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Menschenaffen



cajun:   In Rhenen gabe es erneut Nachwuchs bei den Bonobos:
"Das Jungtier wurde am Samstagabend geboren. Mutter ist eine Bonoboweibchen das bereits Zwillinge bekommen hat, sie ist also eine erfahrene Mutter. Es ist noch nicht bekannt, ob es sich bei dem Jungtier um ein Männchen oder ein Weibchen handelt.
Bei der Suche nach dem neugeborenen Bonobo im Gehege muss man genau hinsehen. Auch das im Juli geborene Jungtier ist noch sehr klein."
Quelle:https://www.facebook.com/Ouwehandsdierenpark/
(21.02.2024, 18:17)
cajun:   Ein Update aus Planckendael.
"Größer ist besser bei Bonobos
Im Jahr 2020 kamen zur Bonobo-Gruppe im ZOO Planckendael fünf neue Weibchen hinzu. Mit der Ankunft der neuen Tiere ist die Gruppe eine der größten Bonobo-Gruppen in Europa. Diese Gruppenerweiterung ist vorteilhaft für intelligente Primaten, die auch in großen Gruppen in der Natur zusammenleben. Noch nie haben so viele Menschenaffen das Bonobo-Gehege durchstreift. Im Sommer 2020 kamen fünf Weibchen aus deutschen Zoos an. Nayembi (2006) und Tochter Nila (2015) kamen aus dem Frankfurter Zoo, Binti (1995) zog mit den Kleinen Bina (2015) und Balina (2019) aus Köln um. Nicht viel später wurden zwei neue Jungtiere geboren, Vyombo (2020) und Wakati (2021). Letzterer ist der 20. Bonobo, der im ZOO Planckendael geboren wurde. Die Bonobo-Familie umfasst mittlerweile 20 Mitglieder, 13 Weibchen und 7 Männchen. "Neben der genetischen Vielfalt schauen wir auch auf die Charaktere der Tiere. Fühlt sich ein Tier in einer bestimmten Gruppe nicht wohl, greifen wir ein. Wir schauen nicht nur auf die Zahlen, sondern auch auf den Einzelnen. Wenn Gruppen nicht wie in der Natur zusammengestellt werden, treten Probleme auf. Deshalb ist es so wichtig, sowohl in Zoos als auch in Afrika forschen zu können. Indem wir die Arten eingehend untersuchen, können wir die Tiere in Zoos optimal versorgen." Im Allgemeinen verläuft die Einführung bei Bonobos reibungslos. Bei Schimpansen dauert es manchmal Monate, aber Nayembi und Nila fühlten sich in ihrer neuen Gruppe schnell zu Hause. Eine Woche nachdem die Menschenaffen im Zoo Planckendael angekommen waren, wurden sie dem Rest der Gruppe vorgestellt. "Alles hat super geklappt, die Einführung war nach einem Tag abgeschlossen. Bei Binti, Balina und Bina war der Prozess etwas schwieriger. Es kann jedoch Monate dauern, bis die Gruppenstruktur etabliert ist. Konflikte sind daher keine Seltenheit."
Quelle:https://www.eoswetenschap.eu/natuur-milieu/bigger-better-bij-bonobos
Übersetzung Zoopresseschau
(31.08.2021, 12:15)
cajun:   Ein kurzer Bericht des Ouwehand Zoos Rhenen zur neuen Bonobo Anlage:
Nach langem Warten ist es endlich soweit. Ouwehands Dierenpark gibt dem brandneuen Bonobo-Gehege den letzten Schliff, das schließlich Platz für bis zu zwanzig Menschenaffen bieten wird. Die Eröffnung der Anlage stand 2020 auf der Agenda, das Projekt hat sich jedoch aufgrund der Corona-Krise und vorübergehender Schließungen des Parks verzögert. Nun stehen den Bonobos die Türen des Indoor-Bereichs 'Salonga' offen. Auch der Außenbereich ist fast fertig.
Riesiger Innenraum
Die Anlage 'Salonga, Reich der Bonobos' erstreckt sich über eine Fläche von 3700 m². Der Bonobo mag keine Kälte und Nässe. Deshalb erhalten die Tiere großzügige Innenbereiche. Der 450 m² große Indoor-Bereich ist voller Kletterstellen. Durch große Fenster blickt der Besucher in die Tiefe des Innenraums oder steht einem Bonobo gegenüber.
Verspielter Außenbereich
Der Außenbereich ist von meterhohen Felsen umgeben. Bei schönem Wetter sind die Bonobos oft draußen zu finden zwischen Bäumen, Felsbrocken, Klettergeräten und Wasserbächen. Das Außengehege hat eine Fläche von 3300m², ohne den Graben. Der 7 Meter breite Wassergraben dient als natürliche Barriere zwischen Menschenaffen und Besuchern. Bonobos können nicht schwimmen. Aktuell wird an den Kletterstellen und den Fenstern der letzte Feinschliff gemacht. Die Bonobos leben derzeit nur in ihren Innengehegen.
Beobachten und lernen
Bildung wird im Ouwehands Dierenpark groß geschrieben, so können Besucher rund um das Gehege in die Rolle eines Verhaltensforschers schlüpfen und die Menschenaffen im Innengehege, Außengehege oder hinter einer riesigen Panoramawand beobachten. Hier erfahren sie mehr über diesen besonderen Menschenaffen, der uns Menschen sehr ähnlich ist, denn unsere DNA stimmt nicht weniger als 98,6% überein.
Jetzt schon zu bewundern
Nachdem die Anlage nun fertig ist, ist am vergangenen Wochenende die erste Gruppe von Bonobos in 'Salonga' eingezogen. Es folgt immer eine kurze Quarantänezeit. Ab heute hat die Gruppe aus dem Wuppertaler Zoo Zugang zum Innengehege und die Besucher können erste Blicke auf die Bonobos werfen. Ab diesem Sommer werden im Ouwehands Dierenpark in Rhenen zwei Bonobo-Gruppen, die aus dem Wuppertaler Zoo und aus dem La Vallée des Singes, gezeigt. Besucher werden regelmäßig von dem erstaunlichen Verhalten dieses Menschenaffen überrascht.
Beitrag zum Bonobo-Zuchtprogramm
Der Bonobo ist in freier Wildbahn durch Wilderei und Lebensraumzerstörung bedroht. Mit der Ankunft der Bonobos trägt der Ouwehands Dierenpark zu einem internationalen Zuchtprogramm für diese vom Aussterben bedrohte Art und ihre Erhaltung bei. Darüber hinaus unterstützt der Ouwehands Dierenpark über die Ouwehand Zoo Foundation (OZF) eine lokale Organisation in der Demokratischen Republik Kongo, um den Bonobo auch in seinem natürlichen Lebensraum zu schützen.
Zusammenarbeit mit dem Jane Goodall Institute
Anfang 2020 war die Eröffnung für den 13. Mai mit keiner geringeren als Dr. Jane Goodall geplant. Durch das Coronavirus hat sich die Situation geändert. Jane Goodall reist vorerst nicht und wird daher kurzfristig nicht im Ouwehands Dierenpark präsent sein. Die offizielle Eröffnung von 'Salonga, Reich der Bonobos' findet später statt.
Der Ouwehands Dierenpark und das Jane Goodall Institute haben 2020 gemeinsam einen Wettbewerb für Grundschulen ins Leben gerufen. Durch einen Unterrichtsplan begannen die Klassen mit dem Roots & Shoots-Programm von Dr. Jane Goodall zu arbeiten. Sie erhielten die Aufgabe "Überlegt, wie die Welt zum Positiven für Mensch, Tier und Natur verändert werden kann". Die Verlosung ist nun abgeschlossen und 6 Klassen kommen in den Ouwehands Zoo, um die Bonobos zu bewundern. Sie erhielten ein Geschenk mit einer persönlichen Nachricht an die Klasse von niemand geringerem als Dr. Jane Goodall persönlich! Weitere Informationen zu Roots & Shoots und wie Sie einen Unterschied machen können, finden Sie auf der Website des Jane Goodall Institute.
Quelle: https://www.ouwehand.nl/nl/nieuws/splinternieuw-bonoboverblijf-afgerond
Übersetzung Zoopresseschau
(09.07.2021, 10:44)
Carsten Horn:   Gorilla Ozzie, Zoo Atlanta, feierte gestern seinen 60. Geburtstag... Laut Zooangaben der älteste männliche Gorilla...
(21.06.2021, 08:52)
W. Dreier:   Da wir kein Thema ``Mensch`` haben - an dieser Stelle:
Ich fand gerade die neueste Angabe zur Genomsequenzierung des MENSCHLICHEN-Genoms. Im großen Ganzen erfolgt ja die Bekanntgabe schon vor ca 18 Jahren, aber auch 2013 gab es noch einige schwierig einzuschätzende Sequenzen.
19 969 Gene hat nun "der" Mensch- allerdings einer besonderen Form - (mit ganz geringen Unsicherheiten der "ganz genauen" Folge). Ich erinnere mich daran, dass vor Jahren im Rahmen der technischen Möglichkeiten ein nicht ganz Ernst gemeinter ``Wettbewerb`` um die ``richtige`` Zahl ausgeschrieben wurde. Die ersten Zahlen lagen durchaus höher. In der nächsten Zeit sollen nun die Gene von 300 ``echten`` Menschen untersucht werden
(12.06.2021, 16:47)
Michael Mettler:   Es klingt vielleicht zynisch, aber dass es gemäß dieser Einschätzung 2050 überhaupt noch Menschenaffen geben soll - wenn auch mit sehr wenig Lebensraum - empfinde ich als Kind der 1960er Jahre sogar in gewissem Sinne als positive Nachricht und Hoffnungsschimmer. Aufgewachsen bin ich nämlich mit den allgegenwärtigen Äußerungen in Büchern, Tierfilmen usw., dass man das Aussterben bzw. die Ausrottung von zumindest Gorillas und Orang-Utans noch vor dem Jahr 2000 erwarte, wenn dem nicht energisch entgegengesteuert werden würde. (Vergleichbares damals auch über andere Arten und -gruppen wie Nashörner, Tiger, Leoparden, Wanderfalken usw.) Und jetzt haben wir schon 2021 und ich erfahre aus einer TV-Doku ("Planet ohne Affen", lief vor ein paar Tagen), dass man die Bestände von Gorillas aktuell auf rund 300.000 schätzt und die Bestände von Orangs auf rund 150.000 (plus 300.000 Schimpansen und 20.000 Bonobos) - auf solche Zahlen kommen übrigens diverse bedrohte Huftierarten nicht mal zu mehreren zusammengerechnet, aber die sind halt nicht so werbewirksam wie unsere nächsten Verwandten.

Die befürchtete Ausrottung bislang schon mal um einige Jahrzehnte hinausgeschoben zu haben, sehe ich jedenfalls durchaus als Erfolg...!
(11.06.2021, 23:28)
cajun:   Da soll mir nochmal einer sagen, die "müssten alle ausgewildert" werden...wohin denn bei der düsteren Prognose..?

WWF 07.06.2021
Afrikas Menschenaffen in Not
Studie: Menschenaffen in Afrika verlieren bis 2050 überwältigenden Teil ihres Lebensraumes. Afrikas Menschenaffen werden bis 2050 voraussichtlich den größten Teil ihres Lebensraumes verlieren. Das ist das Ergebnis einer Studie von über 60 Wissenschaftler:innen verschiedener Organisationen, die am Montag in der Fachzeitschrift Diversity and Distributions veröffentlicht wurde. Bis zu 94 Prozent ihres heutigen Verbreitungsgebiets werden danach für Gorillas, Bonobos und Schimpansen bis zur Mitte des Jahrhunderts unbewohnbar sein. Als Treiber der Zerstörung identifizieren die Autor:innen die Auswirkungen der Erderhitzung, Landnutzungsänderungen (in der Regel die Abholzung von Wäldern) sowie menschliches Bevölkerungswachstum. „Gorillas, Bonobos und Schimpansen blicken in eine düstere Zukunft“, sagt Dr. Ilka Herbinger, Programmleiterin für Zentral- und Westafrika beim WWF und Co-Autorin der Studie. „In vielen Regionen Afrikas drohen unsere nächsten Verwandten schon bald auszusterben. Wir müssen dringend den Klimakollaps stoppen, die Zerstörung der Wälder aufhalten, neue und gemeindebasierte Schutzgebiete einrichten und miteinander vernetzen. Das ist unsere einzige Chance, das Menschenaffen-Massensterben soweit wie möglich abzumildern.“ Für die Studie „Predicting range shifts of African apes under global change scenarios” haben die Forscher:innen die Auswirkungen von Klima-, Landnutzungs- und Bevölkerungsänderungen in den Verbreitungsgebieten afrikanischer Menschenaffen unter Best- und Worst-Case-Szenarien untersucht. Im Best-Case-Szenario gehen die CO2-Emissionen langsam zurück, im Worst-Case-Szenario steigen sie weiter ungebremst an. Letzteres führe dazu, dass die Tiere bis 2050 94 Prozent ihres Verbreitungsgebietes verlieren, im günstigeren Szenario fallen 85 Prozent der Gebiete weg. Besonders betroffen sind in beiden Szenarien die Lebensräume außerhalb von Nationalparks und anderen geschützten Gebieten, wo zwischen 50 (Best Case) und 61 Prozent (Worst Case) der Lebensraumverluste anfallen. Entscheidend für das Schicksal der Menschenaffen sei auch die Frage, inwiefern sie von ihren derzeitigen, von Zerstörung bedrohten Verbreitungsgebieten in neue Areale umsiedeln könnten. So sind beispielsweise Gebirge für einige Menschenaffenarten als Lebensraum derzeit weniger geeignet als Tieflandgebiete. Die Erderhitzung werde das vielerorts jedoch ändern: Tieflandgebiete werden wärmer und trockener und weniger Nahrung bereithalten, während die nahegelegenen Berge die vormals in den Tieflandgebieten herrschenden Bedingungen annehmen. Wenn die Tiere in der Lage sind, aus dem Tiefland in die Berge zu wandern, könnten sie theoretisch dort überleben und ihr Verbreitungsgebiet sogar ausweiten. „Flüchten oder lokal aussterben – vor dieser Alternative werden unzählige Tier- und Pflanzenarten stehen. Die Erderhitzung wird sie dazu zwingen, sich neue Lebensräume zu suchen, aber in den meisten Fällen wird die Zeit nicht reichen, um auszuweichen. Viele Arten werden einfach verschwinden“, so Ilka Herbinger. „Wir sehen anhand der Studie, wie Klima- und Landnutzungsänderungen sowie die menschliche Bevölkerungsentwicklung die Verbreitung der afrikanischen Menschenaffen einschränken“, sagt Joana Carvalho, Postdoktorandin an der Liverpool John Moores University und Hauptautorin der Studie. „Wichtig ist, dass ein besonders massiver Verlust des Verbreitungsgebiets außerhalb von Schutzgebieten zu erwarten ist. Diese Erkenntnis zeigt uns, wie unzulänglich die Schutzgebietsnetzwerke in Afrika derzeit sind, um geeignete Lebensräume für Menschenaffen zu erhalten und die Populationen miteinander zu verbinden.“
Quelle: WWF
(11.06.2021, 17:01)
Carsten Horn:   Die Gorillaanlage hab ich letzte Woche gesehen, Erstbesuch in Saarbrücken,.-). Hat mir gut gefallen, noch interessanter fand ich aber die Beschäftigungsmöglichkeit bei den Schimpansen, die können mit den Besuchern Tauziehen, hab ich so noch nicht gesehen...
(29.05.2014, 14:24)
Michael Mettler:   @Jan Jakobi, aus der Magdeburger 60-Jahre-Chronik: "Die wirtschaftliche Situation und fehlende Arbeitsleistung ließen bei der Konzeption und Gestaltung nicht allzu viele Möglichkeiten offen..." Gemeint ist das 1963-64 errichtete Haus für die beiden ersten (demnach übrigens mit Spendengeld gekauften) Schimpansen, die seit 1962 in einem Provisorium hinter den Kulissen untergebracht waren und deren Neubau eigentlich auch nur eine Übergangslösung bis zum Bau eines größeren Hauses sein sollte (was dann 36 Jahre dauerte!). Unter solchen Bedingungen war wohl kaum an Orangs oder gar Gorillas zu denken.
(24.05.2014, 22:15)
Michael Mettler:   @WolfDrei: Habe mal in den alten Thread "Affenhaltung in der DDR" geguckt, ob da Infos zu finden sind. Da schrieb Karsten Vick seinerzeit, dass die ersten Rostocker Gorillas über den westdeutschen Tierhändler Müller bezogen wurden. Mag natürlich trotzdem sein, dass sie aus Ghana stammten, aber dann offenbar nicht auf dem "diplomatischen Weg".
(24.05.2014, 18:23)
WolfDrei:   @MM: Möglicherweise hing das weniger vom Geld ab als von den "Beziehungen". Die DDR hatte ja damals in den Sechzigern gute Beziehungen zu Ghana unter Nkrumah; oft waren es dann "Schenkungen " der Botschaften, siehe auch die Schuhschnäbel aus dem Sudan für den TP. Soweit ich mich erinnere, waren zumindest die ersten Rostocker Tiere aus Ghana.
(24.05.2014, 12:30)
Michael Mettler:   Dortmund hatte übrigens früher ebenfalls Orangs und Schimpansen. Es gab eine zwischenzeitliche Planung für Neuanlagen für Orangs und Gorillas, die aber im Falle Letzterer gekippt wurde.

