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Vogel-Unterarten in Zoos



cajun:   Rotterdam h?lt nun auch Nordafrikanische Strau?e:
diergaardeblijdorp.nl ? 4. M?rz 2021
Nieuwe struisvogels
Neue Strau?e
Seltsame V?gel in der Savanne! Vor Kurzem wurde der Zebraherde eine neue Strau?enart hinzugef?gt: der Nordafrikanische Strau?. Diese Unterart ist der gr??te Vogel der Welt! Leider ist sie in freier Wildbahn ernsthaft gef?hrdet. Eine Reihe internationaler Zoos wurde daher gebeten, eine Reservepopulation aufzubauen, um diese Art vor dem Aussterben zu bewahren. Auf diese Weise leistet Diergaarde Blijdorp jetzt einen Beitrag zum europ?ischen Zuchtprogramm. S?dafrikanische Strau?e lebten fr?her in unserer Savanne. eine nicht gef?hrdete Art, deren letzter Hahn in einen polnischen Zoo gegangen ist."
Quelle und ?bersetzung: Zoopresseschau
(09.03.2021, 16:30)
Michael Mettler:   Bei den Hühnern muss ich passen (auch da sind ja Mischlinge nie ausgeschlossen). Bei den Tauben lässt sich anhand des kurzen Schnabels m.E. zumindest der Rassekreis eingrenzen: Mövchen. Aber welche...?
(08.05.2010, 18:26)
Sven P. Peter:   Auch hier noch eine Wismar-Bestimmungsfrage:

http://i473.photobucket.com/albums/rr97/Svenimal/wismar/bestimmen/bestimmen9.jpg

http://i473.photobucket.com/albums/rr97/Svenimal/wismar/bestimmen/bestimmen8.jpg

http://i473.photobucket.com/albums/rr97/Svenimal/wismar/bestimmen/bestimmen10.jpg

http://i473.photobucket.com/albums/rr97/Svenimal/wismar/bestimmen/bestimmen11.jpg

http://i473.photobucket.com/albums/rr97/Svenimal/wismar/bestimmen/bestimmen12.jpg

Stehe bei diesem Geflügel völlig auf dem Schlauch.
(08.05.2010, 16:43)
Michael Mettler:   Ich kenne Somalistrauße bisher zwar nur von Freilandaufnahmen aus Nordkenia eines Bekannten, aber verglichen mit denen ist der Kiewer Hahn KEIN Somalistrauß. Der Somali-Hahn hätte einen nahezu kahlen, etwas eckigen Hinterkopf mit (saisonal?) rötlicher Tönung, und sein Hals wäre nicht so stark bedunt. Die blaue Färbung der Halshaut leuchtet deshalb bei ihm viel intensiver als beim Südafrikaner, bei dem das Blau durch helle Bedunung abgeschwächt wird. Die Schnabelfarbe scheint dagegen kein sicheres (und ebenfalls saisonales?) Merkmal zu sein, was aber vielleicht auch daran liegt, dass viele Blauhalsstrauße in den Zoos vermutlich Farmmischlinge sind - echte Südafrikaner sollen deutlich kleiner sein als die anderen Unterarten.
(23.10.2008, 16:06)
Sacha:   @Ronny: Sehr schwer zu beurteilen. Einerseits scheint mir die Halspartie durch Nässe verdunkelt, trotzdem hätte ich wegen des starken Kontrastes von Schnabelfarbe und Halsfarbe auf einen Somali-Strauss (Struthio camelus molybdophanes) getippt. Andererseits ist die weisse Halskrause nur sehr schwach ausgebildet, was EHER für einen Südafrikaner (S. c. australis) sprechen würde. Dummerweise sind die Kiewer Strausse nicht im ISIS aufgeführt. Am Wahrscheinlichsten ist wohl, dass es sich um reine Südafrikaner oder um Unterart-Mischlinge handelt, da Somali-Strausse kaum in Zoos vertreten sind. Sorry, aber für eine präzisere Beuurteilung muss wohl ein Ornithologe her..
(23.10.2008, 15:00)
Ronny:   http://photo.unian.net/eng/detail/148525.html

