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Zoo Berlin vs. Tierpark Berlin



Michael Schulz:   Na wie gesagt die Dingos oder zumindest einer ist ja noch da, allerdings an anderer Stelle, neben den Mähnenwölfen. Im übrigen baut nicht nur Berlin TP und Münster für Buntmarder, sondern auch Nürnberg ist grade dabei eine große und sehr schöne Anlage für die Buntmarder zu bauen.
(29.08.2007, 14:35)
IP66:   Da baut ja mit Münster noch ein Zoo für Buntmarder! Will man denn wirklich zwei Rothundgruppen halten? Ich fand die Verbindung von Dingo und Haustierzoo immer recht spannend, zumal die Haltung von domestizierten Hunden in solchen Anlagen nicht die Regel ist und fände das Verschwinden schade.
(29.08.2007, 12:27)
Steffen Kohler:   In die alte Rothund- Anlage werden nach dem Umbau Buntmarder einziehen.
(19.08.2007, 14:10)
Patrick Kalscheuer:   Ich war vor einem Monat noch im TP und die Waldhunde waren damals noch immer im selben Gehege wie vorher auch - in einer Reihe mit dem Urwalddingo und den Mähnenwölfen.
Und ja, die Schabrackenhyäne war noch immer im Brehm-Haus untergebracht.
(19.08.2007, 13:31)
Michael Schulz:   Die steht derzeit leer und wird gerade umgebaut, aber mehr als ein Schild auf dem stand "Anlage derzeit nicht besetzt" war nicht zu sehen.
(19.08.2007, 10:43)
Michael Mettler:   Und wie wird nunmehr die alte Rothundanlage gegenüber den Rotluchsen genutzt? Oder steht die derzeit leer?
(18.08.2007, 22:23)
Michael Schulz:   Auch wenn es mehr als beschwerlich war, den Zoo komplett abzulaufen, so habe ich von vorn bis hinten alles abgegrast, also auch den Kinderzoo! :-)
Dingos sind mir beim letzten mal nicht aufgefallen, aber der Beschreibung nach ist der neue Dingo dann wohl doch ein alter und zwar der schwarze mit den hellen Abzeichnungen in Gesicht und den Füßen.
Bei den Schabrackenhyänen habe ich nur das Männchen gesehen im Brehmhaus. Die beiden Aussenanlagen werden wie gesagt beide von den Streifenhyänen bewohnt. Wünschenswerter Weise wäre es sicher sinnvoll dass die Schabrackenhyänen eine der beiden Anlagen übernehmen, aber bisher sind sie noch im Brehmhaus. Das Gehege am Kinderzoo was dann wohl vormals den Dingos gehört haben muss wird jetzt von Rothunden genutzt, zusätzlich zur neuen Anlage. Konnte allerdings auf beiden Anlagen keine Rothunde sehen und wie gesagt. Waldhunde habe ich nirgendwo entdecken können obwohl ich jeden Winkel zumindest vermeintlich abgegrast habe..

(18.08.2007, 17:28)
Michael Mettler:   @Michael Schulz: Hast du dich auch im Kinderzoo umgesehen? Die Urwalddingos lebten nämlich bislang in einem dortigen Gehege, waren aber dem Aussehen nach schon sehr alt; ich sah vor ca. 3 Jahren einen roten und einen schwarzen mit hellen Abzeichen. Könnte es sein, dass der "Neue" eigentlich der letzte Alte ist und dessen vorheriges Gehege im Kinderzoo nun von den Waldhunden bewohnt wird?

Sind die Schabrackenhyänen noch im Brehm-Haus - eigentlich sollten doch die auf die frei gewordene Freianlage?
(18.08.2007, 16:23)
Michael Schulz:   Mit Erstaunen habe ich festgestellt, dass es gar keinen eigenen Thread für den Tierpark Berlin gibt, sondern nur einige Mischthreads. Nun ja um nicht noch einen anderen zu eröffnen poste ich nun hier.
Am Donnerstag war ich nach einem Jahr mal wieder im Tierpark und ich wollte kurz ein paar Dinge berichten, die mir aufgefallen sind.
Zunächst konnte ich die neuen Anlagen für die Tüpfelhyänen und die Rothunde sehen. Sind meiner Meinung nach sehr gut gelungen und die Tiere haben einiges mehr an Platz zur Verfügung. Ebenso kommt die neue Anlage der Tüpfelhyänen den Streifenhyänen zu Gute, die nun zwei Anlagen zur Verfügung haben.
Hirschziegenantilopen sind nicht mehr im Bestand. Die Nilgau-Antilopen sind nun allein auf der großen Anlage. Ebenso scheinen die Waldhunde nicht mehr im Bestand zu sein. Ich konnte sie jedenfalls nirgendwo im Zoo entdecken. Dafür ist aber neu im Bestand 1,0 Urwalddingo, der neben den Mähnenwölfen untergebracht ist. Der Süße scheint sehr zutraulich zu sein. Nachdem er sich anfänglich in seinem Häuschen versteckt hatte, konnte man ihn ganz leicht durch zurufen an den Zaun locken. Hübscher Kerl im übrigen. Ansonsten gibt es nicht sehr viel neues zu berichten. Die begehbare Känguruh-Anlage ist auch sehr schön geworden, auch wenn ein direkter Kontakt mit den Känguruhs eher unwahrscheinlich ist, da sich die Tiere von den Besucherwegen fern halten. Nun... So viel dazu, falls noch Fragen sind, kann ich gern versuchen sie zu beantworten.
(18.08.2007, 15:53)
steffi:   aus reinem Interesse
(28.09.2006, 16:04)
steffi:   aus reinem Interesse
(28.09.2006, 16:03)
Karsten Vick:   @steffi: Lt. ISIS leben in Berlin 9,14 Mishmitakine und das dürfte auch ungefähr stimmen. Seit der Ankunft des neuen Zuchtbullen "Rangun" vor 2 Jahren wurden recht viele Kälber geboren, 2005: 4,3 und 2006 ungefähr 6. Mit Namen kann ich allerdings nicht dienen.
Aber wofür brauchst du das denn alles (wenn man mal fragen darf)?
(28.09.2006, 14:14)
steffi:   weiß jemand über den Bestand an Mishmi-Takinen Bescheid evtl. mit Namen und Daten? Vielen Dank ím Voraus!!
(27.09.2006, 16:51)
Oliver Jahn:   Ich habe das Osterwochenende in Berlin verbracht und den ganzen Samstag im Tierpark zugebracht. Es waren Himmel und Menschen unterwegs und ich kann einfach nur sagen, es war toll. Ich habe den Besuch genossen und alle anderen Besucher die ich gehört und gesehen habe auch. Das Elefantenkalb war mit seiner Mutter auf der Freianlage, die Amurtiger haben ein Jungtier, selbst im Affenhaus waren viele Besucher und ich hörte immer wieder den Satz: "Schau mal, hier gibt es noch Meerkatzen!" Trotz aller Kritik, es war ein schöner erster Frühlingstag. Die Besucher waren vielleicht auch deshalb so positiv gestimmt, weil nach dem langen Winter endlich mal ein ganzer Tag Sonne sehr wohltuend war und die Tiere waren sehr aktiv. Auch den Stand der Tierparkfreunde am Kinderzoo habe ich besucht und war erstaunt, wie freundlich man hier empfangen wurde und was dort alles geboten wurde!! Bis hin zu alten Leipziger Zooführern!!! Ich habe echt überlegt, ob ich in den Zoo oder in den Tierpark fahre, ich habe es nicht bereut, mich für den Tierpark entschieden zu haben.
P.S. Leider sind die Schuhschnäbel nicht mehr da!
(18.04.2006, 00:00)
th.oma.s:   zur gemeinschaftshaltung von huftieren:
m.E. sollte der bedrohungsgrad der jeweiligen spezies eine rolle spielen, wer im freiland hochbedrohte arten in den zoobestand aufnimmt, sollte auch verantwortung für den fortbestand der art übernehmen, d.h.nach möglichkeit große herden halten und sicherung der foundergene anstreben, unter diesen umständen sollte eine aus meiner sicht grundsätzlich anzustrebende gemein-schaftshaltung zweitrangig sein...
(14.04.2006, 00:00)
Dirk K:   Auf dem Hinweisschild an der Anlage ist ein Schlupf im Juni 2005 aufgeführt. Die Jungtiere und die Eltern sind seit dem jedoch im Winterquatier. Ob das der Stall ist, oder ob die Tiere zur Zucht in den Hausenhof gebracht wurden, weiß ich nicht.
(14.04.2006, 00:00)
Michael Amend:   @Dirk K.
Krefeld züchtet Sekretäre ? Das höre ich jetzt zum ersten Mal.Weiß Jemand etwas Näheres dazu ?
(14.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Sitara: Cabarceno aber nur dann, wenn es dort wieder einwandfreies Futter gibt.... Wurde von der EEG immerhin schon mehrfach bemängelt, dass man da den Elefanten vergammeltes Futter reicht. Da nützt dann auch die schönste Freianlage nichts (bzw. doch, immerhin können die Elefanten dort grasen und auf diese Weise einen Ernährungsausgleich schaffen).
(14.04.2006, 00:00)
IP66:   In Sachen Elefanten scheinen mir, wie ich schon häufiger geäußert habe, die völlig kettenfreien Systeme noch nicht genügend erprobt - insofern bin ich eher froh, daß es noch Zoos gibt, die es anders machen. Daß das Elefantenhaus ein schwieriger Bau war und unter Beobachtung welcher Vorbilder und Maximen es geplant und errichtet wurde, müßte man noch einmal systematisch untersuchen. Immerhin bot und bietet es die Möglichkeit, eine entsprechende Anzahl von Tieren zu halten - das mir recht gut gefallende neue wuppertaler Gebäude bietet diese Möglichkeit nicht, und wie viele Tiere man in Köln unterbringen können wird, muß sich erst erweisen.
(14.04.2006, 00:00)
Dirk K:   In Krefeld züchten die Strauße und Sekretäre sehr gut auf der großen Anlage. Nur sind die Sekretäre mit den Jungvögeln danach sehr lange im Winterquatier. Die Zebras abgesperrt zu lassen halte ich auch für die bessere Lösung. Wenn die Antilopen- und Straußenjungtiere jedoch etwas älter sind, kommen die Zebras auch an manchen Tagen auf die große Anlage.
(14.04.2006, 00:00)
Sitara:   @ Albert Roolfs: ...und ich würde als Afrikanische Elefantenkuh eher Carbáceno vorziehen! ;-) Aber Spaß beiseite, es würde mich interessieren, an welchen Punkten Sie diese Behauptung festmachen. Was genau ist denn in dem Dickhäuterhaus in Berlin Friedrichsfelde BESSER als im Wuppertaler Elefantenhaus? Zumindest habe ich Ihre Bemerkung so verstanden.
(14.04.2006, 00:00)
Michael Amend:   @Albert Roolfs
Ich kann Herrn Mettler nur zustimmen.
Was den Trampeltierhengst in Rotterdam angeht, so hängt das stark vom Einzelier ab.Ich könnte meinen Dromedarhengst so zuiemlich mit allen, männlichen Hufteiren zusammenhalten, das würde ihn nicht stören, außer andere Kamelhengste...Braunbären züchtet so ziemlich kein Zoo in Deutschalnd mehr,und wenn Jungtiere von HUfteiren auf Gemeinschaftsanlagen eien Zeit lang abgeperrt bleiben, so muß das nicht zwanmgsläufig mit der gemeinschaftshaltung zun haben.Und was den Zoo von Santa Barbara anbelangt, den ich im Oktober 2005 besucht habe, diesen Zoo kann man wohl kaum als ein positives Beispiel anführen, denn ergehört mit Abstand zu den schlechtesten Zoos, die ich in Amerika gesehen habe.Es ist zwar für den Normalbesucher sehr schwierig, aber die Qualität eiens Zoos misst daran, wie die Tiere hinter den Kulissen gehaltenw erden, genausogut wie davor ? Sie wären übersrchat, wie es in San Diego hinter den Kulissen aussieht...Nun, Santa Barbabara sieht aber schon vor den Kulissen schlimm aus, alte, kleien, ungepflegte Anlagen, der ganze Zoo ist sehr schmuddelig und ungepflegt, die Elefantenhaltung, trotz Neuanlage, ist eien Zumutung,ebenso die Reptillien,-Vogel,-und Huftierhaltung.Ein stark verbesserunswürdiger Zoo in einer stadt, in der es vor Superrecihen nur so wimmelt...Schöne Kulissen machen noch lange keinen guten Zoo aus.
(14.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Albert Roolfs: Als Hannoveraner bin ich Gemeinschaftshaltungen seit Jahrzehnten gewohnt und kann nicht ganz nachvollziehen, dass sie für die Zucht ungeeignet sein sollen - hier klappt das jedenfalls seit ewigen Zeiten gut. Sicherlich kommen Verluste vor (Elenantilopenbullen sind dabei nicht selten "Täter"), aber eher in der Form von Unfällen, und die gibt es bei "artreiner" Haltung genauso.

