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Zoo Kopenhagen



cajun:   Na, wenn die Anlage im Herbst fertig wird, können die Schimpansen sie im Jahr 2025 nutzen...:
" Jetzt kommen die Schimpansen nach draußen!
Dank einer großzügigen Spende können wir endlich einen lang gehegten Traum verwirklichen: eine Freilandanlage für die Schimpansen!
Wir sind unglaublich glücklich und dankbar für die großzügige Spende eines privaten Gönners. Die Pläne lagen schon lange in der Schublade und nun können wir uns endlich freuen, dass auch der finanzielle Teil des Projekts steht.
Mit dem Bau wird sofort begonnen, und wenn alles nach Plan verläuft, wird die Außenanlage im Herbst fertig sein."
Quelle:https://www.facebook.com/zoo/?locale=da_DK
(12.03.2024, 09:59)
cajun:   Laut Youtube Video ist es "Elika" aus dem Zoo Frankfurt.
(08.08.2023, 14:20)
Liz Thieme:   woher?
(08.08.2023, 13:56)
cajun:   Im Zoo ist ein neues Okapweibchen angekommen und beendet damit die "weibchenlose" Zeit der letzten fünf Jahre. Zwei adulte Okapibullen stehen als Zuchtpartner zur Verfügung meldet der Zoologisk Have.
(08.08.2023, 13:41)
Liz Thieme:   Die Teufel sind lt Kopenhagen noch alle in Kopenhagen und werden noch beobachtet
(14.06.2023, 17:10)
W. Dreier:   Kann man annehmen nach You Tube, dass die "Teufel " schon dort sind? "Allerhand" wurde "ausgepackt". Bei Neuigkeiten, seltsamerweise schriftlich nicht auf Englisch sondern Französisch - ist der Text neutral.
Was gabs da noch - wohl hier teilweise schon eingestellt?
- Direktor Nielsen beendete März 2023 seine Tätigkeit
- Zusammenführung der großen Pandas im April: so kein Erfolg - künstliche Befruchtung käme nicht in Frage
- im März wurde ein junges Zwerghippo euthanasiert - Beinstellungsanomalie, die nicht behoben werden konnte
- mit finanzieller Hilfe des Zoos wurden auf Java gezüchtete 11 Jungtiere des Java-Warzenschweins in den Nationalpark Baturan frei gelassen. 30 Jahre wurden sie dort nicht mehr gesehen
- 2022 feierte die australische Prinzessin Mary ihren 50. Geburtstag im Zoo: Mary`s Australian Garden
- ein junges Schabrackentapir-Weibchen kam nach Mulhouse, eine weitere Geburt im April 2023
- Felsenkängurus (dort Klippenkängurus genannt) neu im "Garden" - wohl aus Mulhouse? Schön kompliziert: Begkäng.; Felsenkäng. ; Klippenkänguru

(14.06.2023, 15:49)
Liz Thieme:   Der Zoo hat geantwortet und seine Stellungnahme berichtigt: Nur Bestandshaltungen kriegen Tiere. Budapest war ein Fehler. Sie gehen nur nach Deutschland, Belgien und Frankreich.
(14.06.2023, 12:56)
Liz Thieme:   PS wer aufmerksam ist, der wird merken Planckendael ist laut ZTL seit 2022 raus aus der Halterliste und Paris noch nicht dabei und Prag hat Kopenhagen vergessen...
(14.06.2023, 07:48)
Liz Thieme:   Im Moment wird in Kopenhagen noch geguckt, wer am besten mit wem zusammen passt - Devilship sozusagen.


Kopenhagen hat sich noch weiter zu australischen Tieren aufgrund von FB-Kommentaren geäußert:
Sind Schnabeltiere für Kopenhagen interessant?
Schnabeltiere sind wirklich einzigartig, und die würden wir gerne unseren Gästen zeigen können. Wenn es uns möglich wäre, würde es jedoch mehr Zoos in Europa erfordern, die sie hätten, einen nachhaltigen Bestand in Europa aufzubauen. Australien hat - recht legal - sehr strenge Kontrolle über all seine endemischen Arten außerhalb seines eigenen Kontinents, so dass ein solcher Bestand in enger Zusammenarbeit mit ihnen angelegt werden sollte.

Werden die Teufel auch nach UK gebracht?
Diesmal nicht, nein. Derzeit gibt es in Großbritannien keine Zoos, in denen Tasmanische Teufel gehalten werden. Innerhalb Europas gibt es nur Paris JP (Frankreich), Beauval (Frankreich), Pairi Daiza (Belgien), Planckendael (Belgien) und Duisburg (Deutschland)

Ich bin auf die letzte Antwort mal eingegangen und habe nachgefragt.
(14.06.2023, 07:43)
Tim Sagorski:   Der Zoo Kopenhagen hat, nach mehrjähriger Organisation, 21 (!!!) neue Beutelteufel aus Australien importiert.

Neun der Tiere bleiben in Kopenhagen, die anderen 12 sollen auf andere europäische Zoos in Deutschland, Belgien, Frankreich und Ungarn aufgeteilt werden.

Dieser Import ist für den Fortbestand einer europäischen Zoo-Population der Art sehr wichtig, da der Erstimport komplett überaltert ist und sich, mit Ausnahme von Kopenhagen, nirgendwo fortgepflanzt hat (okay, am Anfang hat man auch nur gleichgeschlechtliche Gruppen weitergegeben).

Hoffen wir mal, dass es jetzt mit der Zucht und der Etablierung der Art in europäischen Zoos besser klappt, der gute Bestand ist ja schon einmal komplett zusammengebrochen...
(13.06.2023, 09:52)
Liz Thieme:   So langsam wird es Zeit, dass ich nach Kopenhagen zurückkehre...
(06.11.2022, 12:20)
cajun:   Na, da hat sich die Heirat mit "Mary" ja auch für den Zoo gelohnt. :-)
In Kopemhagen wurde ein neuer Komplex mit dem Schwerpunkt Australien/ Tasmanien eröffnet:
"Lernen Sie die neuen Felsenkängurus kennen, die in Marys Australischem Garten einziehen werden
Bei Ihrem Besuch ist Ihnen vielleicht schon aufgefallen, dass im Kopenhagener Zoo ein ganz neuer Bereich entstanden ist – jetzt hat das Warten fast ein Ende und schon bald können Sie in Mary's Australischem Garten australische/tasmanische Tiere hautnah erleben! In der brandneuen Anlage können Sie zwischen Felsenkängurus, Ameisenigeln, Wombats, Jägerliesten und vielen anderen exotischen Tieren herumlaufen. Anfangs haben die Tiere die Anlage aber in den ersten Wochen für sich alleine, damit sie sich an die neue Umgebung gewöhnen können. Lernen Sie die zukünftigen Bewohner im Video kennen."
Quelle:https://www.zoo.dk/s/nyheder/moed-de-nye-klippekaenguruer?language=da
Ãœbersetzung Zoopresseschau
(26.10.2022, 13:35)
Adrian Langer:   Zum Schluss Isländer.
(18.09.2021, 21:02)
Adrian Langer:   Jütlandpferd.
(18.09.2021, 21:01)
Adrian Langer:   Schneckenskink.
(18.09.2021, 21:01)
Adrian Langer:   Tasmanisches Riesenkänguru.
(18.09.2021, 21:00)
Adrian Langer:   Heute besuchte ich erstmals den Zoo Kopenhagen. Trotz vermeindlich geringer Größe gibt es in der Einrichtung selber viel zu entdecken. Im Zoo selbst gibt es viele moderne Anlagen neben einigen älteren Anlagen. Die Geschichte des Zoos wird besonders in der historischen Villa und im neuen Elefantenhaus aufgegriffen. Der Zoo selbst setzt besonders auf seine jüngsten Besucher und daher erscheint die zur Schau gestellte Bildung sehr kindgerecht. An Arten gibt es allerhand zu finden. So etwa Moholigalagos, Schneckenskinke oder Kubafinken. Für mich neu waren die Tasmanischen Riesenkängurus, Trottellumme und Tortalk.

Anbei eine Spezialität des Kopenhangener Zoos. Beutelteufel.
(18.09.2021, 21:00)
cajun:   Eine, wie ich finde, sehr guet Stellungnahme vom Zoo Kopenhagen. Ãœbersetzt aus der Zoopresseschau, mit der Kommentierung einkopiert:
zoo.dk ? 3. Nov. 2020
To hunleoparder sendt til Frankrig ? en hanleopard aflivet
Zwei weibliche Leoparden nach Frankreich geschickt - ein männlicher Leopard getötet
Am Dienstagmorgen wurden zwei weibliche Leoparden des Kopenhagener Zoos in den französischen Zoo Ecozonia geschickt. Hier sollen sie langfristig Teil der wichtigen globalen Zuchtkooperation sein, die eine lebensfähige Population von Leoparden in Gefangenschaft und in der Natur gewährleistet. Der dritte Leopard im Wurf - ein Männchen - wurde leider nicht untergebracht und deshalb getötet. Zoo-Chef Mads Frost Bertelsen erklärt ein wenig den Hintergrund, wie entschieden wird, welche Tiere ausgewählt werden, um die Art fortzusetzen:
"Als Ausgangspunkt ist es ein guter und aufregender Tag, an dem wir zwei junge Leoparden in Europa verschicken und so unseren Beitrag leisten können, dass die Leopardenpopulation auch in 20 bis 30 Jahren besteht. Leider wird es auch häufig vorkommen, dass in den 50 europäischen Zoos, die für die Haltung der Population zugelassen sind, nur eine bestimmte Anzahl von Leoparden gehalten werden kann. Hier ist es für die weitere Reaktion der Population ganz entscheidend, dass der Platz von zuchtfähigen Tieren besetzt ist. Da das Männchen in keine der europäischen Einrichtungen passt und wir es nicht länger bei uns behalten können, wurde es also getötet. Ungeachtet der Tatsache, dass hinter einer solchen Entscheidung viele gute und rationale Argumente stehen, macht es nie Spaß, gezwungen zu werden, einen gesunden Leoparden zu töten. Aber wir sind verpflichtet, uns um die Zukunft der gesamten Leopardenpopulation zu kümmern und sie zu sichern - und bei dieser Berechnung sind wir gezwungen, von Zeit zu Zeit einige schwierige Entscheidungen zu treffen."
Mads Frost Bertelsen ist sich bewusst, dass eine Tötung viele Fragen unter den Zoobesuchern aufwirft. Er appelliert daher an die Besucher, sich einen Moment Zeit zu nehmen, um die Antworten auf die häufig gestellten Fragen weiter unten auf der Seite zu lesen und die Videos anzusehen, die der Zoo regelmäßig veröffentlicht.
Die Leopardenpopulation des Zoos besteht nun aus:
? Zwei Männchen, geboren im Juli 2020
? Ein Weibchen, geboren im Juli 2020
? Ein Weibchen, Mutter der drei im Juli 2020 geborenen Jungtiere
? Ein Männchen, Vater der drei im Juli 2020 geborenen Jungtiere
Lesen Sie hier die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen:
WAS IST MIT DEN DREI JUNGEN LEOPARDEN PASSIERT?
Die drei jungen Leoparden (zwei Weibchen und ein Männchen) sind jetzt eineinhalb Jahre alt. In freier Wildbahn verlassen sie im Alter von 12 bis 14 Monaten ihre Mutter, und die Welpen bewohnen daher seit Beginn des Sommers, als ein neuer Wurf geboren wurde, einen separaten Teil der Leopardenanlage. Dienstagmorgen wurden die beiden Weibchen in den französischen Zoo Ecozonia geschickt. Hier ist die Art völlig neu und es muss daher eine Zeit dort vergehen, bis der Zoo soweit ist, den Bestand mit zwei Männchen zu erweitern. Leider passt [unser] Männchen nicht in eine der europäischen Einrichtungen, und da wir es nicht mehr bei uns haben können, wurde es getötet.
WER ENTSCHEIDET, DASS DAS MÄNNCHEN GETÖTET WERDEN SOLL?
Die Entscheidung, das Männchen zu töten, wird in Zusammenarbeit mit dem europäischen Artkoordinator für Amurleoparden getroffen, der im Zoo Berin [Berlin ?] sitzt. Bereits bei der Geburt der Leoparden macht sich der Zuchtkoordinator daran, den richtigen Zoo zu finden, der die Jungtiere abnimmt, wenn sie nicht mehr bei ihren Eltern bleiben können. In diesem Fall wurde somit ein neues Zuhause für die beiden Weibchen gefunden, nicht jedoch für das Männchen.
LEOPARDEN SIND STARK BEDROHTE TIERE - WIE KÖNNEN SIE EIN GESUNDES MÄNNCHEN TÖTEN?
Es ist ganz richtig, dass Amurleoparden in freier Wildbahn gefährdet sind (es gibt weniger als 100 in freier Wildbahn und die IUCN listet sie als vom Aussterben bedroht auf), und nicht zuletzt, weil es gute Gründe gibt, diejenigen, die wir in Gefangenschaft haben, mit großer Sorgfalt, Ernsthaftigkeit und Weitblick zu verwalten. Es mag unlogisch klingen, dass gesunde Tiere getötet werden, aber auf lange Sicht kann es durchaus passieren, dass die weltweite Population von Leoparden in Gefangenschaft sicherstellen muss, dass Amurleoparden in freier Wildbahn auch in Zukunft gefunden werden. In unserer Zusammenarbeit mit den anderen Zoos ist es daher ganz entscheidend, dass wir einen optimalen Bestand von Leoparden verteilt in den Zoos haben. Dies gilt rein genetisch, wobei die besten und stärksten Gene die Grundlage für zukünftige Generationen von Leoparden bilden müssen.
Und dies gilt einfach, wenn der Platz in den Zoos von der optimalsten Zusammensetzung von Männchen und Weibchen eingenommen werden muss. Daher darf ein Männchen, das aufgrund seiner engen Verwandtschaft mit den Weibchen entweder nicht für die Zucht geeignet ist, oder ein Männchen mit weniger starken Genen keinen Platz einnehmen, der für ein Männchen mit den richtigen Genen reserviert ist. Es mag hart klingen, aber in der freien Wildbahn kümmert sich die Natur um diese Auswahl, in den Zoos liegt es in unserer Verantwortung. Dies bedeutet nicht, dass wir glücklich sind, einen Leoparden zu töten, der nicht passt, aber wir sind froh, dass die Leoparden, die wir haben, so gute und starke Jungtiere bekommen, dass die beiden Weibchen in Zukunft zum Fortbestand der Art beitragen können.
Derzeit gibt es 123 Amurleoparden in europäischen Zoos und insgesamt 231 auf globaler Ebene.
WARUM LASSEN SIE LEOPARDEN SICH VERMEHREN, WENN SIE RISKIEREN, ANSCHLIESSEND JUNGTIERE ZU TÖTEN?
Erstens ist es, wie bereits erwähnt, ganz wichtig, eine weiterhin gesunde und lebensfähige Population von Leoparden zu garantieren, die über Zoos auf der ganzen Welt verteilt sind. Gleichzeitig hat sich bei vielen Tierarten gezeigt, dass es sehr schwierig - und in einigen Fällen unmöglich - sein kann, die Zucht neu zu starten, wenn Sie in der Zucht eine "Pause" einlegen, indem Sie das Männchen kastrieren oder einem Weibchen eine "Antibabypille" geben. Auf diese Weise werden Leoparden in Gefangenschaft, die nicht züchten, zu einer Sackgasse in der wichtigen Arbeit zur Erhaltung der Art.
Schließlich - und mindestens genauso wichtig mit dem Wohlergehen der Tiere vor Augen - ist es die Aufzucht der Jungen selbst, die einen sehr großen Teil des natürlichen Verhaltens der Tiere ausmacht. Das elterliche Verhalten, das die Leoparden 24 Stunden am Tag ein ganzes Jahr lang zeigen, ist daher entscheidend, damit wir ihnen einen sinnvollen und herausfordernden Alltag ermöglichen können. Wenn wir also verhindern, dass Leoparden Nachwuchs bekommen, reduzieren wir ihr Wohlergehen erheblich - um nicht in eine Situation zu geraten, in der wir die Tiere töten müssen, die nicht an andere Zoos abgegeben werden können.
Es ist auch erwähnenswert, dass z.B. in einem Wurf Löwen in der Natur nur einer von vier Welpen bis zum Alter von zwei Jahren überlebt, während es bei Leoparden ein Junges aus einem Wurf von zwei bis drei Jungtieren ist. In Zoos spielt die natürliche Auslese keine so große Rolle, denn Bedrohungen wie Hunger, Durst, Krankheit usw. sind deutlich reduziert. Daher haben Raubtiere, die in Zoos gut gedeihen und werfen, häufig weitaus lebensfähigere Welpen, wenn diese 2 Jahre alt sind, als in der Natur. Unsere Aufgabe ist es, in Zusammenarbeit mit den Zuchtkoordinatoren diese an andere Zoos vermittelt zu bekommen und in einigen Fällen diejenigen zu töten, die für die weitere Zucht nicht geeignet sind.
WARUM KANN MAN DIE LEOPARDEN NICHT AUSWILDERN?
Bei allen Arten, die ausgewildert werden sollen, steckt eine große und langfristige Arbeit dahinter - sowohl bei den Vorbereitungen als auch bei der Verwaltung der Auswilderung. Zu den vielen Herausforderungen gehört u.a., unberührte Naturgebiete zu finden, die nicht durch Infrastruktur fragmentiert sind, oder Gebiete zu finden, in denen die Tiere die lokale Bevölkerung nicht stören, indem sie z. B. ihre Ernte verzehren oder sich an ihrem Vieh vergreifen.
Was die Amurleoparden betrifft, wurde seit mehreren Jahren versucht, ein Auswilderungsprojekt im russischen Teil der Amurregion zu schaffen. Die bisherige Zeit wurde damit verbracht, Individuen auszuwählen, die für eine Auswilderung geeignet sind, rein genetisch und morphologisch. Es ist geplant, genetisch geeignete Individuen in das Reservat der Region Primorje zu bringen, wo ein sehr großes Naturschutzgebiet eingerichtet wurde, in dem die Tiere so wild wie möglich leben werden. Bisher wurden einige in das Reservat aufgenommen, und es ist beabsichtigt, dass sie hier bleiben, während ihre Nachkommen in die freie Wildbahn entlang der Küste der Amurregion ausgesetzt werden. Die Amurleoparden vom Kopenhagener Zoo sind noch nicht berechtigt, zu diesem Teil des Programms beizutragen.
WAS PASSIERT MIT DEM GETÖTETEN LEOPARDEN?
Für die Forschung werden wichtige Proben entnommen: Augen, Gehirn und Herz werden in größere Projekte einbezogen. Für die anatomische Sammlung der Landwirtschaftlichen Universität werden zwei Beine verwendet.

Anmerkung der Redaktion: Folgendes Problem konnte nicht geklärt werden. Die Entscheidung, das Männchen zu töten, wird in Zusammenarbeit mit dem europäischen Artkoordinator für Amurleoparden getroffen, der im Zoo Berin [Berlin ?] sitzt. Google kennt keinen Zoo Berin. Und falls Berlin gemeint ist - soweit sich die Redaktion erinnern kann, gab (und gibt) es im Zoo Persische Leoparden. Und die Amurleoparden im Tierpark sind schon eine Weile weg. Laut zsl.org ist der EEP Coordinator in London zu finden ist.
Quelle: Zoopreseschau vom 15.11.2020
(17.11.2020, 16:15)
cajun:   Es ist echt noch zu toppen.."Unser alter männlicher Elefant ist im Juli an einer Krankheit gestorben. Wir haben also eine ganze männliche Pflanze, die leer ist, und es gibt nicht nur Männer, die bereit sind, dauerhaft einzuziehen.".... kopfschüttel*
(24.09.2020, 09:47)
cajun:   "Der Hanelefant ist gestorben weil er einen Gewebetod in einer Drüse im Tempel hatte....." hoffentlich hat diese üÜbersetzung kein Geld gekostet. :-)).Sowas kann man doch korrigieren bevor man es einstellt....
(24.07.2020, 21:55)
Adrian Langer:   https://www.dr.dk/nyheder/indland/hanelefant-i-kobenhavn-zoo-er-dod-efter-lang-tids-sygdom

Elefantenzuchtbulle Chang ist an einer seltenen Erbkrankheit verstorben.
Hanelefant im Kopenhagener Zoo ist nach langer Krankheit gestorben
Im Zoo herrschte Optimismus, weil der Hahnelefant Chang angefangen hatte zu essen, aber heute Morgen starb der Elefant.


Chang wurde 38 Jahre alt. Er wurde im Kopenhagener Zoo geboren, aber an andere Zoos ausgeliehen (Archivfoto). (Foto: Kopenhagener Zoo © Kopenhagener Zoo)
HEUTE UM 10:42
Der männliche Elefant Chang aus dem Zoo in Kopenhagen ist heute Morgen nach langer Krankheit gestorben.

Der Elefant ist seit anderthalb Monaten in Behandlung wegen einer seltenen Erkrankung, die die Ursache für den Gewebetod in einer Drüse im Tempel war.

Der Elefant, der 1981 in Kopenhagen geboren wurde Zoowurde 38 Jahre alt.

Ich fing wieder an zu essen
- Wir waren immer optimistisch in Bezug auf seine Überlebenschance. Am Montag dachten wir, wir hätten einen Wendepunkt erreicht, weil er wieder zu essen begonnen hatte, sagt Tierarzt Carsten Grøndahl.

- Aber nach so langer Zeit hat Krankheit das Immunsystem wurde geschwächt und dies war wahrscheinlich die Ursache für den Durchfall, der schließlich seinen Körper in einen Schockzustand versetzte.

Nach einer so langen Krankheit ist das Immunsystem geschwächt und dies war wahrscheinlich die Ursache für den Durchfall, der seinen Körper schließlich in einen Schockzustand versetzte.
TIERARZT CARSTEN GRØNDAHL, ZOO IN KOPENHAGEN
Chang ist in Kopenhagen aufgewachsen Zoo, wurde aber als Zuchtmann an verschiedene Zoos in Europa verliehen.

Wurde Vater von 20 Kindern
Der männliche Elefant ist daher Vater von 20 Jungen - und hat auch 16 "Enkel" und 3 "Urenkel".

Eine Autopsie des Elefanten wird im Zoo durchgeführt, was voraussichtlich sechs Stunden dauern wird.

Die Autopsie wird sowohl verwendet, um die genaue Todesursache zu bestimmen als auch um mehr über die seltene Krankheit zu erfahren.

Dem Zoo werden auch Proben für Forschungszwecke entnommen. Die Proben werden vor Ort untersucht, aber auch an internationale Laboratorien geschickt.

(24.07.2020, 20:53)
Sebastian Gellert:   Die Pandaanlage wird wohl erst 2019 fertig, statt wie oft in einigen Berichten zu lesen schon in 2018.
(19.12.2017, 20:35)
zollifreund:   in der Eisbärenanlage gibt es auch einen Tunnel durch das Wasserbecken - tauchende Eisbären durch eine Scheibe zu beobachten ist schon beeindruckend, das schlägt aber nochmals jede Scheibe! Das wäre mal ein Besucherhighlight für die Eisbärenanlagen in Berlin...
(23.04.2017, 18:40)
zollifreund:   ansonsten noch erwähnenswert? Wüstenkrokodile im Tropenhaus und v.a. ein Aufstieg auf den Zootower: die vielen Treppen lohnen sich wirklich, gerade der Blick auf den Arktik Ring ist sehr faszinierend!
(23.04.2017, 18:34)
zollifreund:   eine, in meinen Augen viel interessanteres Projekt, wurde bereits vor kurzem abgeschlossen: die neuen Anlagen für Beutelteufel, Tasmanische Riesenkängurus und Wombats. Obwohl es richtig kalt und regnerisch war ( oder gerade deswegen) sind die Teufel richtig aktiv gewesen - fünf tobten und rannten um die Mittagszeit durch die zwei großen Anlagen, einfach super diese Tiere :-)
Auch die Eisbären waren sehr aktiv, das neue Männchen versteht sich augenscheinlich sehr gut mit seiner Partnerin. Interessant, dass die alte Eisbärenanlage noch weiter bestehen blieb und in die neue Anlage integriert ist. In der Lummenanlage gibt es leider nur noch zwei Tordalke.
Eine weiter Neuheit, die ich persönlich weniger gelungen und nötig fand, war bei der Afrikasavanne ein Holzsteg, der zwischen dem Bereich der Breitmaulnashörner und der restlichen Anlage war ( so sind die Nashörner nun rundum von Besuchern umgeben und nur die Stallung ist für sie noch ein ruhiger Gehegebereich). Und natürlich hat es auch Kopenhagen hierbei geschafft noch etwas Platz für Erdmännchen abzuzwacken... :-)

(23.04.2017, 18:31)
zollifreund:   die Anlage scheint architektonisch sehr anspruchsvoll zu werden, was weiter noch positiv anzumerken ist: es müssen keine andere Arten weichen - die Anlage entsteht wirklich nur auf dem Platz des alten Elefantenhaus.
In Kopenhagen sind an der Baustelle etliche Planzeichnungen zu sehen ( anbei ist auch der genaue Standort zu erkennen)
(22.04.2017, 17:09)
Oskar Schwitters:   Der Zoo Kopenhagen bekommt auch sicher Große Pandas. Die vom dänischen Stararchitekten Bjarke Ingels entworfene Anlage soll schon 2018 eröffnet werden.
www.kleinezeitung.at/international/tiere/5190519/Kopenhagener-Zoo_Stararchitekt-entwirft-PandaGehege
(03.04.2017, 15:03)
Stefanie Fischer:   Danke für die Tipps. Mal sehen wie ich es mache, die Planung ist ja recht spontan.
(23.07.2014, 00:22)
Gudrun Bardowicks:   Ich war Ende Oktober in Kopenhagen. Um die Jahreszeit schloß der Zoo schon gegen 18 Uhr. Im Sommer kann ich mir gut vorstellen, dass der Zoo bis 20 Uhr auf ist und auch abends noch die Mehrzahl der Tiere auf den Anlagen zu sehen ist. In diesem Fall könnte man natürlich auch erst Den Bla Planet besuchen und danach den Zoo. Allerdings war das Aquarium bei meinem Besuch (es regnete damals stark)besonders um die Mittagszeit und am frühen Nachmittag sehr gut besucht.

Das alte Elefantenhaus war im Oktober 2013 geschlossen. Ich habe bei meinem Zoobesuch die meiste Zeit im Tropenhaus verbracht, war allerdings auch viel mit Fotografieren beschäftigt. Wenn man nicht fotografiert und nicht längere Zeit in den Freiflughallen für Vögel und Schmetterlinge verbringt dürfte man das Haus auch in einer halben Stunde oder kürzer gut schaffen.
(22.07.2014, 22:25)
Michael Mettler:   Wie lange man für Kopenhagen braucht, hängt auch ein bisschen davon ab, wieviel Zeit man für das Nebenher neben den Tieren investiert. Wir haben uns damals z.B. die ganze museale Didaktik im neuen Elefantenhaus nicht näher angesehen, dafür aber eine Ausstellung über die Zoogeschichte im alten Elefantenhaus (und das Gebäude selbst auch recht ausgiebig).
(22.07.2014, 08:58)
Stefanie Fischer:   Danke für die Infos. Ich habe mir schon fast gedacht das die Tiere morgens aktiver sind, allerdings hat der Zoo laut Internetseite bis 20Uhr auf das Aquarium dagegen nur dis 18Uhr. Sodass man anders herum zwei Stunden gewinnen könnte, nützt nur nix wenn die Tiere dann schon alle im Stall verschwunden sind.
(21.07.2014, 22:46)
Gudrun Bardowicks:   Die Tiere im Zoo werden über nacht aufgestallt. Ab kurz vor Zooschließung sind viele Tiere schon nicht mehr zu sehen.
Für Den Bla Planet sollte man eigentlich einen ganzen Tag einplanen, wenn man alle Anlagen in Ruhe genießen will. Sehr lohnenswert sind die Fütterungen im Großbecken mit den vielen Haien und Rochen, auch wenn diese in der Regel nur dänisch kommentiert werden. Einen Schnelldurchlauf kann man natürlich auch machen, sollte hierfür aber ebenfalls mindestens 3 Stunden einplanen. Mit öffentlichen verkehrsmittel braucht man auch knapp eine Stunde bis zur Entsprechenden Bahnhaltestelle und muß dann noch etwa 20 Minuten gehen bis man am Ziel ist.

Für den Zoo braucht man auch eigentlich einen ganzen Tag, wenn man alle teile genießen will. Alleine im Tropenhaus kann man sich Stunden aufhalten. auch hier ist natürlich ein Schnelldurchgang in etwa 3 Stunden möglich.

Wenn man beide Einrichtungen an einem Tag besuchen will sollte man sich zuerst den Zoo ansehen, da die Tiere dort in den Morgenstunden aktiver sind als nachmittags. Die Beutelteufel werden allerdings erst gegenMittag in die Außenanlage gelassen, zumindest die Männchen, für die dann eine Sichtungsgarantie besteht. Diese werden nach den Weibchen mit Nachwuchs und getrennt von diesen auf die Anlage gelassen. Die weibchen und Jungtiere können zwar morgens durchgängig die Anlage nutzen, tuen dieses in der Regel aber nicht. Bei meinen 3 Besuchen im Oktober 2014 habe ich niemals Weibchen und jungtiere auf der Anlage gesehen, die Männchen am frühen Nachmittag aber immer. auch im stall sieht man die Jungtiere nur mit viel Glück, da diese und ihre Mütter wohl sehr lärmempfindlich sind und sich daher meistens nur außerhalb der Zoobesuchszeiten zeigen.

Den Bla Planet ist am späteren Nachmittag nicht mehr ganz so stark besucht wie morgens und zumindest in den Ferien und an Wochenenden länger als der Zoo geöffnet, nämlich bis 19 oder 20 Uhr (Schließungszeit). Ich war allerdings in den Herbstferien um Halloween da.

Ich würde eine Kopenhagen Card kaufen, da in deren Preis neben Nahverkehrstagestickets auch Eintrittsermäßigungen für beide Einrichtungen enthalten sind (oder der Besuch sogar kostenlos ist).

Ich würde für Zoo und Aquarium jeweils einen ganzen Tag einplanen.

(21.07.2014, 00:57)
Stefanie Fischer:   Da es am Mittwoch auf meine Dänemark-Zootour geht, mal eine Frage. Wollte den Zoo gerne zusammen mit den Aquarium Den Bla Planet besuchen. Wielange brauch man ungefähr für diese Einrichtungen als Zoofreund? Schafft man das überhaupt? Wenn ja, welches als Erstes? Werden im Zoo die Tiere über nachts alle aufgestallt? Vielen Dank
(20.07.2014, 23:58)
Michael Mettler:   Vom "Giraffenmörder" zum "Kopenhagener des Jahres":
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article128452849/Marius-Zoochef-ist-Kopenhagener-des-Jahres.html

(28.05.2014, 08:34)
Carsten Horn:   Ist Dvur Kralove als Nicht-EAZA-Mitglied überhaupt als "seriöser" Zoo zu sehen, an den man Tiere abgibt? Könnte ja auch ein Grund sein...
(05.04.2014, 12:28)
Michael Mettler:   Ich möchte nicht vom Zoo ablenken, sondern lediglich eine Relation aufzeigen: Was glaubt ihr, wie die "offizielle Todesliste" eines durchschnittlichen dänischen oder deutschen Wildparks aussähe? Wer hat zuletzt in einem Hirschrudel einen Althirsch gesehen, der offenkundig über seine besten Zuchtjahre hinaus war (eigentlich relativ leicht zu erkennen: kräftiger Körperbau, schwaches Geweih)? Und sich Gedanken gemacht, ob die Nachzuchten des Rudels aus dem Vorjahr tatsächlich sämtlich neue (und natürlich seriöse) Halter gefunden haben und Alttiere nach dem Herausnehmen aus der Zucht ihr Gnadenbrot in einem Extra-Gehege oder irgendwo anders bekommen? Statt Hirsch könnte ich jetzt auch Wildschwein oder Mufflon schreiben, und da mögen etliche gesunde und reinblütige Individuen unter den "nicht mehr sichtbaren" gewesen sein. Höchstwahrscheinlich wurden sie nicht öffentlich ausgeweidet, aber manches Wildpark-Restaurant bietet auch Wildspezialitäten an (und die stammen wahrscheinlich nicht von krankheitsbedingt ausgemerzten Tieren)...

Ich kann durchaus Verständnis dafür aufbringen, wenn jemand wegen seiner persönlichen Weltsicht oder mangels näherer Kenntnis darüber, was Zucht bedeutet und mit sich bringt, die Tötung gehaltener Tiere anprangert. Das ist immerhin in gewisser Hinsicht konsequent. Aber wie steht es um die Sichtweise der "Pro-Zoo-Gemeinde"? Begründet sich die Ablehnung nun darauf, dass:
a) es Löwen waren und man Löwen im Gegensatz zu vielen anderen Tieren einfach nicht töten darf,
b) die Löwen gesund gewesen sein sollen und man zwar bei vielen anderen Tierarten gesunde, alte oder überzählige Tiere aus züchterischen Gründen aussortieren darf, aber eben nicht bei Löwen,
c) der Zoo weiterhin mit Löwen unklarer Unterartzuordnung züchten will (Stecken Puristen, für die ein "Zoomix-Löwe" vermutlich knapp über Haustierniveau rangiert, eine solche Tötung besser weg, wenn durch sie Platz für reinblütige Tiere entstehen würde?),
d) der Zoo recht offen mit dem Vorgang umgeht (also mit einer Ehrlichkeit, wie sie auch Zoobefürworter von einer solchen Institution erwarten),
e) der Zoo nicht schon bei Zeugung des Löwennachwuchses einen sicheren Abnehmer vorweisen konnte, obwohl zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen war, ob der Wurf überhaupt heranwachsen und hinsichtlich Menge und Geschlecht zum Bedarf passen würde - abgesehen davon, dass mancher Bedarf (z.B. durch Tierverluste in anderen Zoos) möglicherweise erst in den Monaten entsteht, die zwischen Geburt und Abgabereife der Jungen verstreichen?