Im Internet bin ich auf das Foto eines Straußes im Zoo Kiew gestossen. Hat jemand zzufällig Ahnung welche Art/Unterart das sein könnte?
(23.10.2008, 14:27)
Jörn Hegner:   Wieso duerfen heute denn auch nicht mehr die in Mittel- und Suedamerika beheimateten Jabirus importiert werden . Die sind auch schoen . Davon gibts nur noch ein im Vogelpark Niendorf .
(16.07.2008, 20:42)
Oliver Jahn:   Ich hatte auch ein anderes Verhältnis von Körper und Beinen vor Augen. Aber wie gesagt, auf diesem Gebiet lasse ich mich gern belehren. Aber es stimmt, auf meinen Fotos haben die nie einen Hals.
(02.03.2008, 20:57)
Michael Mettler:   @Oliver: Der Hammerkopf auf dem Foto zeigt einfach eine Schreck- oder Erwartungshaltung. In Normalhaltung wirkt diese Vogelart manchmal regelrecht halslos und bietet dann natürlich eine ganz andere Silhouette.
(02.03.2008, 20:36)
Karsten Vick:   ...und der linke ist ein Kuhreiher im Schlichtkleid. Wenn er schon geschlechtsreif ist, färbt er sich schon bald so gelblich wie der auf dem unteren Foto von Michael, bloß eben nicht ganz so ausgeprägt im Wangen- und Halsbereich, weil es höchstwahrscheinlich Afrikaner sind.
(02.03.2008, 20:15)
Karsten Vick:   Nee, Oliver der ist schon richtig, dass der anders aussieht, liegt an der Perspektive; erstens schräg von unten und zweitens Kopf von vorne, so dass man den ganz charakteristischen Schopf nicht sieht. Aber wir machen ja auch bald Nachhilfe in Sachen Vögel!
(02.03.2008, 20:08)
Oliver Jahn:   Also ich habe mich ja im Forum bereits geoutet, dass ich kein Experte bei Vögeln bin, aber Hammerköpfe kenne ich recht gut und der sieht mir hier irgendwie anders aus. Vielleicht ist es einer und der hat lediglich eine komische Haltung. Aber die Hammerköpfe, die ich bisher gesehen habe (und in Frankfurt kommt man ja auch sehr nah an die Vögel heran), die sahen anders aus. Die Proportionen stimmen bei diesem hier irgendwie nicht.
(02.03.2008, 19:49)
Sebastian:   Liege ich korrekt, dass es sich bei den beiden auf dem Foto abgebildeten Vögeln um einen Kuhreiher und einen Hammerkopf handelt?
(02.03.2008, 18:15)
IP66:   Mir ist vorgestern bei der Betrachtung der köner Kuhreiher aufgefallen, daß diese noch immer eine Art Brutkleid zeigen - ist das normal?
(08.11.2007, 11:04)
Michael Mettler:   Und so sieht der Östliche Kuhreiher im Brutkleid aus (Walsrode, Anfang der 80er).
(07.11.2007, 18:33)
Johannes Pfleiderer:   @Karsten Vick & Michael Mettler
Laut Jahresbericht 2006 sind die aktuell im Tierpark vorhandenen Kuhreiher Afrikaner.
(07.11.2007, 14:05)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: Bei den Östlichen Kuhreiher ist im Brutkleid nicht nur das Gesicht, sondern fast der ganze Kopf und Hals milchkaffeebraun. Außerhalb der Saison sind die beiden Unterarten phänotypisch nicht zu unterscheiden.

Der Indonesische Seidenreiher (so müsste er anhand der Verbreitungsangabe in meiner Reiher-Monographie eigentlich korrekt heißen, wie ich eben noch mal nachgeschlagen habe) macht seinem wissenschaftlichen Unterartnamen tatsächlich Ehre, denn er ist die einzige Unterart, bei der die Füße ganzjährig schwarz sind. So gesehen einfach zu erkennen - nur wissen wir nicht, ob es nicht schon längst gemischte "Zoo-Seidenreiher" gibt...

Dank besagten Buches (The Herons Handbook) konnte ich bei meinen Fotos auch feststellen, dass mir vom Silberreiher schon mindestens drei von vier Unterarten in Zoos begegnet sind - ein paar Fotos blieben unbestimmbar.
(13.04.2007, 14:28)
Karsten Vick:   Die Rostocker Kormorane sind einheimisch-mecklenburgische Aalraben, also sinensis. Sie werden auch in der Tierbestandsliste so geführt.
Von den Kuhreihern hatte der Berliner TP beide Formen in den 50ern, nämlich aus Kairo und aus Indien, beide auch als Transittiere. Das ist natürlich lange her und ich weiß nicht, ob die Kolonie in der Reihervoliere reine Afrikaner sind. Und auch nicht wohin die Transittiere gingen und wo sie rein oder vermischt weitergezüchtet wurden.
Einen braunen Nacken haben unsere Kuhreiher auch zur Brutzeit, aber bei den Asiaten ist ja das ganze Gesicht braun.
Wie sehen denn die asiatischen Seidenreiher aus? Haben sie, wie ihr Name nigripes vermuten lässt, keine gelben Füße?
(13.04.2007, 13:59)
Michael Mettler:   Und da fällt mir gleich noch was ein: Gibt es irgendwo die (atlantische) Nominatform des Gemeinen Kormorans, oder zählen wirklich sämtliche Zoovögel bei uns zur kontinentalen Form mit dem irreführenden Unterartnamen sinensis? Meine Frage zielt speziell auf Rostock, wo doch immer mal wieder auf Schiffen aufgegriffene Seevögel "landeten".
(12.04.2007, 23:25)
Michael Mettler:   Wie steht es denn unterartmäßig mit dem Kuhreiher? Der einzige Park, in dem ich bislang definitiv die östliche Unterart coromandus gesehen habe, ist Walsrode (dort nicht als solche ausgeschildert). Würde mich nicht wundern, wenn die Ursprungstiere seinerzeit zusammen mit den schon erwähnten Seidenreihern aus Südostasien importiert wurden. Dass es in Walsrode "irgendwie andere" Kuhreiher waren, fiel mir schon Anfang der 80er auf, als ich noch keine brauchbare Bestimmungsliteratur hatte, denn im Brutkleid zeigten sie sehr ausgedehnte milchkaffeefarbene Tönung an Kopf und Hals. Erst viel später fand ich dann heraus, dass genau dies das wesentlichste Unterscheidungsmerkmal zur Nominatform ist.
(12.04.2007, 23:19)
Karsten Vick:   Ach du Gott, wir müssen hier von VogelUNTERarten reden, Leute! @Michael: Danke für die Jassanas, hab ich mir schon gedacht, dass nur die eine Form gehalten wurde.
In der Rostocker Seevogelvoliere gab es außer dem Sturmmöwenweißschwärzling nur Dreizehenmöwen, die allerdings mit Welterstzucht! Frei laufende Möwen hab ich das letzte Mal im Vogelpark Biebesheim gesehen, in der Orni-Fachgruppe haben wir sie später als Mittelmeer-(Weißkopf)-Möwen Larus (cachinnans) michahellis bestimmt.
(12.04.2007, 23:09)
Michael Mettler:   Stimmt, aber die werden ebenso wie Graukopfmöwen nicht in der Strandvogelvoliere gehalten, sondern in den Kranichvolieren.
(12.04.2007, 22:52)
Tim Ziesmann:   Definitiv auch Japanmöwen in Walsrode! Zumindest wollten sie drei Tiere abgeben bzw. wollen dies immernoch!?