In Magdeburg dürften Schimpansen zum Zeitpunkt der Anschaffung vermutlich die einzige Menschenaffenart gewesen sein, deren Kauf und Unterbringung sich der gerade erst aufstrebende Zoo leisten konnte...?

Übrigens hat Saarbrücken eine nagelneue Gorilla-Freianlage:
http://www.saarbruecken.de/rathaus/medien_und_buergerkommunikation/artikeldetail/article-537a0c8723c90
(24.05.2014, 09:43)
Jan Jakobi:   In Magdeburg gab es die meiste Zeit nur Schimpansen, die Orang-Utans kamen erst Ende der 90ziger Jahre und blieben nicht lange am Leben.

Die aktuellen Schimpansen sind schon die dritte Gruppe (1. "Charly" und "Conchita" 2. "Robi", "Demu", "Gando" 3. "Wubbo" und "Nana")

Mit Dortmund und Hagenbeck gibt es sogar zwei weitere Zoos die nur eine Menschenaffenart halten. Es geht also auch mit nur einer Menschenaffenart.

Da kommt mir die Frage:

Schimpansen gibt es in Magdeburg seit 1963.

Konnte man damals nur Schimpansen bekommen oder hat man sich bewusst für Schimpansen in Magdeburg entschieden?

Zur selben Zeit gelanten auch Gorillas in deutsche Zoos.
(23.05.2014, 16:29)
Michael Mettler:   P.S., aus dem gleichen Artikel: Die Einzelhaltung überzähliger Silberrücken wird solange nicht als mögliche Lösung angesehen, wie zwar Einzelgänger aus Naturbeobachtungen bekannt sind, aber noch nicht klar ist, ob es sich dabei um vorübergehende oder endgültige Situationen für die betreffenden Gorillamänner handelt.
(14.04.2014, 09:54)
Michael Mettler:   Beim Stöbern in ZOOQUARIA (ehemals EAZA NEWS) stieß ich gerade in Heft 77 (2012) auf eine Debatte darüber, wie man in der EAZA mit überzähligen Gorillamännern umgehen sollte. In diesem Zusammenhang wird erwähnt, dass die Erfahrungen mit Junggesellengruppen nicht für eine dauerhaft praktikable Lösung sprechen. Um Tötungen zu vermeiden, wie sie ohnehin in einigen Ländern gesetzlich untersagt wären, wird im Artikel die Möglichkeit der Kastration diskutiert; die Erfahrungen hiermit beschränkten sich zum damaligen Zeitpunkt auf ein einziges, in Apeldoorn geborenes Männchen. Als Alternative wird etwas in den Raum gestellt, was man bei Menschen als Abtreibung bezeichnet, sprich eine Geschlechtsbestimmung des Fötus' mit eingeleitetem Abort bei männlichen Nachwuchs.

Nötig sind Überlegungen vor allem deshalb, weil ein Populationsmanagement-Programm errechnete, dass es bei Fortführung der Zucht "wie gehabt" theoretisch in 20 Jahren mehr männliche als weibliche Gorillas in der europäischen Zoopopulation geben wird. Neu für mich war auch die Information, dass das Gorilla-EEP die Zahl der züchtenden Weibchen pro Zuchtgruppe auf höchstens drei festlegt.

Bemerkenswert offen finde ich im Artikel die provokant formulierte, aber in der Sache wohl unwiderlegbare Aussage des EEP Advisors Jan Vermeer (Apeldoorn) in der Diskussion, dass der Männerüberschuss nur daraus resultiert, dass "wir den Männchen nicht erlauben, in subadultem Alter bei Kämpfen mit anderen Männern zu sterben, wie es in der Natur passiert" ("But the male surplus in zoos
only exists because we do not allow
males to die at sub-adult age through
fights with other males, as happens
in nature, out of welfare reasons.").
(14.04.2014, 09:32)
BjörnN:   Langfristige Junggesellenhaltung bei Orang-Utan hat bislang nur funktioniert, wenn nur ein oder kein geschlechtsreifes Tier in der Gruppe war, z.B. Kastraten. Alle Versuche scheiterten spätestens dann, wenn mehr als ein junger Mann in der Gruppe geschlechtsreif wurde.
(09.04.2014, 12:30)
Michael Mettler:   Von Gorillas und Schimpansen ist mir bekannt, dass eine Haltung in reinen Männergruppen möglich ist oder zumindest schon mal war. Gibt es eigentlich auch Beispiele von Junggesellengruppen (und sei es nur als Duo) bei Orangs? Wenn ja, stamm(t)en die Affen aus der selben Familie oder konnten auch schon fremde Männer zu einer WG zusammengewöhnt werden?
(09.04.2014, 08:49)
Holger Wientjes:   Also Langzeitbeobachter bin ich auch eher selten bei Schimpansen. Bin dafür aber öfter im Jahr dort und sehe die Tiere dann sowohl auf dem Boden als auch oft, auch in ruhigen Situationen, auf den Baumstämmen. Daher ja meine Enttäuschung ob der Hannoveraner Anlagengestaltung.

Etwas vom eigentlichen Thema abweichend habe ich am Samstag auch sehr kletterfreudige Gorillas inklusive Silberrücken in Frankfurt sehen können.
(30.10.2013, 09:15)
Michael Mettler:   Nach der Diskussion um die neue hannoversche Schimpansenanlage habe ich mir, da nun zufällig mit Münster ein anderer Schimpansenhalter auf der Besuchsliste stand, die dortige Anlage (siehe Foto) mal zum Vergleich angesehen. Der Besatz ist in Gruppengröße und -struktur (Zucht m.W. ebenfalls unterbunden) mit Hannover vergleichbar, die für die Affen nutzbare Gehegefläche würde ich als etwa gleich groß einschätzen - aber vom Konzept der Anlage her ist die eine Anlage quasi der Gegenentwurf zur anderen.

Die hannoversche wirkt auf mich durch die schluchtenartige Gestaltung kleiner als sie wirklich ist, die münstersche durch die zum Besucher hin offene Gestaltung täuscht m.E. umgekehrt mehr Größe vor als sie hat, da man unwillkürlich den Wassergraben und den durch doppelten E-Zaun gesicherten Uferbereich einrechnet, den die Affen aber nun mal nicht nutzen können. Da Anlagengröße für viele ONB der Maßstab für gute Tierhaltung ist, käme eine Anlage wie in Münster bei ihnen im direkten Vergleich vielleicht besser weg.

Auf den ersten Blick sind die vielen und hohen Kletterbäume in Münster ein klarer Pluspunkt in punkto Gehegestruktur. Andererseits würde mich interessieren, wie oft und intensiv sie von den Schimpansen genutzt werden. Da Menschenaffen und ihre Anlagen nicht gerade zu meinen Lieblingszielen in Zoos gehören, kann ich selbst trotz vieler Zoobesuche nur von Momentaufnahmen ausgehen, und da behaupte ich aus der Erinnerung heraus, Schimpansen - egal wo - ganz überwiegend am Boden oder auf felsenartigen Strukturen gesehen zu haben, kaum mal auf Bäumen bzw. Klettergerüsten. Außer, wenn sie in aufgeregter Stimmung waren (egal, ob positiver oder negativer Natur), dann ist natürlich jeder erhöhte Aussichts-/Zufluchtsplatz willkommen.

In Münster sind die Schimpansen auf Klettermöglichkeiten im Zentrum der Anlage beschränkt, da die rückwärtige Wand keine bietet - die Palisaden sind mit E-Draht gesichert. In Hannover sind zentrale Elemente Mangelware, dafür können die Affen an den reichlich vorhandenen Kunstfelsstrukturen klettern - wobei das natürlich ein ganz anderer Bewegungsablauf ist als an einem Baum. Persönlich finde ich die Münster-Variante naturnäher, aber das ist natürlich eine menschliche Sichtweise.

Andererseits können sich die Affen in Hannover m.E. ungezwungener in ihrer Anlage bewegen, da sie nicht ringsherum von E-Zaun abgeschreckt werden (das hatte ja jemand in der Hannover-Diskussion schon mal angeführt), sondern sich dieser auf einen kleinen Bereich beschränkt. Die Gehegeumgrenzung kann also von den Affen in Hannover in die Aktivität weitgehend einbezogen werden, in Münster nicht. Dabei würde mich, da ich wie gesagt immer nur Kurzzeitbeobachtungen mache, mal interessieren, wie Schimpansen eigentlich mit den E-Zäunen umgehen (nicht nur in Münster): Halten sie sich oft unmittelbar in deren Nähe auf oder bleiben sie - z.B. aus Sorge darüber, bei einer Interaktion mit Artgenossen versehentlich an den Zaun zu geraten oder dagegen gestoßen zu werden - in deutlichem Abstand? (Was ja die nutzbare Gehegefläche verkleinern würde.)

Der Einsatz von viel Naturholz birgt natürlich auch einen höheren Wartungsaufwand, da das Material nun mal nicht ewig hält und eine allmähliche Vermorschung der Stämme im Auge gehalten werden muss. Schließlich darf ein solcher Baum nicht irgendwann einfach umkippen. Und da sowohl die Kletterbäume als auch die Palisadenstämme in Abständen erneuert werden müssen und dafür schweres Gerät notwendig ist, bildet eine solche Gestaltung natürlich über die Jahre auch einen ganz schönen Arbeitsaufwand und Kostenfaktor im Unterhalt - abgesehen davon, dass zur An- und Abfuhr derart sperriger Materialien im Umfeld einer solchen Anlage entsprechende Zufahrtmöglichkeiten erhalten bleiben müssen, die nicht durch benachbarte Anlagen(-erweiterungen) verbaut werden dürfen. Möglicherweise spielt also bei der gewählten Gestaltung auch eine Rolle, wo im jeweiligen Zoogelände eine Schimpansenanlage errichtet wird bzw. werden kann.
(29.10.2013, 22:12)
Jan Beensen:   Mich würde interessieren, wie weit die Bauarbeiten an der Schimpansenanlage sind und jemand schon Fotos machen konnte.
(05.11.2012, 17:18)
Michael Mettler:   @C. Lissner: Das Antwerpener Weibchen wurde allerdings schon im Zoo geboren und die Unterartzugehörigkeit seiner Eltern war klar (früher nannte man die Form allerdings "Westlicher Berggorilla"), daran ist also nichts Kryptisches. Interessanter ist das zweite Weibchen, das in der ZTL als (eigentlicher) Berggorilla gelistet und ein Wildfang ist, über dessen Unterartzugehörigkeit es unterschiedliche Versionen gibt - aber auch das ist zumindest auf Artniveau als Östlicher Gorilla nach Europa gekommen, also kein fehlgedeuteter Westlicher Gorilla.
(02.11.2012, 10:57)
C. Lissner:   Laut der www.Zootierliste.de lebt ja-überraschend genug- noch immer einer in Antwerpener Zoo.
(02.11.2012, 09:39)
Michael Mettler:   Gibt es eigentlich auch Verdachtsfälle für "kryptische" Östliche Gorillas in Zoos? Wenn möglicherweise 1905 und so gut wie sicher 1911 Bonobos aus Zentralafrika nach Europa gelangten, wäre ja der Transport eines jungen Östlichen Flachlandgorillas auch nicht unmöglich, und der wurde auch "erst" 1914 wissenschaftlich beschrieben.
(01.11.2012, 21:16)
Michael Mettler:   Immerhin war der Bonobo in den 80ern bekannt genug, um unter seinem alten Namen "Zwergschimpanse" neben anderen Tieren von einem belgischen Händler im Kleinanzeigenteil der "Geflügel-Börse" öffentlich zum Verkauf angeboten zu werden... Kein Witz! In der dortigen Rubrik "Säugetiere" wurde damals alles Mögliche angeboten, bis hin zu straßenführigen Elefanten.
(30.10.2012, 17:10)
C. Lissner:   Ich denke auch, dass das vordere Tier ein Bonobo sein könnte, da die Kopfbehaarung und-form anders wirkt.
Der Bonobo war bis in die 80er Jahre kaum bekannt. In Grzimeks Enzyklopädie der Säugetiere von 1984 zum Beispiel ist dem Bonobo nur eine Seite gewidmet!
(30.10.2012, 16:15)
Michael Mettler:   Auch ich denke, dass es schon vor der Artbeschreibung einige weitere "kryptische" Bonobos in den Zoos gegeben haben kann - nicht nur den genannten Amsterdamer. Die Zootierliste nennt für den Berliner Zoo einen eventuellen sogar schon für 1884. Immerhin wusste man zu diesen Zeiten "wenig genug" über Menschenaffen und die Tiere lebten in Menschenhand meistens nicht lange, so dass eine Verschiedenheit vielleicht nicht immer auffiel.
(30.10.2012, 15:43)
Sacha:   Zur Klarstellung: "über 10 Jahre davor" = vor der Aufnahme des Bildes (1905)
(30.10.2012, 14:41)
Sacha:   @MM: Dass der Bonobo erst 1929 "für die Wissenschaft entdeckt" wurde, bedeutet ja nicht automatisch, dass er nicht schon viel früher in zoologische Gärten kam. Ich halte diesen Umstand sogar für sehr wahrscheinlich, denn die Ausbeutung des Kongo nach allen möglichen "Naturalien" begann schon über 10 Jahre davor.