Der Grat zwischen Mut und Dummheit ist bekanntlich schmal, manche Tat wird je nach Sichtweise unterschiedlich gewertet - ebenso, was "richtig" ist. Giraffe und Löwen werden m.E. auch im übertragenen Sinne öffentlich ausgeschlachtet, weil ihre Arten Star-Bonus genießen und Quote bringen, während nach anderen Tieren kein Hahn kräht (siehe oben). Ist die mediale Ausschlachtung dann wirklich weniger verwerflich als die körperliche?

Aus dem offenen Brief des Prager Direktors finde ich ein Detail interessant. Nach seiner Aussage suchte Dvur Kralove Löwen und Kopenhagen reagierte auf die Anfrage nicht. Dvur hält bereits Indische Löwen, oder was ist mit denen passiert? Meines Wissens sorgt das Zuchtprogramm für Indische Löwen dafür, dass diese nicht in der selben Einrichtung gehalten werden dürfen wie Afrikaner oder Löwen unklarer Zugehörigkeit bzw. Mixe. Was also will Dvur entgegen dieser Richtlinie mit Nicht-Indern, und könnte Kopenhagen schlichtweg nicht reagiert haben, weil man sich an die Richtlinie hält und deshalb keine Panthera leo ssp. an Inder-Halter abgibt?
(05.04.2014, 11:17)
Mark Meier:   Ach ja, hier gibt es die offizielle "Todesliste" die EndZoo erstellt hat: http://endzoo.at/wp/wp-content/uploads/2014/04/2014-04-03_Zoo_DK_Kopenhagen_Todesliste.pdf

Man kann jedenfalls noch von Glück reden, dass die Schimpansen nicht öffentlich seziert wurden...
(04.04.2014, 22:35)
Mark Meier:   Und hier sieht man schon, dass der Prager Direktor nicht völlig übertreiben hat (und gleichzeitig, dass in Kopenhagen offenbar noch viel öfter Tiere eingeschläfert werden) - die negative PR um Nutznießer wie Herrn Albrecht ist da: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140404_OTS0013/schlachthof-zoo-kopenhagen-jetzt-auch-toetung-eines-gesunden-wolfes
(04.04.2014, 22:26)
Jonas Homburg:   Miroslav Bobek, Direktor in Prag, hat einen offenen Brief an seine EAZA-Kollegen geschrieben, der unterstreicht, dass die Vorgehensweise zwar nicht grundsätzlich falsch, aber doch sehr fragwürdig ist:
https://www.facebook.com/notes/prague-zoo/an-open-letter-to-the-directors-of-eaza-member-zoos/617620281655239
(03.04.2014, 17:42)
Michael Mettler:   Disney selbst ist doch auch nicht besser. Millionen von Menschen weltweit, die sich vermutlich fast ausnahmslos als Tierfreunde bezeichnen würden, haben im "König der Löwen" widerstandslos hingenommen, dass auch diese Tierart zum "ewigen Kreis"/"circle of life" gehört und Vater Löwe seinem Sohn arg vereinfacht erzählt "wenn wir sterben (Anm.: Und er sagt ja nicht, wie und welchem Alter), werden unsere Körper zu Gras, und das Gras fressen dann die Antilopen". Wenn der Kopenhagener Zoo seine getöteten Löwen geschreddert und zu Rasendünger verarbeitet hätte, um in der nächsten Saison Futter für seine Huftiere ernten zu können, DAS wäre dann also Naturkreislauf á la Disney gewesen (Achtung, Sarkasmus)...

@Heidemarie Busch: Kopenhagen vertritt m.W. den Standpunkt, dass Fortpflanzung und Jungtieraufzucht elementare Bestandteile im Leben eines Tierindividuums sind und ohne beides eine "artgerechte" Zootierhaltung ihren Namen nicht verdient.

Geregelte bzw. unterdrückte Vermehrung dient nach meiner Ansicht weniger dem Tier als eher menschlichen Zwecken. Genau genommen ist JEDE Vermehrung bzw. Fortpflanzung arterhaltend (egal, ob im Zoo oder in der Natur), denn dazu ist sie schließlich da. Gesundheit und Jugend sind auch in der Natur keine Garantie dafür, zu überleben - das ist m.E. eher ein menschlicher Wunschtraum.

Jungtiere im Zoo auf den Vorwurf der Besucherbeschaffung zu reduzieren, finde ich fahrlässig. Warum sollen sich z.B. Krallenäffchen oder Hirschziegenantilopen vermehren (sprich: ihre arteigenen Bedürfnisse ausleben) dürfen, Löwen hingegen nicht? Nur weil Krallenäffchen kleiner (und damit räumlich leichter unterzubringen) sind und das Publikum zu Antilopen keine emotionale Bindung aufbaut, so dass ihre Schlachtung (auch von gesunden Tieren!) zu Futterzwecken keinen weltweiten Entrüstungssturm auslöst?

Arterhaltende Zucht ist m.E. dadurch definiert, dass als Minimum eine zuchtfähige Population mit guter Altersstruktur vorhanden sein muss. Dafür sind zwangsläufig Individuen im besten Fortpflanzungsalter "wichtiger" als Senioren und Jungtiere: Der Tod eines Zuchttieres reißt eine Lücke, der Tod eines Jungtieres kann hingegen durch die nächste Geburt ersetzt werden. Das Überleben von alten Tieren und von eigentlich überzähligen Jungtieren hängt schlichtweg von den verfügbaren Ressourcen ab. Und zu denen zählen bei Zoohaltung nun mal auch die Unterbringungsmöglichkeiten.

Wohin es führen kann, wenn nur noch bei Vorbestellung gezüchtet wird, hat ja die Zoo-Amurtigerzucht gezeigt: Vor einigen Jahren stand man plötzlich mit einer überalterten Zoopopulation da, weil kaum noch jemand zur Verjüngung beigetragen hatte und die Platzressourcen vielerorts als Altersruhesitze dienten. Wenn man da nicht noch die Kurve gekriegt hätte, hätte man mit der Erhaltungszucht praktisch wieder von vorn anfangen können - mit allen Risiken.
(30.03.2014, 09:38)
Heidemarie Busch:   Dann bin ich wohl ein Tierschützer, denn ich habe auch kein Verständnis für das Töten von Tieren ohne triftigen Grund, wie Human auch immer.
Den Begriff 'arterhaltene Zucht' im Zusammenhang mit der Tötung von gesunden Tieren zu nennen, ist für mich schon ein Widerspruch in sich. Was ist das denn für ein 'arterhaltenes Zuchtprogramm', bei dem gesunde Tiere bzw. junge Tiere, wenn sie nicht mehr in das Konzept eines Zoos passen, getötet werden. Dann aber munter weiter gezüchtet wird, um dem Publikum Jungtiere zu bieten, bei denen man wieder nicht sicher ist, ob diese in einen anderen Zoo abgegeben werden können, und wenn man angeblich keinen findet, tötet man sie eben wieder, und spielt 'Natur' und das nennt sich dann arterhaltene Zucht?
Züchterische Eingriffe sind für mich bei Tieren vertretbar, die nicht gesund sind bzw. bei Tieren, die sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht fortpflanzen können, dies schließt für mich aber immer noch nicht die willkürliche Tötung ein. Und sich an den Verhältnissen der Natur zu orientieren bedeutet für mich auch, ein Tier altersbedingt sterben zu lassen und nicht, es vorzeitig zu töten, weil ich mir ausmale aus welchen Gründen es in der freien Natur evtl. schon längst tot sein könnte oder ich es evtl. nicht mehr 'benötige'.
Was hat es denn mit 'ehrlicher züchterischer Arbeit' zu tun, wenn ich Nachwuchs töte, weil ich angeblich keine Verwendung dafür habe. Ein Zoodirektor hat nicht nur die Aufgabe die Kassen klingeln zu lassen und Tiere zu horten, sondern auch ein vernünftiges Tiermanagement zu führen, dazu gehört auch Weitblick. Aber es ja einfacher und günstiger sich 'unerwünschter' Tiere zu 'entledigen' als sich nachhaltig zu kümmern. Und die Aussage, dass der Zoo kein Disneyland ist rechtfertigt es ja außerdem. (= Ironie)

(29.03.2014, 23:12)
Mark Meier:   Das finde ich jetzt interessant, auch wenn es vielleicht nicht Kern dieses Themas ist: Bei afrikanischen Löwen werden also teils gar keine Unterarten anerkannt? Das ist mir völlig neu. Ich höre immer wieder Kritik an der Praxis Zoomix-Löwen zu züchten statt konsequent umzustellen. Mich verwirrt das Ganze mit den Arten und Unterarten aber ohnehin schon länger und leider auch eher zunehmend. Bei manchen Tieren wird wie Du schreibst immer wieder betont, es dürften keinesfalls Hybriden erzeugt oder mit solchen weitergezüchtet werden, bei anderen hingegen wird weniger konsequent darauf geachtet, bei wieder anderen gibt es ohnehin (fast) nur noch Hybride. Und dann gibt es teils noch hartnäckige Differenzen in den Sichtweisen wie die einzelnen Unterarten voneinander abzugrenzen seien...

Wenn der Kulan ein anderes Zootier gefressen hätte wäre das in der Tat kurios ;) Aber ich sehe was Du meinst. "Altersbedingt" ist natürlich Auslegungssache und kann theoretisch das Gleiche heißen wie in Kopenhagen - nur das man hier natürlich nicht die frisch gezeugten Fohlen gleich mit schlachten musste.
(29.03.2014, 22:25)
Michael Mettler:   @Mark Meier: ...wenn es denn SICHER ist, dass sie nicht unterartrein sind. Immerhin gibt es auch Systematiker, die beim afrikanischen Löwen keine Unterartsplittung anerkennen, und nach dieser Version müsste dann Asiateneinkreuzung vorliegen, um einen wirklichen UA-Mischling zu erzeugen. Aber egal ob unterartrein oder nicht, zur ARTerhaltenden Zucht trägt jeder Panthera leo bei, und inzwischen gelten ja auch die Afrikaner als gefährdet. Die Zoowelt entscheidet sich offensichtlich nach Einzelfall, wo Unterartreinheit Priorität genießt und wo sie nachrangig ist (siehe z.B. die Elefanten-UA-Mixe in Hannover und TP Berlin). Die Ansätze der vergangenen Jahre, afrikanische Löwenzuchtstämme mit genau definierter geografischer Herkunft in den Zoos zu etablieren, zeichneten sich ja nicht gerade durch große Erfolge aus, da ist wohl eine einigermaßen vitale Population von "Zoolöwen" besser als nichts.

Ich hatte heute übrigens zufällig den druckfrischen Jahresbericht 2013 eines deutschen VDZ-Zoos in der Post, in dem man sich über den ersten Nachwuchs eines neuen Kulan-Zuchthengstes freut und gleichzeitig bekannt gibt, seinen Vorgänger altersbedingt geschlachtet zu haben. Der wurde vermutlich nicht öffentlich zerlegt und hat wohl auch vorher kein anderes getötetes Zootier zu fressen bekommen, aber wo bitte soll denn nun die Grenze zwischen Dürfen und Nicht-Dürfen, zwischen ehrlicher züchterischer Arbeit und Vor-der-Öffentlichkeit-kuschen-müssen gezogen werden?
(29.03.2014, 21:11)
Mark Meier:   Ich glaube nicht, dass Tierschützer das "humane" Töten von Tieren ohne triftigen Grund gut finden. PETA USA, Albrecht & Co befürworten das mW nur wenn Tiere in ihren Augen (e.g. unter vermeintlich oder tatsächlich schlechten Haltungsbedingungen) leiden - nicht aber um die natürlichen Widrigkeiten und den Selektionsfaktor zu simulieren. Außerdem müsste man dann wie gesagt konsequenterweise eigentlich auch mit diversen Härte-Methoden testen wie fit die Tiere sind bevor man sie züchten lässt. Eine reine Zuchtwahl wer züchten und damit seine Gene weitergeben darf und wer nicht kann auch ohne Töten von Tieren durchgeführt werden. Aber wie gesagt ist das in diesem Fall ohnehin hinfällig, wenn die Tiere offenbar nicht unterartenrein sind.
(29.03.2014, 20:17)
Oliver Müller:   Ich würde sogar drei Ebenen unterscheiden:

a) Tierschutz: Der Zoo hat genau das simuliert, was in " freier Wildbahn"auch passiert wäre, allerdings mit humanen Tötungen. Hier müsste eigentlich jeder Tierschützer, der artgerechte Tierhaltung und naturnahe Bedingungen fordert, jubilieren.

b) Natur- und Artenschutz: Hier ist der Tod der Löwen völlig sinnlos, wenn nicht gleichzeitig auf reinerbige Tiere umgestellt wird.

c) Marketing: auf der Ebene halte ich das Ganze für einen Super-GAU. Entscheidend für die Frage, ob man eine derartige Diskussion anstösst sollte nicht sein, ob sie ( nach welchen Massstäben auch immer) "nötig" ist, sonder, ob man sie für sich entscheiden kann. Das halte ich heute für nahezu ausgeschlossen. Insofern war die Aktion m. E. Unter imageaspekten ein gewaltiges Eigentor.
(29.03.2014, 19:30)
Mark Meier:   Nach den Informationen im Zoofreunde-Forum handelt es sich bei diesen Löwen um die Unterart "Zoomix". Da kann von "arterhaltender Zucht" leider auch nach dem geplanten Generationenwechsel kaum die Rede sein. Es wird ja nun mit den älteren Töchtern des getöteten Männchens weitergezüchtet - nur eben mit einem neuen Männchen. Wenn das so stimmt, wundere ich mich auch weshalb sich Kopenhagen so sehr seiner bisherigen Beiträge zur Löwenzucht rühmt. Das wäre dann in etwa so glaubwürdig wie die PMs zu wertvollen Geburten bei der seltenen Giraffenunterart im TP Berlin.

Davon abgesehen ist es natürlich eine berechtigte Frage wie Zuchtgruppen sinnvoll zu managen und zugleich ein möglichst naturnahes Verhalten zu ermöglichen sind. Ich will da keine abschließende Bewertung zu abgeben. Da ist mE einiges abzuwägen. Aber dass der Zoo nicht die Natur ist, sollte mE schon allen klar sein. So wie Zoos ihre Tiere keine Dürrezeiten, akuten Nahrungsmangel, Rivalenkämpfe, Beutejagd etc. nacherleben lassen, sollte mE auch das Töten von Tieren nach Möglichkeit(!) vermieden werden. Bei Herdentieren die nur ein Männchen zulassen o.Ä. wird man sicher nicht darum herumkommen. Aber ein Zoo der sich wie Kopenhagen auf das kluge Management seiner Zuchtgruppen beruft, sollte doch in der Lage sein etwas längerfristig zu planen wann ein Generationenwechsel sinnvoll ist und dann einen Zeitpunkt bestimmen wo die Zucht eingestellt wird. Der Verweis auf medizinische Unklarheiten bei der Verhütung bei ein bzw. zwei Tieren (die nun ohnehin sterben sollten) wie in Kopenhagen vorgebracht hat ist angesichts der Einschläferung von vier Tieren mE etwas fadenscheinig bzw. fast schon paradox.

Unabhängig von dem konkreten Fall gefällt es mir nicht, dass bei solchen Themen immer von zwei Alternativen geredet wird: Dem biologisch korrekten Zugang oder aber der Vermenschlichung bzw. Disneyfizierung der Tiere. Wie oben geschrieben ist ein Zoo nie in allen wichtigen Aspekten wie die Natur. So wie der Mensch die Verantwortung hat, die natürlichen Lebensräume zu erhalten ergibt sich auch aus selbst gestalteten Haltungen eine spezielle Verantwortung. Und auch wenn Tiere keine Menschen sind, so sind sie andererseits auch keine Gegenstände oder Objekte. Dass teils sogar auf die Mängel in der Massentierhaltung verwiesen wird um die "heuchlerische" Debatte um Wildtierhaltung ad absurdum zu führen, tut der Sache mE auch keinen Dienst. Indem man beides überhaupt nebeneinanderstellt, macht man mE schon einen Fehler und schadet dem kollektiven Konzept davon was ein Zoo ist (kein Disneyland aber eben hoffentlich auch keine reine Zuchtfabrik). Das spielt dann schon (sicher unbewusst) in die Hände von denen, die meinen in Situ-Projekte seien das einzig sinnvolle...
(29.03.2014, 10:18)
Michael Mettler:   Ich finde, die Fragen, ob so etwas sein darf und ob der Zoo taktisch unklug gehandelt hat, sollte man getrennt bewerten.

Ist es denn ethisch und moralisch weniger verwerflich, Zootiere per Chemie, operativem Eingriff oder Auseinanderreißen sozialer Einheiten zu einem quasi geschlechtslosen Dasein zu zwingen, um sie für den Menschen bequemer zu machen (weil er dann um die unpopuläre Selektion herumkommt) - und das teilweise für den Rest ihres Lebens und unter Gefährdung der Gesundheit (erhöhtes Krebsrisiko bei Großkätzinnen nach Verabreichung von Verhütungschemie)...? Ist Artenschutz im Sinne arterhaltender Zucht unter künstlichen Bedingungen wirklich ohne solche züchterischen Eingriffe möglich?

Wenn ich mir überlege, wie häufig hier im Forum darüber diskutiert wird, dass Zoos sich mehr an den Verhältnissen in der Natur orientieren sollten, dann wäre ich doch auch in diesem Fall mal auf einen entsprechenden Vorschlag gespannt. Löwen untereinander lösen den Generationswechsel schließlich recht pragmatisch (und nicht selten ebenfalls mit Todesfolge).

Dass der Zoo so kurz nach der Giraffengeschichte eine weitere nachliefert, kann man von zwei Seiten sehen. Immerhin kann er es auch schlichtweg genutzt haben, eine - m.E. durchaus notwendige - Diskussion in Gang zu halten, um zu einer Versachlichung des Themas beizutragen statt sich abzuducken. Wenn der VDZ den gesetzlich vorgeschriebenen "vernünftigen Grund" als solchen benennt, weshalb in seinen Mitgliedszoos eher selten Tiere aus Zuchtgründen getötet werden, dann sei erwähnt, dass diese Gesetzgebung auch schon in manchem Jahresbericht eines VDZ-Zoos als Behinderung der züchterischen Arbeit kritisiert wurde.
(29.03.2014, 08:07)
Mark Meier:   Et voila:
"Deutsche Zoos töten nach Einschätzung des Verbands deutscher Zoodirektoren im europäischen Vergleich eher selten Tiere aus Zuchtgründen. „Dafür ist ausdrücklich ein „vernünftiger Grund“ nötig“, sagte Geschäftsführer Peter Dollinger. Das Vorgehen des Zoos in Kopenhagen hält Dollinger für prinzipiell nachvollziehbar. Allerdings bleibe zum Beispiel die Frage offen, warum sich die beiden Löwen noch paaren durften."
http://www.haz.de/Nachrichten/Panorama/Uebersicht/Deutsche-Zoo-Chefs-distanzieren-sich-nach-Loewentoetung-von-Kopenhagener-Kollegen
(28.03.2014, 13:09)
Oliver Müller:   Ich bin gespannt, ob sich der VDZ dazu positioniert. Laut Bonner General-Anzeiger von heute haben sich bereits einige deutsche Zoochefs öffentlich und offiziell distanziert.


(28.03.2014, 10:41)
Jonas Homburg:   Wenn das so ist... dann würd ich es schlicht als sehr schade bezeichnen, dass da so mit umgegangen wird. Niemals würd ich mir anmaßen, die EAZA-Position zu kritisieren, aber irgendwie ist das doch sehr unglücklich. Sein Image pflegt man damit defintiv nicht...
(27.03.2014, 14:01)
Sven P. Peter:   Wieso sollte die EAZA rügen, wenn sie doch voll dahinterstehen?!
http://www.eaza.net/News/newsblog/Lists/Posts/Post.aspx?ID=188
(26.03.2014, 19:02)
Jonas Homburg:   Auch wenn ich den Tod von Marius noch in Ordnung fand, das ist jawohl nun ein absolutes No-Go. Wie kann man sich so ins eigene Fleisch schneiden? Ich hoffe wirklich, dass da jetzt eine vernünftige Antwort der anderen Zoos kommt. Im Fall Marius haben einige Kopenhagen ja den Rücken gedeckt - aus meiner Sicht sehr richtig, besonders Köln und Nünrberg haben da wirklich aufschlussreiche Artikel gebracht. Bei diesem verwerflichen Vorgehen allerdings muss jetzt auch deutliche Kritik kommen. Welche Handhabe hat die EAZA eig. da? Zumindes eine offizielle Rügung des Vorgehens wäre da doch angebracht.
(26.03.2014, 11:59)
Holger Wientjes:   So wie ich das verstanden habe, will man mit den älteren Töchtern des getöteten Katers weiterzüchten. Also nicht mal das Argument des Artenschutzes greift hier.
Während ich die Tötung der Giraffe noch nachvollziehen konnte, finde ich das Vorgehen hier unmöglich.
(26.03.2014, 11:07)
Oliver Müller:   Taktisch maximal unklug ist das Mindeste, was man - jenseits aller ethischen Fragen - wohl dazu sagen kann.

Laut ZTL hat(te) Kopenhagen Zoomixe, vielleicht will man auf reinerbige Tiere umstellen. Das wäre dann zumindest Populationsmanagement in allerletzter Konsequenz bis ganz zu Ende gedacht. Trotzdem hätte man zumindest warten können bis die alten Tiere natürlich sterben und schon früher für Verhütung sorgen können.
(26.03.2014, 10:58)
Peter Lohse:   Mal voraus gesetzt das es so stimmt wie die Presse berichtet, Ethisch und Moralisch sehr verwerflich. Es kann doch nicht sein das man Tiere nur weil Sie alt geworden sind einfach einschläfern. Die Zoos habe doch auch eine Führsorgepflicht den Tieren gegenüber. Genau solche Verhaltensweisen sind es doch die all den Zookritikern wieder neue Argumente gegen die Zoos liefern. Da hat man allen anderen keinen Gefallen mit getan. Ich hoffe nur dass es dies Mal von den anderen Zoos eine Endsprechende Reaktion gibt und man ein derartig verwerfliches Verhalten nicht so ohne weiteres hinnimmt.
(26.03.2014, 08:22)
Heidemarie Busch:   'Da ist etwas faul im Staate Dänemark'. Jetzt wurden im Zoo Kopenhagen vier Löwen getötet u.a. ein Löwenpärchen und ihre beiden Jungen, die 10 Monate alt waren. Nicht etwa weil diese krank waren, nein, das Zuchtpärchen war angeblich zu alt und die Jungen wären angeblich noch nicht alleine zurechtgekommen, außerdem wollte sie angeblich keiner nehmen (das hat man doch schon einmal gehört). Und wieder die Aussage von Inzuchtgefahr. Es ist ja auch viel einfacher, sich 'überflüssiger Tiere' zu entledigen, als sich zu kümmern. Außerdem soll ein Generationswechsel stattfinden, ein neuer Löwenmann ist schon eingezogen, na dann gibt es ja bald wieder Löwenbabys als Publikumsmagneten, mal sehen was mit denen geschieht, wenn sie nicht mehr klein und niedlich sind.
http://www.spiegel.de/panorama/giraffe-marius-zoo-kopenhagen-toetet-jetzt-vier-loewen-a-960702.html

(25.03.2014, 19:26)
Ingo Rossi:   Ich finde die Frage „was will ich den Kindern vermitteln“ durchaus gerechtfertigt. Meine Antwort ist dazu: Normalität. Wenn ich als Erwachsener ein unerverkrampftes Verhältnis im Umgang und auch mit dem Tod von Tieren habe, werden Kinder das genauso empfinden. Vielleicht als etwas trauriges aber etwas das ebenso ist.
Die lange Diskussion um dieses Thema, fast schon eine pädagogische Abhandlung, verhindert jeden normalen Umgang und gerade die dafür sensible Kinder spüren, hier stimmt irgendwas nicht, hier kommen Erwachsene nicht klar mit der Situation. Also ist es etwas Besonderes, etwas anderes und das macht den Kindern Angst oder verhindert einen normalen kindlichen Umgang damit. (am Beispiel Sexualität werden es die meisten ja schon selbst erlebt haben)
Daher finde ich den Umgang der Dänen mit dem Thema einfach nur bewundernswert. Die zusehenden Kinder werden genau das verstehen, was sie altersbedingt verstehen können. Wenn ich mich daran erinnere, wie interessiert ich mir als Kind tote Tiere, ob überfahren oder sonst welche, angeschaut habe, übt das einfach eine Faszination aus.

(21.02.2014, 15:20)
Mark Meier:   P.S.: Die Verfütterung an sich fand er aber auch überhaupt nicht schlimm, wenn ein Tier ohnehin schon getötet wird.
(20.02.2014, 12:19)
Mark Meier:   Ich habe mich gerade mit jemanden unterhalten der einige Jahrzehnte lang Grundschullehrer war. Dieser brachte das Thema Kopenhagen auf und meinte dass er die öffentliche Sektion vor kleinen Kindern ziemlich fragwürdig findet. Nachdem ich ihm das mit den Ankündigungen und den Hinweisen vor Ort erklärte, nahm er das schon als gewisse Relativierung an. Aber er meinte auch dass man ja auch eine Vorstellung haben muss was genau man so kleinen Kindern wirklich damit vermitteln will, wenn man so eine Veranstaltung für sie öffnet. All die abstrakten Dinge und Themen (wie Achtung vor dem Tier und seinen Leben, Bewusstsein für Fleischkonsum etc.) die wir hier diskutiert haben oder gar die vom dänischen Direktor angeführte Anatomie einer Giraffe gehören jedenfalls in seinen Augen nicht dazu. Selbst wenn irgendwelche wissenschaftlichen Mitarbeitet irgendetwas dazu erklärt haben sollten, würde das bei Kindern kaum wirklich registriert und verstanden werden. Ich selbst sehe nach wie vor auch allenfalls einen potentiellen Gewöhnungseffekt darin. Aber ob der wirklich langfristig zu einem gesünderen/ natürlicheren Umgang mit Tieren an sich, Fleischprodukten usw. beitragen wird steht aber auf einem anderen Blatt.
(20.02.2014, 12:14)
cajun:   Mal ein anderer Aspaekt zum Thema: http://www.stltoday.com/news/local/govt-and-politics/what-happens-when-zoo-contraceptives-work-too-well/article_8e71a4c4-2cd1-58d7-b8af-8fe8eb1be30c.html
(19.02.2014, 20:49)
Daniel Meier:   M.E. hat der Zoo in der Sache völlig richtig gehandelt. Und ich behaupte, dass für eine Mehrheit der Bevölkerung der Zoo (ev. bei entsprechender Erklärung) korrekt gehandelt hat oder es vielen sogar völlig egal ist. Das Problem (wie so oft in der heutigen Zeit) ist/war die völlig übertriebene mediale Ausschlachtung inklusive unqualifizierte Berichterstattung und, dass sich bei solchen Themen immer laute Minderheiten finden, die sich damit profilieren wollen.
(19.02.2014, 09:00)
Mark Meier:   @Stefanie Fischer: Die ersten drei Absätze unterschreibe ich sofort.

Was die öffentliche Sektion angeht, habe ich kürzlich gehört, dass es wohl rings herum genügend Hinweisschilder gab. Also konnte niemand versehentlich dort landen. Das relativiert jedenfalls das was ich zuvor über die Verantwortung des Zoos schrieb. Ich würde es aber nach wie vor nicht mit so kleinen Kindern durchführen. Die Zusammenhänge sind mE in dem Alter einfach noch nicht nachvollziehbar, weshalb dann so etwas zeigen. Nur für den Gewöhnungseffekt? Schulkinder sollten es mE mindestens sein und eine angemessene Begleitung/ Vor- und Nachbereitung ist mE ebenso absolut notwendig. Wir sind nun mal keine Jäger mehr, da muss so etwas angemessen vermittelt werden. Dass es pauschal schlecht ist, sage ich aber auch nicht. Nur sollte jedem vorher klar sein worum es geht und es sollte selbst bestimmt passieren. Das ist bei sooo kleinen Kindern mE aber ebenfalls nicht möglich.
(18.02.2014, 23:09)
Stefanie Fischer:   Ich finde das Thema wird viel zu sehr aufgebauscht. Ãœberzählige Tiere zu töten finde ich nicht problematisch, egal aus welchen Grund. Da im deutschen Tierschutzgesetz Verfüttern als vernünftiger Grund angesehen wird, ist es auch ein ganz legales Vorgehen.

Ich finde es viel besser, dass Tier hier zu töten und zu verfüttern, als es über Tierhändler nach China abzugeben, nur damit ich meinen Besuchern sagen kann "der ist in einen anderen Zoo gegangen", weil dann will ich garnicht drüber nachdenken was mit dem Tier in China passiert.

Außerdem ging es diesen Tieren wenigstens bis zu ihrem Tod gut, wer mal die Abzesse und Hämatome im Fleisch von Massentierhaltungsrindern gesehen hat, weiß selbst Geschlachtetes richtig zu schätzen.

Das Vorgehen der öffentlichen Sektion finde ich super, wäre wirklich gerne dabei gewesen. Finde sowas total spannend!
Das Problem mit den Kindern sehe ich nicht, da das ja alles vom Zootierarzt erklärt wurde und man da sicherlich nicht völlig unvorbereitet rein geraten konnte. Kinder, gerade kleine, sind da wirklich sehr offen.
Letztes Jahr zum Zootag war im Nürnberger Tiergarten eine Futterschau der Großkatzen inklusive ganzer Sasin und Kaninchen. Die Kinder haben den ganzen Tag das Kaninchen gestreichelt und waren dem ganzen sehr aufgeschlossen. Erst die älteren Kinder fingen an Ekel zu zeigen, aber wenn man ihnen erklärte, dass ihr Schnitzel auch mal ein Tier war, verstanden sie das auch.
Das größte Problem waren die Erwachsenen, die immer ihre Kinder zurück halten wollten.
(18.02.2014, 22:15)
Mark Meier:   So pauschal habe ich das doch gar nicht behauptet/ geschrieben. Aufmerksamkeit ist natürlich nicht immer gleich Abschreckung, Trauma. Sie kann ja sowohl für die Verschaffung von Vorteilen wie für die Vermeidung von Gefahren elementar sein. Wobei "zu viel" rot auf den Lippen für mich z.B. auch nicht den gewünschten sondern eher den gegenteiligen Effekt hat ;) Aber dass Blut für den Menschen generell eher positiv besetzt ist, glaube ich ehrlich gesagt nicht. Es steht sicherlich irgendwo tief in unserem Gehirn u.a. für die Fruchtbarkeit der Frau und auch für das Blut der Beute aber eben genauso auch für das von Artgenossen bzw. das eigene und damit für potentielle Gewalteinwirkung oder eigenen Schmerz, also auch eine (womöglich sehr akute) Gefahr. Natürlich wird das bei einem reinen Naturvolk aber im Zuge des regelmäßigen Jagens eine völlig andere Zuschreibung besitzen als für naturentwöhnte Menschen wie die meisten von uns es sicherlich sind und die es wiederum eher mit kleinen oder großen Unfällen oder aber Gewalt in Verbindung bringen als mit Nahrungsbeschaffung. Auch Regelblutungen oder gar die Blutungen bei der Geburt werden bei uns ja nicht kultisch begeistert begleitet, sondern viel lieber ausgeblendet. So weit stimme ich zu.

Phobien vor Tieren sind natürlich eigentlich ein anderes Thema, aber warum sollte die Giftigkeit von einigen Spezies solcher Tiergruppen keine solchen Effekt haben können? Zumal ich nicht weiß wie viele Menschen wirklich durch solche Bisse oder Stiche zumindest zu Schaden kommen (diese Tiere kommen ja deutlich leichter nah mit dem Menschen in Kontakt als Wildkatzen). Zudem würde zumindest bei mir gehörig das Adrenalin pumpen wenn ich eine Wildkatze außerhalb der ritualisierten Zooroutine treffen würde! Das ist natürlich dann eher Angst, kein Ekel, aber der ist bei so einem so großen Tier auch nicht so nötig wie bei unauffälligen und kleineren Kriech- oder Krabbeltieren. Es könnte zudem auch sein, dass unsere fast rein positive Faszination für gefährliche Großtiere ein recht modernes Phänomen (anders als Spinnen erleben wir sie ja auch kaum noch aus der Nähe oder wirklich mal ohne Zaun etc.)... Davon abgesehen sind Hyänen mW mindestens ebenso erfolgreiche Jäger wie etwa Löwen und werden anders herum auch öfters mal von Wildkatzen ihrer Beute beraubt. Das reine Aasfresser-Image ist inzwischen widerlegt. Das ist aber natürlich off Topic.
(16.02.2014, 22:50)
Michael Mettler:   ... und im Grunde habe ich gerade selber die mögliche Erklärung geliefert, warum es keine Leopardenphobiker gibt ;-)
(16.02.2014, 10:39)
Michael Mettler:   @Mark Meier: Der Erklärungsversuch mit der Farbe (Blut-)Rot ist zu einseitig, denn es gibt reichlich Beispiele dafür, dass sie auch positiv besetzt ist. Nicht ohne Grund verschenken wir am Valentinstag rote Herzen und rote Rosen, malen sich Frauen Lippen und Nägel rot usw. - wovor soll das warnen oder abschrecken? In einigen Kulturen - ich habe zufällig gerade Entsprechendes über Aborigines gelesen - wird Blut u.a. mit Geburt und ritueller Neugeburt assoziiert, Menstruationsblut gilt sogar als heilige Kraftquelle. Bei diversen Primatenarten gilt Rotfärbung als Fruchtbarkeitssymbol, siehe die Brunstschwellung einiger Arten oder die rote Brust bei Dscheladaweibchen. Richtig ist also, dass Rot (Blut) beim Menschen besondere Aufmerksamkeit erzeugt, aber sogar eher mit Anziehungskraft als auf abstoßende Weise.

