden, dürften sie eine potenzielle Gefahr zumindest für die Jungtiere von Schönhörnchen und Tupaia bilden - und umgekehrt könnte ein Hornvogelnest vielleicht auch den Säugern zum Opfer fallen.

Tupaias sind nicht zu unterschätzen; der Besitzer eines privat gehaltenen Tupaias erzählte mir, dass sein Pflegling nicht nur regelmäßig ausgewachsene Mäuse zu fressen bekam, sondern in einem unbewachten Moment sogar einen ausgewachsenen Goldhamster tötete. Und Goldhamster sind durchaus wehrhafte Tiere! Folglich würde ich persönlich eine Vergesellschaftung mit Schönhörnchen vorsichtshalber nicht wagen.
(22.11.2006, 14:08)
Andreas Hartung:   Eine Zeitlang lebten auch Prevost-Schönhörnchen zusammen mit den Kantschils und Hornvögeln. Es würde mich interessieren, warum diese Kombination aufgelöst wurde. Momentan leben Tupaias und Kantschils in der Anlage. Ich frage mich ob man nicht die Schönhörnchen noch dazu setzen könnte, eine bessere Strukturierung z.B. durch eingehängte Lianen vorausgesetzt. Würde das funktionieren, Tupaias mit Schönhörnchen? Dann hätte man die alte Schönhörnchenvitrine frei für andere Tiere.

Stichwort Tariktikhornvögel: Danach wollte ich sowieso mal fragen - gehörten eigentlich alle Tariktikhornvögel seit 1996 oder 1997 im Frankfurter Zoo der Polillo-Unterart (Penelopides manillae subnigra) an? Das ist ja stark anzunehmen, ich würde es aber gerne sicher wissen. Zuerst gab es sie nur in den Vogelhallen, später auch im Grzimekhaus. Sie waren nicht immer bzw. an beiden Stellen als Polillo-T. ausgeschildert. Mir liegt ein FR-Artikel vom 25.09.99 vor, wonach es damals zum ersten Mal Polillo-Nachwuchs (ein weiblicher Jungvogel) in Frankfurt gab. Weiter erfährt man daraus, dass das Männchen zu diesem Zeitpunkt vier und das Weibchen bereits 20 Jahre alt war. Aus einer Notiz des Zoos habe ich noch im Hinterkopf, dass der Zoo erst nur einen Vogel hatte und überall verzweifelt nach einem unterartgleichen Partner suchte, bis sich schließlich der Vogelpark Schmiding/Österreich meldete, der ein entsprechendes Partnertier zur Verfügung stellte. Dabei handelte es sich dann glaube ich um das alte Weibchen; lebt dieses eigentlich noch?
Und welche Tiere waren das im Grzimekhaus? Laut dem Frankfurter Zoodirektor Dr. Schmidt gibt es Polillo-Tariktikhornvögel derzeit wohl nur in Berlin und Frankfurt, wobei mich auch noch interessieren würde, ob die Berliner mit den Frankfurter Tieren etwas zu tun haben bzw. wohin die Frankfurter Nachzucht ging, wie oft es bereits Nachzucht gab, ob noch andere Unterarten gehalten werden und ob die Art/Unterart der in den 90ern in Berlin gehaltenen Tariktikhornvögel bekannt ist. Wenn alle Tiere der Polillo-Unterart auf das Frankfurter Zuchtpaar zurückgehen sollten, wäre diese Form wohl auch inzuchtgefährdet.
Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand Aufschluß über diese Fragen geben könnte, wenn nötig in einem eigenen Thread.
(22.11.2006, 12:08)
Michael Mettler:   Ich fand die Hornvögel dort deplatziert. Schließlich ist die Anlage für Bodenbewohner konzipiert und bot den Vögeln, als ich sie dort gesehen habe, nur wenig brauchbare Struktur. Da sind sie in den Vogelhallen besser aufgehoben.
(22.11.2006, 09:38)
Langals:   Waren Sie auch, zusammen mit den Kantschils. Ich weiß nicht, warum die Vögel aus der Anlage herausgenommen wurden, eventuell haben Sie zuviel Hektik in die Anlage gebracht.
(22.11.2006, 09:22)
Michael Mettler:   Die Tariktik-Hornvögel waren übrigens meiner Erinnerung nach in der früheren Waldhundanlage untergebracht!
(21.11.2006, 23:47)
Mulan:   @ Andreas Hartung. Pakaranas wurden von 1975 bis 1988 gehalten. In diesem Zeitraum wurden lediglich 2 Jungtiere aufgezogen. Die Haltung endete durch den Tod des letzten Tieres.
(21.11.2006, 21:08)
Andreas Hartung:   Ich habe noch mal in meinen Aufzeichnungen nachgeschaut, es waren definitiv Veilchenastrilde, die seit den späten 90ern anstelle der Buntastrilde bei den Streifengrasmäusen lebten.
Bis wann genau wurden denn eigentlich die Pakaranas gehalten?
(21.11.2006, 19:09)
Michael Mettler:   @Langhals: Nein, fehlt nicht - lies einfach nochmal den Startbeitrag. In einem späteren Beitrag wurde meine Liste noch durch Veilchenastrilde (mit Fragezeichen) ergänzt.
(21.11.2006, 15:35)
Langhals:   Pakaranas gab es ja auch mal im Grizmekhaus, in deren Anlage werden jetzt Greifstachler gehalten. Was ist eigentlich mit den Schwarzfußkatzen passiert ? Ich nehme an, die sind alle an dieser Nierenerkrankung gestorben oder wurden die Tiere nach Wuppertal abgegeben ? Der müßte ja jetzt einer der letzte deutsche Halter sein. Wollte Wuppertal nicht mal aus Südafrika Schwarzfußkatzen importieren ?Außerdem fehlt jetzt noch eine Liste der im Grizmekhaus gepflegten Vogelarten.
(21.11.2006, 13:30)
Michael Mettler:   Für eine der größerem Taganlagen im Grzimek-Haus könnte ich mir auch noch Flachland- oder Bergpakas vorstellen, möglicherweise in Vergesellschaftung mit kletternden Tieren. Didaktisch fände ich eine Benachbarung von Flachlandpaka und Afrikanischem Hirschferkel reizvoll, als Beispiel für Konvergenz.
(20.11.2006, 20:45)
Michael Mettler:   Keine Ahnung, wo die Duisburger Schwimmbeutler gehalten wurden. Ich stieß auf sie, als ich die Jahresberichte für den Primaten-Thread durchforstete. Ich habe aber nicht mehr im Gedächtnis, in welchem Zeitraum das war (Ende 60er? Anfang 70er?) und auch wenig Lust, deswegen wieder Dutzende von Jahresberichten durchzublättern, die Duisburger sind nämlich anstrengend....
(20.11.2006, 00:47)
Shensi-Takin:   Yapok= nachtaktiv
Längste HAltungsdauer offenbar 2,9 Jahre-siehe Link:
http://www.knowyoursto.com/didelphidae/chironectes.html
(19.11.2006, 20:48)
Shensi-Takin:   Hinsichtlich Transportierfähigkeit von Schnabeltieren: auch in anderen Werken(z.B. im Fowler) wird darauf hingewiesen; des weiteren ist der exquisite Appetit idT ein weiteres Problem. New York hat kaum Kosten und Mühen gescheut, um wenigstens ein Exemplar über 10 Jahre zu halten-derlei Geld dürfte bei den heutigen zoobudgets eher weniger "drin" sein.

