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Damals war alles besser



Carsten Horn:   Ausgedrucktes Online-Ticket in der Regel 29,7 cm, :-)
(22.02.2023, 17:11)
W. Dreier:   Noch ein letztes Bild: Hier Hoyerswerda, Poznan und Prag. Dass ich "pensioner" bin, dürfte ich mit Fotos von 1966 schon nachgewiesen haben, aber in Prag als "penz" zahlte ich 1 (eine) Krone ! - das sind gegenwärtig 4 Euro-Cent! Ich habe gefragt warum? der Kassierer zeigte nur auf die Preis-Liste. Aber in Warschau und Breslau habe ich Null - was auch immer - bezahlt. In Poznan - "neuer Zoo" sind das etwa 2,50 Euro.
(20.02.2023, 18:01)
W. Dreier:   Rostock wirbt weiter mit "Bester Zoo Europas" - und klein: 2. Klasse
(20.02.2023, 17:48)
W. Dreier:   Gewonnen hatte aber eigentlich der Tierpark Wismar - auch Magdeburg, Dresden und Rostock haben eine beachtliche Größe beibehalten. Allerdings hatte Wismar auf der hier abgebildeten Seite den Plan, auf der Rückseite mit dem Preis gleich die ganzen "Verhaltenshinweise". Gewaltig auch jene aus Hoyerswerda. Dagegen nehmen sich Paris-Vincennes, Poznan und auch Prag recht bescheiden aus - Automatenkontrolle eben.
(20.02.2023, 17:45)
W. Dreier:   Damals war alles besser - und die Preise zum Zoozutritt geringer. Darum soll es aber nicht gehen. Hier geht es nur um die Größe der Tickets - falls man nicht überhaupt elektronisch "durchgeschleust" wird. Vor ca 10 Jahren hatte ich hier irgendwo das "Gesamtsystem Zutritt" summarisch und von der Technik "ausgewertet". Und im "Tiergarten" gab es hinsichtlich der Preise und der Auswertungen ja auch Darstellungen.
Es regnete - und der Hinweis der besseren Hälfte: Aufräumen. Nach der damaligen Aufstellung habe ich weiter fleißig die Tickets gesammelt.
Gewonnen bezüglich der Größe hat Decin - fast 25 cm lang! Na ja, waren ja auch 70 Jahre - etwas später waren es nur noch 5-6 cm, gleich räumlich daneben nahm Usti allerdings 120 Kronen, das sind jetzt etwa 5 Euro) - wobei ich nicht weiß, ob ich als "pensioner" gewertet wurde.
Aber: was war denn das in Beauval - dieses Zettelchen? Preis auf der Rückseite 24 Euro . Ich hatte aber einen "Sonderstatus" - ich habe bar bezahlt! 98 % der Besucher hatten online gebucht, die Schlange war ca 100 m lang, meine 3 m
(20.02.2023, 17:34)
W. Dreier:   `` Damals `` - das war bei unserer Ost-Berliner Biologie in der DDR schon etwa 1980, als man merkte , dass bei wirtschaftlich wichtigen Schädlingen (also noch garnicht im Rahmen der Diversität) - in diesem Falle Nemathoden - es noch einen einzigen ,Biologen gab - kurz vor der Rente stehend. Als nach dem Fall der Mauer auch an der TU in Westberlin viele Professuren auch in systematischen Fächern frei wurden, wurden die zu 90 % durch genetisch angehauchte Nachfolger ersetzt. Auch das Naturkundemuseum sollte ``eigentlich`` genetisch umgerüstet werden - was zum Glück nicht erreicht wurde (aber jetziger Zustand ? Ich bin 14 Jahre nicht mehr im ``Geschäft``.
Als ich auf Madagascar arbeitet, wollte ein Pathologe von mir wissen. ob man Wander-und Hausratten genetisch unterscheiden könne - dass man das auch morphologisch könne, das hatte er nicht gewußt. (Das Problem war und ist auch noch gegenwärtig dort ein Problem, da es immer noch Pestfälle gibt)
(31.08.2021, 17:42)
cajun:   Und "damals war Lametta".... Ein nicht zu unterschätzender Aspekt in der aktuellen wissenschaftlichen Forschung.

Wer kennt sich mit Arten aus? Taxonomen verzweifelt gesucht

Es gibt immer weniger Experten, die überhaupt noch Arten von Käfern, Fliegen, Wespen oder Mücken voneinander unterscheiden können. Oft sind es Senioren - aber an Nachwuchs fehlt es. Das ist ein Problem, denn: "Wir haben nicht nur das Zeitalter der Klimakrise, sondern auch der Biodiversitätskrise."
Bei Nachtfaltern sieht es schwierig aus. Hier gebe es deutlich weniger Experten als etwa für die schillernden, tagaktiven Schmetterlinge, sagt der Direktor des Naturkundemuseums Karlsruhe, Norbert Lenz. Auch bei Käfern und Vögeln sehe es noch ganz gut aus, bei Fliegen und Wespen eher nicht. Die Faustformel lautet in etwa: Je kleiner und weniger attraktiv die Tiere werden, desto größer der Mangel an fachkundigen Artenbestimmern, sogenannten Taxonomen.
Norbert Lenz sieht das Hauptproblem des Expertenmangels an den Universitäten.
Ein Problem, wie Lenz deutlich macht: "Wir haben nicht nur das Zeitalter der Klimakrise, sondern auch der Biodiversitätskrise." Für eine Einschätzung des damit einhergehenden Massensterbens von Arten müsse erst mal bekannt sein, welche Spezies es gibt. Lenz' Kollege Matthias Glaubrecht, Direktor des Centrums für Naturkunde an der Universität Hamburg, liefert in seinem neuen Buch "Eskapaden der Evolution" weitere Gründe, aus denen Artbestimmung und Grundlagenforschung wichtig sind. So seien im Gift von Kegelschnecken Wirkstoffe, die Patienten bei einer Schmerztherapie noch hälfen, wenn kein anderes Mittel mehr etwas nütze.
Aussterbende Art
"Im Grunde graue Männer" Insektenkundler sind vom Aussterben bedroht
Das Problem: Die Artenbestimmer sind selbst eine aussterbende Art. Glaubrecht macht dafür eine "verfehlte Wissenschaftspolitik" verantwortlich. Universitäten und Naturkundemuseen als "Hort der Vielfalt und Ort systematischer Biodiversitätsforschung" seien über Jahrzehnte "ausgehungert" worden. Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBio) spricht von einer "Krise der Taxonomie".
Am Naturkundemuseum Karlsruhe arbeiten laut Lenz regelmäßig Experten für bestimmte Arten, die zum Beispiel aus der Ukraine kommen. "Das spricht doch Bände, wenn man keine Fachleute im Inland hat." Wichtig wäre die Expertise aus Sicht des VBio unter anderem, um auf invasive Arten reagieren zu können, die aus dem Ausland einwandern und hierzulande keine natürlichen Feinde haben.
"Biologie hat sich ins Labor verkrümelt"
Lenz sieht das Hauptproblem an den Universitäten: "Das Fach Biologie hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr vom Freiland ins Labor verkrümelt." Die Währung in der Wissenschaft sei, zitiert zu werden - und das gelinge eher mit neuen Erkenntnissen in der Genforschung als mit der Bestimmung einer neuen Art. Betroffen sei auch die Ausbildung von Lehrpersonal, das das Artenwissen wiederum an Kinder weitergebe. Der Museumsdirektor verweist auf eine Studie, nach der auch die Zahl der in Schulbüchern vorgestellten Arten in den vergangenen Jahren geschrumpft ist.
Studie liefert neue Belege Die Insekten in Deutschland verschwinden
"Dark Taxa" der Tiere Unbekannte Arten leben direkt vor der Haustür
Das Thema hat die Politik erreicht, auch wenn Glaubrecht von "Sonntagsreden" spricht. Die baden-württembergische Regierung etwa hat ein "Kompetenzzentrum Biodiversität und integrative Taxonomie" unter anderem mit neuen Professuren ins Leben gerufen und investiert jährlich rund eine Million Euro. "Die gemeinsame Einrichtung der Universität Hohenheim und des Stuttgarter Naturkundemuseums soll die Erforschung von Vielfalt und ökologischen Zusammenhängen vorantreiben", heißt es vom Wissenschaftsministerium. Eine Generation moderner Artenkenner werde dort ausgebildet.