Bei den Phobien überzeugt mich der Hinweis auf die Giftigkeit vieler tropischer Spinnen (und Schlangen) nicht wirklich - die Theorie ist mir bekannt. Es dürften wohl im Laufe der Menschwerdung mehr unserer afrikanischen Vorfahren durch Leoparden und Säbelzahnkatzen umgekommen sein als durch Spinnen- und Schlangenbisse, weil sie zur natürlichen Beute der Großkatzen gehörten. Da wäre eine Großkatzenphobie doch einleuchtender. Aber kennt jemand einen Leopardenphobiker?

Der Anblick eines Tierkadavers ist wie bei der Farbe Rot ebenfalls nicht generell negativ besetzt, das ist eher eine Frage kultureller Prägung. Ein Kleinkind der !San in der Kalahari steht möglicherweise mit den gleichen leuchtenden Augen vor einer ausgeweideten toten Giraffe wie sein Altersvetter in Deutschland vor der Kuchentheke, und auch ein Inuit-Kind wird der Schlachtung einer Robbe wohl eher mit der Hoffnung auf ein paar noch blut(!)warme Leckerbissen zusehen statt ein Trauma zu erleiden. Deshalb glaube ich, dass es eher eine Erziehungs- und damit Kulturfrage ist, inwieweit man einem Kind solche Anblicke zumutet. Fakt ist, dass die beiden genannten Volksstämme in unverfälschtem Zustand eine tiefe innere Beziehung zur Natur pflegen, von der wir in unserem Kulturkreis zwar romantisch träumen, sie aber gleichzeitig so aseptisch wie möglich haben wollen. Das passt nicht zusammen, und wenn wir uns darin nicht rückbesinnen, dann wird sich vermutlich nie wieder etwas in die gewünschte Richtung ändern.

Übrigens gibt es sogar Querverbindungen zwischen der Anziehungskraft der Farbe (Blut-)Rot, dem Anblick eines (bereits geöffneten) Tierkadavers und der Faszination für Großkatzen, wenn wir schon menschliche Ur-Instinkte usw. in Betracht ziehen. Unsere Vorfahren wurden ja nicht schlagartig von Menschenaffen zu heroischen Großwildjägern, sondern durchliefen aller Wahrscheinlichkeit nach eine mehr oder weniger lange Phase als Aasfresser/-diebe. Großkatzen waren daher für sie nicht nur eine Bedrohung, sondern auch Nahrungslieferanten (quasi Proto-Metzger), die es zu beobachten lohnte. Ein "geschlachtetes", blutendes Tier in der Savanne war somit attraktiv (als Nahrungsquelle), aber das frische rote Blut warnte gleichzeitig davor, dass der rechtmäßige Eigentümer noch ganz in der Nähe sein konnte. Somit diente das Rot gleichzeitig als Lock- und Warnfarbe, in einem späteren Stadium vielleicht sogar als Auslöser für einen Adrenalinschub, der unsere Vorfahren dazu anstachelte, das Raubtier von seinem Riss aktiv zu vertreiben ("man sieht Rot" = aggressiv werden!). Dass Großkatzen äußerst beliebte Zootiere sind (und mit Wappen und Standbildern heroisiert werden), während Hyänen (unmittelbare Nahrungskonkurrenten unserer Vorfahren bei der Kadaver-Nachnutzung, vor allem um die begehrten Markknochen!) nicht nur in unserer Kultur das gegenteilige Image genießen, könnte auf dieses archaische Erbe zurückzuführen sein.
(16.02.2014, 09:30)
Mark Meier:   Interessantes Thema. Wie im Tierreich gibt es auch bei Menschen erlernte und angeborene Reaktionen und Verhaltensweisen.

Bei Spinnen z.B. hat es mW neben dem Aspekt mit dem erlernten Ekel auch mit den vielen Beinen und der völlig andersartigen Bewegungskoordinierung zu tun (dazu gibt es mW Untersuchungen die ich aber nicht so genau kenne). Zudem gibt es bekanntlich gerade in wärmeren Zonen ja auch giftige Exemplare so dass eine gewisse Scheu durchaus sinnvoll und somit sogar angeboren sein könnte. Da Menschen durch Darmkeime und -parasiten krank werden können, könnte es auch hier eine angeborene Komponente geben, aber das weiß ich nicht so genau. Auf jeden Fall ist das gesellschaftliche Tabu darüber zu sprechen natürlich komplexer und in dieser Form nicht angeboren würde ich sagen.

Die Angst vor Gewalt und Tot ist definitiv angeboren, u.a. deshalb ist die Farbe rot (=Blut) die klassische Warnfarbe die am meisten Aufmerksamkeit/ Alarmbereitschaft erzeugt. Wenn man also live sieht wie eine Giraffe zerschnitten wird, wird das durchaus auch bei kleinen Kindern Emotionen auslösen. Ich sage nicht, dass es jedes gleich Kind traumatisiert aber in einzelnen Fällen kann das passieren bzw. es kann ein Kind einfach belasten. Zudem wird ein Kind wie gesagt in dem Alter einfach nicht verstehen was damit wirklich vermittelt werden soll und daher auch nicht wirklich etwas lernen. So ähnlich meinte ich das ja mit den Anti-Kriegsfilmen oder ähnlich gelagerten Dokus: Lernpotential wird noch nicht genutzt, allzu explizite Darstellungen lösen aber unangenehme Reaktionen aus. Sonst müsste es ja keinen Jugenschutz geben. Also macht es mE auch einfach keinen Sinn so etwas so kleinen Kindern zu präsentieren, auch wenn sie womöglich in einigen Fällen keine (extremen) Reaktionen zeigen.

Und ja: (Ganz) kleine Kinder können noch nicht so gut zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Und ich würde ganz kleine Kinder auch nicht unbedingt solche Filmaufnahmen zeigen, wenn die Darstellung von Gewalt/ Leiden zu explizit ist. Trotzdem ist das Erleben teilweise noch etwas anders wenn etwas real passiert und so unmittelbarer/ intensiver und mit mehr Sinnen aufgenommen wird.
(15.02.2014, 16:37)
Michael Mettler:   Mir mangelt es an praktischer Erfahrung in Sachen Kleinkindpädagogik. Aber nach dem, was ich darüber mitbekommen habe, sollen doch kleine Kinder bis zu einem gewissen Alter sehr unvoreingenommen sein und erst dann - vor allem durch elterliches Vorbild - dahingehend beeinflusst werden, was "igitt" ist und was nicht. So zumindest habe ich es immer wieder in Zusammenhang mit z.B. der Furcht vor Schlangen und Spinnen gelesen und ebenso in Bezug auf Tabuisierung von z.B. Verdauungsprodukten. Wenn das stimmt, würden doch im Falle des Schlachtens eher die Eltern/die Gesellschaft für eine Traumatisierung sorgen als der Vorgang an sich...? Heißt es nicht immer, kleine Kinder könnten noch nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden? Dann wäre doch für sie eine Raubtier-Beute-Szene im Fernsehen genauso schrecklich wie eine Schlachtszene in natura - oder beides gleich "normal"...?

Der Gedanke, dass ein Zoo etwas Paradiesisches sei - ein Ort für unbeschwerte Stunden - scheint mir doch auch eher einer Erwachsenen-Denkweise zu entspringen als der durch Neugier und Entdeckungslust geprägten Welt eines Kindes.

Irgendwie erinnert mich die Diskussion jedenfalls an den Spruch "Alle wollen zurück zur Natur - aber keiner zu Fuß".
(15.02.2014, 12:03)
Jennifer Weilguni:   @Mark Meier:
Eben das sehe ich auch so. Viel schlimmer wäre es für mich gewesen, hätte man die Giraffe einfach entsorgt. So war sie wenigstens noch als Futter nützlich.
Hier werden kleine Kinder nicht mit zur Schlachtung genommen, sondern es werden eben einfach Kaninchen, Hühner, Enten und Gänse geschlachtet und zubereitet. Klar, daß die Kinder das auch mitbekommen und manchmal auch helfen (wollen). Das ist eben so normal, wie Äpfel pflücken oder Salat ernten.



(14.02.2014, 23:16)
Mark Meier:   @Jennifer Weilguni: Wie gesagt gibt es ja nicht nur die Extreme. Meine Kinder wissen durchaus wo Fleisch herkommt. Trotzdem hätte ich sie nie zu so etwas mitgenommen. Mir selbst hätte ich es wenn nur aus wissenschaftlicher Neugier zugemutet. Mir reicht in solchen Fällen das abstrakte Wissen aus. Sterben und Tod habe ich auch so schon miterlebt, das Innenleben eines toten Körpers muss ich nicht unbedingt sehen. Meine ältere Tochter hat durch Zufall auch mal eine Schlachtung miterlebt. Sie ist eigentlich ein ziemlich stabiles Mädel. Sie war auch nicht schwer traumatisiert, aber doch erst einmal ziemlich geschockt. Weniger (gern) Fleisch isst sie deswegen aber auch nicht. Ich glaube der nachhaltige Lerneffekt ist gerade bei noch kleineren Kindern oft nicht vorhanden, weil sie solche abstrakten Zusammenhänge und Reflektionen nicht vollziehen. Aber Schmerz oder Trauer mögen sie schon spüren, wenn sie so was mit ansehen. Ich glaube auch, dass es durchaus zu viel sein kann.

Verstehe ich das richtig, bei Eich auf dem Land werden (so kleine) Kinder auch mit zur Schlachtung genommen? Macht man das gezielt so damit sie die Zusammenhänge verstehen oder müssen sie einfach mit helfen? Oder meintest Du nur, dass sie wissen dass das Tier nun geschlachtet wird? Übrigens haben meine Großeltern hier in Berlin früher auch noch eigene Tiere gehalten und auch selbst geschlachtet. Aber ich glaube die kleineren Kinder mussten da weder mithelfen noch mit dabei sein. Nur essen sollten es alle, was manche aber nicht wollten bzw. konnten (meine Mutter hat sich mal richtig übergeben). Manche Leute tauschen ja auch Tiere damit sie die eigenen nicht selbst essen müssen...

Davon abgesehen ist für mich eine Schlachtung keine Hinrichtung, aber es wird doch ein Leben geopfert. Entsprechend sollte man mE respektvoll damit umgehen, Tiere nicht grundlos töten, Fleisch verschwenden, wegwerfen, übermäßig und unreflektiert konsumieren. Aber das muss jeder selber entscheiden. Nur ist es tatsächlich eine Doppelmoral wenn man es anders hält und dann so einem Zoo schwere Vorwürfe macht. Die Tötung und die Verwertung an sich finde ich jedenfalls keiner Kritik würdig.
(14.02.2014, 22:02)
Jennifer Weilguni:   Ich glaube nicht, daß ein Kind zwangsläufug traumatisiert ist, wenn es die Schlachtung und Zerlegung eines Tieres mit ansieht. Im Gegenteil. Sonst müssten bei uns auf dem Land nur noch traumatisierte Menschen herumlaufen. Hier in Ostfriesland haben die meisten Kühe noch Namen und werden in der Regel auf den Höfen von den Bauern nebst Familien selbst großgezogen. Und da bekommen die Kinder dann auch mit, wenn die "Mona" oder die "Uschi" ihren letzten Gang geht. Von den hier üblichen Hausschlachtungen speziell bei Geflügel und Kaninchen mal ganz zu schweigen.

Ich glaube, daß hier eher noch die Erwachsenen das Problem sind, was sich leider auch zeigt, wenn im Falle einer Schlachtung gleich von "Hinrichtung" gesprochen wird. Die Anwendung eines Bokzenschußgeräts ist vollkommen üblich bei der Tötung von Schlachttieren. So gesehen wird also jedes Schwein und jedes Rind "hingerichtet" - und trotzdem stört sich keiner daran, wenn er sein Schnitzel isst.

Seltsame Welt ... Kindern vorzuenthalten, daß für Fleischkonsum Tiere sterben müssen ist meiner Meinung nach eine weitere Entfremdung der Natur.
(14.02.2014, 21:32)
Mark Meier:   @Michael Mettler: Bei so einem Fall wäre es exakt wie bei allen anderen halboffenen Veranstaltungen auch. Es gibt einen Hinweis zu der Veranstaltung (e.g. auf der Website des Zoos) und eine kurze Erläuterung/ Beschreibung. Damit wird direkt eine Zielgruppe angesprochen. Dazu dann noch eine Kontaktadresse und ggf. auch eine Platzzahlbeschränkung, Altersempfehlungen oder -vorgaben. Das war's schon an Aufwand. Da sehe ich ehrlich gesagt keinerlei Problem.

Was kleine Kinder wie auf dem Foto angeht, werden sie in diesem Alter wie gesagt sicher rein gar nichts von den Dingen lernen die Dir vorschweben und die ich an sich selbst sehr sinnvoll finde. Und natürlich wird auch weiterhin im Bio-Unterricht seziert aber in einer ganz(!) anderen Altersstufe und mW auch ohne entsprechenden Zwang. Das ist ja kein Medizinstudium. Bei uns z.B. musste nie jemand sezieren, wer wollte konnte aber(u.a. Schweine- oder Rinderaugen und sonstige Organe, kleine Wirbeltiere usw.). Lernen am Modell finde ich hingegen ehrlich gesagt wirklich keine große Zumutung (das ist doch nur Kunststoff, riecht nicht, wabbert nicht, keine Flüssigkeiten spritzen heraus...). Wenn etwas über Bilder oder das Medium Film vermittelt wird gibt es zudem eine gewisse eingebaute Distanz. Trotzdem gibt es aber selbst da bekanntlich noch FSK-Freigaben als Filter. So didaktisch wertvoll ein halbwegs authentischer Anti-Kriegsfilm auch sein mag, Kleinkinder würde ich damit noch nicht zu Pazifisten erziehen wollen. Ähnlich ist es mit den Dokus zur Massentierhaltung die wir im Religions- bzw. fast schon eher Ethikunterricht gesehen haben. Sicher lehrreich, aber nichts für Kinderaugen.

Es gibt ja noch eine ganze Bandbreite zwischen den Extremen einen Menschen immer nur in Watte zu packen oder schon Kleinkinder so direkt mit solchen Szenen zu konfrontieren.
(14.02.2014, 15:22)
WolfDrei:   Nochmals Dänemark: ein ähnlich gelagerter Fall steht erneut an in einem kleinen mir unbekannten Zoo/Tierpark (Videbaek). Zufälligerweise heißt der Giraffenbulle auch Marius (Berliner Zeitung, 14.2.: Weiterer dänischer Zoo erwägt Giraffen-Tötung)
(14.02.2014, 10:54)
Heidemarie Busch:   Thema Kastration: Ich glaube es gibt inzwischen auch schon medikamentöse Varianten
(14.02.2014, 10:29)
Michael Mettler:   P.S., zum Thema Kastration: M.W. gehören Giraffen noch immer zu den Tieren, bei denen eine Narkose mit hohen Risiken für das Leben des Tieres verbunden ist. Und auch mit dem besten Medical Training wird man einen Giraffenbullen nicht dazu bewegen können, sich ohne Narkose freiwillig Körperteile amputieren zu lassen.
(14.02.2014, 08:28)
Michael Mettler:   @Mark Meier: Wie stellst du dir denn in einem solchen Fall "nur mit Voranmeldung" vor? Wie und wo hätte der Zoo "einladen" sollen, (falls er das nicht sogar gemacht haben sollte - ich kenne die Vorgeschichte der Aktion nicht), ohne damit in die Öffentlichkeit zu gehen und damit ein "Lautwerden" zu provozieren?

Ich weiß nicht, wie heutige Schullehrpläne in Deutschland und in anderen Ländern (immerhin geht es ja um Dänemark) aussehen, aber ich durfte/musste als Kind im Biounterricht noch selbst einen Fisch sezieren (m.W. nimmt man andernorts gern Frösche dafür) und wurde mit Abbildungen und Plastikmodellen von geöffneten Menschen- und Tierkörpern konfrontiert, um deren Anatomie kennen zu lernen. Und auch im Kindesalter hatte ich schon -zig Male im Fernsehen gesehen, wie Löwe, Gepard & Co. gerissene Beutetiere zerfleischten und ihnen die Eingeweide heraus zogen.

Einerseits beklagen sich heutzutage die "Wissenden", wie naturfremd Kinder aufwachsen und Milch, Fischstäbchen und Schnitzel nur noch mit der Verkaufsverpackung statt mit dem lebenden Ursprung in Verbindung bringen; andererseits soll ihnen dieser auch nicht zu Augen gebracht werden. Und nun?

Bei meiner Dänemark-Zootour vor einigen Jahren war ich in Ebeltoft zufällig Augenzeuge der kommentierten Schwarzbären-Fütterung (wobei ich mangels Dänischkenntnis den Wortlaut nicht verstehen konnte). Im Gehege lagen diverse Köpfe von Pferden, komplett mit Fell und teilweise heraushängender Zunge. An entsetzt flüchtende Besucher - es war nicht wenig Publikum in allen Altersstufen anwesend - erinnere ich mich dagegen nicht.

Übrigens werden in Deutschland noch in vielen Familien Kaninchen und Geflügel aus eigener Zucht selbst geschlachtet, d.h. es ist sogar ein Familienmitglied des Kindes der "Täter". Ich will Traumatisierungen keineswegs ausschließen, aber wenn sie die Regel wären, gäbe es wohl kaum noch Kleintierzüchter, bei denen schon Eltern und Großeltern ebenso gehandelt haben.
(14.02.2014, 08:16)
Mark Meier:   @Michael Mettler: Das sehe ich anders. Das wäre alles ohne Weiteres eine Nummer kleiner und weniger laut gegangen. Bei uns an der Uni gibt es immer wieder kostenlose öffentliche Veranstaltungen zu denen eingeladen wird, manche aber (aus verschiedenen Gründen) nur mit Voranmeldung. Wenn man das in so einem halboffenen Format nach den Öffnungszeiten gemacht hätte (ohne Eintritt aber eben nur mit Voranmeldung), dann hätte es weder etwas verschleiert noch hätte es den Anschein eines bewussten Spektakels erweckt. Das hätte die Kritik an der Tötung an sich nicht völlig erstickt aber womöglich doch etwas gedämpft. Denn viele stören sich gerade an den Bildern mit kleinen Kindern in erster Reihe. Dass die so nachhaltig für ihr Leben lernen, bezweifle ich. Allenfalls die Emotionen werden sie noch länger begleiten, die spezielle Anatomie einer Giraffe sicher nicht. Auch Reflektionen über die Existenz an sich, den Konsum von Fleisch o.Ä. werden so in dem Alter sicher nicht losgestoßen. Dass man weggucken könnte ist klar, entbindet aber eine Einrichtung wie einen Zoo nicht von der Verantwortung. So einer Institution vertrauen die Menschen eben leicht. Wer sagt denn, dass nicht auch Eltern mit Kindern ohne Vorkenntnis im Zoo waren und dann mal sehen wollten was da hinter der großen Menschenmenge los ist...

Und ehrlich gesagt kann ich auch nicht so recht glauben, dass es dem Zoo bei dieser Aktion allein um Bildung und Aufklärung ging. Wie gesagt wäre dann ein anderes Format sinnvoller gewesen. Die mediale Kritik mag extrem und übertrieben ausgefallen sein, aber so etwas hat man mE mehr oder weniger bewusst provoziert bzw. zumindest billigend in Kauf genommen. Da kann ich ehrlich gesagt auch die wenig kollegialen Reaktionen der meisten anderen Zoos verstehen, denn auch auf deren Rücken wurde das Ganze ausgetragen. Die dürfen jetzt nämlich alle auch mit dieser Welle öffentlicher Missgunst kämpfen...
(13.02.2014, 22:49)
Michael Mettler:   http://www.tagblatt.ch/aktuell/panorama/panorama/Giraffenkalb-im-Kopenhagener-Zoo-getoetet;art253654,3697489

Auf dem Foto in diesem Artikel sehe ich keine entsetzte Menge angesichts des bereits toten Tieres - das Publikum wirkt nicht anders als bei einer Zooführung und wird offenbar auch wie bei einer solchen durch die Akteure informiert. Wer nicht zuschauen wollte, hätte einfach weitergehen können.

Diese Aktion ohne Publikum "hinter den Kulissen" durchzuführen hätte bedeutet, entweder
a) einen Teil des Zoos vorübergehend zu sperren, denn der Wirtschaftzugang des Kopenhagener Giraffenhauses liegt meiner Erinnerung nach ohne jegliche Sichtblende am Besucher-Rundweg, für den es an dieser Stelle keine Ausweichstrecke gibt;
b) die Giraffe im Haus zu zerlegen, dann wären die anderen Giraffen Zeugen der Prozedur gewesen;
c) den Jungbullen in eine Transportkiste zu verpacken und zur Tötung anderswohin zu schaffen, dann hätte man ihn vorher noch Stress ausgesetzt;
d) die bereits tote Giraffe durch die Gegend zu fahren und anderswo zu zerlegen - auch diesen Transport hätten Besucher womöglich sehen können;
e) alles außerhalb der Besuchszeiten und unter dem Deckmäntelchen des Schweigens zu machen. DAS würden diverse Tierschützer dann aber genauso kritisieren (wegen angeblicher Verschleierung).
(13.02.2014, 17:39)
Heidemarie Busch:   @Mark Meier Ich sehe es ähnlich.
Natürlich kann man davon ausgehen, dass 'überschüssige' Tiere im Zweifel verfüttert werden. Aber, einen jungen, gesunden Giraffenbullen, der ja zur Arterhaltung gezüchtet wurde, so medienwirksam hinzurichten und ihn vor Publikum auszuschlachten, halte ich für schwierig! Insbesondere auch, da andere Zoos Interesse gezeigt haben, das Tier zu übernehmen. Kann man jetzt davon ausgehen, dass allen zukünftigen Bullkälbern in Kopenhagen das gleiche Schicksal erwartet, da ja angeblich alle weiblichen Tiere in den für die Zucht angeschlossenen Zoos genverwandt sein sollen. Ich gehe in den Zoo um mich zu entspannen und Freude an den lebenden Tieren zu haben und selbst ich möchte nicht so einem 'Schlachtfest' beiwohnen und würde dies schon gar nicht einem Kleinkind zumuten. Evtl. noch, wenn ich für dieses Tier eine Patenschaft habe. Was hinter den Kulissen passiert ist eine andere Geschichte und das Raubtiere keinen Rosenkohl fressen wusste schon meine Oma. Ich würde solche Aktionen definitiv nicht unterstützen.

(12.02.2014, 22:38)
Mark Meier:   Bezüglich natürlichem Zucht-, Aufzucht- und Herdenverhalten sowie Verfütterung habe ich keine Probleme. Da muss sich der Zoo mE nichts vorwerfen lassen. Ungünstig ist aber, dass man erst behauptete es ginge nur darum Inzucht zu verhindern. Später erst kam heraus, dass es eigentlich nur um den Platz ging. Aber selbst dann wurde gesagt eine Kastration sei extrem schmerzvoll und folgenschwer. Wenn sich die Biologie einer Giraffe nicht stark von der anderer Säuger unterscheidet, ziehe ich diese Behauptung eher in Zweifel. Zumal es auch noch andere Methoden als eine Kastration gibt.

Sehr ungünstig finde ich zudem die öffentliche Inszenierung der Zerlegung. Gerade so kleine Kinder müssen so etwas mE nicht sehen, um für die Schattenseiten des Fleischkonsums sensibilisiert zu werden. Ich befürchte eher, dass das ein oder andere Kind etwas traumatisiert werden könnte. Sicher meinen die Eltern es gut und vertrauen dem Zoo, aber ich hätte es so nicht gemacht. Man sollte natürlich nicht ein Leben lang die Realität ausblenden, aber das Gegenextrem finde ich in dem Alter wie gesagt auch fragwürdig. Keine Ahnung ob bzw. wie das ganze vom Zoopersonal begleitet wurde. Aber die Bilder an sich finde ich eher nicht so positiv. Dann könnte man Kindern auch authentische Gewalt- oder Kriegsaufnahmen zeigen um sie zu für ein Leben als Pazifisten zu sensibilisieren. Zumal Kinder Filme sogar noch besser verarbeiten als Live-Erlebnisse...
(12.02.2014, 20:49)
cajun:   Man kann sich hierzu innerhalb eines Sozialen Netzwerkes engagieren.
https://www.facebook.com/SupportcphZOO
(12.02.2014, 19:20)
Jennifer Weilguni:   Titel der Bild gestern "BILD verhört herzlosen Zoo-Chef"
Ehrlich gesagt, manchmal kann man gar nicht so viel fressen, wie man ko.... möchte. Was macht den Zoodirektor denn herzlos? Daß er seine Löwen füttert? Lasst die Raubtiere in Zukunft verhungern, damit beweist ihr echtes "Herz".
Rinder und Pferde zu verfüttern ist in meinen Augen nichts anderes als eine Giraffe oder eine Antilope zu verfüttern. Mit dem Unterschied, daß der Zoo bei Tieren aus eigener Nachzucht nicht nur genau weiß, was er da verfüttert, sondern sich auch sicher sein kann, daß das Tier vorher ein artgerechtes Leben geführt hat. Das ist doch eigentlich viel humaner, als Rindfleisch aus der Massentierhaltung zu verfüttern (wie es wohl auf fast jedem Teller landet).

Daß die Giraffe vor den Augen der Besucher zerlegt wurde, finde ich persönlich nicht problematisch. Warum sollen Besucher (und auch deren Kinder) nicht wissen, daß Giraffen zum natürlichen Speisezettel von Löwen gehören. Ehrlich gesagt finde ich es angesichts der vielen Fleischmassen, die in Europa verzehrt werden eher traurig, daß es scheinbar Eltern gibt, die ihren Kindern nicht verraten wollen, daß es sich bei der Mahlzeit auf dem Teller mal um ein Tier gehandelt hat. Kein Wunder, daß unsere Gesellschaft immer mehr und mehr den Bezug zu unseren Lebensmitteln verliert und entsprechend unachtsam damit umgeht.

Zwei Daumen hoch für den Zoo Kopenhagen! Ich würde mir wünschen, daß mehr Einrichtungen diesen Mut aufbringen.

Was wäre eigentlich passiert, wenn die Giaffe tatsächlich durch einen Käufer "gerettet" worden wäre? Dann hätten die Löwen eine Kuh, einen Ochsen oder ein Pferd verspeist. Und dieses Tier hätte dann sicher auch einen Namen, in jedem Fall aber ein Leben gehabt..
(12.02.2014, 09:34)
WolfDrei:   Nachdem in der "Berliner Zeitung" gestern nur eine Kurzfassung erschien, wird das Thema nun etwas ausführlicher behandelt. Sicherlich war die Zerlegung der Netz-Giraffe (dazu ein Bild auch mit herumstehenden Kindern)vor dem Publikum nicht sonderlich günstig. Auch wird berichtet. dass es durchaus Interessenten für eine Ãœbernahme gegeben hätte - aber die waren nicht EAZA-Mitglieder. Berichtet wird auch , dass doch viele Dänen als Vertreter eines ackerbaulich ausgerichteten Volkes Verständnis gezeigt hätten "denn Löwen fressen nun mal keinen Rosenkohl".
(11.02.2014, 10:20)
cajun:   Dazu auch: http://www.sueddeutsche.de/wissen/kopenhagener-zoo-zoodirektor-erhaelt-morddrohungen-wegen-toter-giraffe-marius-1.1884870
(10.02.2014, 22:55)
Michael Mettler:   @Regina Nieke: Die Praxis ist in Kopenhagen nicht neu, schon vor etlichen Jahren gab es sogar im Zooführer ein Foto ihren Löwen mit einer toten Antilope.
(10.02.2014, 21:02)
WolfDrei:   Auch in der "Berliner Zeitung" dazu ein Kommentar: ein hochgradiges Inzuchttier (männlich), das auch durch die EAZA nicht vermittelbar war
(10.02.2014, 17:24)
Regina Nieke:   Mir ist auch so, als hätte ich irgendwo mal gelesen, dass die dort ihre "Ãœberschusszootiere" an die Raubtiere verfüttern.... und zwar sehr oft auch so, dass man noch erkennen kann, was es für ein Tier war. Leider weiß ich nicht mehr, wo ich das "aufgeschnappt" habe...
(10.02.2014, 14:41)
Carsten Horn:   Die Dänen sind da etwas anders drauf, letzten Monat wurde in Odense ein Löwe getötet und präpariert, ebenfalls öffentlich...
(10.02.2014, 13:09)
Sacha:   Im Moment ist gerade eine Hetzkampagne gegen den Kopenhagener Zoodirektor im Gange. Ursache ist der Umstand, dass er eine Giraffe öffentlich an die Löwen verfüttern liess und das auch noch "vor Kinderaugen"....

http://www.bild.de/news/ausland/giraffe/nach-verfuetterung-von-giraffe-zoo-direktor-erhaelt-todesdrohungen-34609480.bild.html

Mal abgesehen davon, dass die nun wieder vor Empörung kreischenden Tierrechtler und andere Fanatiker ausser Acht lassen, dass auch in der Natur nicht alle Jungen aufkommen und Giraffen dort Löwen zum Opfer fallen können, so wird der Fakt völlig ausgeblendet, dass es aus ethischer Sicht überhaupt keine Rolle spielt, ob nun eine Giraffe oder ein Pferd verfüttert wird.
Die, die jetzt vor Empörung schreien, sind nicht alle Vegetarier/Veganer, und kaufen am nächsten Tag ohne mit der Wimper zu zucken ihr Schnitzel im Supermarkt.

Ich bin der Meinung, dass dem Direktor vielmehr Lob gebührt. Er hat das Heranwachsen eines Tieres trotz überrepräsentierter Gene ermöglicht, was ein natürlicher Prozess ist und innerhalb der Giraffenherde sicher zu einer Verhaltensanreicherung geführt hat. Und er hat den Löwen eine äusserst naturnahe (und zudem gesunde) Mahlzeit vorgesetzt sowie den Kindern (und Erwachsenen) zeigen können, welches Schicksal Giraffen in der "schönen, freien Wildbahn" blüht.

Zudem sind mir im Artikel einige Ungereimtheiten aufgefallen wie etwa der Umstand, dass jemand 500 000 Euro geboten haben soll, um die Giraffe zu retten...
(10.02.2014, 11:18)
Jan Jakobi:   Laut Facebook-Zoo Kopenhagen:
Das Kalb hatte einen Herzfehler, ein großes Loch zwischen den Vorhöfen.

Ich habe gerade nachgesehen, es handelt sich zufällig um das 13. Kalb das "Chieng Mai" gezeugt hat.

(27.08.2013, 19:07)
Jan Jakobi:   Heute früh um 3:15 Uhr brachte die Elefantenkuh "Surin" ihr erstes Kalb tot zur Welt :(

Es war ein Mädchen.

Und ich habe es wieder mal verpasst, als ich wenige Stunden vorher in die Webcam guckte, sah ich noch nichts was nach einer Elefantengeburt aussah.

Am 25.02. kam "Khao Sok" zur Welt, Mutter ist "Kungrao". Er wächst als Einzelkind auf.


(26.08.2013, 19:35)
Jennifer Weilguni:   Anlässlich unseres zehnten Hochzeitstages, hat mein Mann beschlossen, mich zum Teufel zu schicken. Denn ich bekam einen Hotelgutschein für ein Wochenende in Kopenhagen. Obwohl ich bei meinem letzten Besuch dort ja schon Glück mit den Teufeln hatte, freue ich mich schon darauf, die Neuimporte zu sehen. Und auch das Nordlandpanorama wird für mich dann eine spannende Neusichtung sein.
(22.07.2013, 10:44)
Jan Jakobi:   Das ist "Chieng Mai".
Er ist nicht nur alt, er ist sogar der älteste Elefantenbulle in einem Zoo in Europa.
Geboren ca. 1959, also ca. 54 Jahre alt.
(19.07.2013, 19:35)
Oliver Jahn:   Und hier noch ein Bild des alten Elefantenbullen, einem wirklich beeindruckenden Tier.
(19.07.2013, 18:43)
Oliver Jahn:   Hier noch der Arabische Karakal, leider etwas vom Gitter verdeckt, aber die Katze ließ ihn nicht weiter raus.
(19.07.2013, 16:06)
Oliver Jahn:   Zurück aus Dänemark habe ich nun auch erneut Kopenhagen besucht und dieses Mal hatte ich um einiges mehr Glück bei den unterschiedlichen Sichtungen.
Natürlich die Teufel! Endlich! Es ist schon etwas Außergewöhnliches, diese Tiere einmal live zu erleben. Die Teufel nutzten die Außenanlage im Wechsel, auch ein Weibchen war für kurze Zeit draußen und aus dem Beutel schaute immer mal ein Jungtier.
Die Männchen waren dann abwechselnd auf der Anlage und deutlich länger, so dass auch das Fotografieren bei dieser Anlage eine echte Freude war.
Als weitere Erstsichtung gab es einen Arabischen Karakal, der bereits mit dem Weibchen (ohne UA) für einen Drillingswurf gesorgt hat. Die Katze wollte ihn aber nicht in der Nähe der Jungtiere, so dass er nur ein einziges Mal für ca. 20 Sekunden raus kam, sich dann aber sofort wieder in den Innenbereich zurückzog.
Schade, dass hier nicht unterartenrein gezüchtet wird. Vor allem deshalb ist es bedauerlich, da der Kater vom Aussehen her sich doch recht deutlich von den mir bisher bekannten Unterarten unterschied.
Das neue Nordlandpanorama hat mir nicht gefallen, es ist genau so betonlastig, wie das Elefantenhaus, das ist nicht so ganz mein Geschmack.
Die Haustierkollektion ist ebenfalls sehr sehenswert, auf der Afrika-Anlage waren alle Tiere zu sehen, bei den Rappenantilopen gab es reichlich Nachwuchs.
Das alte Dickhäuterhaus war leider wieder verschlossen, dafür war der alte Elefantenbulle auf der Außenanlage des neuen Hauses und somit dann auch sichtbar.
Dieser Besuch war doch deutlich „erfolgreicher“, als mein letzter Besuch dort. Zwei Erstsichtungen an einem Tag bedeutet für mich noch immer etwas Besonderes.