Die Art ist anhand des beigefügten Bildes schwer zu bestimmen. Ich jedenfalls möchte mich da nicht festlegen.
(30.10.2012, 14:15)
BjörnN:   Schwer zu beurteilen, ich würde Ihnen aber recht geben. Das Tier schaut wie ein junger Bonobo (ca. 4 Jahre) aus.
(30.10.2012, 12:15)
Michael Mettler:   Da ich nur selten Bonobos zu Gesicht bekomme, eine Bitte an Menschenaffenkenner um kundige Bewertung des beigefügten Fotos. Es stammt aus dem Buch "The Chant of Paradise" über den Antwerpener Zoo.

Der vordere Jungaffe wirkt auf mich wie ein Bonobo - was haltet ihr davon? Das Interessante daran: Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1905, der Bonobo wurde aber erst 1929 als eigene Form "für die Wissenschaft entdeckt". Allerdings gab es auch in Amsterdam von 1911 bis 1916 schon einen "Schimpansen", der nach damaligem Empfinden "anders" und nach heutiger Kenntnis ein Bonobo war.
(30.10.2012, 10:50)
David Heger:   Das Thema ist zwar schon etwas her. Aber beim Trio fallen mir spontan noch ein paar US-Zoos ein:
San Diego Zoo, Busch Gardens Tampa, Cincinnati, Los Angeles
(06.08.2012, 20:31)
Ulrich Macholdt:  
(06.08.2012, 16:41)
Michael Mettler:   @BjörnN: Ein beträchtlicher Teil der DEUTSCHEN größeren Zoos - meine Eingangsfrage betraf ja den Vergleich mit "dem Rest der Welt". Da ist die Liste bisher nicht gerade lang.

@Oliver: Als Ex-Halter des Trios habe ich aus eigener Anschauung z.B. auch noch Duisburg, Osnabrück und Antwerpen in Erinnerung.
(06.06.2012, 22:54)
BjörnN:   Dann können wir zusammenfassen, dass ein beträchtlicher Teil der größeren Zoos das Kriterium aller drei Typen erfüllt, doch nur eine Hand voll Orang-Utan, Schimpanse, Bonobo und Gorilla hält.
(06.06.2012, 21:19)
Oliver Jahn:   Einer, der ebenfalls sehr lange das Trio hatte und erst seit Kurzem reduziert hat auf zwei, ist Rostock.
(06.06.2012, 20:29)
Michael Mettler:   @Ottmar Müller: Gleichzeitig gepostet ;-)
(06.06.2012, 18:50)
Michael Mettler:   Pardon, da habe ich mich in der Zootierliste verguckt. Ich war zuletzt 2008 in Amsterdam (@Jan Beensen: Sie lebten im Affenhaus), hatte sie deshalb noch im Hinterkopf. Dann ist es in den Niederlanden nur noch Apeldoorn mit "Vollsortiment" - auch Arnheim hat sich in jüngerer Zeit (2010) von den Orangs getrennt und somit nur noch Gorillas und Schimpansen.

Dafür ist mir sogar noch ein elfter deutscher Zoo mit allen drei Gattungen eingefallen: Heidelberg.
(06.06.2012, 18:41)
Ottmar Müller:   Die Basler Orang-Utans sollen aber wieder kommen.

Auch Heidelberg hält alle drei Gattungen, dort soll die Schimpansenhaltung aber in ferner Zukunft auslaufen.
(06.06.2012, 18:30)
BjörnN:   In Amsterdam gibt es seit 2009 keine Orang-Utans mehr, ein Wildfang ging nach Wien, ihre zwei Töchter nach Madrid.
(06.06.2012, 17:59)
Jan Beensen:   Seit wann gibt es denn in Amsterdam Orang-Utans?
Als ich letztes Jahr dort war habe ich die entweder übersehen oder sie sind abgegeben worden.
Wo sind/waren die den untergebracht?
(06.06.2012, 17:38)
Sacha:   Edit: Aaaahhh, der Legasti hat wieder zugeschlagen: "Fasst" nicht "Fast", sorry.
(06.06.2012, 11:10)
Michael Mettler:   @Oliver: Basel hat die Orangs vor einiger Zeit wegen des Umbaues der Menschenaffenanlagen (übrigens auf die Fläche früherer Bärenanlagen....) nach Gelsenkirchen abgegeben. Auch dort also nur noch zwei Gattungen, wie auch in Zürich (dort gingen die Schimpansen, und zwar ebenfalls nach Gelsenkirchen).

Zu den aktuellen Haltern des Dreier-Sortiments zählt auf jeden Fall noch Amsterdam. Wegen der beengten Verhältnisse würde ich mich aber nicht wundern, wenn sich das in absehbarer Zeit ändert.
(06.06.2012, 10:25)
Sacha:   @BjörnN: Richtig, es sind keine (mehr) vorhanden. Aber Du hast ja geschrieben: "Fast man Bonobo und Schimpanse zu einem Typus zusammen". In diesem Fall ist Ft. Worth wie Jacksonville und Columbus mit dabei.
(06.06.2012, 09:54)
BjörnN:   Fort Forth hatte ich auch auf dem Schirm, meinte aber, dass dort keinen Schimpansen vorhanden sind.
(06.06.2012, 07:55)
Ronny:   Im Zoo Peking werden in einem Haus (Great Ape House) ein Orang, eine Gorillagruppe und 2 Gruppen Schimpansen gehalten.
(06.06.2012, 07:31)
Oliver Jahn:   Hinzu kommen noch Lissabon, Madrid, Barcelona, Dvur und Dublin. Und was ist eigentlich mit Basel? Sind es da schon weniger?
(06.06.2012, 00:42)
Sacha:   @BjörnN: Und was ist mit Fort Worth...?;)

@MM: In Frankreich hat Amnéville innert nicht einmal 10 Jahren von 0 auf 2 Menschenaffentypen (Orang-Utan und Gorilla) aufgestockt. La Palmyre hat vor wenigen Jahren für seine drei Typen eine neue Anlage gebaut. In Beauval gibt es ebenfalls 3 Menschenaffentypen und zumindest diesen Zoo würde ich durchaus als einen der Bedeutendsten in Europa bezeichnen. Die Franzosen versuchen offensichtlich, mit den Deutschen mitzuhalten. In der Schweiz geht die Tendenz (leider?) tatsächlich in Richtung Reduktion.
(05.06.2012, 23:45)
Michael Mettler:   @BjörnN: Apenheul sehe ich da in einer Sonderrolle, weil es nun mal ein Primatenzoo ist. Und "alle 4 Arten" ist nach moderner Systematik eigentlich nicht mehr korrekt. Deshalb habe ich nicht ohne Grund (und mit dem versuchten Blickwinkel eines Normalbesuchers, der zwischen Bonobo und Schimpanse vermutlich keinen groeßen Unterschied sieht und zwischen den Orang- und Gorilla-Arten jeweils auch nicht) von drei "Typen" gesprochen - vielleicht hätte ich besser "Gattungen" schreiben sollen.

Aus dem Kopf zähle ich mal für Deutschland auf: Berlin-Zoo, Leipzig, Hannover, Münster, Köln, Krefeld, Wuppertal, Frankfurt, Stuttgart, München. In allen zehn dürfte sich daran m.E. auch in nächster Zeit nichts ändern.

Aber unabhängig von der Zoodichte in Deutschland: Unter den bedeutendsten Zoos im übrigen Europa sind doch einige, die NICHT alle drei Gattungen halten und m.W. auch nicht darauf hin arbeiten - unter den selbst besuchten denke ich an Zoos wie Antwerpen, Rotterdam, Wien oder Prag. Sieht man vor allem in Deutschland einen didaktischen Wert in der "Komplettheit", den andere Länder weniger hoch hängen...?
(05.06.2012, 22:17)
BjörnN:   ... ebenso wie Frankfurt, Stuttgart, Köln, Apenheul und viele andere....
(05.06.2012, 21:53)
BjörnN:   Neben Berlin, Wuppertal (Auslaufmodell) und Leipzig, werden weltweit nur noch in Twycross alle 4 Menschenaffenarten in einem Zoo gehalten. Nur Leipzig und Twycross züchten alle 4 Arten.

Fasst man Bonobo und Schimpanse zu einem Typus zusammen, kommen auch noch Columbus und Jacksonville hinzu, wo keine Schimpansen, aber Bonobos gehalten werden.
(05.06.2012, 21:49)
Oliver Jahn:   Auch hier ein Blick in den Sheridan. Von den Menschaffenhaltern in den betrachteten Zoos haben 20 drei Arten.
Davon sind aktuell 10 aus Deutschland. Allerdings ist Deutschland allein mit 26 von 80 Zoos bei 21 Ländern auch recht stark vertreten, was auch nicht wundert, denn in Europa ist Deutschland das Land, mit den meisten Zoos und den meisten Zoobesuchern, wenn man an den Begriff Zoo die Kriterien von Sheridan anlegt.
(05.06.2012, 21:44)
Michael Mettler:   Als Ableger der Diskussion im Bären-Thread und Frage an die weiter gereisten Zoofans, da ich aus eigenem Erleben nur Mitteleuropa einigermaßen beurteilen kann: Ist die Neigung, alle drei Menschenaffen-Typen (Gorilla, Orang-Utan, Schimpanse/Bonobo) im selben Zoo, möglichst sogar im selben Gebäudekomplex zu präsentieren, eigentlich überwiegend auf deutsche Zoos beschränkt?

Interessiert mich auch deshalb, weil als anderes Beispiel aus den Magazinen der European Elephant Group hervorgeht, dass das Nebeneinander von Asiatischen und Afrikanischen Elefanten in vielen europäischen Ländern längst passé (oder nie richtig in Mode) war, als es in Deutschland noch eine ganze Reihe solcher Haltungen gab.

Und wenn ich mir die großen Zoos umliegender Länder anschaue, dann ist das genannte "Menschenaffen-Vollsortiment" dort doch eher die große Ausnahme.
(05.06.2012, 21:19)
Jana Müller:   Stimmt hast Recht - da hatte ich nun was falsches im Kopf. ;-)
(12.09.2011, 06:28)
BjörnN:   "Karolinchen" und "Moni" sind Töchter von "Buschi" und "Suma" - so viel dazu...
(11.09.2011, 21:26)
Jana Müller:   So, ich war heute in der Wilhelma bei der EAZA Menschenaffenkampagnen-Führung. Die Frau, die die Führung gemacht hat sagte, dass wohl eine Orangdame verdächtig rund wird. Genaues weiß man nicht, aber es könnte möglich sein, dass sie tragend ist.

Soweit ich weiß war Buschi mit Moni und Caroline zusammen.. also nicht mit seinen Töchtern, sondern mit den beiden älteren Damen.
(11.09.2011, 18:53)
BjörnN:   "Buschis" Potential ist in den vergangenen Jahren ebenfalls verschwendet worden bzw. lag brach. Er hatte keinen Zugang zu jüngeren Weibchen, war nur mit seinen eigenen Töchtern zusammen.

Seine Linie ist bis auf einen einzigen zuchtfähigen Enkel (Massala in Neunkirchen) ausgestorben, das spricht Bände.
(11.09.2011, 12:48)
Niedersachse:   Moritz ist seit Jahren im zuchtfähigen Alter. Die Hoffnung habe ich ebenfalls, wie auch beim Hannoveraner Kajan aufgegeben.
(11.09.2011, 10:51)
Jana Müller:   Ich denke, Buschi war einfach auch schon zu alt. Und Moritz ist ja noch jung, denke da kann schon noch was kommen, denke da auch an Sinta und Conny. Caroline und Moni sind sicher schon zu alt.
(11.09.2011, 08:07)
BjörnN:   @Michael Mettler
Auch Hybriden mit P. t. verus - Beteiligung in dritter Generation.

@Joshua Förg
Die Stuttgarter Orang-Utan-Gruppe hat seit fast 20 Jahren nicht mehr gezüchtet und ich habe nur geringe Hoffnung, dass die Zucht mit "Moritz" noch in Gang kommt. Bis auf "Sinta" und vielleicht noch "Conny" sind alle Weibchen zu alt für eine Zucht. Beider Potential wird in Stuttgart schlichtweg verschwendet.
(11.09.2011, 01:45)
Michael Mettler:   @Jana Müller: Auch Hybriden mit verus-Beteiligung in zweiter Generation oder noch weiter?
(10.09.2011, 22:08)
Jana Müller:   @JoshuaFörg
Der Zuchtmann "Buschi" ist im Januar diesen Jahres gestorben. Seit einigen Jahren gibt es aber auch schon "Moritz" in der Wilhelma. Als Buschi noch lebte, gab es 2 Orang-Gruppen. Nun werden alle zusammengeführt und dann auf Nachwuchs gehofft. Kein Weibchen bekommt die Pille, Nachwuchs ist durchaus erwünscht. Man hofft, dass es wieder klappt, wenn die Tiere dann mehr Platz zur Verfügung haben. ;-)

@MichaelMettler
Kreuzungen der versch. Schimpansenunterarten sind wohl möglich. Im Zuchtbuch sind einige Hybride aufgelistet.
(10.09.2011, 20:10)
Joshua Förg:   Ich komme mal zu einem anderen Thema: Die Wilhelma hält ja eigentlich eine erfolgreiche Zuchtgruppe Orang-Utans, in der schon 20 Jungtiere geboren sein sollen. Warum züchten diese zur Zeit nicht mehr? Ich gehe mal davon aus, dass die Weibchen die Pille bekommen. Gibt es dafür einen Grund bzw. wird die Pille abgesetzt, wenn den Orangs der gesamte Platz des Menschenaffenhauses zur Verfügung steht?
(10.09.2011, 20:04)
Michael Mettler:   Aber offenbar wenigstens keine Bastardisierung...

