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Geparden-Halter



Liz Thieme:   ja das stimmt. Hatte es nachträglich eingefügt und nicht gesehen in welcher Zeile ich stecke.
(14.06.2010, 23:31)
Michael Mettler:   @Liz: Meinst du mit "Wildtier" Wildfänge? Dann gehört dieser Hinweis bei Tier 3 doch eher zu Tier 1...?
(14.06.2010, 23:21)
Liz Thieme:   Mir sind vier Tiere bekannt:

1. angekommen Okt. 1968, abgegeben August 1969
2. angekommen Okt. 1968 (Wildtier), abgegeben August 1969
3. Feb. 1969 dort geboren (Wildtier), abgegeben August 1969
4. Feb. 1969 dort geboren, abgegeben August 1969
(14.06.2010, 23:16)
Oliver Jahn:   Das kann ich leider auch nicht. Aber Geparde passen eigentlich am besten zu Niebling. Auch der Zeitpunkt der Abgabe würde passen.
(14.06.2010, 22:27)
Liz Thieme:   Mir sind halt mehrer zoologische Einrichtungen in Mainz bekannt. Aber ich kann mir auf das V keinen Reim machen.
(14.06.2010, 22:24)
Oliver Jahn:   In Mainz gab es einen Zoo. Und zwar Nieblings Tierpark an der Alexanderstraße. Es war ein Privatzoo, und nicht mal ein kleiner. Er wurde wegen Geldmangel 1968 geschlossen und etliche Großtiere, wie die Bären und Löwen gingen an den Zoo Neunkirchen. Vor einigen Jahren habe ich diesen Zoo mal bei der Zoo-AG aus der Liste der unerforschten Zoos in die Liste der aufgelösten Zoos "überführen" können. :-)
(14.06.2010, 22:06)
Liz Thieme:   Ende der 60er gab es einen Halter von Geparden in Mainz. Sagt jemandem die Abkürzung "Mainz-V" etwas? Die Tiere wurden an Frankfurt und Wuppertal abgegeben.
(14.06.2010, 19:39)
Liz Thieme:   hört sich schon mal sehr gut an. Hier noch paar weitere Infos zu den Tieren von der HP:

Es handelt sich hier um ein Geschwisterpaar, die seit November in Stukenbrock sind.
>Norbert und Maria, geboren am 13. Juni, in Wassenberg-Effeld in der Nähe von Mönchengladbach auf dem Privatgrundstück des Metzgereibesitzers Thomas Staas. Aus diesem Gelände hat Thomas Staas ein Paradies für Raubkatzen gemacht, denn diesen Tieren gehört seine Leidenschaft. Unter behördlicher Aufsicht und nach strengsten Auflagen hat er das Areal artgerecht gestaltet.<
Die beiden haben noch drei Geschwister - Kurt, Irmgard und Karl - alle nach den Nachbarn der Halter benannt.
>Gemeinsam mit Monty (männl. geb. 15.11.2007 aus Tschechien), Maun (weibl. geb. 30.05.08 aus Polen) und Sahra (weibl. geb. 30.03.09 Tierpark Jaderberg) werden Norbert und Maria ab 2010 Deutschlands größte Gepardenanlage bewohnen, die hier in Stukenbrock entstehen wird.<
(19.03.2010, 14:52)
Michael Mettler:   Stukenbrock hat mit der Gepardenhaltung begonnen und baut derzeit die laut eigener Aussage (Zeitungswerbung) mit 8.000 qm größte Gepardenfreianlage Deutschlands, Eröffnung im Juli. Ihre Bewohner sind aber schon jetzt in einem anderen Gehege zu sehen.
(19.03.2010, 09:04)
IP66:   Da ist uns eine Gewißheit abhanden gekommen - und ein Beleg für eine konventionelle Gepardenhaltung dazu. Auf der anderen Seite bleibt für Duisburg ja sicher, daß es vor der Errichtung der Anlage im Erweiterungsgelände Geparden gegeben hat. Die hallenser Chronik wird uns sicher mehr Aufschluß über die dortige Haltung geben, aber den Hinweis von Herrn Jahn aus dem Zooführer finde ich nach wie vor interessant.
(03.04.2008, 17:54)
Oliver Jahn:   @IP66, leider gibt es in Halle erst seit 1961 wieder die "Mitteilungen aus dem Zoologischen Garten Halle", so dass nur die Informationen aus den Zooführern zur Verfügung steht. Evtl. wird im Teil II der Chronik darüber etwas zu finden sein.
(03.04.2008, 17:37)
Michael Mettler:   Ich frage mich, ob der Duisburger Gepard wirklich im Raubtierhaus untergebracht war. Anders als unten von Michael Amend dargestellt wurde der Gepard im Zooführer von 1961 nämlich nicht unter einer Ãœberschrift "Raubtierhaus" aufgeführt, sondern unter "Großraubtiere (Großkatzen)", und da finden sich im gleichen Textabschnitt auch die Sibirischen Tiger, die auch laut Text längst an ganz anderer Stelle im Zoo untergebracht waren (was das Foto ebenfalls belegt). Der Gepard ist daneben sogar mit einem ganzseitigen Farbfoto verewigt, das nicht danach aussieht, als sei es in einem klassischen Großkatzenkäfig entstanden, sondern eher in einem größeren Auslauf auf Naturboden (und mit Herbstlaub). Leider gibt der Zooplan keine Details her, da keine einzelnen Gehege eingezeichnet oder gar beschriftet sind, sondern nur Tierfiguren im Comicstil die ungefähren Standorte im Gelände markieren. Und da gibt es für das Raubtierhaus nur eine Löwenfigur.
(03.04.2008, 14:03)
IP66:   Haben Sie denn eine Vermutung, weshalb man das Tier umgesiedelt hat? Das Raubtierhaus in Halle fand ich immer recht geräumig und wenn im kleineren duisburger Haus für einen Geparden Platz war, wird das in Halle kein Problem gewesen sein. Eine Haltung in Affenhäusern, wie Sie sie jetzt belegen, ist mir jedoch noch nicht begegnet. Doch war das Tier dem Zooführer eine Abbildung wert! Und das Tier kam vier Jahre vor der Ersthaltung der Art in Duisburg (bei vorhandenem Haus!) nach Halle!
(03.04.2008, 10:44)
Oliver Jahn:   Ich habe gerade festgestellt, dass es 1954 für den Zoo Halle zwei Zooführer gab, den letzten Steinbockführer und den Zooführer Mangabe. Danach kam 1954 der erste Gepard nach dem Krieg in den Zoo und im Steinbockführer ist er doch tatsächlich noch im Raubtierhaus untergebracht, im Zooführer Mangabe ist er dann erwähnt sogar mit Foto im Affenhaus.
(02.04.2008, 20:27)
Michael Mettler:   @IP66: Ja, die Dortmunder Anlage ist mir bekannt - siehe mein Beitrag vom 28.3.08. Löffelhunde gab es dort übrigens auch Ende der 70er Jahre schon mal, in einem Nebengehege der Afrikanischen Wildhunde.
(01.04.2008, 19:57)
IP66:   Für Münster kann ich das nicht bestätigen - zwischen der afrikanischen Gemeinschaftsanlage und der ersten Unterkunft der Geparden stehen die Dickhäuterhäuser. Ich weiß allerdings nicht, ob Sie die Haltung in Dortmund kennen, die sehr stark von Münster beeinflußt scheint und an der Rückseite des Zoos hinter der Afrikaanlage plaziert war - heute leben dort Löffelhunde und Servale.
(01.04.2008, 18:33)
Michael Mettler:   Also auch dort die Nachbarschaft Wildhund/Gepard...

Bei Zoos außerhalb meines Streifgebietes bin ich zu wenig im Bilde, meine aber mal gelesen zu haben, dass auch Whipsnade relativ früh Zuchterfolge bei Geparden hatte und man diese außer auf ein ausgeklügeltes Gehegesystem auch darauf zurück führte, dass man die Tiere in Sichtweite von "Beute" (sprich Huftieren) unterbrachte. Weiß jemand zufällig Näheres darüber?
(01.04.2008, 16:35)
Klaus Schüling:   Im Erstbesatz des Allwetterzoos waren die Geparden neben Afrikanischen Wildhunden vor dem Delphinarium untergebracht.
(01.04.2008, 14:31)
IP66:   Ich würde sogar die Behauptung wagen, daß der Zuchterfolg in Krefeld die Idee der Aussiedlung von Geparden aus den Raubtierhäusern ganz entschieden befördert wenn nicht gar begründet hat. Allerdings müßte das alte Raubtierhaus neben der in Rede stehenden Gepardenanlage in den späten 50er oder frühen 60er Jahren errichtet worden sein - im Gegensatz zum älteren Löwenhaus eine Galerie mit vier Käfigen, in der man durchaus auch Geparden hätte unterstellen können, allerdings ohne eine Möglichkeit für die Besucher, sich die Innenkäfige anzusehen. Interessant ist allerdings, daß ein Zoo mit wenig Infrastruktur wohl eher aus der Not heraus die neue Haltungsform probiert und damit Erfolg gehabt hat. Allerdings standen die Geparden in einem Kontext von Raubtieranlagen, der dem heutigen gar nicht so unähnlich ist: Der vom Ententeich her kommende Besucher passierte zunächst die Raubtiergalerie, dann die Bärenfreianlage und kam schließlich zu den Geparden!
Derzeit frage ich mich nach der Haltung in Münster, kann mich aber leider nicht mehr erinnern, ob zur Eröffnung des Allwetterzoos die Geparden im warmen Raubtierhaus oder in einer Laufanlage vor dem Delphinarium untergebracht waren.
(01.04.2008, 10:45)
Michael Mettler:   Krefeld ist nach momentanem Stand meiner Suche heißester Anwärter darauf, als erster deutscher Zoo Geparden konsequent "extern" gehalten zu haben - zumal man dort ohnehin kein Raubtierhaus im eigentlichen Sinne besaß. Laut einem Artikel im "Zoologischen Garten" (Bd. 27, Heft 4/5) über die erste Nachzucht kam das Muttertier am 24.10.1957 aus Südwestafrika, der Kater am 8.7.1959. Das Paar wurde ganzjährig im Freien gehalten, als Schutzhaus diente lediglich eine 2 x 2 m große Hütte mit einer Rotlichtlampe und ständig (auch bei großer Kälte) geöffneter Tür zum Auslauf. Der erste Wurf kam am 25.4.1960 zur Welt.