Privat wüsste ich noch von einem Halter der zumindest drei Seeschwalbenarten hält!
Erinner mich jedoch nicht mehr genau an die Arten, da es sich nur um einen Vortrag auf einer Estrilda-Tagung handelte!
Desweiteren definitiv Trauerseeschwalben (Ornithae, Köln) und Inkaseeschwalben (siehe Lundi-Homepage) in Privathand..

Schönen Abend noch!
(12.04.2007, 22:45)
Michael Mettler:   Ich habe mal alle meine Jassana-Fotos aus den verschiedensten Zoos meines Streifgebietes mittels Bestimmungsbuch sondiert und kam ausnahmslos auf die Form Jacana jacana jacana.

Walsrode hatte über längere Zeit eine Korallenmöwe in der Wellenanlage. Frage ist nur, ob es da überhaupt Nester gab, die sie hätte plündern können. Und was ist mit Rostock? Waren da nicht noch mehr Möwen in der Anlage als nur der Sturmmöwen-Weißling? (Weiß ich leider nicht mehr.) Osnabrück hatte zumindest früher Lachmöwen in der Kuhreiher-Voliere an der Gaststätte. Die Haltungen von Dreizehenmöwen in Münster (eigene Voliere neben der Strandvogelanlage) und dem Berliner Zoo (Voliere am Landwehrkanal) waren m.W. von relativ kurzer Dauer, aber in letzterer Anlage gab (gibt?) es auch Sturmmöwen. Mantel-, Silber- und Heringsmöwen kenne ich dagegen eigentlich nur als kupierte Vögel auf Wasservogelanlagen oder Kranichwiesen, sieht man heute aber kaum noch. Und Bochum hatte in den 80ern Küsten- UND Fluss-Seeschwalben. Aber nicht nur dort - Bochum hatte mal eine reiche Limikolen-Kollektion - sondern auch anderswo hat sich das Artenspektrum der Strandvögel sehr reduziert und vereinheitlicht. Man sieht halt, von welchen Arten durch erfolgreiche Nachzucht größere Bestände aufgebaut werden konnten (z.B. Säbelschnäbler), während andere nicht etabliert werden konnten (z.B. Goldregenpfeifer). Manche Tiere dürften auch ehemalige Unfallvögel sein, die ohnehin einen nicht unerheblichen Teil der einheimischen Vogelwelt in den Tiergärten auszumachen scheinen. Z.B. habe ich zwar schon in etlichen Parks Sumpfohreulen gesehen, aber nie (eventuell mit Ausnahme des Vogelparks Timmendorfer Strand) mehr als jeweils ein Einzeltier. Da kann man sich dann wohl ziemlich sicher sein, wirklich die heimische Unterart vor der Nase zu haben....
(12.04.2007, 22:36)
Karsten Vick:   Walsrode hatte eigentlich öfter Küstenseeschwalben entweder in der Wellenanlage oder in der Europa-Voliere. Möwen gibt es als Nesträuber kaum in den diversen Limikolenanlagen, anscheinend sind die Heidelberger Graumöwen nicht so gefährlich diesbezüglich.
Aber da fällt mir noch eine Vogelunterarten-Frage ein: Es ist etwas verwirrend mit den Blatthühnchen der Gattung Jacana. Mal Jacana jacana, mal J. spinosa. Aber soweit ich weiß, waren es immer rotstirnige Südamerikaner J. (spinosa) jacana oder täusche ich mich da?
(12.04.2007, 22:13)
IP66:   Außer den kölner Flußseeschwalben kenne ich gar keine einheimischen Möwen in Zoos, insofern bin ich verwundert, daß es dergleichen in Privathand gibt. Doch selbst die Möwenkuppel in Berlin ist ja eine solche für nichteinheimische Arten.
(12.04.2007, 11:09)
Michael Mettler:   Pardon, sollte "Ersparnis" oder "Einsparung" heißen....
(11.04.2007, 15:09)
Michael Mettler:   Vielleicht eher eine bewusste Ersparung von Papierkrieg....
(11.04.2007, 15:08)
Tim Ziesmann:   Wobei ja, zumindest in Privathand, doch mehr europäische Seeschwalbenarten als andere gehalten werden!
In diesem Fall vielleicht auch eine Frage der Atraktivität!?!?