Dass junge Huftiere nicht vom ersten Tag an für den Besucher zu sehen sind, halte ich für unwichtig bzw. in bestimmten Fällen sogar für angebracht: Manche Jungtiere müssen nämlich erst einmal ihre Mutter richtig kennenlernen (umgekehrt geht es schneller), um sich auf der Außenanlage nicht zu falschen Tieren hin zu orientieren und dadurch möglicherweise in Gefahr zu geraten.

Einen solchen Fall gab es in Hannover mal mit zwei gleichzeitig geborenen Spießbockkälbern, die ihre Mütter verwechselten und von der jeweils falschen heftige Hornstöße bezogen. Die Mutter-und-Kind-Paare mussten schleunigst wieder getrennt werden und wurden erst Tage später erfolgreich zusammengebracht. Und das geschah wohlgemerkt innerhalb der selben Tierart, man kann also keine Gemeinschaftshaltung dafür verantwortlich machen.

Dass Zebras für junge Antilopen eine tödliche Gefahr darstellen können, ist hinlänglich bekannt - nicht ohne Grund lässt z.B. Krefeld seine Zebras eben NICHT auf die große Steppenanlage, sondern hält sie separat.

In Hannover wachsen allerdings TROTZ der Zebras jedes Jahr junge Impalas und Elenantilopen auf der Afrikasteppe heran, nebenan züchten die mit Straußen vergesellschafteten Kaamas regelmäßig, Pferdeantilopen und Dikdiks haben in ihrem Gehege gleichzeitig Junge. Als die Hulmans noch mit Barasinghas zusammenlebten, gab es ebenfalls bei beiden Arten Nachwuchs. Bei den ebenfalls dort lebenden Jungfernkranichen und Mandarinenten nicht, doch legte man dort offensichtlich auch keinen Wert drauf, denn ihnen wurden keine Nistmöglichkeiten zur Verfügung gestellt (das kann man allerdings kritisieren, Vögel als bloßes Schmuckwerk sollten der Vergangenheit angehören). Und auch vor dem Umbau des Zoos gab es züchterisch funktionierende Gemeinschaftshaltungen. So züchteten auf der alten Giraffenanlage in den 80ern gleich fünf Paarhuferarten gleichzeitig: Rothschildgiraffe, Großer und Kleiner Kudu, Schirrantilope und Grantgazelle. Auf der jetzigen Giraffenanlage sorgen Giraffe, Blässbock und Springbock für Nachwuchs, die Bergzebras sind dafür wohl noch zu jung. Und, und, und....

Angesichts dessen frage ich mich, ob da wohl manche Zoos halterisch etwas falsch machen, wenn sie die Tiere länger separieren müssen. Womöglich fehlen z.B. Abliegemöglichkeiten für Antilopenjunge oder Vorgehege mit engen Durchschlüpfen, in welche größere Arten nicht folgen können.

Auch ich habe noch nie Jungbären auf Bär-Wolf-Anlagen gesehen. Das wundert mich allerdings weniger, denn wer züchtet schon noch Braunbären? Wo keine Jungen erwünscht sind, gibt es eben auch keine bzw. werden die Alttiere nicht selten auch sterilisiert oder kastriert (so früher die hannoverschen Braun- und Schwarzbärmänner).

Dazu kommt, dass auch ohne Gemeinschaftshaltung oft männliche Tiere separiert werden, um den Nachwuchs besser zu steuern (Einhuferhengste, Antilopenböcke usw.) - angesichts der Haltungsbedingungen (Enge und Strukturlosígkeit) in vielen dieser "Klosterzellen" ein Zustand, an dem auch mal gearbeitet werden sollte.

Nun bezogen sich meine Einwände größtenteils auf Säugetiere. Auf dem Vogelsektor bin ich viel eher geneigt, der artlich getrennten Haltung zuzustimmen, sofern sich Arten als störungsanfällig oder aggressiv erweisen. In den Freiflughallen der Zoos brütet z.B. nur jeweils die Minderheit der Arten erfolgreich (wobei man fairerweise sagen muss, dass man bei vielen die Geschlechter äußerlich nicht unterscheiden kann und es wahrscheinlich nicht selten ungewollt eingeschlechtliche Haltungen gibt).
(13.04.2006, 00:00)
Albert Roolfs:   @Michael Amend In Münster gibt es eine Afrika Gemeinschaftsanlage mit Zebras, Gnus, Springböcken, Elenantilopen, Wasserböcke, Strauße, Kronenkraniche und Perlhühner. Die Strauße im Tierpark Berlin sind in Münster geboren. Nur im Tierpark Berlin konnte ich als Besucher die gesamte Straußenzucht beobachten. Eiablage, die Brut, abwechselnd vom Männchen und von beiden Weibchen, sowie das Führen der Küken durch die erwachsenen Tiere. In Münster bleiben die Jungtiere der Strauße, der Gnus, der Springböcke, der Wasserböcke, ja sogar der Zebras die erste Zeit hinter den Kulissen. Der Besucher bleibt ausgeschlossen. Die Gemeinschaftshaltung von Trampeltier und Przewalsky-Pferd ist kein Problem solange nicht gezüchtet wird. Schäumt aber der Trampeltierhengst so gibt es heftigste Beißereien. In Blijdorp gab es sogar Verluste bei Jungtieren in der Gemeinschaftshaltung der ‘asiatische Steppe‘. In Dvur Kralové sind bei einigen wertvollen Tierarten die Zuchttiere separat untergebracht und vor allem (bzw. nur) die überzähligen Böcke auf der Gemeinschaftsanlage. In Emmen sind Waldbison, Alaskaelch, Kanadakranich, Trompeterschwan, Kanadagans und diverse amerik. Enten auf einer Gemeinschaftsanlage genannt ‘wilde Westen’. Die Jungtiere zBsp. der Elche sah ich aber zuerst nur hinter den Kulissen. Auf der Afrikaanlage in Emmen dito. Eine Gemeinschaftsanlage für diverse Bärenarten, wie z.Bsp. in Hannover und Osnabrück jahrelang zu sehen mag ich nicht. Auch auf Gemeinschaftsanlagen für Wolf und Bär habe ich noch nie junge Bären gesehen. Unfälle und Beißereien kommen in der besten Familie vor. Es kommen auf den Gemeinschaftsanlagen, auch in den großflächigen Safariparks, schon mal Jungtiere auf ‘unerklärliche’ Weise ums Leben.
Die Zooliste der Zoo-AG beschreibt ca. 700 ’Zoos’ in Deutschland. Schön, dass einer davon noch antiquiert, konservativ, ein gewisse Art von ‘Menageriekonzept’ (sollte es heißen) auf riesigem Gelände zeigt.
Im Alfred Brehm Haus hat mir hinter den Kulissen imponiert, welche Möglichkeiten die Pfleger haben um den züchtenden Katzen eine angenehme Zeit zu ermöglichen. Ich habe dahingegen in dem wunderschönen (Kulissen)Zoo von Santa Barbara in Kalifornien (er behauptet von sich der schönste Zoo Amerikas zu sein) gesehen, dass es auch weit bescheidener zugehen kann.
Bei züchtende Katzen sehe ich seltener Stereotypien. Die Größe der Anlage hat nicht zwingend etwas damit zu tun.
In keinem anderen Zoo mag ich Flughunde so gern beobachten wie im Alfred Brehm Haus.
@Sitara Das hochgelobte Elefantenhaus in Wuppertal dahingegen das niedergemachte Elefantenhaus im Tierpark Berlin. -- Als afrikanischer Elefant würde ich mich im Tierpark Berlin weit wohler fühlen.
(13.04.2006, 00:00)
th.oma.s:   @michael mettler: zu den affen meinte ich eigentlich die innenhaltung und bitte nicht falsch verstehen, ich halte das tp - elefantenhaus für eine heute nicht mehr aktzeptabele aber durchaus reparabele bausünde...mich stört an der diskussion lediglich die negation der friedrichsfelder verdienste (s.u.)welche die besonderheit des tp begründen dürften...
(13.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Da es hier auch um den Zoo Berlin geht und nicht nur um den Tierpark, möchte ich th.oma.s an dieser Stelle in einem Pnkt Recht geben: Die Zoo-Haltung der Mandrills und Japanmakaken "besticht" ebenfalls durch Sterilität, da täuscht das Grundmaterial - Naturstein - leicht drüber hinweg. Regenwaldbewohner wie Mandrills auf einem nackten Steinhaufen sind ein schönes Beispiel dafür, was ich andernorts schon angesichts von Mendesantilopen auf grünen Wiesen usw. angesprochen habe: Es täuscht dem Besucher Naturnähe vor (und wird daher wohlwollender aufgenommen als Beton und geharkter Sand), hat aber mit dem Lebensraum der Art rein gar nichts zu tun. Beim Japanmakaken stellt sich zudem wieder einmal die Frage nach dem Ergänzungsprogramm der beiden Berliner Parks. Angesichts der Artenfülle im Zoo-Affenhaus ließe sich die dortige Anlage sicherlich nach notwendigen Optimierungen auch für eine andere dort gehaltene Primatenart nutzen.