Wie sieht es eigentlich mit Hybriden bei den anderen afrikanischen Menschenaffen aus? Gab es schon mal welche zwischen den beiden heute artlich getrennten Gorillas, und wie steht es um Mischlinge zwischen dem als eigene Art zumindest diskutierten Westafrikanischen Schimpansen und den übrigen Schimpansenformen - sind diese uneingeschränkt fruchtbar?
(10.09.2011, 18:39)
BjörnN:   Das überrascht mich nicht. Selbst ein wissenschaftlich geführter Zoo wie Lissabon hat über Jahre nicht registriert, dass man ein Bonoboweibchen in seiner Jugendgruppe hatte - katastrophale Fehlprägung war das Resulatat...
(10.09.2011, 17:31)
Michael Mettler:   Im Buch "Der Affe in uns" des Primatologen Frans de Waal habe ich gerade gelesen, dass vor einigen Jahren Bonobo-Schimpansen-Hybriden in einem nicht namentlich genannten französischen Circus entdeckt wurden (und habe gleich mal ein wenig danach gegoogelt). Der Direktor hatte 1979 einen männlichen Schimpansen (wie er glaubte) erworben und mit zwei Schimpansinnen zusammengebracht. Erst etliche Jahre später machte jemand ihn darauf aufmerksam, dass sein "Congo" ein Bonobo sei. Bis 2000 soll es in diesem Circus 7 Bastardgeburten gegeben haben, von denen offenbar mindestens 2,2 aufwuchsen (und vielleicht sogar noch leben?). Es gibt eine wissenschaftliche Veröffentlichung darüber:
VERVAECKE (H.), STEVENS (J.) & VAN ELSACKER (L.), 2004 : Pan continuity :
bonobo-chimpanzee hybrids. Folia Primatologica 75(1) : 59

Es mag an meinem nicht sonderlich ausgeprägten Interesse an Menschenaffen liegen, dass das ebenso neu für mich war wie die Tatsache, dass es in Uganda "Maneater-Schimpansen" gibt, die es auf Menschenbabys abgesehen haben und auf der Suche danach sogar in Behausungen eindringen. Frans de Waal geht darauf im besagten Buch nicht ausführlich ein, aber ich fand das hier:
http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/article840838.ece

Anscheinend hat sich die Situation in den paar Jahren, die zwischen dem Erscheinen dieses Artikels und de Waals Buch liegen, sogar verschärft, denn der Primatologe schreibt, es sei "zu einer Epidemie geworden". Auch am und im Gombe-Nationalperk Tansanias hat es Fälle gegeben, in denen Babys von Schimpansen erbeutet wurden.
(10.09.2011, 17:25)
Werner Schindler:   @ Gudrun Bardowicks: Ja, stimmt. Und m.E. auch eine der schönsten. Um so mehr ist die weitgehende Nicht-Nutzung schade (bisher vergebliche Hoffnung, dass es dieses Jahr besser wird).
(07.08.2011, 17:50)
Gudrun Bardowicks:   @ Werner Schindler Von der Größe der Außenanlage her ist die Gorilla-Anlage in Frankfurt aktuell laut der Auflistung doch auch tatsächlich die größte Außenanlage für Gorillas in Deutschland. Somit hat sie auch hier den Spitzenrang inne.
(07.08.2011, 15:03)
Werner Schindler:   In einer speziellen Unter-Wertung könnte die Gorilla-Freianlage in Frankfurt zu den Titelanwärtern zählen.
Wenn es nämlich darum geht, welche Außenanlage von den gedachten Bewohnern am wenigsten genutzt wird. Die Drills dürfen nicht, die Gorillas wollen kaum einmal auf ihre naturnahe Anlage. Meist können die Nilgänse dort ungestört ihre Brut aufziehen.
(07.08.2011, 13:24)
Ulli:   Osnabrück - sehr krasse Unterschiede
Schimpansen: außen rund 3.000 qm für die Tiere (laut Bauplan mit Wassergräben insgesamt 4.366 qm) sowie 380 qm plus Absperrkäfige innen
Orang-Utans: außen 90 qm sowie 75 + 20 qm innen

Münster:
Schimpansen: außen rund 1.000 qm
Gorillas: außen 1.250 qm
Orang-Utans außen 520 qm sowie innen 220 qm
(06.08.2011, 20:43)
Michael Mettler:   ...und bei Pongoland schlagen auch noch die großen Wassergrabenflächen zu Buche. "Weltweit größte Menschenaffenanlage" bezieht sich mit Sicherheit nicht auf die eigentlichen Gehegeflächen der Affen, denn da hätte Apeldoorn allein mit der Gorilla-Außenanlage (rund 15.000 qm) für EINE Art außen mehr Fläche als Leipzig für alle vier Arten zusammen innen und außen (gesamt rund 13.500 qm). Die Gehegeflächen von Pongoland (zu finden unter http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang-K%C3%B6hler-Primaten-Forschungszentrum):
Gorillas innen 246 qm, außen "über 2.400 qm"
Orangs innen 185 qm, außen 1.870 qm
Bonobos innen 282 qm, außen 2.375 qm
Schimpansen innen 417 + 177 qm, außen 4.125 + 2.375 qm


(06.08.2011, 20:41)
Joshua Förg:   Ich glaube das Schimpansenhaus in Landau könnte sogar noch kleiner sein...

(06.08.2011, 18:59)
Jan Jakobi:   Beim Pongoland muss man aber noch die Flächen für Besucher und die Pflegerbereiche abziehen.

Und überhaupt heißt es das Pongoland die weltweit größte Menschenaffenanlage ist.

Die kleinste Menschenaffenanlage (Schimpansenhaus) müsste Magdeburg gehabt haben.
Die jetzige Magdeburger Anlage ist auch sehr groß.

(06.08.2011, 18:51)
Ottmar Müller:   Es handelt sich nicht um die größten Gehege. Ich habe ja geschrieben, dass es nur die sind, die ich kenne. :)
(06.08.2011, 18:51)
Joshua Förg:   Soweit ich weiß umfasst das Pongoland in Leipzig eine Fläche von 30.000 m². Das Warmhaus mit fünf Innenanlagen für Orang-Utans, Gorillas, zwei Schimpansengruppen, Bonobos und eine Gelbwangen-Gibbon-Dame ist 3250 m² groß.
(06.08.2011, 18:44)
Joshua Förg:   ..also wird Stuttgart die größte deutsche Anlage?
(06.08.2011, 18:41)
Ottmar Müller:   Ich fange mal an mit den Gehegegrößen, die mir bekannt sind:
Frankfurt:

Gorillas: 366m² innen
3660m² außen
Bonobos: 254
1030
Orangs: 253
587

Duisburg:
Gorillas: 115
1368

Stuttgart (ab 2012):

Gorillas: 500
2000
Bonobos: 250
1250
(06.08.2011, 18:36)
Joshua Förg:   Könnte man vielleicht eine Liste erstellen, die die größten Menschenaffen- häuser und Außengehege in Deutschland aufführt? Ich kenne nicht alle deutschen Anlagen, aber ich vermute, dass Leipzig und Frankfurt die größten sein werden.. Vielleicht auch noch Schwaigern, Nürnberg und Wuppertal?
(04.08.2011, 16:09)
Michael Mettler:   Die meisten der genannten Anlagen waren aber beim Bau nicht für eine solche Gemeinschaftshaltung konzipiert worden. Hannover hatte in der Anfangszeit des Urwaldhauses kurzzeitig damit geliebäugelt, in einer der Orang-Anlagen zusätzlich ein zweites Paar Schopfgibbons (neben dem Zuchtpaar auf der damaligen Insel) unterzubringen, aber wegen fehlender Außenanlage und mangelnder Rückzugsmöglichkeiten für die Gibbons schnell wieder davon Abstand genommen. Kann mich nicht erinnern, dass in diesem Zusammenhang auch eine besondere Empfindlichkeit der Gibbons erwähnt worden war.

Bei offenen Außenanlagen käme hinzu, dass die sprunggewaltigen Gibbons mehr Distanz zu außen stehenden Bäumen nötig machen würden und das nicht nur Platz kostet, sondern bei manchen Anlagen (ich denke gerade an Wuppertal) auch die Waldillusion einer Orang-Anlage beeinträchtigt.
(22.03.2011, 17:28)
Jan Beensen:   Ist es so leicht?
Sind Gibbons nicht vielleicht empfindlicher als andere Affen?
Osnabrück, Stuttgart, Berlin, Hannover, München, Wuppertal, Köln und Duisburg hätten die Möglichkeit Orang/Gibbon zusammen zu zeigen.
Die Anlagen sind nahezu nebeneinander...
(22.03.2011, 17:18)
Michael Mettler:   @Jan Beensen: Das liegt vielleicht schlichtweg daran, dass die Haltung von Gibbons auf Inselanlagen so verbreitet ist und diese Artengruppe deshalb vielerorts "schon untergebracht" ist.
(22.03.2011, 16:59)
Jan Beensen:   Dann sollte nur kein Faultier abstürzen...
Nicht dass sich Gorillas/Orangs denken es sei ein Objekt zur Tierbeschäftigung...

Gibt es eigentlich eine Erklärung, warum Gibbons nicht viel häufiger mit Orangs zusammen leben?
(22.03.2011, 16:43)
Gudrun Bardowicks:   Die Faultiere werden vermutlich auch Freigänger in der Tropenhalle werden. Das passt zwar geografisch nicht wirklich, aber das Darwineum soll ja die Evolutionstheorie nach Darwin behandeln. Da ist geografische Kompatibilität wohl nicht so wichtig. Flughunde gibt es übrigens in verschiedenen Arten sowohl in Afrika als auch in Asien.
(19.03.2011, 23:25)
Michael Mettler:   Flughunde vielleicht als Freiflieger in der der Halle à la Krefeld? Dann noch Meerkatzen bei den Gorillas (wie in Amsterdam) und Gibbons bei den Orangs (wie in Leipzig), und schon wäre alles untergebracht...
(19.03.2011, 22:08)
Jan Beensen:   Diese Tiere sollen in dem Tropenhallen-Teil der Anlage leben.
Und da sind nur 4 Menschenaffenanlagen und 2 kleine Volieren eingezeichnet...
(19.03.2011, 17:52)
Manuel Becker:   So wie ich das verstanden habe, ist das der Besatz des gesamten Projekts. Das sind garantiert nicht alles Gesellschafter der Menschenaffen...
(19.03.2011, 16:35)
Jan Beensen:   Die Mitbewohner der Gorillas und Orangs sind ja auch interessant:
Meerkatzen, Gibbons, Webervögel, Faultiere und Flughunde.
Faultiere und Flughunde mit Menschenaffen? Ich weiß ja nicht.
Entweder der Text ist unglücklich ausgedrückt oder ich habe ihn falsch verstanden...
(19.03.2011, 16:05)
Manuel Becker:   Ok. Das macht in der Tat einen guten Eindruck und ist mal eine neue, ambitionierte Kombination verschiedener Dinge. Wo soll das Projekt denn verwirklicht werden? Der Standort ist mir noch nicht ganz klar geworden... (???)
(19.03.2011, 15:52)
Holger Wientjes:   Skizze und Model des Darwineums machen einen guten Eindruck. Das Konzept ebenfalls. Ich freu´mich auf jeden Fall, dass die Menschenaffen endlich angemessen gehalten und präsentiert werden können ! Und wenn dann noch Schnabeligel kommen sollten... prima !
(19.03.2011, 14:59)
Steffen Purgander:   ich wollt mal für alle interessierten bekannt geben das in Rostock das Darwineum vor dem Baustart steht im diesem Haus werden Gorillas, Orangs, Kattas und vieles mehr ihr neues zu hause haben um genaueres zu erfahren schaut euch das vorhaben auf der Homepage www.zoo-rostock.de an, der Bau wird der Knaller werden
(19.03.2011, 13:41)
Henry Merker:   @Sacha; Betreff Schimpansen (vgl.: Beitrag im Wildschafthread vom 18.02.2009):

In der Tat wurde der Schimpanse schon in die Gattung Homo eingeordnet. Im Buch "Vergleichende Primatologie" wird der Schimpanse als Homo troglodytes bezeichnet; dieses Buch hält sich dabei an den neusten systematischen Standpunkten zum Zeitpunkt seiner Veröfflichung.

Ansonsten gibt es auch die Tendenz, den Schimpansen wieder in mehrere Arten aufzugliedern. Dabei wird häufig die Form verus als eigene Art angesehen.
(22.07.2009, 08:28)
IP66:   Den duisburger Bonobo habe ich nicht mehr persönlich erlebt, kann mich aber für die 70er Jahre an gemischte Jungtiergruppen erinnern. Es war damals allenthalben üblich, die Handaufzuchten und angekaufte Jungtiere gemeinschaftlich zu halten. Interessant ist wieder einmal, was es in Duisburg so alles gab, wobei 1961 doch noch nicht einmal das Äquatorium fertiggestellt war.
(27.08.2008, 11:24)
Shensi-Takin:   Haelt/hielt Columbus nicht auch Husarenaffen mit den Bonobos zusammen?
(26.08.2008, 22:22)
BjörnN:   Da die es gerade erwähnen, Herr Amend: Columbus hat vor ca. 2 Wochen aus Milwaukee Verstärkung für ihre bisher 11köpfige Bonobogruppe erhalten.
Aufgrund von Inzuchtproblemen in der Gruppe und starker Dominanz des Muttertieres zogen "Ana Neema" und ihre Kinder "Gilda" und "Bila Isia" nach Columbus um.
(26.08.2008, 20:15)
BjörnN:   @Michael Mettler
"Toto" habe ich in meiner Betrachtung ganz vergessen. Sie lebte vom 11.09.1961 bis 31.12.1962 im Duisburger Zoo, der damals neben Frankfurt, San Diego, Rotterdam und Antwerpen einer der wenigen bonobohaltenden Zoos weltweit war.

@Jakob Langenbacher
Ist mir nix von bekannt. Meerkatzen wären sicher ein Experiment wert, gäbe vermutlich eine interessante Gemeinschaft.
(26.08.2008, 20:11)
Michael Amend:   Columbus in den USA hält Bonobos mit Po-Schweinen zusammen, Schimpansen eignen sich nicht für die Vergesellschaftung anderen Arten.
(26.08.2008, 20:09)
Jakob Langenbacher:   Meine Frage wurde wohl falsch aufgefasst.
Ich meinte, ob Bonobos mit einer anderen Tierart(z.B. Brazza-Meerkatze oder Okapi oder sonstiges:)) vergesellschaftet wurde?
(26.08.2008, 20:01)
Michael Mettler:   Ich könnte mir vorstellen, dass der ab 1961 gehaltene einzelne Bonobo in Duisburg mit anderen Menschenaffen zusammengehalten wurde, denn ich denke nicht, dass man ihn allein hielt. Weiß aber nicht, wie lange er überhaupt im Zoo war.
(26.08.2008, 19:56)
BjörnN:   @Michael Mettler und Jakob Langenbacher

Gegeben hat es Vergesellschaftungen von Bonobos und Schimpansen seit dem 2. Weltkrieg weder in Europa noch in Nordamerika.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Einzeltiere vor 1945, z.B. in Dresden oder Amsterdam, oder gar die Gruppe in München in den Kriegsjahren mit Schimpansen zusammen gehalten wurden. Genaue Infos dazu kann ich leider nicht liefern.

Vereinzelt wurden Bonobowaisen auch in den letzten Jahren in Schimpansengruppen aufgezogen. Dies funktionierte ganz gut, doch resultierten daraus Bonobos, welche nur unter großen Anstengungen oder nie in Bonobogruppen integrierbar waren.
Aktuelles Beispiel dafür ist Chimba in Stuttgart.

Ich hoffe nicht, dass man sich jemals auch bei einem noch so großen Gehege auf so ein Experiment einlassen wird, da Bonobos gegenüber erwachsenen Schimpansne ohne Zweifel immer den Kürzeren ziehen würden.

Kein Bonobozuchtprogramm, weder SSP noch EEP könnte Tiere für ein derartig riskantes Experiment entbehren.

Was die Vergesellschaftung mit Gorillas angeht, könnte ich mir eher vorstellen, dass bei geeinget großer Analge ein Zusammenleben möglich wäre. Ob es einen derartigen Versuch schon mal gegeben hat, möchte ich bezweifeln.
(26.08.2008, 19:48)
Jakob Langenbacher:   Ich hätte eine Frage, ob Ihnen eine Gemeinschaftshaltung bei Schimpansen oder Bonobos bekannt ist.

(26.08.2008, 19:17)
Michael Amend:   Laut dem aktuellen, 2008 erschinenen Zooführer, hält " Monkey World" in England den größten schimpansenbestand außerhalb Afrikas, der in drei Gruppen aufgeteilt ist. Leider schreibt der Zooführer nicht, wieviele Tiere,weiß das jemand zufällig ? Sehr große Schimpansenbestände gibt es ja in Beekse Bergen,Arnheim,Gänserndorf und Schwaigern.
(25.08.2008, 13:37)
Michael Mettler:   Frage an die Menschenaffenspezialisten und Kenner der außereuropäischen Zoos: Gibt oder gab es eigentlich irgendwo eine Gemeinschaftshaltung Gorillas/Bonobos? Wenn nicht: Könnte sowas eurer Meinung nach bei entsprechender Gehegestruktur und -größe funktionieren?