(11.04.2007, 14:51)
Michael Mettler:   Mag sein, dass da Schutzbestimmungen eine Rolle spielen. Es wird seine Gründe haben, dass in "europäischen" Strandvogelvolieren Amerikanische Stelzenläufer oder Inka-Seeschwalben zum gewohnten Besatz gehören.
(11.04.2007, 14:39)
IP66:   KÖnnen die Probleme mit europäischen Unetrarten damit zsuammenhängen, daß es auf diesem Kontinent keinen Handel mit den "eigenen" Wildtieren gab. Herr Psenner hat einmal irgendwo beschrieben, wie schwierig es war, für den Alpenzoo Haselhühner zu beschaffen.
(11.04.2007, 11:39)
Michael Mettler:   Danke Karsten, das hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Ich denke, man muss bei vielen "europäischen" Vogelarten in Zoos vorsichtig sein, sie vorschnell als der naheliegendsten Unterart zugehörig einzuordnen. Z.B. habe ich mal gelesen, dass der Erstbestand der Walsroder Seidenreiher aus Südostasien importiert worden war; meine daraufhin gesichteten Fotos aus den 80ern zeigten tatsächlich die Merkmale der Unterart nigripes. Müsste jetzt nachschauen, welche das waren, ist schon länger her. Und die Uhus in Hannover in den 80ern, deren Nachzuchten von Zoo und AZWU fleißig ausgewildert wurden, waren ebenfalls keine Europäer, sondern Syrer....
(11.04.2007, 00:26)
Karsten Vick:   Der Anfang der Steinadler-Unterarten-Diskussion findet sich im Thread Flugschauen in Zoos.
(11.04.2007, 00:00)
Michael Mettler:   Na, das ist ja spannend. Auch Bochum hält keine europäischen Steinadler, sondern die Unterart daphanea aus dem Himalaya-Gebiet. Wie mag das wohl bei den anderen Haltern aussehen...?
(10.04.2007, 23:43)
Karsten Vick:   Seit dem Jahresbericht 2004 werden die zwei Steinadlerdamen in Dresden (und das zugehörige Männchen, das in Neumünster eingestellt ist) als Nordafrikanische (homeyeri) geführt. Leider wird nirgends erwähnt, wie sie zu dieser Bestimmung kommen; auch die Herkunft kann ich nicht nachvollziehen, da diese 2,2 (1,0 davon ist schon tot) 1992 schon vorhanden waren und ältere Jahresberichte habe ich nicht.
(10.04.2007, 23:05)
Michael Mettler:   Und hier noch ein Link zu Freilandfotos von Wollhalsstörchen in Indien und auf Sri Lanka (also alle zur Nominatform gehörig):

http://www.orientalbirdimages.org/search.php?action=searchresult&Bird_ID=1264

Unterhalb des ersten Fotos kann man weitere aufrufen. Die Schnabelfärbung reicht von einer kleinen roten Schnabelspitze bis zu einer Färbung, wie sie für die Unterart neglecta beschrieben ist - seht euch nur mal Bild Nr. 9 an!

Der in Wikipedia als "Wollhalsstorch der Unterart neglecta" abgebildete Vogel ist lustigerweise auch auf einer Birdwatcher-Seite "Birds of India" zu finden....
(29.10.2006, 23:16)
Michael Mettler:   Ohne bis zum Letzten danach gegoogelt zu haben, hier ein sehr brauchbares Foto des Somali-Straußes (dem, wie ich eben gelesen habe, mittlerweile sogar Artstatus zugebilligt wird):

http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Somali_ostrich.jpg
(29.10.2006, 22:55)
Karsten Vick:   @Michael Mettler: Nun war ich erst im September in Leipzig und hab eigentlich alles gesehen, bloß nicht das olle Winterhaus und damit auch nicht die neuen Purpurhühner!
Auch die Dresdner Strauße waren übrigens als "Blauhalsstrauß S. c. molybdophanes" beschildert.
(29.10.2006, 21:40)
Michael Mettler:   Also, anhand dieser Schnabelfärbungen hätte ich Probleme, darin deutliche Unterschiede zu finden.

Habe nun mal in meine Literatur geschaut: Im "Handbook of Birds of the World" wird zwar zwischen den beiden asiatischen Unterarten unterschieden, aber darauf hingewiesen, das dieser Status umstritten ist. Nach den dortigen Zeichnungen müsste man die beiden ganz problemlos auseinander halten können, denn dann wäre bei neglecta nur das basale Drittel des Schnabels "schwarz" und der Rest leuchtend rot - soviel zur Theorie.

In der Monographie "Storks, Ibises and Spoonbills of the World" wird neglecta nicht als eigene Unterart anerkannt, wenn auch erwähnt wird, dass sie hie und da dazu erhoben wird.

Und in einem Field Guide über die Vögel Indonesiens (in dem allerdings wie in vielen Field Guides kaum auf Unterarten eingegangen wird) ist zwar das Verbreitungsgebiet bis Sulawesi angegeben, jedoch bei der Schnabelfärbung nur "redder in Java" - obwohl das laut Unterartenzuordnung für die Wollhalsstörche auf Sulawesi genauso gelten müsste.

Also bringt uns die Literatur nicht gerade weiter...
(25.10.2006, 16:29)
Johannes Pfleiderer:   Ich habe mal die Schnäbel von den von mir fotografierten Tieren vergrößert und auf die Vogelseite der Online-Bestandslisten gestellt:
http://87928.homepagemodules.de/ ("Asiatische Unterarten des Wollhalsstorchs" unter Organisatorisches - Sonstiges).
(25.10.2006, 13:51)
Kahuna:   von die wollhalsen habe ich hier bilder. Vielleicht das jemand unterschied finden kann. Von die episcopus in london (schon einige jahren her) http://i56.photobucket.com/albums/g198/trebarunakahuna/Uitzoeken/Ciconiaepiscopusepiscopus.jpg