Yapok, Otterzivette, Dickschwanzbeutelratte (Lutreolina crassicaudata)...wären ebenso wie Desman oder Schnabeltier eine interessante Bereicherung für jeden Zoo-allerdings nur für den geduldigen Zoo-Enthusiasten und weniger für Otto Normalbesucher. Dies dürfte-wie auch beim Rattenigel oder den Schlitzrüsslern-ein Grund dafür sein, dass nach anfänglichen Haltungs(miß)erfolgen keine weitläufigere bzw. bis ins Heute bestehende Haltung zu verzeichnen ist. Die Desmane wären insofern interessant, als dass sie sozusagen "unmittelbar vor der Haustür Europas" liegen-und dabei noch rel. unbekannt geblieben sind.
Alles im allen liegt in Russlands Fauna noch einiges hinsichtlich genauerer Erforschung zwecks optimierter Haltungsbedingungen brach-z.B. bei den Baikalrobben.
(19.11.2006, 20:40)
Karsten Vick:   Ja, genau das Tier meine ich. Hirschferkel ist richtig, aber irgendwo hab ich auch den Namen Wassermoschustier gelesen, frag mich nicht wo.
(19.11.2006, 20:36)
Langhals:   @ Karsten Vick Möglich, aber ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht hat Root sie einfach wieder laufen ( bzw schwimmen )lassen. Ich gehe mal davon aus, das der Yapok nicht bedroht ist, was würde denn dagegen sprechen, diese Art anstatt Schnabeltiere zu importieren ? Sind Yapoks eigentlich mehr Tag oder nachttaktiv ? Klar kriegen sie Schwimmwesten an. Mach mal einer einen neuen Beitrag auf " Kuriose Tierunfälle " Was ist ein Wassermoschustier, und überhaupt,es gibt doch gar keine Moschustiere in Afrika, ich kann mich an diese Szene erinnern,das war doch ein Hirschferkel...( Sorry, das soll nicht KLugscheißerisch klingen )
(19.11.2006, 20:30)
Karsten Vick:   @Michael: Zwei Doofe ein Gedanke;-) Mich würden auch genauere Angaben zu den Duisburger Yapoks interessieren (Und Langhals, wenn du sie dann im Grzimekhaus hast: Nur noch mit Schwimmweste!)
Was den Alan-Root-Film betrifft, da gibt es auch eine Szene, wo ein Wassermoschustier ins Wasser flüchtet: Das Tier rennt um einen Baum - Schnitt! - und ist dann gleich unter Wasser gefilmt. Wenn ich sowas seh, ist mir klar, dass der Tierfilmer da nicht tagelang in einem Tarnzelt auf seine Chance wartet. Egal, schön war die Wassercivette allemal. Kann es sein, dass diese Tiere dann nach USA gingen?
(19.11.2006, 20:20)
Langhals:   @Michael Mettler. Was ? Yapoks wurden in Duisburg gehalten ? In welchem Zeitraum war denn das und wo wurden die Tiere gehalten ? Wundern tut es mich eigentlich nicht, Gewalt hat ja so einiges aus Südamerika rausgeholt. Wie Ratten sehen sie eigentlich nicht aus, der im Senckenbergmuseum sieht sogar sehr hübsch aus.
@Karsten Vick. Den Alan Root Film mit der Wasserschleichkatze kenne ich, die Aufnahmen sind mit zweigefangenen Tieren in einem dem Lebensraum nachgebauten Gehege entstanden ( da sieht man mal wieder, wie bei Tierfilmen betrogen wird. "Serengeit darf nicht sterben " wurde komplett im Studio gedreht und man merkt es nicht. Irre sowas, und das ohne die heutigen Computertricks )Nach Abschluß der Dreharbeiten hat Alan Root beide Wasserschleichkatzen, die verwendet wurden, Grizmek für den Zoo Frankfurt angeboten und er hat abgelehnt. Ich weiß nicht warum, vielleicht hatte er gerade da einen Anfall geistiger Umnachtung oder sowas.
(19.11.2006, 19:55)
Karsten Vick:   Russische Desmane wurden in einem Versuchsgehege im Moskauer Zoo gehalten und erforscht, lt. Puschmann aber nicht gezüchtet und ein Höchstalter weiß er auch nicht.
Ich glaube es war in Grzimeks Enzyklopädie Säugetiere, wo Dr. Gewalt über seine Begegnung mit Yapoks geschrieben hat ("sie sehen nicht so schön bunt aus wie auf Bildern, sondern gleichen eher einer frisch dem Kanal entstiegenen Wanderratte"), und ich glaube, dass er sie sogar in Duisburg gehalten hat.
Die Wasserschleichkatze (Osbornictis) ist ja auch eher ein Krypto-Tier, sie war allerdings schon mal in einem Alan-Root-Tierfilm zu sehen, ein wirklich schönes Tier. Möglicherweise gab es schon ein lebendes Exemplar in New York oder Washington, oder da liegt eine Verwechslung mit der Ottercivette (Cynogale) vor. Und die wär nebenbei gesagt auch so ein Wunschtier fürs Grzimekhaus.
(19.11.2006, 19:40)
Michael Mettler:   Schwimmbeutler wurden sogar schon in Deutschland gehalten, und zwar in Duisburg. Laut Jahresbericht kam einer davon ausgerechnet durch Ertrinken ums Leben...
(19.11.2006, 19:29)
Langhals:   Ob Schnabeltiere so schwierig zu transportieren sind, bin ich mir nicht so sicher, schließlich kamen die in den 40 iger Jahren sogar nach New York, wo es 1944 sogar nur Nachzucht kam. Teuer ist die Haltung allemal, aber das ist auch die Haltung von Koalas und Pandas, trotzdem werden sie in Duisburg und Berlin gehalten. Der Desman wäre auch eine Idee, werden die überhaupt gehalten und wie hoch ist deren Lebenserwartung ?
Toll fände ich ich in der Anlage auch Yapoks ( Schwimmbeutler ), die wurden aber, glaube ich, noch nie in einem Zoo gehalten, und wenn, dann nur in Südamerika. Auch Wasscherschleichkatzen oder Otterspitzmäuse wären für die Anlage geeignet. Werden aber auch nirgendwo gehalten.
(19.11.2006, 18:43)
Shensi-Takin:   Hinsichtlich Schnabeltier und dessen Haltung bzw. Transport lässt sich das entsprechende Kapitel in Puschmanns "Zootierhaltung-Säugetiere" nebst anderer Publikationen nennen, denenzufolge die Haltung alles in allem nicht einfach und vor allem der längere Transport für die Tiere sehr belastend ist. Dem-und der Haltung Australiens gegenüber dem Export einheimischer Arten-eingedenk, halte ich es für wenig plausibel oder gar zweckdienlich, an eine mögliche Haltung von Schnabeltieren in Europa zu denken. Vielleicht sollten diese Tiere lieber in AUS belassen werden-wo sie für den tierbegeisterten Australienbesucher immer wieder einen weiteren Höhepunkt des Urlaubs darstellen-und ein weiterer Grund sind, dieses interessante Land zu besuchen.
Stattdessen würde ich-rein überlegungshalber-die Haltung zweier in der Lebensweise rel. vergleichbarer, ebenfalls eher ungewöhnlicher und seltenst gezeigter Tierarten für diese Anlage vorschlagen:
den Russischen oder vielleicht sogar den Pyränen-Desman.
http://www.arkive.org/species/GES/mammals/Desmana_moschata/more_info.html#reference_4
(19.11.2006, 10:53)
Helga:   Schnabeltiere sind da wirklich häufig. Sie leben sogar in den Vororten Melbournes in Wassergräben und Bächen, also nicht nur auf Tasmanien. Aber ihr Unterhalt ist doch sauteuer, oder? Die fressen doch Unmengen an Würmern, Muscheln etc...
(18.11.2006, 18:45)
Langhals:   Die Springhasen hatte ich in meiner Auzählung vergessen, klar, die würde ich auch gerne wieder sehen. Wer hat eigentlich schon die Fenneks in der ehemaligen Gelago/Springhasen-Anlage gesehen ? Eigentlich dürften auch die Klippschliefer nicht in einer reinen Innenhaltung gepflegt werden.
(18.11.2006, 18:06)
Michael Mettler:   Laut einer TV-Doku sind Schnabeltiere zumindest auf Tasmanien sehr häufig und leben dort sogar in städtischen Gewässern. Für eine Haltung in unseren Breiten müssten diese tasmanischen Vertreter wegen der ähnlichen klimatischen Verhältnisse auch am geeignetsten sein. Aber wenn Australien nur in Zoos geborene heimische Tiere für den Export freigibt, dürfte die Beschaffung nahezu unmöglich sein, denn selbst vor Ort werden Schnabeltiere doch so gut wie gar nicht gezüchtet?

Beutelteufel habe ich früher in Köln (Käfig am Raubtierhaus) und in Rotterdam (Freianlage neben dem Eingang der Rivierahalle) in Aktion gesehen; ich würde sie in ihrer Aktivität mit Vielfraßen vergleichen, und die würde wohl niemand ins Grzimek-Haus setzen.... Ein Kölner Tier sah ich auch bei einem sehr genüsslichen Sonnenbad, bei dem es sich in "Bettvorleger-Haltung" so flach wie möglich machte. Sonnenliebende Tierarten würde ich z.B. nicht in ein herkömmliches Nachttierhaus setzen, selbst wenn das Gehege groß genug wäre - da käme dann nur eine Tagabteilung mit Tageslichteinfall in Frage. Auch Löffelhunde (und Fenneks!) kenne ich als Sonnenanbeter.

Zu meinen persönlichen Highlights der früheren Grzimek-Haus-Besetzung zähle ich noch die Pakaranas. Bei allen aufgezählten Mythos-Arten kommt mir aber z.B. der Springhase zu kurz; zwar ist er im Freiland nicht bedroht, aber ein sehr seltener Zoobewohner und zudem ein zoologisch-systematischer Sonderling. Und nett anzusehen...
(18.11.2006, 10:06)
Langhals:   @Michael Mettler. Also in Köln und Duisburg waren die Beutelteufel wesentlich beengter untergebracht, was natürlich kein Argument dafür sein soll, die Tiere wirklich zwangsläufig im Grizmekhaus unterzubringen, solche Arten sollte man schon mit Außenanlage halten, das Gleiche hat aber auch Gültigkeit für die drei Erdferkel. Es ist sehr Schade, das sich wohl kein Zoo wirklich um Schnabeltiere bemüht oder es tun welche, werden aber bei jeder Nachfrage abgeblockt. Das Schnabeltier ist zwar gebietsweise gefährdet, aber eine bedrohte Art an für sich ist es wohl nicht.
@Karsten Vick. Tja, und nun gibt es keine Kurzkopf-Gleitbeutler mehr in Frankfurt.Mir geht es so, das ich bei vieleln o8/15 Arten ( klingt ein bisschen hart, ich weiß ) wie z.B Erdmännchen, vorbeilaufe und kaum Beachtung mehr schenke. Aber genauso verschwanden letzten Endes viele Arten, was ich mir aber beim Besten Willen nicht bei Erdmännchen vorstellen kann. Das konnte mir im Grizmekhaus aber nicht passieren, weil dort ja fast alle Arten selten in Zoos gehalten wurden bzw. werden. Für Rüsselhündchen gibt es wohl bald eine Chance, sie in Europa zu sehen, wenn es stimmt, das Poznan aus den USA welche bekommt, Allerdings nicht das Goldsteiß, sondern das Rotschulter-Rüsselhündchen. Bänder-Palmenroller sind wohl in Europa nicht mehr zu sehen und Koboldmakis wird es aller wahrscheinlichkeit nach nie wieder in Europa geben. Schade, das es in Frankfurt nur einmal Nachwuchs gegeben hat. Früher wurden Koboldmakis ja auch im Frankfurter Max-Planck-Institut für Hirnforschung gehalten, ob die dort gezüchtet haben, weiß ich nicht.
(18.11.2006, 07:32)
Karsten Vick:   @Langhals: Ich bin heute abend auch in Nostalgie-Stimmung, siehe Thema Hirsche. Mein 1. Besuch im Grzimekhaus war 1990, da hab ich den Koboldmaki zum Glück noch gesehen. Verpasst habe ich Kapotter, Bänderpalmenroller und - besonders schade - Rüsselhündchen. Das Viech hätte ich nun wirklich gern gesehen!
Der Kurzkopf-Gleitbeutler in Frankfurt hat mir übrigens ein Erlebnis beschert, das mich von der reinen Artensammelei (abhaken und nicht mehr beachten) abgebracht hat. Im Bergzoo Halle sah ich 1987 den Sugar Glider zum ersten Mal. Zwar nur als ein graues Fellstück in einer Schlafkiste, obwohl ich mehrmals an dem Tag an der Vitrine war, aber scheißegal, mein erstes Nicht-Känguruh-Beuteltier, das musste abgehakt werden. Und dann war ich in Frankfurt und die kleinen Kerlchen segelten durch ihre Behausung, aber ich hatte die Art ja schon gesehen und weiter gings zum nächsten Gehege. Erst auf dem Rückweg fiel mir ein, dass ich zum ersten Mal ein gleitfliegendes Säugetier gesehen hatte und dass das schon etwas Beachtung verdient hätte. Seitdem bin ich da etwas aufmerksamer.
(18.11.2006, 00:20)
Michael Mettler:   Ich fände Löffelhunde oder Beutelteufel im Grzimek-Haus deplatziert. Beide habe ich selbst bei meinen wenigen "Sichtkontakten" als sehr lauffreudig (und stereotypie-gefährdet) kennen gelernt, und wenn die Anlagen schon für Servale und Karakale zu klein sein sollen, dann für die beiden anderen Arten erst recht. Aber die Idee (bzw. Träumerei) mit den Schnabeltieren in der Otteranlage hat wirklich Charme, das könnte ich mir auch gut vorstellen!