Was das Dickhäuterhaus im Tierpark betrifft, sehe ich die Sache allerdings anders als th.oma.s. Wenn man unter schlechten wirtschaftlichen Bedingungen bauen muss, kann man innerhalb der riesigen Halle genausogut große Tier- und kleine Pflanzbereiche einrichten wie umgekehrt. Und streng genommen hätte man dann gar nicht einen solch riesigen Bau errichten dürfen, der meines Wissens genau in dieser problematischen Zeit durch Unsummen an Heizkosten noch größere Probleme schuf.

Dass das Brehmhaus ein Zeitzeuge des damaligen Know-how ist, wird wohl niemand bestreiten. Aber das sind/waren die meisten Zoo-Anlagen irgendwann (es gibt Ausnahmen bzw. Rückschritte, womit wir wieder beim Tierpark-Affenhaus wären), und das allein darf noch nicht die Erhaltung des Urzustandes bis in alle Ewigkeit bedeuten - sonst wären wir nämlich noch immer bei den muffigen Blockhäusern, Kamelzelten und Bärengräben der Zoo-Gründerzeiten, welche das DAMALIGE Know-how beinhalteten....

@Albert Roolfs: "Orangeriekonzept" sollte wahrscheinlich "Menageriekonzept" heißen? :-) Auch ich freue mich, ab und zu einen systematisch konzipierten Zoo besuchen zu können und finde es schön, wenn nicht alle Zoos das selbe Konzept verfolgen. Allerdings muss man an dieser Stelle auch mal feststellen, dass die vom Tierpark so häufig herausgestellte Möglichkeit zum Vergleichen eigentlich vom Zoo besser umgesetzt wird. Warum? Weil dort die Gehege und damit die Distanzen zu den Tieren kleiner sind. Wer als absoluter Laie (dem es schon schwer fällt, Tiger und Leopard auseinanderzuhalten) auf den großräumigen Flächen des Tierparks etwa die drei Zebra-Arten oder die Neuweltkamele nach Unterschieden absuchen möchte, braucht dazu möglicherweise ein Fernglas (und gesunde Füße, weil man dabei erhebliche Strecken zurücklegen muss). Und das soll jetzt keinesfalls bedeuten, dass ich kleinere Gehege propagiere, sondern ich möchte nur einen Widerspruch im Konzept aufzeigen. Natürlich gibt es die schönen Schautafeln, aber die machen nur dort Sinn, wo man wirklich vom selben Standort aus alle dazugehörigen Arten/Formen zum Vergleich überblicken kann!
(13.04.2006, 00:00)
Michael Amend:   @Albert Roolfs
Inwiefern ist eine Vergesellschaftung verschiedener Tierarten(Säugtiere)problematisch für die Zucht ? Ich gebe Ihnen Recht, das Schreitvögel, die zusammen mit Huftiere auf einer Anlage leben müßen, kupiert(widerlich)oder gestutzt(auch nicht viel besser),und auch noch allabendlich in den Stall eingesperrt werden müßen, niemals brüten werden,diese Vögel werden also zu reinen Schauobjekten degradieert, was meiner Meinung nach in heutigen Zeiten in einem Zoo nicht mehr vorkommen sollte, aber was Säugtiere angeht, da habe in all den Jahren, die ich im Zoo arbeite, noch keinerlei negative Auswirkungen auf die Zucht mitbekommen.
(13.04.2006, 00:00)
Michael Görick:   Mann kann froh sein das es in Deutschland noch einen Zoo gibt wo man Arten und unterarten vergleichen kann.
Heutzutage kann mach ein Absolvent eines Biologiestudiums tierarten nicht mal mehr richtig einordnen. Und OTTo-Normalverbraucher bei dem teilweise schlechten Biologieunterricht unserer Schulen schon gar nicht mehr.
(12.04.2006, 00:00)
th.oma.s:   sorry, kleiner nachtrag: die kleintier und vogelvolieren im brehmhaus würden sicherlich besser als pflanzenvitrinen genutzt...
(12.04.2006, 00:00)
th.oma.s:   zunächst ist wohl zur fairnis zu raten... das brehmhaus verkörpert das unter den bedingungen der ddr umsetzbare know -how der fünfziger jahre... das elefantenhaus das unter den bedingungen der wirtschaftlich mausetoten ddr ender der achtziger materiell noch darstellbare ... und ein sachgerechter umbau beider anlagen scheint wohl auch heftigen widerspruch des in berlin derzeit nicht ganz unbedeutenden herrn sarazin zu erzeugen...

die kritik zu den außenanlagen der elefanten halt ich für völlig überzogen...

und dann bitte erkläre mir mal ein sachverständiger inwieweit die geladas oder die husarenaffen im tp schlechter untergebracht sind als die mandrills oder die brillenlanguren im zoo...

abschließend sei anzuumerken: der Dr. Blaskiewicz hat wohl keine der zuchtgruppen von europäischer oder weltweiter bedeutung, die er von dathe übernommen hat, aufgegeben sondern unter sicherlich schwierigen bedingungen aufrechterhalten und fortgeführt, andere haben in der zeit ohne not eine von drei europäischen damagazellen-zuchtgruppen aussterben lassen...
(12.04.2006, 00:00)
Albert Roolfs:   Die großen Zoos in Holland sind sehr unterschiedlich in der Präsentation der Zootiere. Der holländische Zooverband ist stolz darauf, dass die Zoos unterschiedlich sind.
Bei uns in Deutschland sehe ich dagegen oft, dass der Nachbarzoo nachahmt was ihm anderswo gefällt. Für einen Zooarchitekten ist das natürlich klasse, denn er wird auch sofort vom Nachbarzoo engagiert.
Einige ‘Zootierarten’ die so genannten ‘Besuchermagneten’ dürfen züchten, andere ‘graue Mäuse’ werden vernachlässigt. Das wird dann im Forum eine ‘Mode-Erscheinung’ genannt.
Klasse das es in Deutschland noch einen Tierpark Berlin gibt, der etwas anders gestrickt ist. Nur hier finde ich drei Zebra-Arten, Wald- und Präriebison, Afrikanische und asiatische Elefanten, Streifen-, Tüpfel- und Schabrackenhyänen, Guanaco, Vikunja, Lama und Alpaca, viele Kranich-, Pelikan-, Flamingo-, Fasanen- und, und, und arten.
Absolut geil, dass es noch einen Zoo auf der Welt gibt der dieses alte konservative ‘Orangeriekonzept’ mit der Präsentation der verschiedenen Arten und Unterarten nebeneinander aufrecht erhellt und der soweit ich weiß keine Kastraten dem Publikum zeigt. Ein Zoo der bemüht ist mit allen Tierarten zu züchten und der dem Publikum Tierkinder zeigt. Ich gehe davon aus, dass im Tierpark Berlin Schaflämmer in mindestens 10 Tierformen zu Ostern dem Publikum gezeigt werden.
Ich kenne keinen Zoo, Tier- oder Safaripark der da mithalten kann. Die Vergesellschaftung der Zootiere hat Vorteile in der Präsentation der Tierarten, sie ist aber oft problematisch für die Zucht.
(12.04.2006, 00:00)
Dennis:   Zuerst schreibt man der Tierpark hätte Geld für neue Anlagen und dann sagt man, das man das Erweiterungsgelände aus
finanziellen Gründen nicht erschließen kann, wie jetzt?