In diesem Zusammenhang gleich noch die gefundenen Daten zu den Erstzuchten des Geparden: Die Welterstzucht gebührt Philadelphia (1956); ein Jungtier wurde von der Mutter getötet, die künstliche Aufzucht der beiden anderen misslang (immerhin wurde eines drei Monate alt). Im Folgejahr gab es einen weiteren Wurf, aber ebenfalls keinen Aufzuchterfolg. Krefeld hatte 1960 die Europa-Erstzucht; von vier Jungen töteten die Eltern (beim ersten war es wohl der Vater) zwei, die beiden anderen wurden einer Hauskatzenamme angelegt und konnten aufgezogen werden - also eine WelterstAUFzucht. 1965 kam dann der vielbeachtete private Zuchterfolg bei Dr. Spinelli in Rom, dessen Gepardin die erste auf der Welt war, die ihre Jungen in Menschenhand selbst aufzog.

Krefeld löste möglicherweise auch den Trend aus, Geparden gegenüber von Antilopen unterzubringen (dort anfangs Springböcke).
(31.03.2008, 19:40)
IP66:   @Herr Jahn: Da hat meine neue These bei Ihnen einen falschen Eindruck erzeugt. Eigentlich wollte ich nur versuchen, zu erläutern, warum die von Ihnen zitierten Zooführer Geparden als Rarität bezeichnen. Ihre dankenswerterweise hier eingestellte Ãœbersicht über Gepardenhalter in der DDR zeigt allerdings, daß sie auch dort so selten nicht waren - ein Befund, der sich auch in den westdeutschen Zoos abzeichnet. Daß der hallenser Zooführer in den 50er Jahren die Tiere als Rarität anführt, mag mit dem Aufbau neuer Tierbestände in der Nachkriegszeit zusammenhängen. Dagegen wundert mich die Bezeichnung im erfurter Zooführer schon. Ob da auch die handzahmen Geparden an der Leine als Status-Symbole von Film-Stars eine Rolle gespielt haben?
Die Meldung für Duisburg finde ich sehr interessant. 1958 gab es dort den ersten sicher nachgewiesenen Geparden, was nicht wundert, da ein unzerstörtes Raubtierhaus zur Vefügung stand. Anscheinend konnte man dort als Gepard auch recht alt werden, 18 Jahre wären doch auch unter heutigen Haltungsbedingungen ein gutes Ergebnis. Wenn die Gepardenanlage 1965 eröffnet wurde, müßte sie noch zu den Planungen Thienemanns gehören, der sein Erweiterungsgelände wohl auch mit recht innovativen Gehegen ausstatten wollte.
Andere mögliche Gepardenhalter mit im zweiten Weltkrieg nicht zerstörten Raubtierhäusern wären meines Wissens Nürnberg, München und Leipzig. In Halle kenne ich die Zoogeschichte zu wenig, im Wuppertal gab es wohl nur den Stallanbau der Löwenfreianlage, der sich aber wohl zur Haltung anderer Katzenarten eignete. Bei Hagenbeck in Hamburg lagen die Dinge ähnlich, doch kann ich immer noch nicht ganz ermessen, wie gut das Raubtierhaus an der wohl beschädigten Dressurhalle durch den Krieg gekommen ist.
(31.03.2008, 10:58)
IP66:   @Herr Jahn: Da hat meine neue These bei Ihnen einen falschen Eindruck erzeugt. Eigentlich wollte ich nur versuchen, zu erläutern, warum die von Ihnen zitierten Zooführer Geparden als Rarität bezeichnen. Ihre dankenswerterweise hier eingestellte Ãœbersicht über Gepardenhalter in der DDR zeigt allerdings, daß sie auch dort so selten nicht waren - ein Befund, der sich auch in den westdeutschen Zoos abzeichnet. Daß der hallenser Zooführer in den 50er Jahren die Tiere als Rarität anführt, mag mit dem Aufbau neuer Tierbestände in der Nachkriegszeit zusammenhängen. Dagegen wundert mich die Bezeichnung im erfurter Zooführer schon. Ob da auch die handzahmen Geparden an der Leine als Status-Symbole von Film-Stars eine Rolle gespielt haben?
Die Meldung für Duisburg finde ich sehr interessant. 1958 gab es dort den ersten sicher nachgewiesenen Geparden, was nicht wundert, da ein unzerstörtes Raubtierhaus zur Vefügung stand. Anscheinend konnte man dort als Gepard auch recht alt werden, 18 Jahre wären doch auch unter heutigen Haltungsbedingungen ein gutes Ergebnis. Wenn die Gepardenanlage 1965 eröffnet wurde, müßte sie noch zu den Planungen Thienemanns gehören, der sein Erweiterungsgelände wohl auch mit recht innovativen Gehegen ausstatten wollte.
Andere mögliche Gepardenhalter mit im zweiten Weltkrieg nicht zerstörten Raubtierhäusern wären meines Wissens Nürnberg, München und Leipzig. In Halle kenne ich die Zoogeschichte zu wenig, im Wuppertal gab es wohl nur den Stallanbau der Löwenfreianlage, der sich aber wohl zur Haltung anderer Katzenarten eignete. Bei Hagenbeck in Hamburg lagen die Dinge ähnlich, doch kann ich immer noch nicht ganz ermessen, wie gut das Raubtierhaus an der wohl beschädigten Dressurhalle durch den Krieg gekommen ist.
(31.03.2008, 10:49)
Michael Mettler:   P.S. Entweder gab es für den über Jahre im Verkauf befindlichen Zooführer von 1961 nacheinander verschiedene Ergänzungsbeilagen, oder ich muss nach Durchsicht der Jahresberichte das von Michael Amend genannte Erscheinungsdatum 1965 der ergänzten Ausgabe korrigieren. In meiner Sonderbeilage sind bereits die Eisbärenanlage (eröffnet 27.5.1966) und die Großtrappenanlage aufgeführt, die erst 1966 fertiggestellt wurden. Von der Eisbärenanlage ist auch ein Foto mit Besatz abgedruckt. Das 1967 besetzte neue Weißwedelhirschgehege und die am 2.9.1967 eingetroffene Seekuh sind aber noch nicht drin, also muss die ergänzte Ausgabe zwischen diesen Daten erschienen sein.
(30.03.2008, 21:10)
Michael Mettler:   Für Duisburg kann ich nun nachliefern, was ich im ersten Suchlauf offensichtlich überblättert habe: Die Gepardenanlage wurde 1965 eröffnet. Laut Jahresbericht wurde das Stallgebäude damals schon so errichtet, dass man später auf der anderen Seite ein weiteres Gehege "für eine ähnliche Tierart" (?) anfügen konnte.

Erstbesatz des Geheges war ein einzelner Kater. Dabei muss es sich um "Mentu" gehandelt haben, über den in einem späteren Zooführer geschrieben wurde, dass er 1958 in den Zoo kam und dort 18 Jahre alt wurde. 1966 kam eine Katze hinzu.
(30.03.2008, 20:57)
Oliver Jahn:   IP66, wie kommen Sie im Bezug auf die ehemalige DDR auf Gepardenmangel?
Wie bereits mehrfach erwähnt, gab es in der DDR nur 9 Großzoos.
Von diesen 9 Zoos waren nur 3 historisch gewachsene Zoos. Die anderen 6 entwickelten sich sehr unterschiedlich, teilweise waren sie über einen vorherigen Zeitraum nur Heimattiergärten, wie z.B. Magdeburg, die sich erst später zum Zoo entwickelten und dennoch gelang selbst das nicht jedem dieser Tiergärten (siehe aktuelle Diskussion zum bis heute anhaltenden Eindruck, den der Zoo Erfurt vermittelt).
Und dennoch wurden zu DDR-Zeiten Geparde in den Zoos von Magdeburg, Leipzig, Dresden, Halle, Rostock und Erfurt gehalten. Lediglich Schwerin, Cottbus hatten keine Geparde und die weiter unten erwähnten Tiere im TP Berlin konnte ich nicht bestätigen.
In den 50er Jahren in Halle und in den 70er Jahren in Erfurt werden in den Zooführern die Geparde noch als Rarität bezeichnet. Dennoch sind 6 von 9 Haltern nicht gerade ein Ausdruck für Gepardenmangel in der ehemaligen DDR.