Die Goldstachelmäuse waren übrigens ein nettes Beispiel für eine Tierart, deren Bedürfnisse bis zur Aufgabe der Haltung und trotz regelmäßiger Nachzucht letztlich nie ganz geklärt wurden, denn in all den Jahrzehnten haben sich die Tiere größtenteils gegenseitig die Schwänze abgefressen. Bei populäreren Zootieren hätte man wohl Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um die Ursache zu beheben, aber es waren ja nur Mäuse...
(17.11.2006, 23:11)
Langhals:   Wer das Grizmekhaus schon länger kennt, welche Arten, die früher dort gehalten wurden, vermisst ihr am meisten ? Welche Arten würdet ihr dort gerne sehen ? Ich persönlich vermisse sehr die Bänderpalmenroller, die ich bei fast jedem meiner Besuche aktiv gesehen habe, die beiden Tiere wirklich jeden Winkel ihrer Anlage genutzt und sahen einfach toll aus. Sie wurden ja dann gegen die Fleckenroller ausgetauscht, die ich genauso vermisse. Ebenso schmerzlich vermisse ich als Halbaffen-Fan die Zwerggalagos, Pottos und besonders die Koboldmakis. Die waren nicht immer zu sehen, aber wenn die beiden aktiv waren und durch die Anlage gehüpft sind, war ich absolut fasziniert. Leider habe ich sie nur ganz selten beide zugleich in Aktion gesehen. Einer von den beiden hatte seinen Stammplatz rechts an einem Baum, der direkt an der Scheibe stand, kaum ein Besucher hat ihn dort gefunden, obwohl er fast direkt an der Scheibe saß. Die meisten Besucher sind dann natürlich vorbeigerannt.Ich stehe heute noch mit Wehmut vor der ehemaligen Koboldmaki-Anlage, Seufz. Serval und Karakal gehören auch zu meinen Favoriten, aber im Grizmekhaus hatten sie relativ wenig Platz, es ist schon besser, das sie dort nicht mehr gehalten werden. Nicht zu vergessen das Rüsselhündchen, gleich nach den Koboldmakis war das mein Liebling,auch Goldstachelmäuse und Kurzkopf-Gleitbeutler vermisse ich schmerzlich. Aber bei allem Wehmut über die " verlorenen " Arten, dafür gibt es ja jetzt solche Kostbarkeiten wie Tamandua, Greifstachler, Katzenfrett und Aye-Aye. Ich hätte nie zu träumen gewagt, jemals im Grizmekhaus ein Aye-Aye zu sehen ! Ich finde das Grizmekhaus sowieso faszinierend, und es strahlt noch heute eine unglaublich dichte Atmosphäre aus, ganz besonders im Winter,wenn der Zoo menschenleer ist und man das Haus praktisch für sich allein hat, dann kann man es so richtig genießen. Ich höre auch sehr gerne die Hintergrundgeräusche vom Tonband, auch wenn das vielleicht albern klingen mag, aber ich finde, diese Geräusche passen einfach sehr gut und machen viel von der einmaligen Atmosphäre des Hauses aus. Natürlich bekommt man davon gar nichts mit, wenn das Haus voll ist, das ist dann einfach nur noch ein Albtraum. Deswegen vermeide ich es, den Zoo an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien zu besuchen. Normalerweise verbringe ich im Grizmekhaus so um die anderthalb bis zwei Stunden,um alle Anlagen würdigen zu können und vor allem alle Bewohner zu finden. Deswegen gehe ich in der Regel auch mehr als einmal durch das Grizmekhaus. Vor vielen Jahren, ich war so um die 16, 17 Jahre alt, habe ich mal bei einem Winterbesuch im Grizmekhaus eine Panikattacke bekommen, normalerweise bin ich kein ängstlicher Mensch, aber es war außer mir kein Besucher wohl im Zoo, das Grizmekhaus war wie ausgestorben, es war dunkel und urplötzlich habe ich diese Panikattacke bekommen, mein einziger Gedanke war, nichts wie raus aus dem Haus. Keine Ahnung, wie mir das passieren konnte. Jedenfalls ist mir das nie wieder passiert. Welche Arten würde ich mir im Grizmekhaus wünschen ? An erster Stelle Beutelteufel und Schnabeltiere ! Ich könnte mir vorstellen,das man die Zwergotter-Anlage durchaus für Schnabeltiere umbauen könnte. Die australischen Zoso bieten ihren Tiere hinter der Schauanlage ein Röhrensystem an, das könnte man ja, abgetrennt vom Besucherweg, dort bauen, wo die Otter-Freiananlage ist. Natürlich bleibt das ein Wunschtraum. Natürlich würde ich gerne wieder Palmenroller, Rüsselhündchen und Koboldmakis im Grizmekhaus haben, auch Pottos hätte ich gerne wieder. Zibetkatzen sind etwas zu groß, aber Löffelhunde ließen sich gut halten. Und sehr gerne hätte ich Wasserschleichkatzen im Grizmekhaus. Was ich auch etwas Schade finde, ist, das eskeinen eigenen Zooführer für das Grizmekhaus gibt. Das Haus übt doch auch auf die normalen Zoobesucher eine große Faszination aus, durch einen eigenen Führer, an Automaten am Eingang käuflich zu erwerben, könnten die Besucher viel Hintergrundinformationen bekommen, nicht nur in Bezug auf die Tiere, sondern auch auf die aufwendige Technik des Hauses, den alltäglichen Betrieb und natürlich über die Baugeschichte des Hauses. Vom Exotarium gab es doch auch eigenen Führer,warum nicht vom Grizmekhaus ? Im allgemeinem Zooführer sind ja auch bedauerlicherweise längst nichta lle Arten erwähnt, die im Grizmekhaus lebten. Die Koboldmakis, die ab 1982 wieder gehalten wurden, werden zum ersten Mal erst im 1987 iger Zooführer erwähnt. Es gab zwar mal einen eigenen Faltprospekt zur Eröffnung, aber das ist nicht das Gleiche. Noch eine Frage. Wer hat schon mal die Brüllaffen im Außenkäfig gesehen ? Das ist mir bisher erst einmal vergönnt gewesen.
(17.11.2006, 18:48)
Michael Mettler:   Das bezog sich wohl auf den Beitrag von Johannes Pfleiderer :-)
(07.11.2006, 22:32)
Michael Oertel:   Michael Mettler
Dies ist mir bekannt, aber mit wechselndem Erfolg.
(07.11.2006, 18:58)
Johannes Pfleiderer:   @Michael Oertel
Die Kleinen Wüstenspringmäuse werden schon seit einigen Jahren wieder gehalten.
(07.11.2006, 14:09)
Michael Mettler:   @Michael Oertel: Waren denn die in meiner Liste unten mit (JB) bezeichneten Arten wie Beutelmarder oder Linsang tatsächlich im Haus vertreten? Hatte ich ja nur auf Verdacht aufgeführt, weil es dafür nur wenige andere Unterbringungsmöglichkeiten gegeben hätte.
(06.11.2006, 21:39)
Michael Oertel:   Nachgehend möchte ich noch folgende Tierarten auflisten, die aber wegen der verzögerten Eröffnung des Hauses nie zur Schau kamen und wieder abgebenwerden mussten: Rohrkatze, Tanrek, Kuba-Ferkelratte, Chinchilla und Zwergoppossum. Desweiteren wurden die Große und die Kleine Wüstenspringmaus gehalten.
(06.11.2006, 21:22)
Michael Mettler:   Ich frage mich, ob die Anlagengestaltung im Grzimek-Haus nicht sogar auf andere Weise Grenzen hinsichtlich des Tierbesatzes aufzeigt: Die künstlichen Felsen und Baumstämme dürften stark nagenden Arten zu wenig Widerstand bieten. Wurde Glasfasermaterial verwendet, würde dies bei Abschlucken sogar eine ernste Gefährdung bedeuten. Problemlos erhältliche Tiere wie Kuba-Ferkelratten (die in Rheine sogar schon blechbeschlagene Türen "angefressen" haben), Quastenstachler oder auch nur Degus fallen daher möglicherweise aus dem Besetzungspotenzial heraus. Wenn ich mir die Artenliste unten nach diesem Gesichtspunkt noch einmal durchsehe, fällt auch durchaus auf, dass bevorzugt weniger stark nagende Arten über einen längeren Zeitraum gehalten wurden (z.B. Gras- und Stachelmäuse, Hörnchen und Schläfer), während "Hardcore"-Nager nur Stippvisiten gaben.
(05.11.2006, 21:23)
Mulan:   Wenn man es genau nimmt, dürfte man gar keine Tiere in Nachttierhäusern halten, denn diesen Tieren fehlen z.B Sonnenlicht und "frische"Luft, von der Bewegung einmal abgesehen, denn seien wir doch mal ehrlich, die meisten im Grizmekhaus lebenden Tiere, speziell Erdferkel, Faultier, Nachtaffen, Aye-aye, Wickelbären ,Moholis, Katzenfrett um einige der größten bzw. bewegunsgfreudigsten Arten zu nennen, haben doch zu wenig Platz in ihren kleinen Anlagen, die man aufgrund der baulichen Möglichkeiten eben nicht unendlich groß bauen konnte. Von daher sehe ich Nachttierhäuser mit einem lachendem und einem weinendem Auge. Katzenfretts haben sogar in großräumigeren Gehegen wie z.B Arnheim Stereotypien. Ich gebe Ihnen Recht,Fennek,Faultier und Tamandua muß man nicht zwingend in einem Nachttierhaus halten. Faultiere, die den Luxus einer Außenanlage haben, genießen in den Sommermonaten jeden Regenschauer.
(05.11.2006, 18:21)
Johannes Pfleiderer:   Es geht mir ja nicht darum, eine möglichst große Artenzahl zu halten, sondern darum, das Verschwinden von umscheinbaren Kleinsäugern aus unseren Zoos zu begrenzen. Die Zahl der Nachttierhäuser ist nun mal sehr klein und außerhalb der Zoos, die über solche verfügen, werden Nachttiere (mit Ausnahme der Arten, die sich auch gut in konventionellen Gehegen zeigen, wie dem Fennek) sehr selten gehalten, höchstens mal in einzelnen Vitrinen, wie die Plumploris in Augsburg. Man könnte die Bestände dieser Arten sicherlich erhalten, indem man sie auch in normalen Gehegen unterbringt, doch kaum ein Zoo macht das, schließlich wollen die Besucher nicht vor "leeren" Gehegen stehen. Da bliebe noch die Möglichkeit, sie ausschließlich hinter den Kulissen unterzubringen, was allerdings auch nur noch in wenigen Zoos praktiziert wird (z.B. mit einem großen Teil der Kleinsäuger im Tierpark Berlin oder bei vielen Arten im Zoo Plzen).
Deshalb (um jetzt wieder zum Ursprungspunkt dieser Diskussion, meiner Aussage, dass meiner Meinung nach im Nachttierbereich des Grzimekhauses Gehege "vergeudet" (OK, etwas drastische Wortwahl) werden) sollten die Zoos, die über Nachttierhäuser verfügen (und Frankfurt hat nun mal das größte in Europa), versuchen, diese möglichst effizient zur Haltung dieser ausschließlich nachtaktiven Arten einzusetzen (Fennek, Tamandua und Faultier müsste man z.B. nicht unbedingt im Grzimekhaus unterbringen) und zur Zucht notwendige weitere Tiere hinter den Kulissen unterzubringen (wie das z.B. Berlin gemacht hat, dort gab es praktisch keine Doppelbesetzungen im Nachttierhaus bei ähnlich guten Zuchterfolgen wie in Frankfurt).
(05.11.2006, 15:18)
Carsten:   Zum Glück sind die meistens Zoos in den letzten Jahren vom Menageriegedanken abgekommen, das die Hauptsache ist, möglichst viele verschiedene Tiere zu sammeln, egal unter welchen Haltungsbedingungen. Ich finde es schon durchaus in Ordnung, wenn von einer Tierart mehrere Individuen gehalten werden und entsprechend mehrere Gehege vorhanden sind. Sicherlich wäre es der Idealfall, wenn es dann ein Schaugehege gäbe, der Rest hinter den Kulissen gehalten wird (in etwa so wie in Duisburg die Koalas) und andere Schaugehege mit einer anderen Art besetzt wären, aber ich glaube nicht, daß man die Zoos so komplett konzipieren kann (Platzmangel). Bei einem Schaugehege und ich sag mal zwei Gehegen hinter den Kulissen, bräuchte man ja hinter den Kulissen mehr Haltungsfläche als im Schaubereich. Da dieses in meinen Augen nicht durchführbar ist, kann ich auch gut damit leben, wenn wie z. B. in Dortmund ein Tierhaus nur den Ameisenbären (falls möglich mit auflockernden Vergesellschaftungen) vorbehalten ist. Oder wünschen wir uns die Verhältnisse zurück, daß zwei Flußpferde auf engstem Raum zusammengepfercht werden (Frankfurt), Tiere ohne Ende in Minigehege gestopft werden (ehemaliges Raritätenkabinett Duisburg) oder jeweils ein afrikanischer und indischer Elefant unter fragwürdigen Zuständen zusammengehalten werden (altes Elefantenhaus Wuppertal).

