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Neozoen/ Wer gehört hier nicht her?



cajun:   Die aktuellen Bestandszahlen sind da:
"144 wilde Nandus in Deutschland gesichtet. Ihre Heimat ist die südamerikanische Pampa - doch Tausende Kilometer von ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet entfernt haben Nandus (Rhea americana) in Norddeutschland eine neue Heimat gefunden. Die Population am Ratzeburger See an der Landesgrenze von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gilt als die einzige wildlebende in Europa. Bei der jüngsten Zählung Ende Oktober wurden 144 Tiere auf den Feldern und Wiesen der Region entdeckt, wie das Umweltministerium in Schwerin am Freitag mitteilte. Das waren 13 mehr als im Frühjahr und 23 mehr als im Herbst 2021. Die Nandus werden zweimal im Jahr gezählt.
Die Zahlen zeigten, dass der Bestand der Art im Verbreitungsgebiet gesichert sei, sagte Minister Till Backhaus (SPD). Die Tiere stammen alle von einer Handvoll Exemplaren ab, die um die Jahrtausendwende aus einem privaten Gehege bei Groß Grönau am Ratzeburger See in Schleswig-Holstein ausgebrochen waren. Bis 2019 vermehrten sich die Tiere ungebremst, dank des Fehlens natürlicher Feinde. Die norddeutschen Winter konnten ihnen nichts anhaben und auf den Feldern der Bauern wurde junger Raps zu ihrer Lieblingsspeise. Die Schäden nahmen zu und die Landwirte setzten schließlich durch, dass der Nandu geschossen werden darf.
Im Herbst 2018 war die Rekordzahl von 566 Nandus gezählt worden, im Jahr darauf durften die ersten Tiere getötet werden. Im ersten kompletten Jagdjahr von April 2020 bis März 2021 wurden laut Ministerium 179 Nandus erlegt. Im Jagdjahr darauf waren es nur noch 79. Anwohner berichten, dass die Tiere wesentlich scheuer geworden sind, seit ihnen nachgestellt wird.
Der Nandu ist dem Ministerium zufolge einer von mehr als 1000 Neozoen (Neue Lebewesen) in Deutschland - Arten, die nach der Ankunft von Christoph Kolumbus in Amerika 1492 nach Europa gelangten. Dazu gehören demnach auch Arten wie Damwild, Waschbär, Mink, Nutria, Fasan und Regenbogenforelle."
Quelle:https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/144-wilde-nandus-in-deutschland-gesichtet/ar-AA14gXdC?ocid=msedgntp&cvid=cff1f3bd439c45ccb801ab1b116e0fda
(22.11.2022, 11:00)
Liz Thieme:   hupsi :D ja ok, wusstest du noch nichht dass die da Turmbau zu Babel trainieren ;)
Natürlich ist der km² gemeint!
(26.05.2009, 21:59)
Michael Mettler:   @Liz: 100 Waschbären pro Quadratmeter? Kein Wunder, dass die Jungtiere abwandern müssen :-D
(26.05.2009, 18:53)
Liz Thieme:   In den Jahren 2001 und 2002 wurde ein Forschungsprojekt zur Ökologie der Stadtwaschbären von Kassel durchgeführt. Resultat: auf jedem Quadratkilometer leben knapp 50 erwachsene Waschbären. Zusammen mit den Jungtieren ist die Zahl im Sommer und Herbst fast doppelt so groß.
Inzwischen wird die Zahl auf rd 100 pro Quadratmeter geschätzt.

Daher kann Müritz noch froh sein mit seinen wenigen.
(26.05.2009, 18:45)
Michael Mettler:   @Sacha: Ich nehme an, dass sich der vermeintliche Rekord auch eher auf eine wirklich dokumentierte Leistung bezieht...