(30.03.2008, 20:10)
IP66:   Einen Beleg für Geparde im ersten duisburger Raubtierhaus hatte ich erwartet - das Gebäude besaß eine ganze Reihe von Käfigen, es müßte, zusammen mit dem Aquarium, vor der Eröffnung des Äquartoriums das größte Tierhaus des Zoos gewesen sein, da ar Platz für Geparde, und potente Stifter gab es in der duisburger Großindustrie. Angesichts der vielen Belege für Geparden in der alten Bundesrepublik bilden sich bei mir leise Zweifel, ob die Art wirklich so selten gezeigt wurde und ob vielleicht der Gepardenmangel nur die Zoos der DDR betraf.
Die Kombination Wildhund und Gepard in nebeneinandergelegenen Laufgehegen lag nahe, bedeutet aber einen gewissen Schritt aus der Systematik, der für die Nachkriegszeit an sich eher atypisch genannt werden kann. Für Duisburg ergab sich zudem eine Parvenu-Situation: Der Zoo evrfügte über ein großes Gelände und bedeutende finanzielle Mittel, aber kaum über Tradition, und der Baubestand reichte nur in die Zwischenkriegszeit und war wenig spektakulär. Schon die Ideen Thienemanns wie die Errichtung eines Delphinariums, die Pläne für das Exotariums, aber auch die Artenpolitik von Herrn Gewalt sind hierdurch geprägt: Es galt, in kurzer Zeit die Traditionszoos zu überholen und neue Trends so schnell und monumental wie möglich nachzuvollziehen - deshalb auch die frühe Laufanlage für Geparden nebst der Freianlage für sibirische Tiger. Daß Herr Gewalt eine Abneigung gegen große neue Tierhäuser hatte, stand bei diesen Gestaltungstypen ja nicht im Weg.
Zur Geländesituation jenseits der Autobahn werde ich den Duisburg-Thread reanimieren, da die Angelegenheit hier zu weit von den Geparden wegführt.
(30.03.2008, 11:39)
Michael Mettler:   Beim Diagonal-Lesen ist mir in keinem der Duisburger Jahresberichte ab 1960 die Eröffnung der Gepardenanlage ins Auge gefallen, allerdings fehlt mir als einzige Ausgabe die von 1964 (was ja passen könnte). Auch in den Jubiläumsheften fand ich für den fraglichen Zeitraum nichts. Ich werde die JB noch mal eingehender durchsuchen. Was ich aber schon ermitteln konnte: Die Wildhunde (beim Ankauf hießen sie im JB "Hyänenwölfe) waren nicht von Anfang an Nachbarn der Geparde, sondern lebten erst noch in den alten Käfigen, die danach auch die Rothunde beherbergten.

@IP66: Auf dem Gelände des jetzigen Chinesischen Gartens müsste sich vorher ein großer Waldweiher mit Flamingos befunden haben.
(29.03.2008, 20:48)
Michael Mettler:   Jahresberichte aus Duisburg gibt es seit mindestens 1960, ich müsste mal reinschauen. Allerdings habe ich aus den älteren Ausgaben noch so detaillierte Angaben wie "8 diverse Antilopen und Hirsche" in Erinnerung, also bitte keine zu großen Hoffnungen :-)
(29.03.2008, 16:05)
Michael Amend:   @IP66. Im Duisburger Zooführer von 1961 sind die Geparden tatsächlich noch im Großkatzenhaus untergebracht. Ich nehme an,das es sich dabei noch um das Vorkriegs-Haus handelt, denn das neue, heutige Huas wurde ja erst 1986 eröffnet.Wann diese Geparden angeschafft wurden,weiß ich nicht, gab es zu diesem Zeitpunkt schon JB ? Dieser Führer blieb lange im Verkauf, 1965 wurde ihm eine Beilage mit den Neuerungen zugefügt, mit dem Stand von 1965, und da leben die Geparden bereits im Neubaugelände.
(29.03.2008, 15:04)
Michael Mettler:   ... und für eine kleine Modewelle, Geparde und Afrikanische Wildhunde direkt nebeneinander unterzubringen - erinnert ein bisschen an die Uhu-Schnee-Eule-Standardnachbarschaft...
(29.03.2008, 12:05)
IP66:   Demnach hat man sie auf dem Erweiterungsgelände untergebracht, woran ich mich nicht mehr erinnern konnte. Ãœberhaupt sine meine Erinnerungen an diesen Bereich sehr schwammig, ich weiß beispielsweise nicht, was sich ursprünglich am Ort des China-Gartens befand. In Sachen Geparden wäre es natürlich von Interesse, ob sie aus dem alten Raubtierhaus der Zwischenkriegszeit in das neue Gelände umgezogen sind oder ob man sie neu angeschafft hat. Immerhin haben wir jetzt einen weiteren Beleg für eine Gepardenhaltung jenseits der Raubtierhauses.
(29.03.2008, 10:33)
Michael Mettler:   @IP66: Ich kenne Geparden in Duisburg aus den 80er Jahren noch in einem Gehege, dessen Fläche der heute bestehenden, erweiterten Wildhundanlage zugeschlagen wurde. Es gab da also das gleiche Grundgestaltungsprinzip wie in Frankfurt und Dortmund: Auf der einen Seite des Weges relativ große Laufgehege für Geparden und Afrikanische Wildhunde, ihnen gegenüber Großtiere des afrikanischen Steppe (was in Duisburg natürlich nur für die Kudus gilt, nicht für die Bongos - aber immerhin Antilopen).
(28.03.2008, 13:30)
IP66:   Bisher passen die Belege noch halbwegs zu meiner These. Interessant wäre, ob die Tiere auch in der DDR, deren Filmstars sich wohl ohne angeleinten Geparden abbilden lassen mußten, als Kostbarkeit betrachtet wurden.
Als besonders "feucht" würde ich die Raubtierhäuser des 19. Jahrhunderts nicht bezeichnen. Durch die Kohleheizung dürfte die Luft in den Innenräumen eher zu trocken gewesen zu sein, zumindest für urwaldbewohnende Arten. Die Haltungsmängel würde ich eher bei der Fütterung sehen, weiß aber nicht, ob Leoparden in den Raubtierhäusern der Zwischen- und Nachkriegszeit, deren Käfige ja nicht viel größer waren als die des 19. Jahrhunderts, besser züchteten. Immerhin gab es Nachwuchs in dem kleinsten Käfig des Hauses in Duisburg, das zwar erst in der frühen Postmoderne entstand, in der Käfiggröße aber den historischen Beispielen folgte. Duisburg wäre überdies in der Nachkriegszeit ein Zoo mit den klassichen zwei Raubtierhäusern, von dem ich nicht weiß, wo er seine Geparden untergebracht hat.
(28.03.2008, 11:43)
Michael Amend:   In den Hannover-Führern von 1930 ( Titelbild:Gepard)und 1934 werden Geparden als Bewohner des Großen Raubtierhauses erwähnt, mehr gibt der Text dazu nicht her. Köln: Den ersten Gepard fand ich im Zooführer 1903, ebenfalls im Großen Raubtierhaus untergebracht.Erst im Zooführer von 1927 werden wieder Geparden erwähnt, ein Foto zeigt drei Tiere.Der ZF 1935, der letzte vor dem 2.Weltkrieg, erwähnt keine Geparden mehr.
(27.03.2008, 19:43)
Michael Mettler:   Na ja, damals musste man eben noch mit anderen Informationen Interesse wecken als später. Unter einer Laufgeschwindigkeit von über 100 km/h konnte sich ein damaliger Zoobesucher wahrscheinlich wenig vorstellen, weil dieses Tempo nicht mal sein Auto schaffte :-)