(12.04.2006, 00:00)
Dennis:   Als ich vor einem Jahr in Berlin war,
waren da auch Besucher die die Eisbärenanlage als viiiieeeel zu klein
abstempelten, die ich später wiedertraff wo sie im Erweiterungsgelände über das viiiiieeeel zu große Staußgelände(eigentlich Pampaanlage mit Nandus1)
meckerten. Wenn die im Tierpark Berlin gewesen wären hätten sie wohl alle Huftieranlagen lieber kleiner gehabt.
(12.04.2006, 00:00)
Ralf Seidel:   Seit über 30 Jahren verfolge ich bewußt die Entwicklung im Tierpark Berlin.
Europas größter Flächentierpark - dieses Superlativ sagt doch schon, daß dieser Park eben kaum vergleichbar ist mit den meisten "herkömmlichen" Zoos.
Ohne Frage kann man einiges kritisieren, die Strukturierung einiger Gehege, das Affenhaus - darüber wurde ja schon viel diskutiert, aber von
unhaltbaren Zuständen zu sprechen ist nun völlig überzogen und unpassend.
Das Brehmhaus war seinerzeit wohl das erste große Mehrzweckhaus in einem Zoo. Statt einem klassischen Raubtierhaus
mit Käfigreihen, eine aufgelockerte Präsentation durch das Einschieben von Glasvolieren mit Vögeln und Reptilien. Die Felsenhallen für Großkatzen, die Tropenhalle im Zentrum - das war wohl so ziemlich einmalig zur damaligen Zeit und Dathes ganzer Stolz. Ich habe noch NIE Besucher sagen hören, das ist ja schrecklich hier. Klar, auch das Dickhäuterhaus ist heute nicht mehr auf dem modernsten Stand und nach meiner Kenntnis möchte man auch dringend was ändern, nur wir reden hier nicht über Streichelwiesen für Meerschweinchen sondern über millionenschwere Projekte. Immer wieder entflammt die Diskussion, ob Berlin 2 große Zoos überhaupt braucht. Die Sparwut macht vor nichts und niemandem Halt. Da wird Verunsicherung geschürt, wie soll man da ruhigen Gewissens noch langfristig planen können. Dr. Blaskiewicz mag ja manche eigentümlichen Vorstellungen haben, man muß auch nicht nicht immer gleich in Begeisterung ausbrechen über diese Äußerung und jenes Projekt.
Aber der Tierpark war und ist eine tiergärtnerische Einrichtung von Weltgeltung und das MUSS bleiben.
(12.04.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   Da ich grad nicht viel Zeit habe nur kurz zum Brehmhaus: Auch Aussen (ausnahme die beiden Freianlagen) waren die Besucher zu recht etsetzt. Wenn sich vor einem 7 Käfige befinden und in jedem eine Katze ruhelos ihre Kreise zieht. Ein arg manisches Balett ist das und da kann ich die Besucher gut verstehen. Und es gibt keinen Bescuher der egal ob innen oder aussen es gut findet, wenn die Tiere immer nur hin und her laufen und in einer Gehegeecke dann die berühmte "Stereotypenrolle" vollführen...
An dem zweiten Tag meines Besuches bekam ich auch mal mit was den Leuten gefiehl (darunter Greivogelvoliere, Dscheladafreianlage und erstaunlicher Weise die Hyänenanlagen).
(12.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Oliver Jahn: Vergiss bitte nicht, dass Besucher nicht zwangsläufig gleich einen ganzen Zoo boykottieren müssen, nur weil ihnen das Raubtierhaus nicht gefällt! Schließlich sagt die Besucherzahl rein gar nichts darüber aus, WAS sich der Besucher angesehen hat und wieviel davon ihm nicht gefallen hat.

Bei aller Kritik wollen wir ja nicht vergessen, dass der Tierpark Berlin auch eine Menge Attraktives zu bieten hat, und zwar nicht nur für "Artensammler" unter den Zoobesuchern, sondern auch für Otto Normalbesucher. Und wer sich von letzteren am Innenleben des Alfred-Brehm-Hauses stört, der geht halt beim nächsten Mal nur noch an den Außenanlagen entlang. (Was übrigens für Raubtierhäuser älterer Bauart nicht ungewöhnlich ist bzw. war, schließlich mögen/mochten auch viele Besucher die dort herrschenden Gerüche nicht.)

Was Besucheräußerungen allgemein betrifft, habe ich heutzutage dafür viel mehr Gehör als früher, wo ich per Tunnelblick auf die Tiere fixiert war (und übrigens auch mir eine reine "Ausstellung" noch reichte) und allenfalls laute Äußerungen mitbekam. Heute interessiert mich die Meinung des breiten Publikums sehr, da höre ich natürlich ganz anders hin.

Übrigens hat die konservative Einstellung des Tierparks auch ihre gute Seite, denn immerhin kümmert man sich dort auch noch um Tierarten, die anderweitig längst in der Versenkung verschwunden sind oder von niemand sonst neu ins Land geholt werden - und zwar OHNE das Kriterium der "Vermarktbarkeit". Diesen Verdienst kann man dem Tierparkchef nun wirklich nicht absprechen!
(12.04.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   @Michael Mettler Das zu dem "Grenzstein" glaube ich eher nicht, denn Dr. Dathe erzählte ja, der Tierpark habe noch immer eine UNBEBAUTE Erweiterungsfläche von ca. 20 Hektar, für die nur das Geld fehlen würde, um sie zu erschließen. 20 Hektar, das ist fast das doppelte des Zoos in Frankfurt!!
(12.04.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   @Steffen Kohler Ich bin so ca. drei bis vier mal im Jahr in Berlin und meistens dann 50:50 im Zoo und im Tierpark. Auch ich habe diese Äußerungen von Sven P. Peter so selber noch nicht erlebt, was aber nicht heißen soll, dass es sie nicht gibt!!! Ich glaube das schon, denn da hat Michael den Nagel auf den Kopf getroffen, ich habe in allen Zoos bisher je nach Besucheraufkommen mal viel oder mal weniger Besucher getroffen, die an jeder Stelle immer nur den Satz auf den Lippen hatten "die armen Tiere" oder sich bitterlich beklagten, man könne ja gar keine Tiere sehen.
@Michael Mettler Da aber ist ja genau der Punkt, den ich eben nicht verstanden habe. Sicher sind wir "Zoofans" nicht der Maßstab, aber nach dem, was in diesem, aber auch schon in etlichen anderen Threads zu lesen war, scheint ja die Kritik am Tierpark doch auf breiteren Füßen zu stehen. Denn wenn Sven P.Peter einen ganzen Tag im Brehm-Haus nur negative Äußerungen hören konnte, ist das doch schon eher ein repräsentativer Durchschnitt. Daher verwundern mich die Besucherzahlen dann doch. In Hannover z.B. vor dem Umbau waren sie doch stark rückläufig. Und auf die vorherigen Haltungsbedingungen, nicht nur der Dickhäuter, habe ich ja schon hingewiesen. Und denen gegenüber stellt die jetzige Haltung ganz ohne historische Gefühlsduselei garantiert einen Fortschritt dar, ohne den Anspruch zu erheben, wirklich gut zu sein. Warten wir also mal, was z.B. mit dem sicher bald freiwerdenden Hausteil der Breitmäuler passiert. Schlägt man sie den Panzernashörnern zu oder den Elefanten?
(12.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Oliver Jahn: Ich möchte nochmal daran erinnern, dass wir als Zoofans und mit dem Vergleich zu Zoos außerhalb Berlins eine winzige Minderheit darstellen (wie übrigens auch mit dem Vergleichen von nebeneinander untergebrachten Arten und Unterarten). Wer z.B. als (Ost-)Berliner mit dem Tierpark aufgewachsen ist, vergleicht natürlich die heutigen Anlagen mit den vorangegangenen, und so hat sich z.B. die Elefanten- und Nashornhaltung bei dieser Sichtweise durch den damaligen Bau des Dickhäuterhauses enorm gegenüber den vorherigen Provisorien verbessert. Und auch die Vergrößerung der Außenkäfige des Alfred-Brehm-Hauses auf das Dreifache war ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem Urzustand. Somit sieht Otto Normalbesucher in Berlin ständig Verbesserungen und Neubauten. Den Vergleich zur Zoowelt außerhalb Berlins zieht er möglicherweise nicht, obwohl mich schon interessieren würde, inwiefern die Leipziger TV-Präsenz Spuren hinterlässt.

Fairerweise sollte man auch sagen, dass es in JEDEM Zoo Äußerungen aus dem Publikum gibt wie "die armen Tiere, in Freiheit würden sie sich viel wohler fühlen" usw. und auch ich mich manchmal frage, warum Menschen mit einer derartigen Einstellung überhaupt einen Zoo besuchen. Aber in historischen Zeiten haben ja sogar "Irrenhäuser" für Menschen Besucher angezogen, die reine Schaulust - und sei es auf "Negatives" - ist wahrscheinlich auch heute bei Teilen des Zoopublikums noch nicht ausgestorben.

Leider muss ich mich nochmal am Haus für afrikanische Primaten festbeißen, wobei es diesmal gar nicht um die Haltungsqualität geht. Es war mal irgendwo zu lesen (ich bitte die schwammige Ausdrucksweise zu entschuldigen, aber wenn man fast täglich etwas aus und über Zoos liest, kann man wirklich nicht mehr jede Quelle aus dem Kopf aufsagen), dass besonders Besucher mit kleinen Kindern und Senioren die großen Wegstrecken im Tierpark beklagten. Da nun die meisten Besucher wie in jedem Zoo vor allem an den "Standardtieren" und nicht etwa an zwei Takin-Unterarten usw. interessiert sein dürften, wäre es besucherfreundlich gewesen, ein Affenhaus im Dunstkreis von Dickhäuter- und Alfred-Brehmhaus zu errichten, um manchem Besucher einen "kleinen Rundgang" mit den "wichtigsten" Zootieren zu ermöglichen - für Kinder wäre da sogar noch der Kinderzoobereich enthalten. Und eine solche "Häuserrunde" würde vielleicht sogar an Tagen mit weniger schönem Wetter noch zusätzliche Besucher locken.

Ein Blick in den aus Richtung Berlin viel geschmähten Zoo Hannover: Viele Mütter mit Kleinkindern, denen man noch keinen stundenlangen Zoobesuch zumuten kann, sind inzwischen Jahreskarteninhaberinnen und besuchen den Zoo oft "nur", um einen bestimmten Zooteil - z.B. Meyers Hof - aufzusuchen. Vor dem Umbau zum Erlebniszoo war diese Zielgruppe wesentlich seltener und fast nur am Wochenende (dann mit der ganzen Familie) im Zoo zu finden. Heute schieben sich an schönen Wochentagen ganze Kolonnen von Kinderwagen und -buggys durch den Zoo - alles "zahlende Kunden" und nicht zuletzt auch eine neu heranwachsende Besuchergeneration.

Stattdessen wurde das Berliner Affenhaus aber in einer Ecke gebaut, die von beiden Tierpark-Eingängen aus weit entfernt ist - und zwar genau deswegen, damit es nämlich als Magnet auch Besucher in diesen Winkel des Parks lockt. Und als Zugeständnis an die weniger ausdauernden Besucher zog eine Bahn ein (wenigstens das!), nach deren Fahrplan man sich nunmehr zu richten hat (das ist jetzt von mir bewusst drastisch ausgedrückt). Über die "Kundenfreundlichkeit" ließe sich also trefflich diskutieren.