Laut Artikel schwärmen übrigens pro Jahr ca. 500 Jungmännchen des Waschbären aus dem NP Müritz aus.
(26.05.2009, 12:03)
Sacha:   Im Bezug auf den Weltrekord wäre ich vorsichtig. Wer weiss, wieviele Kilometer ein Waschbär in Nordamerika zurücklegt, bis er einen freien und passenden Lebensraum findet. Nur dürfte dies in den USA und Kanada niemanden interessieren, da dort Waschbären nicht gerade selten sind....
(26.05.2009, 09:52)
Michael Mettler:   Laut heutiger Zeitungsmeldung wurde ein 2006 als Jungtier im Nationalpark Müritz (Meckelenburg-Vorpommern) markierter männlicher Waschbär jetzt in einer Falle im Kreis Rotenburg/Wümme (Niedersachsen) gefangen. Mit einer Entfernung per Luftlinie von 285 km soll das eine Art Wander-Weltrekord für diese Tierart sein. Ein Experte schätzt die wirkliche Wanderleistung des Waschbären auf etwa 800 km, da das Tier wohl kaum zielstrebig auf gerader Linie gen Westen gewandert sein dürfte.
(26.05.2009, 09:08)
Michael Mettler:   Wahrscheinlich würde der Nandu ihn eher kupieren - ich denke da gerade an diverse stummelschwänzige Zebramangusten im Staßfurter Nandu-Mangusten-Gehege :-)
(22.07.2008, 19:48)
Andreas:   Jo, toll, und tritt der Nandu zu, haben wir den Breitschnabelhund. :-)))
(22.07.2008, 19:42)
Michael Mettler:   @Andreas: Danke für die Info. Dann könnte man ja die Marderhunde auch mal auf die Nandubruten ansetzen... :-)
(22.07.2008, 19:21)
Andreas:   Ich bin auch ein klein wenig skeptisch und tröste mich damit, daß, falls sich doch gravierende negative Umwelteinflüsse herausstellen sollten, der Prozeß umkehrbar ist. Nandus sind nicht so schnell zu übersehen wie Kaninchen:-)
Hatte mal diesen Thread gründlicher durchgelesen.
@Michael Mettler
Seit ca. 2 Jahren grassiert hier die Räude unter den Marderhunden. Für den interessierten Laien, der täglich 100 km mit dem PKW pendeln muß(darf), ergibt sich folgendes Bild : kaum noch überfahrene Marderhunde, dafür wieder "Hasenschulen" an 4 Stellen, wo sie vor 10 Jahren das letzte mal gesichtet wurden +2 neue. Gespräche mit Kollegen bestätigen die Beobachtungen. Rebhuhnbestand geht nicht mehr zurück.
"Unseren" 13 verwilderten Hauskatzen müssen wir wieder die Pille geben. Vorher hat der Marderhund, von mehreren Augenzeugen glaubhaft bestätigt,am hellerlichten Tag ganze Arbeit geleistet.
(22.07.2008, 19:04)
IP66:   So richtig glücklich machen mich die Nandus am ratzeburger See nicht - es mag sein, daß hier eine eingebürgerte Art nicht wirklich schadet und die Zahl der Tiere nicht wächst, doch weiß ich nicht, ob man die ersten Kaninchen in Australien in ähnlicher Weise putzig fand und vergleichbare Artikel über sie publiziert hat.
(22.07.2008, 18:31)
th.oma.s:   nu klar: "sagt der bauer"... weil seine bse-viecher durch den draht gerannt sind (ironie aus)
(22.07.2008, 18:08)
Michael Mettler:   Schon lustig, dass sich der Biobauer über Multikulti-Tierwelt ereifert, aber selbst schottische Gallowayrinder in Norddeutschland hält...
(22.07.2008, 17:49)
Andreas:   Mal wieder eine kleine Meldung aus dem Norden. Wird wohl passend zum Ferienbeginn gemeldet
"Nandus haben sich in Norddeutschland etabliert
Nandus, straußenähnliche Großvögel aus Südamerika, haben sich erstmals in freier deutscher Wildbahn etabliert. Im Kreis Nordwestmecklenburg kann man sie zwischen Ratzeburger See und A20 entdecken.
Schattin (dpa) Vor acht Jahren waren sechs der flugunfähigen Großvögel aus Südamerika einem norddeutschen Züchter entlaufen. Der Streit darum, was mit den Nandus am Flüsschen Wakenitz geschehen soll, ebbt mittlerweile wieder ab. Die Anwohner des Naturschutzgebietes von Lübeck, Schleswig-Holstein und insbesondere Nordwestmecklenburg scheinen sich mit dem Zuzug des fremden Federviehs abgefunden zu haben. „Sie sind heimisch geworden“, stellt Jagdpächter Wolf Jürgen Menken resigniert fest. Freundschaft allerdings empfinden die wenigsten für die ungebetenen Dauergäste der West-Ost-Grenzregion.
Wie viele dieser bis zu eineinhalb Meter großen Exoten inzwischen vor allem durch Mecklenburgs Pampa rennen, ist unklar. Fest steht aber, dass die Laufvögel auf Wanderschaft gehen und ihr Revier von der Niederung des Grenzflüsschens Wakenitz aus nach Osten hin ausgeweitet haben, berichten Beobachter.
Erstmals untersucht jetzt Frank Philipp, Student für Landbau und Landespflege an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, für seine Diplomarbeit bis Jahresende die Ausbreitung des flugunfähigen Latino-Vogels in Norddeutschland. Auf 80 Quadratkilometern erfasste sein Zähltrupp bereits mehr als 30 erwachsene Tiere. Weiter östlich, bis zur 20 Kilometer entfernten Stadt Gadebusch, werden weitere zehn vermutet.
Drei Nester, aus denen dieses Jahr mehr als 50 Küken schlüpften, seien ihm bekannt, von drei weiteren gehe er aus, sagt Philipp.
Inwieweit die Einwanderer aber nun die heimische Tier- und Pflanzenwelt beeinflussen oder gar schädigen, ließe sich noch nicht feststellen. Das Landesumweltamt sieht da kein Problem: „Nach dem Stand der Erkenntnisse haben heimische Arten nicht zu leiden“, sagt Artenschutz-Dezernent Lothar Wölfel. Insofern sei auch der Versuch, Nandu-Gelege zu zerstören und damit die Ansiedlung des fremden Vogels aufzuhalten, bereits vor Jahren wieder eingestellt worden.
„Man gewöhnt sich aneinander, wenngleich die Nandus nach wie vor nicht hierher gehören“, sagt Biobauer Thomas Böhm aus Schattin (Nordwestmecklenburg). Er mag die Eindringlinge ebenso wenig wie Multikulti in der freien Tierwelt generell. Die neuen Zuwanderer seien Nahrungs- und Lebensraumkonkurrenten für heimische Großvögel wie Kraniche, fürchtet er. Selbst seine Galloways hätten in der Vergangenheit vor balzenden Nandu-Hähnen verschreckt die Flucht ergriffen und Koppelzäune durchbrochen, so der Landwirt. Die Pampastrauße seien hier eindeutig „Aggressoren“ und ein größerer Störfaktor für das sensible Ökosystem an der Wakenitz als selbst die Ostseeautobahn A 20, meint der Bauer.
Nach Ansicht Böhms haben die Behörden geschlafen, nun sei die Ausbreitung der Vögel nicht mehr zu stoppen. „Die haben ihre biologische Nische gefunden.“ Dabei gelte das Washingtoner Artenschutzabkommen nur für die ursprüngliche Heimat der Tiere, nicht aber für Einwanderungsgebiete. Insofern werde es in Mecklenburg- Vorpommern falsch ausgelegt, sagt der Bauer.
Vehement verteidigt werden die imposanten Zuwanderer indes von Touristikern. Sven Langmaack, Hotelbesitzer in Schattin, hütet die Jungtiere fast wie die eigenen Kinder, denn er vermutet Nestraub durch Nandu-Feinde aus der Bevölkerung und fürchtet um die Population der Großvögel. Seiner Beobachtung nach wären die Exoten selbst reine Fluchttiere, äußerst friedfertig und obendrein schön anzusehen. „Sie sind eine echte Attraktion“, nennt der Unternehmer des Pudels Kern. Die gefiederten Fremdlinge fungierten nämlich mittlerweile als wahre Lockvögel für Besucher der abgelegenen Naturidylle. (Internet: www.lung.mv-regierung.de)"


(22.07.2008, 17:31)
IP66:   Ich weiß nicht, ob der Hinweis mehr verwirrt als nützt: Es wird erzählt, daß die Ausbreitung des Waschbären in Deutschland von einem Wildpark in Waldeck (heutiger Kreis Korbach) an einer Talsperre der Eder ihren Ausgang genommen hat. Ich habe nirgendwo eine Quelle für diese Behauptung gefunden und weiß nur, daß es den Wildpark heute noch gibt. Vielleicht ergeben Deine Recherchen da neue Erkenntnisse.
(05.03.2008, 10:38)
Dirk Klümper:   Hallo, bin nach recht langer Abwesenheit (als Schreiber) wieder im Forum unterwegs, unzwar direkt mit einer Bitte.
Derzeit schreibe ich an einer Facharbeit zum Thema Neozoene, genauer gesagt über Nutrias und Waschbären im Raum NRW.
Hat jemand Literaturhinweise zu dieser Thematik? Bücher und Zeitschriften interessieren mich besonders, aber natürlich auch andere Hinweise in Form von Links oder einfach generelle Informationen.
Vielen Dank im Voraus!
(04.03.2008, 20:43)
Hannes:   http://www.papageien.org/HJP/FUN/
april_2004.html