Was die Haltungsrekorde betrifft: Der durchschnittliche Tiger oder Leopard scheint in den historischen, oft feuchten Gemäuern und bei damaliger Futterversorgung auch nicht gerade alt geworden zu sein; zumindest musste immer wieder Nachschub her, deswegen WAREN ja die (akklimatisierten) Nachzuchten so begehrt. Bei Löwen war das anscheinend anders, offensichtlich waren die anpassungsfähiger.
(27.03.2008, 19:37)
Michael Amend:   Ich richte zunächst mein Hauptaugenmerk auf die alten, großen systematischen Sammlungen. Im Rotterdam-ZF von 1925 landete ich gleich ein Treffer, Gepard im Großkatzenhaus. Faszinierend, das alle Zooführer, die ich bisher wegen Vorkriegs-Gepardenhaltern durchforstet habe, im Text schreiben, das der asiatische Gepard zur Jagd abgerichtet wird.
(27.03.2008, 19:21)
Michael Amend:   Es hat aber den anschein, das Geparden früher sehr schwierige und empfindlcihe Pfleglinge waren, wenn der Haltunsrekord der Art in London bis 1914 bei 7 Jahren lag...Zoo-Nachzuchten gab es offiziell vor 1960 nicht.Ich forsche mal weiter in anderen alten Zooführern.
(27.03.2008, 19:16)
Michael Mettler:   @IP66: Das klingt schon recht gut. Die Geschichte mit den Nachzuchten der anderen Großkatzen lässt sich noch ergänzen: Jungtiere dieser Arten waren begehrt (andere Zoos, Circusse, Schausteller, Händler) und brachten den Zoos nicht zu unterschätzende Einnahmen bzw. lukrative Tauschmöglichkeiten. Vielleicht geriet der Fokus deshalb mehr auf Löwe, Tiger und Leopard (seltener wohl Jaguar), denen man die "besseren" Unterbringungen gönnte, während selten bis gar nicht züchtende Arten (das galt ja zu dieser Zeit durchaus auch noch für Luchs & Co.) in die Häuser "2. Kategorie" gesteckt wurden.
(27.03.2008, 18:57)
IP66:   Ich lasse mich mit Blick über die bisherigen Informationen einmal zu einer These hinreißen: Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war der Gepard eine von mehreren importierten Katzenarten, die man in herkömmlichen Häusern ausstellte und die sich, weil wenig gefährlich und oft handzahm, recht gut halten ließ. In der zweiten Jahrhunderthälfte gelangen bei den meisten Großkatzenarten erolgreiche Nachzuchten, so daß es auch für kleinere Zoos immer preiswerter wurde, Löwen, Tiger oder Leoparden auszustellen. Dadurch gerieten Geparden in eine Randlage, wurden bisweilen in Kleinraubtierhäuser ausgelagert und weiterhin selten nachgezogen. Dadurch entwickelte sich diese Katzenart zu einer Rarität, die, aufgrund der Mondänität, die ihr in der Zwischen- und Nachkriegszeit zugeschrieben wurde, besonderes Publikumsinteresse weckte. Ab den 60er Jahren verbreitete sich die Ansicht, in Laufgehegen außerhalb von Raubtierhäusern wüchsen die Zuchtchancen, und obwohl sich dies nicht überall bewahrheitete, wurden vielenorts entsprechende Gehege errichtet. Da an einigen Orten florierende Zuchten entstanden und die Katze ihr Image als besonders kostspieliger Hundeersatz verlor, der Charakter einer Rarität.
(27.03.2008, 18:17)
Michael Amend:   Und genau dieser Spinelli hat ja die"offizielle"Welterstzucht inne.
(27.03.2008, 18:10)
Michael Mettler:   Für "Frankfurt" käme ja nicht nur Zoo oder Wandermenagerie in Frage, sondern auch Tiere im Privatbesitz eines vermögenden Frankfurters. Auch unter den Zuchterfolgen der 1960er Jahre befand sich ja eine damals viel beachtete Privatzucht bei einem Herrn Spinelli in Italien.
(27.03.2008, 13:27)
IP66:   Für London und seine Geparden ist noch an die Erschließung Indiens zu verweisen, wo sich die Tradition des Jagens mit Geparden aus der Moghul-Zeit durchaus gehalten hatte. Ich weiß allerdings nicht, woher die Raja-Höfe die Jagdtiere bezogen. Was die Gepardenzucht in Frankfurt betrifft, wäre die Frage, ob sie im Zoo oder in eine Wandermenagerie erfolgte.
Schlawe hat einmal darauf hingewiesen, daß die Löwenhäuser des Kontinents nach englischem Vorbild entstanden sein könnten. Dafür spricht das frühe Vorhandensein von Raubtiergalerien in London und die Tatsache, daß es länger als bei anderen Bautypen dauerte, bis auch für Raubtierhäuser exotisierende Stile verwandt wurden. Jedenfalls konnten sich Zoos, die wie Berlin oder Frankfurt ihre Geparden in Raubtierhäusern hielten, auch dafür auf ein englisches Vorbild berufen.
(27.03.2008, 10:41)
Michael Amend:   Ich schaue mich mal nach weiteren historischen Gepardenhaltungen um. Fündig geworden bin ich im Buch"London Zoo from old photographs 1852-1914." Es ist fast logisch, das der Londoner Zoo als die älteste systematische Tier-Sammlung auch recht früh geparden hielt. Im Buch findet sich die wahrscheinlich überhaupt erste Fotografie eines lebenden Geparden. Dieses Foto ist von ca. 1852, das Tier war in der Carnivore Terrace untergebracht.Das war der Vorläufer des später gebauten Löwenhauses,in dieser Carnivore Terrace waren alle Großkatzen untergebracht.Im Zeitraum des Buches lebte ein gepard immerhin 7 Jahre, was zumindestens für London ein Haltungsrekord der Art darstellte.So, und jetzt wird es noch interessanter. Laut dem Buch hatte der Kaiser Akbar ( wer zum Teufel ist das ? )beriets im 16.Jahrhundert ! den ersten Zuchterfolg. Ferner liegt ein Bericht vor, der von einer Geparden-Nachzucht in FRANKFURT im 19.Jahrhundert schreibt! Das kloingt in der tat unglaublich. Sollte da was dran ein, dann glaube ich an eine trächtig importierte Katze oder ein Jungtier,das noch mit der Flasche aufgepäppelt wurde.
In keinem der Bücher des Frankfurter Zoos gibt es darüber Informationen.Zurück zu London. Laut den Zooführern lebten die Geparden bis 1936 im Löwenhaus( der Name ist Quatsch, da lebten alle Großkatzen drin)Anschließend zogen die Tiere in das North Mammal Haus, dort lebte bis 1930 auch der Beutelwolf.....1968 wurde dieses Haus abgerissen. Eigentlichd achte ich, das die Geparden nach Whipsnade umgezogen wären, dort begann ja die Gepardenzucht 1967, aber falsch gedacht, die Geparden zogen zurück in das alte Löwenhaus. Erst nach Abriss des Löwenhauses ca. 1974, zogen die Geparden nach Whipsnade um.
(26.03.2008, 17:55)
Michael Mettler:   Hinzu kommt, dass es in den Europa näher liegenden Teilen Afrikas und Asiens schon seit der Antike eine gewisse Tradition gab, gezähmte Geparden zu halten, und meines Wissens auch Marco Polo von Gepardenhaltungen zu Jagdzwecken aus Ostasien berichtete. Aus derlei privaten Quellen waren vermutlich noch in der Gründungszeit der Zoos eher Geparden zu bekommen als aus dem Raum südlich der Sahara, wo man vielleicht auf Zufallsfänge angewiesen war.
(26.03.2008, 11:14)
IP66:   Die Herkunft der ersten Geparden aus Nordafrika bzw. Asien spiegelt wohl nicht nur die Bedingungen des Tierhandels vor der Begründung der großen Importfirmen, sondern auch die Erschließung der kolonialen Welt, die ja in Zentral- und Südafrika schleppender und langsamer verlief als in den anderen Herkunftsregionen der Katzenart.
Was die Unterbringung betrifft, dürfte Berlin vor der Errichtung des kleinen Raubtierhauses nicht repräsentativ sein, da man dort eben nur über das eine Gebäude mit beheizten Innenkäfigen verfügte. Die Nachrichten aus Breßlau finde ich deshalb sehr interessant, auch wenn ich die dortige bauliche Entwicklung nur sehr mangelhaft übersehe. Ich möchte vermuten, daß die Aufteilung der Bestände in kleine und große Raubtierhäuser, die ja bin in die Nachkriegszeit hinein vielenorts praktiziert wurde, vor allem praktischen Erfordernissen genügte - kleinere Tiere kamen in die weniger geräumigen, größere in die weniger knapp bemessenen Käfige. Vielleicht stellten die Geparden da eine Verfügungsmasse da, die, daß kleiner als Löwen oder Tiger, in beiden Haustypen untergebracht wurden. Da, ich, wie gesagt, die Kapazitäten der breßlauer Häsuer nicht kenne, ist dies aber nur eine Vermutung. Immerhin zeigt der Hinweis von Herrn Amend, daß man in Frankfurt zwar keine Großkatzen, aber eben Geparden hielt, sie somit dieser Gruppe nur eingeschränkt zugerechnet wurden.
Ich habe bereits angeregt, die von Herrn Schlawe angefertigte berliner Bestandsliste in die so nützliche Datenbank, an der ja auch eine Reihe von Forumsteilnehmer fleißig mitwirken, einzuarbeiten. Auch wenn ich weiß, daß damit das Projekt noch ein wenig stärker anschwillt, halte ich es für sehr nützlich, wenn dies auch für Zooführer aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert geschehen könnte. Oft besitzen nicht einmal die Zooarchive die diese Quellen, in öffentlichen Bibliotheken führen sie ein Schattendasein - und doch stellen sie eine der wenigen Quellen für die Entwicklung der Tierhaltung in einer in dieser Hinsicht sehr ereignisreichen Zeit vor. Und gerade dieser Thread bietet ein gutes Beispiel dafür, wie viele Nachrichten zusammengetragen werden können, wenn es um die Haltung einer Tierart geht, und daß manche nur vermutete Entwicklung dadurch gut belebt werden kann.
(26.03.2008, 11:00)
Michael Mettler:   Stimmt, das ist deutlich einleuchtender. Die Schreibweisen wissenschaftlicher Namen scheinen gern mal Stolperfallen zu beinhalten, habe ich gerade erst in Zusammenhang mit Buschschweinen gelesen (Potamochoerus/Choeropotamus/Koiropotamus - durchgesetzt hat sich angeblich der gebräuchlichste, nicht der korrekteste Name).
(26.03.2008, 10:35)
Karsten Vick:   Immerhin passt der Unterartname soemmeringi noch.
Nebenbei, ich habe für den jetzt gültigen Gattungsnamen irgendwo die Deutung A-kin-onyx = unbewegliche Kralle gelesen, das wär dann doch treffend.
(26.03.2008, 09:35)
Michael Mettler:   Danke. Cynaelurus = "Hundskatze" - den kannte ich auch noch nicht. Irgendwie treffender als das heute gültige Acinonyx ("scharfe Kralle"), das eigentlich auf JEDE Katze passt...
(26.03.2008, 09:11)
Michael Amend:   @MM. Der wissentschaftliche Name ist Cynaelurus soemmeringii.Der Gattungsname stimmt nicht mehr.