Was mich interessieren würde, und zwar ohne jegliche kritische Hintergedanken: Hat der Ausbau der Peripheriebereiche des Tierparks eventuell auch den Hintergrund der Geländesicherung? Schon zu Dathes Zeiten wurde meines Wissens die heute in den "Gebirgsteil Asien" einbezogene Weißlippenhirsch-Anlage bewusst in eine abgelegene Ecke gebaut, um sie quasi als "Grenzstein" für das noch lange nicht erschlossene Gelände zu setzen und zu verhindern, dass dieses dem Tierpark entzogen wird.
(12.04.2006, 00:00)
Steffen Kohler:   In den letzten Jahren liegen die Zahlen ziemlich konstant zwischen 1 und 1,1 Mio. Besuchern. 2004 gab es bedingt durch Bauarbeiten an der U-Bahnverbindung zum Tierpark einen Aussetzer nach unten und nur etwas mehr als 800 000 Besucher. Im letzten Jahr wurden dann aufgrund des Jubiläums und der drei Elefantengeburten mit über 1,2 Mio. Besuchern die besten Zahlen seit langem erreicht.
Bleibt noch anzumerken, dass ich solch negative Äußerungen der Besucher weder im Dickhäuter- noch im Brehmhaus zu hören bekomme...
(12.04.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Danke für die doch sehr sachlichen Antworten. Auch wenn ich sie noch immer nicht recht begreifen kann. Zum einen dacht ich wirklich nicht, dass in einem so großen "Betrieb" wie dem Tierpark der Direktor so allein regieren kann. Zum anderen wundere ich mich echt, wie man in Zeiten so hoher Konkurenz (nicht nur durch andere Zoos) den Besucherwillen so weit hinter die eigenen Prioritäten stellen kann. Gerade nach den Aussagen von Sven P. Peter über die Kommentare der Besucher müsste sich das doch auch in den Besucherzahlen niederschlagen! Gibt es da Zahlen? Sind die Besucherzahlen im Tierpark stark rückläufig? Auf der Seite des Tierparks im Netz findet man auch unter der Rubrik "Zahlen" dazu leider nichts.
(12.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Beim Zoosammlertreffen im letzten September wunderte ich mich schon über die als Beschäftigung gedachten Kürbisse in den Affenkäfigen - hielt ich im Tierpark eigentlich für undenkbar. Des Rätsels Lösung: Der Chef war im Urlaub - dann werden die Pfleger schon mal "waghalsiger"....
(11.04.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   @Oliver Jahn:

Bei einem Gespräch mit einem Pfleger im Brehmhaus, ließ dieser gut durchblicken was für tolle Ideen die Pfleger haben, aber der Chef alle abblockt. Auch die Verantwortlichen sehen eine irre überbesetztung des Brehmhauses, doch der Chef will ja weiterhin sich mit einer der größten Katzensammlungen rühmen, vergleichen können und die schönen alten Bauten erhalten...
Das die Elos noch angekettet werden liegt wohl wieder daran, das man nicht die KOntrolle verlieren will...

Und es stimmt: Man KANN, man WILL aber nicht.

PS: Der häufigste Kommentar im Brehmhaus (Sinngemäß): Komm, lass schnell weitergehen, das ist ja grausam!"
(11.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Nachtrag, da ich vorhin unterbrechen musste: Auch im Berliner Zoo ist es noch nicht so sehr lange her, dass - in der Zoowelt eben zu dieser Zeit nicht unüblich - Tiere in relativ sterilen Gehegen gehalten wurden (und Elefanten in Anketthaltung). Nur wirkten die relativ kleinen Anlagen vor dem Hintergrund optisch beherrschender Bauten weniger "leer" als die großen Flächen in Friedrichsfelde. Ich mag mich täuschen, aber für mein Empfinden fand im Zoo auch erst nach bzw. gegen Ende der Ära Klös ein gewisses Umdenken statt.

@Oliver Jahn: Warum der Tierpark nicht WILL, das habe ich mich auch schon oft gefragt und meine Vermutung unten geäußert. Ob er sich wirklich nach Besucherwünschen und -ansprüchen richtet, bleibe mal dahingestellt. Wenn sich die Besucher mehr Affen wünschen, heißt das schließlich nicht zwingend, dass sie sich dazu ein SOLCHES Affenhaus vorstellen - über das mal jemand sagte, es sei möglicherweise sogar eine bewusste Provokation gegenüber der "modernen" Zoowelt.

Mit Bequemlichkeit hat das mit Sicherheit nichts zu tun, und was das Geld betrifft, so kann man solches natürlich genauso zur Verbesserung der Haltungsbedingungen bereits vorhandener Tierarten ausgeben (wie es ja auch teilweise geschieht) wie zum Bau von Unterkünften für neu anzuschaffende Tierarten. Und Fachwissen ist im Tierpark unzweifelhaft vorhanden, sonst sähe der Park ganz anders aus. Bliebe also als Vermutung nur, dass der status quo vor allem der Weltanschauung des Tierparkleiters entspringt.
(11.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Oliver Jahn: Der Leiter des Tierparks lässt keine Gelegenheit dazu aus, darauf hinzuweisen, dass er die klassische Aufgabe eines Zoos darin sehe, Tiere auszustellen. Zudem soll möglichst nichts von diesen "Exponaten" ablenken, z.B. damit man sie in Ruhe vergleichen kann. Das alles entspricht ganz dem Gedankengut der klassischen, auf Aufbau einer systematischen Sammlung ausgerichteten Zoos und passt genau genommen, also wirklich auf sich beschränkt, nicht mehr so recht ins zitierte Hier, Heute und Jetzt.

Zoos, die andere Entwicklungen einschlagen, werden vom Tierparkleiter wiederum bei sich bietender Gelegenheit mit Seitenhieben versehen bis verunglimpft. Seit einiger Zeit ist Hannover seine Lieblingszielscheibe (wegen der Entwicklung zum Erlebniszoo), vorher war es z.B. auch mal Köln, wo das behavioral enrichment kritisiert wurde; z.B. durch die Anmerkung, ob das dortige Spielmaterial im Urwaldhaus den Besuchern lehren solle, dass Affen in der Natur auf Müllhalden leben.

Beide Beispiele zeigen, dass Neuentwicklungen der Zoowelt beim Tierparkleiter auf ein offensichtlich sehr tiefes Misstrauen stoßen - wir wollen es ja nicht gleich Verachtung nennen. Und genau dies würde das Festhalten oder an bestimmten Haltungsformen erklären.

Die breite Masse der Besucher stellt weniger kritische Fragen als wir, zumal Otto Normalbesucher in Berlin sicher nur die beiden Berliner Gärten kennt und allenfalls Vergleiche untereinander zieht.

Das alles ist übrigens MEINE persönliche Meinung aus dem entfernte Hannover und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
(11.04.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Dazu habe ich eine ganz ernsthafte Frage, bei der ich wirklich darum bitte, sie nicht als Provokation zu verstehen, sondern als echte Frage, die mich interessiert und die meine Sicht der Dinge wirklich erweitern soll. Wenn der Tierpark nun KANN, warum WILL er dann nicht? Was hat ein Tierpark denn davon, seine Tiere so zu halten, dass es den Besuchern völlig missfällt? Wenn Sven P. Peter einen ganzen Tag im Brehm-Haus nur Besucher gesehen hat, die negative Kommentare abgegeben haben, wenn die Elefantenhaltung überhaupt nicht dem Wohle der Tiere entspricht, warum dann hält der Tierpark dennoch an diesen Haltungen fest? Gerade vor dem Hintergrund, dass der Besucher eben in Berlin zwischen zwei Einrichtungen wählen kann.
Haben die Mitarbeiter vom Tierpfleger bis hin zur Leitung keine Ahnung? Geht es da um Geld? Oder um Bequemlichkeit? Oder um Hochmut? Mich würde das wirklich mal sehr interessieren.
(11.04.2006, 00:00)
Saya:   Mann koennte aber man will nicht - ich finde das beschreibt es ganz gut... natuerlich gibt es weit schlimmere Zoos, aber nicht genutzte Moeglichkeiten machen mich wuetend. Wenn ich das Elefantenhaus richtig in Erinnerung habe koennte man die Ankettung der meisten Tiere doch sofort abschaffen wenn man nur den Zaun zum Graben erhoeht - Mafuta hat ihre eigene Box, Pori und Temi auch, Kewa und Sohn auch, Cynthia und Nova vertragen sich super. Man will aber offensichtlich nicht. Und man will offensichtlich auch nichts an der Ueberlegegung des Raubtierhauses aendern.
(11.04.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   @sitara, genau dieses Wohl der Tiere scheinen Sie aber immer nur dann im Auge zu haben, wenn es um Elefanten geht. Denn ich habe in keinem Satz in historischer Gefühlsduselei geschrieben, dass die Elefantenhaltung im Tierpark optimal seie, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass einige Tiere im Tierpark sicher eine neue Unterkunft sehr viel nötiger hatten, als die Elefanten, deren Anlage sicher trotz aller Mängel erheblich besser ist, als die in manch anderem Zoo in Deutschland, HIER, HEUTE und JETZT.
(11.04.2006, 00:00)
Sitara:   @ Oliver Jahn: Wir leben HEUTE HIER JETZT! Wie die Elefantenhaltung anno dazumal wo auch immer ausgesehen hat, interessert mich nicht, wenn es um das Wohl der Tiere geht! Hier geht es um VERBESSERUNG von Tierhaltung nicht um historische Gefühlsduselei. Und eine zoologische Einrichtung, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat und sich auf alten Lorbeeren ausruht zum Nachteil der Tiere, ist für mich kritikwürdig, auch wenn es anderen nicht passt.
(11.04.2006, 00:00)
Dirk K:   Muss der Afrikanerbulle Tembo eigentlich während der Nacht immer noch angekettet werden, weil er sich mit einer Kuh in der nebengelegenen Box stritt? Meine das mal irgendwo gelesen zu haben.
(11.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Als ich 1985 - also noch zu DDR-Zeiten - erstmals den Tierpark Berlin besuchte, "kannte" ich ihn nur aus ein paar "Tierparkteletreff"-Sendungen und Tierpark-Wegweisern. In letzteren aus der Dathe-Zeit findet sich das Zitat, so stelle man sich den Zoo der Zukunft vor (ich glaube, geäußert von der früherer Dählhölzli-Direktorin Meyer-Holzapfel). Mit diesem Zitat im Hinterkopf lief ich durch den Tierpark und war damals schwer enttäuscht über die Unzahl provisorischer Unterkünfte - das sollte der "Zoo der Zukunft" sein...? Mannshohe Huftierzäune aus dicken Holzlatten durch die man kaum die Tiere sehen konnte, andernorts Rentiere und Kreishornschafe hinter Jägerzaun, und wer heute über die "von Leoparden eroberte indische Baustelle" in Hannover spottet, hätte damals im Tierpark viele (!) Gehege vorgefunden, die ebenfalls wirkten, als hätte man Baustellen einfach umzäunt und mit Tieren besetzt (darunter immerhin Kostbarkeiten wie Langschwanzgorale usw.). Man WOLLTE ganz offensichtlich mehr, als man KONNTE.