Habe ich bei der Suche nach der Stadt Nordhausen (in der es ein Wildgehege zu gen scheint) gefunden
(29.03.2007, 21:50)
Nandu:   http://www.biologie.uni-rostock.de/zoologie/neozoa.html
(15.12.2006, 08:01)
Karsten Vick:   Na, Jennifer, nu mal nich so bescheiden, deine Beiträge sind jedenfalls fruchtbarer als manch anderes hier.
Das Thema Neozoen in einen kleinen Artikel zu pressen, der noch dazu viele bunte Bilder fassen soll, ist schon etwas gewagt. Man sollte aber immer, wie Dortmunder sagt, Wiedereinwanderer und echte Neozoen und bei diesen Eingewanderte und Eingeschleppte unterscheiden. Zu den Wiederkehrern gehören wohl sogar meine geliebten Gänsegeier vom letzten Sommer. Denn Geierknochen wurden in Mitteleuropa in irgendwelchen frühgeschichtlichen Ablagerungen gefunden. Ich weiß bloß nicht mehr, ob das bei die Wikingers in Haithabu war oder bei den Slawen in MV oder bei den Römern. Muss ich mal wieder nachlesen.
(14.12.2006, 23:38)
Jennifer Weilguni:   Ich hätte mich auch über einen ausführlicheren Beitrag zu diesem Thema gefreut, ist wohl aber in einem derart breitgefächertem Wissenschaftsmagazin nicht derart gefragt. Zwischen Ein- und Auswanderen sowie "Rückkehrern" wird in dem Artikel zwar schon differenziert, aber kleinere Bilder und mehr Text hätten auch bei mir größeren Anklang gefunden. Wollte es dennoch nicht unerwähnt lassen, vor allem aber wegen dem Link.
(14.12.2006, 19:55)
Dortmunder:   @ Jennifer :

Danke für den furcht-...ähm...ich meinte fruchtbaren Eintrag *grins*

In dem Artikel der, hochgeschätzten, P.M. muss man aber wohl ein wenig differenzieren... Braunbär, Elch, Luchs und Wolf sind ja eigentlich mitnichten Einwanderer, sondern wohl eher Rückkehrer... Aber die Journaille war bestimmt wieder zu faul, um noch mehr zu recherchieren ;o)
(14.12.2006, 13:09)
Jennifer Weilguni:   In der aktuellen Ausgabe des P.M. Magazines ist ein Artikel über tierische Einwanderer in Deutschland abgedruckt. Titel "Rübermachen- Warum immer mehr Tiere eine neue Heimat suchen". Unter anderem geht es um Braunbär, Waschbar, Elch, Schmuckschildkröte, Luchs, Flamingo, Alexandersittich, Nandu, Wolf und Ochsenfrosch.
Ausserdem habe ich in dem Artikel eine Webadresse gefunden, auf der eine Umfangreiche Bestandsaufnahme von Neozoen in Deutschland. www.umweltdaten.de/publikationen
So smile das war jetzt auch endlich mal ein fruchtbarer Beitrag von mir :-)) ( Hoffe ich doch zumindest)
(14.12.2006, 11:16)
Jonny:   Meine Oma sagte immer zu mir : Bub, wenn die Nandus tief fliegen, gibt es schlechtes Wetter. Ich kann mich nicht daran erinnern, in meiner Kindheit jemals die Sonne gesehen zu haben, Regen, immer nur Regen....
(12.12.2006, 18:03)
Nandu:   Bleiben die Nandus in den Netzen hängen, oder die Netze an den Vögeln ;-)
(12.12.2006, 08:14)
Langhals:   Die Nandus bleiben im Winter da ? Ich dachte, es sind Zugvögel. Na ja, die werden eben wegen des derzeitigen warmen Klimas hier in Europa verwirrrt sein. Das ist auch gut so, mir wird schlecht, wenn ich daran denke, wieviele Nandus jährlich in den Netzen der italienischen und französischen Vogelfänger hängen bleiben und im Kochtopf landen.
(12.12.2006, 07:20)
Karsten Vick:   @Helga: Die wachsen und gedeihen, nachdem man sie für unschädlich und tourismuswirksam eingestuft hat. Ich selbst hab noch keinen gesehen, aber mit etwas Glück kann man sie von der Autobahn A24 aus beobachten. In die Brutvogelliste von Mecklenburg-Vorpommern sind sie auch schon eingetragen.
(12.12.2006, 00:40)
Helga:   Weiß denn jemand etwas NEues über die Nandus an der Wakenitz?
(07.12.2006, 22:08)
Michael Mettler:   Der war bestimmt nicht von Süden her eingewandert :-) Streifenskunks werden gar nicht so selten als Heimtiere gehalten, also war das wohl ein ausgesetztes oder getürmtes Exemplar. Wenn es davon noch ein paar mehr an einer Stelle gäbe, könnte sich die Geschichte von Waschbär und Marderhund wiederholen, denn auch der Skunk soll recht flexibel hinsichtlich Ernährung und Lebensumständen sein, und mit unserem Klima käme er wohl auch zurecht.
(06.12.2006, 14:12)
Dortmunder:   Na, das wird in näherer Zukunft noch mit einigen anderen Arten passieren... Habe kürzlich auf der Fahrt nach Hessen an der Autobahn einen überfahrenen Streifenskunk entdeckt... Keine Ahnung, wo der herkam
(06.12.2006, 12:12)
Michael Mettler:   Ich habe gerade gelesen, dass auch der Girlitz zu den Neozoen gerechnet wird, weil er erst ab etwa 1550 von Süden her in unsere Breiten eingewandert ist. Man lernt doch immer noch dazu!
(06.12.2006, 11:52)
Dortmunder:   Erfahrungsgemäß haben "wilde" Wellensittiche im Ruhrgebiet sogar schon Probleme mit Spatzen, wie ich selbst mal mit ansehen musste... Ist dem Sittich auch nicht gut bekommen... Exitus
(18.10.2006, 20:39)
Thomas W.:   ALso als Kind sind die Wellensittiche meiner Eltern immer so 10-14 Jahre alt geworden, bei der Haltung in nicht zeitgemäßen Gehegen. Ein Tier ist uns auchmal zugeflogen, wir konnten vorher beobachten, wie Elstern diesen Vogel attackierten. Ich habe im Winter auchschon zweimal tote Wellensittiche gesehen (im Ruhrgebiet ist offenbar die Dichte etwas höher).
(18.10.2006, 18:41)
Michael Mettler:   @Hongabonga: Ich habe mal von einem Wellensittich gelesen, der über 20 Jahre alt wurde. Aber Rekord- und Durchschnittsalter können ja meilenweit auseinander liegen.

