Forum

-> alle Kategorien des Forums (hier geht es auch zur Stichwortsuche)


Beitrag hinzufügen
Name: (= Nachname) Passwort: (= Kundennummer)
Sie haben noch keine Login-Daten? Hier können Sie sich anmelden!
Beitrag:
Bei längeren Beiträgen empfehlen wir, den Text in einem Textprogramm zu verfassen und aus der Zwischenablage einzukopieren.
Link zu anderen Medien:
Bitte anklicken, wenn Ihr Beitrag in erster Linie einen Link zu anderen Medien (Zeitungsmeldung etc.) darstellt.
Foto:
(gif/jpg/png / Dateigröße max. 2MB)

Fa. Ruhe



Jan Jakobi:   @Michael, der Afrikaner mit dem nach vorne gerollten/geklappten oberen Rand der linken Ohrmuschel ist sowohl auf dem Foto bei Facebook als auch auf dem Foto in der HAZ zu sehen.
Also dürfte das Foto auf Facebook dieselbe Gruppe zeigen.
(05.01.2021, 16:43)
Michael Mettler:   @Tim: Oder in Circusunternehmen. Vielleicht sind sogar die meisten dort gelandet.

@Jan: Leider sind die Fotos auf der HAZ-Seite undatiert. Beim Startfoto würde ich nach Kleidungsstil und Frisur des rechten Pflegers auf 80er bis frühe 90er Jahre tippen. Dann könnte der größte der vier Elefanten im Hintergrund Bambi sein und sich unter denen um sie herum vielleicht schon Mduena und Mouse befinden. Das Foto auf der dritten Bilderseite, auf dem eine Elefantengruppe zwischen den Autos die Piste überquert, müsste sich mal ein Autokenner ansehen. Von dieser Materie habe ich keine Ahnung, aber "gefühlt" sehen mir die Wagen eher nach 70er Jahren aus. Keine Ahnung, was aus den diversen Elefanten wurde, die in den 70er und 80er Jahren Hodenhagen durchliefen. Ansatzweise verfolgt habe ich die Elefantenhaltung in Hodenhagen erst ab 1999 (bei sehr spärlichen Besuchen).

Falls sich "Tiere" nicht nur auf Elefanten bezieht, dann hat Ruhe via Gelsenkirchen auch US-Zoos beliefert. Ich weiß das aber nur in Bezug auf Paarhufer, und das hatte bei denen mit den Quarantänebestimmungen der USA zu tun. Ruhe unterhielt eine eigene Quarantänestation im Hamburger Hafen, die übrigens nach den Lebenserinnerungen eines ehemaligen Ruhr-Zoo-Tierarztes eine ziemlich baufällige Bruchbude gewesen sein soll. Falls für Elefanten weniger strenge Importbestimmungen in den USA galten, dürften doch dortige Händler direkt aus den Ursprungsländern importiert haben, so dass ein Einkauf in Europa nicht nötig war?
(05.01.2021, 14:31)
Tim Sagorski:   Zu den 1,14 jungen Afrikanern (die ja, aus Platzgründen auch auf die Flußpferdanlage ausweichen mussten) steht ja im, von Michael erwähnten Jahresbericht, auch, dass man so viele Abnehmer fand, dass die "Resterampe" am Ende des Jahres nur noch aus 1,1 bestand...

Da müssten ja, in dem Zeitraum, einige Jungelefanten in diversen Parks aufgetaucht sein.
(05.01.2021, 12:45)
Jan Jakobi:   @Michael, es war auch mehr als ein jungerwachsener Elefant vorhanden, zumindestens sieht man davon gleich 4 auf dem Foto in der HAZ.

Ob 3 davon auch verkauft wurden? Oder sind alle 3 bis zu deinem (Erst-)Besuch im Mai 1986 verstorben?

Könnte Bambi (mit den anderen 3 jungerwachsenen Afrikanern) nicht auch von Ruhe selbst importiert worden sein?

Von den 1983 importierten Elefanten fand ich nur 2, siehe unten.

Sind die anderen Jungelefanten alle bis Ende 1991 verstorben?

Hat Ruhe über Gelsenkirchen Tiere in die USA importiert?
(04.01.2021, 16:30)
Michael Mettler:   Als Nachtrag: Der Import von 15 Afrikanischen Elefanten traf laut Jahresbericht am 18.7.1986 in Gelsenkirchen ein. Für meinen (Erst-)Besuch in Ströhen fand ich jetzt in meinen Aufzeichnungen das Datum 27.7.1986. Zeitlich würden die Ströhener Elefanten also zum Ruhe-Import passen. Beide Kälber hatten lila Verfärbungen an der Stirn, die auf eine Medikamentenbehandlung hindeuten, und bei genauem Hinsehen zeigt eines davon auf dem Foto tatsächlich in der lila Fläche Hautbeschädigungen an der Stirn, die in einer Transportkiste entstanden sein können.
(04.01.2021, 11:54)
Michael Mettler:   @Jan: Ja, ich weiß. Die Elefantenhaltung in Magdeburg sah anfangs auch nicht viel anders aus als im TP Berlin (Stall auf dem Wirtschaftshof, Gehege im öffentlichen Parkbereich), und die ersten Elefanten in Ströhen hatten als Auslauf etwas, was bis dahin wohl ein Pferde-Paddock oder eine Reitbahn gewesen war. Die habe ich übrigens im Juli nach dem unten erwähnten Hodenhagen-Besuch erstmals gesehen, und da im entsprechenden Ruhr-Zoo-Jahresbericht zu lesen ist, dass im Juli 1986 1,14 Afrikanischen Elefanten ankamen und sich in den darauf folgenden Wochen die Kaufinteressenten die Klinke in die Hand gaben, scheint es mir sehr wahrscheinlich, dass auch die beiden ersten Ströhener Kühe Mashibi und Macombe (I) aus GE und somit von Ruhe kamen. Beide waren damals nämlich noch winzige Kälber und können bei meinem Besuch im Juli 1986 noch nicht lange im Park gewesen sein.

Übrigens bewegte sich die 1986 von mir in Hodenhagen gesehene Elefantengruppe, begleitet von einem Pfleger, frei im Gelände der durchfahrbaren Sektion. Ich kann mich nicht erinnern, dass es damals im Schaubereich schon ein separates, umzäuntes Elefantengehege gab.