Den Geparden-Führer von Hannover habe ich, ich schaue nachher mal nach.
(26.03.2008, 06:45)
Michael Mettler:   @MA: Ich meinte die Frage allgemein, aber zum Teil kann ich sie schon selbst beantworten, dank Schlawes Ãœbersicht über die zwischen 1844 und 1888 im Berliner Zoo gehaltenen Tiere. Dort fand ich nämlich für den genannten Zeitraum außer acht Nordostafrikanischen Geparden, die Schlawe interessanterweise der Nominatform zuordnet, auch zwei asiatische. (Falls Schlawe der systematischen Ansicht folgte, dass alle afrikanischen Geparde unterartgleich sind, hätte sich die deutsche Unterartbezeichnung "Nordostafrikanischer Gepard" erübrigt.) Warum sollten asiatische Geparden auch nicht in Zoos gelangt sein? Immerhin wurde der Gepard z.B. in Indien m.W. erst im 20. Jahrhundert ausgerottet.

Auch für Hannover habe ich mal nach Geparden geforscht. Die 100-Jahre-Chronik bietet im Anhang einen Überblick über die Tierzugänge von der Eröffnung des Zoos 1865 (einige Tiere waren schon vorher vorhanden) bis 1922 (vorübergehende Schließung des Zoos). Mögen die Listen auch nicht vollständig sein, so dürften doch die wertvollsten Arten enthalten sein. Für diesen Zeitraum von immerhin 57 Jahren fand ich ganze sieben Geparden: Im Geschäftsjahr 1886/87 wurden drei Stück angekauft, 1892/93 zwei (daraus würde ich schließen, dass die drei ersten zu diesem Zeitpunkt nicht mehr lebten), 1904/05 kam ein junger Gepard als Geschenk, und 1906/07 wurde letztmals bis 1922 ein Gepard gekauft. Zur Erinnerung: Die Ära Ruhe begann erst 1931; da gibt es zwar eine höhere Wahrscheinlichkeit auf Geparden, aber leider auch kaum brauchbare Quellen. Immerhin diente ein Gepard sogar als Motiv eines Zooführertitels der Vorkriegszeit (30er Jahre, liegt mir leider nicht vor).

In Hannover dürften die Geparde damals wohl im Großen Raubtierhaus gelebt haben, denn für die verschiedenen nacheinander entstandenen kleinen Raubtierhäuser sind in den Chroniken meiner Erinnerung nach immer nur Hundeartige und Hyänen als Besatz genannt.

@MA: Wie lautet denn der wissenschaftliche Name, den der Frankfurter Zooführer von 1960 verwendet? Vielleicht lässt er sich ja als Synonym einer später anerkannten Bezeichnung identifizieren.
(25.03.2008, 23:28)
Oliver Jahn:   Eher nach der wzeiten Eröffnung des Zoos 1927.
(25.03.2008, 22:25)
Michael Amend:   Meinst du dann nach 1941 ?
(25.03.2008, 22:07)
Oliver Jahn:   Wenn ich mir dann aber den späteren Besetz des Großen Raubtierhauses ansehe, tippe ich mal darauf, dass die Geparde später dann im Kleinen Raubtierhaus untergebracht waren.
(25.03.2008, 21:15)
Michael Amend:   Im Zooführer von 1928 ist ein Gepard aufgeführt, allerdings untergebarcht ist er im "Kleinem Ruabtierhaus", zusammen mit Pumas,Ozelots,Serval,Karakal,Streifen,-und Tüpfelhyäne,Afrik .Wildhund,Löffelhund,Honigdachs,und vielen Schleichkatzen. Im 1941er Führer sind die Geparden wieder im "Großen Raubtierhaus"untergebracht.
(25.03.2008, 21:06)
Michael Amend:   @Oliver Jahn. Wo die Geparden in Breslau untergebracht waren, läßt sich durchaus ergründen. 1890, aus diesem Jahr habe ich den Jubiläumsführer, war das Tier, das auch im Foto abgebildet ist, im Großen Raubtierhaus untergebracht.
(25.03.2008, 20:48)
Oliver Jahn:   Um die Jahrhundertwende waren Geparde wohl nicht mehr sehr selten zu bekommen.
Hier mal ein Auszug aus Breslau.
1882 ein Tier gestorben
1888 zwei Tiere vorhanden
1890 ein Tier vorhanden
1895 ein Tier gestorben
1896 ein Männchen und ein Weibchen gekauft
1896 ein Tier gestorben
1906 2 Weibchen gekauft
1907/08 2 Weibchen vorhanden
und dann kommen noch zwei Käufe für 1927 und 1935. Einige Tiere werden hier sicher doppeltgenannt sein, aber so ganz schlecht ist die Bilanz doch nicht. Allerdings läßt sich leider nicht ergründen, wo die Tiere untergebracht waren.