Versuche zur frei fliegenden Haltung von Wellensittichen (also nicht zur Einbürgerung!) wurden meines Wissens früher (als man sich wegen Faunenverfälschung weniger Gedanken machte) mehrfach unternommen, aber das Problem scheint gar nicht so sehr der Nahrungsmangel oder die Kälte zu sein, sondern diese Art scheint Probleme mit nassem Wetter zu haben. Und ich könnte mir vorstellen, dass ein Wellensittich auch eher einem Greifvogel (Sperber!) zum Opfer fällt als ein Halsband- oder Möchssittich.
(18.10.2006, 18:32)
Hongabonga:   Uns ist mal ein Wellensittich zu geflogen, wir haben ihn gefangen, er war sehr zutraulich, also nicht schwer, und dann gleich zum nächsten Tierarzt, der hat ihn erstmal durch gecheckt. Da wir zu Hause zwei weitere Wellensittiche hielten haben wir ihn mit ihnen Zusammengewöhnt, da sich keiner auf eine Zeitungsanonce gemeldet hat, er lebte noch 6 Jahre. Wie alt können Wellensittiche eigentlich werden? Wir haben noch 2 die über 8 Jahre alt sind...
(18.10.2006, 18:13)
Dirk K:   In unsrer Gegend lebt schon seit einigen Tagen ein kleiner "Schwarm" Wellensittiche. Ob sie wirklich eingewandert (eher eingeflogen) wage ich zu bewzeifeln, sie sind wahrscheinlich entflogen. Ich bin recht überrascht, dass sie so lange überlebt haben. Wie mögen sich Wellensittiche in einem Wohnviertel ernähren? Ich schätze ihre Ãœberlebenschancen für den Winter jedenfalls als recht gering ein...
(18.10.2006, 17:08)
th.oma.s:   @cajun: ja da kam so ein golschakal in die lausitz 2000... die naturschutz-behörden haben ihn geheimgehalten... er ist wohl ganz gut zurecht gekommen... 2003 hat ihn dann der bewaffnete naturschutz (wohl der zuständige revierförster im dienst ?)geschossen
(05.04.2006, 00:00)
Klaus Schwarz:   Dass zum Beispiel die am Anfang aufgeführten Halsbandsittiche der heimatlichen Fauna nicht schanden stimmt nicht so ganz. Zwischen Sittichen und einheimischen Höhlenbrütern gibt es durchaus ein Problem bei der Verteilung von Bruthöhlen.

Durch das Aussetzen Amerikanischer Flusskrebse wurde vor vielen Jahren die sogenannte "Krebspest" in die heimatlichen Gewässer der Edelkrebse eingeschleppt. Ergebnis: die Edelkrebspopulation brach zusammen und konnte sich bis heute nicht wieder erholen. So galt früher der Krebs als "Arme-Leute-Essen" da er im Überfluss vorkam, diese Zeit wird wohl nie wieder kommen.
(05.04.2006, 00:00)
IP66:   Wo leben denn die vielen Trauerschwäne? Ich kenne sie nur aus Parks, also vom Menschen künstlich angelegten Lebensräumen, wo der Höckerschwan sich zwar wohlfühlt, aber streng genommen ja auch nicht hingehört.
(05.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Man stelle sich jetzt noch vor, dass sich an Ort und Stelle ein einzelner Wolf und ein einzelner Goldschakal begegnen und im Geschlecht zueinander passen - dann hätten wir möglicherweise den "Rotwolf-Effekt" in Sachsen. Denn: Wo in Amerika kein Mangel an artgleichen Partnern besteht, werden Kojoten ja auch von Wölfen verdrängt - außer eben bei "sexuellem Notstand".

Dass europäische Goldschakale und Hunde (also domestizierte Wölfe) eine über Generationen fruchtbare Bastardlinie bilden können, hat ja Eberhard Trumler mit seinen Tieren bewiesen....
(05.04.2006, 00:00)
cajun:   @ th.oma.s: Wo haste die Info her? Das ist ja superspannend! Witzigerweise ist das doch ein ähnliches Biotop wie das, welches die Neustädter Wölfin in Sachsen als Revier gewählt hat. Soviel zur Konkurrenz beider Arten.
(04.04.2006, 00:00)
th.oma.s:   aktueller einzelnachweis von goldschakal auch aus braunkohlebergbau-folgelandschaft in nordostsachsen/süd-ostbrandenburg...
(04.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @cajun: Bei Schwimmvögeln gibt es tatsächlich die irrsten Kreuzungen, was dafür spricht, dass diese trotz aller äußerlichen Verschiedenheit noch immer recht eng verwandt sind - offensichtlich mit Ausnahme der Pfeif- und Spaltfußgänse. Es gab z.B. schon Gr
(04.04.2006, 00:00)
cajun:   Ich glaube bei den Enten und Gänsen, die als Neozooen gelten, ist es vielmehr die Bastardisierung der Arten und Unterarten, die Besorgnis erregt. Anscheinend kreuzen sich Enten ja auch munter über sogenannte Artgrenzen erfolgreich hin weg. Wobei es ja auch in freier Natur zu Unterart Hybridisierung kommen kann.
(03.04.2006, 00:00)
Frank-Walter Büschner:   Entschuldigt bitte vielmals für das schlechte deutsch.
(03.04.2006, 00:00)
Frank-Walter Büschner:   Um noch mal auf die Wasservögel zu kommen, ich sehe immer öfters diese sog. Trauer bzw. Schwarzschwäne, sie sehen zwar super schön aus, kommen aber aus Australien. Da sie natürlich niemals auf natürlichem Wege gekommen sein können, allein schon der Distanz wegen. Denn diese Australischen Trauerschwäne, wurden nach Europa geholt um "unsere" Teich -und Parkanlagen zu Verschönern. Doch mittler Weile wird der "Wildlebende Bestand" In Europa auf 50.000 bis 100.000 Tiere geschätzt. Diese Zahlen kommen mir Persönlich ziehmlich übertrieben vor, aber ich denke mal diese Zahlen der Wahrheit enstprechen. Auch, der hier überhaupt nicht heimische Signalkrebs gefährdet en hier ansäsigen Europäischen Edelkrebs, das der Signalkrebs viel anpassungsfähiger, schneller ist, vermehrungsfreudig ist und noch vieles mehr. Auf der einen Seite muss man ja mal bedenken, das -Ich gehe jetzt von Neozonen aus, die auf dem natürlichen weg gekommen sind- viel dieser Tiere auch zum Teil der Evolution gehören, denn der Mensch ist doch damals auch fortgewandert ums sich neue Gebiete zuerobern oder nicht ? :-)
(03.04.2006, 00:00)
cajun:   Vielleicht zu diesem Thema noch ganz interessant, dass in Österreich seit 1987 zunehmend Goldschakale gesichtet werden( zuletzt ein Abschuß in der Steiermark 2004). Man ist sich nicht sicher, ob es sich um eine Ausbreitung der Art nach Mitteleuropa oder um eine Wiederbesiedlung verlorenen gegangenen Lebensraumes handelt.Es fehlen fossile Nachweise in den Regionen, die heute besiedelt sind. Früher waren sie wohl u. A. am Neusiedler See häufig ( Volksname " Rohrwölfe" ). Es ist warscheinlich, dass sie auch schon bis in die BRD gewechselt sind. Es fehlt aber der definitive Nachweis bisher.
(03.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Im hannoverschen Umland gehören Nilgänse ebenfalls zu den längst etablierten Brutvögeln. Bei den Kuhreihern scheint dies noch nicht so weit zu sein - da gibt es natürlich üüüüberhaupt keinen Zusammenhang mit der freifliegend gehaltenen Kolonie im Zoo.... :-)