Auf diese vielleicht auch nur blöde Idee kam ich gerade, weil es in Hannover vor Jahrzehnten eine Gemeinschaftshaltung halbwüchsiger Orangs (Schorsch und Uta)mit halbwüchsigen Gorillas (Toni, Dorle und Sonja) gab und die etwas frühreifen Orangs trotz dieser Kombi und der nach heutigen Maßstäben haarsträubenden Käfigbedingungen sogar ein Junges produzierten.
(09.11.2006, 22:50)
Jennifer Weilguni:   @ZooFanKarlsruhe
Habe eben mal auf Deinen Link geklickt. Interessanter Gedanke, aber die Lebendfütterung ist und bleibt ein heikles Thema, im Zoo ebenso wie in der Privathaltung. Wo sie vermieden werden kann, sollte sie auch vermieden werden. Ganzkörperfütterung hingegen finde ich äusserst sinnvoll und artgerecht, hier sollte auf die Gesundheit der Zoobewohner mehr Rücksicht genommen werden, als auf die ethische einstellung der Besucher. Immerhin lässt sich ja "zur Not" auch hinter den Kulissen füttern, wobei aber jedem Zoobesucher klar sein sollte, dass ein Löwe nunmal keinen Salat isst und eben auch ein Schimpanse eben kein reiner Vegetarier ist.
(04.10.2006, 15:21)
Jennifer Weilguni:   Ja, es ist schon seltsam, wie da manchmal die Maßstäbe gesetzt werden, Genau wie die ewig währende Empörung darüber, das in China Hunde gegessen werden. Hat der denn nun mehr oder weniger "Recht" auf Leben, als ein Schwein ? Oder eben ein Krallenäffchen mehr als ein Kaninchen?
(04.10.2006, 14:33)
Zoosammler:   Im Tierpark Dählhölzli wurden den Wildkatzen Hauskanninchen über die Äste "gestreift", die leider sehr nach Krallenäffchen aus dem Vivarium aussahen, was eine überraschend kontroverse und sachliche Diskussion bei den davor stehenden Besuchern darüber auslöste, ob es etwas anderes sei, einen Affen zu verfüttern als ein Kanninchen.
(04.10.2006, 14:14)
Jennifer Weilguni:   Tschuldigung, soll Ziegenköpfe heissen :-)
(04.10.2006, 09:18)
Jennifer Weilguni:   Naja immerhin bekommen die Schimpansen in den meisten Zoos ja zumindest Quark und Joghurt um ihrem Körper so tierisches Eiweiss zuzuführen. Bei rein veganer Haltung fällt diese Quelle ja dann auch noch weg. Ob Zoobesucher ihren Kindern den Anblick von "ganzen" Futtertieren ersparen wollen, hängt immer stark davon ab, um welches Futtertier es sich handelt. Werden etwa ganze Fische bei den Piranhas verfüttert, können die Eltern ihre lieben Kleinen gar nicht hoch genug halten, auch mit den Eintagskücken haben die meisten wenig bis keine Probleme. Bei Ratten und Mäuse scheiden sich dann die Geister, aber wenn es um "süße" Kaninchen und Meerschweinchen geht, dann ist das Geschrei groß. Verstehe das wer will, hier ist die Meinung eben wieder sehr subjektiv geprägt. Im Zoo Hannover habe ich übrigens schon gesehen, dass die Wölfe am Fastentag ganze Zoegenköpfe zur Beschäftigung und als kleinen Snack bekommen haben. Ist vieleicht kein appetitlicher Anblick für Zartbesaitete, aber erstens immer noch besser, als die Köpfe wegzuwerfen und zweitens haben sich die Wölfe über lange Zeit damit beschäftigt. Warum also nicht ? Und warum nicht diese Form der Ernährung auch den Schimpansen gönnen ?
(04.10.2006, 09:16)
Michael Mettler:   Wäre bestimmt mal lustig, Zoobesucher in Gelsenkirchen angesichts der Gehegebeschilderung der Schimpansen auf ihre Reaktionen hin zu beobachten. (Habe ich nicht gemacht, weil mir vom Affengekreisch im Haus schon die Ohren klingelten - es gab gerade die "Familienzusammenführung".) Für das Schild wurde nämlich statt "Westafrikanischer Schimpanse" die alte Bezeichnung "Echtschimpanse" gewählt. (Der lateinische Unterartname "verus" bedeutet tatsächlich soviel wie "echt, richtig, wahr".) Wahrscheinlich fragen sich viele Leute, ob man denn woanders falsche Schimpansen sieht... :-)
(03.10.2006, 20:31)
th.oma.s:   @karsten vick... in letzter konsequenz ist vielleicht der gemeinsame jagderfolg eine wichtige komponente im zusammenlaben einer männergruppe (vieleicht auch bei schimpansen)...ich gebe Ihnen in vollem umfang recht und mahne nur auf diesem weg gerade in bBezug auf bonobo und schimpanse bis zum ende zu denken...
(30.09.2006, 14:27)
Dennis K.:   Aber dann würde der Besucher ja sehen.. das die niedlichen schimpansen Fleisch fressen..
also das geht ja nicht, die Besucher trauern ja schon Futtermäusen nach, die bei den greifvögeln liegen und raten ihren Kindern nicht hinzusehen.. naja ein Adler frissdt nunmal keine Äpfel..
(30.09.2006, 13:39)
Karsten Vick:   He Leute, ich hab nie verlangt, den Schimpansen LEBENDE Kaninchen zu geben. Aber ab und zu Fleischkost in Form von Ganzkörpern wäre sicher gut für die Schimpansen.
(30.09.2006, 13:35)
ZooFanKarlsruhe:   Da es gerade um die Lebendfütterung bei Zootieren geht ist folgender Artikel ganz interessant: http://www.espace.ch/artikel_263536.html
(30.09.2006, 01:54)
Michael Mettler:   @th.oma.s: Wenn sich das auf meinen Hannibal-Vergleich bezieht - da stimme ich zu, die Zeit wäre wirklich langsam reif. Aber mit der Meinung stehen wir ja nicht allein da, das Thema hatten wir ja auch schon bei der Ganzkörperfütterung von Raubtieren usw.
(29.09.2006, 22:14)
th.omas.:   @karsten vick: und wenn man Ihre vom kopf auf die füsse gestellte frage zuspitzt, muss man zwangsläufig auch darüber nachdenken ob die "erfolgreiche gruppenjagd mit anschließende beuteverteilung" der schimpansenmänner
nicht unverzichtbares element einer artgerechten haltung sein muss, und
@ michael mettler... vielleicht ist es wirklich an der zeit...
(29.09.2006, 21:07)
Michael Mettler:   @ulli: Die Geschichte, dass die Schimpansen in Hannover den ersten Vogelbesatz des Urwaldhauses "erlegt" hatten, habe ich schon mal anderweitig zum Besten gegeben. Augenzeuge der Taten war ich nie, kenne aber solche - und habe selbst junge (handaufgezogene!) Schimpansen mit einem "platt gemachten", noch zuckenden Sonnenvogel spielen sehen, zum Entsetzen der Zoobesucher. Der wurde z.B. auch als Wurfobjekt benutzt.
(29.09.2006, 15:51)
ulli:   Der Jagdtrieb der Schimpansen ist im Zoo zweifelsfrei noch erhalten. Ich habe selbst gesehen, wie in Hannover die Schimpansen gemeinsam und gezielt ein ins Gehege geratenes Kaninchen vor aller Besucheraugen erbeutet haben.
(29.09.2006, 15:38)
Sven P. Peter:   @Michael: In Grömitz waren die Schimpansen im eigenen Haus und die Löwen zusammen mit den Jaguren.
(29.09.2006, 15:07)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: Natürlich wäre auch Stummelaffen-Hirnschalen-Auslutschen. Aber versuch DAS mal dem Besucher klarzumachen, dass "unser Charlie" in freier Wildbahn ein verkappter Hannibal Lecter ist.
(29.09.2006, 14:30)
Karsten Vick:   Drehen wir die Frage mal um; wie wird es denn im normalen Zoo mit Fleischnahrung für Schimpansen gehalten? Der Besucher sieht diese Tiere ganz sicher lieber beim Bananen-Essen als dabei, ein Kaninchen auseinander zu nehmen. Und doch wäre das ein ganz natürliches Verhalten.
(29.09.2006, 14:23)
Jennifer Weilguni:   @Karsten Vick
Na, keine Angst smile, ich komme auch vom Land und verstehe Spaß. Allerdings gehe ich hier jetzt nicht näher auf meine Rezeptgeheimnisse ein, nacher bekomme ich sonst von meinen "Carnivoren" noch eines auf die Mütze:-)
Aber Spaß beseite, steht nicht schon im Tierschutzgesetz, dass ein Tier seiner Art entsprechend unterzubringen und zu pflegen ist ? Das beinhaltet für mich eben auch eine artgerechte Ernährung und solche halte ich bei Hunden in veganer Form eben schlichtweg unmöglich und auch Schimpansen sollten doch wenigstens ab und an mal einen Joghurt oder etwas Quark bekommen, wenn nicht sogar dann und wann mal ein Stück Fleisch. Aber ich will mal hier jetzt nicht zu laut schreien, nicht, dass die im Leintalzoo noch auf die Idee kommen, ihre Schimpansen gegen Gorillas zu tauschen, weil die nahrungstechnisch besser ins Konzept passen.
(28.09.2006, 15:34)
Michael Mettler:   Hat(te) Grömitz nicht auch genau diese Kombination Löwe /Schimpanse im selben, allerdings für Besucher nicht begehbaren Gebäude?
(28.09.2006, 14:34)
Karsten Vick:   @Jennifer Weilguni: Ich fand deinen Rundumschlag Hund-Katze-Mann weiter unten ganz witzig und hoffe nur, dass die drei ihr Fleisch nicht aus der selben Dose kriegen (bitte nicht böse sein, ich komm nun mal vom Dorf da finden wir sowas lustig).
Aber zum Thema: Im Tierpark Stralsund gab es ein einziges Warmhaus mit der Besetzung Löwe und Schimpanse, sonst wohl nur winterfeste Arten (bei einigen Affen und Kleinkatzen bin ich mir nicht sicher). In der DDR war diese Konstellation einmalig und Stralsund war meines Wissens überhaupt der einzige Kleinzoo, der Menschenaffen hielt. Kann es sein, dass es in bundesdeutschen Klein- und Privatzoos noch mehr solche Löwen-Schimpansen-Häuser gab?
Jetzt hat Stralsund eine ganz vernünftige Löwenanlage und ein Schimpansenhaus nach Halleschem Vorbild, das zwar den drei vorhandenen Tieren Raum und Abwechslung bietet, aber für eine größere Gruppe viel zu klein ist.
(28.09.2006, 14:07)
ulli:   Suma, der älteste Orang-Utan Europas mit 53 Jahren ist im Zoo Osnabrück wegen Altersschwäache eingeschläfert worden (HAZ / 28.09.2006)
(28.09.2006, 09:07)
Jennifer Weilguni:   @Michael Mettler
Bitte nicht falsch verstehen, ich wollte hier nicht sagen, dass ich generell der Ansicht bin, dass Kleinzoos nicht die Möglichkeit haben, Menschenaffen artgerecht zu halten, sondern nur, dass ich empört darüber bin, das Zustände wie im Leintalzoo möglich sind. Was im Arche Noah Zoo Braunschweig grade gebaut wird, sieht mir im Ansatz wirklich nach einer wunderschönen und durchdachten Anlage aus, aber dort wird sich generell mehr Mühe gegeben, die Tiere artgerecht zu präsentieren, was man vom Leintalzoo eben nicht sagen kann.
@ZooFanKarlsruhe
Im Schwabenpark war ich ehrlich gesagt noch nie und habe auch nicht vor hinzugehen, weil ich auch schon vielfach gehört habe, dass es den Tieren dort nicht so besonders gehen soll und sie in einer Art Zirkusshow präsentiert werden. Von daher kann ich also nicht sagen, ob man den Leintalzoo mit dem Schwabenpark auf eine Stufe stellen kann. Traurig genug, dass es eine solche Haltung gibt.
(27.09.2006, 18:11)
steffi:   @Mulan: ich bin erst seit heute wieder im Thread. Könnte ich die Infos über Frankfurt doch noch bekommen?? Danke im Voraus!!
(27.09.2006, 16:21)
ulli:   Ich habe bislang noch nie etwas von einem Leintalzoo oder einem Schwalbenpark gehört. Gibt es noch mehr solcher Überraschungen hinsichtlich Menschenaffenhaltungen, unabhängig von ihrer Anlagenqualität.

Da ich beide Zoos nicht kenne, möchte ich mir kein Urteil erlauben - beim Leintalzoo scheint die Haltung aber, nach euren Aussagen zu messen und um es vorsichtig auszudrücken, problematisch zu sein.

Ansonsten muss ich Michael zustimmen, daß ein ambitionierter Kleinzoo mit den richtigen Rahmenbedingungen durchaus eine vorbildliche Menschenaffenanlage bauen und unterhalten kann.

Wie schwierig sich dies allerdings trotz aller Vorsätze in der tatsächlichen Umsetzung gestalten kann, kann man an der unendlichen Geschichte im Arche Noah-Zoo Braunschweig sehen - dort gibt es die Ideen, die Voraussetzungen und das Know how für eine Schimpansen-Auffang-Anlage... nur nicht das Geld.

Viele große Zoos haben dagegen ihrerseits aufgrund des Umfangs ihres Tierbestandes oft viele "Baustellen" gleichzeitig. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang nur an meinen Heimatzoo Osnabrück mit seinen alten Grusel-Menschenaffenanlagen und der sich schier endlos hinziehenden Sanierung bis zum heutigen Stand - die immer noch nicht optimal ist ... aber es gibt ja auch hier wieder neue Pläne ... für später.
(27.09.2006, 13:18)
ZooFanKarlsruhe:   Ist denn der Schwabenpark in Kaisersbach/Baden-Württemberg im Bezug auf eine eher kritikwürdige Haltung auf eine Stufe mit dem Leintalzoo zu stellen ?