(25.03.2008, 20:22)
Michael Amend:   @MM. Meinst du die Frage jetzt allgemein auf alle Zoos bezogen oder speziell auf Frankfurt ? Der Zooführer von 1860 gibt keine Auskunft über die Herkunft des Tieres, der Text erwähnt lediglich, das das Tier leicht zu zähmen sei und in Persien und Ostindien zur Jagd abgerichtet wird. Der Text verweist zusätzlich auf einen Artikel im"Zoologischen Garten", sogar mit Seitenangabe. Wenn ich es nicht vergesse, kann ich ja mal bei meinem nächsten Besuch in der Frankfurter Unibibliothek den Artikel einsehen. Der wissenschaftliche Name ist altersentsprechend natürlich ganz anders als der gebräuchliche...Und laut den späteren Zooführern handelte es sich bei den damals gehaltenen Geparden um"Nordafrikaner". Ich wüßte jetzt auch nicht, ob außerhalb Asiens überhaupt schon einmal asiatische Geparden irgendwo gehalten wurden.
(25.03.2008, 18:59)
Michael Mettler:   P.S. Könnte sich unter den "historischen" Geparden nicht sogar noch der eine oder andere Asiate befunden haben?
(25.03.2008, 18:11)
Michael Mettler:   Ich könnte mir vorstellen, dass es sich bei den Geparden der Zoo-Gründerzeiten überwiegend um Tiere handelte, die vorher im nordafrikanischen Raum als "Heimtiere" gehalten worden und zusammen mit anderen Handelsgütern als nach Europa gekommen waren. Auf ähnliche Weise sind nämlich auch viele Gazellen aus Nordafrika in die Zoos gekommen.
(25.03.2008, 18:09)
Michael Amend:   Ich gehe davon aus,das der erste Frankfurter Gepard über den Tierhandel bezogen wurde. Da es ja erst etliche Jahre später wieder einen Gepard in Frankfurt gab, mutmaße ich mal,das die Tiere entweder noch selten im Handel angeboten wurden oder so teuer waren, das FFM sich den Ankauf eines weiteren Tieres erst einmal verkniff. Ãœbrigens waren die Frankfurter Vorkriegs-Geparden " Nördliche", für die Sytematiker, die Unterarten des Geparden anerkennen. Die von mir erwähnte Raubtiergalerie war aber nur für kleine Raubtiere gedacht, und hieß dementsprechend auch so. Große Raubtiere durften im alten Zoo erst ab 1962 gehalten werden. Für die in diesem Jahr angeschafften Löwen wurde im Mittelteil der Greifvogelvolieren ein spezieller Zwinger eingerichtet, dem später noch ein zweiter für Leoparden folgte.
(25.03.2008, 17:21)
IP66:   Interessant finde ich vor allem, daß 1860 selbst für finanziell eher schlecht ausgestattete und nicht in Hafen- oder Hauptstädten gelegene Zoos die Beschaffung von Geparden kein Problem war, während sie anscheinend nach 1945 große Raritäten vorstellten. Parallelen zu den Raubtierkäfigen an der bockenheimer Landstraße gab es auch im Zoo Berlin, sie wurden allerdings durch den Neubau des Raubtierhauses, in dem die Geparden nachgewisen sind, abgelöst. Anscheinend war um die Mitte des Jahrhunderts noch nicht einmal der Bautypus der Raubtiergalerie, wie man ihn schließlich in Frankfurt oder im zweiten Raubtierhaus in Berlin realisierte, eine wirklich gefestigte Bauform, jedenfalls folgte das erste berliner Haus anderen Vorbildern. Allerdings wurden die Tiere, sobald feste Raubtierhäuser bestanden, den vorliegenden Beispielen nach auch dort gehalten - womit ja auch zu rechnen war.
(25.03.2008, 11:15)
Michael Amend:   Ich habe mir mal die Frankfurter Vorkriegshaltung von Geparden vorgenommen.
Bereits der Zooführer von 1860 verzeichnet einen solchen, das war also noch im alten Probezoo an der Bpckenheimer landstraße. Dort gab es nie ein eigentliches Raubtierhaus, und der erste Gepard war in der"Galerie für kleine Raubtiere"untergebracht.Lange scheint er nicht gelebt zu haben, denn im Führer von 1862 wird er nicht mehr erwähnt. Dann verging eine lange Zeit, bis wieder geparden in Frankfurt gezeigt wurden. Im alten Zoo war es nur der eine. Im Führer von 1877, also bereits der"neue"Zoo, steht noch kein gepard drin. Leider fehlen mir zwischen diesem Führer und 1905 alle Ausgaben, ich weiß also nicht, wann genau wieder ein gepard nach FFM kam.In den vier Führern zwischen 1905 und 1911 sind Geparden verzeichnet, und zwar im Raubtierhaus. Dort wurden Geparden bis in die 60 iger Jahre gehalten. Ab 1914 wurden keine Geparden mehr gehalten.1918 erschien der letzte Führer bis 1934. Es ist anzunehmen,das in den 20 iger Jahren wieder Geparden nach FFM kamen, denn in dieser Zeit gab es Vertäge ziwschen dem Zoo und Hagenbeck und anderen Tierhändlern, das diese Tiere in FFM einstellen und der Zoo dafür das Vorkaufsrecht erhält.In den beiden letzten Vorkriegsführen 1934 und 1939 gibt es wieder Geparden. Die ersten Geparden nach dem zweiten Weltkrieg trafen ca. 1951 in Frankfurt ein und wurden aus mir unbekannten Gründen erstmal im Rundbau gehalten. 1952 zogen sie ins Raubtierhaus um. Ich denke, der Auszug der Geparden aus dem Raubtierhaus dürfte vor allem aus Platzgründen geschehen sein.Ob es damals schon die Theorie gab,das Geparden in der Nähe anderer Großkatzen nicht züchten ( die inzwischen widerlegt ist, siehe Nadermann ), weiß ich nicht.Im Buch " 125 Jahre Zoo Frankfurt" gibt es ein Foto eines Geparden mit dem damaligen Pfleger,das im linken Eckaußenkäfig aufgenommen wurde.Die Freianlage wurde ja im Wechsel von Tigern,Löwen und den Geparden genutzt. Das heißt, eine Art auf der Anlage, eine schob Innendienst und die dritte konnte den großen Außenkäfig nutzen. Aufgrund der Anzahl der Schieber ging das auch problemlos, nur frage ich mich, wie die Tiger damals gehalten wurden ( es gab nur drei Innenkäfige im Querflügel des Hauses) Aber das weicht jetzt zu sehr von der Geparden-Thematik ab.
(24.03.2008, 17:54)
IP66:   Ich bin gestern auf einen interessanten Eintrag in Klös' Buch über die berliner Zoobauten gestolpert: Er berichtet, daß im ersten Raubtierhaus des Zoos zwischen 1855 und 1872 Geparden und Brillenbären gehalten wurden. Damit läge ein sehr früher Beleg für eine Gepardenhaltung in einem zu diesem Zeitpunkt gar nicht einmal so gut ausgestatteten Zoo vor, so daß man sich die Frage stellen kann, ob es diese Katzenart in London, Antwerpen oder Amsterdam nicht ständig gab. Die Brillnbärenhaltung überrascht deshalb, weil der Zoo zu diesem Zeitpunkt schon über eine Bärenburg mit drei Abteilungen (und Innenställen!) verfügte. Leider bietet das Buch keine Quellennachweise, so daß es schwierig sein wird, die Haltung zu verifizieren und vor allem parallele Entwicklungen ausfindig zu machen.
(24.03.2008, 10:57)
IP66:   Wir dürfen bei unseren Ãœberlegungen nicht ganz vergessen, daß es in vielen Zoos neben dem großen Raubtierhaus auch noch ein kleines gab, daß sicher auch von Luchsen, teilweise sogar von Hyänen bewohnt wurde. In Berlin bestanden zur Zeit von Bodinus auch noch einige Streukäfige, die vergleichbar genutzt wurden. Ein interessanterer Fall in Hinblick auf die Haltung kalter Katzen wäre sicher der Schneeleopard, von dem ich allerdings nicht weiß, ob er hinreichend oft importiert wurde, um eigene Baumaßnahmen auszulosen. Ein Anbau für nicht wärmebedürftige Tiere entstand in Zoo Hannover, und das Verlin Haus besaß an der Rückseite einige kleinere Käfige, von denen ich nicht weiß, für welche Arten sie genutzt wurden.
(08.03.2008, 10:08)
Michael Mettler:   Eine definitive Haltung in einem Raubtierhaus war auch in Frankfurt bis zur Eröffnung der externen Gepardenanlage vorhanden. Immerhin ist dort sogar ein Gepard einem durch den versehentlich geöffneten Trennschieber eingedrungenen Tiger zum Opfer gefallen...

@Oliver Jahn: Hatten nicht alte Raubtierhäuser wenigstens in den Innenboxen oft Holzbohlenböden, in Anlehnung an die früheren Menageriewagen? Und warum sollte ein Gepard eher auf Kachelboden ausrutschen als jegliche andere Katze, nur weil er die Krallen nicht einziehen kann? Ich habe Katzen und Hunde sowie einen gefliesten Flur. Im Gehen ist der ohnehin kein Problem für sie, aber wenn sie ihre "irren fünf Minuten" haben und durch die Wohnung toben, rutschen die Katzen "in Kurvenlage" genauso leicht oder schwer aus wie die Hunde, deren Krallen wie Gepardenkrallen stumpf und nicht einziehbar sind. Und auf seine 100 km/h kam ein Gepard in den kleinen Käfigen eines Raubtierhauses sowieso nicht :-)
(07.03.2008, 22:26)
Oliver Jahn:   Also Geparde werden in den Zoos bis in die 70er hinein immer als Besonderheiten erwähnt, echte Raritäten. Von daher gehörten sie nie so zum Grundbesatz der Zoos wie Löwe, Tiger, Leopard und Jaguar. Aber kann einer der Gründe dafür, Geparde nicht in Raubtierhäusern zu halten, nicht eventuell auch die fehlende Fähigkeit die Krallen einzuziehen sein? Auf den Kachelböden hatten die doch sicher große Probleme. Ich kenne nur ein Gepardenfoto aus einem Raubtierhaus. Und das ist im historischen Zoo von London entstanden.
(07.03.2008, 20:37)
Michael Mettler:   Bei einem Besuch im April 1990 sah ich im Tierpark Berlin noch einen Raubtierwagen in Gebrauch, allerdings abseits der Besucherwege. Der vielleicht letzte Bewohner dieser Haltungsform im Tierpark war damals ein Baikalluchs.

War es in den großen Zoos früher nicht auch üblich, Luchse in/an den Raubtierhäusern zu halten? Auch die scheinen mir teilweise erst später in der Zoogeschichte "ausgelagert" worden zu sein (wie die Geparden).

Im Zoo Berlin muss es vor dem Großumbau des Raubtierhauses und der Errichtung der Tropenbärenanlagen mindestens einen Malaienbären im Großen Raubtierhaus gegeben haben. Und ich bin mir ziemlich sicher, in den alten Zooführern auch einen Geparden für dieses Hauses erwähnt und abgebildet gesehen zu haben.
(07.03.2008, 18:41)
IP66:   Vor allem die Berichte zum Brehm-Haus finde ich interessant: Daß es selbst dort keine Geparden in den Ausstellungskäfigen gegeben hat, bestätigt die Theorien der Sonderhaltungen von einem relativ frühen Zeitpunkt an. Was das Elefantenquartier in Friedrichsfelde angeht, muß man sich, wenn ich Carsten Vick recht verstanden habe, den Bestand eher wie den einer mehr oder weniger stationären Tierschau vorstellen. Gedacht hatte ich vor allem an ein Aufbrechen eines überlieferten Bautypus, der Raubtiergalerie, der sich ja schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt hatte, der sehr gut zur Ausstellung taxonomisch vergleichbarer Artenreihen dienen konnte. Dabei interessierete mich, wann und wie dieser Aufbruch zustandekam - in Friedrichsfelde anscheinend schon mit der Eröffnung des Hauses, auch an anderen Orten wohl schon kurz nach 1945. Wie es im Zoo Berlin war, weiß ich nicht. Mich hat die Struktur der Käfiggalerien im Brehm-Haus immer fasziniert, es stimmt allerdings, daß durch die Einschaltung der Vogelvitrinen zum einen der systematische Gedanke ebenso systematisch unterlaufen wurde und daß die gegenseitige Beobachtung der Tiere in den auf Rechteckgrundriß errichteten Galeriebauten auch nicht möglich war. Die Frage nach den Tropenbären bezog sich auf den ebenso alten Bautypus Bärenburg, dessen Umdeutungsgeschichte ja eine ganz andere ist, weil sie als sentimental zu verstehende Staffage einer anderen Baugattung angehört und in der Zwischenkriegszeit ziemlich umfassend durch Freianlagen ersetzt wurde.
(07.03.2008, 17:51)
Klaus Schüling:   Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, wo die Tiere in Krefeld untergebracht waren, mit denen in den 60er Jahren die weltweit erste Zoozucht begann, aber ich meine, mich an Bilder einer offenen Freilaufanlage erinnern zu können ...
Ein Zuchterfolg, der andere Halter auf die Idee gebracht habne könnte, die Tiere nach und nach aus den Häusern herauszunehmen.
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich Geparden nur einmal in einem Katzenhaus gesehen: 1988 in Salt Lake City - aber das ganze Haus ist mittlererweile auch schon Geschichte...