(31.03.2006, 00:00)
IP66:   Freilebende Nilgänse - mit Nachwuchs - gibt es auch in der Gegend um Krefeld.
(31.03.2006, 00:00)
cajun:   Bin heute am "Ãœmminger See" in Bochum vorbeigefahren. Das ist ein kleiner Haldensee mitten im Stadtgebiet, neben der A43. Hier leben seit Jahren weiße Hausgänse und Graugänse auch in gemischten Paaren. Alle Tiere sind flugfähig. Neue Arten dort sind mind. drei freifliegende Paare Nilgänse, ein Paar schwarze Schwäne aus Australien und - was mich aktuell überraschte- eine Streifengans (beide flugfähig), verpartnert mit einer weißen Hausgans. Die Schwäne, wie die Nilgänse sind Freiflieger und von selbst gekommen. Sie brüten hier seit Jahren äußerst erfolgreich.Im Herbst konnte man übrigens zur einsetzenden Dämmerung am nahen Kemnader Stausee die familienweise einfliegenden Kanadagänse beobachten , mind. 350 Tiere, die dort übernachteten.
(30.03.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Womöglich wird unsere Neozoen-Fauna in diesem Jahr um ein paar Arten reicher: Aufgrund der Vogelgrippe-Hysterie ist nicht ausgeschlossen, dass einige Idioten ihre Stubenvögel aus Angst vor Ansteckung mal eben aus dem Fenster "flüchten lassen"...

Nur Hirngespinste? Nein! Beim hannoverschen Tierheim sind in den letzten Tagen die ersten "Tierliebhaber" vorstellig geworden, die wegen "Ansteckungsgefahr" ihre Katzen loswerden wollten!
(04.03.2006, 00:00)
Ollo:   Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß natürlich auch Pilze außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes Schaden anrichten können (Pilze gehören nicht zu den Pflanzen, da sie keine Photosynthese betreiben). Vor einigen Jahrzehnten wurde mit einer Ulmenholzlieferung aus Asien ein Pilz eingeschleppt. Die asiatischen Ulmenarten hatten sich im Laufe der Evolution mit diesem Parasiten arrangiert. Bei uns heftete sich der Pilz an den Ulmensplintkäfer (einen Borkenkäfer). Dieser hat die Angewohnheit, in unsere drei heimischen Ulmenarten hineinzubeißen. Dadurch geht der Pilz auf den Baum über, verschließt dessen Leitungsbahnen, und bringt ihn schließlich zum Absterben. In Europa gibt es schon längst praktisch keine großen Ulmen mehr. Höchstens mitten in Städten können sich einzelne Exemplare halten, weil diese nicht vom Ulmensplintkäfer gefunden werden. Ansonsten versucht man im Forst ordentlich Ulmen nachzupflanzen, aber bisher ist nicht ersichtlich, wie diese Bäume sich überhaupt noch natürlich fortpflanzen sollen.
Dagegen ist der Waschbär doch gar nichts, oder?!
(17.02.2006, 00:00)
Ollo:   Um an den Artikel von Wombat anzuknüpfen: In der Tat stellen die Neophyten (= fremdländische Pflanzen) für unsere Natur ein viel größeres Problem dar als die Neozoen. Kein Wunder, wenn man sich ansieht, was die Leute alles in ihren Gärten anpflanzen. In städtischen Gegenden haben heimische Pflanzen kaum noch Entfaltungsmöglichkeiten. Als Straßenbaum wird meistens die Platane angepflanzt, deren Herkunft nicht genau bekannt ist. Im Forst wird teilweise gezielt auf die Amerikaner Douglasie und Roteiche gesetzt. Für nicht bewirtschaftete Flächen bedeuten Herkulesstaude, Riesenbärenklau und Robinie wohl die größte Gefahr. Noch konkurrenzstärker ist die Spätblühende Traubenkirsche aus Amerika. Mit ihren weißen Blüten sollte sie ursprünglich mal einzelne Wegekreuze im Forst optisch beleben. Mittlerweile ist diese Art zur unbeherrschbaren Plage mutiert. In Berlin haben schon Schulklassen frei bekommen, um mit Äxten durch die umliegenden Wälder zu streifen. Einzig der dunkle (und sehr natürliche, aber für das menschliche Auge unattraktive) Buchenhallenwald könnte die Spätblühende Traubenkirsche im Zaum halten. Analog zu den Tieren (Wanderratte, Hausmaus, usw.) kamen übrigens sehr viele Pflanzen der offenen Landschaft auch erst mit der Einführung der Landwirtschaft zu uns, u.a. auch Kornblume, Kornrade und Klatschmohn.
(17.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Meine Meinung ist, dass man Tierarten nicht mehr bewusst dort aussetzen sollte, wo es sie vorher gar nicht gab oder wo sie zumindest in jüngerer Stammesgeschichte nicht vorkamen. Es wird z.B. durchaus natürliche Gründe haben, dass das früher über weite Teile Afrikas (z.B. auch in der damals noch grünen Sahara) verbreitete Breitmaulnashorn auch ohne Einfluss des Menschen schon auf zwei Restpopulationen zusammengeschmolzen war. Die Ansiedlungsaktionen z.B. in Namibia sehe ich deshalb mit Skepsis: Das dortige Ökosystem hat sich möglicherweise über Jahrtausende hin darauf eingestellt, ohne Breitmaulnashörner zu funktionieren (selbst wenn es sie in grauer Vorzeit mal dort gegeben haben sollte). Immerhin könnte es passieren, dass die dort angesiedelten Nashörner bestimmte Futterpflanzen bevorzugen, welche die Lebensgrundlage anderer, weniger prominenter Arten bilden, die somit unter der Ansiedlung zu leiden hätten. Sowas passiert im "umsiedlungswütigen" Südafrika immer wieder; da setzt man die bei Touristen und Trophäenjägern beliebten Nyalas an Stellen aus, wo es sie nie gegeben hat, und in der Folge verschwinden Busch- und Riedböcke immer mehr, weil ihre ökologische Nische vom durchsetzungsfähigeren Neuling übernommen wird.