Im wissenschaftlichen Anspruch (Fortpflanzung, Forschung, etc) eines Zoos ist es wünschenswert, mehrere Individuen in mehreren Gehegen zu halten, da hierdurch die Arbeit deutlich verbessert wird: Umsperrmöglichkeiten bei Geburten, Unverträglichkeiten oder zum Blutaustausch.
(05.11.2006, 11:32)
Mulan:   @Johannes Pfleiderer. Warum soll sich Frankfurt von seinem zweiten Zuchtpaar trennen ? Um eine so heikle Art wie den Tamandua dauerhaft im Zoo zu etablieren, ist es eben notwendig, möglichst mehrere Paare zu halten. Wieviee Tiere hat denn z.B Dortmund, auch vom größeren Verwandeten ? Ich glaube, so um die 10 Große Ameisenbären hält Dortmund, und ich kenne Niemand, der sich darüber beklagt. Die Zucht läuft ja nur so erfolgreich, weil eben mehrere Par gehalten werden.Die Nachfrage nach Tamanduas ist eher gering,da es sich um kostspielige, in der Haltung aufwendige Nahrungsspezialisten handelt. Die drei von Ihnen erwähnten Arten sind keine Allerweltsarten, können aber nur im Grizmekhaus unter Abgabe einer anderen Art angeschafft werden. Da die Population von Garnett-Galagos aber sehr gering ist und es wenig Chancen gibt, diese Art dauerhaft zu halten und es, wie ich schon sagte, genügend Primaten im Grizmekhaus gibt, spricht nichts dafür, diese Art anzuschaffen, zumal ja schon Moholis gehalten werden.
(05.11.2006, 07:22)
Michael Mettler:   @Johannes Pfleiderer: So lange die Tiere unter Bedingungen gehalten werden, die eine Fortpflanzung ermöglichen, ist doch eher die Gesamtzahl der Tiere für die Erhaltungszucht wichtig als die Zahl der Zoos, auf welche sie sich verteilen? Ich sehe da schon einen Widerspruch in deinen Äußerungen "die Art ist mittlerweile nicht mehr so selten" und "weil es durchaus Nachfrage nach dieser Art in Europa gibt". Ich erinnere an die (begründete) Verpflichtung der Okapi-Halter, mindestens zwei Paare zu halten; ginge es nach der Nachfrage, müsste man alle diese Haltungen wieder auf ein Paar reduzieren, damit Okapis in möglichst vielen Zoos gehalten werden können.

Auch wenn die Frage nicht an mich gerichtet war, erlaube ich mir die Bemerkung, dass Weißbauchigel verbreitete Liebhabertiere sind und von diesen sogar schon in mehreren Farbschlägen gezüchtet werden. Für Zoos sind sie sicher keine Allerweltsart; was ihre Gesamtpopulation in deutschen Haltungen betrifft, schon eher. Zumindest stellen sie keine Rarität dar.
(04.11.2006, 22:04)
Johannes Pfleiderer:   @Michael Mettler
Um die Gegenfrage zu beantworten: Frankfurt sollte nicht 6 Tamanduas halten, weil es durchaus Nachfrage nach dieser Art in Europa gibt und, auch wenn schon einige neue Halter gewonnen werden konnten, mehr Haltungen die Chance der Art, langfristig in Zoos zu überleben erhöht. Man sieht ja jetzt wieder am Husarenaffen in Frankfurt, wie eine Art verschwindet.
@Mulan
Der Bestand würde bei meinen Vorschlägen nichts an Qualität verlieren. Oder sind Garnett-Galago, Schmalstreifenmungo und Weißbauchigel Allerweltsarten?
(04.11.2006, 19:56)
Mulan:   @Johannes Pfleiderer. Herr Mettler hat es schon klar und deutlich zum Ausdruck gebracht. Der Frankfurter Tamandua-Bestand setzt sich zur Zeit aus einem Zuchtpaar mit aktuellem, weiblichem Jungier, zwei weiblichen, eigenen Nachzuchten sowie einem blutsfremden Männchen zusammen. Tamanduas werden nach wie vor relativ selten gehalten. Dank der Zuchterfolge einiger weniger Zoos ist der Bestand gewachsen, dennoch sind es nur wenige Zoos, die REGELMÄSSIG Tamanduas aufziehen, Frankfurt und Dortmund haben in Deutschland die besten Resultate erzielt. Das ist der Grund, warum Frankfurt ein zweites Paar hält. Sie sollten sich bewußt werden, das die Zeiten großer Artensammlungen ein für Allemal vorbei sind. Zu Recht. Die Artenauswahl im Grizmekhaus ist doch hervoragend, und nicht die Quantität macht einen guten Tierbestand aus, sondern die Qualität. Lieber sehe ich weniger Arten, dafür aber Aye-Aye,Kiwi,Schlanklori,Schwimmratte, Tamandua,Nachtaffe usw., als das mir 75 Arten serviert werden, davon 50 Arten diverser Kleinnager.( Nichts gegen Kleinnager! )
(04.11.2006, 19:19)
Michael Mettler:   @Johannes Pfleiderer: Gegenfrage - warum soll Frankfurt NICHT 6 Tamanduas halten? Wenn man sich vor Augen hält, dass Zoos einen möglichst breiten Gen-Pool erhalten wollen und jeder Tiertransport erstens keine Vergnügungsfahrt für das Tier und zweitens mit reichlich Verwaltungsaufwand verbunden ist, dann macht die Haltung einer breiteren züchterischen Basis an einem Ort durchaus Sinn. Und dieses Prinzip wird in Frankfurt - im Gegensatz zu etlichen anderen Zoos - nicht erst in den letzten Jahren verfolgt, sondern schon viel länger - z.B. gab es schon (mindestens) in den 70ern Okapis in ihrem eigenen Gehege und auf der Giraffenanlage.