Bambi in Hodenhagen könnte von Chipperfield geliefert worden sein (ich habe das noch nie weiter verfolgt), dessen Unternehmen an der Gründung des Serengeti-Parks beteiligt war. Die alten Parkführer aus Hodenhagen geben leider kaum Individuelles zu den Elefanten her, und da für diverse Tierarten sogar Freilandfotos verwendet wurden, kann man auch nicht als gesetzt betrachten, dass dortige Fotos aus Safariparks tatsächlich aus Hodenhagen stammten. Im Parkführer aus dem Eröffnungsjahr 1974 sowie in einem weiteren von etwa 1976-78 heißt es noch, die im Park gehaltenen Elefanten stammten aus Uganda und Kenia, es müssen also mehr als nur Bambi vorhanden gewesen sein. Ab dem Parkführer von 1979 ist dann nur noch von Uganda die Rede. Bambi könnte also eine Uganderin gewesen sein. Chipperfield hat in Uganda Elefanten gefangen, der Bulle Kenny (später u.a. Hannover und Basel) kam ebenfalls auf diesem Wege nach Europa.

Laut Wikipedia ging die ursprüngliche Betreibergesellschaft des Serengeti-Parks 1982 in Konkurs und der vorherige Geschäftsführer Paolo Sepe übernahm den Park als Eigentümer. Vielleicht ergab sich erst durch diese Veränderung die Möglichkeit für Ruhe, in Hodenhagen zeitweise Tiere einzustellen, wie es ja auch für mehrere junge Flusspferde - ebenfalls Mitte der 80er Jahre - dokumentiert ist.

Vielleicht stammte sogar von Ruhe eine Anregung, nur noch eine erwachsene Elefantenkuh als Dauerbestand und "Kindergärtnerin" für die jährlichen Kälberimporte zu halten? Mit Birma in Gelsenkirchen und Satu in Hannover hatte Ruhe in der Nachkriegszeit immerhin ein solches Konzept in seinen "eigenen" Zoos verfolgt, bis er in Hannover auf Zuchtgruppenhaltung setzte und später in Gelsenkirchen mit Mapalay eine zweite erwachsene Kuh unterbrachte.
(04.01.2021, 09:17)
Jan Jakobi:   @Michael, den Transport-Daten nach waren bei deinem Besuch von den Kälbern nur noch Ben (1988 nach Tüddern, 1989 nach Aywaille) sowie Mduena und Mouse, welche viele Jahre später nach Fuerteventura abgegeben wurden, im Bestand.

Es gibt von dieser Gruppe ein weiteres Foto im Internet.
Hier sind sogar 4 jungerwachsene Afrikaner im Hintergrund zu sehen.
Bambi dürfte eine von ihnen gewesen sein.

https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Fotostrecken-Der-Norden/40-Jahre-Serengetipark#n4175791

Eine Liste aller in Hodenhagen gehaltenen Elefanten gibt es nicht in den Elefanten-Magazinen.

Die Tierpark-Elefanten wurden über 30 Jahre in einem Kuh-/oder Pferde-Stall mit Auslauf gehalten.
(03.01.2021, 18:37)
Michael Mettler:   @Jan: Bei einem Besuch in Hodenhagen im Mai 1986 habe ich das nebenstehende Foto aufgenommen. Ich bin mir relativ sicher, dass ich damals nur einen "großen" Elefanten (und demnach Bambi) im Park gesehen habe, weiß aber nicht mehr, ob noch mehr als die vier Kälber vorhanden waren, die mit ihr auf dem Foto zu sehen sind. Möglich, dass auch da gerade wieder Ruhe-Importe eingestellt waren - oder es waren von Ruhe für den Park gekaufte Tiere.

Was aus Bambi wurde, weiß ich auch nicht, weitere Elefantenfotos habe ich erst viele Jahre später in Hodenhagen gemacht und da war sie schon nicht mehr vorhanden. Eine Ankunft 1972 möchte ich aber anzweifeln, da der Park erst 1974 eröffnet wurde. Zwar waren einige Tiere schon vor Ort, bevor ihre Unterkünfte überhaupt fertiggestellt waren, und wurden vorübergehend auf Bauernhöfen in der Umgebung untergebracht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man einen Elefanten fast zwei Jahre lang so hielt.
(03.01.2021, 18:15)
Jan Jakobi:   @Michael, vielen Dank für deine ausführliche Antwort/Recherche!

Dann habe ich das richtig vermutet, dass 1981 falsch ist.

Im Juli 2014 hatte der Serengeti-Park Hodenhagen ein Foto von 1992 von einer 10-köpfigen Gruppe junger Afrikanischer Elefanten auf seiner Facebook-Seite gepostet. Ein Kleinbus mit der Aufschrift Ruhr Zoo Gelsenkirchen ist im Hintergrund zu sehen.

Ich fand einige Elefanten mit der Transport-Station Hodenhagen in der Elefanten-Dokumentation Teil 1 Europa.
Sogar das Datum ist identisch!

Es handelt sich um folgende Elefanten:

Daten aus der Bestandsliste von 1992

Aywaille - Monde Sauvage

1,0 Ben, geb. ca. 1981 Zimbabwe
20.04.1985 Hodenhagen
30.06.1988 Tüddern
23.03.1989 Aywaille

Hodenhagen

0,1 Bambi, geb. ca. 1965
1972 Hodenhagen

0,1 Mduena, geb. ca. 1982/83 Zimbabwe

0,1 Mouse, geb. ca. 1983 Zimbabwe
20.04.1985 Hodenhagen

0,1 Veri, geb. ca. 1986 Südafrika
1989 Hodenhagen

Circus Krone

0,1 Kenya, geb. ca. 1983/84 Zimbabwe
0,1 Aisha, geb. ca. 1983/84 Zimbabwe
20.04.1985 Hodenhagen
Mai 1985 Gelsenkirchen
1985 Circus Krone

Damit habe ich 5 der 10 jungen Afrikaner gefunden.
Das Foto ist von 1985 und nicht von 1992.