Aber andererseits finde ich auch, dass unsere hiesigen Neubürger manchmal vielleicht zu voreilig den Schwarzen Peter zugeschoben bekommen. Um z.B. unsere Lurchfauna zu gefährden, musste nicht erst der Marderhund kommen (der gern Lurche frisst), das haben wir selbst schon ganz allein geschafft.

Die etablierten Neozoen werden wir aus unserer Landschaft nicht mehr wegbekommen, also ist es müßig darüber zu diskutieren, ob sie überhaupt Bleiberecht haben. Und auch eine Ansiedlung durch entflohene Tiere lässt sich nie ganz vermeiden, manche Arten würden selbst einem konzentrierten Abschussprogramm durch versteckte Lebensweise trotzen (siehe Waschbär!).

Also müssen wir in erster Linie aufpassen, dass nicht absichtlich weitere Ansiedlungen vorgenommen werden. In Deutschland ist das ja unter Strafe gestellt, aber ich weiß nicht, wie es in anderen europäischen Ländern aussieht.
(17.02.2006, 00:00)
wombat:   Neozoen bilden auch oft Mischline mit einheimischen Arten. Selbst Artbastarde sind nicht wirklich immer steril... über eine Süßwasserschnecke hab ich sogar einmal gelesen, dass sich eine polyploide (Artbastard-) Mischpopulation herauszubilden im Begriff ist.

Finde nach wie vor, dass das ein sensibles Thema ist, und ich kann mich generell für keine der Extremmeinungen entscheiden, also ob es sich um einen natürlichen Prozess handelt, ober ob ich etwas, das vom Mensch derart beschleunigt oder überhaupt erst losgetreten wird als unnatürlich ansehen soll. Wahrscheinlich haben die "großen" Arten wie Wasservögel auch kein so großes "Gefährdungspotential" wie einige Schadinsekten (in der Landwirtschaft), Pathogene und ihre Vektoren oder Pflanzen wie der Riesenbärenklau? Gefährdung sowohl für das aktuelle Artengefüge als auch für den Menschen, seine Gesundheit und Wirtschaft.
(17.02.2006, 00:00)
Ollo:   Daß sich Rosa- und Kuba-Flamingo mischen, ist ja wohl kein Wunder, gehören sie doch zur gleichen Art.
(17.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Niels: Flamingomischlinge sind in den Zoos häufiger als man denkt, und die drei Großflamingoformen kreuzen sich nach Belieben - verhindern ließe sich das nur durch getrennte Haltung der Arten.

In Jahresberichten oder Tierbestandslisten sind manche Zoos
(17.02.2006, 00:00)
Ingo Rossi:   @Michael Mettler: Das biologische Gleichgewicht besteht natürlich aus einer ständigen Entwichlung aller Lebewesen. Nicht aus einem Stillstand. Allerdings geht es oftmals sehr langsam und gerade beim aussetzen einiger Tierarten haben andere nun keine Chanc
(17.02.2006, 00:00)
Niels:   @Albert Roolfs: Ich habe auch gelesen, daß die drei Flamingoarten im Zwillbrocker Venn Mischlinge erbrüten. Da war ich schon überrascht, wußte gar nicht, daß das möglich ist. Ich frage mich jetzt, wie verhindern die das im Zoo, wo oft mehrere Flamingoarte
(16.02.2006, 00:00)
Dirk K:   Ein weiteres Beispiel sind die Wüstenpferde von Namibia. Nur durch einen früher von der Bahn genutzten Brunnen können sie erhalten bleiben.
(16.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Was das Verdrängen von Tierarten betrifft, möchte ich mal einwerfen, dass das vielbeschworene biologische Gleichgewicht ohnehin nur ein menschlicher Wunschtraum ist. Auch zwischen seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden heimischen Tierarten herrscht ständig Existenzkampf, in dem mal die eine, mal die andere Art die Nase vorn hat oder auch mal Arten komplett verdrängt werden. Wäre das nicht so, warum sind dann wohl im Laufe der Evolution die meisten Tierarten früher oder später von der Erde verschwunden?

Was in Großbritannien mit den Hörnchen passiert (das eingeschleppte Grauhörnchen verdrängt das heimische Eichhörnchen), könnte genauso passieren, wenn sich durch veränderet Anpassung aus dem jetzigen Eichhörnchen eine eigene zweite Art abspaltet, die erfolgreicher ist und ihren Vorfahren mehr oder weniger schnell verdrängt. So funktioniert nun mal Evolution.

Warum siedeln sich so viele Schwimmvögel problemlos in Europa an - ob nun absichtlich freigesetzt oder als Flüchtlinge? Vielleicht kommen Nilgans & Co. mit der Kulturlandschaft besser zurecht als die heimischen Arten und verdrängen diese gar nicht, sondern rücken nur nach, wo ihre Vorgänger sich selbst zurückgezogen haben.

Und auch Ausbreitungstendenzen wie bei der Türkentaube sind stammesgeschichtlich betrachtet nicht einmal ungewöhnlich. Unsere ganze (?) europäische Fauna geht schließlich auf Einwanderer zurück, die entweder in Asien (z.B. die Huftiere oder Hörnchen) oder in Afrika (viele Vögel) ihren Ursprung haben.

Aufgrund ihrer Abstammung von tropischen Vorfahren frage ich mich z.B., wie berechtigt die Aussage ist, Störche und Mauersegler würden zum Überwintern nach Afrika ziehen. Streng genommen sind es schließlich afrikanische Vögel, die zum Brüten nach Norden kommen...

Selbst weite Expansionssprünge sind für manche Vogelarten bekannt, aus relativ junger Zeit z.B. das Vordringen des Kuhreihers von Afrika aus in die Neue Welt. Witwenpfeifgänse gibt es ebenfalls in Afrika und in Südamerika, und sie lassen sich dabei nicht mal in zwei Unterarten gliedern (falls nicht inzwischen DNA-Untersuchungen ein anderes Ergebnis bringen).