Die Möglichkeit, im Falle eines Verlustes, einer Partnerunverträglichkeit oder eines nachwuchslosen Zusammenlebens problemlos auf eine Alternative "im eigenen Hause" zurückgreifen zu können, statt möglicherweise Monate lang auf Ersatz warten zu müssen (und wertvolle Fortpflanzungszeit zu verlieren), sollte man schon hoch bewerten.
(04.11.2006, 13:57)
Johannes Pfleiderer:   Ich frage mich auch, warum Frankfurt 6 Tamanduas halten muss. Die Art ist mittlerweile nicht mehr so selten und wird regelmäßig gezüchtet (im Gegensatz zu Schlanklori, Klippspringer & Co).
(04.11.2006, 11:41)
Mulan:   Ich hab mich vertippt, Frankfurt hat nicht 6, sondern nur drei Schlankloripaare, davon sitzt nur eines hinter den Kulissen.
(03.11.2006, 07:12)
Walter Koch:   Ein guter Zoo sollte Doppelbesetzungen,
auch in den Schaugehegen, haben. Beson-
ders von bedrohten Arten (ein gutes Bei-
spiel ist hierfür der Zoo Berlin mit sei
-en Mungos). Zugegeben, etwas schwer ver
daulich für viele Besucher, ich war be-
geistert.
(02.11.2006, 21:20)
Mulan:   @Johannes Pfleiderer. Frankfurt hat zur Zeit 6 Tamanduas, davon sind drei in der Schau, drei hinter den Kulissen. Der Platz hinter den Kulissen ist übrigens auch nur beschränkt, von daher sind von den 6 Schlankloripaaren zwei in der Schau.Die Haltungskapazitäten hinter den Kulissen werden eben auch für andere Arten gebraucht, nicht für Tamaduas und Schlankloris. Und auf Dauer ist es auch nicht möglich, so große Arten wie Tamanduas hinter den Kulissen zu halten, die Anlagen dort sind weitaus kleiner als die Schauanlagen. Schlankloris sind alles andere als schreckhafte Tiere, sie sind sehr neugierig und kommen in den Schauanlagen sogar bis an die Scheibe und schauen sich die Besucher an. Besonders sind sie an Kameraobjektiven interessiert. Ich hatte auch schon Schlankloris auf der Hand, schreckhaft sind die nicht. Und selbst wenn es so wäre, wie soll ein schreckhaftes Tier eine Chance haben, diese zu verlieren, wenn es ständig hinter den Kulissen gehalten wird ? Die Rattenkänguruhs hätte man nur unter Abgabe einer anderen Art behalten können.Die Entscheidung auf die Rattenkänguruhs zu verzichten, wurde getroffen, weil es kaum noch Weibchen gibt und die Zucht sowieso zum Erliegen gekommen war. Mich stören Doppelbesetzungen nicht, auch in Frankfurt nicht, solange ich nicht in jeder zweiten Anlage die gleiche Tierart zu sehen bekomme. Doppelbesetzungen gibt es nunmal in jedem Zoo, in Frankfurt wurde es aber inzwischen besser, früher gab es wesentlich mehr Doppelbesetzungen im Schaubereich, z.B Amurleoparden, die gabe es an drei Stellen im Zoo, oder Baumkänguruhs.
(02.11.2006, 19:52)
IP66:   Im Vergleich zu Kleinsäugerbeständen in anderen, auch großen Zoos, bedeutet Frankfurt doch immer noch eine Art Paradies. Allerdings hat das ja schon Tradition, denn ich wüßte nicht, daß ein anderer Zoo über ein so geräumiges Kleinsäugerhaus verfügt hätte wie das in Frankfurt um die Jahrhundertwende errichtete. Man muß in Berlin zwar das erste Affen- und das Nagetierhaus zusammenzählen, aber die beiden Bauten sind ja in der unmittelbaren Nachkriegszeit verschwunden. Doppelbesetzungen sind allerdings in einem Zoo mit so geringer Fläche wie Frankfurt ärgerlich, auch wenn man sie wohl nicht immer vermeiden kann.
(02.11.2006, 19:33)
Johannes Pfleiderer:   Ich hab diese ganzen Arten noch gesehen und denke, dass man sie hätte behalten können, wenn man z.B. das zweite Tamandua, die zweiten Schlankloris auch noch hinter den Kulissen untergebracht hätte. Ich finde es ja überaus begrüßenswert, dass Frankfurt versucht, den schrumpfenden Schlankloribestand zu erhalten (sie haben zuletzt sogar einen aus New York erhalten), aber dazu muss man sie doch nicht unbedingt in mehreren Anlagen im Schaubereich unterbringen, zumal es sich um recht schreckhafte Tiere handelt.
(02.11.2006, 19:07)
Mulan:   @Johannes Pfleiderer. Die Artenanzahl im Grizmekhaus wurde absichtlich reduziert, um für die übrigen Arten mehr Platz zu bekommen. Bei einigen Arten sind Doppelbesetzungen aus züchterischen Gründen unumgänglich. Von daher wird die Artenanzahl sicher nicht mehr den Höchststand wie Mitte der 80 iger Jahre errreichen. Bürstenschwanz-Rattenkänguruhs und Zwergplumploris wurden bereits im Grizmekhaus gehalten und erst in jüngster Zeit abgeggeben. Die Rattenkänguruhs wurden abgeschafft, um eine zweite Anlage für das zweite Aye-Aye zu bekommen, das nicht mehr am Leben ist und dessen Anlage übergangsweise bis zum Eintreffen des Aye-Aye-Weibchens mit Tamanduas besetzt ist. Die Entscheidung auf die rattenkänguruhs zu verzichten, ist den Frankfurtern nicht leicht gefallen, da es um diese Art in Europa schlecht bestellt ist. Die Zwergplumbloris wurden schon vor ca.4-5 jahren abgegeben, eventuell auch etwas später, um für die Schlankloris eine zweite Anlage zu bekommen. Deren Zucht verlief einige Jahre sehr erfolgreich,wobei die meisten Zuchttiere hinter den Kulissen gehalten wurden. Momentan stagniert die Zucht, da einige Zuchttiere zu alt geworden sind und es schwierig ist, neue Tiere zu bekommen. Berlin hatte seine Schlankloris nach Frankfurt abgegeben und ansonsten werden Schlankloris selten gehalten. Die erfolgreichste Zucht hatte Frankfurt, und ich befürchte, wenn es nicht möglich ist, Wildfänge zu bekommen,das diese reizende Art aus den Zoos verschwindet. Eine zweite Galago-Art kommt bestimmt nicht ins Haus, zumal die Primaten in der Nachtabteilung mit Schlanklori, Fettschwanzmaki,Aye-Aye, Moholi und Nachtaffe gut vertreten sind. Schmalstreifen oder Ringelschwanzmungos im Grizmekhaus fände ich auch begrüßenswert.Und eine Abgabe der Erdmännchen hätte ich ebenfalls begrüßt, aber welcher Zoo trennt sich schon freiwillig von Erdmännchen zu Gunsten einer weniger beim Publikum beliebten Art ?
(02.11.2006, 18:30)
Johannes Pfleiderer:   @Andreas Hartung & Froschfreund
Die Igeltanreks werden im zweiten Gehege am Eingang (1A), neben den Wüstenspringmäusen (22) und zusammen mit den Fettschwanzmakis gegenüber den Kiwis gehalten (24).
@Mulan
1.Apropos Abstimmung, die ich auch für sehr wichtig halte: Frankfurt hätte die Erdmännchenhaltung auch einfach aufgeben können, denn die Art ist (wie auch Fuchs- und Zwergmanguste, aber die sind seltener und haben in Frankfurt Tradition) auch in Kronberg vertreten. Dann hätten die Fuchsmangusten in ihrem Gehege bleiben können, wo ich sie bis jetzt bei jedem meiner 8 Besuche in Frankfurt gesehen habe.
2.Es gibt durchaus noch recht viele verfügbare Arten, die man im Grzimekhaus zeigen könnte: etwa einige noch vor kurzem gehaltenen Arten wie Kurzkopf-Gleitbeutler, Bürstenschwanz-Rattenkänguru oder Zwergplumplori. Eine Rennmausart könnte man neben den Springmäusen als Vergleich zeigen. Daneben ließen sich aus Plzen aus der dortigen Nachzucht sicherlich einige überschüssige Garnett-Galago-Männchen beschaffen. Große Igeltanreks oder Weißbauchigel wären auch recht leicht zu bekommen (v.a. von privaten Züchtern, der Zoo ist schließlich in der BAG Kleinsäuger).
Für die Tagabteilung wären Schmalstreifenmungos interessant, wobei ich hier die Gehegebesetzung in Ordnung finde.
Wenn man alle doppelten Arten teilweise hinter die Kulissen umsetzt (vielleicht klappt dan auch die Zucht beim Schlanklori besser) könnte man in den 44 Anlagen des Grzimekhauses inklusive Gemeinschaftshaltungen bestimmt an die 60 Arten halten (momentan 46).
(02.11.2006, 13:49)
Mulan:   @Johannes Pfleiderer. Wo werden denn in Frankfurt Nachttieranlagen verschwendet? Nur weil in einer Anlage davon jetzt tagaktive Tiere zu sehen sind, die ich übrigens sehr wohl schon "nachts" aktiv gesehen habe, kann man doch nicht von Verschwendung sprechen. 1. sind die Fuchsmangusten nur übergangsweise in der Nachtabteilung untergebracht und 2. ist es gar nicht mehr so einfach, nachtaktive Tierarten zu bekommen, sieht man einmal von Kleinnagern ab, die etwas deplaziert in der Anlage wirken würden. Die Schleichkatzen, die für die Haltung im Grizmekhaus in Frage kommen, sind schon dort,und da bleibt leider nicht mehr allzuviel übrig. Kleinkatzen vielleicht, die sind derzeit nicht im Grizmekhaus vertreten, abere wtas Größeres als eien Salzkatze würde ich da drin nicht halten. Und Salzkatzen werden in Kronberg gehalten, ich bind er meinung, das so nahe beianander liegende Zoos sich etwas abstimmen sollten, es ist ja nicht zwingend notwendig, das beide Salzkatzen halten. Eine kleine Marderart käme auch noch in Frage, Tigeriltis und Feuerwiesel sind auch verfügbar.Einige Schleichkatzenarten darf man sogar nicht mehr in Nachttierhäusern halten, z.B den vietnamesischen Fleckenroller, der früher im Grizmekhaus gehalten wurde und mittlerweile in einem englischen Zoo in einer konventionellen Haltung mit Außenanlage gezüchtet wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang, das die Frankfurter Kiwis erst so gut nachziehen, seit sie konventionell gehalten werden und Zugang zu Außenanlagen haben ( Brutstation )Im Grizmekhaus selbst ist, wenn die Anlage mal besetzt ist, nur ein Nachzuchthahn zu sehen.
(01.11.2006, 19:32)
froschfreund:   ich hab gedacht man sieht sie im Tagbereich und in einem Gehege im Nachtbereich. Ich kann mich aber nicht an die Vergesellschaftung mit den Fettschwanzmakis erinnern.
(01.11.2006, 13:53)
Karsten Vick:   Ich war zwar bisher nur 3x in Frankfurt, habe aber 2003 die Magna-Meerschweinchen mit Schild gesehen. Vielleicht auch Apereas in einem anderen Gehege, kann aber sein, dass ich das mit Leipzig 2006 verwechsle;-)
(01.11.2006, 13:49)
Andreas Hartung:   Insgesamt stimme ich hier zu, möchte das aber auch etwas relativieren.
@Johannes Pfleiderer: Wo hast du denn die dritte Igeltanrek-Haltung entdeckt? Einmal leben sie in einer der Kleintiervitrinen am Eingang des Grzimekhauses, wo man sie wenigstens zu Gesicht bekommt, und dann noch einmal bei den Fettschwanzmakis - da spricht doch nichts dagegen, diesen noch ein paar Tanreks hinzuzugesellen, zumal man sie in dieser Anlage ohnehin kaum sieht.
Und sind nicht die Tupaia-Vitrinen im Niederaffenhaus durch einen röhrenartigen Durchgang durch die Wand miteinander verbunden, sodass die Tiere doppelt soviel Platz genießen?
Weißt du, ob das die Magna-Wildmeerschweinchen waren, die Michael Mettler bei den Tamanduas gesehen hat? Ich habe im Grzimekhaus noch nie welche in der Schau gesehen.
(01.11.2006, 12:32)
Johannes Pfleiderer:   Stimmt, die werden auch in je drei Anlagen gezwigt. Die Rüsselspringer in einer der Kleintiervitrinen am Eingang des Grzimekhauses, im ersten Gehege der Tagabteilung und in einer Vitrine im Niederaffenhaus. Die Tupaias besetzen dort zwei Vitrinen zuzüglich zu ihrer Anlage im Grzimekhaus, die sie zusammen mit Kleinkantschile bewohnen.
Da die Erdmännchenanlage dem Bonoboland weichen musste, sind die Erdmännchen auf die Fuchsmangustenanlage umgezogen. Die Fuchsmanguste leben jetzt in der Nachttierabteilung - und waren natürlich als tagaktive Tiere nicht zu sehen. Schade, dass in Frankfurt die große Kapazität an Nachttieranlagen so vergeudet wird.
(01.11.2006, 08:14)
sleipnir:   Kann mich dem von Johannes Pfleiderer gesagtem nur anschliessen! Kurzohrrüsselspringer habe ich mindestens zweimal (oder waren es doch dreimal?) gesehen und Tupaias scheinen ja eine echte "Frankfurter Spezialität" zu sein, ich hab das Gefühl, ich hab sie an jeder Ecke gesehen, nicht nur im Grzimekhaus!
(31.10.2006, 22:49)
Johannes Pfleiderer:   Ich war heute in Frankfurt - Veilchenastride werden keine mehr gehalten - vor ungefähr einer Woche gestorben.
Was mich am Grzimek-Haus (und auch an anderen Bereichen in Frankfurt) stört, sind die ganzen Doppelbesetzungen. So werden z.B. Kleine Igeltanreks drei mal in der Nachtabteilung gezeigt, zweimal allein und einmal mit Fettschwanzmakis vergesellschaftet. Dagegen werden die Magna-Wildmeerschweinchen schon seit einiger Zeit hinter den Kulissen gehalten.
(31.10.2006, 22:41)
sleipnir:   @ froschfreund: Du musst den Fossa übersehen haben, er steht auf der Liste!
(31.10.2006, 21:58)
froschfreund:   die Liste zum aktuellen Bestand des Grizmekshauses stimmt mit meinen Beobachtungen letzte Woche überein.Nur den Fossa vermisse ich in der Liste oder hab ihn übersehen. Es ist der kleine Igeltanrek der dort gehalten wird und es gibt eine Anlage im Tag- und eine im Nachtbereich.
Der erwartete Erdferkelnachwuchs wurde leider totgeboren. Schade.