Nach diesem schon älteren Artikel:

http://www.zvw.de/aktuell/2001/02/07/zwilling.htm

werden dort ohne Geburtenkontrolle Schimpansen gezüchtet und der Bestand war vor 5 Jahren(Stand des Zeitungsartikels) auf 34 Tiere angewachsen. Wie bringen sie diese alle unter in so einem kleinen Park. Leider werden die Schimpansen dort auch zu Zirkusvorführungen herangezogen :-(
(27.09.2006, 12:19)
Michael Mettler:   Unabhängig vom Leintalzoo sollte man aber fairerweise sagen, dass die Größe eines Zoos nichts über die Haltungsqualität aussagt. Wenn ein ambitionierter Kleinzoo die Mittel, den Platz und das Know-how hätte, eine artgerechte Menschenaffenanlage zu bauen und zu unterhalten - warum nicht? Immerhin war Apeldoorn auch mal ein "Kleinzoo", und wir sehen ja, was draus geworden ist.
(27.09.2006, 11:30)
Jennifer Weilguni:   @Dortmunder
Dem Vorschlag kann ich mich nur anschliessen, wobei wenn ich mir den Thread "Eure Planung" anschaue gibt es hier ja einige gute Ideen, die da in euren Köpfen schweben. Aber grade bei Schimpansen frage ich mich eben, ob die in so einem Kleinzoo wirlich was zu suchen haben, wenn eben die finanziellen Mittel nicht da sind, die Tiere artgerecht unterzubringen. Und dann auch noch fleissig weiterzuzüchtem, nur um sagen zu können, dass man die größe Schimpansengruppe Deutschlands hält ( Und wahrscheinlich auch noch in der runtergekommensten Anlage Europas)
(27.09.2006, 11:16)
Michael Mettler:   @Dortmunder: Na, na.... Ganz ehrlich? Hätte ich gar keine Ambitionen drauf. Nach allem, was so von Zooleitern zu hören und zu lesen ist, hat man ja mit der eigentlichen Tierhaltung am wenigsten zu tun, dafür jede Menge damit, sich mit tausend Leuten und Bestimmungen rumzuärgern. Da gibts bestimmt Menschen, die daran mehr Spaß hätten als ich. Und spätestens dann, wenn auch bei mir ein weißer Tiger säße, wäre "mein" Tierpark hier im Forum sowieso unten durch :-)

Abgesehen davon gäbe es bei mir keine Menschenaffen - und damit zurück zum eigentlichen Thema.
(27.09.2006, 11:16)
Dortmunder:   So nen Kleinzoo unter privater Führung würde ich z.B. gerne mal für ca. 5-10 Jahre Michael M. überlassen... Wäre ja echt mal spannend zu sehen, was er, natürlich mit den nötigen finanziellen Mitteln daraus machen würde...
(27.09.2006, 10:10)
Jennifer Weilguni:   So in der Art spiegelt das auch meinen Eindruck wieder. Also ich bin ja selber Vegetarier, aber mein Hund und meine Katzen müssen doch deswegen ebensowenig auf ihr Fleisch verzichten, wie mein Mann. Eine Sauerei ist das ! Ich hatte den Leintalzoo vor ca. 15 Jahren mal besucht und dann vor ca. einem Jahr mal wieder und seitdem hat sich da nicht wirklich viel verändert. Im hinteren Teil des Park wurde grade an einem großen Gebäude gebaut und ich dachte "Oh, gibt es doch endlich mal ein neues Haus für die Schimpansen" aber bei näherer Betrachtung stellte sichheraus, dass nur ein neues Restaurant für Besucher gebaut wurde. Es spricht ja aber auch schon für sich, wenn man morgens in einen Tierpark geht und dann im Tickethäuschen schon fleissig Bier getrunken wird, das Wohnhaus am Leintalzoo sieht ebenso verwahrlost und runtergekommen aus, wie der Rest des Parks. Eine Schade, dass man die sensiblen Menschenaffen unter solchen Bedingungen wie im Leintalzoo überhaupt halten darf ! Auch wenn das Thema Bretten hier nicht ganz her passt, ich finde auch, darauf könnte man viel mehr machen, aber soweit ich weiss, will der Besitzer nicht verkaufen, kann sich aber selber nicht mehr viel drum kümmern und sein Sohn hat wohl kein Interesse an dem park. Schade, denn aus dem gelände könnte man mit wenig Aufwand so viel machen. ganz so schlimm wie im Leintalzoo finde ich die Verhältnisse in Bretten jedoch nicht.
(27.09.2006, 09:52)
?:   Der Leintalzoo ist ähnlich heruntergekommen wie der furchtbare Tierpark Bretten, den ich mehr als eine Klitsche als einen Tierpark bezeichnen würde. Im Leintalzoo werden alle Affen komplett vegan ernährt, da die Eigentümerfamilie Gessman ebenfalls vegan lebt. Auch deren Hunde müßen leider vergan leben. Tierliebe pur...Schimpansenbabies, die mit der Flasche aufgezogen werden ( Herr Gessmann züchtet ja fleißig weiter Schimpansen ),werden sogar mit seit Stunden kalter Milch gefüttert ( eigene Beobachtung ) und erwachsene Schimpansen vor Besuchern von Herrn Gessmann als" miese Charaktersau" angebrüllt. Schade, unter vernünftiger Leitung könnte man aus dem Park etwas schönes machen.
(27.09.2006, 06:45)
Jennifer Weilguni:   Hat einer von euch eigentlich Erfahrungen mit dem Leintalzoo bei Heilbronn gemacht, bzw schon davon gehört ? Dieser Tierpark rühmt sich damit, Deutschlands größte Schimpansengruppe zu halten, aber mir kommt der gesamte Park ziemlich runtergekommen aus, die Schimpansen wohnen in einer Art Scheune, dunkel und muffig mit Holzwänden ( sicher nicht leicht zu reinigen) und bei meinem Besuch dort litten die Tiere an starkem Durchfall. Weiss sonst noch jemand etwas über diesen Privatzoo ?
(26.09.2006, 20:54)
Mulan:   Über die Frankfurter Bonobos habe ich komplette Unterlagen mit allen Tieren ( Stand 2006 )Da man aber nicht einmal eine Raktion bzw. ein " Danke " auf die Nashorndaten bekommt im Thred " Nashörner in Deutschland " werde ich mir die Mühe nicht noch einmal machen.
(26.09.2006, 19:09)
steffi:   hat jemand den Bestand an Bonobos vom Zoo Frankfurt am Main parat? (eventuell mit Namen und Daten?)
(26.09.2006, 18:59)
IP66:   Ich war am Samstag in Neuwied und kann die Neueröffnung eines recht brauchbaren Schimpansenhauses melden. Es gibt zwar nur einen Gemeinschaftskäfig nebst diversen Schlafboxen, aber dieser ist vernünftig strukturiert und gut einsehbar. Die Außenanlage ist noch unbsesetzt und bietet den Eindruck eines wohlgepflegten Kleingartens - das werden die Schimpansen wohl ändern. Erfreulich ist, daß die Kunstfelsenarrangements, die gerade in Neuwied allesamt nur als Hintergrund für Gartenzwergparaden nützlich sind, hier nich verwendet wurden.
(25.09.2006, 14:36)
Saya:   Auch Heidelberg hat Orangs, Schimpansen und Gorillas und keine Bonobos.
(24.09.2006, 22:28)
Michael Mettler:   Hannover und München haben ebenfalls "alles außer Bonobos". Sieht auch nicht so aus, als solle sich in absehbarer Zeit daran etwas ändern.

@Hannes: In Zukunft werden sicherlich viele Schimpansenhaltungen in kleineren Zoos altersbedingt auslaufen, da die dortigen Haltungsbedingungen keine Haltung einer größeren Horde erlauben. Aber da Schimpansen sehr alt werden können, wird das noch eine Weile dauern.
(24.09.2006, 21:19)
Saya:   Münster hat Schimpansen, Gorillas und Orangs.
(24.09.2006, 19:46)
Hannes:   Und die Zukunft der Schimpansen in den Zoos?
(24.09.2006, 19:38)
Ewok:   Duisburg hat keine Schimpansen mehr aber Krefeld hat Schimpansen, Gorillas und Orangs und KEINE Bonobos.
(24.09.2006, 19:17)
Zoosammler:   Wie sieht es mit Duisburg aus?
(24.09.2006, 19:06)
Karsten Vick:   Rostock.
(24.09.2006, 19:04)
Hannes:   Welcher deutsche Zoo hält eigentlich Schimpansen,Orangs,Gorillas und KEINE Bonobos?
(24.09.2006, 17:47)
Michael Mettler:   Wie unterschiedliche die Maßstäbe sein können, fiel mir gerade bei der Lektüre des Wiener "Tiergarten-Journals" vom Juni 2006 auf - da gibt es nämlich den Reisebericht einer Wiener Zoofreundin, die Hannover besucht hat. Da heißt es: "Der Gorillaberg mit schönen Innen- und Außenanlagen für Gorillas, Orang-Utans, Schimpansen und Rotstirnmakis." Also, die Innenanlagen für Gorillas und Schimpansen würde selbst ich als Hannover-Fan nicht für "schön" halten - aber wenn man sich natürlich vor Augen hält, was die Dame von Wien her als Menschenaffenunterkunft gewohnt ist, dann muss ihr das hannoversche haus wirklich wie ein Affenparadies vorgekommen sein. (Geschmunzelt habe ich auch über das "sehr schöne Haus für Flachlandtapire"...)
(14.09.2006, 18:22)
IP66:   Ich denke, "neu" sind eigentlich nur die großen Außenanlagen in Duisburg oder Berlin. Einen Bau habe ich in der Auflistung allerdings vergessen - jenen für Orangs in Münster. Es läuft dort zwar auch auf eine Freianlage in einem Gewächshaus hinaus, allerdings hat man hier ja mit Kunstfelsen versucht, Besucherraum und Anlage einheitlich zu dekorieren. Allerdings hat man ähnliche Probleme wie in Krefeld: Der Raum zum Klettern wird eingeschränkt, es gibt keine für den Besucher einsehbaren Absperrmöglichkeiten, und der Graben braucht viel Platz und entfernt die Tiere von den Besuchern.
(25.07.2006, 18:13)
Michael Mettler:   Nochmal @ Saya: Welche "alten" Unterbringungen kennst du denn eigentlich? Verhältnisse wie in Hannover, Frankfurt oder Stuttgart waren ja nicht nur vor 40 Jahren, sondern noch viel länger Standard in der Menschenaffenhaltung; selbst das Krefelder Prinzip fand ja erst Jahre später in Hannover einen Nachahmer. Die Freianlagen in Berlin sind noch jünger - und im Tierpark Berlin (heutiges Malaienbärhaus) hatten die Menschenaffen nicht mal Außenkäfige...
(24.07.2006, 19:53)
Michael Mettler:   @Saya: Nichts zu danken. Ich habe zur Veranschaulichung auch nach brauchbaren Vergleichen in anderen deutschen Zoos aus der jüngeren Vergangenheit gesucht, am ehesten könnte man noch Duisburg mit den ursprünglichen Außenkäfigen mit den hannoverschen Verhältnissen vergleichen.
(24.07.2006, 18:00)
Saya:   Danke an Michael Mettler für die Beschreibung der alten Menschenaffenunterbringung in Hannover. Es ist für mich nur sehr schwer vorstellbar, dass vor noch 40 Jahren eine solche Unterbringung als angemessene Unterkunft - und sei es "nur" für Jungtiere - angesehen wurde!
(24.07.2006, 17:46)
Michael Mettler:   @IP66: Ja, wegen der Lage der Gorillaberg-Außenanlage tauschten die Schimpansen und Gorillas lediglich die Innenanlagen.
(22.07.2006, 13:08)
Johannes Pfleiderer:   Auf dem Gehegeschild werden die Schimpansen im Zoo Basel als P. t. schweinfurthii bezeichnet, im ISIS werden sie als P. t. verus geführt. Letzteres würde dadurch unterstützt, dass ein Mitglied der Westafrikaner-Gruppe in Leipzig 1997 im Zoo Basel geboren wurde (Quelle: der unten genannte Link). In der Basler Tierbestandsliste ist keine Unterart angegeben.
Weiß jemand, was korrekt ist?
(22.07.2006, 12:21)
IP66:   Es ist aber doch richtig, daß die Innenanlagen für die Gorillas noch die sind, die es beim Neubau des Menschenaffenhauses waren? Ich frage das deshalb, weil mich die Angelegenheit an Duisburg erinnert. Auch dort gibt es eine große Außenanlage, die Innenanlagen haben sich aber nur geringfügig vergrößert, und dort verbringen die Tiere - und es sind jetzt mehr als die zwei, die dort vorher untergebracht waren - ja doch drei Viertel des Jahres.
(22.07.2006, 10:15)
Michael Mettler:   Nachtrag: Seit der Eröffnung des Urwaldhauses hat sich die Raumsituation für die Menschenaffen mehrfach verbessert. Nach dem Tod des alten Orang-Mannes Niko konnten die übrigen Orangs nunmehr beide Innenanlagen nutzen, seit dem Bau des Gorillaberges haben nicht nur die Gorillas außen eine wesentlich größere Gehegefläche, sondern die Schimpansen ebenfalls doppelte Außenfläche, das sie das alte Gorillagehege hinzu bekommen haben.

Laut der zur Eröffnung des Hauses erschienenen Spezialbroschüre umfassen die beiden alten Freianlagen zusammen 400 Quadratmeter, die heutige Innenanlage der Schimpansen (für den Gorillaberg tauschten sie mit den Gorillas die Innenanlage) im einsehbaren Bereich 85 Quadratmeter. Aus den Zahlen geht leider nicht hervor, ob die Gräben mit eingerechnet wurden; verglichen mit anderen Flächen würde ich behaupten, dass dies nicht der Fall ist, also kämen noch einige Quadratmeter hinzu. Dazu kommen noch Flächen hinter den Kulissen, die vom Publikum nicht einsehbar, für die Tiere aber voll nutzbar sind. Dafür findet sich im Bauplan keine Flächenangabe, aber geschätzt kommt zum einsehbaren Bereich noch einmal die Hälfte dazu. Damit dürften allein diese rückwärtigen Flächen etwa so groß sein wie die gesamte Innen- und Außenfläche der Schimpansen im alten Tropenhaus!

Die beiden Orang-Anlagen messen zusammen 130 Quadratmeter, der Außenkäfig 57 Quadratmeter.

Der Menschenaffenbestand war übrigens zur Eröffnung des Urwaldhauses noch wesentlich größer, als ich unten aufgelistet habe, denn erstens zogen die handaufgezogenen, bis dato im Nebengebäude des Tropenhauses lebenden 4 Orangs und 4 Schimpansen mit ein (darunter eigene Nachzuchten und Zollbeschlagnahmen), und außerdem waren zum Aufbau einer größeren Schimpansenhorde schon vor der Fetigstellung des neuen Hauses 1,2 Schimpansen hinzu geholt worden.
(22.07.2006, 09:43)
Michael Mettler:   @Saya, als Ableger aus dem BaWü-Thread: Das hannoversche Tropenhaus, in dem heute die Niederen Affen untergebracht sind, entstand in den 50ern. Auf der unteren Etage gab es ursprünglich 6 Innenkäfige, vor denen ein Pflegergang verlief und vor diesem wiederum eine Glasfront zum Publikum hin. Es ließ sich etwa mit dem Frankfurter Schimpansen-Orang-Flügel des dortigen Hauses vergleichen. Die Originalgröße der zuletzt vier Außenkäfige für die Menschenaffen lässt sich an den heutigen Anlagen leicht erkennen, es ist die betonierte Fläche im hinteren Teil der Außenanlagen, die heute für die kleineren Arten mehr als doppelt so groß sind als ursprünglich für die Menschenaffen. Auch die Innenanlagen sind deutlich größer als damals, so gehörte der Bereich oberhalb des Pflegerganges damals nicht dazu. Die Stufe in der Bodenfläche der Innenanlagen markiert die frühere Vorderkante der Käfige.

Eine Haltung erwachsener Menschenaffen war beim Bau des Hauses nicht vorgesehen, das Haus sollte vor allem der Akklimatisation der von Ruhe importierten Jungtiere dienen (und es lebten auch zeitweise Gibbons, Languren oder Klammeraffen in den Käfigen). Die Jungtiere lebten z.T. in artlich gemischten Gruppen zusammen.