Und 2 bilder von ein neglecta aus leipzig: http://i56.photobucket.com/albums/g198/trebarunakahuna/Uitzoeken/Ciconiaepiscopusneglecta.jpg und http://i56.photobucket.com/albums/g198/trebarunakahuna/Uitzoeken/Ciconiaepiscopusneglecta1.jpg
Unterschied sehe ich nicht. Nur die farbe von der schnabel, aber das kan wahrscheinlich mehr ursachen haben.
(24.10.2006, 16:34)
Sacha Beuth:   @Konstantin Ruske: Vielen Dank für die Info. Das bringt mich zur nächsten Frage: Gibt es in Berlin schon Pläne, ob oder mit welcher Art die Wollhalsstörche ersetzt werden?
(24.10.2006, 14:07)
Johannes Pfleiderer:   Die Wollhalsstörche im Berliner Zoo sind weg.
(24.10.2006, 13:58)
Konstantin Ruske:   Wenn ich es richtig rekonstruiere, ist erst einer der beiden Wollhalsstörche im Zoo Berlin gestorben, und dann ist der verbliebene ( das ist auf alle Fälle so) an den Tierinspektor des Cottbusser Tierparks gegangen. So stünden dann mit dem dritten Cottbusser Tier und zwei avisierten Nachzuchten aus Timmendorf 3 Paare zur Verfügung.
(24.10.2006, 13:58)
Michael Mettler:   Somalistrauße haben einen so eckigen Hinterkopf, dass der Kopf von der Seite gesehen richtig dreieckig wirkt, und der adulte Hahn hat zudem eine "Glatze". Der Hals ist zudem von einem fast unwirklichen, intensiven Blaugrau. So sehen jedenfalls die Strauße auf den besagten Kenia-Fotos aus.
(23.10.2006, 18:54)
Andreas Hartung:   @Michael Mettler: Augsburg hatte 1998 Somalistrauße (molybdophanes) und Massaistrauße gleichzeitig auf der Afrika-Anlage, zumindest waren sie so ausgeschildert. Das wären dann auch die einzigen mir bekannten Somalistrauße. Der Homepage des Zoos zufolge werden dort nun gar keine Strauße mehr gehalten.

Ãœbrigens, die Augsburger Saruskraniche sind auf der Seite als Nominatform aufgelistet.
(23.10.2006, 17:03)
Sacha Beuth:   @Konstantin Ruske: Was ist mit den Berliner Wollhälsen passiert? Eingegangen oder abgegeben?
(23.10.2006, 16:15)
Konstantin Ruske:   Und ich würde mal behaupten, daß es in der Afrikavoliere jetzt definitiv keine Wollhalsstörche mehr gibt...waren allerdings wirklich Asiaten. Laut zeichnungen im handbook ist auffälligster Unterschied die Rotverteilung am Schnabel, bei episcopus geht sie viel höher zum Kopf herauf, und das trifft zumindest auf die Cottbusser Tiere auch zu.
(23.10.2006, 14:54)
Michael Mettler:   @IP66: Reine Massaistrauße (massaicus) sind wohl noch zu bekommen, wobei "Rothalsstrauß" wiederum relativ wäre, denn auch der Nordafrikanische Strauß (camelus) hat einen roten Hals. Ihm sollen allerdings die flaumigen weißen Federchen des Massaistraußes am Hals fehlen, weshalb seine Halsfärbung sehr viel intensiver wirken soll.

Als blauhalsige Unterart käme neben dem Kapstrauß noch der Somalistrauß (molybdophanes) in Frage, den ich noch nie in einem Zoo gesehen habe (auch wenn die Blauhalsstrauße in Thüle als solche ausgeschildert waren). Das soll die größte Unterart sein. Ich kenne Freilandfotos aus dem Norden Kenias, die ein eigentlich unverwechselbares Aussehen zeigen.

@Johannes Pfleiderer: Das mit den Wollhalsstörchen würde mich auch interessieren, muss mal in meiner Literatur stöbern. Nach Vergleich mit dem "Handbook of Birds of the World" und wenigen Freilandfotos aus Afrika würde ich behaupten, dass die Wollhälse in der Afrikavoliere des Berliner Zoos (gegenüber dem Kinderzoo) definitiv KEINE Afrikaner sind. Letztere sah ich anscheinend bisher erst einmal, und zwar vor -zig Jahren in Amsterdam.
(23.10.2006, 13:41)
IP66:   Schmiding hielt in diesem Sommer zwei Unterarten Strausse und war sehr stolz darauf, allerdings in weit voneinander entfernten Gehegen. Haben die den einen lupenreinen Stammbaum?
(23.10.2006, 11:57)
Johannes Pfleiderer:   @Michael Mettler
Im Tierbestand sind die Strauße als Südafrikaner gelistet.