(19.07.2013, 16:03)
Ingo Rossi:   @Michael: Stimmt, diese "Pickel" (oder was auch immer) waren dann wohl schon immer da- wäre ja beruhigend.
Und wie schon geschrieben, auch wenn diese(r) etwas mitgenommen aussah, er wirkte äusserst agil.
(04.07.2013, 19:35)
Michael Mettler:   @Ingo Rossi: Abgesehen vom "Grinsen" unterscheidet sich der Beutelteufel auf deinem Foto eigentlich nicht wirklich von den früheren Kopenhagener Tieren - hier ein Vergleichsbild (2009), auch mit rosigen Stellen über den Augen (hatten alle beide gesehenen Tiere).
(04.07.2013, 19:21)
Ingo Rossi:   Ich meinte auch eher die Veränderungen am Kopf: "Geschwülste" über den Augen, die allerdings auf dem Foto deutlich harmloser aussehen als vor Ort und der stark verzogene Mund, der Dauerzustand war. Aber es ist natürlich sehr zu hoffen, dass es sich um "normale" Verletzungen handelt.
(04.07.2013, 18:51)
Michael Mettler:   Die teufel-spezifische Krebskrankheit sorgt auch eher für Geschwulste am Kopf als anderswo. Verletzungen wie die auf dem Foto zu sehenden fängt sich ein Tier meistens ein, wenn es vor einem überlegenen Artgenossen nicht schnell genug fliehen kann, um seine Rückpartie zu sichern. Aus diesem Grund haben manche Tierarten an dieser Körperpartie besonders dicke Haut oder besonders widerstandsfähiges Haarkleid.
(04.07.2013, 15:41)
Jennifer Weilguni:   Also für mich sieht das eher nach Bissverletzungen aus, als nach Geschwüren.
(04.07.2013, 14:22)
Ingo Rossi:   Kopenhagen scheint ja im Trend zu sein, auch ich war letzte Woche dort.
Die Jungen der Beutelteufel waren nicht zu sehen, allerdings verteidigte das abgebildete Tier den Innenbereich gegen ein weiteren Teufel vehement und hielt diesen im Aussenbereich.. Optisch sah das verteidigende Tier etwas mitgenommen aus und ich hoffe nur, es sind nicht die vielzitierten Geschwüre.
Die Eisbärenanlage gefiel mir recht gut, besonders der Besucherbereich. Struktur der neuen Anlage hat mir auch zugesagt, wenn gleich die Größe nicht umwerfend war. Ich denke mal, die alte Anlage wird hoffentlich als Gehege den Eisbären zusätzlich erhalten bleiben.
Papageientaucher habe ich noch einen gesehen, dafür waren im neuen Aquarium noch mehrere zusehen – beide Anlagen waren irgendwie sehr ähnlich.
Die ehemalige Wolfsanlage wurde umgebaut und ich hoffe, sie wird den Braunbären als Erweiterung dienen.


(02.07.2013, 10:50)
Michael Mettler:   @Jennifer: Webspace auch ;-)
(24.06.2013, 15:23)
Jennifer Weilguni:   Es liest sich eben immer gut, wenn man eine echte Erstzucht zu verbuchen hat. Papier ist und war schon immer geduldig...
(24.06.2013, 09:57)
Michael Mettler:   @Henry: Mag ja sein. Aber woher bezieht der Kurator dann seine "Kenntnis", dass die früheren Zuchterfolge keine echten Zoo-Nachzuchten gewesen sein sollen - was doch den Eindruck erweckt, er habe sie durchrecherchiert...?
(24.06.2013, 09:31)
Henry Merker:   @Michael:
Vielleicht kennt er den "Zoologischen Garten (N.F.) nicht bzw. konkret die älteren Ausgaben.
(24.06.2013, 02:38)
Oliver Jahn:   @Björn N, in einem Artikel war zu lesen, dass die Tiere ausschließlich als Staatsgeschenk das Land verlassen. Verbürgen möchte ich mich dafür aber nicht.
(21.06.2013, 21:33)
Michael Mettler:   Laut einer australischen Pressemeldung behauptet Kopenhagen, dass es sich um die erste "wirkliche" Beutelteufel-Nachzucht außerhalb Australiens handele, weil frühere Zuchterfolge in Europa und Amerika ausschließlich auf mit Beuteljungen importierte Weibchen zurückgingen:
http://www.news.com.au/breaking-news/national/tassie-devils-make-history-in-denmark/story-e6frfku9-1226667191108

Das lässt sich allerdings leicht widerlegen, denn Duisburg z.B. hatte seine erste Nachzucht Anfang 1977 von einem ein Jahr zuvor importierten Paar, 1978 vom selben Paar ein weiteres Junges (das allerdings nicht aufwuchs) und 1979 bereits Nachwuchs in 2. Generation. Auch Neuwied hatte ab 1971 mehrere Jahre hintereinander Nachzucht - alles nachzulesen im "Zoologischen Garten" Bd. 50, Heft 2/3 (1980). Wäre mal interessant zu wissen, wie der Kopenhagener Kurator zu seiner Version kommen konnte...
(21.06.2013, 21:10)
BjörnN:   Das Königshaus hat die ersten 4 Tiere geschenkt bekommen. Die jetzigen Tiere auch?
(21.06.2013, 20:21)
Oliver Jahn:   @Holger, wenn jemand mitreden darf, dann allenfalls das Königshaus. Denn dieses hat die Tiere ja geschenkt bekommen. Tasmanien dürfte da kein Mitspracherecht mehr haben.
(21.06.2013, 20:12)
Michael Mettler:   Unmittelbar benachbart zur Beutelteufel-Anlage liegt doch die große Bennettkänguru-Emu-Anlage; aus der könnte man ein Paradies für eine Kolonie Beutelteufel machen...
(21.06.2013, 17:16)
Holger Wientjes:   Wie sieht es eigentlich mit den Besitzverhältnissen aus ? Gehören die Elterntiere -und somit die Jungen- dem Zoo ? War ja ein Geschenk ! Oder darf Australien da mitreden ?
(21.06.2013, 14:52)
Oliver Jahn:   Vor einem Jahr war an der Anlage ein Schild, auf dem stand, dass die Anlage umgebaut werden würde. Scheinbar ist das kein sehr deutlicher Umbau geworden. Aber ich finde auch, dass man jedes Risiko für die Weibchen minimieren sollte. Und dann mal schauen, was mit den Jungtieren dann geschieht.
(21.06.2013, 14:41)
Regina Nieke:   Stimmt! Und DAS dann aber bitte in Deutschland :-) :-)
(21.06.2013, 13:24)
Michael Mettler:   Da rächt sich dann, dass Kopenhagen zwar eine schöne Anlage für die Beutelteufel hat, dass es aber eben nur eine und diese nicht übermäßig groß ist. Denn Neuwied hat ja schon vor gut vierzig Jahren bewiesen, dass man Beutelteufel in großen Anlagen sogar "in Kolonie" halten und züchten kann. Wenn es wirklich darum gehen sollte, einen gesunden Zoobestand als Reservepopulation aufzubauen, sollte man spätestens mit den ersten Nachzuchttieren auch mal auf derartige Erfahrungen zurückgreifen.
(21.06.2013, 09:51)
Jennifer Weilguni:   An Stelle des Zoos würde ich auch alles nur Denkbare tun, um die beiden Muttertiere so störungsfrei wie nur möglich zu haalten. Wenn das bedeutet, daß die Böcke dann eben kurzfristig ausziehen müssen, ist das nur verständlich. Wenn schonmal so ein Erfolg da ist, will man ihn sicher nicht zunichte machen.
(21.06.2013, 09:27)
Regina Nieke:   Das kann natürlich auch sein. Ich hab nicht darauf geachtet, ob die "Tür" (wenn überhaupt von Besuchern einsehbar, worauf ich noch nie geachtet habe)zwischen Innen- und Außenbereich offen war.
(21.06.2013, 08:58)
Michael Mettler:   Es bliebe immerhin noch die Möglichkeit, dass die Männchen aus dem Haus genommen wurden, um den Weibchen eine störungsfreiere Aufzucht zu ermöglichen, bzw. auch sonst gar nicht ständig darin gehalten werden. Bei meinem Besuch 2009, als die alten Paare noch lebten, diente eine Voliere in der Fasanerie als zusätzliches Beutelteufel-Quartier.
(21.06.2013, 08:02)
Regina Nieke:   @Oliver Jahn: Nö, ich konnte keinen Grund erkennen...Auch ein Blick durch die zwei kleinen Scheiben ins Innengehege zeigte nur Leere (natürlich auch die mit Stroh "vollgestopften" Holzkisten, wo sich problemlos Tiere hätten aufhalten können. Es war an dem Freitag extrem windig. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es daran lag, das keines der Männchen zu sehen war. Mein Freund meinte spaßeshalber: Vielleicht sind sie in der Stadt Babysachen kaufen :-)
(21.06.2013, 06:47)
Oliver Jahn:   @Regina, da ja beide Weibchen Jungtiere im Beutel haben, ist es ja nachvollziehbar, dass sie in Ruhe gelassen und dem Publikum noch vorenthalten werden. Aber gab es einen ersichtlichen Grund dafür, dass auch die beiden Männchen nicht zu sehen waren?
(20.06.2013, 19:08)
Gerhard Joerres:   @Regina
Natürlich hätte man das Eisbärengehege auf Kosten anderer Gehege größer bauen können. Das geht immer und überall, wenn man auf andere Tiere verzichten will. Ohne Verzicht geht es hier nicht.

Das alte Gehege ist in die Anlage eingebunden worden. Ob eine Möglichkeit besteht die Braunbären auf diesen Bereich zu lassen, kann ich nicht sagen. Eine Verbindung müsste über die Innengehege passieren.
(20.06.2013, 09:06)
Regina Nieke:   @ Oliver Jahn: Ich hatte auch nicht mit den Jungiteren gerechnet :-)... Aber als ich vor ca. 3 Jahren dort war hat sich ein Teufel jedes Mal,wenn wir vorbeikamen irgendwie auf der Anlage gezeigt (schlafend, Wasser trinkend...)Naja und als ich den Flug gebucht habe, war an Nachwuchs bei den Beuteltieren eh noch gar nicht zu denken. Hauptgrund war ja die neue Anlage.

@ Gerhard Joerres: Dass in Kopenhagen eine größere Eisbäranlage nicht möglich gewesen wäre, würd ich so nicht unterschreiben.. man hätte einfach das Flamingogehege ein wenig versetzen bzw. diesen gesamten Bereich etwas verkleinern können. Das ist ja auch alles nagelneu...

Die alten Eisbärgehege als Ausweichmöglichkeit nutzen? Ist das so angedacht? Ich hatte gehofft, dass die Braunbären diesen Bereich über kurz oder lang "dazubekommen". Auch wenn die Mutter-Kind anlage soweit okay ist, find ich den aktuellen "Papa Bär-Bereich" alles andere aus ausreichend...Zumal es wohl regelmäßig dort zur Zucht also zur Trennung der Elterntiere kommt. Bei meinem leztten Besuch gab es zwei schon recht große Jungtiere mit Mutter auf der größeren Anlage zu sehen und der Vater im Minibereich.
(20.06.2013, 06:26)
Oliver Jahn:   @Regina Nieke, normalerweise verlassen die Jungtiere erst nach ca. 100 Tagen den Beutel, daher warst du vielleicht einfach etwas zu früh.
(19.06.2013, 18:33)
Holger Wientjes:   @Gerhard J.: O.k. Danke für die zusätzlichen Infos ! Das relativiert den schlechten Eindruck etwas.
(19.06.2013, 18:06)
Gerhard Joerres:   Ein großer Wurf, im Sinne von Hannover, Orsa oder München, also der Größe der Anlage ist das nicht. Für einen kleinen Stadtzoo finde ich sie aber nicht schlecht.

Wenn man die verbundene alte Anlage hinzurechnet, dann ist sie fast doppelt so groß wie Hamburg. Ein großer Vorteil besteht darin, dass die alte Anlage als Absperrgehege und als Mutter-Kind-Anlage genutzt werden kann. Dies hat Hamburg nicht. In Hamburg könnten die Bären nach oben gehen, in Kopenhagen nach unten in den Graben. In beiden Städten nehmen die Bären dieses Angebot kaum an. In Kopenhagen gibt es verschiedene Böden. Dies gibt den Bären verschiedene Reize. In Hamburg ist Substrat eher spärlich. Ein Vorteil von Kopenhagen sind die verschiedenen Einsichtmöglichkeiten für die Besucher. In Hamburg geht das nur von der Ferne oder durch zwei Scheiben.

Im direkten Vergleich finde ich die Hamburger Anlage für die Eisbären und die Besucher schlechter.

Als Gesamtanlage "Eismeer" ist die Hamburger Anlage wesentlich besser. Die Vogelanlage in Kopenhagen ist, vorsichtig ausgedrückt, suboptimal. Für die Vögel, die nicht ins Freie können, aber auch für die Besucher, denen nur eine Scheibe zur Verfügung zum Schauen haben.

Wenn man die Platzverhältnisse in Hamburg berücksichtigt, dann hätte die Eisbärenanlage in Hamburg größer ausfallen können. Bei den Platzverhältnissen in Kopenhagen war nicht viel mehr drin.

Die Braunbären sind aber zur Zeit der absolute Hammer in Kopenhagen. Die laufen im Moment den Eisbären den Rang ab.

Leider war ich für die Jungtier Tasmanischen Teufel zu früh in Kopenhagen.
(19.06.2013, 17:13)
Holger Wientjes:   Also auf den verlinkten Bildern schaut die Anlage wenig strukturiert aus. Da finde ich HH deutlich besser. Dafür hat Kopenhagen mehr und unterschiedlicheren Naturboden. Von der Fläche könnten beide in etwa gleich gross sein. Für einen Neubau aber kein grosser Wurf. )-:
(19.06.2013, 16:55)
Gerhard Joerres:   Für die Leute, die noch nicht in Kopenhagen waren:

http://ullijseisbaeren.wordpress.com/haltungen-enclosures/aktuelle-haltungen/kopenhagen-eisbarenanlage-den-arktiske-ring/

http://ullijseisbaeren.wordpress.com/haltungen-enclosures/aktuelle-haltungen/eisbarenhaltung-im-kobenhavn-zoo/
(19.06.2013, 16:19)
Regina Nieke:   Bitte nicht falsch verstehen: Natürlich ist die neue Eisbäranlage VIEL VIEL besser als die alte in Kopenhagen, die ja auch aus zwei winzigen Gehegen nur aus Beton oder Stein bestand! Von der Grundfläche her, mag sie ähnlich groß sein wie in HH, aber im deutschen Eismeer können die Bären ja auch noch nach oben, das ist in der dänischen Variante leider nicht möglich.
Man sollte halt nicht überall eine Yukon-Bay-Anlage wie in Hannover erwarten, auch wenn sie nagelneu ist...
(19.06.2013, 15:26)
Holger Wientjes:   Na wenn die Eisbärenanlage in Hamburg schon grösser war, kann ich Deine Enttäuschung über die dortige Anlage teilen.
(19.06.2013, 14:30)
Regina Nieke:   Es handel sich natürlich um INKA Seeschwalben :-) und bei den Tigern meinte ich : beide Mütter mit Papa und den KINDERN zusammen... Sorry!
(19.06.2013, 13:31)
Regina Nieke:   Heut find ich mal ein bisschen Zeit und will kurz von meinem Besuch in Kopenhagen letzten Freitag berichten: Leider bekam ich keinen Beutelteufel zu Gesicht, dafür habe ich mehrere Jungtiere aktiv gesehen. Ein Einzelkind ( geb.Jan. 2013) spielte mit seiner Braunbär-Mama (ich habe noch nie eine sooo bewegungsfreudige erwachsene Braunbärin gesehen!)während Papa im Nachbargehge auf den Hinterbeinen hüpfend (!!!)versuchte, seine Familie zu sehen. Bei den Löwen scheint sich Papa um die Erziehung der zwei Sprösslinge zu kümmen... allerdings sind diese auch schon so groß,dass sie an Fleischmahlzeiten gehen. Eine Löwin war weit und breit nicht auszumachen... ebenso fehlte ein "geboren-am"-Schild. Bei den Tigern gab es lt. Internetseite des Zoos 6-fachen Nachwuchs (von 2 Müttern), gesehen habe ich 3 erwachsene Tiger und EIN Jungtier. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind beide Mütter mit Papa und den Tieren zusammen....Vielleicht waren alle anderen Kleinen drinnen beim Mittagsschlaf?

So, nun noch kurz zum von mir erwarteten Eisrevier: Also das Eismeer in HH ist um Längen besser! Nicht nur, weil es mehr Platz für die Eisbären bietet, sondern auch von dem Drumherum (ich meine hiermit Schautafeln), die in Kopenhagen sehr sporatisch angebracht waren. Die Eisbäranlage an sich find ich zu klein für zwei Tiere. Ich kann allerdings nicht mal annähernd einen Vergleich zu einer anderen Anlage anstellen, weil man als Besucher mehrere Einblickmöglichkeiten durch Fenster -oder auch über ein "Mauer" hat. Auch konnte ich als "normaler Besucher" nicht erkennen, ob es eine weitere Ausweichanlage gibt. Die Gestaltung selbst ist aber sehr abwechslungsreich (Felsen, Gras, Sand)und man hat auch an zwei Stellen einen Unterwassereinblick.
Sehr enttäuscht war ich von der Papageitaucheranlage. Es handelt sich hier um einene sehr hohen Innenraum (ganz oben wohl Fensterglas), der von der Besucherseite aus von unten bis oben komplett verglast ist.Man kann sich also vorstellen, wie "toll" man da fotografieren kann (ich sag nur : Wasserspritzer ohne Ende an der Scheiben innen). Lediglich wenn man ganz nach oben geht ist die Scheibe einigermaßen super und mit Zoom kann man die Tiere dann doch relativ gut ablichten. Einsicht von oben heißt nach einigen Stufen nochmals Blick auf die Eisbäranlage (durch Scheiben) und gegenüber eben auf die Papageitaucher. Die (gesehenen) 6 Tiere teilen sich die Felsenlandschaft mit Alken und Trottellummen. Von beiden gibt es sehr sehr viele! Im oberen Bereich auf der rechten Seite findet sich hier noch eine kleine Grasflächenhügellandschaft. Ich hab leider nicht darauf geachtet, ob es von dort auch einen Pflegerzugang gibt, sonst stell ich mir das sehr schwierig vor, den Rasen zu pflegen....

Mein absolutes Highlight aber war die auch nagelneue begehbare Flamingo-Anlage. Sehr großzügig angelegt und nur an zwei Stellen von Besuchern begehbar. Also viel Rückuzugsmöglichkeit für die Flamingos, einige wenige Entenarten und Ilka Seeschwalben (folglich komplett eingenetzt). Angrenzend finden sich Krauskopfpelikane mit einer Totenkopfinsel.
(19.06.2013, 13:12)
Jennifer Weilguni:   Schön, dass das so gut geklappt hat. Vielleicht gelingt es ja doch, eine kleine Population in Europa am Leben zu halten, man wird sich nicht auf ewig darauf verlassen können, daß die Beziehungen des Königshauses für Nachschub sorgen.
(11.06.2013, 10:03)
Oliver Jahn:   Hier die Pressemitteilung:

http://www.zoo.dk/BesogZoo/Nyhedsarkiv/2013/Juni/Verdenssensation%20tasmanske%20djaevle.aspx

"Nun ist es bestätigt. Die Paarung hat Früchte getragen, und die beiden Weibchen zusammen mindestens fünf Welpen erhalten haben"
Somit hat es bei beiden Weibchen geklappt.
(10.06.2013, 09:02)
Regina Nieke:   Super Neuigkeiten und auch für mich sehr passend, da ich am Freitag für einen Zoobesuch nach Kopenhagen fliegen werde! Hauptgrund beim Buchen des Fluges war übrigens das neue Eisrevier, auf das ich auch sehr gespannt bin...
(10.06.2013, 07:59)
Gudrun Bardowicks:   Sehr schöne Nachricht. Hoffentlich wachsen die Jungtiere gesund heran.
(09.06.2013, 23:08)
Oliver Jahn:   Im Zusammenhang mit der Planung meiner nächsten Dänemarkreise hat mich eben die Nachricht erreicht, dass nach dänischer Pressemitteilung 5 junge Beutelteufel geboren wurden. Am 7.6. waren sie 10 Wochen alt. Damit dürfte ja dieses mal die Chance steigen, die Tiere auch mal zu sehen. Bei meinem letzten Besuch waren ja die letzten beiden Tiere gerade erst wenige Tage vorher gestorben.
(09.06.2013, 21:52)
Regina Nieke:   Eben zufällig entdeckt... Es gibt jetzt das neue Eisrevier zu bestaunen:
http://ullijseisbaeren.wordpress.com/zoo-nachrichten/europa-mit-dem-asiatischen-teil-russlands/kopenhagen-artic-ring-of-zoo-wurde-eroffnet/
(06.02.2013, 09:07)
Oliver Müller:   Im Bonner General-Anzeiger stand ein Artikel, dass die Teufel in Tasmanien durch ansteckenden Krebs sehr im Bestand bedroht sind und man daher vorsorglich räumlich abgetrennte Kolonien von nachweislich gesunden Tieren aufbauen will. Hier wird wohl vor allem an vorgelagerte Inseln gedacht, aber es würde sicherlich auch Sinn machen, gezielt Tiere in Zoos umzusiedeln. Bei angeblich noch ca. 20.000 wildlebenden Individuen wäre es in dieser Situation sicherlich vertretbar, ein paar Dutzend für Zoos in anderen Kontinenten einzufangen und eine gezielte und systematische Zucht aufzubauen.
(26.10.2012, 19:21)
Michael Mettler:   Zumindest die ersten Nachzuchttiere würde ich in einem solchen Fall lieber zusätzlich in Kopenhagen belassen. Bei nicht gerade langlebigen Tieren ist es doch ratsam, erst mal an einer Stelle eine Kolonie aufzubauen, damit man im Falle eines Zuchttierverlustes nicht gleich wieder auf (Re-)Import angewiesen ist.
(26.10.2012, 11:41)
Ottmar Müller:   Für den Fall, dass die Beutelteufel diesmal züchten: Würden die Tiere dann in europäische Zoos kommen oder nach Australien?
(26.10.2012, 09:48)
Carsten Horn:   Jetzt ist Kopenhagen jedenfalls wieder besonders reizvoll, 2,2 Teufel sind neu im Bestand...

Aber nicht gleich losfahren, g, noch ist Quarantäne...
(25.10.2012, 23:30)
Jennifer Weilguni:   Wobei ich sagen muß, daß Kopenhagen auch ohne die Teufel durchaus seinen Reiz hat. Wenn ich die Wahl zwischen Odense und Kopenhagen hätte, würde ich mich für letzteres entscheiden....
Bin aber trotzdem froh, daß ich die Teufel noch erleben durfte.
(29.08.2012, 10:25)
Liz Thieme:   Ich glaube, in diesem Fall spielt einfach die Erfahrung des Zoos eine Rolle, dass sie noch mal welche erhalten. Es war vor ein paar Jahren ja extra ein Spezialist aus Australien nach Kopenhagen gekommen, um eine Erklärung zu finden, warum die Tiere nicht züchteten. Es waren ja leider medizinische Gründe.

Und von Zoo-Seite kann ich mir eine Initiative gut vorstellen, wieder welche zu erhalten. Denn irgendwie geht Kopenhagen langsam unter in der Zoowelt. Sie können halt froh sein, dass sie auf Sæland keine große Konkurrenz haben und mal so eben fährt man nicht nach Odense (Fyn) oder gar Ålborg (Jylland) rüber.
(28.08.2012, 19:16)
Oliver Jahn:   Am Gehege steht auf jeden Fall, dass neue Tiere kommen werden.
(28.08.2012, 18:50)
Henry Merker:   PS:
Mir fällt gerade auf, dass der Teil mit der Queen tatsächlich Quatsch sein dürfte: Würde dies eine Rolle spielen, so wären Beutelteufel wohl auch in GB zu sehen....
(28.08.2012, 18:46)
Henry Merker:   @Sacha:
Es ist gut möglich, dass Dänemark aufgrund der Tatsache, dass eine Australierin zur königlichen Familie gehört, bessere Karten hat, was einen Neuanfang bei den Beutelteufeln betrifft. Aber inwiefern dies dann tatsächlich eine Rolle spielt dürfte schwer zu sagen sein. Sicherlich könnte aber auch die Beziehung zur Queen, die ja auch das Oberhaupt des Königreich Australien ist, eine Rolle spielen. Freilich alles leicht spekulativ.

@Liz:
Das freut mich zu hören.
(28.08.2012, 18:45)
Liz Thieme:   Ob da die königliche Familie eine Rolle spielt weiß ich nicht.
Aber es wird am Papierkram gearbeitet.
(28.08.2012, 18:37)
Sacha:   Danke Liz.

Was meinst Du mit "Hoffnung besteht allerdings"? Besteht für Kopenhagen die Chance/Hoffnung, wegen der royalen Verbindungen neue Beutelteufel aus Tasmanien zu bekommen?
(28.08.2012, 18:01)
Liz Thieme:   Ja, sie waren an der üblichen Altersgrenze angelangt. Hoffnung besteht allerdings.
(28.08.2012, 17:36)
Sacha:   Soll das jetzt heissen die sind alle über den Jordan?
(28.08.2012, 00:22)
Oliver Jahn:   @Henry, das stimmt. Leider.
(27.08.2012, 23:50)
Henry Merker:   Folgt man der Zootierliste, so sind die Beutelteufel in Kopenhagen nicht mehr im Bestand.
(27.08.2012, 22:58)
Stefanie Fischer:   Vielleicht gibt es auch einen Unterschied, ob ein Tierpfleger in das Gehege gelangt oder ein Fremder. Bei einem bekannten Pfleger könnte ich mir gut vorstellen, dass sie diesen als Eindringling sehen. Schließlich sperrt der Pfleger die Tiere hin und her oder bringt den Tierarzt mit. Ein Fremder wird eher als Spielzeug gesehen.
(13.07.2012, 18:42)
Regina Nieke:   Naja... meine beiden Katzen spielen auch mal ne Maus tot, auch wenn sie gerade erst Futter bekommen haben und lassen die Beute dann einfach liegen... Aber mit dem Eindringen ins Revier kannst Du schon recht haben. :-)

Also teilweise find ich die Zoo-Dokus schon ähnlich verniedlichend wie die "Knut-Dokus", insbesondere wenn es um Tierkinder geht. Mal ganz davon abgesehen, weiß ich auch gar nicht, ob es in Dänemark ähnliches im TV zu sehen gibt. Da dort aber (wohl) ganze Tiere verfüttert werden, also so dass man auch noch das Tier erkennen kann, dürfte dort eigentlich für die Menschen klar sein, dass das keine Kuscheltiere sind. Ich habe im Kopenhagen-Zooführer ein Bild von einer Löwin mit Zebrakopf im Maul... oder ähnliches, habs nicht genau vor Augen.
Ist ja eigentlich auch egal. Wie schon gesagt: Da es keine Zeugen gibt, wird man es vermutlich nie rauskriegen..
(13.07.2012, 12:27)
Jolantha Belik:   Für die Katzis ist das ja keine Beute, die sie fangen wollen, weil sie Hunger haben, sondern schlicht und einfach gesagt ein Eindringling in ihr Reich. Also damals in Wien, als die Pflegerin bei den Jaguaren einen Schuber offen gelassen hatte, da waren die Katzis nicht erfreut drüber. Ein Biss und die Pflegerin hat nimmer gelebt (vor den Augen von Besuchern, da ja Fütterungszeit war!). Und das, obwohl die Katzis ihren Geruch kannten und sie ja immer das Futter brachte.

Den Zoo-Dokus gebe ich da keine Schuld, im Gegenteil, da wird sehr oft drauf hingewiesen, dass es sich um Wildtiere und keine Haustiere handelt. Aber das, was um Knut und seinen Pfleger herum abgegangen ist, das war nimmer ok. Mich hat es gewundert, dass nicht noch mehr Leute auf die Idee gekommen sind, zu Knut & Co. hinein zu klettern ...
(13.07.2012, 11:47)
Regina Nieke:   @ Jolantha: Meist Du nicht, dass Großkatzen (wie Hauskatzen) ihre Beute totspielen, wenn sie diese erstmal in den Fängen haben? Ich wär mir da nicht so sicher....:-)

Stimmt! Das Fernsehn und auch die Zoo-Dokus sind bestimmt nich unschuldig an dem teilweise unvernünftigen Verhalten von Zoobesuchern.
(13.07.2012, 06:15)
Jolantha Belik:   @Regina: Wenn die Tiger sofort "richtig" zugebissen haben, dann war das ein sehr schneller Tod.

Zur Motivation, ich finde, gerade bei "mit Eisbär kuscheln wollen" waren zum Teil auch die Medien mit schuld dran, da wurde ja monatelang transportiert, dass man mit einem Eisbären kuscheln "muss", damit es ihm gut geht.

(13.07.2012, 02:23)
Regina Nieke:   @ Jennifer Weilguni: Jetzt fällts mir auch wieder ein! Aber ein junger Mann kletterte damals zu Knut ins Gehege, weil er mit ihm "KUSCHELN" wollte. Ich glaube, da konnten andere Besucher Knut ablenken und somit ist da nichts weiter passiert... DAS ist wahrscheinlich für so einige Leute die Motivation... die Tiere sehen ja sooo lieb aus und sind einfach nur zum Knuddeln da (wie halt Stofftiere, die allerdings leben)....
(12.07.2012, 10:04)
Jennifer Weilguni:   @Michael Mettler
Sorry, aber wenn jemand wirklich aus freien Stücken in ein Tigergehege klettert, dann ist das für mich kein Unglück, sondern pure Dummheit, Leichtsinn und evtl. sogar Lebensmüdigkeit.

@Regina Nieke

Die Dame sprang damals nicht zu Knut, sondern zu seinen Artgenossen.

Abgesehen davon, daß die Dame in Berlin ja ganz offensichtlich verwirrt war, wäre es schon interessant zu wissen, was manche Menschen eigentlich dazu bewegt in Zoogehege mit mehr oder weniger gefährlichen Tieren zu klettern?
(12.07.2012, 09:21)
Regina Nieke:   Tja, vermutlich wird man nicht rauskriegen, wie es dazu gekommen ist. Als damals eine "verwirrte Frau" zu Knut ins Gehege (oder waren es die anderen Eisbären?.. ist zu lange her) gestiegen/gesprungen war, gab es ja etliche Zeugen, was in DK nicht der Fall ist. Ich persönlich könnte mir aber einen schöneren Tod vorstellen, als von Tigern (oder anderen Raubtieren) umgebracht zu werden :-)
(12.07.2012, 08:51)
Michael Mettler:   Unglück in Kopenhagen:
http://www.bild.de/news/ausland/tiger/kopenhagen-tiger-frisst-mann-25105824.bild.html
(11.07.2012, 17:07)
Michael Mettler:   Auch wenn inzwischen in diversen Zoos große Volieren für Flamingos entstanden sind, dürfte ein Großteil der (sehr langlebigen) Vögel darin noch aus "alten Zeiten" stammen und kupiert sein, da ist dann natürlich nix mit Fliegen...
(23.09.2011, 14:14)
Steffen Purgander:   Hallo Leute ich war mal wieder in der großen Zoowelt unterwegs und diesmal hatte es mich nach Kopenhagen verschlagen von den ich euch meinen Bericht rüberbringen will.
Ich war natürlich an verschiedene Tierarten des Zoos wie Tasmanischen Teufel, Okapis den 52 jährigen Elefantenbullen aber auch das Haus in dem sich die Elefanten befanden interressiert. Ich beginne mal mit dem älteren Teil des Zoos und füge denn den neueren Teil dazu: also der Weg führte vom großem Turm beim Eingang gleich zu der neu gebauten Flamingoanlage die komplett übernetz ist wo die Tiere auch frei umher fliegen können was aber nur die Löffler und roten Sichler machen werden, weil bei den Flamingos kann ich mir das nicht vorstellen aber man muss sagen das die Anlagen ganz gelungen ist und bestimmt noch mehr Zeit brauch das das neue alles etwas verschwindet sowie es auch besser zugewachsen ist. Danach kam der Artic Ring der voll in Bau ist aber wenn dat mal fertig ist mann oh mann. Nun war ne schöne Löwenfamilie zu sehen mit 1,2 älteren Tieren und 5 kleinen Babys eine wirklich schöne Sache, weiter ging es an der Trampeltier-,.u. Südamerika Anlage vorbei wo man das übliche( großer Ameisenbär ausgenommen ) zu sehen gab. Jetzt gings zum Tropenhaus mit kleinen Vogelarten sowie Kronentauben, Fasanentaube und Faultier, Terrarien u. Aquarien( die wirklich sehr schön dekoriert waren ) bis zu größeren Volieren mit verschiedensten Vögeln bis zu Löwenkopfäffchen und Kantschil mit Jungtier. Der Gang führte weiter in der Schmetterlingshalle mit vielen bunten Flattermännern und auch kleine Vögel befanden sich dort sowie ein Bereich für 2 Nilkrokodile, danach kam man zu den Schimpansen und zwei Hornvogel Verwandten.
Aus dem Haus raus waren denn gleich die Schabrackentapiranlagen mit 1,1 Besatz, die sibierischen Tiger 1,2 mit( für mich zu kleiner Anlage ),1,1 kleinen Pandas ne kleine Gruppe mit kurzkrallen Otter und Amurleoparden.
Und jetzt kam ich halt zu den Elefanten wo ich auch gleich den Bullen auf seiner Aussenanlage sah und gegenüber waren die Kühe zusehen und im Haus war auch schon ein junger Bulle der die Zucht weiter führen soll der aber bei weitem dem alten Bullen nicht das Wasser reichen kann alleine schon vom Aussehen wegen den fehlenden Stosszähnen, die Aussenanlagen waren doch gut geräumig mit großem Badebecken auf der großen Anlage wo sich die Kühe befanden, weiter ging es ins Haus rein das alles hatte was man so brauch und auch viel im Besucherbereich gabs zu sehen sowie auch viel für Kinder zum entdecken im großen und ganzen fand ich das neue Haus sehr gelungen super klasse gerade im Bezug auf den alten Haus das noch nebendran stand was natürlich irgendwo Nostalgie hat aber das da mal Elefanten drin standen ist schon gruselig, naja das hat man ja geändert.
Nun waren noch das Primatenhaus, Seehund.-, Seelöwen.-,Pinguinanlage zu zu sehen weiter waren denn die Eisbären, Braunbären( mit 3 jung Bären und der Mutter super klasse ), Rentiere, Moschusochsen und Wölfe zu sehen. Jetzt ging es halt in den neuen Bereich wo ich meiner Meinung sehr gelungene Anlagen befanden wie die Afrikaanlage mit ner großen Gruppe Impalas, Giraffen, Zebras,Rappenantilopen, 3 Breitmaulnashörner, 3 Blessböcke sowie Strausse, Perlhühner, Kronenkraniche und Weißstörche wobei die letzt erwähnten eher seperat gehalten wurden und die Perlhühner konnten sich auch frei bewegen, dort neben befand sich auch das Hippohaus mit 4 Tieren 2 Alttiere mit 2 Jungtieren( zum Haus noch zu sagen fast wie Zoo Berlin aber nur fast ).
Jetzt kamen noch Okapis wo sich einer der beiden gehaltenen Bullen auf der Aussenanlage befand und da soll demnächst auch ein Weibchen kommen. Auf dem Weg neben dem Giraffenhaus befanden sich noch Volieren wo sich Kongopfauen mit verschiedenen anderen Vogelarten drin waren, Hornraben, daneben waren denn auch noch 1,1 Karakale mit 2 Jungtieren, so jetzt kam man zu den Ausralienbereich wo sich Benetts u. Emus befanden wobei mich eigentlich nur die Teufel interessiert haben und da waren sie noch 2 Stück und die waren auch zu schön agil zu sehen worüber ich mich sehr gefreut hatte und die Fotos geben das auch wieder.
Mein Fazit zu dem Zoo ich war doch sehr angenehm erstaunt wie man auf nur 11 ha so viel an Tieren zu sehen gab und die Gehege waren auch sehr schön bis auf Ausnahmen aber die gibs ja überall.
(23.09.2011, 13:43)
Liz Thieme:   Noch eine weitere Meldung zu den Teufeln. Auch ein Weibchen wurde nun euthanisiert. Sie hatte starke Rückenprobleme und hatte schon ein sehr hohes Alter für die Art - 8 Jahre.
(17.07.2011, 10:58)
Liz Thieme:   Um die Tasmanischen Teufel sieht es nicht gut aus. Ich hatte ja im Thread "Die Rükkehr der Teufel" am 20.12.2009 schon über die Gruppe und deren physiologischen Probleme berichtet.

