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Zwei Zoos, eine Stadt



Karsten Vick:   Der Vogelpark Marlow war immer in Marlow geplant und arbeitet jetzt sehr gut mit dem Berliner Zoo zusammen (Tiertausch). Ich denke, das Projekt bei Berlin war was anderes. Auch bei mir in der Nähe plant jemand seit der Wende einen Vogelpark und ist voriges Jahr immerhin schon bis zur Genehmigung des B-Plans gekommen. Auch ein Primatenpark a la Apenheul sollte damals in Ostdeutschland entstehen. Aber außer Marlow und einigen Wildparks, Naturerlebnisparks und Aquarienhäusern ist nicht viel neues entstanden.

Doch nun wirklich zurück zum Thema. Die Entstehung von 2 Zoos in Berlin und deren Umgang miteinander haben wir ausgiebig diskutiert. Außer diesem Fall kenne ich nur noch Poznan aus eigenem Erleben. Da gibt es auch einen traditionsbewussten Innenstadtzoo, der sich ganz langsam auf weniger platzintensive Tiere umstellt. Sie haben viele Reptilien, Affen, an Großtieren Giraffen, Antilopen und Zebras. Der jeweils letzte Elefant, Löwe und Tiger kriegt sein Gnadenbrot bzw. ist schon gestorben. Für Elefanten ist eine große Anlage im neuen Zoo geplant, was aus dem Raubtierhaus werden soll, weiß ich nicht. Der neue Zoo entstand in den Siebzigern am Rande der Stadt in einem Naherholungsgebiet. Da gibt es noch reichlich Platz zum Bauen für Großtiere.

Die tschechischen Zoos Plzen und Decin haben je eine Zweigstelle in der Stadt: "Akva-Tera" in Plzen ist eine ganz hübsche Aquarien- und Terrarienausstellung, "Sulawesi" in Decin besteht nur aus 4 Terrarien und einem Nachttier-Zimmer, ich glaub mit Schlankloris.
(01.05.2006, 00:00)
Togo:   @Zoosammler
In New York gibt es nicht nur zwei Zoos , sondern derer 4 , dazu kommt noch das Aquarium ! Alle 5 Einrichtungen werden von der New Yorker Zoological Society betrieben , und ergänzen sich in ganz herrvorgander Weise ! In Tokio gibt es neben den beiden Zoos insgesamt 3 verschiedene Aquarien und in Yokohama gibt es auch 4 Zoos ! Über die Besucherzahlen der einzelnen Einrichtungen kann ich freilich nichts sagen , aber so wie es aussieht , können alle Zoos nebeneinander problemlos existieren. Im Fall von Tokio ist sicherlich die Größe der Stadt , die Berlin wie ein Vorort erscheinen läßt , von Bedeutung. Den Frankfurter Zoo und den Opel-Zoo zusammenzurechnen , halte ich für falsch , da es zwei verschiedene Städte sind , das Gleiche gilt ja auch für den San Diego Zoo und den über 30 Meilen entfernten Wild Animal Park. In Frankfurt gibt es aber dennoch einen zweiten , wenn auch bedeutend kleineren und weniger bekannten Zoo im Stadtteil Schwanheim , einen Vereinszoo , genannt Walter Kobalt Zoo , der vorwiegend Kleinsäuger hält ,aber auch Hirsche , Esel , Ziegen und Schafe , dazu verschiedene Vögel. Der Eintritt ist frei. Der Zoo ist bequem mit der Straßenbahn erreichbar , er liegt direkt neben der Endhaltestelle"Schwanheim".

(01.05.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: Davon habe ich damals, als es aktuell war, von einem Mitarbeiter des Berliner Zoos gehört. Weiß allerdings nicht, ob das Thema in Berlin jemals in den Medien auftauchte; bis in unsere hannoverschen Zeitungen ist es jedenfalls nicht gedrungen (was bei einem lokalen Thema allerdings nicht weiter verwundert).