Ähnliche Initiativen gibt es laut Lenz auch in anderen Bundesländern. Am Naturkundemuseum in Karlsruhe baue man gerade ein Expertennetzwerk auf. Neue Zertifizierungskurse setzten Standards bei der Artenkenntnis, wenngleich Gesetze das Sammeln vor allem von Tieren erschwerten, schildert Lenz. "Die Problematik ist nicht mit nur einer Maßnahme behoben. Dafür braucht es viele."
Quelle: https://www.n-tv.de/wissen/Taxonomen-verzweifelt-gesucht-article22758386.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
(30.08.2021, 23:04)
Ingo Rossi:   Eine interessante mehrstöckige Anlage ist im Zoo Antwerpen der Komplex Raubtieranlagen/Nocturama.
(02.08.2006, 09:56)
Michael Mettler:   @Oliver: Bravo, geschickt zum Thread-Thema zurückgeleitet!
(02.08.2006, 09:54)
Oliver Jahn:   Na dann werden die alten Türen, anhand derer man auch die alten Ausläufe noch erkennen konnte, sicher auch verschwinden. Irgendwie wieder mal echt schade, ich mochte diese Anlage sehr und gerade der "Blick in die Vergangenheit" dieser Anlage, der eben genau durch diese Türen noch immer möglich war, wird mir sicher fehlen. Es machte immer sehr viel Spaß, wenn ich mit Freunden vor dieser Anlage stand und ihnen haarklein erklären konnte, wie diese Anlage ursprünglich mal aufgebaut war und jeder Betrachter genau nachvollziehen konnte, wo die einzelnen "Tortenstücke" mal verliefen.
Ja ja, früher war eben doch alles besser!!!! ;-)
(02.08.2006, 09:13)
Michael Mettler:   Aus www.welt.de:
"In diesem Jahr wird auch der markante Kletterfelsen für die Bewohner der Gebirgsregionen von Grund auf erneuert. "Die Konstruktion stammt aus dem Jahre 1906 und ist total marode", begründet Uhlich. Zwar solle der Felsen im wesentlichen erhalten bleiben. Ein kleiner Ausguck auf der Bergspitze und ein kleiner Wasserfall sollen das Ensemble bereichern. 1,2 Millionen Euro kostet diese aus Spendenmitteln finanzierte Maßnahme."

Wenn der Zoo neue Besucherattraktionen braucht, könnte man doch bei der Gelegenheit gleich noch eine Mini-Seilbahn über den Felsen bauen... (scherz)
(02.08.2006, 08:52)
Oliver Jahn:   Da fällt mir gerade ein, der Berliner Bergtierfelsen ist komplette Baustelle. Die Anlage für die Thare steht leer und ist komplett eingerüstet, von hinten ist die Anlage auch gesperrt, ein Ãœbergang ist nicht mehr möglich, so dass die Klippspringer nicht zu sehen waren. Lediglich die Mähnenspringer waren von der Seite her zu sehen. Weiß jemand näheres?
(02.08.2006, 08:44)
Michael Mettler:   Fällt mir gerade erst auf, ist aber eigentlich logisch: Auf der Suche nach "Doppelstöckern" lohnt sich vorrangig ein Blick auf Zoos, die Hanglagen ausnützen (müssen). Siehe Halle, Wuppertal, Stuttgart. Wenn es nicht wegen fehlender Außenanlagen im Parterre durch mein Raster fallen würde, käme noch das ebenfalls am Hang liegende Amazonashaus in Dortmund dazu. Haben Nürnberg und Saarbrücken als Berg-und-Tal-Zoos eventuell auch irgendwo Doppelstöcker?
(01.08.2006, 17:39)
Michael Mettler:   Ist schon schwierig, da eine Grenze zu ziehen. Das Frankfurter Grzimek-Haus hatte ich auch schon im Kopf, dazu das Maurische Landhaus in Stuttgart (im Keller Nachttiere, darüber zwei Etagen mit Vögeln), das Berliner Raubtierhaus (Parterre und Nachtkeller) und das Berliner Affenhaus (Reservekäfige in der oberen Etage, wenn auch innen nicht für Besucher einsehbar - aber das gilt genauso für das Rinderdreieck in Halle...). Aber ich hatte für mich dann das Vorhandensein von Außenanlagen als Maßstab genommen, also Innenräume übereinander und BEIDE mit Außenanlage(n). Und damit fiele sogar das Grzimek-Haus durchs Raster, denn die wenigen Außenanlagen gehören alle zum "ersten Stock". Gilt auch für das Exotarium, wo die Stallungen des Schafberges auf dem Aquarienbereich und der Pinguinhalle stehen müssten.
(01.08.2006, 17:29)
IP66:   In Wuppertal ist der zentrale Stall im Hirschrevier zweistöckig, das alte und das neue Kleinsäugerhaus in Frankfurt sind auch Beispiele. Kommen auch Aquarien in Frage? Berlin, Frankfurt, Köln, Düsseldorf fallen mir da sofort ein.
(01.08.2006, 17:10)
Oliver Jahn:   Genau, und man sieht nach unten auf die Hirscheber, wie in eine Grube, und dort ist auch die Tür für die Tiere, die nach Innen führt!
(01.08.2006, 15:51)
Michael Mettler:   Man geht ja auch oberhalb von deren Außengehegen ins Haus!
(01.08.2006, 15:49)
Oliver Jahn:   An das Flusspferdhaus in Stuttgart dachte ich auch gerade, denn ich kann mich nicht erinnern, die Hirscheber mal innen gesehen zu haben, oder einen Stall für sie.
(01.08.2006, 15:45)
Michael Mettler:   @Oliver: Da hast du natürlich Recht, ich hatte mir nicht den ganzen Thread nochmal durchgelesen....

Müsste es in der Wilhelma nicht sogar weitere "Doppelstöcker" geben? Ich denke da an die Mähnenschaf-Dschelada-Anlage, das Haus für Niedere Affen oder das Dickhäuterhaus mit seinen tief liegenden Ausläufen für die Hirscheber?
(01.08.2006, 15:36)
Oliver Jahn:   Das neue Haus für Zwergflusspferde und Affen in Halle ist aber schon genannt und auch ganz neu!
(01.08.2006, 15:09)
Michael Mettler:   Weiter unten in diesem Thread hatten wir das Thema, dass es "damals" einige mehrstöckige Stallbauten gab und sowas danach nicht mehr gebaut wurde.

Zufällig stieß ich nun darauf, dass es sehr wohl eine neuere Anlage mit mehrstöckigen Ställen gibt - sie wurde erst 1991 eröffnet und steht in Stuttgart: die Anlage für Bären und Bergtiere!

In der 1993 erschienenen Chronik "Die Wilhelma - Ein Paradies in der Stadt" heißt es dazu: "Von außen bleibt dem Besucher verborgen, dass hier zwei große zweistöckige Gebäude im Hang versunken und völlig in die, wenn auch künstliche, Landschaft integriert sind. (...) Neben Absonderungsgehegen für Bären und Huftiere liegen im ersten Stallgebäude die Schlafkäfige der Brillenbären und Braunbären übereinander, verbunden mit isolierbaren Wurfboxen, zwei Ställen und Wurfboxen für die Mähnenwölfe, Wärterraum, Futterküche und Kühlraum, Technikräume und Lagerraum. Im zweiten Haus finden sich auf der oberen Ebene die Schlafkäfige für die Eisbären zusammen mit drei besonders hochwertig isolierten Wurfboxen für die geräuschempfindlichen Eisbärenmütter. Darunter liegen die Ställe der Schneeziegen."
(01.08.2006, 15:04)
Michael Mettler:   Schon möglich. Aber sollten nicht gerade Spender eine ganz besondere Beziehung zu "ihrem" Tier haben, das man dann nicht so einfach gegen ein anderes austauschen dürfte...?

Die Ausstellungs-Mentalität schimmert ja auch in anderen Fällen mehr oder weniger deutlich durch. Zu den schon anderweitig erwähnten 3 Kasuaren in 3 Arten hieß es z.B., man pflege absichtlich nur Einzeltiere, da sie nun mal unverträgliche Einzelgänger und für die Haltung von Paaren nicht genug Gehege vorhanden seien. Die Vögel lebten bis in die 80er im Antilopenhaus mit seinen -zig Gitterausläufen, man hätte ja bloß mal auf eine andere Art verzichten oder einen der Kasuare gegen einen passenden Partner für einen anderen austauschen müssen, aber das hätte natürlich die Sammlung verkleinert....
(16.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Kann das vielleicht gerade in Berlin auch daran gelegen haben, dass hier immer sehr großzügige Spender auftraten, die oft wirklich exorbitante Summen spendeten, für eine ganz spezielle Tieranschaffung, und das man diesen besonderen Gönnern nicht zumuten wollte, dass gerade für ihr Geld nun ein Elefant mit nur einem Stoßzahn da stehen würde? Wenn ich bei Klös in "Freundschaft mit Tieren" nachlese, dann gab es ja da doch einige sehr betuchte Bürger in Berlin, die auch mal das Geld für zwei Breitmaulnashörner oder indische Panzernashörner springen liessen!
(16.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Korrektur: Die Elefantengeschichte passierte nicht 1974-77, sondern schon 1966-69 - da bin ich in meinem Notizen aus den Jahresberichten um eine Zeile "verrutscht". Sorry!
(16.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Ich weiß nicht so recht, wo ich diesen Beitrag sonst unterbringen soll. Er passt aber eigentlich ganz gut zu der Gegenüberstellung damals-heute, denn heute wäre ein solches Vorgehen wohl (hoffentlich!) undenkbar:

1974 erwarb der Zoo Berlin 2 junge Afrikanische Elefantenkühe namens Bumi und Yala. Als sich 1977 - also drei Jahre später! - anhand einer Röntgenuntersuchung herausstellte, dass Bumi nur einen Stoßzahn entwickelte, wurde die Elefantin (immerhin anscheinend ein eingewöhntes, gesundes und in die Gruppe integriertes Tier!) beim Tierhändler REKLAMIERT und gegen eine andere Kuh ausgetauscht!! Das spiegelt ja wohl eher Schausteller- als Biologenmentalität wieder.
(14.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   @ Hannes :

Vielleicht hast du zu kurze Beine... Bin jetzt 1,98... Hatte solche Probleme früher nicht...
(13.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Für mich ist dieses unvergessliche Erlebnis, wie immer eigentlich, mit nem Okapi verbunden... Nämlich mit "Ricky", dem Ex-Wuppertaler und jetzt Leipziger ! Als ich das erste Mal mit meiner damals sehr frischen Freundin und jetzt bald Frau im Wuppertaler Zoo war (2002), stand er direkt vorne am Zaun und hat sich bestimmt 20 Minuten von mir kraulen lassen... Und mein Film in der Kamera war alle :o( Trotzdem ein sehr großer Moment für mich...
(13.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Ja diese eindrücklichen Erinnerungen, die sind oft an "FRÃœHER" geknüpt, aber nicht immer!! Mir erging es so, als ich in Hannover im alten Elfantenhaus vor dem Bullen stand! Da so im Halbdunkeln da stand so ein Riese und rollte seine Töne so ganz tief in sich rein, das ist für mich unvergesslich, obwohl ich da bereits 24 war!!! Und als ich in Frankfurt bei der großen Futterrunde das Fingetier füttern durfte (2003), für welches ich vorher 3 mal vergeblich extra nach Frankfurt gefahren bin, ohne es je zu Gesicht zu bekommen, da war schon ein eindrückliches Gefühl da!
(12.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Na, einen ähnlichen "Karrierestart" hatten wir hier doch wohl fast alle, oder?
Mit einem meiner "Mitstreiter" aus Tagen des hannoverschen Zoofreunde-Jugendklubs habe ich mir später auf gemeinsamen Zootouren einen kleinen Wettstreit geliefert, welche Zootiere jeder schon mal berührt hatte (die Zoofreunde-Treffen hatten dazu eine artenreiche Basis bis hin zum Walross geliefert); sowas machten wir aber nur im erlaubten Rahmen, also ohne Absperrungen zu übersteigen oder gar hochgefährliche Tiere wie Bären oder Großkatzen zum Ziel zu nehmen. Trotzdem erstaunlich, an wieviele Tierarten man in den 80ern noch relativ problemlos herankam. Ich habe in Berlin noch einen Pampashirsch gekrault und in Frankfurt Zebraducker und Klippspringer, und mein Freund - damals Beuteltierfanatiker - war regelrecht glücklich, als ihn in Hannover ein Riesenkänguru gebissen hat.... Das ist wohl so, als würde einem Fußballfan Ronaldinho gegen's Schienbein treten.

Ganz ehrlich: Manche dieser Momente sind mir eindrücklicher in Erinnerung geblieben als diverse Sichtungen "neuer Arten" hinter irgendwelchen Panzerglasscheiben oder breiten Gräben.
(12.06.2006, 00:00)
Hannes:   @Dortmunder
Genau den gleichen Blödsinn hab ich auch schon überall mitgemacht und immer gelitten das ich nie von Deöfinen oder Walen gezogen wurde.
Ach ja und das Elefantenreiten fand ich nicht so schön da die Viecher ja so breit sind das ich sofort nen derben Krampf bekam.
(12.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Na, ich musste auch in meiner Tierliebe alles mitmachen... Hatte ein Löwenbaby in Stuckenbrock auf dem Arm, hab meinen Vater genötigt, bis ich mich für 10,- DM im Zirkus auf einen Elefanten setzen konnte, und hab auch im damals berühmten Traumlandpark in Bottrop (später dann Moviepark) aktiv an der Seebärenshow teilgenommen... Nur im Delphinboot durfte ich nie irgendwo mitfahren :o(
(10.06.2006, 00:00)
Torben:   Na zu wünschen ist es sicher nicht mehr... Bei meiner Oma hing immer ein Bild von meinem Cousin mit Löwenbaby (welches bereits die Größe eines Labradors hatte). Früher war ich noch neidisch darauf, aber heute würde ich es ablehnen. Aber solche Fotostände waren damals ja scheinbar ganz normal.
(10.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   @ Torben :

Ich befürchte, dass fast alles zum Einheitsbrei verkommen wird :o(

@ Michael :

Gibts sowas nicht mehr in Stuckenbrock ? Hab da noch ein altes Beweisfoto...
(10.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Wartet nur ab, bald gibt es wieder Fotografenstände mit Löwenbabys (dann natürlich mit Indischen Löwen)....
(10.06.2006, 00:00)
Torben:   @Dortmunder: Bei letzterem würde man ja immerhin erheblich an Futterkosten sparen können... *g*
Ich kann nur hoffen, dass die Zoos sich am Ende nicht alle zu sehr gleichen und ihren eigenen Charakter beibehalten.
(10.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Wahre Worte... Aber irgendwie entwickeln sich manche Zoos doch wieder in Richtung Allgemeinpublikum... Warte ja noch auf das erste Streichelgehege mit Menschenaffen oder Großkatzen
(10.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Habe eben etwas Wunderbares gelesen, für das es sich lohnt, den alten Thread wieder rauszukramen. Ich zitiere wörtlich:

"Ein Laienpublikum verlangt in erster Linie Sensationsstücke, den dressierten Elefanten, die riesigen Mähnenlöwen oder ein ungeschlachtes Nilpferd. Das Vogelhaus soll so voll wie möglich sein. Ob in einer Voliere 50 Vögel in 15 oder in 50 Arten leben, ist ihm gleich. Die zoologisch gebildeten Besucher .... wollen neue Tiere sehen, den Elefanten, den Löwen, das Nilpferd kennen sie. So gehen beide ihre Wege, beide Gruppen sind zu befriedigen. Alle Zoos versuchen dies mit unterschiedlichem Erfolg. Dabei bieten die europäischen, insbesondere die deutschen Zoos ein Bild der Ordnung, Reinlichkeit, der Sorgfalt und des Fleißes. Es fehlt aber an Originalität."