Gerade habe ich nun den Jahresbericht 2010 gelesen und etwas unschönes gefunden.
Neben einer gut ausgegangenen Zahnbehandlung beim Teufel "Montagu" sieht es beim Männchen "Morton" ganz anders aus.
Er zeigte letztes Jahr plötzlich krampfartige Anfälle. Man hatte die Befürchtung, dass er Tumore gebildet hat, wie seine wilden Verwandte. Daher wurde ein MRT durchgeführt, um Gehirntumore auszuschließen. Zum Glück zeigte sich keine Veränderung des Gehirns bzw. des Schädels. Daher wurde er mit Epilepsie Medikamenten behandelt und die Anfälle blieben eine Weile aus. Aufgrund seines höheren Alters reduzierte er seine Aktivität und auch die Sehkraft lies nach. Die Zoomitarbeiter beschlossen ihn zu erlösen. Die Autopsie zeigte eine fortgeschrittene degenerative Leukenzephalopathie (krankhafte Veränderung der weißen Hirnsubstanz), diese wurde schon bei alten Tieren in Nordamerika und Australien festgestellt.
(14.07.2011, 19:45)
Gerhard Joerres:   Zu Kopenhagen habe ich folgendes gefunden?

http://knutisweekly.com/2009/08/ein-besuch-bei-boris-und-noel-in-kopenhagen/
(15.07.2010, 21:37)
Gerhard Joerres:   Die Anlage in Kopenhagen war schon ziemlich klein, besondern wenn man noch bedenkt das zwei Gehege zusammengelegt worden sind.
(15.07.2010, 21:28)
Henry Merker:   Uups, ich habe gerade gesehen, dass der Bau der Eisbärenanlage nichts neues ist. Jedenfalls ist der Bau recht weit fortgeschritten...

Ergänzend zum Nordoppossum: Es ist in etwa so groß wie der Beutelteufel, wie einge Leser wissen dürften. Diese führten auch eindrucksvoll ihr Lautrepertoir vor...
(15.07.2010, 21:21)
Henry Merker:   Den Beutelteufeln geht es nach wie vor sehr gut. Am Montag dösten zwei der Tiere im Gehege, eines nahe des Hauses und eines am kleinen "Tümpel". Dort war dann auch der dritte sehr rege. Am Mittwoch dann war nur ein Tier zu sehen, das am Morgen noch schlief, um am Nachmittag dann durch das Gehege zu traben und sich sehr fotogen zu zeigen. Im Haus setzte sich das Tier in Kängurumanier auf seine Hinterpfoten, um Witterung aufzunehmen. Darum ist es nicht auszuschließen, dass im Zoo noch vier Tiere leben, die abwechselnd die Anlage aufsuchen können - zumindest hypothetisch. Da ich momentan meine Fotos nicht verkleinern kann, kann ich dies leider nicht mit einem Foto belegen...

Glücklicherweise konnte ich am Mittwoch auch das Nordopposum eine Viertelstunde beobachten. Dachte ich bis gestern noch, dass diese Art sehr klein ist - halt wie eine Ratte - belehrte mich das Tier eines besseren. Leider waren die Lichtverhältnisse nicht für Fotos geeignet...

Hatte ich sie am Montag noch nicht gesehen, so wurde ich am Mittwoch nicht enttäuscht: Sowohl die Kongopfauen als auch der Dumerillswaran zeigten sich.

Übrigens: Direkt zwischen dem Turm, den Löwen und der Seehundanlage entstehen momentan eine neue Anlage für Eisbären sowie eine begehbare Voliere für Flamingos und weiteren Wasservögeln, wo diese dann auch fliegen können sollen. Letztere soll nächstes Jahr fertig gestellt sein. Die Eisbärenanlage, die 2012 eröffnet werden soll, erhält den Namen "Arktischer Ring", da hierzu auch eine Anlage für Papageientaucher oder eine mit ihm verwandte Art gehört. Via eines Tunnels - wenn ich es richtig verstanden habe - soll man die Eisbären biem Tauchen beobachten können. Auf jeden Fall dürfte die Anlage eine deutliche Verbesserung zur derzeitigen sien, da diese mir doch sehr klein und auch nicht ohne erscheint; dass dort noch keine Bären herausgesprungen sind (oder sein solen), überrascht mich regelrecht...aber vielleicht täusche ich mich, was die Sprungkraft der Bären betrifft.
(15.07.2010, 21:16)
Karsten Vick:   Für mich ist Det nordatlantiske fuglefjeld interessanter als alle Eisbären...
Die neue Eisbärenanlage wird schon im Zooführer von 2005 als Großprojekt angekündigt, allerdings nicht im 2007er. Da haben sich wohl die Hippos vorgedrängelt...
(27.10.2009, 21:40)
Stefan Schubert:   Nun habe ich auch das hier geschafft.
Im Falle der Verbindung von Kuhanlage und Bullenkral sei noch angeführt, dass bevor die Absperrung des Besucherweges zugezogen werden kann, das Geländer abmontiert werden muss. Merkwürdig, da diese drehbar ausgeführt sind, doch deren Angelpunkt die Verbindungstore blockieren!

Noch eine Neuigkeit dürfte der beabsichtigte Neubau der Eisbärenanlage sein.
http://img136.imageshack.us/i/polarbearcopenhageninfoxk9.jpg/
Laut dem Modell dürfte die neue Anlage das Areal der gegenwärtigen nutzen. Es soll Unterwassereinblicke auch mittels Glastunnel erhalten. Die Finanzierung ist durch eine millionenschwere Schenkung gesichert. Eröffnet werden soll sie im Frühjahr 2012!
http://www.zoo.dk/BesogZoo/OmZoo/Pressemeddelelse/Pressemeddelelse%20-%20isbjoerne.aspx
(27.10.2009, 18:06)
Michael Mettler:   Ich habe beim Räumen noch zwei Zooführer aus den 80er Jahren entdeckt, die wahrscheinlich die Frage klären, was sich außer der alten Giraffenanlage noch auf dem Gelände des heutigen Elefantenparks befand. Da wäre zunächst ein Gehege für Gaur (heute nicht mehr im Zoo vertreten) zu nennen, das sich rückseitig an die Giraffenanlage anschloss (in Richtung Tiger- und Leopardenanlagen). Dann ein Volierenkomplex, eine Reihe ehemaliger Robbenbecken, die man nach Bau der heutigen Seehundanlage "trockengelegt" und nur noch "provisorisch für Kleine Pandas, Marabus usw. genutzt hatte - und die alte Flusspferdanlage! Tatsächlich befanden sich die Hippos zu dieser Zeit gar nicht (mehr) im historischen Elefantenhaus, sondern (wieder) im Seelöwen-Flusspferd-Haus. Die meisten Tierarten mussten also für den Bau der Elefantenanlagen den Zoo nicht oder nur vorübergehend (Flusspferde) verlassen, sondern erhielten Gehege an neuen, z.T. vorher ungenutzten Stellen.
(23.10.2009, 18:38)
IP66:   Flachdächer gab es schon in vorgeschichtlicher Zeit. Sie funktionieren allerdings nur dort, wo es wenig regnet - was auch die Bauahusarchitekten vielfach haben erfahren müssen. Ich halte es für recht wahrscheinlich, daß die Stalltrbereiche des Längstraktes stark verändert wurden. Noch mehr irritiert mich aber die große Öffenung oberhalb des Dachanasatzes im zum Längstrakt gerichteten Turm. Die macht eigentlich nur Sinn, wenn eine ganz andere Fortsetzung dieses Gebäudes geplant war.
EIne Fortsetzung der Giebelkanten der Portikus (man nennt sie Schräg-Geison bzw. Geisoi, was man aber gleich wieder vergessen darf) halte ich für unwahrscheinlich, kenne jedenfalls keine Vergleichsbeispiele.
(09.10.2009, 14:41)
Mel:   Ah danke.

Okay da sieht man es ganz deutlich, naja war ne Idee :D solche Details können manchmal echt täusche.
(08.10.2009, 21:15)
Michael Mettler:   @Mel: Nein, das ist die Kante des Oberlichtes (das übrigens in seinem Gefälle auch sehr gut zur Dachschräge daneben passt). Schau dir mal das am 30.9. von mir eingestellte Foto der anderen Hausseite mit dem ehemaligen Hirschebergehege an, da kannst du die Oberlichte auf dem Flachdach des Stalles sehen; so sieht das an beiden Hausseiten aus.

Übrigens könnte man in die Portikusseite noch hineininterpretieren, dass es dort ursprünglich vier statt zwei Eingangstüren gab (also eine je Säulen-Zwischenraum) und die beiden äußeren nachträglich zugemauert wurden. Auf jeden Fall hat die Wand dort "passende" Nischen im Mauerwerk.
(08.10.2009, 20:42)
Mel:   Ein interessanter Gedanke, dazu noch eine Frage die das Bild betrifft. der von mir markierte Bereich (roter Pfeil) ist das eine "weiße Linie" von Dir? Wenn nicht könnte das eventuell mit Deiner Dachidee zu tun haben. es könnte nähmlich dann eine ehemalige Anschlußstelle des Schrägdaches an den angrenzenden Turm sein.
(08.10.2009, 19:58)
Michael Mettler:   Auch zu diesem Gedanken ein eventuelles Indiz: Würde man die Dachschräge des Tempeltraktes auf dessen westlichen Stallanbau hinaus verlängern, würde sie recht genau bis zu jener auf dem Bild mit einem Pfeil markierten Stelle reichen, die danach aussieht, als habe man den Stall irgendwann etwas in die Tiefe erweitert (Steine und Fugen sehen ab dieser gedachten Linie anders aus). Der Stallanbau auf der Gegenseite wirkt sogar im Ganzen anders bzw. "neuer". Nun könnte es natürlich sein, dass man irgendwann vor dem Problem gestanden hat, dass die mit der Flusspferdhaltung verbundene Feuchte die Bausubstanz marodiert hatte, und bei der nötigen Renovierung gleich noch einen Meter Stalltiefe herausschlug. In diesem Zusammenhang wäre es wiederum interessant zu wissen, ob die Hippos mal die Hausseite gewechselt haben; die Feuchte-Theorie würde natürlich noch besser auf den östlichen Stalltrakt passen, der "neuer" wirkt, aber das Foto im 1963er Zooführer belegt ja die Haltung im westlichen Stall (falls es nicht seitenverkehrt gedruckt wurde). Erwähnenswert sei dabei, dass der östliche Stallanbau zwei (Rundbogen-)Tore zum Außengehege hat, der westliche aber nur eines; dort fehlt das dem Fünf-Türme-Bau näher positionierte der Gegenseite.
(08.10.2009, 19:39)
Michael Mettler:   Seit wann sind eigentlich Flachdächer üblich? Oder, anders gefragt: Könnten die beiden Stallanbauten des Tempeltraktes ursprünglich ein Schrägdach mit Dachpfannen und kleineren Oberlichtern besessen haben, das man später durch ein Flachdach ersetzte und die Lichtbänder zur Besucherhalle hin überhaupt erst zu diesem Zeitpunkt einbaute - wobei dann auch die Hochkant-Vermauerung stattfand?
(08.10.2009, 15:29)
IP66:   Da kommt jetzt einiges zusammen. Was das Grotierhaus in Antwerpen angeht, so spielen da noch klassizistische Ideale eine große Rolle, die allerdings nicht die Ãœbernahme der ja ägyptischen Formen beeinflußt haben, wie aber die Bevorzugung von Freisäulen. Deren Verteilung im Raum folgt Modellen, die auf französische Architekturlehrbücher aus dem ersten Jahrhundertdrittel zurückgehen und über die man in einem eigenen Thread sprechen könnte.
In Kopenhagen, gute zwei Generationen später, haben wir es dann mit zwei Reformstilen zutun, die in der Tat nicht recht zueinander passen wollen.
Das zeigt gerade das von Michael Mettler eingestellte Bild, das die Kollision der beiden Stile vorführt, recht deutlich. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß es einmal die Idee eine Fortsetzung der toskanischen Säulen in den Längsraum hinein gegeben hat. Die Deckenstruktur zeigt allerdings, daß man, als man sie konzipierte, nicht mehr damit rechnete, ansonsten müßte man hier ja noch auf ein Gebälk stoßen, wie es die Säulen im Türmebau tragen. Stattdessen finden wir Wandzungen, deren oberer Abschluß von einem Profil gebildet wird. Ich würde das Ganze, wenn es am unteren Ende auch noch ähnliche Strukturen aufweist, vielleicht als Wandpfeiler durchgehen lassen, zumal die Gebilde ja so etwas tragen wie einen Architrav, also einen das Gebäude umlaufenden "Sturz". Strukturell handelt es sich aber eher um die Vorderkante von Mauerzungen, die auf denen die Betondecke ruht. Diese Flachdecken, die man vermittels Stahlbeton herstellen konnten, bedeuteten gerade für die Strukturierung großer Räume einen gewaltigen Fortschritt. Bis dato war man gezwungen, zu Gewölbekonstruktionen zu greifen oder die Tragekonstruktion unter Kassettierungen verschwinden zu lassen, jetzt war das nicht mehr Möglich und die prägende Wirkung von Flachdecke und -dach hatte begonnen. Der kopenhagener Bau ist da, wegen der Einführung der "Wandpfeiler" und der flachen Vertiefungen ein wenig inkonsequent, doch wenn man auf die Lichtbänder schaut, sie sich in den vorderen beiden Jochen des Raums finden, kann man schon an das Arbeitsamt in Dessau oder auch das Bauhaus selbst dort denken.
Merkwürdig verändert dagegen scheint mir die Eingangsfront - ich glaube nicht, daß sie einst so kahl ausgesehen hat, wie sie das heute tut, auch wenn dort, mangels Architrav, weder Säulen noch Pfeiler gestanden haben können.
Die Diskussion macht deutlich, daß man mit jenem Neklassizismus letztlich auch nicht aus der Falle entkommen konnte, in die man dadurch geraten war, daß man zur Gestaltung neuer Bauaufgaben auf historische Stile zurückgreifen zu müssen glaubte. Die Portikus ist ja nichts anderes als eine von einem Tempel gleichsam abgeschnittene Vorderfront, die einen recht schmucklosen, aber äußerst praktisch organsierten Tierhausbau verdecken soll. Ein griechischer Tempel hätte, mangels Stahlbeton, nie einen so großen Saal enthalten können, ja die in der Portikus zum Ausdruck kommende Säulenfülle war gerade entwickelt worden, um einen ungewölbten Bau mit steinernen Dächern errichten zu können.
Insofern verkörpern beide Bauteile des kopenhagener Großtierhauses jene Probleme, die erst die expressionistischen Bauten in Leipzig oder die Bauahus-Adaptionen in Frankfurt und Zürich lösen sollten, weshalb sie vielelicht doch eher für ein Epochenende denn für einen Neuanfang stehen, auch wenn sie viele Elemente enthalten, die für die Architekturmoderne Europas wichtig werden sollten.

(08.10.2009, 14:40)
Michael Mettler:   Ist eigentlich die Anordnung der Deckenbalken im Tempeltrakt wirklich typisch für eine solche Halle? Im Zentralturm kam man jedenfalls ohne kreuzförmig angeordnete Träger/Balken aus, obwohl die dortige Decke vermutlich nicht weniger Gewicht zu tragen hatte. Oder ist das Gebälk vielleicht doch ein Ãœberbleibsel einer vorherigen Glasdachkonstruktion...?
(07.10.2009, 22:54)
Oliver Jahn:   @Michael, keine Frage, der antwerpener Bau ist deutlich homogener in seiner Erscheinung. Gerade aber bei den Außentoren wird auch hier eben deutlich, dass man sogar drei verschiedene "Modelle" vorfindet, die auf den ersten Blick gar nicht zu einander passen und die man sicher mit viel Fantasie auch ganz unterschiedlichen Epochen zuordnen könnte.
(07.10.2009, 22:47)
Michael Mettler:   Mein letzter Beitrag bezog sich übrigens auf den vorletzten von Mel.

@Oliver: Die Stalleinblicke der Ecklogen im Antwerpener Tempel spiegeln aber wenigstens genau die Form der ihnen gegenüber befindlichen Stalltore in die Außengehege wieder. In Kopenhagen wirkt das alles viel zusammengewürfelter.
(07.10.2009, 22:27)
Mel:   Also da würde ich doch glatt auf "später eingefügt" tippen, da ja sämtliche eckigen Säulen in Reihe verlaufen und das Haus in Stall und Besucherbereich unterteilen.
(07.10.2009, 21:53)
Michael Mettler:   ...was wiederum die Frage offen ließe, ob sie erst nachträglich eingefügt wurden und auch die tempelartige Portikus nicht den Originalzustand des Hauses zeigt. Immerhin haben die eckigen Säulen, die zwischen den runden optisch untergehen, "Dekorleisten" (ich kenne den Fachbegriff dafür nicht), die man sich im Grunde hätte sparen können.
(07.10.2009, 21:47)
Oliver Jahn:   ..und gerade bzgl. des nicht reinpassens. Hier muss ich noch mal Antwerpen bemühen. Schaut man sich die wunderschön verziehrten Säulen des Hauptraumes an, dann muten die Eckställe auch recht fremd an, so als würden sie gar nicht in diesen Tempel passen.
(07.10.2009, 21:46)
Mel:   Ich würde mich da Oli anschließen und sie auch eher als Schmucksäulen deuten, eventuell um das Thema "Tempel" etwas zu untstützen...so richtig passen sie ja nicht ins Haus rein irgendwie.
(07.10.2009, 21:41)
Oliver Jahn:   Ich kenne das Haus ja leider nicht und müsste es mir vor Ort mal genauer ansehen, um mir da ein wirkliches Urteil bilden zu können. Aber allein auf den Bildern vermitteln die Rundsäulen eher den Eindruck, als wären sie Schmucksäulen. Statisch machen sie an diesen Stellen keinen Sinn.
(07.10.2009, 21:31)
Michael Mettler:   @Oliver: Ja schon, aber insgesamt drei Stück dicht an dicht nebeneinander quasi über Eck? Warum setzte man dann nicht eine von den dicken Säulen in die Ecke und ließ die anderen weg? Dein Antwerpen-Foto zeigt aber sehr schön, wie ich mir die Eingangssituation eines verglasten Kopenhagener Hauses nach meiner unten angeführten Gedankenspielerei vorstellen würde.
(07.10.2009, 21:20)
Oliver Jahn:   Der nachträgliche Einbau der runden Säulen ist möglich, aber es gab auch andere Bauten, die Rund- und Ecksäulen bereits nebeneinander zeigen, ganz so ungewöhnlich ist das nicht. Zum Beispiel hier in Antwerpen.
(07.10.2009, 20:57)
Michael Mettler:   Ist der Tempeltrakt also vielleicht wirklich eine nachträglichte "verfachte" Säulenhalle? Selbst aus der Innenwand des Hauseingangs bzw. eigentlich der Zwischenmauer zum Vorraum des Hauses kann man drei Säulen herauserkennen, die denen an der Längsseite des Hauses in der Struktur ähneln. Nun stehen solche viereckigen Säulen ja auch in den "Winkeln" zwischen den optisch auffälligeren runden Säulen (siehe waagrechter Pfeil). Vielleicht gehe ich mit der Spinnerei zu weit, aber wäre es möglich, dass die runden Säulen erst nachträglich in den Entwurf eingefügt wurden - z.B., um einen Zentralaufbau zusätzlich zu stützen, der ursprünglich gar nicht in der verwirklichten Massivität geplant war? Mir kommt da IP66' Anmerkung von der Kuppel statt des Spitzdaches wieder in den Sinn: Denken wir uns im Zentralbereich eine mindestens teilweise verglaste Kuppel statt des zusätzlichen Stockwerkes mit Spitzdach, nehmen die dicken braunen Rundsäulen weg und verglasen die Abstände zwischen den eckigen Säulen im Tempeltrakt (auch an dessen Eingangsseite, statt der dortigen geschlossenen Mauer), ersetzen womöglich sogar das Dach des Tempeltraktes durch ein Gewächshausdach, ergäbe sich ein viel einheitlicheres Bild der beiden Gebäudebestandteile und ein sehr leicht wirkender Bau, quasi ein "Elefanten-Palmenhaus".
(07.10.2009, 20:19)
Michael Mettler:   Bin noch auf einem weiteren Foto fündig geworden, das ich wegen der vermeintlich schlechteren Perspektive bei zwei einander ähnlichen Bildern bisher nicht beachtet hatte, und siehe da: Die senkrechten Steine bilden den Fenstersturz über dem Lichtband der Besucherhalle. Dennoch: Sowas ist mir sonst nur in einer Dicke bzw. eigentlich Höhe von einer Ziegelsteinlänge als Anblick vertraut, aber nicht in der hier eingesetzten Weise.
(07.10.2009, 20:01)
IP66:   Spontan habe ich an ein vermauertes Oberlicht gedacht. Dazu paßt freilich nicht, das es zwischen den senkrecht gestellten Backsteinen auch einen normalen Verband von Läufern und Bindern gibt. In diesem Verband ragen immer Steine in die Wand hinein, was anzeigt, daß er zumindest so dick ist wie ein Stein lang. Der merkwürdige senkrechte Verband dagegen könnte erheblich dünner sein, da es dort keine Binder gibt. Das würde dafür sprechen, daß man aus zu findenden Gründen den Raum hinter der vermauerten Öffnung nutzen mußte.
(07.10.2009, 19:47)
Michael Mettler:   @Liz: Kann ich nicht sagen; wie gesagt, es ist mir erst auf dem Foto aufgefallen und wohl auch nur durch die Kameraperspektive sichtbar. Auf den Außenfotos ist jedenfalls sonst nichts Vergleichbares zu sehen, und ich kenne senkrecht gestellte Steine auch bei anderen Ziegelbauten eigentlich nur als Ober- und Unterkanten von Mauern - also als "Band", nicht als Fläche.

Eine weitere Bildersuche ergab übrigens, dass die Durchgänge von den Elefantenställen in die Eckställe Rundbogentore sind. Und das entlarvte gleichzeitig eine Fehlerinnerung: Mein Foto aus dem Elefantenstall kann nicht im Stall an der Stirnseite entstanden sein, denn sonst müsste die Wand hinten einen solchen Durchgang haben. Das ist also der Stall an der Westseite, und dann befindet sich hinter dieser Wand der Turm 4 - sorry.
(07.10.2009, 19:37)
Liz Thieme:   ist das die einzige Stelle am Haus mit hochkantigen Steinen? Dann wäre es seltsam. Ich hab schon häufiger an alten Gebäuden "Schmuckbereiche" gesehen, wo hochkant gemauert wurde. Den Sinn des Ganzen, abgesehen von der Abwechslung, sehe ich allerdings nicht.
Wenn es zum Lücken stopfen wäre, würde ich es ebenfalls nicht verstehen.
(07.10.2009, 17:48)
Michael Mettler:   Nein, von dem alten Flusspferdgehege kenne ich noch kein Bild. Aber da der dortige Bulle sich weigerte, ins neue Haus umzuziehen, verbrachte er ja immerhin noch zwölf Jahre im alten Haus. So stand der Zoo 1914 also vor der Situation, dass er eine für Hippos vorbereitete Unterkunft im neuen Haus hatte, der geplante Bewohner aber nicht dorthin umzusetzen war, und dass dessen alte Unterkunft, die man wahrscheinlich längst für andere Zwecke vorgesehen hatte, nun doch nicht frei werden würde und womöglich sogar noch renoviert/stabilisiert werden musste. Immerhin nutzte man sie später sogar noch als zweites Elefantenhaus.

Bei der Detailsuche auf meinen eigenen Fotos stieß ich quasi mit der Lupe auf etwas Ungewöhnliches, weiß das aber nicht recht zu bewerten. Der nebenstehende Bildausschnitt stammt von der Ostseite des Hauses, der das zuletzt für Hirscheber genutzte Gehege vorgelagert ist. Unten im Bild die Außenwand des eigentlichen Stallbereiches, darüber links und rechts die Oberlichter der Ställe, dahinter die Außenwand des eigentlichen Tempeltraktes bzw. von dessen Besucherhalle. Unter dem mittleren Pfeil verlaufen die Ziegelsteine normal waagrecht, nach der Anordnung der Stall-Oberlichter zu urteilen müsste sich hier einer der Mauerpfeiler befinden. Rechts und links davon (siehe Pfeile) stehen die Steine aber merkwürdigerweise hochkant. M.E. spricht das dafür, dass hier nachträglich etwas zugemauert wurde. Nur warum macht man sowas mit hochkant gemauerten Steinen, und was könnte dort vorher gewesen sein? Das ist es, was mich auf den Gedanken brachte, dass der Tempeltrakt anfangs ohne die außen angesetzten Stallbereiche gestanden haben könnte und seitlich entweder offen oder z.B. mit großen Fensterflächen versehen war, bevor man ihn für zusätzliche Tiere nachrüstete.
(07.10.2009, 14:59)
IP66:   Die Bauausführung im Portikustrakt scheint mir eher für goße Solidität als für Eile zu sprechen - wissen kann man das aber nie, und gerade im frühen 19. Jahrhundert konnte man sehr schnell und effektiv bauen. Gibt es denn Bilder von dem Flußpferdquartier? Die könnten vielleicht helfen, seine Tragbarkeit zu beurteilen.
(07.10.2009, 13:56)
Michael Mettler:   Deshalb wäre es eben interessant zu wissen, wann überhaupt mit dem Bau begonnen worden war - 1914 ist ja lediglich das Datum der Fertigstellung - und ob die Erweiterung "made in Eile" war, z.B. weil unerwarteterweise günstig junge Flusspferde bekommen waren oder sich die bisherige Unterkunft des bereits vorhandenen Hippo-Bullen als nicht mehr auf Dauer haltbar erwiesen hatte.
(07.10.2009, 12:40)
IP66:   Möglich wäre eine solche Planung schon - ich halte sie aber nicht für wahrscheinlich. Ich hatte ja shcon weiter unten darzulegen versucht, daß der Säulenverwendung im Türmebau und an der Protikus ein recht unterschiedliches Verständnis dieser architektonischen Elemente zugrundeliegt. Hinzu treten die unterschiedlichen Entwurfsstile der beiden Bauteile und das Problem, daß die wuchtigen dorischen Säulen in den Innenraum des Längsbaus kaum hätten einegefügt werden können, ohne die Besucher zu behindern.
Auch die unterschiedlichen Deckenstrukturen sprechen für eine solche Auffassungsdiskrepanz, vor allem das im Türmebau umlaufende, reich dekorierte Gesims mit Konsolfries und zu den toskanischen Säulen passenden Dekorationen. Allerdings stehen wir, ähnlich wie bei dem zwei Generationen älteren Gebäude in Köln, vor der Frage, weshalb man einen Bau schon kurz nach der Erweiterung umfassend und in einer Art stilistischer Neudefinition erweitert hat.
(07.10.2009, 11:29)
Michael Mettler:   Ich frage mich immer noch, warum zwar die Halle im Zentralturm und die Portikus Säulen aufweisen, aber der Rest des Hauses nicht. Wäre es denn denkbar, dass die Portikus ursprünglich zum Fünf-Türme-Bau gehörte und man sie kurzerhand um einige Meter versetzte, um ein Stück Gebäude dazwischenzufügen? Auch das Elefantenhaus in Frankfurt wurde ja beim Umzug vom alten auf das neue Zoogelände um zwei dazwischengesetzte Stallabteile verlängert.

Ein anderer Gedanke wäre, dass der Tempeltrakt zwar von Anfang an eingeplant, aber nicht für Tierhaltung gedacht war, also nur die Stallbereiche kurzfristig (wegen der Nilpferde?) hinzugefügt wurden. Die Lage des Gebäudes ließe ja durchaus an eine geplante Nutzung als Festhalle denken, und vielleicht hätte es dann eine Glasfront zwischen Halle und Tierbereich gegeben.
(06.10.2009, 17:08)
IP66:   Die Ãœberlegung, daß man die Seitenanlagen für zu dunkel hielt und zumindest die abgebildete später mit einem Glasdach versehen hat, halte ich für wahrscheinlich. Irgendwelche Oberlichter könnte es allerdings gegeben haben - selbst die berliner Elefantenpagde war so konzipiert, daß sich über den Ställen Oberlichter befanden, die sie gegenüber dem Besucherraum heller erschienen ließen.
Wenn man den Mittelturm nicht als Turm, sondern als nicht realisierte Möglichkeit einer im Gebäude wirksam werdenden Kuppel versteht, könnte man das Unbehagen mit dem Gebäude noch leichter nachvollziehen. Viele hier im Forum kennen das Berliner Antilopenhaus, das um ein entsprechendes Zentrum organisiert wurde, es gibt aber um 1900 eine ganze Reihe von Bauten, vor allem Kirchen, in denen ein kuppelbekrönter Zentralraum von zwei oder mehr Türmen flankiert wird. Gerade im evangelischen Kirchenbau spielte eine solche Kombination von Kuppelbau und Jugendstilformen als "wiesbadener Programm" eine große Rolle, und mit der Grundtvigskirche gibt es in Kopenhagen eine Gebäude, das dieser von Johannes Otzen betriebenen Reformbewegung recht nahe steht. Zwar ist ein Elefantenhaus keine Kirche, und ob sich die Dänen gerne daran erinnerten, daß die nach ihrem Glaubenshelden benannte Kirche deutsche Vorbilder hatte, kann man auch bezweifeln - dennoch halte ich es für möglich, daß viele Besucher, die solche Kirchen kannte, beim Außenbau an diese gedacht und deshalb das Innere unbefriedigend gefunden haben. Im Tempeltrakt wir jedenfalls eine deutlich überzeugendere Kongruenz von Innen- und Außenbau erzeugt, ohne den repräsentativen Anspruch aufzugeben.
(06.10.2009, 11:00)
Michael Mettler:   @Mel: Die Innenaufnahme des Elefantenstalles zeigt in Blickrichtung geradeaus dessen Schmalseite (hinter dieser Wand befindet sich also ein Eckturm), links die Außenwand, rechts die Gitterfront zur Besucherhalle. Es müsste der Stall an der Stirnseite des Hauses sein. Leider erinnere ich mich nicht, wie hoch die beiden Ställe in den "äußeren" Ecktürmen waren, aber ich würde behaupten, dass die Decke oberhalb der drei Rundbogenfenster verlief und diese als Lichteinfall für die recht dunklen Eckställe dienten (wahrscheinlich werden sie wegen genau dieser schummerigen Lichtverhältnisse derzeit als Mini-Kinos verwendet).

Nach Ansicht der Luftaufnahme habe ich mal im Groben die Dachlandschaft des Hauses darzustellen versucht; ohne proportionale Genauigkeit nur Pi mal Daumen, aber das sollte ungefähr hinkommen. Die flachen Dachbereiche über den Elefantenställen, die man aus Besucherperspektive nicht sieht, bestehen heute komplett aus Oberlicht, was die recht gute Ausleuchtung der Ställe erklärt. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das früher nicht so war, sondern es sich quasi um Dachterrassen handelte, und die hätten in Verbindung mit den Ecktürmen (die habe ich jetzt zwecks praktischerer Diskussion einfach mal durchnummeriert) einen Umlauf um den Zentralturm ergeben, über den man Heu und Stroh beliebig verteilen konnte. Dadurch hätte ein Lastengalgen an einem der Ecktürme ausgereicht, und es gibt ihn ja tatsächlich auch nur dort (Eckturm 4). Und es hätte via Dachterrasse auch eine Zugangsmöglichkeit zum Zentralturm gegeben, der ja genügend Volumen hat, Lagerraum UND Wohnung zu enthalten (frühere Pflegerwohnungen waren ja nicht gerade groß). Stellen wir uns nun vor, dass an der Nordseite ursprünglich nur ein ähnlicher Raum wie die Elefantenställe vorhanden (oder auch nur geplant) war, dann könnte sich dort das Treppenhaus befunden haben, über das man in den Zentralturm und auch auf die nordseitige Dachterrasse gelangte. Durch das Ansetzen des Tempeltraktes verschwand das Treppenhaus bzw. wurde neben den Vorraum der Besucherhalle verlagert (vielleicht in einen der Erker). Man würde heute also dort hinaufsteigen und durch den "Dachboden" des Tempeltraktes laufen, um zur ehemaligen Treppenhaustür des Zentralturmes zu gelangen.