Möglicherweise wären also manche Vogelarten (wie die Nilgans) irgendwann von allein eingewandert, um sich neue Lebensräume zu erschließen, so wie auch verschiedene Schwimmvogelarten von Süden her die Tundren als Lebensraum erschlossen haben. Umgekehrt waren manche vermeintlichen Fremdlinge sogar in unseren Breiten früher vertreten: Ich meine sogar mal gelesen zu haben, dass noch in historischer Zeit Rosapelikane an der Rheinmündung gebrütet haben!
(16.02.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   Was ich noch vergessen habe: Im Schweriner Zoo leben frei Präriehunde. Soweit ich weiß haben sie sich mittlerweile auch um den Park herum angesiedelt. Ich wundere mich nur das es nie zu zwischenfällen kommt. Ich selbst habe ja zwei Tiere aus schlechter Haltung bei mir aufgenommen und die sind echt gemeingefährlich!
(16.02.2006, 00:00)
Ingo Rossi:   Es gibt Experten, die durchweg der Meinung sind, die Waschbären nehmen mehr und mehr die Plätze der Marder - vor allem Wiesel - ein und verdrängen sie. Welche Folgen die Einwanderung oder das Aussetzen von Tierarten hat, kann man oftmals, soweit ich weiss, erst nach längerer Zeit genau erkennen.
(16.02.2006, 00:00)
wombat:   Ein weiteres Beispiel wäre der Sonnenbarsch im Neckar. Nach meinen Informationen durchaus mit Problemen behaftet, da er Laich anderer Fische wegfrisst. Da gibt es unzählige solche Fälle im aquatischen Bereich. Tiere (vor allem kleine Larvenstadien) werden zB im Ballastwasser oder am Schiffsrumpf anhaftend verschleppt.
(16.02.2006, 00:00)
wombat:   Und die Waschbären machen wirklich keine Probleme hier? Irgendwie zweifle ich daran.
Die Frage ist doch, wie man Neozoen "moralisch" definiert. Durch den Menschen in fremde Fauna eingebracht, die sie allein nicht erreicht hätten - wenn man dann anthropogen = unnatürlich definiert könnte ich mir vorstellen, dass man damit ein Eingreifen (sprich Jagd, Abtöten, Verfolgen oder ähnl.) begründen könnte, wie in Neuss.
(16.02.2006, 00:00)
Albert Roolfs:   Die Flamingos im Zwillbrocker Venn an der deutsch/niederl. Grenze haben in diesem Jahr mindestens neun Jungtiere erfolgreich aufgezogen. Aufgrund der zigtausend brütenden Lachmöven im Venn, welche Unmengen an Kot in den sonst nährstoffarmen Moorsee eintragen, bildet der See genug Futter für die Flamingos. Von Münster aus liegt es praktisch auf dem Weg zum Zoo Arnheim und wenn man Sonntagmorgens in aller Frühe die Flamingos beobachtet, erkennt man auch deutlich die roten, die rosaroten und die Chileflamingos. Oftmals muss ich allerdings passen, wenn Mischlingen und Nachkommen der Mischlinge zu sehen sind.
(16.02.2006, 00:00)
Dirk K:   Eine große Kolonie freilebender Nutrias findet man auch im Stadtgarten von Neuss. Hier geht die Stadt auch gegen die Tiere vor...
(16.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Was vergessen: Mindestens im Raum Hannover gibt es eine seit Jahren etablierte und beständig wachsende Population von Nilgänsen, die mit unserem Klima offensichtlich bestens zurechtkommen. Und mitten in Hannover, im Stadtwald Eilenriede, leben Mandarinenten. Beide Arten sollen übrigens NICHT auf Flüchtlinge aus dem Zoo zurückgehen.
(16.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Niels: Frei lebende Nutrias gibt es z.B. in einem Altwasserarm neben dem Tierpark Nordhorn, konnte ich aus dem Tierpark heraus selbst schon sehen. Und Flamingos sind durchaus wenigstens in Teilen ihres Verbreitungsgebietes Zugvögel, denn ihre Brutstätten
(16.02.2006, 00:00)
Ollo:   Die Nandus, ca. 100 Stück, leben östlich von Lübeck im Grenzgebiet von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
(16.02.2006, 00:00)
Klaus Schüling:   Den Link zu Infos über die Flamingos findet Ihr, wenn Ihr das Stichwort "Zwillbrock" in die Suchfunktion oben auf dieser Seite eingebt: die waren zum Thema Winterhärte schon einmal dran.
Zu den Bennet-Kängurus: die sollen viele Jahre lang verwildert in einem Wald in der Nähe von Bonn gut klar gekommen sein, sind aber wohl inzwischen verschwunden, die Ursachen wären interessant zu erfahren.
Der Vollständigkeit halber:
Es gibt stabile Populationen des Streifenhörnchens in NRW, so seit vielen Jahren im Zoo Wuppertal (wild) und auf dem Waldfriedhof Lauheide bei Münster.
(16.02.2006, 00:00)
Hannes:   Nandus?
Wo denn?
Ich hab auch schonmal von ausgestzten Benettkänguruhs gehört.
(16.02.2006, 00:00)
Niels:   In einem Artikel von 1995 heißt es: "Ihr Winterquartier müßte an der holländischen Meeresküste liegen, vermutet der Ornithologe. Denn sie kehrten stets mit leuchtend rotem Gefieder zurück. Und nur in Salzwasser fänden sie bestimmte Krebse, die diese charakteristische Färbung bewirkten."
Das mit dem Winterquartier ist inzwischen bestätigt, irgendwo im Rhein/Maas Delta. Die Flamingos sind hier zu Zugvögeln geworden! (In ihrer Heimat sind sie es ja wohl nicht?)
(16.02.2006, 00:00)
Ollo:   Die Flamingokolonie befindet sich doch nicht in der Eifel, sondern im westlichen Münsterland. Aber was die fressen und ob sie davon rosa werden, das habe ich mich auch schon gefragt.
(16.02.2006, 00:00)
Jana:   Ein weiteres Beispiel: Fast alle Vögelanlagen in Prag liegen in dem unteren Teil, der bei der Flut im 2002 fast kommplet überschwemmt war. Als die Pfleger sahen, das sie es warscheinlich nicht schaffen, alle Vögel zu retten, haben sie die Türe von Volieren geöffnet, und die einheimische, oder mindestens winterhärte Arten freigelassen. Einige konnten später wieder gefangen sein, viele blieben spurlos verswunden. Eine Ausname bilden die südamerikanische Rotschulterenten - sie waren zurückgekommen, und auch die erste Winter haben sie ohne schaden überstanden. Die Leute haben ihnen die Freiheit gegönnt, und so lebt hier eine kleine Gruppe ganz frei. Sie bleiben dieser Stelle treu, und wandern nur zwischen den Zoo-Teichen und Moldau-Ufer. Das Zahl von den Enten bleibt stabil, aber ich hab noch keine Jungen gesehen, und so kann ich nicht sagen, ob sie sich erfolkreich vermehren.
(16.02.2006, 00:00)
Jana:   Die Bisamratte war 1905 am Teichufer in der Schloss-Parkanlage in Dobøíš ausgesetzt. Die Tiere sollten, zusammen mit zB. Pfauen den Park "verschönet" und exotischer machen.
(16.02.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   Was fressen die Flamingos denn da? Aber bei allem was sie fressen können, wird kein Carotin vorhanden sein... Sind die denn dann weiß?
(16.02.2006, 00:00)
IP66:   Ich habe schon den Eindruck, daß die großen Schwärme von Alexandersittichen zulasten zumindest der Dohlen, wenn nicht auch der Elstern existieren - jedenfalls scheinen mir in Zoo und Flora die Dohlen seltener geworden, seit es die Sittiche gibt.
(16.02.2006, 00:00)
Niels:   Die Bisamratte stammt aus Nordamerika und wurde erst 1905 (!) bei Prag ausgesetzt. Warum weiß ich nicht, aber es war kein Versehen. Der südamerikanische Nutria ist bei weitem nicht so erfolgreich, aber überlebt auch in Mitteleuropa. Wahrscheinlich sind ein paar Tiere aus Pelztierfarmen entfleucht. Naja und dann gibt es ja noch die Chileflamingos in der Eifel.
(16.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Nach dieser Argumentation dürfte man dann den Sikahirsch ebenfalls nicht als "heimisch geworden" betrachten, da er aus Japan stammt und meines Wissens bei uns nur in Teilen Schleswig-Holsteins vorkommt.