Was aus der Afrikanerin Bambi geworden ist weiß ich nicht.
(03.01.2021, 17:42)
Michael Mettler:   @Jan: Gemäß Jahresberichten und Artikeln des Ruhr-Zoos in seiner eigenen Zeitschrift kam Artaida im April 1982 nach Gelsenkirchen. So heißt es im Jahresbericht 1981/82 (Heft 1 des 3./4. Jg.), in dem auch Birmas Tod am 12.9.1981 berichtet wird: "Nach Birmas Tod war die Elefantenkuh Mapalay alleine, was bei einem Herdentier nicht wünschenswert erscheint. Der Firma Ruhe gelang es, über ein Zirkusunternehmen eine Partnerin zu beschaffen, die ca. 20jährige Kuh Artaida, die sich nach anfänglichen Schwierigkeiten rasch an ihre neue Umgebung gewöhnte."

Die Geschichte mit dem zurückgelassenen Circuswagen gehört nicht zu ihrer Ankunft in GE, sondern zu einer eigentlich beabsichtigten Weitergabe. Aus der 3. Folge der Artikelserie "40 Jahre Ruhr-Zoo" (erschienen im 13. Jg. 1992) sowie aus dem Jahrensbericht für 1983 geht hervor, dass Artaida anfangs gar nicht Ruhe gehörte, sondern ab April 1982 nur eingestellt war von jenem ungenannten Circus, aus dem sie stammte und in dem sie sich nicht in die Elefantengruppe eingefügt hatte. Da sie sich nicht anketten ließ, wurde sie im umgitterten "Geburtenstall" des Zoo-Elefantenhauses einquartiert.

Der eigentliche Eigentümer verkaufte Artaida dann an einen ebenfalls nicht namentlich genannten Schausteller/Kleincircus, der sich für den Abtransport anderswo einen Wagen auslieh. Die Kuh wurde am 10.5.1983 verladen, mittags fuhr der Käufer mit ihr ab, abends stand er wieder vor dem Tor: "Artaidas eigenwilliges Verhalten hatte den Käufer bewogen umzukehren - in der Absicht, den Elefanten umzutauschen." Als der Ruhr Zoo dies verweigerte, weil die Ankunft junger Afrikanischer Elefanten unmittelbar bevorstand und dafür Artaidas Stallraum benötigt wurde, ließ der Schausteller den Wagen samt Kuh kurzerhand vor dem Zootor stehen und setzte sich ab. "Die von uns alarmierte Polizei verfügte das Abschleppen des Elefantenwagens in den Zoo. Nun begannen sechs Tage der Ungewissheit für Zoomannschaft und Elefanten. Trotz ungelöster Besitzverhältnisse entschlossen wir uns schließlich, Artaida wieder zu Mapalay zu bringen, um dem Tier weiteren Aufenthalt in seinem nicht gerade komfortablen Domizil zu ersparen. Die dann eintreffenden Afrikanischen Elefanten mussten auf Nashorn- und Flusspferdställe verteilt werden." Laut JB durchliefen 1983 insgesamt 23 junge Afrikaner aus Rhodesien den Ruhr Zoo.

Im einige Jahre später erschienenen 40-Jahre-Artikel liest es sich allerdings so, als seien die im Mai erwarteten Elefanten gar nicht erst in den Ruhr Zoo gekommen: "Der neue Besitzer ist unauffindbar. Das Ordnungsamt verfügt, dass der Ruhr Zoo Artaida wieder aufnehmen muss. So kommt Artaida zurück ins Elefantenhaus. Zwölf Jungelefanten, die Artaidas Stelle einnehmen sollten, können daher nicht in Gelsenkirchen aufgenommen werden."

Der vom Elefantenkäufer ausgeliehene und zurückgelassene Transportwagen stand übrigens nach Artaidas Entladung noch wochenlang auf dem Zoogelände, bis sein Eigentümer ihn abholte.
(02.01.2021, 11:06)
Jan Jakobi:   Wann kam die ehemalige Gelsenkirchener Elefantenkuh Artaida nach Gelsenkirchen?

Je nach Quelle war das der 06.04.1981 oder der 06.04.1982.

Ich vermute, dass das Jahr 1981 falsch ist.


Meine Begründung:

Der winzige Innenstall im Dickhäuterhaus hätte demnach 3 ausgewachsene Elefantenkühe beherbergen müssen.

Bei Artaidas Ankunft lebten mit Birma II und Mapalay bereits 2 ausgewachsene Elefantenkühe dort.


Der Story nach soll Artaida im Circus-Wagen vom Circus in Gelsenkirchen zurück gelassen worden sein.


Birma II starb im September 1981 im Alter von ca. 63 Jahren und Mapalay im April 1998 im Alter von ca. 44 Jahren.

Lebte Artaida im Circus-Wagen bis zu Birmas II Tod?


Den Innenstall (40 - 60 qm?) habe ich als winzig in Erinnerung.


Zur besseren Vorstellung:

Die 3 Boxen im Elefanten-Bullenhaus in Leipzig sind jeweils 55 qm groß.

Für knapp 1 Jahr lebten während der Bauzeit je 2 adulte Kühe in einer Box. Zwei der Kühe teilten sich die Box mit dem Jungbullen Voi Nam.
(01.01.2021, 19:16)
Jan Jakobi:   Heute lief ein Film über die Firma Ruhe und den Tierhandel:

Auch über Schimpanse Maxi wird berichtet.

https://classic.ardmediathek.de/tv/Unsere-Geschichte/Als-die-wilden-Tiere-in-den-Norden-kamen/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=50914136&documentId=60445372
(21.02.2019, 00:20)
Michael Mettler:   Zur Firmengeschichte von Ruhe habe ich diese Site gefunden (noch nicht alles selbst gelesen, aber bisher interessant):
http://www.alt-alfeld.de/ausfuehrliches/tierhandlung-ruhe/
(16.07.2014, 08:54)
Sacha:   @Jan Jakobi: Könnte es sich um den Import von Ruhe von Mitte der 1980er Jahre handeln? Jedenfalls habe ich damals bei einem Besuch im Ruhrzoo etwa 10 junge Afrikanische Elefanten gesehen. Und diese wurden doch - so steht es hier irgendwo im Forum - auf mehrere Zoos verteilt.
(11.07.2014, 16:00)
Jan Jakobi:   Auf der Facebook-Seite des Serengeti-Park Hodenhagen gibt es ein Elefanten-Foto von 1992, laut begleitendem Text kamen 10 junge Afrikanische Elefanten nach einer dramatischen Rettungsaktion nach Hodenhagen.