Noch etwas zu einer anderen Art, die neuerdings in Leipzig gehalten wird: dem Wollhalsstorch. Laut Avibase (und Gehegeschild in Cottbus) gibt es von diesem 3 Unterarten:
-microscelis (Afrika)
-episcopus (Südasien von Indien ostwärts bis zu den Philippinen Sumatra)
-neglecta (Java, Bali & Sulawesi)
Weiß jemand, woran die letzten beiden Unterarten unterschieden werden?
Ich habe diesen Sommer beide angeblichen Unterarten gesehen (neglecta in Leipzig, stammen aus Niendorf; episcopus in Cottbus) und kann auf meinen Fotos keinen Unterschied erkennen. Diese Einteilung erscheint mir auch nicht sehr sinnvoll, da andere Großvögel wie die beiden asiatischen Marabus in einem ähnlichen Verbreitungsgebiet vorkommen und keine Unterarten herausgebildet haben.
(23.10.2006, 10:45)
Michael Mettler:   Noch was zu Leipzig: Die Strauße der Kiwara-Savanne sind ausdrücklich als "Blauhalsstrauß, Struthio camelus ssp." ausgeschildert. Scheint sich demnach um Farmstrauße (also Mischlinge) zu handeln. Das ist wohl in vielen Zoos so, nur ist man dort weniger ehrlich (oder weiß es schlichtweg nicht). Echte Südafrikanische bzw. Kapstrauße (australis) sollen relativ klein sein, weswegen man sie für die kommerzielle Zucht mit den übrigen Unterarten verkreuzt hat; das Merkmal blauer Hals hat sich dabei anscheinend durchgesetzt.
(22.10.2006, 22:16)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: Ich war heute in Leipzig, wo ebenfalls Purpurhühner gehalten werden. In der Asienvoliere (gegenüber der Geiervoliere) sind sie nicht unterartlich ausgeschildert, aber im Ãœberwinterungshaus neben der Kamelreitbahn fand ich nicht nur weitere Purpurhühner, sondern auch die Beschilderung "Hinterindisches Purpurhuhn" mit Unterartangabe viridis!
(22.10.2006, 21:09)
Michael Mettler:   Ich erinnere mich an welche im Berliner Zoo, in der Afrikavoliere am Vogelhaus (gegenüber dem Kinderzoo). Allerdings ebenfalls ohne Unterartangabe und zur grauköpfigen Gruppe gehörend. Die einzigen Nicht-Grauköpfe waren für mich das schon genannte Rostocker Tier und eins vor -zig Jahren in Stuttgart, das damals in der Neuguinea-Abteilung im Maurischen Landhaus den Bodenbesatz für u.a. Blauflügel-Kookaburras bildete.
(21.08.2006, 12:45)
Karsten Vick:   Mein erster Flötenvogel in Berlin war damals als Weißrücken (Gymnorhina hypoleuca) ausgeschildert, ich habs jetzt nochmal nachgelesen.

Aber nun eine andere Vogelart: Purpurhuhn. Lebt versteckt in einigen Reihervolieren und ist auch eine sehr variable Art. Wird bei avibase auch in mehrere Arten gesplittet. In Rostock wurde früher ein Tier der afrikanischen Form (madagascariensis) gehalten. In den 90ern gab es im Berliner TP welche aus Rheine, die aber nicht mit 3. Namen beschildert waren. Sie müssten aber zur Gruppe der Graukopfpurpurhühner (poliocephalus, caspius u. a.) gehört haben. Gibt es noch irgendwo weitere Purpurhühner, am besten mit Unterartbezeichnung?
(21.08.2006, 11:33)
IP66:   Ich wollte mir die Vöglein heute sorgsam anschauen, aber sie dürfen noch nicht hinaus, weil die Lappenkiebitze Küken führen - so viel zum Zweck von Gemeinschaftsvolieren.
(03.08.2006, 16:13)
Michael Mettler:   Angeblich hat Köln Australier.
(02.08.2006, 19:59)
IP66:   Hält Köln denn jetzt die australische oder die Papua-Form? Das Paar brütet eigentlich jeden Winter, theoretisch müßten also eine ganze Menge Tiere von hier aus verfügbar sein.
(02.08.2006, 19:20)
Michael Mettler:   Die große Importwelle setzte tatsächlich erst in den 90ern ein. Das schließt natürlich nicht aus, dass auch vorher schon Vogelimporte von Iríany Jaya kamen, irgendwie wird ja auch Walsrode zu seinen selteneren Loris gekommen sein. Und der Berliner Zoo hatte früher (hat noch?) recht gute Kontakte nach Australien, wie aus den Zugängen in den BONGOs mehrfach ersichtlich ist, also wäre sogar eine der dortigen Unterarten denkbar.

Meine erste Flötenvogel-Begegnung hatte ich Anfang der 80er in der Wilhelma. Leider habe ich von dem dortigen Vogel nur eine Porträtaufnahme, die keine Nachbestimmung zulässt. Stuttgart hatte allerdings damals noch diverse Neuguinea-Vögel im selben Haus, könnte also papuana gewesen sein.
(31.07.2006, 13:00)
Karsten Vick:   Meinen 1. Flötenvogel sah ich 1989 im Berliner Zoo. Gehörte der auch schon zu diesem Import oder war das später? Fruchttauben und Streifenbeutler kamen doch erst in den 90ern??
(31.07.2006, 11:31)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: In der Literatur findet man sogar vier verschiedene Unterarten des Flötenvogel, nämlich für Australien zwei weißrückige und die schwarzrückige sowie die Papua-Form. Und diese wurde spätestens mit der Importwelle von Tieren aus dem indonesischen Teil Neuguineas auch für Zoos und Liebhaber importiert; ich sah vor etlichen Jahren einen ganzen Schwarm bei einem holländischen Händler. Das war zu der Zeit, als auch Arten wie der Streifenbeutler und unzählige Formen von Fruchttauben plötzlich im Handel und in Zoos auftauchten und man das Gefühl bekam, Irian Jaya werden jetzt systematisch leergefangen.
(31.07.2006, 09:10)
Karsten Vick:   In der gelben Postkiste am Förderer-Pavillon im Berliner TP fand ich auch Bird-Inventories des Vogelparks Walsrode. Dort sind die Flötenvögel als Papua-F. Gymnorhina tibicen papuana geführt. Der Name war mir neu, ich kannte bisher nur Weißrücken- und Schwarzrückenflötenvogel. Und auch in Walsrode steht nur der Artname auf dem Schild. Andererseits wäre es nicht verwunderlich, wenn aufgrund der australischen Gesetze viele der bei uns gezeigten Flötenvögel aus Neuguinea stammten. Weiß jemand mehr darüber?
(31.07.2006, 00:09)
Karsten Vick:   Heute in der Dokusoap waren die Stuttgarter Gänsegeier zu sehen und was soll ich euch sagen, der einzig rötliche war ein Junger mit brauner Halskrause...
(25.07.2006, 19:56)
IP66:   Das Phänomen kenne ich schon seit Kindertagen: Einiger Gänsegeier sind im Hauptgefieder graubraun, andere eher gelbbraun gebfärbt, bei den letzteren scheint der Kopf ebenfalls ein wenig bräunlicher. Die Tiere sind ungefähr gleich groß. In der Wilhelma ist mir das zum letzten Mal aufgefallen.
(25.07.2006, 18:16)
Karsten Vick:   Lt. Kosmos-Vogelführer unterscheiden sich juv. Gänsegeier von den alten durch hellbraune (statt weißer) Halskrause und ganz grauen (statt teilweise gelben) Schnabel, aber nicht besonders in der Grundfarbe.
(24.07.2006, 18:45)
Michael Mettler:   Könnte das nicht eher mit Jugend- und Altersgefieder zusammenhängen?
(24.07.2006, 18:30)
IP66:   Es gab zumindest im letzten Jahr in der stuttgarter Voliere sowohl normal gefärbte wie auch zimtfarbene Gänsegeier. Ich hatte damals meiner Erinnerung sogar im Forum nach Farben des Gänsegeiers gefragt, aber keine Antwort erhalten. Aber jetzt bin ich klüger.
(24.07.2006, 18:28)
Karsten Vick:   Vor meiner Zeit gab es Zimtgeier auch im Berliner TP, aber ich weiß nicht, ob sie damals gesondert ausgeschildert waren. Ich kenne die UA auch nur aus Beilstein (vom dortigen Turm hab ich mir übrigens 1999 die große Sonnenfinsternis angesehen).