Wie am Ausdrucksstil leicht erkennbar stammen diese Äußerungen nicht von einem heutigen Zookenner, und doch geben sie inhaltlich Vieles wieder, was wir hier im Forum diskutieren. War "damals" wirklich alles besser? Die zitierten Zeilen wurden vom ehemaligen Frankfurter Zoodirektor Adalbert Seitz verfasst - und zwar 1889, also vor 117 Jahren!!!
(10.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Und diese Anlage passt auch sehr gut zur Ausgangsfrage. Ich habe einige der genannten Arten bereits aufgezählt, die dort gehalten worden sind. Heute sind dort noch die Yaks (heute ja auch schon fast eine Rarität) und eine Herde Esel. Sorry, aber für mich ein schlechter Tausch für Bison und Wasserbüffel und erst recht für Banteng.
(15.02.2006, 00:00)
IP66:   Vielen Dank! Das hallenser Rinderhaus habe ich mir noch nie richtig angesehen und werde das beim nächsten Besuch nachholen. Das alte Flußpferdhaus habe ich noch gesehen, an dessen Zweistöckigkeit aber nicht mehr gedacht - obgleich ich den Fall damals recht interessant fand.
(15.02.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Da waren die drei Anlagen allerdings schon zu einer zusammengefasst. Genau wie die vier rechten Einzelgehege, in denen dann die Markhore lebten. Lediglich die Mitte bildete noch vier "Tortenstücke" für Alpensteinböcke, Sibirische Steinböcke, Tahre und Dallschafe.
(14.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Und dieses Ende der Anlage war weniger "gebirgig": Vor dem Umbau wurde dort eine Zuchtgruppe Hirschziegenantilopen gahlten!
(14.02.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Also mehrstöckige Stallungen findet man aber noch heute im Zoo Halle. Das Rinderhaus im damaligen Rinderdreieck ist das beste Beispiel und es steht fast unverändert noch aus seiner Gründerzeit. Da die Rinder (Wasserbüffel, Yaks, Bisons, Bantengs und andere Arten mehr) die Außenanlagen auf unterschiedlichen Ebenen hatten, bzw. die Yaks und Esel heute noch haben, nutzen sie ein und den selben Stall auf zwei Etagen. Das ehemalige Antropoiden-Haus, in dem später die Flusspferde gehalten wurden, ist ganz ähnlich konzipiert gewesen und der Neubau, der heute an dieser Stelle steht ist es wieder. Die Zwergflusspferde betreten die Außenanlage aus dem Erdgeschoss heraus, die Mandrills aus dem ersten Stock. Zur Frage in Berlin kann ich leider nicht antworten, da heute nur noch eine Stallung für die Thare existiert. Innen kann man anhand alter Mauerreste leider nicht die Einteilung so deutlich erkennen, wie außen. Wennman sich viel Mühe gibt, erkennt man außen die 11 Anlagen noch. Der Tierpfleger dort erzählte uns, der Moschusochse war in der Anlage ganz links, wenn man davor steht, direkt an der Treppe, die über den Felsen führt.
(14.02.2006, 00:00)
IP66:   Manchmal kann Prüfen ja zu ganz interessanten Ergebnissen führen: Deshalb zwei Fragen: Es gab doch hinter den Öffnungen übereinander angeordnete Stallungen? Und wie erschlossen sich diese eigentlich für den Pfleger, der ja nicht von der Außenanlage in den Felsen steigen konnte?
Selbst wenn mehrere Ställe auf eine Außenanlage führten, hielt ich diesen Felsen doch immer für ein hübsches Beispiel des Artensammelns. Sonst kenne ich auch keine Anlagen mit mehrstöckigen Stallungen, obgleich selbst der Bergtierfelsen bei Hagenbeck über deutlich mehr Außenanlagen verfügte als heute.
(14.02.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Auch mir liegt nichts an Erbsenzählerei. Aber beim Zoosammlertreffen hat Herr Dr. Strehlow, der das Buch eigentlich geschrieben hat, uns durch den Zoo geführt und uns mit Pfeleger mal mit hinein in den Berg genommen den Aufbau der Außenanlagen sehr detailliert beschrieben. Und da waren es genau die, die auch im Buch zu sehen sind.
(13.02.2006, 00:00)
IP66:   Ich möchte nicht beckmesserisch sein, aber bei Klös 1990, S. 115 läßt sich eine Versorgung der Anlagen B1 bis B3 mit Stallungen nur rekonstruieren, wenn man diese übereinander anordnet. Hoffen wir im Sinne der Moschusochsen, daß diese in einem der etwas weniger engen Auläufe "gehältert" wurden. Ich habe allerdings auch einmal gelesen, daß man in London bei der Gazellenhaltung in sehr kleinen betonierten Ausläufen im 19. Jahrhundert sehr erfolgreich war - ich möchte das ja auch nicht wiedereinführen, halte es aber doch für erwähnenswert.
(13.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @IP66: Statt "Moschusochsen halten" müsste man unter solchen Bedingungen schon fast "hältern" sagen....
(10.02.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Aber es gehörte längst nicht zu jedem Stalltor ein eigener Auslauf. Die genaue Anzahl läßt sich im Buch "Der Berliner Zoo im Spiegel seiner Bauten" nachlesen.
(10.02.2006, 00:00)
IP66:   Um es ganz streng zu nehmen: Der jetzige Bergtierfelsen in Berlin umfaßte vor dem ersten Weltkrieg nur den dem Eingang abgewandten Teil, und die Ställe waren übereinander angeordnet, so daß die Außengehege nicht nur die Tortenstückform in der Fläche zeigten, sondern gleichsam übereinander versetzt waren. Eine Gemse hat dort in den 60er Jahren recht beeindruckend lange gelebt, und Herr Klös hat erzählt, daß man in den alten Anlagen auch Moschusochsen gut halten konnten, da sie außer Stand waren, Anlauf zu nehmen und ihr Gehege zu demolieren, wie sie daß dann später im Rinderrevier praktizierten.
(10.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Was sowohl Antilopen als auch Außengehege betrifft, da sei mal ein Blick auf Haus und Gehege der Pferdeantilopen in Hannover gerichtet. Die Gesamtanlage stammt aus den 60er Jahren, und die heutige Freigehegefläche war ursprünglich auf 6 oder 7 Gittergehege aufgeteilt: Zu jeder Stalltür gehörte ein eigener Auslauf. Beim ersten Umbau und dem Anlagen der Trockengräben davor verringerte man die Zahl der Gehege auf drei und beim zweiten Umbau schließlich auf eines - das heutige.

Wie so Vieles in Hannover waren auch die Gittergehege ursprünglich für den Tierhandel unter Ruhe eingerichtet: An einem ruhigen Außenweg gelegen, dienten sie zur Eingewöhnung frisch importierter Antilopen. Ihre geringe Größe war beabsichtigt: Wo eine Antilope nicht auf Geschwindigkeit kommen kann, ist auch die Gefahr eines Genickbruches wesentlich geringer.

Für die Artenvielfalt war diese Einrichtung sicher interessanter, aber selbst ich als Antilopenfan wünsche sie mir auf keinen Fall zurück.

Gleiches gilt für die alten Ausläufe am Bergtierfelsen des Berliner Zoos: Auch hier gehörte mal zu jedem Stalltor ein eigener Auslauf. Viel Spaß beim Nachzählen, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, kommt man auf fast zwanzig (!) Bergtiergehege (oder sollte man sagen "-kerker"?). Und an den Felsen darüber waren noch kupierte Geier angekettet.....

In solchen Fällen ist Reduzierung einfach unumgänglich.
(03.02.2006, 00:00)
Ralf Seidel:   Um das Thema Artenschwund in den Zoos noch mal aufzugreifen:Es gibt ja wohl wirklich kaum einen Zoo, vielleicht bis auf ein paar Kleinere wie Aschersleben oder Bernburg, die ihren Tierbestand
auch qualitativ kontinuierlich weiter ausgebaut haben,der davon nicht betroffen ist. Die von Oliver Jahn angeführte Liste von Artenabgängen im Zoo Halle kann ich noch erweitern:Wisente, Gämsen, Sibirische Steinböcke, Himalaya-Tahre, Fennecks, Löffelhunde, Nebelparder, Wickelbären, Gibbons, Spinnenaffen, diverse Languren-und Meerkatzenarten und und und.
Das Alles und noch mehr hat es in Halle tatsächlich, natürlich nicht alles zeitgleich, gegeben. Und das auf einer Fläche von insgesamt 9 ha. Aber war denn das wirklich so toll? Der Zoo war vollgestopft mit Tieren, Das war in Ost und West wohl gleich. Aber die Haltungsbedingungen waren doch wohl alles andere als optimal: Die ersten Großen Ameisenbären waren im Raubtierhaus untergebracht, und zwar auf der Seite, wo später dann "nur noch" verschiedene Schleichkatzen gehalten wurden, ohne Außenanlage und derartiger Luxus.
Im heutigen Affenhaus waren auf der gleichen Innenfläche, auf der sich heute Spring- und Braunrückentamarine in einer naturnah gestalteten Anlage bewegen dürfen, 6 Kachelkäfige angeordnet- dort lebten und züchteten verschiedene Meerkatzen oder auch Kattas. Das Ganze ohne Außengehege. Trauern wir diesen Zuständen nach? Doch wohl kaum. Die Zoos sind in den letzten Jahren attraktiver geworden durch größere und schönere Anlagen, da heißt es schon mal verzichten müssen -auch wenn bei machen Dingen schwerfällt. Unser Problem dürfte wohl vielmehr die "Uniformierung und Gleichschaltung" der Bestände sein. Als Antilopenfan war ich früher eben mit Leipzig oder Magdeburg gut bedient, aber heute sieht man eben bei allen Tierformen fast überall die gleichen Arten, weil es eben "in" ist. Das sollte sich ändern, nicht aber das bewußte Sammeln und Rekordauflisten von Tieren. Was die Kritik an Halle betrifft in puncto Attraktivität des Tierbestandes muss ich dann zumindest doch teilweise leider beipflichten, aber da waren wir eben früher etwas verwöhnt. Trotzdem muss man sagen, dass in den neuerbauten Anlagen viele neue Arten eingezogen sind. Die Anlagen, die im Moment eben nicht so toll oder gar nicht besetzt sind, harren noch der Sanierung bzw. des Umbaus:Große Greifvogelvoliere, Alpinum, Saubucht stehen da ganz oben auf der Liste.
Die Kritik, Halle gibt leichtfertig Besucher an Leipzig oder gar Magdeburg ab, ist aber so nicht zu halten. Die Besucherzahlen sind wieder kontinuierlich gestiegen, wenn die Dame von der Gastronomie auf dem Berg mit ihren Umsätzen nicht zufrieden ist, dann hat das andere Gründe. Na ja, und der Vorschlag in Halle Koalas zu etablieren hat durchaus etwas Reizvolles an sich, nur müssen wir dann schon mal einen Flugcarrier suchen, der die Eukalyptuseinfuhr mitfinanziert.
Übrigens hat der Zoo Halle auch heute noch einen höheren Arten-ind Individuenbestand als beispielweise Magdeburg.
(03.02.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Konstantin Ruske: Auch das passt zwar eigentlich besser ins Thema "Früher war alles besser", aber es gab auch früher schon "übersättigte" Zoomenschen. Ein Beispiel aus dem "alten" Zoo Hannover: Als Walsrode die Welterstzucht des Sekretärs gelungen war, k
(02.02.2006, 00:00)
Konstantin Ruske:   Die zu recht beeindruckenden Artenzahlen in Pilsen, aber auch in Prag und eigentlcih den meisten tschechischen Zoos oder zumindest deren positive Entwicklung, die auf teilweise spektakulären Importen mit mut und Imrpovisationstalent fußt,legen richtigerweise wine Verbindung zum " herzblut" aus " Früher war alles besser" nahe. Hier freuen sich die kuratoren und der direktor noch über neue Arten und interessieren sich für die Tiere, haben Spaß daran. Was selbstverständlich sein sollte, ist es leider nicht durchweg, Kuratoren, die sich durch Erweiterung des Bestandes unnötig belastet fühlen, sind leider keine Einbildung. wer einmal gesehen hat, wie ein Tomas Pes ( Zoo Pilsen) das Eintreffen einer neuen Sendung Vögel kaum noch erwarten kann, der weiß, woran es hierzulande manchmal mangelt, weiß, das Ãœbersättigung und Bequemlichkeit auch auch den Arbeitsplatz Zoo keinen Bogen machen ( wobei dies die Pfleger oft weniger betrifft).