Um die o.g. Bildbeschreibung nun noch mit der Skizze zusammenzuführen: Hinter der geradeaus zu sehenden Schmalseite müsste sich der Eckturm 1 befinden. Und was ich mich nun frage: Könnte der frei liegende Doppel-T-Träger, der oben im Stallraum zu sehen ist, nicht von einer früheren Zwischendecke übrig geblieben sein, auf der sich "meine" Dachterrasse befand? Da käme nämlich die Anmerkung von IP66 wieder ins Spiel, dass ein hoher Stall wie der heutige unnötig schwer zu beheizen war.
(06.10.2009, 10:17)
Mel:   Also ich vermute mal sehr stark das einer der vier Ecktürme eine nach außen liegende Eingangstür hatte, wie auf einem der Bilder zusehen (30.09 Außenseite des Hauses links vom Tempeleingang) es wäre logisch gewesen in diesem Turm auch eine Treppe hinauf zum Lagerraum ein zubauen. Wenn wir da von ausgehen das im Innenbereich des „Türmehauses“ nur die zwischen den Ecktürmen liegenden Innenställe einsehbar waren (wie Michael ja schon geschrieben hatte) liegt diese Vermutung nahe, denn irgendwie mußte man ja darauf kommen. Und ich vermute mal, daß eventuell nur die Türme beidseitig der Frontseite (gegenüberliegend der „Tempeleingangsseite“) Innen bzw. Umspeerställe beinhalteten. Ein Umsperren der Tiere im Winter für Reinigungszwecke wäre auch in diesem Falle möglichgewesen wenn diese Turmställe zu jedem angrenzenden Stall einen Zugang für die Tiere gehabt hätten. Ich denke mal Karstens Idee mit der Verbindung der Lagerräume in den Turmbereich ist nicht so abwegig, auf dem Foto vom Elefanteninnenstall sind drei Rundbögen zu erkennen und zusätzlich noch ein „Fenster“ oberhalb dieser Rundbögen. Wenn ich jetzt die auf dem „Innenstallbild“ oben links liegende Dachschräge mit der Außenaufnahme von 1914 vergleiche, würde ich das obere eckige „Fenster“ dem vermuteten Lagerraum zuweisen. Die drei Rundbögen könnten entweder zu den nicht einsehbaren Innenställe gehören oder einem Gang. Michael, in welche Blickrichtung hast Du diese Bild geschossen? Richtung „Tempeleingang“ oder genau entgegen gesetzt? Die auf der Außenansicht zu erkennenden Dachfenster wären ja sicher ohne weiteres über Spanndrähte oder Seile zu öffnen gewesen, dies wäre auch meine Vermutung für das Seil oder den Draht, der auf dem Innenstallbild von der hinteren rechten Ecke zur linken Seite mittig der dort liegenden Wand geht. Was ist aber mit den fenstern im Zentralturm? Auf dem 1914 Bild ist ja das ganz linke der vier zusehende Fenster offen und es sieht nicht wirklich nach einem angekippten Fenster aus. Ein Fenster links oder rechtsseitig zu öffnen ist mit Spanndrähten per „Fernbedinung“ schon etwas komplizierter als bei einem Dachlukenfenster. Ich tippe mal darauf, daß es im Zentralturm im Höhenbereich der Fenster einen Umlauf gegeben haben muß, auch mußte man ja sicher auch mal irgendwie an die Mechanik der Uhr kommen. Hoch genug ist dieser Trum ja. Denkbar wäre in diesem Falle auch das von diesem Umlauf die einzelnen Turmkammern (Lagerräume) zugänglich waren, durch eine Wendeltreppe zum Beispiel. So würde ein Außenzugang zur oberen Ebene vollkommen ausreichen, und der restliche Außenbereich konnte komplett mit Außenanlagen umgeben werden. Die nicht durch einen Wegezugang platzraubend getrennt werden mussten. Auch vermute ich, daß der auf dem 1914 Bild gezeigten Bereich zwischen der links liegenden und der rechts liegenden Außenanlage eventuell als Schleuse gedient haben könnte.
(06.10.2009, 01:16)
Michael Mettler:   Mir ist gerade noch etwas aufgefallen: Der Fünf-Türme-Bau hat zwar im Zentralturm Abluftschächte und sogar eine Uhr, aber keinerlei Schornstein, und das bei einem Haus für tropische Tiere! Der Schornstein steht auf dem Tempeltrakt. Was bedeutet: FALLS unsere Annahme stimmt und der Fünf-Türme-Bau quasi den Urzustand des Hauses darstellte, dürfte sich an dessen Nordseite die Heizungsanlage und somit auch ein Schornstein befunden haben - den Ofen an die kälteste Hausseite (und damit auch in meinen fiktiven Besucherbereich) zu stellen, machte ja durchaus Sinn.

Ich nehme an, dass der Fünf-Türme-Bau nicht unterkellert ist, der Tempeltrakt hingegen schon. Die Position des Schornsteins lässt nur zwei Möglichkeiten zu: Entweder stand der Ofen unter dem Giebel der Portikus (was Blödsinn gewesen wäre) oder im Keller, und der Schornstein verläuft zwischen den beiden Eingangstüren der Besucherhalle bis dort hinab. Von den beiden auf den umlaufenden Pflegergang mündenden Rundbogentüren rechts und links des Halleneinganges könnte mindestens eine zu einem Treppenhaus im Vorraum des Hauses gehören, das in den Keller herab führt; auch der "Dachboden" des Tempeltraktes ist vielleicht von hier aus erreichbar. Mein Foto der Portikus von schräg links zeigt im Sockelbereich zwei kleine Fenster, und hinter der Metall-Doppeltür links könnte sich z.B. eine Kohlenrutsche in den Keller hinab befunden haben. Die einzelne Metalltür wäre eine weitere Zugangsmöglichkeit nach unten (oder der Zugang zu einem Kellerraum, in dem z.B. Futterrüben eingelagert werden konnten). Ich nehme übrigens an, dass der heute sichtbare Betonsockel unter den roten Mauersteinen ursprünglich durch irgendetwas verbrämt war (oder es dort eine Böschung gab).

Karsten, an der Theorie mit dem zentralen Heuboden und den Futterluken in den Türmen gibt es einen Haken: Die obere Etagen der vier Türme sind mit dem zentralen Turm gar nicht verbunden, da dort einfach Ecke an Ecke stößt. Man hätte also über die Dächer der Elefantenställe laufen müssen, um Heu usw. vom Zentralturm in die Ecktürme zu bringen. Dann aber hätte man sich die Luken auch schenken und das Heu gleich vom Stalldach runterschmeißen können. Sieht also eher danach aus, als hätten nur die vier Türme als Futterlager gedient und wären einzeln bestückt worden. Allerdings müsste dann der Pfleger irgendwie dort hinauf gekommen sein...
(05.10.2009, 23:43)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: Und gerade Letzteres wird ja zumindest für die Westseite des Hauses durch das Foto von 1914 widerlegt: Da gibt es bereits den Stallanbau, der in Fluchtlinie mit den Türmen verläuft (siehe Pfeil), und dessen Außengehege noch gar nicht fertig ist. Sollte dieses Foto erst nach 1914 entstanden sein, bliebe nur der Zeitraum bis 1917, denn auf dem so datierten Zooplan hat das Haus bereits den heutigen Grundriss. Aber warum sollte dann der Weg vor dem Elefantengehege noch im Bauzustand sein?

Eigentlich bliebe nur eine Lösung: Das Haus war ursprünglich nur für Elefanten und als Fünf-Türme-Bau geplant, seine Nordseite vielleicht nicht mal als Eingang: Die Rundbogentüren in den heute mittig gelegenen Türmen könnten die Besucherzugänge gewesen sein. Seht euch den von Mel unten eingestellten Grundriss des ersten Berliner Elefantenhauses an, der hatte einen solchen geraden Besuchergang - nur dass man diesen in Kopenhagen durch die große Mittelhalle ergänzte, die zum Gang hin eventuell mit Türen versehen war, so dass der Gang als Temperaturschleuse diente. Die Wand nach Norden blieb ungenutzt; Außengehege für tropische Tiere richtete man ohnehin nicht in diese Himmelsrichtung aus. Was für einen solchen Besuchergang spräche: Der Sockel der noch heute dort sichtbaren Ställe entspricht nicht dem der eigentlichen Elefantenställe, sondern dem der Ställe im Portikustrakt (sieht man auf den Innenfotos), der Boden ist also in diesen Türmen wohl erst nachträglich angehoben worden.

Ich weiß nun nicht, wie lange an dem Haus gebaut wurde, aber ab 1910 begann eine Serie von Nilpferdimporten aus Ostafrika nach Europa, durch die es möglich wurde, junge Paare zu erwerben (und das vielleicht sogar zu günstigeren Preisen als die vorherigen Gelegenheitsimporte und seltenen Nachzuchten). Das könnte zu der Entscheidung geführt haben, das bereits geplante oder in Grundzügen schon stehende Elefantenhaus kurzerhand um einen Hippo-Trakt zu erweitern, bei dem man dann den Eingang an die Nordseite verlegte und - da nun näher an den Schlosspark und damit ins Blickfeld dortiger Besucher gerückt - repräsentativ als Tempelportikus gestaltete.
(05.10.2009, 22:53)
Karsten Vick:   Wenn auch die Fenster am großen Turm Richtung Elefantenbullenanlage etwas wohnraum-ähnliches haben, denke ich doch, dass es auf dieser Ebene ein Futterlager gibt/gab. Für einen ungeheizten trockenen Raum sprechen z. B. die Abluftschächte oben am großen Turm. Die Tore auf dieser Höhe in den vier Ecktürmen habe ich mir schon immer als Luken vorgestellt, durch die Futter auf den Boden gelangte oder von dort in die Anlagen geworfen wurde. Nicht nur die Luke mit der Seilwinde diente zur Futteranlieferung, auch die genau gegenüber liegende konnte mittels Förderband oder Gebläse mit Heu oder Stroh beschickt werden.
Aus den Luken über den Außenanlagen könnte Heu zu den Tieren heruntergeworfen werden.
Und nun seht euch die Fotos von der Nordseite an. Welchen Sinn ergeben die Tore, die auf die Stallanbauten des Portikusteils weisen? Keinen, wenn man nicht annimmt, dass der Portikusteil, zumindest aber die Stallanbauten später an das Fünf-Türme-Haus angebaut wurden.
(05.10.2009, 21:50)
Michael Mettler:   @IP66: Der noch heute existierende Lastengalgen an einem der Türme lässt den Schluss zu, dass es oben im Haus einen Heuboden gab. Immerhin musste eine ganze Reihe von Dickhäutern mit Raufutter versorgt werden. Auch Tierpflegerwohnräume sind nicht auszuschließen.

Die eigentlichen Ecktürme - also die an der Stirnseite des Hauses - enthalten Ställe, die vom Besucherraum aus nicht einsehbar waren, also folglich auch nicht besonders hervorgehoben werden konnten. Und die Räume der beiden anderen Türme, die letztlich nur den Übergang zum Tempeltrakt bilden, liegen so in Reihe mit den dortigen Ställen, dass auch sie keine besonderen Akzente setzen. Ganz im Gegenteil: Da dort das Fensterband fehlt, das über den Ställen des Tempeltraktes zu finden ist, wirken sie sogar nachrangiger. Vielleicht wurden sie wie auch die in den Ecktürmen nur als Wechselställe benutzt, wenn die Dickhäuter im Winter nicht ins Außengehege durften und ihre Ställe gesäubert werden mussten.
(05.10.2009, 20:26)
Oliver Jahn:   Gerade angefüllt mit all den Eindrücken aus Wien stellt sich mir wieder einmal die Frage, warum solche wirklich beeindruckenden Häuser nicht für die Tierhaltung weiter genutzt werden? Gerade in flächenmäßig kleineren Zoos kann ich solche "Verschwendung" doch eigentlich nicht leisten.
(05.10.2009, 20:14)
IP66:   Der eigentliche Besucherbau scheint demnach erheblich niedriger als die Stallungen zu sein - was bei mir die Frage provoziert, was sich denn darüber und unter dem Pyramidendach befindet.
Dergleichen hohe Ställe halte ich für wenig praktikabel, jedenfalls dann, wenn man keine Giraffen halten will. Ähnlich wie beim neuen Elefantenhaus in Köln stellt sich ja das Problem, den Standort der Tiere hinreichend zu erwärmen. In Krefeld sah ich vorgestern, daß sich auch Heizstrahler zu diesem Zweck nutzen lassen, doch ich weiß nicht, ob die 1920 schon so leistungsfähig waren, daß das ausreichte. Anders als beim münchner Gebäude scheinen auch die Ecktürme nicht als irgendwie hervorgehobene Innengehege gedient zu haben.
(05.10.2009, 19:21)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: OK - ich hatte mir alternativ schon ausgemalt, dass sich der Bewohner über sein altes Haus ärgert und auch lieber sowas schön Modernes hätte wie die Elefanten nebenan :-)

@IP66: Die Stallräume im Türmebau sind sehr hoch, wie das nebenstehende Bild zeigt; das ist im Inneren eines der vorherigen Elefantenställe aufgenommen. Der Besucher konnte also beim Betreten des Hauses zwar schon die Elefanten am Ende der Halle sehen, aber die Höhe von deren Unterkunft erschloss sich ihm erst, wenn er direkt vor dem Stall stand. Ein ähnlicher Effekt also wie in manchem Giraffenhaus (z.B. Hannover oder Münster). Zum historischen Affenhaus hatte ich mir noch gar keine weiteren Gedanken gemacht.
(05.10.2009, 16:50)
Karsten Vick:   @Michael Mettler: Deine Sorge um den Wohnwert des Fachwerkhauses ist unbegründet. Wenn du mal bei Google Maps guckst, dann siehst du, dass das Haus schon vorher eine Böschung und Stallrückwand genau neben sich hatte. Denn wie ich schon schrieb, sieht man bei Google noch den Bauzustand vor dem großen Abriss.
(05.10.2009, 15:21)
IP66:   Mittlerweile kann man ja Tierhäuser ganz gut künstlich beleuchten - zudem könnte es schon in der Erbauungszeit über den Innenkäfigen Oberlichter gegeben haben. Maine Bedenken bezogen sich eher darauf, daß der Besucher von außen ein hohes Kegeldach mit vier Begleittürmen wahrnimmt, dann nur einen dunklen und relativ niedrigen Innenraum erlebt.
Was sagst Du denn zu den verglasten Pavillion des Affenhauses?
(05.10.2009, 14:28)
Michael Mettler:   @IP66: Der Gedanke an Giraffen liegt zwar auf der Hand, aber die Badebecken in jedem der drei Außengehege sprechen dagegen. Wann Kopenhagen in die Giraffenhaltung eingestiegen ist, weiß ich allerdings nicht. Interessant aber, dass auch hier die Giraffen wenigstens in unmittelbare Nachbarschaft der Dickhäuter gestellt wurden. Es gab anscheinend über verschiedene Epochen hinweg eine Vorliebe dafür, die Riesen des Tierreiches dicht beieinander zu zeigen; wenn schon nicht in der anderweitig diskutierten "Exotenkarawane" zusammen im selben Haus wie in Antwerpen oder München, so doch wenigstens in benachbarten Häusern und Anlagen, was bis in die jüngere Vergangenheit reicht (siehe Münster oder Magdeburg).

Ich habe vor Ort nicht darauf geachtet, ob der Lichteinfall im Dickhäuterhaus durch eine originale oder eine nachträglich eingerichtete Lösung gewährleistet wird, aber im jetzigen Zustand ist das Haus innen nicht gerade dunkel. Die unten eingestellten Fotos sind sämtlich ohne Blitz und Stativ entstanden, und zumindest im Tempeltrakt gibt es in der Besucherhalle nur vereinzelte Leuchtstoffröhren.
(05.10.2009, 13:31)
IP66:   Wenn ich es richtig verstehe, dann könnte man das zweite Bild vom Großtierhaus als eine Bestätigung meiner Ãœberlegung sehen, daß es in zwei Abschnitten gebaut wurde. Ich halte es dann für sehr wahrscheinlich, daß wir mit zwei Architekten rechnen müssen. Seit längerem frage ich mich, ob nicht die "Kuppel" resp. der mittlere der fünf "Türme" schond den Zeitgenossen als wenig ansprechend aufgefallen ist. Der Außenbau wirkte dadurch bereichert, vor allem, wenn man bedenkt, daß es sich wohl um das größte Tierhaus im damaligen Zoo gehandelt haben wird, doch im Innern muß das Ganze recht düster gewesen sein. Zwar ist Herrn von Seidls münchner Glaskuppel eine sehr avantgardistische Lösung, doch wirkt das kopenhagener Gebäude, ohne Oberlichter oder wenigstens ein durchgehenes Fensterband, in dieser Hinsicht wenig ansprechend und antiquiert. Ich könnte mir vorstellen, daß dieser Befund bei Zooleitung und Aktionären den Wunsch geweckt hat, zwar nicht nach deutschen Mustern, aber eben doch repräsentativer zu bauen und das Ergebnis als heutige Gestalt des Protikustraktes vor uns steht.
Die Besatzgeschichte des Hauses erinnert mich an Wuppertal, wo allerdings auch das Elefantenpaar zur Eröffnung gekauft wurde. Dort gab es auch kein Geld für ein Nashorn, das Flußpferdpaar dagegen konnte man sich leisten. Die Besatzgeschichte des mit Kopenhagen fast gleichzeitigen münchner Großtierhauses kenne ich nicht gut genug, habe aber angesichts der Höhe des dänischen Gebäudes schon überlegt, ob nicht dort zumindest Giraffen ausgestellt werden sollten.
Für wichtig halte ich auch das Affenhaus: Der Spielkäfig in der Mitte und die anschließende Galerie erinnert mich an die Gebäude der zweiten Generation, in denen der zentrale Spielkäfig von Außenanlagen für empfindlichere Arten flankiert wird (etwa das erste hannoveraner Gebäude für diesen Zweck). Der maurische Dekor paßt gut zu dem kölner Haus, das dort schon zur Zoogrundung bestand. Ich frage mich allerdings, ob das kopenhagener Gebäude anders organisiert war, da es ja zuseiten der Käfiggalerien noch Pavillions gab, von denen der auf dem Foto vorn liegende geschlossene Fenster aufweist und auch der hintere wohl keinen Spielkäfig vorstellt. Wenn diese Anlagen die Innenräume beherbergten, so wäre ein Umsperren der Tiere aus dem Mittelkäfig eine ziemlich komplizierte Angelegenheit gewesen. Vielleicht handelt sich sich aber auch um verkleidbare Außenkäfige - ähnlich wie im alten Zoo in Nürnberg, wo man eine Generation später auch nach Belieben Glasscheiben vor die Gitter setzen konnte. Das Prinzip spielte bei einer Reihe von Wintergärten eine Rolle (das am besten zugängliche befindet sich im Schloßpark von Karslruhe), lag somit nahe und wurde schon im späten 18. Jahrhundert praktiziert.
Der orientalisierende Dekor spricht ein wenig gegen meine These, daß man sich in Kopenhagen nach der Niederlage von 1864 in der Tiergartenarchitektur von den deutschen Vorbildern gelöst hat. Allerdings gab es in Berlin zu diesem Zeitpunkt noch kein orientalisierendes Affenhaus, und die Reichsgründung lag zum Entstehungszeitpunkt des Gebäudes gerade ein Jahr zurück, was eine echte Neuorientierung erschwert haben dürfte (die fragliche Niederlage konnte man allerdings schon über fünf Jahre verarbeiten). Allerdings, und das ist wichtig, scheint man in Kopenhagen, anders als im das ganze Jahrhundert eng verbündeten Großbritannien, 1872 noch auf aufwendig exotisierende Tierhäuser gesetzt zu haben, wie es sie eigentlich nur in einigen deutschen Aktienzoos und in Antwerpen gab.
(05.10.2009, 11:33)
Michael Mettler:   @Ingo Rossi: Mit der Verbindungsmöglichkeit liegst du bestimmt richtig. Was mir in natura nicht ins Auge fiel, entdeckte ich jetzt bei der Detailsuche auf den Fotos: Das Besuchergeländer links des Weges lässt sich so aufschwenken, dass es den Weg beiderseits absperrt (siehe Rollen), und das graue Metallgatter hinter den Betonsäulen der rechts gelegenen großen Anlage dürfte dann eine Seite des Elefanten-Laufganges bilden. Ãœber diese Verbindung wäre die große Außenanlage im Prinzip auch per Fahrzeug zu erreichen (für die Anlieferung von Sand und Baumstämmen immerhin nicht ganz unwichtig), den sie liegt exakt in der Fluchtlinie des großen Gehegetores in der Bullenanlage.

Trotzdem eine aufwändige und optisch unbefriedigende Situation, da man die Tiere vom Besucherweg aus entweder hinter Betonsäulen oder hinter den rechteckigen "Löchern" sieht. Eine Verlängerung des Balkons der oberen Hausetage in Richtung Bullenaußengehege hätte vielleicht eine bessere Einblickmöglichkeit ergeben und den "Besuchertreibgang" um die Bullenanlage herum, der im hinteren Bereich ohnehin nur Einblicke durch Säulenreihen hindurch bietet, überflüssig gemacht (bzw. es wäre eben ein reiner Wirtschaftsweg geblieben).
(04.10.2009, 16:00)
Ingo Rossi:   @Michael: Danke. JA, ich habe die Stelle als mögliche Verbindung der beiden Gehegen gesehen. Wie ist mir allerdings nicht ganz klar gewesen. Auch ich dachte an irgendwelche Hebeplattformen, die den Graben verschliessen können. Optisch sah es allerdings wirklich nicht sehr ansprechend aus.
(04.10.2009, 14:56)
Michael Mettler:   P.S. Die auf dem historischen Foto ganz rechts außen vermutlich im rechten Nebengehege zu sehende Silhouette könnte man als Nilpferd deuten. Da das Gehege ein Becken hatte, wäre es durchaus möglich, dass das 1914 eingetroffene Nilpferdpaar dort untergebracht war und man es erst später für Elefanten nutzte.
(04.10.2009, 14:52)
Michael Mettler:   Das nebenstehende Foto stammt von einer der im Zoogelände aufgestellten Schautafeln zur Zoohistorie und soll laut Bildunterschrift um 1914 entstanden sein. Bei genauerem Hinsehen offenbart es ein paar interessante Details. So sieht der Weg, auf dem die Besuchergruppe steht, noch nach Baustelle aus. Hinter dem linken hinteren Eckturm (dem mit dem Lasten-Galgen) lugt noch ein weiteres Mauerstück hervor, das belegt, dass der Tempeltrakt tatsächlich seit dem Bau des Hauses vorhanden ist. Aber er hatte bei Aufnahme des Bildes noch kein Außengehege, denn man sieht im Hintergrund des linken Elefantenauslaufes keine weiteren Gitter, sondern einen Haufen Erdaushub und (vermutlich) zwei Bauarbeiter. Das Foto zeigt zudem je ein Badebecken in beiden sichtbaren Gehegen. Auf dem Zooplan von 1917, der auf der selben Schautafel als vermutlich erster nach dem Hausbau erschienener abgebildet ist, sind am Tempeltrakt beiderseits je zwei kleine Außengehege zu sehen, in denen nichts auf ein Badebecken hinweist.

Zum Tierbestand bei Eröffnung habe ich ein wenig recherchiert:

Die drei auf dem Foto zu sehenden Elefanten repräsentieren den kompletten damaligen Rüsseltierbestand. Im Hauptgehege das Zuchtpaar Chang (seit 1878 im Zoo, gestorben 1918) und Ellen (seit 1896 im Zoo, gestorben 1929), im seitlichen Gehege der am 6.4.1912 geborene Jungbulle Julius (blieb im Zoo, gestorben 1921).

Ein Flusspferd, der Bulle Jeppe, war als erster Vertreter seiner Art schon seit 1905 im Zoo vorhanden. Er lebte in jenem Haus, das später als Elefanten-Gemsen-Haus genutzt wurde und heute noch als Tapir-Seelöwen-Haus besteht. Jeppe galt als wilder Geselle, und alle Versuche, ihn ins neue Dickhäuterhaus umzusiedeln, schlugen fehl. So blieb er bis 1926 in seinem alten Haus; da gelang es, ihn in eine Kiste zu verpacken und abzugeben (vermutlich via Hagenbeck nach Südamerika). Bereits 1914 war ein ca. 3-jähriges Nilpferdpaar eingetroffen, vermutlich kurzfristig beschafft, damit das in diesem Jahr neu zu eröffnende Haus nach dem Fehlschlag mit Jeppe adäquat besetzt werden konnte. Das vermutliche Geburtsjahr der beiden Hippos legt den Verdacht nahe, dass sie der damaligen Importwelle aus Deutsch-Ostafrika entsprungen sein könnten. Während die Kuh Stine schon 1915 starb, lebte der Bulle August bis 1953 im Zoo, allerdings nach Stines Tod bis 1923 allein.

Nashörner hat es in Kopenhagen bis 1933 überhaupt nicht gegeben. Das erste Rhino war der Spitzmaulnashornbulle Stamper, der Fa. Ruhe gehörte, seinen "Hauptwohnsitz" in Hannover hatte und 1933 für die Sommersaison nach Kopenhagen vermietet worden war. Stamper kam am 15.5.1933 an, bezog ein Gehege des Dickhäuterhauses und verließ den Zoo im Oktober wieder in Richtung Hannover.

Wie man sieht, war das Haus also in seiner ersten Zeit nicht gerade stark mit großen Dickhäutern besetzt. Über Tapire und Zwergflusspferde (oder auch tropische Schweine) habe ich keine Daten, aber da Zwerghippos erst kurz vor der Hauseröffnung "wiederentdeckt" worden und noch nicht beliebig zu bekommen waren, würde ich diese nicht im Besatz der Anfangsjahre des Hauses vermuten.

Ein Farbfoto im Zooführer von 1963 lässt darauf schließen, dass die Nilpferde damals (und bis zur Aufgabe der Haltung?) den Tempeltrakt rechts vom Hauseingang bewohnten, da im Hintergrund der Tiere außerhalb des Außengeheges eine der Eingangssäulen zu sehen ist.
(04.10.2009, 14:47)
Michael Mettler:   @Ingo Rossi: Die Fotos zeigen genau die Situation, die auch wir vorfanden und uns über die rechteckigen Schächte gewundert haben. Wenn das ein Stück Trockengraben sein soll - auf der Elefantenseite gab es E-Drähte - dann wirkt dieser im baulichen Umfeld durch seine Rechteckform seltsam unpassend. Wir hatten schon gerätselt, ob sich darin eine Hebeplattform o.Ä. verbergen könnte.

Sandboden gibt es drinnen immer noch, es wird sogar im Zooführer besonders darauf hingewiesen. Auch in der Halle des alten Bullen Chieng Mai gab es einen Sandhaufen, allerdings auch unbesandeten Hartboden. Die siebenköpfige Elefantengruppe war bei unserem Besuch dreigeteilt: Altbulle Chieng Mai im seiner Halle, zwei Kühe mit dem dreijährigen Nachzuchtbullen Gandhi in der großen Halle, zwei weitere Kühe mit dem potenziellen Zuchtbullen Tonsak auf der großen Außenanlage (die Bullen-Außenanlage war an diesem Tag leer).
(04.10.2009, 13:57)
Ingo Rossi:   Noch einer....
(04.10.2009, 13:32)
Ingo Rossi:   Noch ein Versuch das Foto einzustellen.
(04.10.2009, 13:30)
Ingo Rossi:   Gleicher Stelle nur der Blick ins Bullengehege.
(04.10.2009, 13:28)
Ingo Rossi:   Blick vom Besucher weg in das Kuhgehege mit dem mir merkwürdig vorkommenden Ãœbergang (?), der geschlossen war.
(04.10.2009, 13:27)
Ingo Rossi:   Nun wieder zuhause angekommen hae ich mal in meinen letztjährigen Fotos nachgeschaut. Auch ich hatte die Tafel von Herrn Dreyer falsch in Erinnerung. Er ist nicht der Architekt. Das neue Elefantenhaus ist sicherlich nicht ganz einfach zu verstehen. Viele Eindrücke, wie auf den Fotos der Ãœbergang zwischen Bullen und Kuhgehege, für den anscheinden der Besucherweg gesperrt werden muss, waren für mich nicht klar oder schön. Zu gross kam mir der Innenraum für die Besucher allerdings nicht vor. Ich wurde bei meinem Besuch kurz vor dem Elefantenhaus von einem heftigen Regenschauer überrascht. Das Haus war sehr voll, viele Besucher hielten sich dort sehr lange auf. Obwohl es ja einige begehbare Tierhäuser in Kopenhagen gibt, schient mir sowohl die Ausstellung, die didaktischen Spiele sowie das Forum-Kino sehr gut besucht und ausgelastet. Für die eigentlichen Bewohner allerdings fand ich die Innenräume recht ansprechend und gut für die langen, windigen Wintertage geeignet. Bei meinem Besuch 2008 war der Boden der grosse Halle ganz mit Sand unterschiedlicher Höhe gefüllt. Wurde das beibehalten?
(04.10.2009, 13:25)
Michael Mettler:   Den Architekten des Elefantenhauses von 1914 habe ich nun auch rausgefunden: Peter Andreas Rosenkilde Gram. Für das von Liz eingestellte Affenhaus (1872-1921) zeichnete Christian Frederik Hetsch verantwortlich. Ein weiteres Affenhaus, das offenbar die Basis des noch heute stehenden darstellte, wurde 1891 von Alfred Evers erbaut und 1928 durch Edvard Thomsen und Frits Schlegel umgebaut - möglicherweise entstanden dabei die beiden angeschlossenen Freianlagen, denn die 20er Jahre waren ja die Blütezeit der Affenfelsen und "-paradiese".

Über die Flächenverhältnisse des neuen Elefantenhauses bietet der Zooführer ein paar Fakten:
Fläche Elefanten außen 3.350 qm
Fläche Elefanten innen 1.360 qm
"Service area" (dürfte wohl der Pfleger- und Wirtschaftsbereich sein) 770 qm
Besucherbereich 2.300 qm

Bei der letztgenannten Zahl wage ich allerdings zu bezweifeln, dass die Wegeführung um die große Außenanlage herum tatsächlich eingerechnet ist, denn schon der Besucher-Innenbereich des Hauses und die direkt benachbarten Wege (um die Bullenanlage herum, Eingangsbereich) dürften diese Fläche m.E. locker erreichen.
(04.10.2009, 12:07)
Liz Thieme:   dann erklärt sich auch der Rest des Textes. Es ist halt schon nicht immer einfach das Dänische eindeutig zu verstehen. Aber freu mich über jeden Text den ich zu 90% verstehe.

Das mit dem Haus erinnert bisschen an den Norden *seufz* da wo die Häuser den Deich vor der Nase haben.
(03.10.2009, 23:02)
Michael Mettler:   @Liz: Waldemar Dreyer war allerdings nicht der Architekt des Hauses, sondern während dessen Bauzeit der Zoodirektor - "von ihm gebaut" ist also relativ.

Was die von Liz eingestellte Modellzeichnung des neuen Elefantenhauses verschweigt: Neben dem dortigen Buchstaben "B" verläuft der von mir unten (am 28.9.) illustrierte "Besucher-Treibgang", und hinter dessen Außenmauer befindet sich eben nicht nur eine Grünanlage, sondern dort steht ein bis dahin idyllisch gelegenes Fachwerk-Wohnhaus, dessen Wohnwert durch die neue (und hohe) "Zonengrenze" wenige Meter vor den Fenstern bestimmt nicht gerade erhöht wurde. Vom Platz vor dem Eingang des Elefantenhauses aus bietet sich dorthin der nebenstehende Anblick.
(03.10.2009, 22:50)
Liz Thieme:   und noch ein Nachschlag an alten Häusern
das alte Affenhaus von 1872.

weiß nicht ob es schon irgendwo erwähnt wurde. Das Elefantenhaus (1914) wurde von Waldemar Dreyer gebaut.
(03.10.2009, 00:03)
Liz Thieme:   ich habe noch mal ein gutes Modell gefunden, was die Mängel, die Jenny und Micha genannt haben, zeigt.
A Besucherbereich
B Bullenareal + nebenliegende Kuppel
C Kuh/Kalbareal + nebenliegende Kuppel
D Badebereich
E altes Elefantenhaus (1914)
F Frederiksberg Have

es ist erschreckend wie viel Platz die Besucher bekommen haben.
(03.10.2009, 00:00)
Michael Mettler:   Ein Beispiel dafür, dass hochtrabende Namen für Zooanlagen keine Erfindung der Neuzeit sind: So sah um 1920 herum in Kopenhagen ein "Tierparadies" aus. Viel interessanter daran ist aber, dass sich auf dieser Fläche später (und bis vor gar nicht langer Zeit) das Giraffenhaus und -gehege befand und heute das neue Elefantenhaus steht. Somit ist auch die Frage geklärt, ob es dort früher ebenen Boden gab, und dann bleibt eigentlich nur die Lösung, dass es in Richtung Schlosspark eine Terrassierung gegeben haben muss.