Im Hintergrund ist ein großes Auto des Ruhr Zoo Gelsenkirchen zu sehen, sogar mit Elefanten-Motiv ("Birma" und Kalb). Das Motiv ist auch in einem der Birma-Artikel als Foto enthalten.

Wurden die 10 Elefanten von Ruhe geliefert?
Was ist aus denen geworden?
(11.07.2014, 13:55)
Michael Mettler:   Ja, Ruhe hat auch mit Gorillas gehandelt. Paul Eipper war seinerzeit lediglich Transportbegleiter, nicht zwischenzeitlicher Eigentümer des Junggorillas.

Umgekehrt fungierte übrigens Ruhe (ebenso wie andere Tierhändler) gelegentlich auch als Spediteur, transportierte also im Auftrag Tiere, die nicht zum eigenen Handelsbestand gehörten.
(16.06.2014, 08:17)
Jan Jakobi:   Hat Ruhe Gorillas an Zoos geliefert?

In der Breslauer Zoo-Chronik wird über Menschenaffen berichtet und dabei wird erwähnt das "Bobby" (28.03.1928 - 01.08.1935 im Zoo Berlin) im Alter von 3 Jahren von Hermann Ruhe an den Zoo Berlin geliefert wurde.

Laut Lutz Heck und Bernhard Blaszkiewitz wurde er aber vom Tier-Schriftsteller Paul Eipper per Bahn von Marsaile nach Berlin gebracht.

Entweder ist das ein Fehler in der Chronik oder ein Fehler in den Büchern über den Berliner Zoo.
(16.06.2014, 00:41)
Michael Mettler:   Habe den ZTL-Eintrag soeben korrigiert.
(10.04.2014, 09:43)
Michael Mettler:   @Jan Jakobi: Im Jahresbericht für 1983, erschienen in Heft 1/1984 des Ruhrzoo-Magazins, wird als Herkunft der 23 Elefanten eindeutig Rhodesien, also das heutige Simbabwe genannt.

Das Missverständnis könnte dadurch entstanden sein, dass im JB als wissenschaftlicher Name L.a.oxyotis angegeben wurde. Damals folgte man allerdings überwiegend einer Systematik, nach der ALLE Steppenelefanten Afrikas mit Ausnahme der Kap-Elefanten im Addo-NP und der ausgestorbenen Nordafrikaner zu oxyotis gerechnet wurden - also alles, was zwischen dem Südrand der Sahara und dem Kap lebte und nicht Waldelefant (ebenfalls nach damaliger Definition!) war.

Ein einzelner definitiver oxyotis i.e.S. kam 1977 aus dem Tschad in den Ruhrzoo.

Wie ich eben gesehen habe, hat jemand die 23 Elefanten unter Missachtung ihrer in der Quelle angegebenen Herkunft auch in der Zootierliste als Sudan-Elefanten nachgetragen - sie stehen dort gleichzeitig (und hier richtig) auch unter L.a.africana...
(10.04.2014, 09:25)
Jan Jakobi:   Michael, du schriebst am 24.08.13:
"Mehr als ein Zehntel der 207 GE-Elefanten entfällt übrigens schon auf das Jahr 1983, da durchliefen 23 aus Simbabwe importierte Afrikaner den Ruhrzoo. Dazu dürften dann wohl auch Pori und Mafuta gehört haben. Laut Jahresbericht wurden die Afrikaner sämtlich in den Flusspferd- und Nashornställen untergebracht, denn die Elefantenanlage war ja mit Mapalay und Artaida voll besetzt."

Im Zoofreunde-Forum schreibt jemand, das er in einem Ruhrzoomagazin gelesen hat das Ruhe 1983 0,0,23 Wildfänge des Sudan-Steppenelefant (Loxodonta africana oxotis) im Ruhr-Zoo eingestellt hat.

Nun fragt er nach dem Verbleib dieser 23 Elefanten.

Ich will mich nicht immer wiederholen, aber für 1983 sind mir nur zwei alte Bekannte bekannt, diese stammen aber ausgerechnet aus Simbabwe und nicht aus dem Sudan.

Der Sudan-Elefant wird in der Zootierliste als in Zoos ausgestorben gelistet.