(02.02.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   @Michael Amend, ich weiß. wir haben uns beide im letzten jahr in Landau darüber unterhalten und ich habe auf deinem Poster in der Küche das Tier bestaunt, und leider NIE in Berlin gesehen. Und leider war ich auch noch nicht in den Staaten, du weißt, wie i
(01.02.2006, 00:00)
Michael Amend:   @Oliver Jahn
Der Jentinkducker im Tierpark Berlin gehörte nciht dem Tierpark, sondern war für San Diego betsimmt und wartete in Friedrichsfedle nur auf seine Weiterreise in die Staaten.Leider erhielt das Tier keien Einfuhgrenehmigung für die USA, diese
(31.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Vielleicht sollten wir nicht in "besser" und "schlechter" einteilen, sondern - wenn auch zum Teil bedauernd - einfach "andere Zeiten" als einzig treffende Beschreibung gelten lassen. Immerhin waren die Glanzzeiten von Frankfurt, Duisburg & Co. auch gleichzeitig die Zeiten der nicht geringen Transportverluste bei Wildfängen, des nicht durch CITES eingeschränkten Raubbaues an der Natur usw.

Interessant für mich, dass ich dieses Diskussionsthema nicht so nüchtern-sachlich betrachten kann, wie ich es gern würde - soviel zum Thema "Herzblut". Mir ist da nämlich gerade noch ein nettes Beispiel eingefallen: die Rappenantilopen im Zoo Hannover. Sie waren immer im selben Gehege untergebracht, solange ich den Zoo kannte - ein Gehege, das keine andere Einrichtung hatte als die Tiere selbst. Sie bekamen jedes Jahr ihre Kälber und boten nichts Außergewöhnliches; außerdem gab es Rappenantilopen noch in einigen anderen deutschen Zoos. Also waren sie für mich "gewöhnlich", und selbst als ausgesprochener Antilopenfan nahm ich sie bei vielen meiner Besuche nur noch am Rande wahr. Selbst als ich lernte, sie individuell zu unterscheiden und ihre Rangordnung zu verstehen, waren sie für mich nicht mehr als Vergleichsobjekte zu den Pferdeantilopen gegenüber, an denen ich meine privaten Verhaltensstudien machte.

Dann stand plötzlich der Umbau der Anlagen zur Diskussion (an den späteren Erlebniszoo war noch gar nicht zu denken) und damit das Schreckgespenst: Einige der Antilopenarten müssen weg, damit die kleinen Gehege zu größeren zusammengefasst werden können. Ich habe um "meine" Pferdeantilopen gebangt und mich wahnsinnig gefreut, als feststand, dass sie "bleiben durften". Nach meiner Kenntnis fiel die Entscheidung zwischen den beiden Arten übrigens nicht aus Arterhaltungsgründen - immerhin ist die Pferdeantilope wesentlich bedrohter als die Rappenantilope - und auch nicht wegen der Tradition (Welterstzucht 1967), sondern man entsprach dem Wunsch des Reviertierpflegers, weil die Pferdeantilopen im Handling wesentlich einfacher und zuverlässiger waren als ihre schwarzen Vettern...

Und nun? Ich habe die Rappenantilopen seither oft vermisst, und auch in anderen Zoos stehe ich nunmehr "mit glänzenden Augen" davor. Etwas Altgewohntes wurde mir quasi weggenommen, etwas, womit ich aufgewachsen war und was im Zoo zuverlässig immer an der selben Stelle war. DAS ist es wahrscheinlich, was vielen von uns Hardcore-Zoofans das Unbehagen bereitet - schließlich greift das Prinzip auch beim Abriss von alten Anlagen. Da schwindet dann nicht nur ein Teil der Geschichte eines Zoos, sondern irgendwo auch ein Teil der EIGENEN Zoogeschichte, und daran haben wir heftig zu knabbern. Oder?

(31.01.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Noch besser gebrüllt Löwe! Ich habe sofort die Bilder und Berichte vor Augen, wie Grzimek sein erstes Okapi persönlich von Afrika nach Frankfurt holte. Und auch die Zeilen von Klös, wie er dem Ullrich ganz knapp das fest zugesagte indische Panzernashorn vor der NAse wegschnappte und wie Ullrich, als alte Indienfreund sich schweren herzens dann doch für arfikanische Nashörner für Dresden entschied, diese dann aber ebenfalls mit Herzblut seinen Dresdnern präsentierte. Und Dathe, der mit dem Jentinkducker die "Blaue Maritius" unter den Huftieren nach Berlin holte und seine Aussage, die Hälfte seines Tierbestandes hätte er für dieses Tier gegeben.
Es waren wirklich andere Zeiten und ich fand sie weiß Gott nicht schlechter.
(31.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Oliver Jahn: Hätte da noch was zu deiner Schlussbemerkung mit den Erdmännchen. Auf den beiden genannten Listen von 1986/87 finde ich Erdmännchen für gerade mal 9 Zoos, davon nur einer (Halle) in der damaligen DDR. Es gab also anderthalb mal soviele Halte
(31.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Gut gebrüllt, Löwe. Kurz nach der Grenzöffnung 1989 machte ich einen Trip nach Antwerpen (kannte ich vorher schon) und lud zwei ehemalige Magdeburger Tierpfleger ein, mitzukommen. Die Beiden waren schon nach dem Affenhaus vollkommen reizüberflutet, und mit dem hatten wir den Rundgang begonnen... Am mesiten begeisterten sie aber ausgerechnet die Königspinguine, an denen ich glatt vorbeigegangen wäre, weil es sie damals noch in etlichen westdeutschen Zoos gab und sie für mich "gewöhnlich" waren. Ja, wenn es denn KAISERpinguine gewesen wären... So unterschiedlich sind halt regionale und zeitliche Voraussetzungen und Erwartungen.

Was den Reiz der Anlagen und Sammlungen betrifft, denke ich gern an das Berliner Antilopenhaus mit seinen vergitterten Tortenstückgehegen oder die Antwerpener Rindergalerie zurück: Entdeckerfreude pur. Aber wenn ich mir überlege, unter welchen Bedingungen die Tiere dort teilweise leben mussten....