Ebenfalls interessant: Im Hintergrund ist das Elefantenhaus von 1914 zu sehen, aber dessen nach links weisender Tempeltrakt wirkt hier deutlich länger als heute in natura oder auf dem zugehörigen Zooplan von 1920 im Grundriss. Rätselhaft.
(02.10.2009, 21:30)
Michael Mettler:   Nachdem ich nun die beim Besuch abfotografierten Historien-Schautafeln unter die Lupe genommen habe, lassen sich vielleicht ein paar Fragen klären. So fand ich auf jener, die das ehemalige Haus für kleine Raubtiere zeigt (Foto siehe "Zoo-Architektur", weil es sich auf ein dort schon vorher platziertes bezieht), einen Zooplan von 1899; da stand noch das erste Elefantenhaus. Anbei der Plan, mein etwas krakelig eingezeichneter Pfeil deutet auf das Gebäude, das von der Grundform her als einziges für das Elefantenhaus in Frage kommt. (Die Bildlegende ist leider auf der Tafel nicht komplett abgedruckt.) Das Gehege"rondell", in das ich den Pfeil eingezeichnet habe, ist die Standfläche des noch bestehenden, zweiten historischen Elefantenhauses. Der Plan belegt also, dass kein Teil des heutigen alten Hauses schon zu dieser Zeit stand. Die Pläne ab 1914 auf diesen Tafeln zeigen das zweite Haus aber schon mit dem noch heute bestehenden Grundriss. Falls es also mehrere Bauphasen gegeben haben sollte, hätten die sämtlich vor 1914 stattgefunden.
(02.10.2009, 21:20)
Michael Mettler:   @IP66: Mann, erst such ich mir in Wikipedia unter "Dorice" oder "Fottenrüstung" einen Wolf, und jetzt bist du bei der Analyse von Säulen mit den Gedanken mehr bei Inge als bei Atte und machst 'ne Plinge aus der Platte. Wie soll ich denn da bloß Architekturdeutsch lernen? :-D

Aber besonders gut gefallen mir die Kanneluren. Ich hätte ja glatt "Rillen" dazu gesagt, aber mit dem eleganten Fachbegriff konnte man dorische Säulen beim Bau bestimmt gleich viel teurer abrechnen. Und diese Masche hat zweitausend Jahre lang funktioniert...? ;-)
(02.10.2009, 16:54)
IP66:   Ich habe schon versucht, mit sehr wenig Fachbegriffen auszukommen - es ist aber gut, wenn Ihr nachfragt, dann versuche ich, das noch stärker zu reduzieren. "Plinge" ist Unfug, ich wollte wohl Platte schreiben und meinte jenes Gebildes, das den oberen Abschluß des Kapitells bei der toskanischen Säule bildet und die streng genommen Abacus heißt. "Portikus" würde ich gerne beibehalten, weil sich darin bei dem kopenhagener Großtierhaus ein Anspruch manifestiert, der auf ein klassisches Gebilde zielt und damit über ein simples Vordach hinauszielt. Die vier wichtigsten Säulenordnungen zu kennen, kann auch im normalen Leben manchmal nützen, weil sie zur architektonischen Grundgrammatik der letzten zwei Jahrtausende gehören, auf die Kenntnis der Kanneluren kann man aber recht gut verzichten. In Kopenhagen sind sie aber gerade deshalb wichtig, weil sie fehlen. Da sie das in den zweitausend Jahren beim dorischen Säulentyp nur in wenigen Ausnahmefällen getan haben, möchte ich eine Absicht unterstellen, die in diesem Fall zum einen auf Neuartigkeit, zum anderen aber auch auf eine besondere Monumentalität zielt. Es gibt zwar einen recht bekannten Tempel in Süditalien, der einen ähnlichen Säulentyp vorführt, ich denke aber, daß es hier weniger um ein Zitat als um eine Bezunahme auf die im Haus ausgestellten Dickhäuter geht, die im Tierreich ja auch durch besondere Kraft und Urwücksigkeit auffallen. Das ergibt wiederum im Hinblick auf die exotisierenden Tierhäuser einen interessanten Kontrast: Versuchte man in Berlin noch dem exotischen Aspekt der ausgestellten Tiere architektonisch zu entsprechen, so geht es, zumindest bei der Portikus, in Kopenhagen darum, die klassische europäische Architektursprache so zu nutzen, daß sie dem Inhalt entspricht - worin ich eine Art Paradigmenwechsel sehen wollen würde.
(02.10.2009, 14:20)
Liz Thieme:   danke :)
Warum kann man das nicht gleich so sagen?
Klar, wir haben in unserer Bio-Ausbildung auch mit den Fachwörtern um uns geschmissen, weil es lustig war über rauhe Endoplasmatische Retikula zu reden (die haben uns nämlich verfolgt). Aber da waren wir unter uns.

Und das Architektur-Lexikon das ich kenne steht in einem Bücherregal etwas mehr als 600km von mir entfernt.
Von daher werde ich weiterhin nachfragen.
(02.10.2009, 13:41)
Michael Mettler:   @Liz: In Normaldeutsch würde man zum Portikus wohl schlichtweg "Vordach mit Säulen" sagen, so verstehe ich das jedenfalls. Allerdings muss ich jetzt schon wieder nachschlagen, was eine Plinge ist. Wikipedia habe ich ja auch schon bemüht, aber auch die erklären da gern einen Fachbegriff mittels eines anderen (oder gar mehrerer), den/die man als Normalo genausowenig kennt. (Beispiel gefällig? "Der dorische Eckkonflikt ergibt sich aus dem Gegensatz zwischen zwei Ordnungsprinzipen des Triglyphenfrieses.") Da bleibe ich doch lieber bei meiner Laienlogik: Die Basis ist die Grundlage eines jeden Fundaments :-)
(02.10.2009, 12:52)
Liz Thieme:   auch wenn Micha weiß was ein Portikus ist, ich weiß das nicht. Und da ich auch nicht vor Ort war, kann ich das über die Beschreibungen hier auch nicht nachbauen im Kopf.

Ich plädiere hier für ein Architekturlexikon.

Aber nu weiß ich auch warum ich keine Architektin geworden bin, wenn die auch Grammatik haben *grusel* die ist noch unverständlicher als die bei den Sprachen.
(02.10.2009, 11:49)
IP66:   Man kann das an dem kopenhagener Bau erklären: Die dorischen Säulen, eine besonders archaische, von den Römern vernachlässigte Form, findet sich an der Portikus: Die Säulen haben keine Basis, einen nach oben leicht konisch zulaufenden Schaft und ein Kapitell, das aus einem meist auskragenen Wulst und einer Platte darauf besteht. Die toskanische Ordnung wurde als eher niederrangige Form von den Römern entwickelt, allerdings erst in der Frührenaissance, die in Florenz und Umgebung besonders innovative Ideen entwickelte, sehr beliebt, weshalb sie so heißt, wie sie heißt: Hier stellt man den Säulenschaft auf eine Basis, meist eine Folge von Wülsten und Kehlen und unterlegt dem meist nicht auskragenden Wulst unter der Plinge eine Folge von Ringen. Kanneluren tauchen schon bei den ersten dorischen Säulen auf - dabei handelt es sich um eine Folge von senkrechten Einkerbungen gerundeten Schnitts, die den Schaft vollständig umgeben, wobei im Falle der dortischen Ordnung zwischen den Kerben Grate, keine Flächen stehen gelassen werden.
Solche Säulenordnungen haben die neuzeitliche Architektur bis ins 20. Jahrhundert prägend bestimmt, gleichsam als Bestandteile einer Architekturgrammatik, die selbst in Elementarschulen gelehrt wurde - isnofern dürfte der Besucher zur Errichtungszeit des Hauses sie anders als heute sofort eingeordnet und verstanden haben.
(02.10.2009, 11:21)
Michael Mettler:   @IP66: Dann würde ich jetzt gern wissen, was eine Dorice, toskanische Ordnung und Kanneluren sind, damit ich besser darüber staunen kann, was ich gesehen bzw. nicht gesehen habe. Wenigstens den Begriff Portikus konnte ich mir schon aus dem Zusammenhang erschließen...
(01.10.2009, 15:54)
IP66:   Die Bilder scheinen mir auch im Innern so etwas wie eine Entwurfsnat anzuzeigen, wobei ich den Portikustrakt im Zweifel für den jüngeren halten würde. Sehr wesentlich scheint mir ein Blick auf die Proportionen der Säulen: Im Inneren finden wir eine toskanische Ordnung, der Portikus dagegen zelebriert eine Dorice in fast schon karrikierter Form - eine starke Schwellung (Enthasis) an den Säulenschäften und weit auskragende Kapitelle, sowie, im 20. Jahrhundert sehr beliebt, keine Kanneluren.
Einen zweiten Punkt, der mich auch an verschiedene Architekten denken läßt zeigt sich in der Säulenverwendung: Während der Protikus eine echte Tempelfront mit frei stehenden, gleichsam eigenwertigen Säulen vorstellt, betonen die Stützen im Türmebau lediglich Gelenkstellen des Innenraumes und sind Wandabschnitten so vorgelegt, daß sie gleichsam als Bestandteil einer imaginären Wandzunge verstanden werden können. Eine ähnliche Subordination zeigt sich auch im Verhältnis zwischen Ecktürmen und Kuppeln. Auffällt ist allerdings, daß im Türmebau flache Stürze und keine Rund- oder Stichbögen über den Boxen verwendet werden - das ist ein Avangardismus, der im Rahmen dieses Abschnittes fremdartig wirkt, aber den Stil des "Tempelteils" vorbereitet, der dergleichen statische Leistungsbeweise ja in Gestalt der großen Flachdecke regelrecht inszeniert.
(01.10.2009, 14:15)
Michael Mettler:   Was hier gut zu sehen ist: Im Fünf-Türme-Bereich gibt es unter der Decke ein Dekor, im Tempelbereich nicht; dessen Schlichtheit beschränkt sich also nicht nur auf das Weglassen innerer Ziersäulen.
Wer noch die Gelegenheit nutzen will, das Haus in möglichst vielen Innenbereichen im jetzigen bzw. historischen Zustand zu erleben, darf möglicherweise nicht zu lange warten. Im Thread „Dickhäuterhäuser“, auf den Ingo Rossi dankenswerterweise verwiesen hat, äußerte seinerzeit Michael Amend, dass eine Nachnutzung als Restaurant geplant sei. Alte Stallungen, die in diesem Jahr noch als Ausstellungsräume wegen des 150-jährigen Zoogeburtstages genutzt werden und deshalb dem Besucher zugänglich sind, könnten also möglicherweise schon in näherer Zukunft als Küchen-, Lager- oder Sanitärräume hinter den Kulissen verschwinden.
(01.10.2009, 13:24)
Michael Mettler:   Die (annähernd) umgekehrte Blickrichtung. Für mich merkwürdig: das unmittelbare Nebeneinander der eckigen Besuchereingangstüren und der Pflegertür daneben mit Rundbogen.
(01.10.2009, 13:16)
Michael Mettler:   Innenraum des alten Elefantenhauses. Die im Hintergrund zu sehenden braunen Säulen beschränken sich auf den Bereich des Fünf-Türme-Baues (ich bleibe der Einfachheit halber mal bei der Benennung der beiden Gebäudeteile), im Inneren des Tempelbereiches gibt es keine – obwohl sie dort eigentlich viel besser hinpassen würden. Hat man womöglich die Säulen des Hauseingangs von einem alten Standort nach außen versetzt, um einen neuen Gebäudetrakt zwischenzufügen…?
(01.10.2009, 13:12)
IP66:   Vielleicht sollten wir unser nächstes Zoofreundetreffen in Kopenhagen veranstalten! Den Gestaltungsbruch empfinde ich ähnlich wie Du.
Im verschlachtelten Eckbereich sehe ich unterschiedliche Backsteinfarben - das kann ein Signal für unterschiedliche Bauzeiten bedeuten, wobei ich dann den Anbau für später halten würde. Hingegen kann ich zwischen den Backsteinen am "Fünftürme-Teil" und denen an der Protikus keinen Unterschied erkennen. Die Ecktürmabschlüsse zeigen Elemente des skandinvischen Jugendstils, der in Kopenhagen nicht so verbreitet war wie in Schwenden oder vor allem Norwegen. Wenn wir die Türme dem Ursprungsbau zuschreiben, könnte dieser nicht viel früher als der Portikusteil entstanden sein. Zwei Bauabschnitte nebst einem Planwechsel könnte ich mir aber vorstellen, wobei ich mir nicht sicher bin, welcher Teil nun der ältere sein könnte.
Leider kenne ich die Geschichte des Zoos zu wenig, um zu entscheiden, ob sich zu diesem späten Zeitpunkt die Errichtung eines zentralen Warmhauses anbot. Interessanterweise wurden die Elefanten in dem parallel zum kopenhagener Gebäude entstandenen nürnberger Zoo nicht im zentralen Warmhaus, sondern in einem eigenen Gebäude ausgestellt. Auf der anderen Seite scheint das abgebildete erste kopenhagener Elefantenhaus zu jener Generation romantischer Ställe zu gehören, die um 1900 alt zu werden begannen und auch dem Trend zu neuen Großbauten in Zoos nicht sntsprachen.
(01.10.2009, 10:43)
Michael Mettler:   Zufällig fand ich noch auf dem Foto einer Schauvitrine im neuen Elefantenhaus etwas über seine Vorgänger; die Bildqualität ist zwar flau, aber immerhin belegt es ein erstes Elefantenhaus von 1877 bis 1914, auf dem bei genauem Hinsehen auch die erwähnte Zierkante erkennbar ist und vor dem folglich das besagte Foto von 1907 entstanden ist. Auf einem anderen Foto in der Vitrine ist übrigens das noch bestehende Haus mit "1914-2008" beschriftet. Das könnte die Umbautheorie stützen - oder bedeuten, dass das erste Haus an ganz anderer Stelle stand.
(01.10.2009, 09:53)
Michael Mettler:   Mir kam nach dem Einstellen meiner letzten Beiträge noch in den Sinn, dass das Haus vielleicht auch nach seiner letzten Ausbaustufe noch gar kein reines Dickhäuterhaus war, sondern ähnlich wie der Antwerpener Tempel, das Maurische Haus in Frankfurt oder das Kölner Elefantenhaus eher ein Warmhaus für exotische Großtiere schlechthin, so dass der Fünf-Türme-Bau zwar schon mit Dickhäutern besetzt war (oder - falls eine Art gerade nicht zu bekommen war, mit Giraffen, Kamelen oder Rindern) und der Tempel-Trakt mit Zebras, Antilopen usw.

Auch auf den Innenfotos des Hauses meine ich Indizien zu erkennen, dass die beiden Hausbereiche nicht gleichzeitig errichtet wurden; stelle ich später noch ein.

Ein paar Anhaltspunkte habe ich zudem noch gefunden: Ein Foto von 1983 zeigt ein Elefantengehege entlang der Westseite des Hauses (das ist die mit der heutigen Sauriersilhouette) ohne Geländegefälle; mindestens dort muss es also eine Terrassierung gegeben haben. Zwei historische Fotos aus der ersten EEG-Doku zeigen die Kopenhagener Elefantenkälber von 1907 und 1912 mit ihrer Mutter Ellen. Auf dem älteren Foto ist im Hintergrund im Nebengehege nicht nur der Bulle Chang zu sehen, sondern es handelt sich (auch wenn nur wenig zu erkennen ist) offensichtlich um ein ganz anderes Haus, denn es gibt eine hervorspringende, waagrechte Zierkante knapp über Bullen-Rückenhöhe entlang der Hauswand, und das gerade noch ins Bild ragende Stalltor hinter der Kuh ist eckig, ohne Rundbogen. Auf dem Foto von 1912 stehen Kuh und Kalb wiederum vor einem ganz anderen Gebäude; man sieht hinter ihnen eine Hauswand aus Holz. Ein Kurzaufenthalt nur für das Foto scheidet aber aus, denn hinter einem seitlichen Gehegegitter schimmert eine Tür hervor, über der ein Schild "Elefant" zu erkennen ist. Von der Chronologie her fällt das in die Zeit, in der vermutlich schon am noch bestehenden Haus gearbeitet wurde. Neben dem Zuchtpaar und dem aktuellen Kalb war zu dieser Zeit auch noch der 1907 geborene, also inzwischen fünfjährige Jungbulle Kaspar im Zoo, der aber Ende 1912 nach Hannover verkauft wurde.

Daraus könnte man sich auch folgende Version zusammenreimen: Der Tempel ist der Ursprung des Hauses, seine damalige Gehegeseite war das, was auf dem Foto von 1907 zu sehen ist. Wegen der unerwarteten Zuchterfolge und der notwendigen zeitweiligen Trennung des Paares wurde der Platz zu eng, also quartierte man die Tiere spätestens 1912 kurzzeitig um und errichtete als Erweiterung des Tempels den Fünf-Türme-Bau. Als Ausweichquartier käme das Haus in Frage, in dem noch 1963 junge Asiatische Elefanten (neben Lamas und Gemsen) gehalten wurden, das aber heute nicht mehr steht und von dem ich noch keine Bilder kenne. Allerdings würde diese Reihenfolge nicht erklären, warum der Fünf-Türme-Bau eher wie ein ehemals eigenständiges Gebäude wirkt.
(01.10.2009, 09:25)
Mel:   die beiden an den Seiten liegenden aussenanlagen denken wir uns jetzt einfach mal weg. ;-)

Mir ist auch so als wäre mir im Laufe der Zeit auch mal ein Grundriss mit der von Michael beschriebenen Aufteilung unter gekommen, leider weiß ich nicht mehr wo und wann und welches Gebäude es war, eine "Schnellsuche" brachte leider auch keinen Fund.
(01.10.2009, 00:44)
Mel:   Gut wenn man sich jetzt den Grundriss betrachtet, ist zwar nicht die erwähnte Aufteilung verwendet aber im ansatz als Grundform ersichtlich. Ein größere Innengehege mit links und rechts ligenden Einzelställen, denkt man sich jetzt statt der halbkreisförmigen Aussenanlage, dort den Besucherbereich der beidseitig erneut mit größeren Innengehegen flankiert wird und dann am oberen ende des Hauses links und rechts wieder nicht einsehbare Einzelställe und den mittig liegenden Besuchereingang hat man im groben eine ähnliche grundform des Kerngebäudes. Ãœbrigens handelt es sich hier um das erste Elefantenhaus des Zoos Berlin 1859-60 erbaut.
(01.10.2009, 00:40)
Mel:   Also wenn ich mir die Darstellung des Hauses auf den von Karsten eingestellten Zooplan so anschaue und dann Michaels Gedankengänge und Fotos da zu nehme, finde ich die Ãœberlegung der verschiedenen Ausbauphasen gar nicht mal so abwegig, und zur damaligen Zeit war die Zurschaustellung von nur einem Exemplar je Art (im Höchstfalle 1,1 je Art) ja Gang und Gebe. Dies würde sich auch mit der von Michael vermuteten Aufteilung des innen Bereiches decken. Und irgendwie erinnert mich dieses ganze Gedanken Spiel an das im bild gezeigte Gebäude (Sorry für die Qualität ich hatte leider nur eine Minicam zur Hand.
(01.10.2009, 00:34)
Michael Mettler:   Abschließend der verschachtelte Eckbereich; dieses Foto unterstreicht meine Gedanken wohl am deutlichsten, dass das Haus vielleicht nicht einheitlichen Datums - und einheitlicher Stilrichtung? - sein könnte.

@Karsten: Nach heutiger Lage sähe es so aus, dass unter Nr. 33 die Kattas und Keas zu finden sind, unter 34 die Bennettkängurus/Emus und Beutelteufel, 36 und 37 (Okapis und Zebramangusten) sind geblieben, 40 (Nashörner) im Prinzip ebenfalls, aber erweitert und an die Savanne angeschlossen. Das Flusspferdhaus steht im rechten Teil von Nr. 35, das neuen Giraffenhaus links neben dem Nashornhaus. Von den übrigen Huftieren sind Sitatunga und Elen weg, dafür Impala, Blässbock und eben Giraffe neu und diese mit den übrigen "alten" Arten zusammen auf der Savanne, die fast die Hälfte des gesamten Zooteils einnimmt.
(30.09.2009, 23:58)
Michael Mettler:   Die Außenseite des Hauses, die links vom "Tempeleingang" gelegen ist. Links der Fünf-Türme-Bau mit dem Pflegereingang, rechts davon ein vielleicht nachträglich an den "Tempel" angesetzter Vorbau, der zuletzt den Hirscheber und seine Mischlingskinder beherbergt hatte und dessen Gehege jetzt leer ist und verwildert. Es wirkt so, als habe es an Stelle des linken Stalleinganges im Anbau vorher etwas nach links versetzt einen größeren gegeben, den man zugemauert hat. Und zu diesem Thema nochmal ein Rückgriff auf das vorangegangene Foto: Dort wirkt es so, als bestünden die Stalltrakte rechts und links der Tempelfront, von denen man vor allem die Schmalseiten sieht, aus unterschiedlichem Steinmaterial - was für eine mehrfache nachträgliche Erweiterung bzw. Umrüstung des Hauses sprechen könnte.
(30.09.2009, 23:46)
Michael Mettler:   Die Eingangsseite, die mir schon wegen des Dachwinkels nicht so recht zum Fünf-Türme-Bau passen will. War das womöglich einst ein eigenes kleines Gebäude, das man nachträglich mit dem Ur-Elefantenhaus verband? In diesem Zusammenhang ist vielleicht erwähnenswert, dass nicht weit davon entfernt am Rande des Zoogeländes ein "Artemis-Tempel" steht, der in Richtung Schlosspark weist; auf dem von Karsten eingestellten Plan ist es das rote Gebäude neben dem Ausgang oberhalb des großen Zooteiches.
(30.09.2009, 23:36)
Michael Mettler:   Rechts im Bild nun die Außenseite der bewussten Mauer. Der Hausbereich, der mit der Dinosauriersilhouette bemalt ist, entspricht in Ansicht und Größenverhältnissen ziemlich genau der Stirnseite, und auf der Gegenseite sieht es genauso aus (abgesehen von einer Wandbegrünung). Das lässt den Verdacht zu, dass die Ausgangssituation ein nahezu quadratischer Bau mit vier Ecktürmen und einem großen Zentralturm (dem mit der Uhr) war, der nachträglich erweitert wurde. Die beiden Ecktürme zur Außenanlage hin enthalten übrigens Ställe, die vom Besucherraum aus nicht einsehbar sind (die man aber heute betreten kann). Ich halte es für möglich, dass dieser "Kernbau" ursprünglich gedacht war für einen Elefanten (Stirnseite), ein Nashorn und ein Nilpferd (seitliche Gehege).
(30.09.2009, 23:30)
Michael Mettler:   Als kulturhistorischer Laie musste ich zwar auch in der neuen Erläuterung manchen Satz noch mehrfach lesen, aber ich glaube es jetzt einigermaßen zu verstehen.

Ich wäre mir gar nicht so sicher, dass das alte Elefantenhaus überhaupt in einem Guss erbaut wurde. Zwar fiel mir vor Ort nur der merkwürdige Kontrast zwischen dem tempelartigen Eingang und der Rückseite (aus Richtung Zooeingang kommend ist das ja im Grunde die Vorderseite) mit dem Uhrturm usw. auf. Jetzt, nach genaueren Ansehen der Fotos, könnte ich mir durchaus mindestens drei verschiedene (Aus-)Bauphasen vorstellen.

Auf dem nebenstehenden Foto ist die "Rückseite" mit der Uhr zu sehen. Das ehemalige Elefantengehege wird jetzt nur noch von Topfpflanzen bewohnt - in meinen Augen sehr unbefriedigend, denn selbst wenn man die Heizung des energietechnisch mit Sicherheit nicht mehr tragbaren Hauses nicht mehr nutzen wollte, ließe sich die Anlage ohne Weiteres noch für z.B. Kamele oder kältefeste Rinder nutzen. Ganz links am Bildrand - etwas dunkel - die Schmalseite einer Mauer, die hier das Außengehege begrenzt und als Überleitung für das nächste Foto wichtig ist.
(30.09.2009, 23:19)
Karsten Vick:   @Michael: Die Giraffen hatten wohl eine ebene Terrasse mit einer Stützmauer nach Süden. Dafür spricht sowohl das Luftbild als auch der dicke Strich auf meinem Lageplan.
Das Erweiterungsgelände war schon damals als Afrikasavanne gestaltet, wenn auch einige Hauptdarsteller wie Giraffe (13) und Flusspferd (20) noch fehlten. Lt. Plan (für den Bestand bei meinem Besuch leg ich die Hand nicht ins Feuer) waren die Gehege so besetzt: 32 Kinderzoo, 33 Papageien und Meerkatzen (welche (Unter)arten???), 34 Gnu, 35 Zebra, Elen, Strauß, 36 Okapi, 37 Zebramanguste, 38 Sitatunga, 39 Rappenantilope, 40 Nashorn.
Und was das Innere des Seelöwen-Tapirhauses betrifft, da hatte ich dir das sehenswerteste schon mal zukommen lassen. Hier noch mal für alle: das Flusspferd-Maren-Relief.
(30.09.2009, 23:12)
IP66:   Ich habe in der Tat versucht, viel zu viel auf einmal zu erkären und versuche es noch einmal:
Karsten Vick jat ja schon einiges erläutert: Dänemark hatte 1864 Schleswig und Holstein an die Preußen verloren und stand in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg unter dem Druck, sich vom deutschen Reich im Falle eines Kriegsausbruchs widerstandslos besetzen lassen zu sollen - deshalb halte ich es für unwahrscheinlich, daß man man sich seine Elefantenhausvorbilder in Berlin suchte.
Mit "kanonischer Konsensmoderne" wollte ich erklären, warum es für die heutige Einordnung des Elefantenhauses so entscheidend ist, ob es vor oder nach dem ersten Weltkrieg geplant wurde. Es ist häufig so, daß avantgardistische und nicht überall akzeptierte Bewegungen sich nach ein oder zwei Jahrzehnte so erfolgreich etablieren, daß die fraglichen Kunstwerke hohe Preise erzielen, ihre Vertreter die Lehrstühle an Kunstakademien besetzen und auch das allgemeine Publikum deren Werke schätzt. Das betraf etwa die Bauhausbewegung, deren erste Werke in der Zwischenkriegzeit auf wenig Akzeptanz gestoßen sind, nach 1945 aber geradezu globale Vorbilder abgaben, ohne die der Städtebau über Jahrzehnte nicht auskommen konnte. So etwas bezeichne ich gerne als Konsensmoderne, die schnell zu einem Kanon werden kann, außerhalb dessen es schwer werden kann, auch nur eine Baugenehmigung zu bekommen.
Mit dem Heimatstil verhält es sich ein wenig anders. Karsten Vick hat ja schon darauf hingewiesen, daß das Backsteinmaterial, aber auch die Portikus spezifisch dänische Entwicklugen aufgreifen, wobei man auch den Turm und die Dachform im kopenhagener Biedermeier verorten könnte. Dergleichen bot sich in der oben geschilderten politischen Situation an und wurde womöglich durch die recht schlichten Tierhausbauten in London legitimiert, allerdings mußte man zunächst einmal darauf kommen, solche Vorbilder zu verwenden. Der Historismus war ja eher bemüht, Spitzenwerke des jeweiligen Stils zu adaptieren und dabei auf Formen zurückzugreifen, die zumindest ein Jahrhundert alt waren. Das war bei der Heimatstilbewegung anders, die suchte ihre Vorbilder zum einen in der fraglichen Landschaft, zum anderen häufig in größerer zeitlicher Nähe. Wenn sich also Herr Rathenau bei der Einrichtung seiner Landsitze an Friedrich Gilly oder Schinkel orientierte, die Kopenhagener an ihrem damals entdeckten "goldenen Zeitalter", dann wirkte das zunächst auf die Zeitgenossen eher befremdlich, zumal die Bauten mit viel weniger Dekor auskamen als ihre Vorgänger. Nach dem ersten Weltkrieg allerdings verschoben sich die Gewichte, da in den meisten Staaten international geprägte Avantgardekunst gefördert wurde - im Zoobereich könnte man die Bühring-Bauten in Leipzig oder die Bauhausadaptionen in Zürich nennen. Gerade in Deutschland ergab die neue demokratische Regierungsform eine Folie für dergleichen Baukunst ab, so daß man gerade in großen Siedlungsprojekten für einkommensschwächere Schichten die Formen der damaligen "Konsens"-Moderne finden kann. Der Heimatstil dagegen wurde zum Heimatschutz und schließlich zu einer vom nationalsozialistischen Regime geförderten Richtung.
(30.09.2009, 11:04)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: Die Erinnerung bezüglich der Rentiere und Moschusochsen nach heutigem Stand (also gegenüber den schon 1963 bestehenden Bärenanlagen) trügt dich nicht, da gibt es ein Gefälle. Aber von der in Richtung Schlosspark weisenden Eingangsseite des alten Elefantenhauses bis zum Parkweg hinunter ist es nochmals ein ganz erheblicher Höhenunterschied auf relativ geringer Distanz. In Höhe der Wolfsanlage dürfte der nicht mehr so hoch sein, denn wenn man den Zoo vom Elefanten-Schaufenster aus in diese Richtung umrundet, geht es bergauf. Die Giraffen hatten also entweder früher ein relativ steiles Hanggehege (glaube ich nicht), oder es gab eine großflächige Terrassierung. Für letztere spräche auch, dass das alte Dickhäuterhaus so wirkt, als habe man in dieser Richtung Boden abgetragen, denn da kommen Kelleraußenwände (oder Grundmauern) zum Vorschein.

Karsten, wie war denn damals der neuere Zooteil besetzt? Den Kinderzoo gab es offenbar schon, aber was wurde in den alten Gehegen sonst noch gehalten?
(30.09.2009, 09:20)
Karsten Vick:   Kommando zurück. Das Luftbild bei Google Maps (und womöglich auch Google Earth) zeigt noch den Bauzustand vor dem Bau des Elefantenhauses. Und tatsächlich sieht es so aus, als ob hinter der Zoogrenze das Gelände abfällt. Eigentlich müsste man hinter dem Wolfsgehege (11 auf meinem Plan) das noch immer erkennen können.
(29.09.2009, 23:53)
Karsten Vick:   Die kanonische Konsensmoderne kann ich dir auch nicht erklären, aber Fottenrüstung scheint mir ein simpler Schreibfehler für Flottenrüstung zu sein, nämlich die von Kaiser Wilhelm, die zu der Zeit nicht nur die durch den Verlust Schleswigs gedemütigten Dänen geärgert hat.
Die Mischung von Heimatstil und Klassizismus zeigt sich wohl in der Verbindung eines bodenständigen Backsteingiebels mit einer antiken Säulenreihe. Auf der Rückseite hat dieser Tempel ja sogar eine Turmuhr...

Zur früheren Nutzung der jetzigen Elefantenanlage habe ich einen Plan von 1993 eingestellt. Damals habe ich zum ersten Mal den Zoo Kopenhagen besucht. Ich kann mich allerdings kaum an die Gegebenheiten damals erinnern. Bei meinem nächsten Besuch 2005 war schon alles als Baustelle abgezäunt und in fertigem Zustand habe ich den Komplex noch nicht gesehen. Ich glaube aber, dass es schon bei den Rentieren und Moschusochsen bergab geht (8, 9) und dass daher die Grünfläche vor dem alten Haus einen Hang darstellte, der auf dem Niveau des Schlossparks endete. Wie weit aber die Giraffen (13) auf einem Hang laufen mussten, weiß ich auch nicht mehr.
(29.09.2009, 23:45)
Michael Mettler:   @IP66: Zum Beispiel darin, dass ich Begriffe wie "Fottenrüstung" und "kanonische Konsensmoderne" nicht zu meiner Allgemeinbildung zähle...
(29.09.2009, 14:17)
IP66:   Wo liegt denn das Problem? In der Stilwahl für das kopenhagener Haus oder in der Verortung des Heimatstils in der Architekturgeschichte?
(29.09.2009, 14:03)
Michael Mettler:   Hm. Gibt es von Langenscheidt zufällig ein Wörterbuch "Kulturhistorisch - Deutsch", das ich mir zu Weihnachten wünschen kann? Ich verstehe nur Bahnhof (und weiß auch für den nicht, welcher Stilrichtung ich ihn zuordnen soll).
(29.09.2009, 12:25)
IP66:   Zum alten Haus: Eine Errichtung 1914 halte ich stilistisch durchaus für möglich - allerdings muß ich dann den Begriff "reaktionär" zurücknehmen, weil zu diesem Zeitpunkt die Mischung aus Heimatstil und Klassizismus durchaus eine akzeptierte, wenn auch nicht avantgardistische Gestaltungsform vorstellt - vergleichbar etwa jenem Schinkel-Revival, daß Herr Rathenau in dieser Zeit in Deutschland bevorzugte. Ich könnte mir vorstellen, daß man im 1864 durch das Reich massiv verkleinerten und von der aktuellen Fottenrüstung bedrohten Dänemark auch in den 1910er Jahren kein Elefantenhaus sehen wollte, daß in irgendeiner Form an die berliner Elefantenpagode erinnern könnte. Als "reaktionär" würde ich das nur dann bezeichnen wollen, wenn es durch gewollt unzeitgemäße Formwahl auf verbreitete Avantgardismen zu reagieren versucht. Es gibt durchaus Denkmodelle, die dem Heimatstil diese Eigenschaft zuschreiben, die mir aber gerade für die frühe, vor dem Weltkrieg festzustellende Phase nichtzuzutreffen scheinen, da sie einerseits eine Art kanonische Konsensmoderne postulieren, die mir nicht vorhanden gewesen zu sein scheint, und andererseits kaum erklären können, wie sie die einzelnen Reformbewegungen voneinander scheiden
zum Neubau: Leider habe ich mir den neuen Bau nicht anschauen wollen - was ich höre spricht für die bisweilen Starbüros vorgeworfene Methode, allenthalben architektonische Duftmarken zu setzen, die jeder erkennt und zuordnet, aber weder einen Bezug zur Umgebung noch zur Bauaufgabe zu entwickeln. Ich denke, daß Neubauten zur Tierausttellung letztlich nur im Kontext der jeweils aktuellen architektonischen Entwicklung funktionieren können - es könnte aber sein, daß der kopenhagener Bau aus den oben genannten Gründen dennoch Probleme aufwirft.
(29.09.2009, 10:51)
Michael Mettler:   Zur Verdeutlichung der Situation der genannte Zooplan von 1963 (habe nur den alten Zooteil gescannt). Der neue Elefantenpark nimmt (alle Besucherbereiche eingeschlossen) im oberen linken Bereich die Fläche ein, die in etwa folgende "Eckpunkte" hat: Greifvögel (Rovfugle), Störche, Pinguine, Guanakos, Ponys, Moschusochsen, Emus.
(29.09.2009, 09:18)
Michael Mettler:   @Jennifer: Das Nachttierhaus war zwar geöffnet, aber bis auf die nimmermüden Nilflughunde zeigte sich uns leider keiner der Bewohner.