DIESER Gesamteindruck ist glücklicherweise inzwischen behoben, das sollte man auch mal positiv hervorheben, denn angesichts der Fülle von Provisorien war das eine Mordsarbeit über viele Jahre. Dass dabei auch sehr schöne und tiergerechte Anlagen herausgekommen sind (wobei den Tieren das Schöne ziemlich wurscht ist), lässt sich nicht bestreiten. Die Mähnenwölfe z.B. fühlen sich auf ihrer schlicht eingezäunten Wildwiese vielleicht sogar wohler als auf einer nur dem Besucher dienlichen, kurz gemähten Plattform (wie früher z.B. in Frankfurt).

Aber angesichts vieler strukturloser, wenn auch großer Gehege habe ich heute den Eindruck: Man KÖNNTE, aber man WILL nicht.... Sonst wäre wohl kaum ein Affenhaus gebaut worden, das eher wie "Tarzans Heizungskeller" (Pendelseile vor Fliesen und Metallgittern) aussieht.
(11.04.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   @Sven P.Peter, ich habe keineswegs davon geschrieben, dass im Tierpark alles wunderbar und nicht verbesserungswürdig wäre. Aber dennoch ist es auch hier wieder so, dass in erster Linie die negativen Punkte herausgesucht werden, sich über positive Dinge einmal auszulassen ist wohl eher uninteressant. Ich frage mich da immer wieder, warum Menschen dann eine Einrichtung besuchen, die grausam und schrecklich ist, bei der einen regelmäßig das Grausen überkommt und die auf jeden Besucher einen erbärmlichen Eindruck macht. Wir haben uns beim Zoosammlertreffen sehr angeregt mit den Tierpflegern sowohl des Dickhäuterhauses als auch des Brehm-Hauses unterhalten und sicher hat keiner der Teilnehmer dabei den Eindruck gewonnen, dass im Tierpark Berlin die Tiere in erster Linie gehalten werden, um den Besuchern Grausamkeiten zuzumuten oder ihnen eine schreckliche Tierhaltung zu präsentieren. In den meisten Zoos sieht man gerade bei den Raubtieren die Innenanlagen gar nicht. Aber dort wo man sie sieht, wird man feststellen, dass sie sich eben nicht großartig von denen im Tierpark unterscheiden. Ich kann mich weder an einen Baum noch eine andere Bepflanzung im Raubtierhaus des Berliner Zoos bei den Löwen erinnern.
Und wer sich im Tierpark z.B. noch an die alte Rinderallee erinnern kann, der wird die neuen Anlagen für die Kaffern- und Rotbüffel keineswegs als lächerlich empfinden.
(11.04.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   @Oliver Jahn: Ich habe mich zum Fotografieren einen ganzen Tag im Brehmhaus aufgehalten und musste feststellen das von so gut wie allen Besuchern negative Kommentare zu der Haltung kamen. Auch die Felsanlagen kommen nicht gut an. Nur die beiden Freigeheg werden von den Besuchern für gut befunden.
Gerade die Felsanlagen könnten man z.B. bepflanzen oder mal nach bald 15 Jahren einen neuen Baumstamm einbringen.
Die 3fach belegung der kleinen Käfige ist einfach nur noch grausam.

Zu dem Dickhäuterhaus: Es ist einfach lächerlich auf einem schild auch noch zu erklären das die Anketthaltung das absolute non plus ultra ist, da ja auch die asiatischen Mahouts es so machen. Das dieses Schild bei den Afrikanischen Elefanten steht, scheint keinen Verantwortlichen zu interessieren.
Leider wird es in diesem Haus genauso laufen wie überall anders im Park (siehe Brehmhaus). Es wird erst etwas an der Haltung verbessert, wenn es so nicht mehr erlaubt ist...
Und die Neuanlagen sind mehr als lächerlich... Die Volieren im neuen Bergtierteil stehen im ständigen Wind, ohne schutzmöglichkeit für die Vögel. Vom Affenkrankenhaus und ähnlichem fange ich hier erst gar nicht an...
Für mich ist der Park zwar von der Arten sehr interessant, aber für die Tiere nur schrecklich.
(11.04.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Das Dickhäuterhaus wurde 1989 eröffnet, noch zu Zeiten der DDR. Und da war es, genau wie das Brehm-Haus, im Vergleich zu den anderen Haltungen eben das absolute Non plus ultra. Man sehe sich hier nur mal die Elefantenhaltungen zu dieser Zeit in Magdeburg, Leipzig und noch gravierender in Dresden oder Halle an.
Aber auch in den "Alten Bundesländern" fand man ja zu dieser Zeit auch noch Elefantenhaltungen wie in Köln, Hannover oder Heidelberg. Ebenso die Haltung größerer Raubtiere. Ich denke hier an die Raubtierhäuser in Halle und Leipzig, Cottbus, Erfurt und Rostock, aber auch an Hannover, Frankfurt oder Stuttgart. Im Vergleich dazu waren die beiden Berliner Häuser weit über dem damaligen Level. Allerdings bestand der Tierpark Berlin in vielen anderen Bereichen ausschließlich aus Provisorien. Diese hat man nun nach und nach umgebaut, was sicher nicht weniger wichtig war. Ich denke da nur an die Rinderallee, in der die Büffel oft kniehoch im Schlamm standen. Oder die Blauschafe an der Außenmauer in permanentem Schatten, die Giraffen in ihrem Provisorium, ebenso wie an die Takine in ihrer ersten Anlage. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass der Tierpark mit den sicher auch begrenzeten finanziellen Mitteln erst mal an anderer Stelle begonnen hat. Denn um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen, liegt der Tierpark da sicher nicht unzumutbar weit hinter dem Zoo zurück. Und es wurde ja auch schon etwas getan, mit der Erweiterung der Außenkäfige am Brehm-Haus. Und Artenreduzierung hat doch auch bereits stattgefunden. Und das nun gerade die Tiere in den inneren Felsengehegen auf JEDEN Besucher einen erbärmlichen Eindruck machen, das möchte ich doch bezweifeln.
(11.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Die mangelnde oder gar fehlende Strukturierung vieler Tieranlagen im Tierpark Berlin war schon häufig Thema im Forum, da gäbe es noch reichlich zu verbessern. Für neue Arten (z.B. die Gebirgstiere) zu bauen hat dort aber augenscheinlich größere Priorität. Etwas befremdet hat mich der neue "Vari-Wald" - unter einem Wald stelle ich mir doch etwas mehr vor als einen (!) Baum, der Rest sind nämlich nur bis knapp über mannshohe Baumschösslinge, die bei meinem Besuch im September schon sehr mitgenommen aussahen, und ein liegender Baumstamm. Wird sich zeigen, ob sich die Anlage nicht innerhalb kurzer Zeit in eine "Vari-Lichtung" verwandeln wird.
(11.04.2006, 00:00)
Sitara:   Korrektur: Dies müsste meiner Meinung nach ZULASTEN der Artenvielfalt (Verzicht auf Seekühe) geschehen.
(10.04.2006, 00:00)
Sitara:   Zuchterfolge hin oder her hier geht es um Haltungsbedingungen für Elefanten, die in dem als der Welt größten 1989 eröffneten Dickhäuter-Haus im Tierpark schlichtweg als unzureichend und gefährlich zu bezeichnen sind. Die 6000 m² große Innenanlage besteht zu 50 % aus einer Pflanzenhalle, Aufenthaltsort für die Besucher und einer Seekuh-Anlage, deren Größe für ausreichend Freiraum für diese Tierart fragwürdig ist. Den Nashörnern und Elefanten stehen Minimalboxen zur Verfügung, die von steilen „Todesgräben“ nach dem Leipziger Modell umgeben sind, unzureichend gesichert, so dass es bereits bei nach Eröffnung zum Todessturz einer Elefantenkuh kam. Diese baulichen „Sünden“ bedingen unter anderem ein ständiges Anketten der Tiere. Besonders für die Kälber, wie ich bei meinem letzten Besuch vor ein paar Wochen beobachten konnte, ist die Gefahr eines Absturzes beim kindlichen Spiel sehr groß. Die Innenbadebecken mit ihren steilen Stufen bergen ein großes Unfallpotential, wenn man durch die Nässe bedingte Ausrutschgefahr für die mächtigen Tiere bedenkt. Für mich eine totale Fehlkonstruktion, die schon längst zu überdenken gewesen wäre und für die Mittel freigestellt werden sollten, um eine in der heutigen Zeit angepasste Elefantenhaltung ohne Ketten zu gewährleisten. Dies müsste meiner Meinung nach zugunsten der Artenvielfalt (Verzicht auf Seekühe) geschehen.

Auch die Außenanlagen lassen zu wünschen übrig, wenn man bedenkt, dass fast keine Strukturierung vorhanden ist und vor allem auch Schattenspender für die Tiere fehlen. Den für Besucher hässlichen optische Aspekt möchte ich hier dahingestellt sein lassen, da dies für die Tiere nicht von Belang ist.

Ich beschränke mich hier in erster Linie auf die Elefantenanlagen, möchte aber doch noch bemerken, dass das Alfred-Brehm-Haus auf mich einen äußerst negativen Eindruck macht, was die Katzen- und Vogelhaltung betrifft, wobei mich auch hier weder Artenvielfalt noch Zuchterfolge interessieren. Vielleicht denkt mal der eine oder andere darüber nach, wie sich die Tiere in diesen engen Käfigen und kahlen Felsengehegen fühlen, welch erbärmlichen Eindruck sie auf die Besucher machen: für mich ist das keine zeitgemäße Tierhaltung!

(10.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Dirk K und allen, welche die alte Elefantenanlage in Hannover nicht mehr kennen: Die Fläche der heutigen Showarenaist identisch mit der früheren dreiteiligen Außenanlage INKLUSIVE der Trockengräben zu den Besuchern hin UND zwischen den Anlagenteilen. Auf dieser Fläche hatten zeitweise 10 (!) Elefanten (4 erwachsene Asiaten, 3 erwachsene und drei heranwachsende Afrikaner) ihren "Auslauf". Und dabei waren die Freianlagen im Vergleich mit anderen deutschen Zoos noch nicht mal extrem klein....