Wandel ist unumgänglich, und wenn wir ganz ehrlich sind, passen bei den "Artensammlern" (bin ja auch einer)zwei Wunschvorstellungen nicht ganz zusammen: Die Tierbestände der Zoos sollen sich nicht zu sehr ähneln, weil man sonst viele Arten zu gewöhnlich findet, aber die Zoos sollen auch möglichst keine Arten abgeben. Würden wir uns z.B. - abgesehen von speziellen Antilopenliebhabern - heute noch richtig für Giraffengazellen in Frankfurt begeistern, wenn sie dort seit fünfzig Jahren ununterbrochen gehalten würden...?
(31.01.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Ich möchte noch einmal einen Gedanken von Michael Mettler aufgreifen, der da schrieb: "...hätte mir jemand vor zwanzig Jahren gesagt dass...." Ich habe mal darüber nachgedacht, wie ich das so vor 20 Jahren emmpfunden habe, und auch noch später.
Kulane gab es in vielen Zoos, ja selbst Heimattiergärten und kleine Einrichtungen wie Stendal hatten sie. Das war nichts besonderes.
Sehr ähnlich erging es mir mit dem Manul, der war zu Zeiten der DDR ein nicht seltener Gast in den Zoos.
Und ebenso die Hyänen. Sofort fallen mir Erfurt, Leipzig, Berlin und Halle ein. Diese Tiere gehörten einfach dazu, insbesondere bei den Hyänen die Streifenhyäne. Und dann denke ich daran, wie fast andächtig ich vor meinem ersten Takin im Tierpark Berlin stand, damals noch fast provisorisch untergebracht. Und wie happy war ich, als ich nach Grenzöffnung mein erstes Okapi sah. Es wa im Zoo Berlin und trotz dieser wahnsinnigen Artenfülle und vieler anderer Premieren, wie bei See-Elefant, Panda, Erdferkel und Komodowaran, waren es doch die Okapis, die für mich mit am faszinierendsten waren. Ich habe die beiden Tiere in der DDR nie gesehen, weder in Leipzig noch in Berlin. Tja, und heute da fahre ich regelmäßig nach Aschersleben, weil es für mich näher ist und ich hier neben Berlin (Tierpark) die einzige Möglichkeit habe, mal Streifenhyänen zu sehen. Also ich glaube einfach, meine eigene Ansicht von "Raritäten", die ich heute vermisse, hat sich grundlegend geändert, einfach weil es Umstellungen der Tierbestände gegeben hat, und so jede Zeit ihre eigenen Raritäten hat. Früher war es so, dass bestimmte Tiere erstmalig überhaupt in einen Zoo kamen. Das war dann eine absolute Rarität. Dieses Erlebnis ist immer seltener, wenn wir vielleicht vom Kouprey und vom Quou Vang Rind mal absehen. Dafür empfinden wir heute die Rückkehr einiger Tierarten als Sensation, bezeichnen sie dann als Rarität, und wenn die Zucht gut läuft und andere Zoos diese Haltung ebenfalls übernehmen und damit dann andere Arten verdrängen dann sagen wir vielleicht in 10 Jahren: "Wisst Ihr noch, damals gab es so viel Erdmännchen und heute???"
(31.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Die Nächsten bitte: Diesmal Beuteltiere. Seit ich mit dem Schreiben von Wildsäugerlisten begonnen habe (1981), hat sich das Beuteltierspektrum in deutschen Zoos um folgende Formen verringert: Südamerikanisches Opossum, 1-2 Arten Beutelmäuse, Beutelteufel, Roter Fuchskusu, Tasmanischer Fuchskusu, Südlicher Haarnasenwombat, Langschnauzen-Kaninchenkänguru, Rotes Rattenkänguru, Graues Baumkänguru, Doria-Baumkänguru, Bürsten-Felsenkänguru, Rotbauchfilander, Graues Buschkänguru, Hübschgesichtkänguru, Östliches Bergkänguru, Hirschkänguru, Insel-Riesenkänguru, Steppenkänguru, Schwarzgesichtkänguru (alle drei sind Unterarten des Westlichen Grauen Riesenkängurus). Der Streifenkletterbeutler dürfte auch nicht mehr existent sein, falls er im Zoo Berlin nicht noch hinter den Kulissen sitzt. Und ob die aus Frankfurt abgegebenen Damakängurus (=Tammarwallaby oder Derbykänguru) in Deutschland geblieben sind, ließ sich ja über das Forum noch nicht klären. Macht gesamt 19-22 Formen Beuteltiere.

Im gleichen Zeitraum hinzugekommen und noch vorhanden sind mit Queensland-Koala, Zwerggleitbeutler und Westlichem Bürstenkänguru 3 Formen.
(31.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Dann gehe ich mal wieder zurück zum Artenschwund. 1986 habe ich eine Wildsäuger-Bestandsliste der BRD anhand meiner eigenen Besuche und Angaben in aktuellen Zooführern aufgestellt, ein Jahr später bekam ich das passende Gegenstück für die DDR von einem damaligen Magdeburger.

Wenn ich mir daraus z.B. die Hirsche ansehe komme ich "gesamtdeutsch" 1986 auf nicht weniger als 42 verschiedene Formen, Farbvarianten (Damhirsch, Rothirsch, Reh) NICHT eingerechnet. Nicht auszuschließen, dass diese Liste bei Berücksichtigung von Wildparks noch länger gewesen wäre. Hinzu kommt noch das Rentier, das ich als Haustierform nicht berücksichtigt hatte.

Von diesen 43 Formen sind inzwischen ganz oder bis auf kümmerliche Reste aus Deutschland verschwunden: Chinesisches Wasserreh, Indischer Muntjak, Grauer Spießhirsch, Pampashirsch, Sumpfhirsch, Maultierhirsch, Weißwedelhirsch, Sibirisches Reh, Kanadischer Elch, Alaska-Elch, Formosa-Sika, Vorderindischer Sambar, Englischer Rothirsch (? Wildparks? damals München-Hellabrunn). Vom Indischen Muntjak und Weißwedelhirsch sind es sogar je zwei Formen, da die Tiere im Tierpark Berlin unterartlich bestimmt, die "westlichen" Artvertreter hingegen "nur ssp." waren - und das führt man nun mal getrennt. Möglicherweise gab es im Tierpark zu diesem Zeitpunkt auch noch Koreanische Wasserrehe, die auf der DDR-Liste fehlen und inzwischen ebenfalls längst erloschen sind. Selbst ohne diese macht es summa summarum einen Rückgang um 15 Formen, der - das muss man allerdings dazu sagen - nicht immer nur mit bewusster Reduzierung zu tun hatte; gerade von den Neuwelthirschen konnten nur selten stabile Zuchtbestände aufgebaut werden.

Einige weitere Hirscharten sind zwar relativ konstant, aber immer nur in kleinsten Stückzahlen gehalten worden, z.B. Moschustier, Timorhirsch, Hinterindischer Sambar, Altai-Maral, Zwergwapiti.

Spontan fällt mir mit dem Prinz-Alfred-Hirsch nur eine einzige Form ein, die seitdem neu hinzu gekommen ist.

Manche Arten haben einige Zuchtstandorte verloren: In meiner Liste standen insgesamt 14 Zoos mit Davidshirschen, und da war Hodenhagen mit einer der heute größten Herden noch gar nicht dabei!

Und wenn wir uns die heutige deutsche Zoolandschaft in Bezug auf Hirsche ansehen, stellen wir schnell fest, dass sie außerhalb Berlins immer dürftiger wird. "In Ausbreitung begriffen" sind allenfalls Prinz-Alfred-Hirsch, Chinesischer Muntjak und Kleinkantschil...

Werde mal weitere Beispiele aus den Listen suchen, die Hirsche fielen mir nur als Erstes ein.
(31.01.2006, 00:00)
Zoosammler:   Schon klar. Aber gerade, wenn wir keine "eiserne Disziplin" herrschen lassen, fände ich es wichtig, dass man den Früher-Heute-Vergleich ein wenig umfassender zieht. An sich nämlich auch spannend. Aber vielleicht sollte man sowas zu gegebener Zeit/bei Bedarf dann in einem neuen Thread fassen, von mir aus. Denn auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, dass sich Tierhaltung über die Zeit hin deutlich verbessert, muss "Entwicklung" ja nicht gleich "Verbesserung" bedeuten.

(31.01.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   @Zoosammler, die Ausgangsfrage von Hannes war aber eben genau NICHT die nach den Unterbringungen, Haltung und nach Gehegen. Er fragte unter seinem Thread ganz klar nach Tierartenschwund, Raritätenschwund und nach persönlich empfundenen drastischen Beispie
(31.01.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Das Umstellen auf einen eigenen Thread ist nach so vielen Beiträgen recht mühselig und eine verdammte Pusselarbeit. Und wenn ich in "Magdeburger Projekt" schaue, dann stehen da auch unzählige Einträge, die sich dann nur noch mit Hannover beschäftigen. Von daher ist es aus meiner Sicht entweder so, dass von Anfang an eine eiserne Disziplin herrscht (die aus meiner Sicht das Forum eher einengt) oder wir lassen es dann eben zu, dass zu einem Thema ein Zoo etwas weiter "ausgeschlachtet" wird, ohne das Thema dabei ganz zu verlassen.
(31.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Und da hake ich in Sachen Bremerhaven gleich mal nach: Die zwei Formen Steppenzebras bestanden meines Wissens aus insgesamt zwei Individuen. Als man erkannte, dass das Gehege für Zebras eigentlich zu beengt ist, wurden die Zebras mangels Ausweich- bzw. Ausbaumöglichkeit abgegeben und die Fläche in eine Tigeranlage umgebaut, weil auch die Tiger vorher zu beengt saßen. Der frei gewordene Tigerkäfig wurde mit Pumas besetzt. Ab einem bestimmten Zeitpunkt galt die alte Zebra-Fläche dann auch für die Tiger als zu klein und die alte Tigerfläche für die Pumas ebenfalls. Also wurden die Tiger mangels Ausweichfläche aus dem Sortiment genommen und noch einmal rückten die Pumas dafür nach. Ein schönes Beispiel für die Evolution der Zootierhaltung, finde ich. Wäre es nicht zum Totalumbau des Zoos gekommen, hätten wahrscheinlich irgendwann die Erdmännchen die frühere Zebrafläche bekommen, und im alten Tigerkäfig säßen Europäische Zwergmäuse....