Da ich wie schon erwähnt die Geschichte des Zoos nicht sonderlich kenne, würde mich interessieren, wie der Bereich, auf dem die neuen Elefantenanlagen stehen, unmittelbar vor dem Umbau aussah. Mein Zooführer von 1963 zeigt dort nämlich noch Anlagen (u.a. für Giraffen) und Wegführungen, die nicht unbedingt vermuten lassen, dass es ein relativ starkes Hanggefälle gibt; es sind auch nur wenige und sehr kurze Treppen eingezeichnet. Gab es zum Schlosspark hin womöglich früher eine festungsartige Mauer, so dass das Zooniveau noch gar nicht wie heute einen fließenden Übergang zum an dieser Stelle tiefer gelegenen Park hatte?
(29.09.2009, 09:02)
Jennifer Weilguni:   @Michael Mettler
Ich habe ähnliche Eindrücke des Kopenhagener Elefantenhauses mit nach Hause genommen und war gelinde gesagt sehr enttäuscht. Viel Platt verschwendet für unnötige Dinge, Platz den man sicher auch noch den Dickhäutern hätte zuschlagen können. Insgesamt wirkte das Gebäude auf mich von innen wie von aussen eher beängstigend.

Mit dem Virginia-Opossum hatten wir auch kein Glück, denn just an diesem Tage war die "Living Night" geschlossen. Ärgerlich wenn man weiss, dass man in diesen Zoo ja nicht alle Tage wieder mal hinkommt, aber immerhin hat sich ja ein Teufel gezeigt und das alleine hat den Besuch schon wett gemacht.

(29.09.2009, 07:45)
Dan Koehl:   Habe gerade aktualisiert http://www.elephant.se/location2.php?location_id=10 mit die Daten über Elefanten in Copenhagen 1859-heute. Das Sammlung ist sowie ich weiss, komplett!
(29.09.2009, 02:22)
Michael Mettler:   Nein, nicht Jurassic Park: "Besucher-Treibgang" um die Bullen-Seite des Hauses herum. Rechts die Zoo-Außenmauer, links die Mauer zum Bullengehege. Ist gleichzeitig wohl streckenweise auch die Lkw-Zufahrt für Elefantentransporte und Sandlieferungen (aus Gegenrichtung), da in Höhe der Bäume ein riesiges Stahltor von diesem Gang aus auf die Bullenanlage führt.

Was sich mir nicht so recht erschließen will: Man hat hier mit enormem Aufwand ein Haus und Gehege für Riesentiere ausgerechnet an einen Hang gesetzt, statt die in etwa gleich große, aber völlig ebene Fläche im anderen Zooteil dafür zu nutzen, auf der sich jetzt Kinderzoo und Insel-Themenbereich befinden; den Hang hätte man genausogut für baulich weniger anspruchsvolle Tiere nutzen und sich dabei viele aufwändig terrassierte Besucherwege sparen können. Wahrscheinlich wollte man das architektonische Prunkstück schlichtweg durch die Einblickmöglichkeit vom Schlosspark aus zusätzlich unterstreichen.
(28.09.2009, 22:56)
Michael Mettler:   Abseits der beiden geschilderten Gehegeeinsichten vom Schlosspark und vom Zoo aus an den Längsseiten der großen Außenanlage bietet sich dem Betrachter fast überall - und stellenweise von zwei Ebenen aus - ein solches Bild: Mehr Säulen als auf der Akropolis...? Die Bullen-Außenanlage ist ausschließlich durch Säulen einsehbar. Da waren sogar die dicken Eisengitter historischer Elefantenausläufe transparenter. DAS meinte ich damit, dass man sich m.E. manche Blickebene auch einfach hätte sparen können.
(28.09.2009, 22:42)
Michael Mettler:   Um das Kritisierte mit einem Foto zu belegen: Diese Fläche fressende Wegkonstruktion dient lediglich als Verteiler, um Besucher zum unteren Weg entlang der großen Außenanlage und zu einer kleinen Aussichtsplattform zu führen.
(28.09.2009, 22:35)
Michael Mettler:   Einen Ausstellungscontainer gibt es noch immer, nur heißt der nun "neues Elefantenhaus".... Das war jetzt sicher sehr gehässig, aber das neue Haus enthält soviel Drumherum um die Rüsseltiere, dass es in fremden Kulturen wahrscheinlich als Beweis dafür angesehen werden würde, dass man im Norden Europas Elefanten anbetet. Und das alles mit so viel Besucherfläche davor und dazwischen, dass man das Haus auf beiden Ebenen mit einem Pkw durchfahren könnte...

Das hinterließ bei mir einen zwiespältigen Eindruck, völlig unabhängig davon, ob das Haus nun von einem Stararchitekten entworfen wurde oder nicht. Dabei kritisiere ich keineswegs die Form der Elefantenhaltung, die - so weit ich das beurteilen kann - wohl auf hohem Niveau anzusiedeln ist, sondern lediglich die - in meinen Augen - Platzverschwendung in diversen Bereichen um die eigentliche Haltung herum. Das hat sicher auch mit barrierefreiem Bauen und den dafür notwendigen langen Rampen zu tun (Haus und Anlage liegen am Hang), aber wenn man erst gar nicht verschiedene Blickebenen erzeugen würde, müsste man logischerweise auch keine Rampen bauen und könnte das in einem engen Innenstadtzoo kostbare Gelände durchaus für weitere Tierarten oder meinetwegen auch größere Elefantenanlagen nutzen (die Gesamtfläche außen für die Tiere entspricht mit 3.350 qm in etwa der in Hannover). Allein in dem Bereich im Inneren des Hauses, der zur musealen Darstellung des Elefanten in Biologie und Kultur genutzt wird, ließen sich problemlos weitere bedrohte Tierarten erhaltungszüchten, von draußen ganz zu schweigen.

Wer es übrigens nicht ertragen kann, wenn ein Zoo direkt neben einer Parkanlage liegt, ohne diese mit Gehegen füllen zu dürfen, sollte sich für einen Besuch in Kopenhagen mit reichlich Baldrian versehen. Der Zoo ist im Grunde ein kleiner Teil einer großen Schlossparkanlage, und vom Elefantenhaus aus blickt man über die Haupt-Außenanlage hinweg direkt auf große Rasenflächen außerhalb des Zoos.

Der umgekehrte Blick ist allerdings auch möglich, denn die Anlage ist ein Zooschaufenster! Im Park stehend hat man im Vordergrund einen Schilfgürtel, dann den Wassergraben und dahinter das zum alten und zum neuen Elefantenhaus hin ansteigende Freigehege - für meinen Geschmack eine viel schönere Perspektive als hangabwärts aus dem Zoo heraus (und - für Fotografen interessant - mit besserem Lichteinfall). Der Weg um den Zoo herum lohnt sich also (und ist wegen der geringen Größe des Zoos nicht allzu lang). Von hier aus entstand auch das nebenstehende Foto (vor Zoo-Öffnung, die Elefanten waren noch nicht draußen), welches das in meinen Augen sehr reizvolle Nebeneinander von historischem und modernem Elefantenhaus zeigt.
(28.09.2009, 22:21)
Karsten Vick:   Im Zooführer von 2007 wird in Zusammenhang mit dem neuen Elefantenhaus 1914 als Baujahr für das alte genannt: Det gamle hus er bygget i 1914. Damals gab es auch einen Ausstellungscontainer mit Blick auf die Baustelle und vielen Informationen über die Kopenhagener Elefantenhaltung, aber das konnte man sich natürlich nicht alles merken...
(28.09.2009, 20:46)
Ingo Rossi:   Im Thread Dickhäuterhäuser gab es schon einmal Fotos und Meinungen zu dem Kopenhagener Elefantenhaus. In dem Haus gibt es eine Tafel mit der Jahreszahl 1914. Ich bin davon ausgegangen, es handelt sich dabei um das Baujahr, ist aber nicht ganz eindeutig.
(28.09.2009, 20:02)
Michael Mettler:   Ich fand inzwischen in einem EEG-Magazin die Formulierung "das altehrwürdige Elefantenhaus von 1914". Es gab aber noch in den 60er Jahren eine zweite Unterbringungsmöglichkeit für Elefanten im Zoo; im Zooführer von 1963 findet man ein Haus mit dem interessanten Besatz von jungen Asiatischen Elefanten, Lamas und Gemsen.
(28.09.2009, 16:48)
Henry Merker:   @IPP66:
Bitte die Frage nicht falsch verstehen: Was kann ich mir unter einem
reaktionären Baustil vorstellen? ("Reaktionär" kannte ich bislang nur - grob vereinfachend - als "gegensätzlich zur Revolution"; und hier zumeist politisch gemeint.)
(28.09.2009, 16:37)
Liz Thieme:   also ab 1878 gab es Elefanten da, leider steht das in dem Text nicht, ob das damalige Haus bis zu dem derzeitigen Neuen das gleiche war und evtl nur mal renoviert/erweitert wurde, oder ob es schon mal einen Neubau gab.
Ein anderer Text hört sich so an, dass alle Bauten inkl. Elefantenhaus 1914 fertig waren. Man könnte es aber auch so interpretieren dass alle Bauten fertig waren und auch das Elefantenhaus erst 1914 beendet wurde.
Wobei 1907 schon die erste Elefantengeburt in Kopenhagen war und garantiert nicht in einem Kuhstall.
(28.09.2009, 15:17)
IP66:   Wenn ich recht informiert bin, stammt das kopenhagener Dickhäuterhaus aus der Zwischenkriegszeit. Es würde dann ein Beispiel für einen eher reaktionären, vor allem an englischen Vorbildern orientierten Baustil stellen. Von dem Kamelhaus weiß ich interessanterweise nichts. Wenn Interese besteht, könnte ich versuchen, Bilder der Bauten in diesem Thread zu kommentieren.
(28.09.2009, 14:05)
Michael Mettler:   P.S. Dänemark fällt nicht in mein Zooführer-Sammelgebiet, deshalb habe ich neben dem aktuell mitgebrachten und einem aus den letzten Jahren nur - eher aus Zufall - eine Ausgabe von 1963. Wenn ich dessen Zooplan mit dem heutigen vergleiche, dann hat sich das Gelände seitdem in weiten Bereichen gewaltig verändert. Es wurden also nicht etwa alte Gebäude und Anlagen durch neue für die gleichen Tierarten/-gruppen ersetzt oder auch nur modernisiert, sondern der Zoo wurde kreuz und quer umbesetzt - und dabei nicht unbedingt mehr "Ordnung" geschaffen... Siehe beigefügtes Foto: links das Affenhaus (auch der Glasanbau gehört dazu, im Hintergrund das historische Elefantenhaus, rechts das Haus der relativ neuen Seehundanlage - an dessen Stelle befand sich 1963 noch ein Hirschgehege, und das Gesamtbild war damals sicherlich weniger eingeengt.
(26.09.2009, 20:29)
Michael Mettler:   Als Abschluss meiner Dänemark-Reiseberichte nun Kopenhagen an dieser Stelle, da nun mal schon ein eigener Thread besteht.

Der Zoo feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen und präsentiert zu diesem Anlass u.a. im leer stehenden historischen Elefantenhaus eine Fotoausstellung zur Zoogeschichte. Angeblich soll über eine Chronik noch nachgedacht werden, aber das Bildmaterial wäre es allemal wert, darin verewigt zu werden. An verschiedenen Stellen im Gelände stehen zusätzlich Tafeln mit historischen Fotos, die vom betreffenden Standpunkt aus aufgenommen worden waren. In natura ist aus der Anfangszeit des Zoos allerdings nicht mehr viel übrig; neben dem Elefantenhaus, dessen Baudatum ich noch nicht herausgefunden habe, gibt es noch ein altes hölzernes Kamelhaus von 1872 (ältestes Gebäude des Zoos), den Zooturm, ein Restaurant, einen ehemaligen Eulenturm (dient heute als „Wartezimmer“ für die Vögel der benachbart gezeigten Flugshow) und eine recht alt wirkende Fasanerie. Ansonsten hat hier wohl jede Ära der Zoowelt ihre noch sichtbaren Spuren hinterlassen, was zwar Architekturfans begeistern dürfte, aber wegen der zusammengewürfelten Anordnung der Häuser und Anlagen in der Gesamtgestaltung etwas merkwürdig wirkt. Der Zoo hat etwa die gleiche Fläche und vielleicht auch Gebäudezahl wie der Frankfurter, ist aber deutlich unübersichtlicher. Hinzu kommt, dass man in manchen Bereichen des Zoos das Gefühl hat, über dessen Wirtschaftshof zu laufen, weil keine Tiere, sondern Mistplätze, Rollcontainer usw. das Bild bestimmen. Damit erhält man zwar selbst auf Hauptwegen automatisch eine Art Blick hinter die Kulissen, aber es verströmt halt auch stellenweise Hinterhof-Ambiente. Das führte dazu, dass wir manche Wege gar nicht gegangen sind und auf diese Weise erst hinterher merkten, dass das Tapirhaus für Besucher begehbar gewesen wäre.

Nirgends fällt die gewöhnungsbedürftige Wegeführung so ins Auge wie beim Flusspferdhaus, dem neuesten Gebäude des Zoos. Der Zoo besteht aus zwei Geländestücken beiderseits einer Hauptstraße, die man per Tunnel unterquert, und im neueren Teil wird man per Foto und Richtungspfeil bei Verlassen des Tunnels sofort auf das neue Haus hingewiesen. Wenn man der empfohlenen Gehrichtung folgt, bekommt man als ersten Eindruck des Hauses allerdings nicht dessen „Prunkseite“, sondern den unverbrämten Wirtschaftsbereich präsentiert (das nebenstehende Foto entstand auf der zweiten Runde, da sah es dort schon wieder recht aufgeräumt aus).

Besagtes Haus gehört zu einem großem Afrikakomplex, der noch sehr neu ist und durch seine vernetzte Gehegestruktur besticht. Die Außengehege für Flusspferde, Breitmaulnashörner und Giraffen grenzen an eine zentrale Afrikasteppe bzw. gehen im Grunde fließend in diese über, denn sie sind nur durch Baumstammpfosten voneinander getrennt, so dass zumindest Zebras, Antilopen und Strauße beliebig zwischen allen Bereich wechseln können und man den großen Arten durch verschließbare Tore wechselseitig Zutritt zum Zentralbereich erlauben kann. Das jüngste Flusspferd passt noch durch die Absperrung und verließ bei unserer ersten Runde gerade die „große“ Steppe. Der Besucherweg führt in einer großen Runde außen herum – was leider den Nachteil hat, dass man fast überall den Effekt hat, hinter den beobachteten (oder fotografierten) Tieren Besucher zu sehen. Ebenfalls im neueren Geländeteil legen der Kinderzoo, der Themenbereich „Inseln“ inklusive der Beutelteufelanlage (auf die gehe ich im „Teufel“-Thread ein) und die Okapianlagen (neben dem Giraffenhaus).

Im alten Zooteil findet sich bis auf die Elefantenanlagen – auf die ich gesondert zurückkommen möchte – wenig Außergewöhnliches oder gar Innovatives. Im Umfeld alter Bärenanlagen wurde ein Themenbereich mit nordischen Tieren eingerichtet, jedoch wurde nur eine der Bärenanlagen dabei auch erweitert; da die Braunbärin dort Junge führt, ist ihr Partner – und das wahrscheinlich seit Frühjahr – auf eine winzige Felsenanlage beschränkt, gegen die selbst die Frankfurter großzügig wirken. Übrigens haben Löwen und Amurtiger ebenfalls diesjährige Nachzucht.

Etwas enttäuscht bin ich von einer historischen, wenn auch wenig pompösen Galerie für Rinder und Einhufer, deren Gehege inzwischen zu einer enorm langgestreckten Anlage zusammengefasst sind. Es läge ja nun wirklich auf der Hand, diese mit wenigstens einer der früher hier vertretenen Arten zu besetzen, aber stattdessen findet man hier die – sorry – Wald- und Wiesenkombi Guanako/Nandu/Mara/Capybara, die mittlerweile selbst mancher Kleinzoo bietet.

Abseits der Beutelteufel kommen Raritätenfans in Kopenhagen nicht sonderlich auf ihre Kosten, Highlights für mich als Säuger-Fan waren noch Virginia-Opossums (wenn ich sie denn zu Gesicht bekommen hätte), Tamanduas (dito), Braune Goldstirn-Klammeraffen und Schabrackentapire, im Vogelbereich waren Kap- und Kurzflügelweber für mich „Firsts“ (und Kongopfauen noch immer etwas Besonderes). Daneben viel „Mainstream“.
(26.09.2009, 20:16)
Michael Amend:   Welche Zoos kann man von Kopenhagen aus mit dem Zug erreichen, Odense,Aalborg und Givskud eventuell ?
(05.08.2008, 18:59)
Saya:   Auswilderung mag das Fernziel einiger Zoo-Zuchtprogramme sein, aber bei Amurtigern ist die Frage ob derzeit Auswilderung überhaupt Sinn machen würde da die Wildpopulation sehr gut züchtet und Zootiere den wilden den engen Platz und die wenige Beute streitig machen würden. Auswilderung von Amurtigern wird von den Tigerexperten vor Ort zur Zeit als nicht erforderlich angesehen, konsequenterweise nicht durchgeführt und angesichts der enormen Kosten die damit vebrunden wären werden die sicher keine Ausnahme machen nur weil ein Zoo 2 Tiger nicht los wird. Zum anderen sollten Zoonachzuchten, wenn Auswilderung in Betracht gezogen wird, frühzeitig darauf vorbereitet werden, dh mit möglichst wenig Kontatkt zu Menschen aufwachsen. Das ist bei ganz normalen Zootigern in den wenigsten Fällen der Fall.
(26.06.2007, 13:00)
IP66:   Die kopenhagener Tiger stehen für zwei Probleme in der Selbstdarstellung von Zoos: Zum einen der Paradies-Gedanke, der immer dann eine Rolle spielt, wenn es um Todesfälle von Tieren geht (Jahrebericht Köln, die Pressemeldungen zu den Jungelchen in Gelsenkirchen), was bei paradiesischen Zustände nun einmal nicht sein darf und der auch dazu führt, daß unansehnliche oder kranke Tiere sehr schnell hinter den Kulissen verschwinden, Anlagen, die die Mehrheit der Besucher nicht mag, abgerissen werden usf.
Der zweite Punkt spiegelt die Schwierigkeiten, die die Organisation der Zuchtprogramme mit sich bringt, die dem Ideal folgen, eine gewisse Zahl von Planstellen mit einer gewissen Zahl von nachzuzüchtenden Tieren einer von einer Person für sinnvoll erachteten genetischen Disposition zu besetzen, wobei hier und da der Leiter des Programms auch noch seine persönlichen Vorstellungen von Tierhaltung umzusetzen bestrebt ist.
Bei Raubtieren kommt noch hinzu, daß der Wandel zu Großanlagen die Zahl besagter Planstellen erheblich reduziert hat und nur durch Häuser alten Typs (etwa Friedrichsfelde, Berlin, Wuppertal) Bestandsverlagerungen und die Haltung einzelner, nicht in geographische Programme oder Großgruppen passender Tiere noch möglich ist.
(26.06.2007, 11:41)
Jennifer Weilguni:   @Michael Mettler
Eben genau darauf wollte ich hinaus. Denn aus dem Bericht der Zoopresseschau war nicht wirklich ersichtlich um es sich um genetisch interessante Tiere handelt die nur aus reinem Platzmangel getötet werden mussten oder um Tiere die ohnehin nicht für die weitere Zucht in Frage gekommen wären. Gegen die Verfütterung der Tiger (wenn sie denn nun schonmal tot sind) hätte ich prinzipiell auch nichts einzuwenden, immer noch besser, als sie der Tierkörperverwertung zuzuführen und damit einfach "wegzuwerfen", aber wie Du schon sagst wird es da sicher Bestimmungen geben, die das zu verhindern wüssten. Bleibt für mich aber noch die Frage, was die Auswilderung dieser beiden Tiere verhinderte ? Letztendlich heisst es ja Erhaltungszucht-Programm was meiner Meinung nach nur Sinn macht, wenn man damiz dafür Sorge trägt, dass freilebende Populationen im Bestand gesichert werden, denn sonst haben wir eines Tages wohl nur noch (wenn auch genetisch hochwertige) lebende Museumsstücke im Zoo.
(26.06.2007, 11:17)
Michael Mettler:   @Jennifer: In Fällen wie dem diskutierten beißt sich die Katze (oder der Tiger) in den Schwanz. Natürlich HÄTTEN die beiden Tiger einen Beitrag zum Erhalt ihrer Art leisten können - nur waren sie (quasi als "Verpackung" ihrer Gene) von vornherein vom Zuchtprogramm unerwünscht, sonst hätte es ja eine Empfehlung zur Erzeugung dieses Wurfes gegeben. Letztlich ist ihre Tötung eigentlich auch eine Folge der Inzuchtpanik bzw. der Ansicht, dass keine Blutlinie überrepräsentiert sein darf.

Was die Verfütterung überzähliger Tiere betrifft: Laut Literatur fallen Tiger in der Natur schon mal einem Rothundrudel zum Opfer (oder auch Löwen einem Hyänenrudel), also hätte man die beiden nach der Tötung eigentlich - mit dem gleichen Recht verfüttern können wie Antilopen oder Ziegen... Natürlich nur, wenn man auch hier konsequent wäre - wahrscheinlich gibt es aber irgendwelche Bestimmungen, die das verhindern(?). Und um den ketzerischen Gedanken die Krone aufzusetzen: Hätte man die beiden Kadaver nach Ostasien verschenkt, damit dort aus ihren Körperteilen Medizin gemacht werden kann, wären vielleicht zwei frei lebende Artgenossen weniger gewildert worden.

Alles keine schönen Überlegungen, das finde ich selbst, aber sowas kommt einem eben in den Sinn, wenn man mal versucht, die Emotionen zur Seite zu schieben und das Thema möglichst neutral zu betrachten.
(26.06.2007, 09:37)
Jennifer Weilguni:   @Karsten Vick
Ja in der Zoopresseschau habe ich den entsprechenden Artikel auch gelesen, allerdings war mir das einfach ein bisschen zu dünn mit den Hintergrundinformationen.
@Saya
Überzählige Jungtiere zu töten ist nicht nur in Kopenhagen Praxis, sondern auch in vielen Deutschen Zoos üblich. Über Sinn und Unsinn dieser Verfahrensweise zu dieskutieren war allerdings hier nicht mein Anliegen, ich finde es nur lediglich sehr schade, wenn es gesunde Tiere einer bedrohten Art betrifft die dann entsorgt werden. Leider ging aus dem Artikel der Zoopresseschau nämlich nicht genau hervor, WARUM sich die besagten Tiere auch nicht für die Auswilderung eigneten. Immerhin handelt es sich ja hier nicht um überzählige Hauskatzen auf dem Bauernhof, sondern um Tiere, deren Bestand kritisch bedroht ist.
@Michael Mettler
Naja ob nun überzählige Antilopen oder Ziegen aus dem Streichelzoo.. Fleisch fressen müssen Raubtiere ja ohnehin. Und dann besser überzählige Antilopen verfüttern ( und das dann auch noch mit Fell, Haut, Kochen und Innereien) als pures, gehaltloseres Muskelfleisch das womöglich noch aus der Massentierhaltung stammt. Aber soweit denken eben viele Zoobesucher nicht.
@Jimbo J
Natürlich ist ein Zoo keine "Bambiwelt" (obwohl dessen Mami ja auch erschossen wurde :-)) aber wie schon gesagt, mit ging es hier nicht um das Töten von Jungtieren an sich, sondern eben um die tatsache, dass wertvolle Zuchttiere eingeschläfert werden mussten, die einen Beitrag zum Erhalt ihrer Art hätten leisten können. Und das nur aus Platzmangel !
Im Übrigen hört sich Deine Aussage aber wieder schwer danach an, als würde es sich bei einem Zoo um einen Knast handeln und wenn die armen Tierchen schon eingesperrt sein müssen, dann lasst sie doch wenigstens züchten. Mhmm also ich weiss nicht, ob das Wohlbefinden von Tieren nur von der erfolgreichen Nachzucht abhängt, aber unsere kastrierten Haushunde und Hauskatzen in Deutschland führen sicherlich kein elendiges Dasein, nur weil sie sich nicht fortpflanzen können. Aber wie gesagt, ich wollte hier auch eigentlich keine Diskussion über ethische Grundsätze vom Zaun brechen, mit geht es hier nur um den Verlust zweier Tiere, die einer bedrohten Art angehören.
Gehören eigentlicht Tierpfleger, Direktor und Zootierarzt nicht auch zu dem, was man unter dem Überbegriff "Zoo" versteht ?
(26.06.2007, 08:26)
Jimbo J.:   Lasst die Tiere züpchten! Wenn die Tiere im Zoo schon leben müssen, dann sollen sie auch ein artgerechtes Leben führen, Balz,Paarung,Geburt und Jungenaufzucht mit eingeschlossen. Und das der Zoo keine Bambiwelt ist, sollte Jedem eigentlich klar sein. Ãœbrigens schläfert Kopenhagen, wie jeder Zoo auch, solche Jungtiere erst ein,wenn es keine andere Möglichkeit gibt,die Entscheidung wird auch nicht von den Zoos allein getroffen,sondern von einer Ethik-Kommission, bestehend aus Tierpflegern,Direktor und Tierarzt. Es wird ein Geschrei um die wenigen Tiere gemacht, die in Zoos eingeschläfert werden müssen, ist es nicht viel verwerwerflicher, das pro Jahr Millionen von Tieren auf der Welt von Menschen gefressen werden, nachdem sie ein echt beschissenes Leben hatten ?
(26.06.2007, 06:45)
Michael Mettler:   Meines Wissens macht doch Kopenhagen auch Ganzkörperverfütterung überzähliger Antilopen an die Großkatzen? In Dänemark scheint man mit solchen Themen etwas unverkrampfter umzugehen. Wobei ich mich allerdings frage, warum ein Zoo bei einem EEP mitmacht, wenn er sich ohnehin nicht an dessen Empfehlungen halten will.
(26.06.2007, 00:34)
Saya:   In Kopenhagen züchtet man auch ohne Empfehlung des EEP und ohne voher andere Abnehmer zu haben, mit dem Wissen dass man die Jungtiere wahrscheinlich einschläfern muss. Das hält man für besser als Verhütung weil Jungtieraufzucht zum natürlichen Verhalten der Elterntiere gehört. An der Argumentation ist zwar was dran aber trotzdem finde ich es extrem bedenklich dass jetzt schon wieder ein neuer Wurf Tiger da ist, der wahrscheinlich auch eingeschläfert wird, genauso wie zukünftigen Geschwister die im nächsten Jahr wahrscheinlich geboren werden. Dann noch lieber Verhütung... Löwen werden übrigens in Kopenhagen (und auch in Givskud) auch jedes Jahr einige totgespritzt.
(26.06.2007, 00:27)
Karsten Vick:   @Hajo: Nach den ganzen Plänen und Modellen die ich in Kopenhagen gesehen habe, soll das alte Elefantenhaus auf jeden Fall erhalten bleiben, aber was sie damit machen wollen, hab ich nicht rauskriegen können. Die alte Kuh-Freianlage wird teilweise von der neuen Anlage überbaut.
@Jennifer: Lt. Zoopresseschau war es mit den Tigern so wie du schreibst. Der Zoo hat mit Sicherheit intensiv versucht, sie woanders unterzubringen, aber wenn sie keiner haben will... Im Geburtszoo nützt ihnen ihr noch so tolles Erbgut nichts. Ich habe sie bei meinem Besuch noch gesehen, sie waren wirklich fast erwachsen. Da blieb dem Zoo wahrscheinlich wirklich nur die Euthanasie und in dem Fall ist es schon wieder mutig vom Zoo, dass er mit der Meldung offensiv an die Presse geht.
(25.06.2007, 23:38)
Jennifer Weilguni:   Wirklich eine Schande. Da hat man zwei kerngesunde Tigerkater mit bestem Erbgut und aus Platzmangel muss man denen den Garaus machen. So sollte Artenschutz dann ja wohl auch nicht betrieben werden :-(((( Wüsste nur einfach gerne mehr über den Sachverhalt, bevor ich den Kopenhagener Zoo zu unrecht verteufele.
(25.06.2007, 21:06)
Carsten:   Das hab ich auch irgendwo gelesen, daß es so war mit den Tigern, weiß nur nicht mehr wo...
(25.06.2007, 21:03)
Jennifer Weilguni:   Wie genau äussert sich denn nun eigentlich der Sachverhalt mit den beiden jungen Sibirischen Tigern aus Kopenhagen..? Ich habe nur mitbekommen, dass die wohl eingeschläfert werden mussten, weil sich nirgends ein anderer Zoo bereit erklärte die beiden Kater aufzunehmen. Stimmt das so..?
(25.06.2007, 19:58)
Hajo:   Nächstes Jahr soll das neue Elefantenhaus eröffnet werden. Für was soll das alte Haus genutzt werden ? Noch sind dort die Hirscheber mit untergebracht.
(25.06.2007, 19:43)
Konstantin Ruske:   War 2004 ( September) im Zoo Kopenhagen, wahrscheinlich sind seitdem die Gaure abgeschafft worden. Wenn auch die Stallgebäude und die Karakalkäfige im neuen Teil recht formschön sind, gibt es, wohl bis zur Elefantenhauseröffnung, auch architektonisch keine echten Glanzpunkte.
(02.10.2006, 14:18)
Ollo:   Man sollte sich in Kopenhagen nicht dazu verleiten lassen, die mehr oder weniger als "National-Aquarium" titulierte Einrichtung im Norden der Stadt anzuschauen. Dieses Aquarium ist längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
(30.09.2006, 00:55)
maloney8032:   Ich interssiere mich in Kopenhagen weniger für die Terwelt (soll nicht heissen das es nicht auch dort interessanten Tierarten gibt aber Gaure hab ich schon zu genüge gesehen) alsfür die Architektur!
(29.09.2006, 15:10)
Karsten Vick:   @maloney8032: Wenn du zufällig den neuen Kopenhagenführer hast, kannst du den vorgeschlagenen Rundweg von Gehege zu Gehege als wachsende Rote Linie verfolgen. Beim schnellen durchblättern a la Daumenkino sieht das ganz witzig aus wie der Weg sich schlängelt und dann weißt du, was Konstantin mit dem wilden Durcheinander meinte. Es gibt dort eigentlich alles was ein Zoo so haben muss: Tropenhaus, Afrikasavanne, Südamerikaanlage, Kinderzoo, Känguruhs, Großkatzen- und Bärenfreianlagen, Affenhaus, Menschenaffenhaus nach Krefelder Vorbild, kleines Nachttierhaus. Außer dem Beutelteufel keine Tierart, die man nicht auch in Deutschland sehen kann (für die Schweiz bin ich nicht so ganz auf dem laufenden). Ein uriger Elefantenbulle mit seiner Familie wartet auf sein neues Haus, geplant von Sir Norman Foster. Die Afrikagehege im Erweiterungsteil sollen zu einer großen Savannenanlage zusammengefasst werden, dazu ist ein Flusspferdhaus geplant. Dabei ist die Giraffen- und Okapianlage noch gar nicht so alt und war wirklich gut gelungen.
@Konstantin: Hast du die Mischlingsferkel gesehen? Und wo waren die Gaure? Voriges Jahr gab es keine, ihr ehemaliges Gehege musste dem neuen Elefantenhaus weichen.
(29.09.2006, 14:40)
ruhr:   also ich war vor einem Jahr in Kopenhagen. Der Zoo ist nix besonderes, aber wenn man schon in Dänemark bzw. Kopenhagen ist, kann man sich den Zoo gut ansehen. Evtl. kann man ja auch schon mehr von der neuen Elefantenanlage erkennen, als im letzten Jahr.
(29.09.2006, 12:50)
Frank Kreuz:   In Kopenhagen ist mir vor allem eine sehr gute interaktive besucherinformation in erinnerung geblieben, vor allem bei Seehunden und Roten Ibissen. Zudem dürfte sich jetzt ein Besuch lohnen, um die Hybriden zwischen Babirusas und Hausschweinen zu sehen;-)))
(28.09.2006, 22:58)
Konstantin Ruske:   Wenn ich es mir aussuchen müßte, würde ich sicher nicht gleich wieder den Zoo Kopenhagen besuchen. Die Tierhaltung ist vollkommen in Ordnung, viel neues wird gebaut. Ich habe aber zuvor noch nie ein so wildes Durcheinander von Tiergehegen und Häusern gesehen wie in Kopenhagen. Da fehlt anscheinend seit altersher ein Raum- und Gartenkonzept, was mir einen genußvollen Besuch doch einigermaßen verleidete. Wie harmonisch und ausgefeilt ist da die Anlage des Kölner Zoos! Beutelteufel mögen als Art reizvoll sein, neben Gauren war das aber eigentlich schon die einzige wirkliche Besonderheit dieses Zoos. Positiv vom Kreuz- Und Quer des alten Teils hebt sich der neue Teil ab, der einen durchdacht angelegten Parkeindruck erweckt. Für mich fast am schönsten waren die vielen Zooplakate aus aller Welt, die die verbindene Unterführung zwischen altem und neuen Teil schmücken.
(28.09.2006, 15:39)
maloney8032:   Hi, wollte mal fragen opb der zoo von kopenhagen zu empfehlen, hab nur bilder in Führern und im internet gesehen und war begeistert wie seht ihr war mein Eindruck richtig?
(28.09.2006, 15:11)

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