(31.10.2006, 21:40)
Michael Mettler:   @Andreas Hartung: Gute Frage - die Namensähnlichkeit war mir gar nicht bewusst. Da müsste ich folglich in der Liste ein Fragezeichen hinter die Art setzen.
(31.10.2006, 20:57)
Andreas Hartung:   @Michael Mettler: Statt WeißBORSTEN-Gürteltier (Euphractus sexcinctus) sollte es doch bestimmt WeißHAAR-Gürteltier (Euphractus/Chaetophractus vellerosus) heißen, oder? Letztgenannte Art war nämlich bis vor einiger Zeit in Frankfurt (und Zürich) zu sehen. Oder hatte Frankfurt auch Weißborsten-Gürteltiere und du hast die Weißhaar-Gürteltiere vergessen?
(31.10.2006, 20:23)
Mulan:   @Michael Mettler. Das müßte dann eigentlich stimmen, denn die ersten Koboldmakis, die Frankfurt 1964 importiert hat, waren Mindanao-Koboldmakis. Ich wüßte gern, ob die Tiere 1977 mit dem Ableben des letzten Tieres ausstarben oder ob die Tiere abgeschafft wurden, das hätte aber kurz vor Eröffnung des Grizmekhauses keinen Sinn gemacht. Und anscheinend war es erst 1982 möglich, wieder welche zu bekommen, diesmal eben eine andere Unterart. Sie waren doch 1982 in Frankfurt, Sie können Sich wahrscheinlich nicht erinnern, in welcher Anlage die Koboldmakis damals gehalten wurden ? Ich kenne sie nur aus der großen Anlage neben den Wüstenschläfern, dort werden zur Zeit Schlankloris gehalten und vor den Koboldmakis lebten in der Anlage die Rostkatzen.
(31.10.2006, 19:02)
sleipnir:   Ooh..da hätte ich mal genauer nachschauen sollen!
Die Schwimmratte ist natürlich schon aufgeführt!
Tschuldigung!
(31.10.2006, 18:31)
sleipnir:   Hätte zur aktuellen Liste noch eine Art nachzutragen - Schwimmratte (oder habe ich sie auf Ullis Liste übersehen?). Bei meinem Besuch vor knapp 10 Tagen sehr aktiv erlebt! Ansonsten decken sich meine Notizen mit denen von Ulli.
(31.10.2006, 18:29)
Andreas Hartung:   Laut den Angaben von Michael Amend im Koboldmaki-Thread liefen die späteren Philippinen-Tiere sowohl auf dem Schild als auch in den Zooführern weiterhin unter Mindanao-Koboldmaki - daher wahrscheinlich die Verwirrung!
(31.10.2006, 18:22)
Michael Mettler:   @Mulan: Hatte ich auch so in Erinnerung - woher auch immer. Aber der Sammel-Jahresbericht 1974-1991 nennt für den Mindanao-Koboldmaki (Tarsius syrichta carbonarius) den Haltungszeitraum 1964-1977 und für den Philippinen-Koboldmaki (T. syrichta ssp.) ab 1982.
(31.10.2006, 18:12)
Matthias:   Als capensis sind sie auch bei ISIS angegeben. Also wahrscheinlich ist die aktuelle Unterart immer noch capensis.
(31.10.2006, 18:04)
Mulan:   Die Phillipinen-Koboldmakis wurden vor den Mindanao-Koboldmakis gehalten.
(31.10.2006, 18:02)
Michael Mettler:   @Andreas Hartung: Laut Jahresberichten lebten in Frankfurt zuerst Klippschliefer capensis ssp., danach capensis capensis. Allerdings ist der letzte Jahresbericht 13 Jahre her...

Die Philippinen-Koboldmakis sind im Jahresbericht mit "ssp." angegeben.
(31.10.2006, 17:49)
Andreas Hartung:   Ich kenne für subgrisescens die Bezeichnung "Vierbärtiger Kaiserschnurrbarttamarin", allerdings nur aus einer Liste eines Biologen, zu dem ich keinen Kontakt mehr habe, sodass ich nicht sagen kann, ob das ein "offizieller" Name oder ebenfalls eine Eigenkreation ist. Kennt vielleicht jemand anders auch diese Bezeichnung?
Frankfurt ist der einzige Zoo, von dem mir die Haltung der Nominatform bekannt ist.

Zu der ursprünglichen Liste habe ich noch ein paar Ergänzungen und Fragen:

Angeblich sollen zeitweise Weißgesicht-Seidenäffchen mit bei den Rotbauchtamarinen und Agutis gelebt haben - kann das jemand bestätigen?

Was die Koboldmakis betrifft, ist dem entsprechenden Thread zu entnehmen, dass zunächst Tiere der Unterart carbonarius (Mindanao-Koboldmaki) und später Philippinen-Koboldmakis gehalten wurden (wobei Mindanao natürlich zu den Philippinen gehört, aber es waren wohl verschiedene Unterarten).

Desweiteren aktuell Greifstachler (von Ulli schon genannt) und die Prachtfinkenart, die vor Jahren die Buntastrilden bei den Grasmäusen abgelöst hat, ich meine, es sind Veilchenastrilden, bin mir aber nicht sicher.

Mit den Neuguinea-Riesenlaubfröschen lebten auch Tokehs und Chinesische Wasserfrösche (Rana spec.) zusammen.

Ist die Unterart der derzeitigen Klippschliefer bekannt?
(31.10.2006, 14:40)
Michael Mettler:   @Matthias: Als ich irgendwann in den 80ern mal darauf stieß, dass man die beiden Unterarten am Bart unterscheiden können soll (imp. = Bart nur auf der Oberlippe, subgr. = zusätzlich Barthaare an der Unterlippe), habe ich mir sofort meine diversen Zoofotos von Kaiserschnurrbarttamarinen angesehen und versucht, sie nachzubestimmen. Dabei stieß ich dann auf das Problem, dass "Barthaare an der Unterlippe" eben sehr relativ ist - sind ein paar weiße "Fusseln" schon Barthaare? Also teilte ich meine Fotos provisorisch in drei Kategorien, die beiden Unterarten mit deutlich einzuordnendem Bartwuchs und unbestimmte Tiere. Dabei fiel mir auf, dass das einzige Foto mit einem "nach Bart bestimmten" Nominat-Tamarin ein Tier zeigte, dem die rote Schwanzfärbung der anderen fehlte. Der frühere Revierleiter des Grzimek-Hauses, Herr Stadtmüller, bestätigte mir viele Jahre später meine Vermutung mit der unterartlich verschiedenen Schwanzfärbung (wie schon erwähnt, eigentlich ein viel eindeutigeres Merkmal)- leider vergaß ich ihn nach den Mischlingen zu fragen, denn er hatte im Laufe der Jahre alle drei Varianten unter seinen Fittichen gehabt.