Ich vermute das die Quelle identisch ist mit der von dir.
(09.04.2014, 22:35)
Carsten Horn:   Für Gelsenkirchen sagt mir Kurt Müller spontan nix, da fällt mir nur Knies Kinderzoo ein, da gibt/gab es jemanden mit diesem Namen. Wobei zumindest Müller ja nicht der gerade seltene deutsche Name ist, Kurt ist allerdings wohl etwas aus der Mode gekommen, g...
(28.12.2013, 10:39)
Michael Mettler:   @Carsten: Meine Ausgabe enthält bei nahezu identischem Format nur 232 Seiten, da könnten also trotz Aktualisierungen sogar noch ganze Kapitel weggefallen sein seit der Erstveröffentlichung. Für das Elefantenfoto ist übrigens als Bildautor "Kurt Müller" angegeben, ist das vielleicht sogar ein Gelsenkirchener...?
(27.12.2013, 17:42)
Carsten Horn:   9 ist natürlich Quatsch, 23 x 16 cm... Man sollte halt nicht so früh schreiben...
(27.12.2013, 13:56)
Carsten Horn:   Dann sind es ja vielleicht nicht mal Änderungen, sondern Dr. Gebbing hat das Buch noch weiter ergänzt, "meine" Ausgabe hat 290 Seiten, Format ca. 23 x 9 cm...
(27.12.2013, 12:31)
Michael Mettler:   @Carsten: Demnach nicht nur die Bilder, denn die mir vorliegende Ausgabe enthält auch Textstellen über die Entwicklung der deutschen Zoos nach dem Krieg, inklusive Erwähnung des Ruhrzoos. Ich wusste bisher nicht mal, dass das Werk schon sehr viel früher erschienen war, ein Hinweis darauf fehlt in meiner Ausgabe...
(27.12.2013, 08:24)
Carsten Horn:   Ich wollte mir das Bild mal im Original ansehen und bin nicht fündig geworden. Kein Wunder, g, Ausgabe 1936, das Buch ist also in erster Fassung schon gut 20 Jahre früher erschienen. Aber interessant, das man später die Bilder ausgetauscht hat...
(26.12.2013, 23:56)
Jan Jakobi:   Das ist "Birma II".
Ohrmuschel und Kopfform passen.
Sollte das "Kumpel" daneben sein, so ist das Bild Anfang der 50-ziger Jahre entstanden, siehe mein Beitrag vom 24.08.13.
(26.12.2013, 11:33)
Michael Mettler:   Im Buch "Ein Leben für Tiere" des früheren Leipziger Zoodirektors Johannes Gebbing fand ich das nebenstehende Foto. Die dürftigen Bildquellenangaben des 1957 erschienenen Buches geben nichts dazu her, aber das Bild ist schon anhand der wenigen sichtbaren Anlagendetails mit Sicherheit nicht in Leipzig entstanden - ich tippe auf Gelsenkirchen und somit darauf, dass hier Birma II und der Jungbulle Kumpel zu sehen sind. Zeitlich passt das sowohl in Bezug auf die Individuen als auch auf die noch recht neu wirkende Anlage (heller, "sauberer" Beton), die zudem von gegenüber liegenden Seiten aus einsehbar ist (Besucher im Hintergrund, Grabenkante im Vordergrund).
(26.12.2013, 10:01)
Michael Mettler:   Mehr als ein Zehntel der 207 GE-Elefanten entfällt übrigens schon auf das Jahr 1983, da durchliefen 23 aus Simbabwe importierte Afrikaner den Ruhrzoo. Dazu dürften dann wohl auch Pori und Mafuta gehört haben. Laut Jahresbericht wurden die Afrikaner sämtlich in den Flusspferd- und Nashornställen untergebracht, denn die Elefantenanlage war ja mit Mapalay und Artaida voll besetzt.
(24.08.2013, 18:28)
Michael Mettler:   Es dürfte eine Menge verwirrende Einträge in Zookarteien geben, die mit den Standorten Ruhes zusammenhängen. Ruhe wurde mit Alfeld und/oder Hannover assoziiert und vermutlich nicht selten mit einem dieser Orte als Herkunft oder Verbleib eingetragen, ohne dass der empfangende oder abgebende Zoo definitiv wusste, ob das Tier wirklich von dort kam bzw. dort hin ging. Soll heißen, wenn ein Zoo oder Circus in der Zeit von 1931 bis 1971, als Ruhe den Zoo Hannover in Pacht hatte, dort ein Tier bestellte, konnte er ja nicht unbedingt wissen, ob dieses wirklich aus dem aktuellen Zoobestand oder aus Ruhes Stammsitz in Alfeld für ihn "eingepackt wurde". Umgekehrt wusste ein Zoo bei Abgabe eines Tieres an Fa. Ruhe auch nicht zwingend, an welchen der Firmensitze dieses gelangte, ob es nicht sogar direkt an einen Interessenten weitertransportiert oder bis zu einem solchen Fall in einem ganz anderen Zoo zwischengelagert wurde.

Außerdem gab es Fälle, wo eine gefüllte Transportkiste auf dem Zoogelände kurzzeitig zwischengelagert wurde und das Tier sie bis zum Weitertransport nicht verließ. So könnte z.B. ein Fall wie Dashi durchaus gelagert sein - dann wäre sie aus Hannover gekommen, hätte dort allerdings nie in einem Gehege gestanden und somit auch den eingesessenen Elefanten keinen Platz streitig gemacht. Denn auch ich kann mir angesichts des ohnehin überfüllten Hauses nicht vorstellen, dass man dort eine zusätzliche Elefantin eingestellt hatte. Allenfalls, dass sie - ähnlich, wie man in GE später bei Platzproblemen verfuhr - kurzzeitig den Stall einer völlig anderen Tierart bewohnte.

Zu den namentlich bekannten Ruhrzoo-Elefanten wäre noch "Suka" hinzuzufügen, kam 1977 als Kalb aus dem Tschad nach GE (Ankunft in einem Artikel der Zeitschrift erwähnt, Verbleib?).
(24.08.2013, 14:25)
Jan Jakobi:   Auf elefanten-fan.de findet man diese Zahl.
Insgesamt 207 Elefanten (84 Asiaten und 123 Afrikaner) lebten in GE inklusive 8 namentlich bekannte:

"Birma II", geb. ca. 1918, 1949-1981 in GE
"Kumpel", geb. ca. 1949, 1950-1960 in GE
"Mapalay", geb. ca. 1954, 1971-1998 in GE
"Suma", geb. 1973, 1973- ? in GE
"Artaida", geb. ca. 1962, 1981-2004 in GE
"Pori", geb. ca. 1981, siehe Beitrag von gestern
"Mafuta", geb. ca. 1981, siehe Beitrag von gestern
"Maja", geb. ca. 19??, 1988 in GE

Mir ging es eigentlich bei der Auflistung um die Elefanten die in GE lebten und dort Zwischenhalt machten. Aber leider fand ich nur diese 8 inklusive 5 Langzeit-Bewohner.

Bei den Elefanten die über Hannover von Ruhe in die Zoos gelangten habe ich Zweifel.
So soll zum Beispiel "Dashi" 1969 im Zoo Hannover gestanden haben, damals gab es das bekannte Afrikaner-Paar "Tembo" und "Iringa" sowie die Asiaten samt Nachwuchs. Ich kann mir das nicht richtig vorstellen.
(24.08.2013, 13:38)
Carsten Horn:   Für den Ruhrzoo hat ne Bekannte eine Zahl von 207 Elefanten insgesamt ermittelt, wenn noch Hannover, Alfeld, Einstellungen in anderen Zoos und die diversen Außen-Dependancen dazu kommen, dann hat die Liste sicher hinterher 400-500 Tiere, :-), wenn das nicht mal zu niedrig gegriffen ist...