Zu den ursprünglich nicht in Mitteleuropa heimischen Arten zählen auch - was wenig bekannt ist - Haus- und Wanderratte, wobei ich nicht weiß, ob die schon vor dem magischen Datum eingeschleppt wurden (ich denke schon). Immerhin war eines der Mitbringsel der Wanderratte die Pest, ursprünglich eine Nagerkrankheit...
(16.02.2006, 00:00)
Ollo:   Ich wehre mich persönlich dagegen, Gelbkopfamazonen als Tiere unserer Heimat anzusehen. Die komplette Papageienverwandtschaft lebt so weit weg von Mitteleuropa, daß diese Vögel immer als Fremdkörper wirken werden. Außerdem reicht es meiner Ansicht nach auch nicht aus, sich lediglich an einer Stelle in einer Kulturlandschaft fortzupflanzen.
(16.02.2006, 00:00)
Stefan Schubert:   Als Trennungsjahr für die Neozoen gilt ganz klar das Jahr 1492, als Kolumbus die Westindischen Inseln entdeckte und auch einige Souveniers mitbrachte!
Die Türkentaube ist mit eigener Kraft und ohne menschlisches Zutun in unseren Breiten heimisch geworden, der Sperling hingegen ist im Gefolge der Menschen eingewandert, aber in grauer Vorzeit und fällt somit auch nicht in diese Kategorie!
Die in Stuttgart lebende Gelbkopfamazonen gelten inzwischen auch als heimische Vögel, da sie regelmässig Junge aufziehen. Gelegentlich hörte man aber auch, dass sie heimischen Höhlenbrütern die Nistplätze wegnehmen würden. Dennoch findet man auch Spechte, Eulen und jede Menge Meisen!
Übrigens ist die im Stadtpark lebende Feldhasenpopulation die grösste in BW und umfasst etwa 150 Tiere!
(16.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Dann ist der Marderhund aber auch ein Grenzfall der Definition. Schließlich wurde er im Gegensatz zu Waschbär, Halsbandsittich oder Nandu nicht in unserem Land ausgesetzt bzw. ist entkommen, sondern in Russland; bis nach Mitteleuropa hat er im Laufe der Jahrzehnte mit eigener Kraft sein Verbreitungsgebiet ausgedehnt.

Zu den (bisher jedenfalls) erfolgreichen Neozoen zählt natürlich auch die schon anderweitig im Forum behandelte Flamingokolonie am Niederrhein.

Und - wenn wir nicht nur Warmblüter betrachten - auch einiges aus der Fischfauna, wie Katzenwels, Amerikanischer Hundsfisch (im Raum Hannover häufiger), Regenbogenforelle und Sonnenbarsch. Und meines Wissens gibt es am Niederrhein nicht nur Flamingos, sondern in irgendwelchen aus Kraftwerken stammenden Warmwasserkanälen sogar Guppys.
Der Karpfen ist eigentlich auch kein Europäer (sondern Asiate), mag aber schon vor Kolumbus eingeführt worden sein.
(15.02.2006, 00:00)
Ollo:   Als zeitliche Grenze wird glaube ich Kolumbus` Entdeckungsfahrt nach Amerika genommen. Also werden die letzten 500 Jahre betrachtet.

Die Türkentaube ist sicherlich kein Neozoe, sondern teil der natürlichen Evolutionsgeschichte.
(15.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Nach allem, was ich über ihn gelesen habe, scheint auch der Marderhund kein Problemfall zu sein; er besetzt anscheinend eine ökologische Nische, für die es vorher keinen "vollberuflichen" Nutzer gab. Ich habe in der Nähe meines Wohnortes (bei Hannover) übrigens schon 1986 drei Marderhunde im Scheinwerferlicht meines Autos gesehen, als es noch offiziell hieß, dass sich bislang nur Einzeltiere nach Niedersachsen verirrt hätten. Die Beobachtung wollte mir dann auch niemand glauben. So einfach ist das....

Wie sind Neozoen eigentlich zeitlich definiert? Zählen Damhirsch und Jagdfasan (Römerzeit) und Wildkaninchen (Mittelalter; es gab erst Hauskaninchen in Deutschland, danach Wildkaninchen!) noch dazu oder ist die Grenze "neuzeitlicher"? Dazu würden mir noch der Sikahirsch einfallen und die von selbst eingewanderte Türkentaube.

Beim Jagdfasan frage ich mich allerdings immer wieder, ob er auch nach so langer Zeit wirklich etabliert ist. Immerhin müssen ja anscheinend immer wieder Unmengen an gezüchteten Fasanen freigelassen werden, damit eine Jagd auf sie überhaupt möglich ist (bzw. sich lohnt).
(15.02.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   Hi

in einem anderen Threat sind wir ja schon ein bischen auf das Thema eingegangen.
Welche freilebenden Noezoen sind euch bekannt, die hier auch ohne Probleme überleben. Und schanden diese dem hiesigen Ökosystem?

Für welche die sich gut eingelebt haben, ohne der Umwelt zu schaden fallen mir sogelich Nandus, Waschbären und Halsbandsittiche ein.
(15.02.2006, 00:00)

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