Laut einer Bemerkung in einem der Jahresberichte wurden übrigens die Unterartmischlinge zumindest in der ersten Ausgabe des Zuchtbuches nicht mal als solche gekennzeichnet!
(31.10.2006, 14:25)
Matthias:   Ich weiss auch nicht wie Hybriden aussehen. Da sie auch nur noch in geringer Stueckzahl und in nicht-zuechtenden Situation sind, ist die Wahrscheinlichkeit welche zu sehen auch gering.
Da ich auch erst seit ein paar Jahren mich intensiv mit Zoos beschaeftige, davor eher sporadisch (bin schliesslich erst 24) konnte ich mit den Schwaenzen nichts anfangen. Wahrscheinlich habe ich bisher auch nur rote gesehen. Vielleicht in jungen Jahren mal in Magdeburg die Grauen. Vielleicht hatten die ja mal welche.
(31.10.2006, 14:00)
Michael Mettler:   @Matthias: Pardon, das hätte ich dazu schreiben sollen - da es für die beiden Unterarten keine gängigen deutschen Namen gibt, habe ich das auffälligste Körpermerkmal für meine Notizen dazu verarbeitet - ist also eine Eigenkreation. Die Nominatform ist grauschwänzig, subgrisescens rotschwänzig. Im Bart gibt es auch Unterschiede, aber die Schwanzfärbung ist halt auffälliger und auch von weitem unterscheidbar. Wobei mich noch interessieren würde, welche Färbung sich bei den Hybriden zeigt, denn bisher habe ich noch keine eindeutig als solche belegbaren Hybriden bewusst vor mir gehabt.
(31.10.2006, 13:46)
Matthias:   Die Kaiserschnurrbarttamarine gehoeren der Unterart subgrisescens an, wie uebrigens alle in Europa (ausser ein paar Hybriden). Ob das jetzt der "Rotschwanz"-Kaiserschnurrbarttamarin ist, weiss ich allerdings nicht. Wo habt ihr eigentlich diese Namen her (Rot- und Grauschwanz)? Google kann dazu absolut nichts finden.
(31.10.2006, 13:29)
Ulli:   2006 – im Sommer und aus der Erinnerung (Notizen) heraus

Kurzschnabeligel (Tagbereich zusammen mit Eulenschwalm)

Kowari (Röhrenanlage Nachtbereich)
Zwerggleitbeutler (Nachtbereich)
Gleichfarbkuskus (Nachtbereich)

(Kleiner?) Igeltanrek (Eingangs-Tagbereich)

Kurzohr-Rüsselspringer (2 Anlagen im Eingangsbereich bzw. als erste Anlage im Tagbereich)

Brillen-Blattnase (große Anlage im Nachtbereich)

Tupaia (ssp.) (Tagbereich zusammen mit Kleinkantschil)

Moholi-Galago (Nachtbereich)
Nördlicher Schlanklori (evtl. weitere Unterart) (2 Anlagen im Nachtbereich)
Grauer Mausmaki (Nachtbereich)
Fettschwanzmaki (Nachtbereich)
Fingertier (Nachtbereich zusammen mit Votsotsa)

Westliches Zwergseidenäffchen (Tagbereich)
Goldgelbes Löwenäffchen (Tagbereich zusammen mit Weißkopfsakis und Zwergagutis)
Rotbauchtamarin (Tagbereich – Anlage über zwei Ebenen zusammen mit Zwergagutis)
Rotschwanz (?)-Kaiserschnurrbarttamarin (Tagbereich)
Springtamarin (Tagbereich)
Nachtaffe (Nachtbereich zusammen mit Faultier und Gürteltier)
Weißkopfsaki (Tagbereich zusammen mit Löwenäffchen und Zwergagutis)
Roter Brüllaffe (Tagbereich zuzüglich Außenanlage)

Zweifinger-Faultier (Nachtbereich zusammen mit nachtaffe und Gürteltier)
Südlicher Tamandua (je eine Tag- und eine Nachtanlage)
Braunborsten-Gürteltier (Nachtbereich mit Nachtaffe und Faultier)

Sumatra-Prevost-Schönhörnchen (Tagbereich)
Kap-Borstenhörnchen (Tagbereich zusammen mit Siedelwebern)
Syrischer Wüstenschläfer (Nachtbereich)
Streifen (?)-Grasmaus (Tagbereich zusammmen mit Buntastrild)
Wüstenspringmaus (Nachtbereich)
Goldbauch-Schwimmratte (Nachtbereich)
Votsotsa (Nachtbereich zusammen mit Fingertier)
Zwergaguti ( 2 x imTagbereich jeweils mit Affen)
Greifstachler (Nachtbereich)

Fennek (Nachtbereich)

Nordamerikanisches Katzenfrett (Nachtbereich)
Wickelbär (Nachtbereich)

Zwergotter (große Anlage im Tagbereich mit Außenanlage)

Fossa (Tagbereich zusammen mit Außenanlage)
Ostafrikanische Zwergmanguste (2 benachbarte Anlagen im Tagbereich)
Fuchsmanguste (Nachtbereich)

Erdferkel (große Anlage im Nachtbereich zusammen mit Weißgesichteule)

Kap-Klippschliefer (Tagbereich)

Kleinkantschil (Tagbereich zusammen mit Tupaia)

N̦rdlicher Streifenkiwi (Doppelanlage im Nachtbereich Рneuerdings mit Monitor)
Eulenschwalm (Tagbereich zusammen mit Kurzschnabeligel)
Weißgesichteule (Tagbereich zusammen mit Erdferkel)
Siedelweber (Tagbereich zusammen mit Kap-Borstenhörnchen)
Buntastrild (Tagbereich zusammen mit Grasmaus)

(31.10.2006, 12:56)
Dennis K.:   und was ist die aktuelle (2006) Bestandsliste vom Grizmekhaus?
Hab nur eine von 2002..
(31.10.2006, 12:01)
Michael Mettler:   @Ulli: Nee, hatte ich schon richtig verstanden.

Was die experimentellen Tierhaltungen betrifft: Leider WEISS man ja vor der Haltung nicht, welche Art sich auf Dauer reproduzieren wird und welche nicht. Und wenn wir ehrlich sind: Bei den meisten Kleinsäugern sind die Zoos in Bezug darauf den Kinderschuhen noch nicht entwachsen. Zwar ist seit den Gründertagen das Wissen darüber, wie man die Individuen nicht nur am Leben, sondern auch gesund erhält und ihnen eine lange Lebensdauer ermöglicht, stark gewachsen, doch in Bezug auf regelmäßige Fortpflanzung und Generationenfolge gibt es da noch viele weiße Flecken. Andersrum gesagt: Bei manchen Arten weiß man wahrscheinlich nicht mal, WARUM sie im Gegensatz zu anderen eigentlich im Zoo züchten.

Kleines Beispiel aus der Nagerhaltung, betrifft eine Art, die - oder eine nahe verwandte - auch in Frankfurt gehalten wird: Afrikanische Zwergschläfer, auch Pinselschwanzbilche genannt. Die Gattung ist sehr weit in Afrika verbreitet und eine harte Nuss für Systematiker, weshalb es diverse Ansichten über die Artenzahl gibt - zumal die Tiere äußerlich wenig variieren. Holt man Männchen von Halter A und Weibchen von Halter B, kann man nicht mal sicher sein, die selbe Art vor sich zu haben - kein Wunder, wenn dann manche Paare nicht züchten. Anfang der 90er hatte ich Kontakt zu einem holländischen Privathalter, der damals mit Tieren gleichen Ursprungs nach langen erfolglosen Versuchen gute Zuchterfolge hatte. Nach vielem Experimentieren hatte er festgestellt, dass seine Zwergschläfer Fleisch verlangten - schließlich fütterte er sie mit Mäusen (die genau so groß sind wie die Schläfer!), und die Bilche dankten es ihm fortan mit reicher Nachzucht. Der Clou dabei: Von KEINEM anderen Züchter habe ich danach je von dieser Notwendigkeit gehört. Heute bekommt man Zwergschläfer auf jeder besseren Kleintierbörse, und sie machen keine nennenswerten Schwierigkeiten. Ähnliche Beispiele könnte ich aus eigener Erfahrung zu manchen weiteren Nagerarten anführen; bei manchen platzte der Knoten, und sie wurden danach zu "Allerweltstieren", bei anderen klappte es nicht, und sie starben in den Haltungen wieder aus. Zucht nach Rezept? Ist eben nur ein Wunschtraum, jedenfalls bei vielen Tieren.
(30.10.2006, 16:26)
Ulli:   Hallo Michael,
Du hast mich falsch verstanden.ich bin der Letzte, der alle 118 Arten in die Anlagen quetschen möchte. Ich kann auch gut mit mehreren Anlagen für eine einzige Art leben. Mir fiel nur das starke Mißverhältnis zwischen den jemals gehaltenen und den aktuell gehaltenen Arten auf. Ich bin nun einmal ein Freund von Tierhaltungen, die ihren Arten-Bestand selbst reproduzieren können und weniger von "experimentellen" Tierhaltungen heikler Arten. (Dies habe ich ja bereits in dem Nasenaffen-Forum dargelegt.) Nicht mehr und nicht weniger habe ich sagen wollen.
Die Mehrzahl der Besucher wird den (glücklicherweise seltenen) Wechsel der Arten auch kaum registrieren. Selbst ich muss bei meinen zwei bis drei Besuchen im Jahr genau nachdenken, wo ein Wechsel stattgefunden hat. Im Grzimek-Haus wird auch zunehmend auf eine angemessene Artenauswahl im Verhältnis zu den vorhandenen räumlichen Gegebenheiten geachtet. Als ich vor Jahren den Serval in einer der Tageslicht-Anlagen sah, war ich schlichtweg entsetzt.

(30.10.2006, 15:07)
Michael Mettler:   Das ist auch ganz gut so, dass "gerade einmal noch" 47 Arten im Haus gehalten werden und nicht alle 118. Laut Grundriss im Jahresbericht gibt es im Haus nämlich nur 42 Anlagen....

Was den "Artenverschleiß" betrifft: Noch liegt die Entscheidung zur Fortpflanzung beim Tier selbst - also kann der Zoo bei der Anschaffung nicht automatisch Nachzucht einplanen, ganz egal, ob es sich um eine "schwierige" oder um eine "Allerweltsart" handelt. Wenn dann nach ausbleibenden Erfolgen die Gründertiere irgendwann sterben und nicht durch Artgenossen ersetzt werden, würde ich das nicht unbedingt Verschleiß nennen. Auch bei sehr aktivem Artenschutzeinsatz bekäme man keine Fortpflanzungsgarantie.