Mit der (Rück-)Übernahme des Zoos durch die Stadt Anfang der 70er entstand die Situation, dass nun ein herangewachsener Bestand vorhanden war, für den das Haus nicht ausgelegt war, und gleichzeitig das historische (Nieder-)Affenhaus immer mehr verrottete. Die Zooleitung unter Dittrich bemühte sich, die Stadt zum Bau eines Menschenaffenhauses zu bewegen, um die Niederen Affen dann in das Tropenhaus umsiedeln zu können, biss dabei aber auf Granit, da die Stadt den Standpunkt vertrat, der Zoo sei schließlich erst in den 60ern grundlegend erneuert werden und das müsse ja wohl erstmal reichen.... Während dieser Querelen wuchsen die Menschenaffen weiter heran, so dass in den auf die Haltung von Jungtieren ausgelegten Käfigen nunmehr 1,1 erwachsene Gorillas (Jambo und Djadja), 1,2 heranwachsende (Toni, Sonja und Dorle) 1,2 erwachsene Schimpansen (Maxi, Tschita und Minguni), 1,1 erwachsene Borneo-Orangs (Niko und Daisy) sowie 1,1 heranwachsende Mischlings-Orangs (Schorsch und Uta) lebten. Die jüngeren Orangs und Gorillas lebten sogar zusammen, und in dieser Gruppe deckte der erst 7 Jahre alte Orang Schorsch bereits erfolgreich seine Partnerin Uta!

Das alte Affenhaus musste schließlich wegen Baufälligkeit - selbst die Besucher waren schon gefährdet - abgerissen werden. Um sich nicht komplett von den Niederen Affen oder den Menschenaffen trennen zu müssen, wurde ein provisorisches Niederaffenhaus in einem Gewächshaus eingerichtet und gehofft, dass diese Notsituation nunmehr die Stadt zum Einlenken bringen würde. Dazu kam es aber nicht, und schließlich übernahmen die Zoofreunde Hannover die Bauherrenschaft für das neu geplante Urwaldhaus. Letzteres war damals ein Meilenstein in der deutschen Zoolandschaft, denn es verband die Krefelder Idee des Affen-Tropenhauses mit Innenfreianlagen mit dem Novum, dieses Konzept mit Außenanlagen wenigstens für Gorillas und Schimpansen zu verbinden. Und man hatte erkannt, dass die Unterbringung der hangelnden Orangs in der Krefelder Anlage nicht optimal war, weswegen die hannoverschen Innenanlagen für die beiden Orangpaare nicht mit Gräben, sondern mit Glaswänden und Gitterkuppeln begrenzt wurden. Schließlich entstand och eine Innen- und Außenanlage für die damals noch mit der Flasche aufzuziehenden Jungaffen. Die Innenanlage wird heute von Faultieren, Tamarinen und Agutis bewohnt, die Außenanlage für die Orangs genutzt. Das Urwaldhaus erhielt damals viel Beifall in der deutschen Zoowelt und wurde später in Heidelberg nachgebaut - wenn auch in einer engen "Sparversion". Während das Urwaldhaus entstand, lebten z.B. im Berliner Zoo die Menschenaffen noch in Außenkäfigen mit dicken Eisengittern, die als Einrichtung eine einbetonierte "Sitzgruppe" aus Tisch und Stühlen enthielten...
(22.07.2006, 00:26)
Sitara:   Zu den in Leipzig im Pongoland gehaltenen Primaten gibt es eine sehr informative Website, wo man die Tiere in "Steckbriefen" vorgestellt bekommt:
http://wkprc.eva.mpg.de/deutsch/files/chimps.htm

Demnach hält Leipzig 2 Gruppen Schimpansen mit A) 6,11 und B) 2,5, und Bonobos im gleichen Verhältnis 3,3.

(11.07.2006, 17:25)
Michael Mettler:   @Saya: Wenn ein Zoo keine Schimpansen (mehr) halten will, dürfte es ihm egal sein, ob ihm reine oder vermischte angeboten werden... Schon traurig, aber die Zahl der kaum mehr vermittelbaren Tierarten scheint stetig zu steigen. Und wenn demnächst jeder zweite Zoo eine Familie Gorillas hält, prophezeie ich selbst für diese Art in absehbarer Zeit einen ähnlichen Zustand. So wird nach und nach aus einer Erhaltungszucht eine "Verwaltungszucht".
(11.07.2006, 16:52)
Saya:   Nein, Leipzig hat mindestens ein Weibchen dabei und die zieht gerade ein Kind auf. Die Männer sind aber in der Überzahl.
Die Stuttgarter Schimpansen sind lt. Beschilderung sogar reine Westafrikaner, merkwürdig dass sie trotzdem nicht vermittelbar sind.

(11.07.2006, 16:28)
Hannes:   Leipzig hat nur ne Männergruppe Bonobos oder?
(11.07.2006, 16:09)
Michael Mettler:   Ich habe bisher immer herausgehört, dass Stuttgart die Schimpansenhaltung auslaufen lassen will. Aber da Schimpansen anscheinend fast so schlecht vermittelbar sind wie Braunbären, muss man ja mit den vorhandenen Tieren wohl vorerst weiterkalkulieren (im alten Haus?).
(11.07.2006, 09:23)
Dirk K:   Soll in der Wilhelma nicht ein afrikanisches Menschenaffenhaus entstehen? Mit Gorillas und Bonobos wenn ich mich recht entsinne...
(10.07.2006, 21:15)
ZooFanKarlsruhe:   Ich glaube auch Stuttgart berücksichtigt in den Plänen für ein neues Menschenaffenhaus alle vier Menschenaffenarten. Vielleicht weiss hier jemand mehr dazu.
(10.07.2006, 20:51)
IP66:   Man muß darauf hinweisen, daß man das gesamte Dach der Innenanlagen der wuppertaler Menschenaffen beiseite schieben kann. Die Tiere erhalten damit mehr Sonnenlicht und Frischluft als die Bonobos oder Gorillas in Köln, die ihre Außengehege nur sehr sporadisch nutzen und über solche Öffnungsmöglichkeiten im Dach nicht "besonnt" werden können. Mir wäre eine Außenanlage für die Bonobos lieber gewesen als für die recht bejahrte Gorillagruppe, die mit dem "Backofen" ja gut zurechtkam.
(10.07.2006, 19:26)
Michael Mettler:   @Dennis: In der Vor-Erlebniszoo-Zeit war das sogar mal für Hannover angedacht; gut, dass es nicht dazu gekommen ist, die Bonobos säßen sehr beengt. Ihr potenzielles Heim wäre nämlich die jetzt von Faultieren und Tamarinen bewohnte Anlage im Urwaldhaus (früher Menschenaffen-Kinderstube) gewesen....

Für die Zukunft dürfte es sicherlich auch davon abhängen, inwieweit überhaupt für einen neuen Halter Bonobos zu bekommen wären und welcher Zoo es sich leisten kann, Anlagen für Horden beider Schimpansenarten (wenn wir mal bei der alten Systematik bleiben) in Dimensionen à la Leipzig zu errichten. Für das Publikum "reicht" zudem eine der beiden Arten, das muss man leider auch anerkennen.

Und was Berlin betrifft: Ich bin noch immer und angesichts der neuen Konstellation Zoo/Tierpark erst recht der Ansicht, dass im Tierpark eine Großanlage für eine der beiden Schimpansenformen errichtet werden sollte, um dort eine neue Attraktion und gleichzeitig im Zoo Platz zu schaffen. Vielleicht könnte man sogar auch die beiden Orang-Formen auf beide Gärten aufteilen.
(10.07.2006, 16:36)
Dennis:   gibts eigentlich noch einen deutschen zoo außer leipzig und Berlin, der in der zukunft noch alle vier Menschenaffenarten halten will ?
(10.07.2006, 14:58)
Walter Koch:   "An geplant" waren in Krefeld auf der
Barasinga/Elch-Anlage der Bau eines
Hauses für Nashörner mit drei Außenan-
lagen. Im übrigen finde ich es gut, daß
man sich für die Entscheidung Zeit läßt
und verschiedene Planungen durchdisku-
tiert.

(10.07.2006, 14:24)
R. Masell:   Die Drill-Anlage ist fertig. An der Wanderu-Anlage wird noch gebaut.
Ich war vor 2 Wochen in Wuppertal.
(10.07.2006, 08:40)
Dortmunder:   Original-Nachricht von der Wuppertaler HP... (anscheinend Vortäuschung falscher Tatsachen)
02.06.2006
Pfingsten im Zoo - Drills beziehen neue Freianlage

Rechtzeitig vor den Pfingstfeiertagen ist das neue Außengehege für die Drills fertig geworden. Die Urwaldpaviane, die in ihrer Heimat Westafrika sehr selten geworden sind, durften in ein großes Gehege am alten Affenhaus, unmittelbar neben der ebenfalls neuen, am 19.05.2006 eröffneten Gorillaanlage umziehen.

Der Zoo ist gut auf die Feiertage vorbereitet. Die Rhododendren stehen in voller Blüte. Im Zoo tummeln sich viele Jungtiere, nicht nur die Elefantenkinder „Bongi“ und „Kibo“, der Mittelamerikanische Tapir „Chico“, der Zwergschimpanse „Luebo“, sondern auch eine muntere Schar junger Arktischer Wölfe, Sibirischer Steinböcke, Bennettskängurus und ein Zebrafohlen


(10.07.2006, 08:34)
cajun:   @Dortmunder: Ich war letzten Dienstag dort und die Anlage war eine Baustelle. Das die seither eröffnet wurde, kann ich mir nicht vorstellen.In der Presse stand ebenso nichts, habe durch Zufall gestern die Zooartikel letzter Woche aus W´tal gelesen.
In Dortmund war nicht nur für Gorillas geplant, sondern ins Regenwaldhaus sollten auch noch Schimpansen.Angedacht war ursprünglich eben ein Menschenaffenhaus mit allen drei Arten.
(10.07.2006, 07:39)
Dortmunder:   @ cajun :

Laut Homepage des Wuppertaler Zoos ist aber auch die Drill-Anlage schon geöffnet !

@ Michael M. :

Die Gorilla-Planung für Dortmund wurde im Laufe der Planung des Orang-Hauses aus finanziellen Gründen verworfen ! Gorillas waren als zweite Art für das ursprünglich geplante Menschenaffenhaus vorgesehen
(10.07.2006, 07:19)
Michael Mettler:   Krefeld wäre also geklärt, da war Walter Koch schneller mit dem Schreiben als ich... :-)

Was soll denn noch alles auf den ehemaligen Barasingha-Bereich? Wurden hier im Forum nicht schon mal Hyänen bzw. Giraffen für diese Fläche erwähnt? Entweder sind die Planungen noch sehr flexibel, oder wir haben bald einen irren neuen Eintrag für "Beste Gemeinschaftshaltungen"....
(09.07.2006, 14:15)
Michael Mettler:   Wenn ich mal die Entwicklung in den deutschen Gorilla-Haltungen innerhalb der letzten zehn Jahre und die aktuellen Planungen zusammenfasse, entsteht eigentlich ein ähnliches Bild wie bei den Elefantenhaltungen: Eine fast flächendeckende Totalrenovierung.

Anlagen neueren Datums in Hannover, Münster, Duisburg, Wuppertal, Nürnberg, München und Leipzig; im Bau befindlich in Frankfurt; in mehr oder weniger naher Zukunft angedacht in Stuttgart, Köln, Osnabrück (derzeit kein Halter) und - falls die Planung nicht fallengelassen wurde - Dortmund (ebenfalls derzeit kein Halter). Ob der Zoo Berlin mit dem "Affendschungel" auch die Gorillahaltung ändern wird, lässt sich aus den bisherigen Info-Fetzchen nicht entnehmen, aber immerhin soll mit diesem Projekt angeblich "das Menschenaffenhaus entlastet werden". Und in Krefeld war doch auch schon von Außenanlagen für die Menschenaffen die Rede? Fehlt in der Liste eigentlich nur noch Rostock, wenn ich niemand vergessen habe. Oder hat Hodenhagen nun doch noch Gorillas?

(09.07.2006, 14:06)
Walter Koch:   Ich weiß jetzt nicht ob wir es hier im
Forum schon hatten. In Krefeld wird der-
zeit über eine neue Schimpansenanlage im
ehemaligen Barasinga-Bereich nach ge-
dacht. Die Orangs und Gorillas erhalten
dann Außenanlagen am jetzigen Standort.
(09.07.2006, 13:56)
cajun:   Nix zu danken, mache ich gern. Klaro die Gorillaanlage ist eröffnet. Ich bezog mich auf die neuen Außengehege der Drills und Wanderus.
(09.07.2006, 13:50)
Dortmunder:   Oh, dann hab ich mich wohl, mal wieder vertan ! Gut, das ich cajun und Michael M. hab... :o) Aber eröffnet ist die Anlage trotzdem schon !
(09.07.2006, 13:32)
cajun:   @Dirk K. : Du hast schon recht. Der alte "Gorilla-Backofen" ist Bestandteil der neuen Gorillaanlage. Für die Drills wurde am Kleinen Affenhaus der Zwischenweg mit in die neuen Außengehege ein bezogen, wobei das ganze noch im Bau ist.
(09.07.2006, 12:44)
Dirk K:   Wenns definitiv ist, wirds wohl stimmen^^, konnte mir die neuen Anlagen leider noch nicht angucken. Werden die Drills über einen Gittergang geleitet?
(09.07.2006, 12:09)
Dortmunder:   @ Dirk :

Da muss ich leider korrigieren, die Gorillas haben eine brandneue Anlage bei der Orang-Freianlage bekommen und die alte Anlage ist definitiv für die Drills umgebaut worden...
(09.07.2006, 12:03)
Dirk K:   Es ist sicherlich für die Wuppertaler Schimpansen und Bonobos nicht ideal, doch finde ich die Anlagen gar nicht so schlecht. Auf den oberen Plattformen können sie die Tiere so weit zurückziehen, dass sie für den Besucher nicht mehr sichtbar sind. Die Tiere bekommen Beschäftigung geboten. Die Anlagen sind meiner Meinung auch sehr hoch, so dass auch viele Klettermöglichkeiten zur Verfügung stehen und Beschäftigungsmöglichkeiten werden den Tieren sowieso immer gegeben. Epulu war, bevor Kitoto kam, oft recht aggressiv und nicht umgänglich. Jetzt ist er viel ausgeglichener. Natürlich kann die Schimpansenhaltung über kurz oder lang nicht so bestehen bleiben, doch kann man sie jetzt nicht als absolut mies abstempeln. Den Bonobos wird dann aber weiterhin im Innenraum nicht mehr Platz geboten werden können, da die Schimpansen- und die Bonoboanlage durch die Futterküche getrennt sind, weshalb sie nicht verbunden werden können. Dafür wird man den Orangs mehr Platz bieten können.
Für die Bonobos kann man aber hoffen, weil irgendwann ein Außengehege (wenn auch nicht ganz so riesig) entstehen soll.

Die alte Gorillaanlage wurde glaube ich nicht den Drills zur Verfügung gestellt, sondern für die Gorillas umgebaut und erweitert.
(09.07.2006, 12:01)
Dortmunder:   Ich versteh es eh nicht so ganz, warum die Drills die alte Gorilla-Außenanlage bekommen haben ! Mit ein wenig Umgestaltung hätte man doch da zumindest ein Provisorium für die Bonobos anlegen können, oder ?