(07.03.2008, 13:01)
Ralf Seidel:   Die von Michael Mettler genannten Gründe
kann ich nur huntertprozentig unterstreichen. Auch Herrn Dr. Schülings Aussage stimme ich bei. Geparde galten immer als Sensibelchen, selbst die Zuordnung zu den Katzen war nicht immer so ganz eindeutig - irgenwie galten die immer als "Halbkatzen". Allein vom Phänotypus konnte das gar keine "richtige" Katze sein...
@Ralf Wagner, die Bernburger Tiere kenne ich nur als Duo, zwei Weibchen aus der Münsteraner Zucht. Tiergartenleiter Andreas Filz wollte sich aber um einen Kater bemühen...
(07.03.2008, 12:53)
Karsten Vick:   @IP66: Da ich im Zoofreunde-Forum ab und zu mitlese, weiß ich ja, wie Du auf diese Fragestellung kommst. Ein Augenzeuge hatte dort von dem Tiersammelsurium auf dem alten Friedrichsfelder Elefantenhof vor Eröffnung des Brehmhauses berichtet und u. a. einen Geparden-Wagen erwähnt. Das war für mich neu, denn aus den alten Wegweisern ergibt sich, dass dort vom Tibetmakaken über Ostsibirischen Rothund, Südchinatiger bis hin zum Elefanten alles mögliche gehalten wurde, Geparden aber wurden dort nicht erwähnt. Sie können also nur kurzzeitig in den 60ern dort gewesen sein. In den 80ern gab es einen 2. Anlauf, es war eine Wiesenanlage für Geparden geplant und auch schon Tiere angeschafft. Aus irgendwelchen Gründen wurde aber das Projekt aufgegeben und der letzte Gepard m. W. nach Eberswalde abgegeben. In der Zeit habe ich nie Geparden im Brehmhaus gesehen und vermute, dass sie dort auch nie waren, sondern immer hinter den Kulissen.
Erst im Jahre 2000 entstand die jetzige Gepardenanlage durch Einzäunung einer Wiesenfläche und Ausbau schon vorhandener Innenställe im Brehmhaus.
(07.03.2008, 12:46)
Michael Mettler:   @IP66: ...aber doch nur den Sichtkontakt zu den Tieren gegenüber, bedingt durch die Freiflughalle? Im galerieartigen Käfig-Nebeneinander anderer Häuser konnten die Katzen doch auch nicht "um die Mauer" in die Nachbarkäfige schauen, ob da nun eine Vogelvitrine platziert ist oder nicht.

Die jetzige Gepardenanlage im Tierpark Berlin entstand erst nach der Wende, und unmittelbar vor ihrem Bau gab es keine Geparden im Tierpark (wenn überhaupt schon mal vorher).
(07.03.2008, 11:42)
IP66:   Dir Gründe für die Aussiedlung scheinen auch erst in den 70er Jahren so richtig geläufig geworden zu sein, obgleich es wundert, daß gerade im so beengten Frankfurt so viel Raum für die Art verbraucht wurde und es handzahme Geparden sicher auch schon im 19. Jahrhundert gab. Interessant fände ich, wie es in den Zoos der Zwischenkriegszeit mit ihren intakten großen Raubtierhäusern gehandhabt wurde. Immerhin zeigen die Beispiele Münster und Frankfurt, daß man schon recht früh mit der Aussiedlung begann, ich meine sogar, Stuttgart hinzufügen zu können, wo in den 70er Jahren schon anstelle der heutigen Anlage eine entsprechende Unterkunft befand, die allerdings nicht weit vom Raubtierhaus entfernt war. Neugierig wäre ich auf die Verhältnisse in Friedrichsfelde - sind die Geparden dort aus dem Zirkuswagen gleich in eine Freianlage gezogen oder haben sie noch eine Zeit im überaus geräumigem Brehm-Haus gelebt? Das Brehmhaus wäre übrigends das meines Wissens erste Beispiel dafür, daß man die Raubtiere nicht in unmittelbar nebeneinandergelegenen Käfigen unterbrachte, sondern durch die mit den Vogelvitrinen geschaffenen Sichtbarrieren den Sichtkontakt der Tiere unterbrach.
(07.03.2008, 10:52)
Ralf Wagner:   Wurde eigentlich, als eine der "kleineren" Tiergärten, Bernburg schon genannt? War voriges Jahr dort & war positiv überrascht, hier Geparden zu sehen! Soweit ich mich erinnern kann, es waren sogar drei Tiere(welchen Geschlechts kann ich leider nicht sagen).
VG
(06.03.2008, 23:12)
Klaus Schüling:   Der Allwetterzoo (geplant ganz früh in den 70ern) hatte die Geparden außerhalb des Raubtierhauses - die eigentliche Welle kam dann meiner Meinung nach etwas später - also in den 70ern.

(06.03.2008, 22:42)
Michael Mettler:   Man müsste streng genommen zwischen mehreren Gründen differenzieren, aus denen Geparden nicht wie Löwe, Puma & Co. in einem Raubtierhaus gehalten wurden, sondern extern.

Meines Wissens galten Geparden viele Jahrzehnte lang als etwas hinfällige Zoopfleglinge, ganz im Gegensatz zu zu diversen anderen großen Katzen. (Berlin und Köln wiesen jedenfalls in alten Jahresberichten und Zooführern darauf hin, welch besondere Stücke ihre Geparden doch waren.) Somit könnte eine getrennte Unterbringung zu dieser Zeit auch schlichtweg daraus resultieren, dass man sich um die empfindlicheren Geparden sorgte und fürchtete, dass andere Katzen sie mit irgendetwas anstecken könnten, was den vorherigen Trägern keinen Schaden zufügte. Ist aber nur eine Vermutung von mir.

Zweitens gelangten diverse Geparden als handzahme Tiere in die Zoos, die man vielleicht nicht unbedingt hinter die früheren dicken Gitter der Raubtierhäuser sperren wollte, da man inzwischen wusste, dass für sie ganz normaler Maschendraht reichte. (Die Laufleine in Hannover war natürlich ein Extrembeispiel.)

Drittens könnte eine Rolle spielen, dass sich durch Zunahme der TV-Dokus ab den 70er Jahren zunehmend das Image des schnellsten Landtieres der Welt in der Öffentlichkeit durchsetzte und man dieses in den Zoos einfach nicht mehr auf den paar Quadratmetern eines üblichen Raubtierhauskäfigs präsentieren wollte. (Ich hatte in meiner Schulzeit gleich mehrere Klassenkameraden, die sich nicht sonderlich für andere Raubtiere oder gar Tiere allgemein begeisterten, aber Geparden wegen ihrer über 100 km/h absolut cool fanden!)

Und viertens setzte sich in etwa der gleichen Zeit die Erkenntnis durch, dass Geparden bei unmittelbarer Nachbarschaft von größeren Katzen kaum in Fortpflanzungsstimmung kommen bzw. sogar unter Stress stehen. Da dürfte so mancher Zoo auf die gelegentlichen Zuchterfolge in Krefeld und Münster mit ihren separaten Gepardenanlagen geschielt und sich zur Nachahmung animiert gefühlt haben.
(06.03.2008, 22:38)
Oliver Jahn:   IP66, Sie bringen wirklich immer wieder spannende Fragen an. Ich habe mal überlegt, ich selber habe nie einen Geparden in einem Raubtierhaus erlebt. In der ehemaligen DDR gab es ab dem Zeitpunkt, an dem mein Erinnerungsvermögen einsetzte nur Geparden in eigenen Anlagen.
us der Literatur habe ich Geparde im neuen Raubtierhaus in Leipzig 1940 gefunden. Danach tauchen sie erst 1968 wieder auf, da aber bereits mit einer eigenen Anlage, welche es heute nicht mehr gibt und in der zuletzt die Schneeleoparden waren.
Rostock hatte kein klassiches Raubtierhaus, aber die Geparde waren auch hier separat. Halle hatte später ebenfalls die Anlage in der heute die Nasenbären sind und in Dresden kenne ich sie auch nicht aus dem Raubtierhaus. In Erfurt waren sie ebenfalls nicht mit im Raubtierhaus.
(06.03.2008, 21:17)
Oliver Jahn:   Halle hatte seinen Geparden 1954 im Affenhaus, obwohl ein für damalige Zeiten großzügiges Raubtierhaus vorhanden war.
(06.03.2008, 20:41)
Michael Mettler:   Ein relativ frühes Beispiel könnte Frankfurt sein, wo die Geparden in den 60ern aus dem Raubtierhaus neben die Steppentieranlage umzogen. Zwar wieder in Raubtiernachbarschaft (Wildhunde), aber eben nicht neben Großkatzen wie damals in Köln, wo sie in den alten Zuchtkäfigen z.B. Javaleoparden als Nachbarn hatten.