Übrigens darf man bei der früheren Formenvielfalt in Bremerhaven nicht vergessen, dass der Zoo immer als Auffanglager für lebende Matrosen-Souvenirs, verunglückte Seevögel und Fischnetz-Beifänge diente, was ihn häufig um die eine oder andere Art bereicherte.


(31.01.2006, 00:00)
Zoosammler:   Noch mal ein Bremerhaven-Nachschlag:
Kegelrobbe, Kragenbär, Wieselmeerschweinchen, Graue Baumkängurus, Greifstachler, Borstengürteltiere, Indische Flughunde, Zwergmeerkatzen, Wanderu, vier Arten Möwen, zwei Formen Steppenzebras, Babali-Hornvogel, Krähenscharben, Japanischer Riesensalamander.

Es wäre wirklich schön, wenn wir in diesen Thread wieder etwas mehr Struktur reinbringen würden, z.B. eben durch Aufsplittung.
Denn das Ursprungsthema ist wie gesagt nicht nur mit Tierbestandslisten abzuhaken, sondern "Früher war alles besser" kann sich auch auf, und eigentlich müsste das ja der wichtigste Punkt sein, auf die Qualität der Tierhaltung beziehen. Da denke ich war, zumindest vom heutigen Wissensstand aus gesehen, früher natürlich nichts besser, denn sonst bräuchten wir ja keine ständige Weiterentwicklung der Tierhaltung.
(31.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Oliver Jahn: Zu den Gepardenplänen in Halle: Beim Gepard werde ich den Gedanken nicht los, dass viele Zoos diese Tierart auch deswegen gern ins Programm nehmen bzw. - wie schon vor Jahren Köln - mit Neuanlagen beglücken, weil man auf diese Weise eine gro
(31.01.2006, 00:00)
IP66:   Ich habe den hallenser Zoo leider immer nur sporadisch besucht, vor etwa fünf Jahren zum letzten Mal. Seit den 90ern hat sich bei mir immer wieder der Eindruck festgesetzt, daß die Lage des Zoos unvergleichlich ist, das Gelände gut gestaltet wurde, daß aber der Tierbestand eine Tendenz zum Alltäglichen entwickelte, auch wenn es Rarissima wie Schleichkatzen, Gürteltiere oder Wildhunde gab. Bremerhaven bot gerade den Exoten sehr wenig Platz, allerdings hätte ich mir eine zwar den Tierbestand reduzierende, aber doch die atmosphärisch so reizvolle Lage vor dem Deich erhaltende Lösung gewünscht.
(31.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Man kann als Zoo-Fan von Spielplätzen halten, was man will, aber wenn sie gut sind, locken sie Besucher an und bringen dem Zoo somit auch Geld für andere Projekte. Als Hannoveraner kann ich mich noch bestens daran erinnern, dass viele junge Familien in den 70ern VOR ALLEM wegen des Abenteuerspielplatzes einen Ausflug nach Walsrode machten und die Vögel nur als Ergänzungsangebot betrachteten. In meiner damaligen Schulklasse schwärmte fast jeder von der in weitem Umkreis einzigartigen Riesenrutsche in Walsrode, aber außer mir hatte sich keiner für das Federvieh begeistert...

Der langjährige Erfolg und das Wachstum des Vogelparks begründet sich also zu einem großen Teil - um es flapsig auszudrücken - auf Jux-Touristen und Kaffeegästen, die mit ihrem Konsumverhalten dazu beigetragen haben, dass der Park ab einem späteren Zeitpunkt auch Artenschutzprojekte finanzieren konnte.

Auch wenn solche Angebote heute weit verbreiteter sind, greift das Prinzip immer noch - sonst hätten die Erlebniszoos keinen solchen (und steigenden!) Zulauf. Will man besuchergerecht arbeiten, darf es also nicht heißen "Spielplatz oder Gehege", sondern es muss ein "UND" in der Mitte stehen.

Selbst die für zoologisch Interessierte sehr, für Normalbesucher aber weniger attraktiven Gebirgswiederkäuer ließen sich per zoo-verträglichem Erlebnis-Element ganz anders präsentieren: Wie wäre es mit einer "Karawane" durch deren Gehege - auf dem Rücken von Pferden, Maultieren oder sogar Yaks? (Wohlgemerkt nicht als zoologisch-didaktisch wertloses Fahrgeschäft wie die Hodenhagener Dschungel-Safari!)
(31.01.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Ursprünglich waren auch Flusspferde wieder in Halle vorgesehen und als die Breitmaulnashörner abgegeben wurden, da hieß es auch am Anfang, die Tiere werden VORÃœBERGEHEND in einem anderen Zoo eingestellt, weil bauliche Mängel behoben werden müssen. Wenn man auf den zweiten Spielplatz verzichtet hätte, wäre aus dem Antilopenhaus durchaus eine ansprechende Anlage für Nashörner möglich gewesen. Statt der Elefanten hätte ich mir ebenfalls einen Neubau für Flusspferde gewünscht, die man durchaus mit den dort schon vorher gehaltenen Zebras hätte vergesellschaften können. Und in der Spezialisierung auf bergbewohnende Huftiere wäre es auch schön gewesen, wenn z.B. die Anlagen um das Lama-Haus eventuell für Seruas, Gorale oder Blauschafe genutzt worden wären, und nicht für Angora-Ziegen. Auch bei den Greifvögeln hätte zum Themenschwerpunkt Südamerika der Kondor oder die Harpye sicher besser gepasst als jetzt die Gänsegeier oder die Walrapp-Kolonie. Statt einer neuen Anlage für Geparde am Wittekindhang hätte ich mal über Waldhunde nachgedacht und Tapire fehlen auch, passen aber je nach Art sehr gut zum Thema Südamerika und Bergbewohnende Huftiere.
(31.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Vielleicht sollte Halle nicht über einen Elefanten-Neubau nachdenken, sondern aufgrund der engen Nachbarschaft zu Leipzig lieber versuchen, "Marktlücken" zu nutzen, die Leipzig durch Artenabbau geschaffen hat. Zum Beispiel fehlen in Leipzig nunmehr Publikumslieblinge wie Flusspferde und Eisbären - und wenigstens letztere werden, da sie nicht ins Konzept passen, auch nicht nach Leipzig zurückkehren.

Auch mit einer begehbaren Affenanlage (ob nun Makis, Makaken oder Languren) könnte Halle punkten. Und man stelle sich vor, was es für einen Auflauf gäbe, wenn man in Halle ein Koala-Haus errichten würde....