Deshalb ist es auch müßig, schon jetzt über einen Misserfolg bei den Fingertieren nachzudenken, wo noch nicht mal ein potenzielles Zuchtpaar zusammengestellt ist. Und viele heutige Zuchtprogramme und Artenschutzaktivitäten sind nur deshalb möglich, weil sich irgendwelche Gründertiere in Vor-Artenschutz-Zeiten fortgepflanzt haben und deshalb Stammeltern heutiger Bestände wurden, während andere dies nicht taten und ihre Blutlinien oder gar Arten in der Zoowelt wieder ausstarben. So gesehen ist ein Arterhaltungsprogramm nichts weiter als ein (sehr angenehmes) Nebenprodukt der Fortpflanzungsbereitschaft der Tiere, denn erzwingen lässt sich die Vermehrung auch bei bestem Vorsatz und bester Planung nicht (wie nicht zuletzt diverse Versuche künstlicher Besamung bei verschiedensten Tierarten beweisen).

Von der Striemen-Grasmaus ist mir z.B. bekannt, dass ihre Zucht in den Anfangsjahren des Grzimek-Hauses regelrecht explodierte, so dass schließlich auch Nachzuchten in Liebhaberhände gelangten (und auch dort weiter züchteten) und nicht abzusetzende Tiere verfüttert wurden. Ab einem Tag X brach die Zucht plötzlich zusammen - und zwar nicht nur im Zoo Frankfurt, sondern praktisch gleichzeitig auch bei den Privatzüchtern, und "dank" der kurzen Lebensdauer von Mäusen war die Art binnen kürzester Zeit in Deutschland ausgestorben. Und zwar ohne dass man sich erklären konnte, warum, und ohne dass genug Zeit blieb, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen (auf Deutsch: mit den vorhandenen Tieren neue Haltungsmethoden auszuprobieren).
(30.10.2006, 13:47)
Ulli:   Auch noch einmal vielen Dank für die Liste.

Was mir auffällt: Von den 118 von Michael aufgeführten Arten werden gegenwärtig gerade einmal noch 47 Arten im Haus und drei weitere Säugerarten außerhalb des Hauses gehalten. Dies ist zwar immer noch eine beachtliche Zahl. Wenn man aber gleichzeitig auch die wirklich tollen Zuchterfolge im Grzimek-Haus berücksichtigt, so entsteht doch immer noch der Eindruck eines großen "Artenverschleißes". Insofern stellt sich wieder einmal die Frage nach den Möglichkeiten des Artenschutzes unter den Gegebenheiten des Zoobetriebes.

Sicherlich muss man berücksichtigen, daß unter den "verlorengegangenen" Arten auch manche "Allerwelts"-Nagerart war, andererseits sind es aber auch so seltene Arten wie der Erdwolf oder der Palmenroller (um nur zwei zu nennen). Und ob es je zur Zucht der Fingertiere kommen wird, steht in den Sternen. Ganz abgesehen davon, daß man von einer wirklich gelungenen stabilen Zucht erst ab der zweiten Tochtergeneration und einer gewissen Regelmäßigkeit sprechen kann.
Sporadische Zuchterfolge sind bestenfalls gut für die Presse.
(30.10.2006, 10:02)
Michael Mettler:   Na klar, ist ja kein Geheimnis. War übrigens gar nicht so viel Mühe, "zum Glück" ist das Haus noch keine 30 Jahre alt und auch erst nach der Blütezeit der Tierimporte eröffnet worden. Da ich es ein Jahr nach Eröffnung erstmals gesehen und mir ab dem zweitem Besuch 1982 Aufzeichnungen gemacht habe (an den ersten Besuch hatte ich gar nicht mehr gedacht, der fiel mir erst während des Schreibens wieder ein), habe ich das Haus auch als nur gelegentlicher Frankfurt-Besucher relativ regelmäßig "begleitet". Dazu kommen die ausführlichen Tierbestandslisten der Jahresberichte bis 1993. An der Liste habe ich nicht mal eine Stunde gesessen - was für ein Unterschied zu der Primaten-Recherche, wo ich mehrere Abende lang Unterlagen gewälzt habe, weil sie bis zum Krieg zurück reichen sollte.
(30.10.2006, 09:01)
Jennifer Weilguni:   @Michael Mettler
Wow, interessante Liste, da hast Du Dir aber wirklich verdammt viel Mühe gegeben. Ich sag mal ganz herzlich DANKE für Deine Arbeit, darf ich mir die Liste denn ausdrucken ??
(30.10.2006, 07:55)
Michael Mettler:   Dann können wir die Viscachas ja gleich in den anderen Thread übertragen :-)

Im Rundbau sah ich nur mal ein Goodfellow-Weibchen mit Jungtier.
(29.10.2006, 18:50)
Mulan:   Beeindruckende Liste, gar keine Frage. Da haben Sie sich schon ganz schön Mühe gemacht. Zu den Dorias kann ich sagen, die waren definitiv nur im Rundbau zu sehen. Gleichzeitig wurden im Grizmekhaus die Goodfellows gehalten, nach Abgabe der Dorias zog im Rundbau ein zweites Goodfellow-Paar ein. Viscachas gab es nie im Grizmekhaus, die zogen ins Giraffenhaus ein und warteten auf die Fertigstellung des Grizmekhauses. Als sich diese ständig verzögerte, wurden die Viscachas aus Platzgründen wieder abgegeben.
(29.10.2006, 18:44)
Michael Mettler:   Wie in "Zoo Frankfurt" angekündigt habe ich meine Aufzeichnungen, die Frankfurter Jahresberichte (bis 1993 erschienen) und Zooführer durchgesehen, um eine Liste der bisher im Grzimek-Haus gehaltenen Arten und Unterarten zu erstellen. Die sieht nun so aus:

Kurzschnabeligel

Neuguinea-Beutelmarder (? JB)
Kowari
Zwerggleitbeutler
Kurzkopf-Gleitbeutler
Gleichfarbkuskus
Nacktnasenwombat (nur im Rundbau gesehen, waren aber laut Zooführer anfangs im Grzimek-Haus)
Bürsten-Rattenkänguru
Goodfellow-Baumkänguru
(Doria-Baumkänguru? Nur andernorts im Zoo gesehen)

Kleiner Igeltanrek (plus Weißling)
Großer Igeltanrek (JB)
Langohrigel (JB)

Kurzohr-Rüsselspringer
Goldrücken-Rüsselhündchen

Brillen-Blattnase
Gelbschulter-Blattnase (JB)
Großer Fruchtvampir
Spitzmaus-Langzüngler

Tupaia (ssp.)
Belanger-Tupaia
Tana (JB)

Demidoff-Zwerggalago
Senegalgalago (? Evtl. schon immer Moholi-?)
Moholi-Galago
Nördlicher Schlanklori (evtl. weitere Unterart)
Zwergplumplori
Potto (JB)
Philippinen-Koboldmaki
Grauer Mausmaki
Fettschwanzmaki
Vari-Unterartmischling
Fingertier
Westliches Zwergseidenäffchen
Goldgelbes Löwenäffchen
Braunrückentamarin
Rotbauchtamarin
Grauschwanz-Kaiserschnurrbarttamarin
Rotschwanz-Kaiserschnurrbarttamarin
Kaiserschnurrbarttamarin-Unterartmischling
Springtamarin
Nachtaffe
Weißkopfsaki
Roter Brüllaffe
Zwergmeerkatze

Zweifinger-Faultier
Hoffmann-Zweifinger-Faultier
Südlicher Tamandua
Neunbinden-Gürteltier
Weißborsten-Gürteltier
Braunborsten-Gürteltier

Finlayson-Schönhörnchen
Sumatra-Prevost-Schönhörnchen (evtl. weitere Unterart)
Malaiisches Riesenhörnchen
Sierra-Leone-Rotschenkelhörnchen (JB)
Kap-Borstenhörnchen
Springhase
Syrischer Wüstenschläfer
Pinselschwanzbilch
Arabische Kleine Wüstenspringmaus
Große Wüstenspringmaus
Roborowski-Zwerghamster (JB)
Campbell-Zwerghamster (JB)
Nacktsohlen-Rennmaus (spec., JB)
Quastenschwanz-Rennmaus
Israel-Sandratte (evtl. weitere Art/Unterart)
Mongolische Bergwühlmaus
Vielstreifen-Grasmaus
Tüpfel-Grasmaus
Striemen-Grasmaus
Gold-Stachelmaus
Sinai-Stachelmaus
Australische Spinifex-Hüpfmaus
Goldbauch-Schwimmratte
Votsotsa
Aperea-Wildmeerschweinchen
Sumpf-Wildmeerschweinchen
(Wieselmeerschweinchen? 1989 hinter den Kulissen)
Zwergaguti
Jamaika-Ferkelratte
Langschwanz-Chinchilla (JB)
Peruanische Hasenmaus (JB)
Viscacha (JB)
Pakarana
Nordamerikanischer Baumstachler
Hottentotten-Graumull (JB)

Fennek
Waldhund
Nordamerikanisches Katzenfrett
Wickelbär
Zorilla
Streifenskunk (JB)
Kap-Fingerotter
Zwergotter
Fossa
Bänderlinsang (JB)
Fleckenroller
Bänder-Palmenroller
Malaiischer Palmenroller
Ostafrikanische Zwergmanguste
Fuchsmanguste
Erdwolf
Schwarzfußkatze
Ceylon-Rostkatze
Serval
Karakal

Erdferkel

Kap-Klippschliefer (ssp. und Nominatform)

Kleinkantschil

Nördlicher Streifenkiwi
Tariktik-Hornvogel
Eulenschwalm
Weißgesichteule
Perlkauz
Siedelweber
Buntastrild

Wickelschwanzskink
Teppichpython

Neuguinea-Riesenlaubfrosch

(JB) besagt, dass ich diese Arten nur den Jahresberichten (bei wenigen Ausnahmen den Zooführern) entnommen, aber nicht selbst im Haus gesehen habe. Manche davon könnten auch anderswo im Zoo (oder nur hinter den Kulissen) gelebt haben, da müsste ein Insider korrigieren. Doria-Baumkängurus habe ich nur auf Verdacht mit aufgeführt, ich kann mich an sie nur aus dem Rundbau erinnern.

Fast alle anderen Arten habe ich im Laufe der Jahre gesehen - oder wenn nicht die Tiere, wenigstens ihr Schild :-) Votsotsa und Katzenfrett sind erst nach meinem letzten Besuch eingetroffen, beim Sumpf-Wildmeerschweinchen bin ich mir nicht sicher: Ich sah Wildmeerschweinchen als Unterbesatz der Tamanduas und notierte sie mir als Apereas - vielleicht war das falsch.
(29.10.2006, 18:26)

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