Als später der Vogelpark Marlow eröffnet wurde, fragte ich mich allerdings, ob DAS etwa der "befürchtete" Park sein solle und das Berliner Selbstverständnis die Definition "vor den Toren Berlins" bis zu diesem Landstrich ausdehnt....
(01.05.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Michael, die Sache mit dem Vogelpark bei Berlin, hast du davon nur gehört oder steht das auch irgendwo geschrieben? Darüber würde ich gern näheres erfahren, da ich noch nie vorher davon gehört habe. Es gab in der Wendezeit wohl etliche solche Pläne, doch nur wenige wurden verwirklicht. An Vogelparks wohl nur der in Marlow. Und um den Bogen zum Thema zurück zu schlagen: In Berlin war damals auch der Bau eines Delphinariums in Friedrichshain geplant.
(30.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Bevor jetzt jemand auf die letzte Frage von Hannes gleich vehement "nein" sagt, weil ein Wildgehege und ein Zoo doch zwei Paar Stiegel seien: Das Wisentgehege Springe hat drastische Besucherrückgänge zu verzeichnen, seit der Zoo Hannover umgebaut wurde, und da gibt es kaum Ãœberschneidungen im Tierbestand. Ergebnis einer Umfrage, die Springe in Auftrag gegeben hat: Gerade Familien mit Kindern bzw. die Kinder selbst finden das Wisentgehege zu langweilig. Springe bleibt nichts anderes übrig, als ebenfalls auf eine Art Erlebnis-Schiene zu setzen - mittlerweile gibt es ja einen vollen Event-Kalender dort.

Kein Zweifel, dass der Zoo daran "Schuld" hat, weil er neue Maßstäbe in der Erwartungshaltung gesetzt hat. Wenn sich der Umbau in Hannover ja sogar bei Hagenbeck bemerkbar gemacht haben soll...

An anderer Stelle habe ich ja schon mal erwähnt, dass der Zoo Berlin kurz nach der Wende alles unternommen hat, um den Bau eines Vogelparks vor den Toren Berlins zu verhindern (wie man sieht, mit Erfolg). Wenn der traditionsreiche, berühmte und artenreichste Zoo der Welt schon vor einem neuen, einseitig spezialisierten Park im Einzugsgebiet einer Millionenstadt zittern muss, soll noch einer sagen, es gäbe keine Konkurrenz unter Zoos!
(30.04.2006, 00:00)
Hannes:   In der Soap ein Doc für alle Felle wurde davon das nirgendwo auf der Welt die so viele Zoos auf so engem Raum sitzen.
Viele Städte haben auch Wildgehege und ähnliches in näherer umgebung.
Ich glaube alleine um Hamburg gibt es 3 Stück. Sollte man diese auch als Konkurrenz nehemen?
(30.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Wenn man Frankfurt und Kronberg "zusammenrechnet", müsste man allerdings aufgrund ähnlich kurzer Entfernungen das Ruhrgebiet und seine unmittelbare Umgebung als Mega-Stadt mit mehreren Zoos betrachten! Nirgendwo sonst bei uns sitzen sich große Zoos so dicht auf der Pelle. Ich habe mir selbst schon mal den Spaß gemacht, vom Duisburger Zoo aus mit der Straßenbahn (!) zum Aquazoo Düsseldorf zu fahren - wenn ich mich recht erinnere, musste ich nicht mal zwischendurch umsteigen.
(30.04.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   In Hamburg hatte man auch von 1907-1934 die wahl zwischen Hagenbeck und Zoo (heute Planten un Bloomen). Hagenbeck setzte sich damal aber gut durch und der Zoo wurde geschlossen.
(30.04.2006, 00:00)
Zoosammler:   Das Phänomen der beiden Berliner Zoos und seine Folgen werden hier im Moment ausführlich diskutiert.
Eine so seltene Erscheinung ist es ja nicht, dass eine (große) Stadt zwei oder mehr Zoos besitzt.
Mir fallen im Moment
- New York (Bronx/Central Park)
- San Diego (Zoo/SeaWorld/WAP)
- Chicago (Brookfield/Lincoln)
- Paris (Vincennes/Plantes/Acclimation)
- Madrid (Zoo/Faunia)
- Poznan (alter/neuer Zoo)
- Tokyo (Ueno/Tama)
- und das schon erwähnte Frankfurt (obwohl Kronberg durchaus einige Kilometer von der Stadt entfernt ist)
ein.
Wie funktioniert es in diesen Städten? Stehen die Zoos in Konkurrenz zueinander, ergänzen sie sich im Angebot, unterscheiden sie sich im Tierbestand, sind sie von der Schließung bedroht, werden sie von den Besuchern akzeptiert, gehören sie gar zusammen oder sind es völlig autonome Unternehmen? Und v.a.: Wie kam es dazu, dass mehrere Zoos in ein und der selben Stadt entstanden?
Vielleicht können die Berliner (auch wenn hier die Geschichte des Zweifach-Zoos (wahrscheinlich) im Gegensatz zu allen anderen Städten politisch bedingt ist) ja noch was lernen...
(30.04.2006, 00:00)

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