Viel Spaß...
(24.08.2013, 12:42)
Michael Mettler:   Viel Spaß bei der Liste, die könnte sehr lang werden. Laut Hermann Ruhes Buch "Wilde Tiere frei Haus" hat die Firma Ruhe allein in den sechs Jahren von 1924 bis 1929 insgesamt 118 Elefanten verkauft, und davon dürfte ein Großteil aus eigenen Importen bestanden haben.
(23.08.2013, 21:10)
Jan Jakobi:   Hm, die Daten zu "Kumpel" habe ich von elephant.se und der Elefanten-Dokumentation 2002.
"Kumpel" hatte steife Vorderbeine, laut dem Forum Gelsenkirchener Geschichten.
Er fiel in den Graben und starb.

Ich habe in den letzten Tagen eine Liste erstellt, welche Elefanten Ruhe importiert hat:

Die Quellen sind Bestandslisten von meinem Berliner Freund, "Elefanten in Berlin" sowie das Internet (elephant.se).

Es sind nur 2 Elefanten dabei, die in den 80ziger Jahren importiert wurden. Das liegt daran das er nur von einigen Zoos Listen hat.

Elefanten die von Ruhe importiert wurden:

LA:
1,0 „Jumbo“ (03.10.1914 nach Nürnberg)
1,0 „Carl“ (10.04.1924 nach Zoo Berlin)
0,1 „Matadi“ (April/Mai 1932 nach Halle)
0,1 „Jambo II“ (20.09.1960 nach Zoo Berlin)
0,1 „Konga“ (28.08.1963 nach Dresden)
0,1 „Sarah“ (via Hannover 08.09.1964 nach Rostock)
0,1 „Arusha“ (31.05.1969 nach Magdeburg)
0,1 „Dashi“ (17.12.1969 via Hannover nach TP Berlin)
0,1 „Kiwu“ (via Hannover 14.06.1970 nach Halle)
0,2 „Kenia“, „Uganda“ (01.10.1970 via Hannover nach Leipzig)
0,1 „Mopani“ (27.11.1973 nach Zoo Berlin)
0,2 „Arua“, „Lilak“ (30.05.1974 nach Zoo Berlin)
0,3 „Safari“, „Aja“, „Mondula“ (08.06.1974 nach Erfurt)
0,2 „Pori“, „Mafuta“ (06.10.1983 via GE nach Magdeburg, 09.08.1984 Leipzig, 10.11.86 Magdeburg, 18.07.1997 TP Berlin)

EM:
0,1 „Memy“ (18.02.1912 nach Nürnberg)
0,1 „Birma“ (31.05.1925 nach Dresden)
0,2 „Benga“, „Nelly/Baby“ (28.04.1926 nach Leipzig)
0,1 „Nelli/Nelly“ (Mai 1926 nach Halle)
1,0 „Chang“ (1929 nach Zürich)
0,1 „Rani“ (Mai/Juni 1932 nach Halle)
0,1 „Nelly“ (1934 nach Nürnberg)
0,1 „Aida“ (12.04.1935 via Hannover nach Zoo Berlin)
0,1 „Jenny II“ (1938 via Hannover nach Zoo Berlin)
0,1 „Kelly“ (Mai 1939 nach Nürnberg)
0,4 „Dora“, „Memi“, „Mary“, „Sascha“ (03.05.1939 nach Nürnberg)
0,1 „Mary“ (27.11.1943 nach Halle)
0,1 „Frieda“ (01.12.1951 nach Halle)
0,1 „Bambi“ (22.06.1955 via Hannover nach TP Berlin)
0,2 „Mampe“, „Lakshmi“ (08.08.1957 nach Zoo Berlin)
1,0 „Surhak“ (23.05.1959 via Hannover nach Leipzig
0,1 „Kati“ (20.06.1961 via Hannover nach Magdeburg)
0,1 „Tina“ (08.09.1961 via Hannover nach München)
0,1 „Laila“ (19.05.1962 via Hannover nach Augsburg)
0,1 „Sundali“ (November 1969 nach Cottbus)
0,1 „Patna“ (via Hannover 08.07.1969 nach Halle)
0,1 „Karla“ (26.06.1970 nach Cottbus)
0,2 „Bombay“, „Sita“ (08.06.1974 nach Erfurt)
0,1 „Louise“ (03.09.1977 via Hannover nach TP Berlin)

(23.08.2013, 20:49)
Michael Mettler:   Kumpel war laut Birma-Artikel schon etwa fünf Jahre alt, als er aus einem Circus in den Ruhrzoo kam.

An spezielle weitere Artikel erinnere ich mich so nicht, aber in den ebenfalls in der Zeitschrift veröffentlichten Jahresberichten und in Rückblicken auf die allgemeine Geschichte des Ruhrzoos finden sich natürlich auch Fotos und Infos zu verschiedenen Elefanten und Flusspferden. Neben den Langzeitbewohnern müssen etliche Importe Asiatischer und Afrikanischer Elefanten den Ruhrzoo durchlaufen haben. In Teil 3 des Birma-Artikels ist z.B. ein undatiertes Foto enthalten, das die Kuh zusammen mit fünf Asiatenkälbern auf der Außenanlage zeigt.
(23.08.2013, 20:18)
Jan Jakobi:   Elefanten-Bestand in GE:

"Birma II", geb. ca. 1918, 1949-1981 in GE
"Kumpel", geb. ca. 1949, 1950-1960 in GE
"Mapalay", geb. ca. 1954, 1971-1998 in GE
"Suma", geb. 1973, 1973- ? in GE
"Artaida", geb. ca. 1962, 1981-2004 in GE
"Maja", geb. ca. 19??, 1988 in GE

"Suma" ist eine Tochter von "Mapalay".
Sie ist der erste und einzige Elefant der in GE geboren wurde. Ihre Mutter kam trächtig aus Hannover.

Wo "Maja" heute lebt konnte ich nicht herausfinden, falls sie noch lebt.

Beim Namen "Maja" kommen 5 Ergebnisse bei elephant.se.
Von denen passt eine vom Alter her:
"Maja", geb. ca. 1981, 1984 nach Bojnice, kam von van de Brink

In der Elefanten-Dokumentation 2002 sind einige Elefanten aufgelistet die seit 1986 in Europa sind.
Es könnte sich bei denen um die 15 aus dem Simbabwe-Import handeln.