Bei den Königspinguinen weiß ich nicht Bescheid.
(24.07.2006, 17:50)
Johannes Pfleiderer:   Kennt jemand außer der Burgfalknerei in Beilstein/Württemberg noch eine Haltung von Zimtgeiern (Gyps fulvus fulvescens), der indischen Unterart des Gänsegeiers?
(24.07.2006, 15:09)
Johannes Pfleiderer:   Wie sieht es mit den Königspinguinen in Europa aus? Basel und Rotterdam halten die westliche Nominatform, auch bei ISIS sind die östliche Unterart halli und Hybriden nur für amerikanische und japanische Zoos aufgeführt. Ãœberhaupt wird laut ISIS fast nur die Nominatform gehalten.
(22.07.2006, 15:21)
Michael Mettler:   Stimmt, die sind ALLE fraglich.
(22.07.2006, 13:04)
Johannes Pfleiderer:   Dann sieht es wohl für den Helmkasuar, für den immerhin 8 Unterarten bei Avibase aufgeführt sind, ähnlich aus.
(22.07.2006, 12:01)
Michael Mettler:   @Johannes Pfleiderer: Geführt wurde er unter Casuarius unappendiculatus rufotinctus. Wobei ja auch und gerade beí den Kasuaren die Unterartenfrage strittig ist, weil viele Unterarten wohl nur nach einzelnen Tieren beschrieben wurden, ohne die Färbungsvariabilität innerhalb einer Population und Farbveränderungen im Laufe des Lebens zu berücksichtigen. Auch der früher in Walsrode gehaltene und sogar gezüchtete Jobi-Goldhalskasuar C. u. aurantiacus soll als Unterart fraglich sein. Und da Kasuare in ihrer Heimat beliebte Handelsobjekte der Eingeborenen sind, ist wohl auch die Herkunft importierter Tiere nicht unbedingt identisch mit dem Ort ihres Schlupfes.
(21.07.2006, 23:33)
Johannes Pfleiderer:   Welcher Unterart gehört der Rothalskasuar im Vogelpark Walsrode an?
(21.07.2006, 18:07)
Michael Mettler:   Die aktuellen Verhältnisse kenne ich nicht. Die Weißkopfseeadler des Berliner Zoos waren jedenfalls früher (oder sind es noch?) als alascanus ausgeschildert, dass muss(te) ja einen Hintergrund haben. Und als dem früheren US-Präsidenten Reagan während eines Deutschlandbesuches ein Paar Nachtzucht-Weißköpfe aus einem hiesigen Zoo oder einer Greifenwarte als Geschenk verehrt wurde, weil dieser Vogel ja in seiner Heimat so selten geworden war, stand in "Ein Herz für Tiere" prompt "Leider gehörten die Adler einer falschen, gar nicht in den USA heimischen Unterart an". Zwar gehört Alaska zu den USA, aber anscheinend wurden eben hierzulande keine Vögel der Nominatform gezüchtet.
(21.07.2006, 15:10)
Johannes Pfleiderer:   Nun bleibt noch eine Seeadlerart, der laut Avibase ebenso zwei Unterarten hat: der Weißkopf-Seeadler mit der südlichen Nominatform und der Unterart washingtoniensis (oder alascanus/alascensis)aus Kanada und Alaska. Hier werden bei ISIS zum ersten Mal beide Unterarten aufgeführt (neben einer großen Anzahl ohne Unterartangabe), darunter die nördliche Unterart in Frankfurt. Von der Nominatform werden nur Haltungen in den USA aufgeführt. Was ist davon zu halten? Wurden wegen des häufigeren Vorkommens und der strengen US-Artenschutzgesetze nur nördliche (kanadische) Weißkopf-Seeadler nach Europa ausgeführt?
(21.07.2006, 14:41)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: Ich HABE nachgeblättert. Zukowsky nannte mehrere Exemplare des schwarzen Riesenseeadlers, die er im Laufe seines Lebens in Zoos gesehen hatte, was allerdings schon über vierzig Jahre zurücklag. Er erwähnte auch die Ansichten, es handele sich bloß um die Jugendfärbung (was bereits damals widerlegt werden konnte) oder eben um eine reine Farbmorphe. Ich habe mich wirklich bemüht, den Text objektiv zu lesen, werde aber den Eindruck nicht los, dass Zukowsky von diesen Vögeln so beeindruckt war, dass es ihm schlichtweg gegen den Strich ging, sie NICHT zu einer eigenen Form zu erheben. Zumal er ja ohnehin zur Systematiker-Generation der "Aufspalter" gehörte.
(20.07.2006, 22:40)
Michael Mettler:   Es gab doch in historischer Zeit bei Hagenbeck mal einen "japanischen Seeadler" namens Jonny. War das eigentlich ein Riesenseeadler?