Bin mir aber ziemlich sicher, gelesen zu haben, das auch für die Bonobos eine Außenanlage nach dem Muster der Gorillas und Orangs geplant ist !
(09.07.2006, 11:40)
Saya:   Wär schade??? Wäre angesichts der Haltungsbedingungen ein Segen; die Schimpansen sitzen nur drinnen ohne Außenanlage wie übrigens die Bonobos in Wuppertal auch. 4 Menschenaffenarten halten ist toll aber nicht unter solchen Bedingungen.
(09.07.2006, 10:53)
Dennis:   Ich finde es gut das epulu nun wieder eine Partnerin hat. Gibt man eigentlich in Wuppertal die schimpansenhaltung auf?
Wäre schade, denn dann gäbs wieder einen zoo weniger der sich mit vier Menschenaffen rümen kann.

(09.07.2006, 09:17)
IP66:   Es gab ja Kritik an der Verlagerung einer älteren Schimpansin nach Wuppertal zur Vergesellschaftung mit der dortigen Handaufzucht. Ich habe sie mir heute angeschaut - die Münsteranerin - und fand ihre Kondition - Fell, Verhalten, auch Umgang mit dem Mann - deutlich besser als beim letzten Besuch. So übel scheint es ihr in den Gehege also nicht zu gehen, auch wenn es keine Horde ist, in der sie jetzt lebt.
(08.07.2006, 20:06)
Dortmunder:   ... und was gibts neues von der schwangeren Gorilla-Mama in Münster ? Wie siehts aus bei der Gorilla-Erstzucht im Allwetterzoo ?
(07.07.2006, 21:43)
Michael Mettler:   Gute Frage. Also, wer weiß Näheres über die Münsteraner Schimpansengruppe?
(29.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Was hat das hier eigentlich noch mit dem ursprünglichen Menschenaffen-Thread zu tun ?
(29.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   ... die dann die halbwüchsigen Tiere eliminiert haben, oder wie ???
(29.06.2006, 00:00)
Hannes:   Nashörner wurden von ihnen getötet. Man hat das Problrm dadurch gelöst ältere Bullen anzusiedeln.
(29.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   War da nicht auch mal was mit umgesiedelten halbwüchsigen Elefanten in Südafrika, die dann mangels gewachsener Sozialstruktur quasi durchgedreht sind und sich gegenseitig und sogar artfremde Tiere getötet haben?
(29.06.2006, 00:00)
Saya:   Ich lese regelmäßig auf www.forwolves.org (erst auf "wolves" und dann ganz unten auf "latest wolf update news" klicken) was die vor 11 Jahren wiederangesiedelten Wölfe im Yellowstone so treiben und da steht zu meiner anfänglichen Überraschung Mord und Totschlag regelmäßig auf dem Programm. Das ist echt heftig was da so abgeht, teilweise auch innerhalb der Familien. Die Yellowstone Wölfe haben inzwischen auch vieles was ich mal dachte über Wölfe zu wissen widerlegt. Dass noch Riesen Probleme dazukommen, wenn es sich um zusammen gewürfelte Gruppen handelt, will ich natürlich nicht bestreiten!
(29.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Saya: Der Witz ist ja, dass sich gerade bei Wölfen herausgestellt hat, dass sie in der Wildbahn keineswegs ihre Aggressionen zügeln müssen, sondern ganz im Gegenteil sogar zu Nachbarrudeln entspannte Beziehungen pflegen können. Das häufige Auftreten von Aggressivität unter Gehegewölfen, das uns durch verschiedene Forscher als arttypisch vorgestellt wurde, hatte seine Wurzel darin, dass die untersuchten Rudel eben nicht natürlich gewachsen, sondern vom Menschen willkürlich zusammengestellt worden waren. Man lese nur mal Erik Zimens "Der Wolf", wieviele Wölfe unterschiedlichster Familien- und sogar Unterartabstammung immer wieder zusammengewürfelt werden mussten, bis ein einigermaßen stabiles Rudel im Gehege des Nationalparks Bayerischer Wald vorhanden war!

Die fehlende Möglichkeit, sich aus dem Wege zu gehen, spielt da bei der Gehegehaltung von Tieren schon eine entscheidende Rolle, und zwar nicht nur bei gut "bewaffneten" Arten - auch Tauben können sich gegenseitig umbringen, wenn man die falschen Tiere zusammensperrt, das hat schon Konrad Lorenz beschrieben.

Vielleicht liegt das Problem eher in der Diskrepanz zwischen der Sozialstruktur, die der HALTER gern sehen möchte und der, welche die betreffenden TIERE gern hätten. Auch da gibts ja reichlich Beispiele von Haltern mehrerer Hunde, welche unter sich eine Rangordnung ausgemacht haben, die von Herrchen/Frauchen so nicht akzeptiert wird, weil der liebste/älteste/erste Hund gefälligst an erster Stelle stehen soll. Kann es sowas auch in Zoos geben, dass z.B. ein Tier nicht oder erst spät aus einer kriselnden Gruppe genommen wird, weil es für den Pfleger/den Zoo usw. eine bestimmte Bedeutung hat - bei Menschenaffen z.B. enge Bindung durch Handaufzucht?
(29.06.2006, 00:00)
Saya:   Ich vermute es gehört zur Natur der Schimpansen (und auch der Wölfe), dass es zu sehr agressiven Auseinandersetzungen kommen kann. In der Natur steht aber immer der Druck des Überlebens dahinter, dh die Tiere wissen (jedenfalls intuitiv) dass sie in einer großen Gruppe besser geschützt sind (vor Übergriffen von Nachbargruppen) bzw. bei Wölfen besseren Erfolg beim Beutemachen haben, und bleiben deswegen zusammen und zügeln ihre Agressionen, so dass extrem agressive Übergriffe und Daueragressionen nicht die Regel sind. Und wenn es doch einmal zu extremen Spannungen kommt kann der Unterlegene immer noch den anderen aus dem Weg gehen bzw. abwandern (bei Wölfen). Im Zoo fehlt der Druck, Gelegenheit sich richtig aus dem Weg zu gehen hat man auch nicht und dazu kommt dass die Tiere auch häufig nichts besseres zu tun haben . Vielleicht muss man einfach akzeptieren, dass man Tiere mit einem so dynamischen Sozialverhalten zu dem (auch in der Natur) extreme Agressionen gehören einfach nicht dazu eignen, in Zoos "um jeden Preis" in einer großen Gruppe gehalten zu werden.
(28.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @cajun: Das habe ich mich auch gefragt, als ich den Text las, denn von den Männerbünden bei Schimpansen habe ich schon gehört, aber Menschenaffen sind nun mal nicht gerade "mein" Gebiet. Warum entsteht in einer natürlich gewachsenen Gruppe derartiger Stress? Spielen da nicht vielleicht andere Faktoren eine Rolle und nicht so sehr das Geschlechterverhältnis?

Angesichts der Münsteraner Gedanken über die Fortführung der Wolfshaltung (siehe unter "Wölfe" im Forum) frage ich mich, ob die Vorgehensweise bei den Schimpansen nicht sogar ähnlich motiviert sein könnte: Wir haben eine schöne, große Anlage und möchten darauf eine schöne, große Tiergruppe zeigen. Nachwuchs ist erwünscht (also keine "Pille"), die jungen Männchen lassen sich aber kaum absetzen - also vergrößern sie als Kastraten wenigstens noch optisch die Gruppe...

Nur Hirngespinste? Keineswegs! Genau so wurde in Hannover vor 30 Jahren mit Impalas verfahren. Überzählige Jungböcke wurden kastriert (und enthornt, da sie nach der Kastration fehlgebildete Hörner entwickelten) und blieben im Bestand, und der Zoo konnte so ein schönes großes Rudel präsentieren. Als genug weiblicher Nachwuchs aufgelaufen war, wurden die letzten Kastraten abgegeben.
(28.06.2006, 00:00)
cajun:   Sorry, nicht unter "Zoo news", sondern unter "Pressemeldungen der Zoos"hier!
(28.06.2006, 00:00)
cajun:   Deswegen freut sich Münster wohl sehr über weiblichen Schimpansen-Nachwuchs, siehe Zoo-News.
Die Umsetzung der Schimpansin letztes Jahr nach Wtal hat bestimmt auch was mit der Prämisse ( EU-Auflage) zu tun Menschenaffen nicht mehr allein zu halten. Wobei ich mich einerseits für "Epulu" gefreut habe, andererseits gehofft hatte, dass er in ein entsprechendes "Altenquatier" umzieht und diesen W-taler "Aquarium-Käfig" verläßt. Nun hat das Wuppertaler Menschenaffenhaus also nachwievor alle vier großen Menschenaffenarten!Vermehren tun sich aber nur die Bonobos, die als einzige Art im Haus keine Außenanlage haben.
Nochmal den Bogen zu Münster geschlagen: laut Stand der Verhaltensforschung an Schimpansen wandern in der natürlichen Gemeinschaft die Weibchen mit erreichen der Geschlechtsreife ab, während die Männchen im Stammgebiet bleiben und hierarchisch in der Gruppe aufzusteigen versuchen . Wenn man nun bei den wesentlich größeren Elefanten neuerdings versucht deren Mutterfamilien und die Abwanderung von Bullen zu simulieren, wäre es nicht dann auch sinnvoll eine Schimpansengruppe nach den gegebenen Bedingungen zu managen?
(28.06.2006, 00:00)
th.oma.s:   dies macht in der tat sehr nachdenklich,
wenn die erzeugerzoos ihre menschenaf-fen nicht mehr vernünftig halten können, dann sollen Sie diese auch unversehrt und kostenpflichtig entsprechend anderweitig unterbringen...eine haltung von menschenaffen so zusagen unter kastrationsprämisse gehört verboten und den verantwortlichen das handwerk gelegt...
(28.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Laut Münsteraner Jahresbericht 2005 ist es nun schon so weit, dass Zoo-Menschenaffen nicht nur sterilisiert werden, wie das schon lange vorher mit Orang-Mischlingen (z.B. in Hannover) gehandhabt wurde, um ihre Weitervermehrung zu verhindern; nun gibt es bereits Kastrationen "aus züchterischen bzw. aus Gründen des Gruppenfriedens". Eine Schimpansin wurde kastriert, da sie durch bewusste Ausnutzung ihrer Attraktivität während der Brunst immer wieder Stress und Bissverletzungen in der Gruppe provoziert hatte; weil sich dies auch nach dem Eingriff nicht legte, siedelte sie nach Wuppertal um, wo sie dem verwitwetetn Epulu nun Gesellschaft leistet. Das zweite kastrierte Tier ist ein Nachzuchtmännchen. "Wegen des ungünstigen Geschlechterverhältnisses können wir die Kastration weiterer männlicher Jungtiere in Zukunft nicht vermeiden - andernfalls würde der Stress in der Gruppe mit mehreren geschlechtsreifen Männchen zu groß."

Mit der Sozialstruktur von Schimpansen im Allgemeinen kenne ich mich wenig und mit der der Münsteraner Gruppe im Speziellen überhaupt nicht aus, weswegen ich hier keine persönliche Wertung abgebe. Nachdenklich gemacht hat mich diese Neuentwicklung nur, weil es noch gar nicht so lange her ist, dass selbst jedes noch so lebensschwache Menschenaffenbaby in den Zoos mühsam mit der Flasche hochgepäppelt wurde. Nun ist das größtenteils nicht mehr nötig, und schon müssen sogar Menschenaffen kastriert werden!
(28.06.2006, 00:00)
IP66:   Einzelhaltung von Menschenaffenmännern ist eine Folge der Geburtenstatistik in ihrer Relation zur Großgruppenhaltung. Es scheint - mit der Ausnahme des Bonobos - schwierig zu sein, mehrere ausgewachsene Männer in einer Gruppe zu halten. Wer also, wie etwa Hamburg in seinem neuen Orang-Haus - für eine große Anlage eine große Gruppe braucht, der kombiniert viele Weibchen mit einem ausgewachsenem Mann. Eventuell kommen noch ein paar subadulte Männer hinzu, aber damit entstehen dann auch die Probleme. Maias war der Mann des Paares, das seinerzeit allein im heutigen Südamerikahaus auf der Nordseite lebte. Die Jungtiere dieses Paares - alle Handaufzuchten - wurden in die Großgruppe integriert, die Männer aber aus dieser jeweils abgegeben. Beim Umzug ins neue Haus erhielt die Großgruppe dann das Großgehege, das alte Paar zog in den Käfig am Eingang und blieb dort, bis beide Tiere starben, wobei der Mann länger gelebt hat. Insofern ist das Problem in gewisser Weise schon ein Kind der Zeit, aber eher eine Folge von Moden denn von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Komplex ist schon einmal in diesem Forum diskutiert worden, mit besonderem Blick auf das neue Haus in Hamburg.
(21.06.2006, 00:00)
cajun:   In Nürnberg gibt es keine Orangs mehr. Der gesamte Bereich ist nun für die Gorillas zugänglich. Im neuen Zooführer steht immer noch, dass die Orangs eine eigene Außenanlage erhalten sollen.Weiß jemand seit wann die Tiere weg sind, bzw. was mit ihnen passierte?
(21.06.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   In Köln ist das Gehege nun mit Kleideraffen besetzt, der Orang ist weg, das Weibchen in Duisburg lebt immer noch alleine.
Wie willst du sowas umgehen, Apeman, wenn die Tiere einfach unverträglich sind?!
(09.06.2006, 00:00)
Hannes:   Ist die Einstellung Orang Utans seien Einzelgänger nicht veraltet?
Es ist doch so das sie in freier Wildbahn aufgrund geringen Nahrungsangebots eher Solitär leben jedoch nach Möglichkeit soziale Kontakte Pflegen.
(09.06.2006, 00:00)
Apeman:   Ja werden die beiden Tier in Köln und Duisburg noch gehalten?
(09.06.2006, 00:00)
Saya:   Orangs gelten ja offiziell als Einzelgänger, daher werden Einzelhaltungen wohl nicht als so problematisch angesehen. Ob das so stimmt, sei dahin gestellt.

@IPP: Ist Maias gestorben?
(07.06.2006, 00:00)
IP66:   In Köln saß bis vor etwa einem Jahr Maias, der letzte Import, in dem Käfig neben dem gorillaseitigen Eingang des Menschenaffenhauses. In Duisburg gab es lange ein Weibchen (geb. wohl 1959), von dem ich aber nicht mehr weiß, ob es noch lebt.
(07.06.2006, 00:00)
Apeman:   ich dachte man kann solche Einzelhaltungen umgehen?

(06.06.2006, 00:00)
Jana:   Ja, der alte Ferda im Usti. Er ist mindestens 30 glaube ich, er lebte lange Jahre im Prag, aber war hier nicht geboren (ich tippe auf DDR, vielleicht Leipzig?).

Im Dvur Kralove lebt zurzeit allein der Gorilla-Mann Tadao. Seine letzte Weibchen Kamba kam letzte Jahr nach Prag. Dvur versucht jetzt, die ausgeliehnte Messy und Menouche aus London zurückzuholen.
(04.06.2006, 00:00)
Stefan Schubert:   Im tschechischen Usti nad Labem lebt neben einer Familiengruppe Borneo-Orang Utans ein alter Hybridenmann mit stark ausgeprägten Backenwülsten!
(03.06.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   In Berlin leben 2 einzelne Orangs.
(03.06.2006, 00:00)
Apeman:   Wer weiß in welchen europäischen Zoos es noch einzeln gehaltene Menschenaffen gibt.
(03.06.2006, 00:00)

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