Gibt es im RuhrZoo-Magazin noch andere/weitere Elefanten- oder/und Flusspferd-Artikel, außer denen von "Birma II"?
(23.08.2013, 18:18)
Michael Mettler:   Die beiden Fotos auf elefanten-fan.de zeigen Kälber aus einem Simbabwe-Import von 15 Tieren (1,14) aus Culling-Aktionen, der am 18.7.1986 im Ruhrzoo eintraf. Wegen der Menge der Tiere wurde zusätzlich eins der Flusspferdgehege (Becken ohne Wasser) zur Unterbringung genutzt. Der Großteil des Importes wurde noch im selben Jahr verkauft, zu Jahresende waren noch 1,1 im Zoo.

1988 handelte es sich um eine einzelne junge Kuh namens Maja, die aus schlechter Circus-Haltung beschlagnahmt und im Ruhrzoo eingestellt worden war. Sie lebte zumindest zeitweise zusammen mit mindestens einem Jung-Hippo und wurde noch vor dem Winter weitergegeben.

Die Infos stammen aus der Zoozeitschrift (in der auch die Jahresberichte erschienen); Namen der 1986er Tiere, der Verbleib des zuletzt übrig gebliebenen Paares und die Haltungen, in die alle diese Elefanten abgegeben wurden, sind dort nicht zu finden. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass 0,2 der 1986er Importe nach Ströhen verkauft wurden, denn die dortigen ersten Elefantinnen Mashibi und Macombe (nicht identisch mit der Macombe der nachfolgenden, zweiten Ströhener Gruppe) sah ich bei meinem ersten Besuch in Ströhen am 27.7.86 als ganz kleine Kälber mit behandelten Hautabschürfungen (vermutlich beim Transport zugezogen). Zeitlich passt das also.
(13.03.2013, 10:14)
Jan Jakobi:   Ich habe drei Fotos von jungen Afrikanischen Elefanten in der Außenanlage der Flußpferde im Ruhr Zoo gefunden:
hipposworld-Bildergalerie GE
elefanten-fan - So fing es an

Mich würde es mal interessiern wer die sind/waren und wo hin sie sie gekommen sind.

Den Aufnahmedaten (1986, Juni 1988, ?) nach sind es nicht "Pori" und "Mafuta".
Die kamen 1983 über die Firma Ruhe und dann nach Magdeburg, danach Leipzig und dann wieder Magdeburg.
(12.03.2013, 19:14)
Mowgli:   O.k. wenn es sich um Happy handelt, dann noch soviel zur Info:
Happy kam 02.06.1939 im St. Louis Zoo an und lebte dort bis zum 10.03.1946. Kleine Berichtigung: Happy war ein männlicher Panda.
Seine letzte Station in Europa war der London Zoo.
Zeitgleich mit Happy hielt der St. Louis Zoo noch das Weibchen Pao Pei, welches über den Bronx Zoo am 12.09.1939 in St. Louis ankam und dort bis zum 24.06.1952 lebte. Nachwuchs gab es nicht.
(07.07.2006, 20:46)
Dortmunder:   Nach langer Recherche im Netz habe ich jetzt einige Dinge rausgefunden... "Happy" ist der gesuchte Panda, aber anscheinend kein Weibchen, sondern ein Männchen gewesen, das 1939 in den Zoo St. Louis kam und dort bis 1945 lebte... Vorher hatte Happy aber schon eine größere Europa-Tour durch Hannover, Berlin, Frankfurt, München, Leipzig, Nürnberg, Köln und Paris hinter sich ! Aber ob es sich bei Happy um ein Ruhe-Tier handelte konnte ich auch nicht ausfindig machen !
(07.07.2006, 20:37)
Michael Mettler:   Die Vermutung mit Happy ist richtig.
(07.07.2006, 20:26)
Mowgli:   Könnte es sich um den Panda der Firma Ruhe um das Weibchen "Happy" handeln? Dieses wurde gemeinsam mit 4 weiteren Pandas 1938 vom Tierfänger Floyd Tangier-Smith in China gefangen und anschließend im Jahre 1939 in mehreren deutschen Zoos, wie Hannover, Berlin und Leipzig (auch München?) ausgestellt bevor es anschließend in den Zoo von St. Louis/ USA verbracht wurde. Hinter dieser Deutschland-Tournee könnte Ruhe gesteckt haben.
Der nächste Panda auf Deutschland-Tour war dann erst wieder Chi Chi 1958. Diese wurde auch in mehreren deutschen Zoos gezeigt (u.a. Frankfurt und Tierpark Berlin) und letztlich nach London gebracht. Hinter diesem Deal steckte jedoch der östereichische Tierhändler Heini Demmer.
Andere in Betracht kommende Pandas in Europa fallen mir nicht ein. Die beiden Pandas des Zoo Berlin waren ja direkte Staatsgeschenke und damit ohne "Zwischenhändler" nach Deutschland gebracht.
(07.07.2006, 20:14)
Hannes:   Wer kann mir was über den Panda den Ruhe importiert hat erzählen?
(07.07.2006, 12:49)
Dortmunder:   Kann mich da auch noch an meine Kindheit erinnern, wo ich die Hagenbeck-Geschichten als Hörspiel hatte, und total gebannt zugehört habe, wie eine Expedition Panzernashörner gefangen hat...
(12.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Es gibt aber auch lesenswerte Bücher einiger großer Tierfänger und -händler, z.B von Hermann Ruhe, Carl Hagenbeck, Peter Ryhiner oder Otto Sailer-Jackson (der nicht nur Raubtierdompteur, sondern zeitweise auch Tierfänger und später Leiter des Dresdner Zoos war). Und auch Lutz Heck hat über die von ihm selbst geleiteten Fangexpeditionen geschrieben.
(12.06.2006, 00:00)
cajun:   @ Dortmunder: Sehr interessant in dem Zusammenhang sind die "Bongos" aus Berlin, die diverse Artikel den vergangenen "Hochzeiten" der großen Tierhändler widmen. Hat was von "Hatari-Romantik".
(11.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Meine Aussage bezieht sich aber durchaus auch auf größere Tiere bzw. Säugetiere. Der Besucher im Zoo erfährt oft, die neuen Tiere "x" oder "y" seien aus dem Zoo "z". Und das ist eben nur die halbe Wahrheit. Ich kenne einige Tiere, die zwar aus einem anderen Zoo stammten, aber vom aufnehmenden Zoo nicht vom abgebenden Zoo erhalten worden, sondern über einen Tierhändler angeboten wurden und dann hat man sich eben entschlossen, zuzugreifen.
(08.06.2006, 00:00)
IP66:   Nicht zu vergessen ist der Handel mit Seewasserfischen. Zwar gibt es durchaus Nachzuchten, doch viele "Korallenfische" und fast alle Hochseearten sind Importe. Ich habe den Eindruck, daß das berliner Aquarium recht gezielt neue Arten ankauft, jedenfalls entdeckt man bei manchem Besuch neues. Manchmal vergleicht ich das mit der Situation des Zoos im 19. Jahrhundert bei Säugern und Vögeln: Auch damals gab es Arten, die problemlos züchteten, die richtig interessanten Tiere waren aber - sh. Ruhe in Gelsenkirchen - doch die Importe. Es steht aber zu hoffen, daß auch die Aquarien stärker zu Selbstversorgern werden, denn der "Verbrauch" von Tieren kann ja nicht Endziel der Zoohaltung sein.
(07.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Wieder was gelernt. Heute denke ich im Zusammenhang mit Tierhandel und Zootieren tatasächlich nur noch an den Namen Bode - und das wahrscheinlich auch nur, weil er in jedem Jahresbericht des Berliner Tierparks mehrfach erwähnt wird.