Selbst wenn alle Riesenseeadler in Korea schwarz waren, muss man nicht gleich eine Unterart daraus machen, wenn die Farbform auch außerhalb der Population vorkommt. Farbmorphen sind schließlich gerade bei Greifvögeln nichts Ungewöhnliches. Da müssten schon ein paar weitere Unterschiede dazukommen.

Wenn eine Farbmorphe sehr selten ist, wird sie sich rezessiv vererben (bei dominanter Vererbung wäre sie ja häufiger zu finden). Das würde gleichzeitig bedeuten, dass ein Brutpaar, das zufällig aus zwei "niger" bestand und ein neues Areal besiedelte, ausschließlich "niger"-Junge gehabt hätte. So kann schnell eine Teilpopulation mit identischen Färbungsmerkmalen entstehen, ohne dass sich die Tiere ansonsten von der Stammpopulation unterscheiden müssen.
(20.07.2006, 20:39)
Karsten Vick:   Im NBB-Band "Seeadler" wird die Grönlandform des Seeadlers nicht anerkannt, da nur geringe Größenunterschiede bestehen. Sowieso dürften all unsere Zoo-Seeadler mittel- oder bestenfalls osteuropäische Vorfahren haben.

Die Riesenseeadler-UA niger wird hier anerkannt. Da die Art in Korea wirklich ausgestorben ist, lässt sich heute nicht mehr sagen, ob alle dort schwarz waren oder nicht. Es war auf jeden Fall eine vom Hauptareal getrennte Population. Schwarze Seeadler wurden früher in den Zoos Berlin, Riga und Hamburg gehalten. Zukowsky berichtet über sie im "Zoologischen Garten" von 1966 (ich denke, Michael Mettler blättert gleich nach). Ein Foto gibts auch im NBB-Buch, es müssen sehr schöne Vögel gewesen sein.
(20.07.2006, 19:41)
Johannes Pfleiderer:   Es wäre auch nicht gerade einleuchtend, dass der Riesenseeadler angesichts seines doch recht kleinen Verbreitungsgebietes und seines guten Flugvermögens (der Austausch zwischen den Populationen ist so gewährleistet) Unterarten ausbildet.

Da das nun geklärt ist, können wir ja gleich zum Eurasischen Seeadler voranschreiten. Dieser hat laut Avibase ebenso 2 Unterarten, die Nominatform albicilla und groenlandicus.
Es gab ja einige Wiederansiedlungen, z.B. in Irland. Somit müsste es sich bei der Population in Menschenobhut um Vertreter der Nominatform handeln. Oder weiß jemand was anderes?
(20.07.2006, 19:15)
Michael Mettler:   Laut dem "Handbook of Birds of the World" handelt es sich bei "niger" nicht um eine koreanische Unterart, wie früher angenommen, sondern um eine sehr selten auftretende Farbvariante, bei welcher das gesamte Gefieder bis auf die weißen Schwanzfedern schwärzlichbraun gefärbt ist. Es heißt darüber auch, dass mehr als fünf Jahrzehnte lang kein Riesenseeadler dieser Färbung in Menschenhand existierte oder in der Natur beobachtet wurde. Damit dürfte es recht unwahrscheinlich sein, dass die leicht zu erkennende Farbmorphe in irgendeinem Zoo existiert. Die Riesenseeadler, die ich bisher in Berlin, Walsrode, Nürnberg und Alphen gesehen habe, waren "normal" gefärbt.
(20.07.2006, 17:24)
Johannes Pfleiderer:   Die Anfrage nach den Steinadler-Unterarten habe ich noch in den Flugschauen-Thread gesetzt. Da es aber noch viele andere in dieser Hinsicht interessante Vogelarten gibt, habe ich nun diesen allgemeinen Thread dafür begonnen.

Anfangen möchte ich mit dem Riesenseeadler. Diese sich allmählich in Europa ausbreitende Art hat laut Avibase (www.bsc-eoc.org/avibase/avibase.jsp?pg=home&lang=DE) zwei Unterarten: die Nominatform pelagicus und niger.
ISIS führt die Nominatform für knapp die Hälfte der gehaltenen Tiere an, darunter auch die im Tierpark Berlin. Jedoch lässt die Verlässlichkeit von ISIS, wie schon oft im Forum erwähnt, zu wünschen übrig. Außerdem fehlen dort einige Haltungen (z.B. Nürnberg, Walsrode).

Wer weiß mehr über den Unterartenstatus der Riesenadlern in Menschenobhut?
(20.07.2006, 16:53)

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