Der Allwetterzoo Münster ist m.E. ein weiteres Beispiel für die frühzeitige Trennung von Geparden und anderen Katzen. Hannover müsste um 1977 herum diesen Schritt vollzogen haben - sieht man mal von einzelnen Exemplaren ab, die schon in den 50ern in einem Käfig am Tierkinderzoo oder an einer Laufleine vor dem Tropenhaus (!) untergebracht wurden.
(06.03.2008, 19:29)
IP66:   Der Hinweis in einem Thread zum friedrichsfelder Elefantenquartier und seinen Zirkuswagen zwecks stationärer Raubtierhaltung läßt mich fragen, wann eigentlich die Aussiedlung der Geparden aus den konventionellen Raubtierhäusern begonnen hat. Noch der Großbau im berliner Zoo hat die Art miteingeplant, auch die Aussiedlung in Hannover erfolgte erst später. Die Entwicklung in Wuppertal kenne ich nicht, dort gab es aber erst in den 70er Jahren ein großes Raubtierhaus. Auch in Köln waren die Geparden zwar nicht im Raubtierhaus auf dem Erweiterungsgelände, sondern im Käfigquartier am alten Affenhaus untergebracht, also in der Gesellschaft anderer Raubtiere, bevor dann in den 80ern die heutige Anlage gebaut wurde.
(06.03.2008, 18:24)
cajun:   @Doetmunder: oder hier ;-)



The Iranian Cheetah

Iran Nature and Wildlife Magazine

Class: Mammalia
Order: Carnivora
Family: Felidae
Genus: Acinonix
Species: A. Jubatus
Sub Species: A. J. Venaticus

Distribution
At the turn of this century, Ira
(24.06.2006, 00:00)
cajun:   @Dortmunder: Schau mal hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Gepard#Unterarten

(24.06.2006, 00:00)
Muckel Putz:   Die Gepardin Tonja in Hannover hat zur Zeit "Besuch" von einem Männchen aus dem Zoo Münster. Nachdem ihre "Hochzeitsreise" nach Münster im letzten Jahr nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hatte, versucht man es jetzt mit einem anderen Kater. Hoffentlich klappt es diesmal mit dem Nachwuchs.
(24.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Ein Mähnenwolfgehege in ein Tigergehege umzubauen ist ja mal was ganz anderes... Sehr ungewöhnlich
(21.06.2006, 00:00)
Johannes Pfleiderer:   Heidelberg hält schon lange keine Geparden mehr. Nach dem Tod des Weibchens wurde das Männchen abgegeben und die Mähnenwölfe in diesem Gehege untergebracht. Deren altes Gehege wurde in die neue Tigeraußenanlage umgestaltet.
(21.06.2006, 00:00)
cajun:   Hatte ja schon im Krypto- Thread gefragt: Weiß jemand mittlerweile was neues von den Geparden Sichtungen in Ägypten?
(21.06.2006, 00:00)
Stefan Waldheim:   Schönen Dank an alle!
(20.06.2006, 00:00)
Rainer Becker:   Der Tierpark "Hellbrunn" in Salzburg hält Geparden - mit Beutesimulator.
(12.06.2006, 00:00)
Jelle:   Vor einige Jahren gab es im Dubai 2 Asiatische Geparden. Die waren schon alt und sind umsonst verstorben im Privatbesitz des Scheiches.

Jetzt sind es in Iran etwa 70 Tiere in 5-6 verschiedenste Orten. Einer von denen soll nach Planung des Naturschutzbehoerdes des Irans auch als Zuchtstelle fuer eingefangene Geparden hergestellt worden. Die erste Kontakte dazu sind mit die Dubai Gepardenzuechtern gelegt. Vielliecht dieses Jahr koenne das Projekt durchtgefuehrt werden. Die Naturschutzbehoerden haben darauf gelegt dass die Geparden in den 5 National Parken staendig geschutzt sein sollen und dessen Beutetieren (wie z.B. Ibexen, Gazellen) auch unter verschaerfter Schutz stehen sollen (unmit die Bestaende verschnellt sich erholen koennen).
(10.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Gibts eigentlich noch asiatische Geparden ? Hab neulich mal irgendwas von ner Wiederentdeckung im Iran gehört...
(10.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Dirk K: "Normale" sprich Südafrikanische Geparden sind meines Wissens in Landau nicht mehr vorhanden, und die Sudanesen wurden ja extra angeschafft, um sich am Zuchtprogramm für diese Unterart zu beteiligen. Kann mir nicht vorstellen, dass der Zoo da nur mit einem Paar anfängt.

WENN es denn überhaupt eine eigene Unterart IST - angeblich sind sich doch alle Geparden Afrikas genetisch so ähnlich, dass man sie gar nicht in Unterarten gliedern dürfte....
(10.06.2006, 00:00)
Saya:   Wenn man die beiden getrennt hält hat man auch keine Paarhaltung. Ich würde erstmal abwarten, wenn sich herausstellt dass es mit den beiden nicht klappt kann man ja immer noch Tiere mit Beekse Bergen tauschen.
(10.06.2006, 00:00)
Dirk K:   Wenns noch andere gibt, dann doch wohl nicht von der Unterart und man sollte ja unbedingt unterartenrein züchten...
(10.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   HAT Landau denn nur zwei Tiere?
(10.06.2006, 00:00)
Dirk K:   Wäre es nicht günstiger, die beiden Landauer Tiere auch nach Beekse Bergen in eine größere Gruppe mit besseren Zuchtmöglichkeiten zu geben? Oder will Landau noch weitere Tiere anschaffen, in Paarhaltung funktioniert die Gepardenhaltung ja oft nicht so gut.
(10.06.2006, 00:00)
th.oma.s:   dresden hat aktuell 2 Kater (Brüder)
(09.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Sowohl Jaderberg als auch Nadermanns Tierpark bei Delbrück halten und züchten(!) Geparden. Hannover züchtet ebenfalls: Zu der allein gehaltenen Katze werden regelmäßig kurzzeitig Kater aus anderen Zoos geholt.

In Hodenhagen war ich seit zwei Jahren nicht mehr und weiß nicht, ob die frühere Gepardenhaltung noch besteht.

Landau hat als Besonderheit seit kurzem Sudan-Geparden aus einem arabischen Erhaltungszuchtprogramm, Beekse Bergen ebenfalls (und dort gab es sogar schon Nachwuchs!).
(09.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Mulhouse habe ich noch vergessen, war gerade erst dort!
(09.06.2006, 00:00)
Jana:   Noch zwei Geparden-Haltungen in Tschechien: Olomouc (mit bisher 1 Nachzucht) und Usti nad Labem. Im Usti soll noch in diesem Monat ein neues Geparden-Gehege fertig sein. Und die einzige Gepardin da, JANE ist warscheinlich der einzige Gepard mit künstlichem Gelenk.
(09.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Braunschweig-Stöckheim hat Geparde und ich meine Landau auch.
(09.06.2006, 00:00)
Torben:   Hält Heidelberg nicht auch Geparden? Ich war zuletzt Anfang der 90er dort. Da gabs noch welche. Aber das kann sich natürlich geändert haben...
(08.06.2006, 00:00)
Karsten Vick:   In Rostock gibt es schon lange Geparden. Vor einigen Jahren wurde neben dem alten ein neues Gehege gebaut mit dem Namen Frauenhaus. Tatsächlich hat es schon im Jahr nach dieser Geschlechtertrennung zum 1. Mal mit dem Nachwuchs geklappt. In diesem Jahr wurde nun das Männerhaus, also die komplett neue Behausung am alten Gehege, eingeweiht.

Dresden hatte zu DDR-Zeiten Geparden. Nach der Wende fand man ihr Gehege zu klein, es zogen dort Rothunde ein. Weil die Dresdner aber gern Geparden haben wollten, wurden Ende der 90er wieder welche angeschafft. Ich möchte aber bezweifeln, dass ihr jetziges Gehege größer ist als das alte.
(08.06.2006, 00:00)
Hannes:   Geparden werden wohl die häufigsten Katzen (nach dem Luchs) in kleinen Parks sein.
Mir fällt noch ein Magic Park Verden, Ströhen, Arnheim, aber es werden noch viele viele mehr geben.
(08.06.2006, 00:00)
Stefan Waldheim:   Hallo Zusammen,

hatte kürzlich ein Gespräch über Gepardenhaltungen in Deutschland und in den Nachbarländern. Ich selbst konnte mich an 18 Halter erinnern, nämlich Friedrichsfelde, Hannover, Münster, Krefeld, Wuppertal, Köln, Neuwied, Saarbrücken, Stuttgart, Nürnberg, Augsburg, München, Basel, Prag, Dvur Kralove, Liberec, Amneville und Planckendael. Nicht mehr sicher bin ich mir, ob ich in Rostock, Dresden und Amersfoort Geparden gesehen habe. Welche Halter kennt ihr denn darüber hinaus und wo gibt es Besonderheiten wie die Nachzuchten in Münster und Dvur Kralove oder der Beutesimulator in Neuwied?

Wäre schön, wenn ich noch einige Haltungen erfahren kann, ich kenne sicherlich noch nicht alle, vor allem in kleineren Parks.

Schon mal schönen Dank für Infos.

(08.06.2006, 00:00)

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