Dass vor allem Vögel aus dem Handel erworben werden, ist mir allerdings bewusst, zumal bei diesen die Wildfangquote erheblich höher sein dürfte als bei den Säugetieren.
(07.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   @ Michael, da muss ich echt widersprechen! Für die große Masse der in den meisten Zoos und vor allem in kleineren Tiergärten gehaltenen Tierarten gibt es keine Zuchtbücher und keine Koordinatoren. Und beide, große und renomierte Zoos, genau so wie kleinere Tiergärten bedienen sich nach wie vor in gar nicht mal so unerheblichem Maße der Tierhändler, nicht nur zum Erwerb, sondern vor allem zur Abgabe von überzähligen Tieren. Im Gespräch mit mehreren Zoo-Mitarbeitern und auch Tierparkleitern bin ich echt aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen, welche Tiere da alle über Tierhändler laufen! Nur ist der Tierhändler heute eben kein so "ehrenhafter" und dazu noch Abenteuer umwobener Beruf wie damals, so dass man heute die Namen der Tierhändler nicht mehr so sehr kennt, im Gegensatz zu Ruhe, Hagenbeck, Fockelmann usw.
(07.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Zum "Niedergang" des Tierhandels haben aber sicherlich nicht nur die Importbeschränkungen bei Wildfängen geführt, sondern auch die von Koordinatoren gesteuerten Zuchtprogramme. Immerhin machten die großen Händler auch einen erheblichen Teil ihrer Geschäfte damit, den Zoos überzählige Tiere abzunehmen und diese an andere Zoos weiterzuverkaufen. Heute finden viele Tiertransfers "ohne finanzielle Interessen statt", und das überzählige Tier landet nicht beim Meistbietenden, sondern beim per Zuchtmanagement ausgesuchten Halter. Und da dies immer mehr Tierarten betrifft, ist eben auch eine wichtige Einnahmequelle für die Händler weggefallen.
(07.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Kann man nicht irgendwie im Netz Listen einsehen, was da so alles importiert wurde ? Das wäre ja mal interessant... Kann mich noch lebhaft an eine Lieferung von ca. 11 Jungelefanten an Gelsenkirchen erinnern... Der Ruhrzoo war für mich immer so ein Durchlaufzoo... Zwar auch mit seltenen Arten und echten Knallern, aber halt nicht so ne feste Einrichtung, wie z.B. Duisburg, wo man wusste, dass die Tiere auch beim nächsten Besuch meistens noch da waren...
(07.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Das ist sicher eine Betrachtung, die heute so gültig wäre, aber zu seiner Zeit war Ruhe ein Händler und daran war nichts anstößig oder hatte negative Aspekte. Ebenso wie hagenbeck, Fockelmann und andere bediente er einen wachsenden Markt. Die Zoos orderten die Tiere und er beschaffte sie. Naturschutz und Arterhaltung war zu dieser Zeit nicht so ein Thema, wie es heute ist. Und die meisten Zoos galten als renomierte Einrichtungen, die ja grundsätzlich nichts negatives darstellten. Und die Listen der Tierbeschaffungen aus vergangenen Jahrzehnten sind nach heutigem Maßstab unfassbar. Aber in ihrer Zeit betrachtet sind sie sicher nichts, was man heute verurteilen sollte.
(07.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Bei allen negativen Aspekten, die sowas hat, hätte ich wahrscheinlich einige Tierarten sonst nie gesehen... Ãœbrigens war es, glaub ich, der letzte Jentink´s Ducker in Deutschland, den Ruhe, vor der Lieferung nach San Diego (?) irgendwann in den späten 80ern / frühen 90ern untergebracht hatte...
(07.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Nein, die Firma existiert nicht mehr (Konkurs), und der letzte Firmeninhaber Hermann Ruhe ist zwischenzeitlich verstorben. Die von Ruhe errichteten Zoos in Gelsenkirchen, Alfeld-Brunkensen und Wingst wurden jeweils "selbstständig"; Alfeld, zwischenzeitlich im Besitz des Circus Fliegenpilz, ist inzwischen geschlossen. Was aus der Auto-Safari Mallorca (ebenfalls ein Ruhe-Unternehmen) geworden ist, weiß ich leider nicht.

Meines Wissens ist der selbstständige Tiertransport-Spezialist Roy Smith ein ehemaliger Ruhe-Mitarbeiter, das Know-how lebt also weiter.

Trotz räumlicher Nähe habe ich es blöderweise noch immer nicht geschafft, mir das kleine zoologische Museum in Alfeld anzuschauen, das sein Präparatmaterial aus den Ruhe-Beständen bezog und in dem es bestimmt einige Raritäten zu bestaunen gibt.
(07.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Gibts die Tierhändlerfirma Ruhe eigentlich noch ? Ich mein, der Tierbestand in Gelsenkirchen ist ja mittlerweile sehr konstant geworden... Kein Vergleich zu früher, als ich meine ersten Somali-Wildesel, Bergzebras und sogar einen Jentink´s Ducker gesehen habe...
(07.06.2006, 00:00)

alle Beiträge