Die früheren Zuchterfolge (bis 1977) in Hannover sind auch für mich nicht unbedingt ein Indiz für ideale damalige Haltungsbedingungen (Wie gesagt: Damals galten solche aber allgemeiner Zoo-Standard!). Vielmehr dürften sie ihren Grund in recht gut harmonierenden Gruppen gehabt haben sowie in einem außergewöhnlichen, nämlich trotz Ankettung und "klassischer" Haltungsmethode von Freundschaft und Vertrauen geprägten Verhältnis zwischen Pfleger (Wolfgang Ramin) und Elefantenbullen. Mit (zum Zeitpunkt der jeweiligen Bewertung) optimalen Haltungsbedingungen allein ist es nämlich keineswegs getan, und das gilt nicht nur für Elefanten und auch nicht nur für Hannover!
(10.04.2006, 00:00)
Dirk K:   @IP66 Ich finde es fragwürdig, ob man die Zuchterfolge bei den Elefanten wirklich stark mit der Haltung in Zusammenhang bringen kann. Friedrichsfelde hat nur viele Tiere im zuchtfähigen Alter. Hannover hatte vor Jahren auch sensationelle Erfolge bei der Elefantenzucht in einer wahrlich nicht günstigen Anlage (ich kenne sie zwar nicht, aber von Fotos und dem Wissen, was sich heute dort befindet, setze ich das mal voraus ;-) ) Außerdem züchtet Friedrichsfelde bei den Asiaten ja nicht mit allen Kühen. Astra und Frosja sind ja schon lange im Tierpark und wurde nie trächtig. Das selbe gilt für Mafuta bei den Afrikanern. Außerdem kann man es ja nicht als ideal bezeichnen, dass ein nach der Geburt abgetrenntes Kalb nach dem Zusammenlassen mit der Mutter von ihr getötet wird. Dabei gilt zu bedenken, dass selbige schon mal ein Jungtier aufgezogen hat.
Um es kurz auszudrücken: Ich meine nicht, dass die Elefantenzucht nur unter perfekten Verhältnissen funktioniert (wie es manche Zoos mit Zuchterfolgen behaupten), sondern dass einfach genug Tiere im richtigen Alter vorhanden sein müssen, was im Tp Friedrichsfelde ja der Fall ist.
(10.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   P.S. Das bezog sich eben natürlich auf die Frage nach Hannover....
(10.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @IP66: Die heutigen Innenkäfige für Löwen sind sicherlich nicht (viel) größer als im alten Raubtierhaus, allerdings gibt es mit den 1,1 Löwen auch keinen Schichtdienst. Die Innenkäfige für Leoparden und Tiger kenne ich nicht. Bei den Leoparden ist der Schichtdienst seit dem Bau der zweiten Außenanlage Vergangenheit, auch wenn sich die Kritiker über deren Gestaltung das Maul zerreißen.
(10.04.2006, 00:00)
IP66:   Ich kann nicht feststellen, daß sich die Raubtieranlagen in Friedrichsfelde von denen im Rest der Welt deutlich unterscheiden. Auch die kölner Katzenanlagen (persische und Schneeleoparden), die niemand dergestalt kritisiert, werden im Schichtdienst genutzt, die Käfige hinter den Anlagen sind weniger geräumig als die in Berlin, werden dem Besucher aber nicht gezeigt. Verfügt Hannover über geräumige Absperrkäfige für Löwen und Leipzig für Tiger? Vorteilhaft finde ich in Berlin auch die Möglichkeit für die Tiere, die Besucher geruchlich wahrzunehmen und Fremdkäfige einzusehen. Problematischer sind die Vogelvitrinen. Sie werden zwar zusehends mit kleineren Arten besetzt und es stimnt auch, daß in zu tiefen Anlagen die Vögel bei jedem Besucher Fluchtreaktionen zeigen. Doch mir scheint der Besatz der Käfige doch an einigen Stellen zu dicht und die Arten zu groß. Die Zuchterfolge Friedrichsfeldes bei den Elefanten müssen andere Anlagen, die neue Konzepte probieren, erst einmal erreichen - insofern fände ich es falsch, erfolgreiche Konzepte zu ändern, bevor es objektiv erkennbare Gründe dafür gibt.
(10.04.2006, 00:00)
Saya:   Die Innenanlagen für Tiger und Löwen im Brehmhaus sind Felswüsten ohne Einrichtung, Naturboden oder erhöhte Liegeflächen und daher meiner Meinung nach trotz der Größe für Raubkatzen total ungeeignet. Und die weitaus meisten Innenkäfige sind nicht größer als schätzungsweise 30 m². Dazu herrscht wenn ich mich richtig erinnere auch im Brehmhaus Doppelbelegung, bei meinem letzten Besuch waren viele Innen-und Außenkäfige gleichzeitig belegt mit geschlossenem Schieber. Das heißt immer ein Tier muss drinnen bleiben.
Die ursprünglichen Außenkäfige waren kaum größer als Zirkuswagen - 3 Mal mehr ist immer noch viel zu klein für Großkatzen. Mir kommt im Brehmhaus regelmäßig das Grausen.
Die neuen Gebirgstieranlagen sind in der Tat riesig, einige dürften größer sein als die einzelnen Außenanlagen der Elefanten. Ich wünschte allerdings anstatt der Gebirgstiere in dreifacher Ausführung hätte man im Tierpark angefangen neue Raubkatzenanlagen zu bauen (zB für die kälteunempfindlichen im Waldstück zwischen Kinderzoo und Haustieranlagen), oder das Dickhäuterhaus umzubauen. Dass im Tierpark die Elefanten immer noch 16 Std am Tag an der kette stehen und es offensichtlich auch keine Absichten gibt daran was zu ändern, finde ich skandalös.
(10.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Was man dem Zoo ankreiden kann/konnte (ist das noch so?), ist eine langjährige Schichthaltung bei den Niederen Affen. Seit 1981 war ich fast jedes Jahr einmal im Berliner Zoo und stieß dabei eigentlich immer auf Umbesetzungen im Affenhaus. Da verschwand dann eine Art mal wieder hinter den Kulissen (bzw. in den kleinen Käfigen in der ersten Etage, die man von außen ein wenig einsehen konnte) und tauchte später wieder im Schaubereich auf - Folge der Artensammelei und der Tatsache, dass manche sommers auf Inseln gehaltenen Arten (z.B. Gibbons und Mayottemakis) im Winter ins Haus geholt werden mussten. Auch Außenkäfige wurden bis in die jüngere Zeit im Wechsel bestückt; z.B. meine ich, noch im September Schilder vom Weißkopfmaki und einer anderen Affenart am selben Außenkäfig gesehen zu haben (OHNE Gemeinschaftshaltung).
(06.04.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Ich kenne das Brehm-Haus noch aus der Zeit vor seinem Umbau. Die Außenanlagen wurden auf die dreifache Größe erweitert und die gitterlosen Freianlagen im Innenraum für die Löwen und Tiger sind so ziemlich die größten Innengehege, die ein Zoo in Deutschland zu bieten hat. Gerade wenn man sie mal mit neueren Anlagen wie Hannover, Magdeburg oder Rostock vergleicht, stehen sie diesen in nichts nach.
Besonders zu empfehlen im Tierpark ist auch die Anlagen für asiatische und europäische Gebirgstiere.
(06.04.2006, 00:00)
Saya:   Ob es positiv ist dass Zoo und Tierpark "nicht dem Wahn verfallen sind die Artenzahl abzusenken" kann man auch anders sehen - vor allem das Alfred Brehm Haus ist meiner Meinung nach angesichts der kleinen und offensichtlich auch nicht erweiterbaren Kafigen viel zu vollgestopft. Im Zoo im Affenhaus ist das nicht anders. Artensammler freuen sich, die Tiere sicherlich nicht.
(06.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Auch wenn die Abmessungen mancher Terrarien (z.B. für Nattern) in der Tierpark-Schlangenfarm stark diskussionswürdig sind, haben mir die dortigen Terrarieneinrichtungen immer wesentlich besser gefallen als im Zooaquarium, wo über viele Jahre nacktes Lochgestein und Sichtbeton dominierten. Mittlerweile wurde das ja etwas geändert.

Auf dem Reptiliensektor hat übrigens der Tierpark schon lange das "interessantere" Sortiment im Sinne von seltener gezeigten Arten; im Zoo-Aquarium herrschte in den letzten beiden Jahrzehnten mit Ausnahme weniger Highlights (Tuataras, Komodowarane) eher das "Standardsortiment" mit jenen Arten vor, die man in fast jedem Schauterrarium findet (z.B. Stirnlappenbasilisk, Bartagame, Grüne Wasseragame, Puffotter, Tigerpython, Abgottschlange, Brauenkaiman).
(05.04.2006, 00:00)
Johannes Pfleiderer:   Auch ich halte beide Einrichtungen für sehenswert und neben Walsrode (OK, nicht ganz vergleichbar) und Frankfurt für die besten in Deutschland. Vor allem sind sie so ziemlich die letzten, die regelmäßig neue, seltene Tierarten in den Bestand aufnehmen (z.B. Tayras im Zoo). Außerdem sind sie nicht so sehr dem derzeitigen Wahn verfallen, die Artenzahl radikal abzusenken. Das Alfred-Brehm-Haus im TP mit 3 Tiger-UAn, Asiatischen Löwen, 3 Leopard-UAn, Jaguaren, Pumas, Schneeleoparden und verschiedenen Kleinkatzen ist einfach klasse, auch wenn die Anlagen veraltet und viel zu klein sind.
Wer sich für Kleinsäuger interessiert, sollte v.a. wegem dem Nachttierhaus lieber in den Zoo, aber auch der TP hält hier zahlreiche Arten.
Bei Huftiere gilt das Gleiche, nur andersrum (die Pampas- und Sumpfhirsche im Zoo sind leider nicht mehr da).
Bei Vögeln liegen beide Einrichtungen gleichauf, die Kiwis im Zoo sieht man jedoch nie, da sie i normalen Volieren gehalten werden.
Reptilien sind im Tierpark besser repräsentiert und in Fische natürlich im Zoo-Aquarium.
(05.04.2006, 00:00)
th.oma,s:   @frank-walter büschner: s. alle meine vorredner, ich fahr jedes jahr einmal nach berlin, in ungeraden in den zoo in geraden in den tierpark, wenn entweder oder, dann würde ich sagen zuerst den tp...wegen der huftierzuchtgruppen
(05.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: Bezüglich der Dromedare war das ja schon mal so - aber die Arabischen Renndromedare des Zoos wurden ja inzwischen mit dem im Tierpark gehaltenen Schlag verkreuzt...
(05.04.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Sicher darf man auch nicht aus dem Auge verlieren, dass Berlin eine geteilte Stadt war und es lange genug Zeiten gab, in denen sehr wohl Zoo gegen Tierpark stand, politisch instrumentalisiert! Und in einigen Bereichen ist Berlin noch immer eine geteilte Stadt und somit sind die Befindlichkeiten bei den Besuchern beider Einrichtungen ganz andere, als z.B. in Frankfurt oder Köln. Zu schnell kommt hier der "Verdacht" auf, man wolle die eine Institution zu Lasten der anderen aufwerten oder zu Gunsten der anderen abwerten. Wie bei den Menschenaffen und der Schlangenfarm ja deutlich zu Tage getreten, ist hier sicher viel mehr Fingerspitzengefühl nötig, als in den meisten anderen Zoos. Als in Frankfurt die Elefanten gingen gab es auch Proteste. Hätte man sie aber in den damals geplanten Außenzoo gebracht, hätte das nie einen Aufschrei der Empörung gegeben. Stelle man sich aber einmal vor, der Zoo würde seine Elefantenhaltung zu Gunsten des Tierparks ganz aufgeben....!! Vielleicht wäre eine einheitliche Leitung beider Einrichtungen anstrebenswert!?
(05.04.2006, 00:00)
IP66:   Ich habe die Situation der zwei Zoos in Berlin eigentlich nie als problematisch empfunden, da beide Anlagen sich so weitgehend ergänzen, daß man sie mittlerweile ohne viele Dopplungen nebeneinanderschieben könnte. Beide sind mittlerweile allerdings für einen Tagesbesuch zu groß, im Zoo kann man sich kaum jeder Art sinnvoll widmen, im Teirpark kommt man nur mit einiger Disziplin um das gesamte Gelände. Wünschen würde ich mir, daß der Zoo einige Großtierarten beibehält und darauf achtet, daß in seine Kollektion an Tierhäusern seit 1850, die es andernorts so nicht gibt, keine Lücken gerissen werden. Insofern würde ich das große Urwaldhaus, von dem man wohl eher im Zoo träumt, lieber im Tierpark sehen und dabei dann auch mit Wettbewerb und Innovationsgeist auf eine interessante Architektur zielen wollen. Die Besucherzahlen im Tierpark sind zudem generell zu niedrig, so daß da eher Abhilfe geschaffen werden muß als im Zoo, wo es eher darum geht, die alten Häuser so zu gestalten, daß sie sie selber bleiben und trotzdem interessante Tierarten gut haltbar sind - im Antilopenhaus und bei den Robbenanlagen scheint mir das gelungen, im Vogelhaus hat der Umbau mir zu viel Substanz gekostet, beim Aquarium ergibt sich schon das Problem, daß der Bau mit den Riesenaquarien der letzten 10 oder 20 Jahre nicht wird konkurrieren können.
(05.04.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Zoo VERSUS Tierpark sollte es eigentlich gar nicht geben, sie sollten nach außen hin immer eine Sprache sprechen. Wenn man die Zoopresseschau der Zoo-AG liest, kriegt man ein anderes Bild. Naja, vielleicht wird da auch einiges von der Presse aufgebauscht, damit sie was zum schreiben haben. Aber selbst im Zoo-Jahresbericht wird dem Tierpark schon in der Vorrede aufs Brot geschmiert, dass er ja "hoch subventioniert" ist. Wenn ich zentral am Hauptbahnhof liege und dann noch Menschenaffen und Pandas habe, und der Tierpark ist vom Zentrum direkt nur auf einer einzigen U-Bahnlinie zu erreichen, wo noch dazu fast ein Jahr Pendelverkehr gefahren wurde, dann hab ich natürlich leicht reden. Aber der Finanzsenator wird bei solchen Äußerungen natürlich die Ohren spitzen.
Das Ergänzungsprogramm beim Tierbestand ist schon ganz gut, es gibt aber noch Verbesserungsmöglichkeiten. Die von Michael zitierten Kamele sind ein gutes Beispiel. Im TP gibt es für alle Arten gewaltig große Freianlagen. Das muss nicht heißen, dass der Zoo alle abschaffen muss. Die Guanakos und Vikunjas sind schon richtig auf ihren Anlagen. Warum aber am Elefantenhaus eine Freianlage für Alpakas freigehalten wird, ist mir schleierhaft. Selbst bei den Großkamelen gibt es Ergänzungsmöglichkeiten. Man könnte im TP die schweren Lastdromedare aus Mittelasien halten und im Zoo die edlen Renndromedare (z. B. die weißen Meharis, wenn es die noch irgendwo gibt; früher in Hamburg). Noch utopisch, aber auch schön wär natürlich: Wildtrampeltiere im TP, Haustrampeltiere im Zoo (wer weiß...)
Ansonsten möchte ich mich aber dem Urteil meiner Vorredner anschließen: Ein Zoofan muss unbedingt beide Zoos gesehen haben.
(05.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Sehe ich ähnlich, beide Parks sind ein "Muss" für Zoofans. Zu erwähnen wäre noch, dass die Ergänzung beider - wenigstens in vielen Bereichen - darin liegt, dass der seit altersher mit vielen Schauhäusern ausgestattete Zoo mehr kälteempfindliche Arten als der Tierpark beherbergt, in welchem ein Schwergewicht auf Tierarten der gemäßigten und kalten Breiten liegt. Und obwohl das Grundkonzept beider dem klassisch-sytematisch ausgerichteten Zoo entspricht, bieten sie diese in sehr unterschiedlicher "Verpackung": Hier der durch Architektur geprägte, an manchen Stellen etwas enge Stadt-Zoo, dort der wenig auf optische Drumherum-Effekte setzende, weitläufige Tier-Park (der Name ist Programm).

Was das nun schon seit kurz nach der Wiedervereinigung beschlossene Ergänzungsprogramm im Tierbestand betrifft, bilden sich bei mir allerdings hin und wieder Fragezeichen. So haben z.B. beide Zoos noch ihre Sammlungen von Alt- und Neuweltkamelen, statt sich auch da zu ergänzen und einige Gehege anderweitig zu nutzen (oder z.B. im Zoo die beiden recht kleinen Anlagen für Dromedare und Trampeltiere zu einer zusammenzulegen). Bei selten gehaltenen oder gar bedrohten Tierarten macht es ja noch Sinn, wenn sie in beiden Zoos anzutreffen sind (weil jeder Standort für die betreffenden Arten wichtig ist - ich nenne als Beispiele Panzernashorn und Malaiischen Sambar), aber manches Camelidengehege wäre vielleicht für eine "wichtigere" Tierart brauchbar.

Interessanterweise beschränkt sich das Festhalten an einer altgewohnten Cameliden-Kollektion nicht auf Berlin, selbst Hannover hat noch fünf von sechs Formen (nur die Guanakos mussten schon vor Jahren weichen) - verstehe ich angesichts der konzeptionellen Umgestaltung dort auch nicht recht. (Wohlgemerkt: Nicht weil ich für eine ArtenREDUZIERUNG bin, sondern den Raum anderen Arten "gönnen" würde, die derzeit NICHT gehalten werden.)
(05.04.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   In etlichen Bereichen ergänzen sich die beiden Einrichtungen. Z.B. wurde im Tierpark zu Gunsten des Zoos auf die Menschenaffenhaltung verzichtet. Der Zoo hingegen hat sich nach dem Tod des letzten Breitmaulnashornbullen entschieden, diese nicht mehr zu halten, weil es im Tierpark bessere Bedingungen dafür gab, was aber dennoch nicht verhindert hat, dass auch der Tierpark die Breitmaulhaltung auslaufen läßt. Ich bin regelmäßig in Berlin und besuche auch regelmäßig beide Einrichtungen. Ich kann nicht sagen, dass die eine Einrichtung besser und die andere schlechter wäre. Durch die deutlich höhere Zahl an Häusern bevorzuge ich den Zoo bei eher regnerischem Wetter. Ansonsten finde ich beide Einrichtungen absolut klasse und jede für sich hat Stärken und Schwächen. Wer sich für welchen Zoo entscheidet, hängt für mich ursächlich damit zusammen, was er gern sehen möchte. Der Zoo ist sicher ein Favorit für die Besucher, die sich für Zoogeschichte interessieren und auch Freude haben, an historischen Zoobauten. Der Tierpark ist eben wirklich ein Park, mit zum Teil sehr großen Gehegen für größere Gruppen. Für Deutschland einmalig sind sicher die beiden Zuchtgruppen von Afrikanischen und Asiatischen Elefanten mit Bullenhaltung und mehreren Kälbern.
Beide Zoos halten Tiere, welche man nur dort findet und die Kollektion von Schweinen besticht im Zoo sicher genau so, wie die Kollektion von Raubkatzen im Tierpark. Nicht zu vergessen das Auquarium, welches ich z.B. schon wegen seiner Fülle nicht mit dem Zoo zusammen packen würde, sondern als dritte Einrichtung mit in die Wahl ziehe. Für mich ist jede Einrichtung für sich immer einen Besuch wert, so dass ich meine Wahl eher aus praktischen Erwägungen heraus treffe. Je nach dem, wieviel Zeit ich habe, wo in Berlin ich mich aufhalte (der Zoo liegt einfach zentraler, gerade wenn man mit dem Zug nach Berlin fährt), oder welche Einrichtung ich das letzte mal besucht habe.
(05.04.2006, 00:00)
Frank:   Nachtrag: Oder, welcher Park bietet denn den höheren Interessen-Faktor, bzw. welcher Park hat mehr oder weniger zubieten? Wenn ich Beispielsweise mal in Berlin bin, aber nur die möglichkeit habe nur einen Zoo zu besuchen, welcher wäre denn dann besser ?
(05.04.2006, 00:00)
Frank-Walter Büschner:   Hallo, mich würde mal interessieren wie die beiden Zoos in Berlin zueinander stehen. Denn es sind ja gewisser maßen Konkurenten oder nicht ? Oder kann man das evtl. wie ALDI sehen. Nord und Süd ? o_O Also, ich wäre Ihnen/euch dankbar für ein Paar Infos
Danke im Voraus
LG Frank
(05.04.2006, 00:00)

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