Halle und Leipzig könnten sich durchaus noch besser ergänzen. Leipzig verzichtet im Masterplan auf die nordamerikanische Fauna. So könnte Halle Arten wie Puma, Bison, Schneeziege usw. thematisch präsentieren und durch attraktive Großanlagen für kleinere Arten wie Waschbär, Skunk und Otter ergänzen: Gelsenkirchen ist weit weg, und der Tierpark Berlin spielt eh in einer anderen Liga. Und da dieser ebenfalls mit neuen Nordamerikanern plant, ließen sich gleich ZWEI kooperierende Zuchtstandorte für Arten wie Weißwedelhirsch oder Dickhornschaf schaffen - hat man ja beim Neubesatz des Raubtierhauses mit Hinterindischen Tigern und Angola-Löwen auch schon ähnlich gemacht.
(31.01.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Dem kann ich gerade am Beispiel von Halle nur absolut widersprechen. Ganz im Gegenteil. Ich mag diesen Zoo sehr und ich bin so oft da, wie es meine Zeit erlaubt, aber gerade was den "guten" Tierbestand angeht, da stimmt diese Aussage gar nicht mehr. Auf den Anlagen der früher dort gehaltenen Tiere sind eben keine anspruchsvollen Tierarten, nicht mal publikumswirksame nachbesetzt. Statt Giraffen, ein Spielplatz, statt Flusspferden, ZWergflusspferde, die es vorher schon gab und deren altes Gehege noch immer ebenfalls mit einem einzelnen Zwergflusspferd besetzt ist. Statt Bantengs, Esel. Statt Nashörnen, Schafe. Die Liste läßt sich weit fortführen. Ich habe an einem wundervollen Sommertag den Zoo Halle fast menschenleer vorgefunden und eine Bedienung im Terassen-Cafe sagte mir, es würde von Monat zu Monat schlimmer. Das mag viele Gründe haben, liegt aber sicher auch daran, dass man eben in Magdeburg und Leipzig so nah doch vieles mehr findet und man dann lieber dorthin fährt. Leider!!!
(30.01.2006, 00:00)
Zoosammler:   Das reine Artendifferenzausrechnen kann natürlich nicht dem Thema "Früher war alles besser" oder besser "War früher alles/überhaupt etwas besser?" geführt werden.
Nehmen wir mal den Bremerhavener Zoo am Meer:1978 hatte man nach Abzug von Fischen, Lurchen, Kriechtieren und Niederen Tieren einen Bestand von 122 Tierarten, darunter Buschkänguru, Goldkatze, Ozelot, Nordluchs, Sumatratiger, Brauner Maki, Mayottemaki, Rentier, Biber, Nandu, Kanincheneule (alle mit Nachzuchten). Ich kenne keine Zahlen über den heutigen Tierbestand, aber ich schätze ihn bei den Vögeln auf unter 10 Arten und bei den Säugetieren auf unter 20 Arten. Niemand wird wohl behaupten können, dass früher in Bremerhaven auch nur irgendetwas besser war. Bei manchen Zoos war nun mal die erforderliche "Kur" mit Artenabbau verbunden (in der Wingst ähnlich). Das hat die Zoos aber besser gemacht. Und sie nutzen dennoch vorhandenen Nischen und Möglichkeiten um einen guten (!), im Gegensatz zu einem (zu) großen Tierbestand zu besitzen.
(30.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Ohne mit einer Liste dienen zu können, da ich mir nach Zoobesuchen nur Wildsäugetiere notiere, aber die Vielfalt der Haustierrassen - früher neben den Affen die zweite Tiergruppe, für die Erfurt bekannt war - hat nach meinem Empfinden ebenfalls sehr abgenommen.
Und früher (unter Direktor Altmann) gab es ja noch weitere (Zoo-)Tiere in der "Villa", wie ich vom Hörensagen weiß - unter anderem das einzige Erdferkel der DDR, welches allerdings nie in den Schaubereich gelangte...
(30.01.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Ich war lange nicht mehr in Erfurt und von daher weiß ich recht wenig über die Besetzung des neuen Affenhauses. Aber auch hier stand mir der erste (und wohl einzige Zooführer) von Erfurt mal Pate im Vergleich meines letzten Besuches zu früheren Zeiten. Ich mag mich täuschen, würde es aber dennoch als drastisch bezeichnen, welche Tierarten hier alle verschwunden sind. Moschusochse, Pudu, Nasenaffe, Afrikanischer Wildhund, Zwergflusspferd, kleiner Panda und Kulan sind nur einige. Und als für die neue Löwenanlage das Raubtierhaus weggerissen wurde, fielen da diesem auch die vorgelagerten drei Einzelkäfige zum Opfer? Auf jeden Fall sind Streifenhyäne, Tiger, Serval, Dingo und Luchs nun wohl auch Geschichte.
(30.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Nach dem, was ich bisher hier im Forum gelesen habe, hat das Frankfurter Bonobo-Land bisher "nur" Amurleoparden, Kleine Pandas und Damakängurus ihre "Stellen" gekostet. Mit den Kleinen Pandas wird aber später andernorts im Zoo geplant, und ob man wirklich ohne (bodenwohnende) Kängurus bleiben wird, werden wir ja sehen. Selbst wenn, waren es zusammen mit den Leoparden anscheinend erstmal nur zwei verdrängte Arten. Dafür ist ja ein späterer Besatz u.A. mit Mandrills geplant, die es bisher noch gar nicht im Zoo gibt. Und wenn aus dem Affenhaus noch Meerkatzen und Guerezas ins Bonobo-Land umziehen, gibt es dort vielleicht sogar Platz für weitere neue Arten?

Ich stimme dem zu, dass drastischer Artenschwund schon allein durch Schließung bzw. Räumung eines einzigen Hauses ausgelöst werden kann. Das Raubtierhaus in Hannover hatte ich ja auch schon als Beispiel angeführt, aber man stelle sich bloß mal vor, im Berliner Zoo würde z.B. die Nachttierabteilung aus irgendeinem Grund geschlossen - welch ein Artenschwund wäre die Folge! Gleiches wäre der Fall, wenn die Wilhelma ihre Kleinvogel- und Kleinsäugerabteilung in den Gewächshäusern mal abreißen sollte. Immerhin handelt es sich dabei um ein Jahrzehnte altes Dauerprovisorium, und wenigstens vor einigen Jahren noch waren die einzelnen "Boxen" aus Eternit, das ja wegen seines Asbestgehaltes in Verruf kam....
(30.01.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Vielfach hat der "Artenschwund" den wir so empfinden auch etwas mit der Schließung oder dem Umbau von bestimmten Häusern zu tun. Das Raubtierhaus in Halle ist ein Beispiel, aber auch in anderen Zoos gibt es da immer Tierarten, die an anderer Stelle untergbracht werden, anderen hingegen verschwinden ganz. Ich denke an den Bestand im leipziger Raubtierhaus. Die meisten Arten wurden ersatzlos gestrichen. Mit der Fertigstellung neuer Anlagen kommen dann aber einige Arten wieder, manche kommen ganz neu in den Zoo. Das vermittelt vielleicht den Eindruck, der Trend seie gestoppt. Aber so richtig glauben kann ich das nicht. In Frankfurt gingen die Erdwölfe nach Abriss des alten Rundbaues z.B. Aber auch beim Raubtierhaus verschwanden Arten ganz und ersatzlos. Wenn die neue Bärenanlage gebaut wird, wird darauf evtl. auch nur noch eine Bärenart gehalten werden. Für Bonobo-Land gehen ebenfalls andere Arten ersatzlos. Und wenn das Dickhäuterhaus geschlossen wird, dann werden ggf. die Nashörner irgendwie weiter gehalten werden, die Flusspferde sicher mal wieder nicht. Vielleicht hat sich so der Trend verlangsamt, gewandelt hat er sich m.E. nicht.
(30.01.2006, 00:00)
IP66:   Wuppertal wäre auch ein Beispiel für einen Zoo, der im Bereich der Säugetiere nur einen bescheidenen Artenrückgang zu vermelden hat. Interessanter als das Formenzählen scheint mir allerdings die Antwort auf die Frage, ob sich der Trend im letzten Jahrfünft gewandelt hat. Hannover ist sicher ein Extrem-, Gelsenkirchen ein Sonderfall, insgesamt sehe ich aber in den rheinischen Zoos eine gewisse Tendenz, den Artenbestand nicht weiter schrumpfen zu lassen oder sogar zu erhöhen, wobei ich auch da Unterschiede machen würde zwischen Köln an dem einen und Wuppertal und vor allem Dortmund am anderen Ende der Skala.
(30.01.2006, 00:00)
Konstantin Ruske:   Auch wenn man mit 1034 Formen im tierpark berlin bestens bedient ist, und eher Artenaufbau als sytematisches Abschaffen praktiziert wird, gab es früher auch sehr schöne Sachen, auf die zur zeit verzichtet werden muß.Da gab es lange Jahre Gorillas und Oran- Utans, Buntböcke, Gnus, Bantengs und Balirinder, Graue Mazamas, Lippenbären, Altai- Marale, Affenadler, Moschustiere, Wasserrehe, Tibetmakaken, Schpofgibbons, Hulmans, Guerezas... Tja, bei einer solchen einrichtung ist halt auch die Liste der arten lang, die aus verschiedensten Gründen nicht mehr gehalten werden, aber vielleicht kommt ja das ein oder andere wieder.
(30.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Ergänzung: Am 31.12.2004 beherbergte der Zoo Hannover 37 Formen Huftiere (Unpaarhufer und Paarhufer), natürlich inklusive der Haustierformen; der aktuelle Bestand umfasst noch zwei mehr. Obwohl es 1992 noch 46 Formen waren, ist das für einen Zoo dieser Größe (im Sinne von Fläche) noch immer ein recht beachtliches "Sortiment"!
(29.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Hier ein Vergleich für Hannover: Der letzte als eigenes Druckwerk erschienene Jahresbericht führt für den 31.12.1992 591 Säugetiere in 112 Formen (Arten, Unterarten, Zuchtrassen und Wildtier-Farbvarianten) an.
Die letzte Tierbestandsübersicht listet für den 31.12.2004 607 Säugetiere in 86 Formen.
Dazu ist allerdings zu sagen, dass die Einteilung in Formen in der Bestandsliste sehr uneinheitlich gehandhabt wird. So führt sie beispielsweise die Geparden als zwei Formen (Acinonyx jubatus jubatus + jubatus ssp.), spaltet aber die Schimpansengruppe nicht auf, obwohl sich darin mindestens zwei Formen befinden. Schafe und Kaninchen z.B. werden nach Rassen getrennt gelistet, Meerschweinchen nicht (da kann man drüber lachen, aber es ist nun mal inkonsequent).
Der Artenschwund wird an einem Beispiel besonders deutlich: Das frühere Raubtierrevier umfasste 4 Formen Wildhunde (jetzt 1), 4 Formen Groß- und Kleinbären (jetzt 2) und 15 Formen Wildkatzen (jetzt inklusive der 2 Gepardenformen nur noch 5). Und im alten Raubtierhaus war zudem eine umfangreiche Kleinnagerkollektion untergebracht, die es ebenfalls nicht mehr gibt.
(29.01.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   Ein spannendes Thema, für das ich ein Beispiel und ein Gegenbeispiel habe.
Das Gegenbeispiel ist für mich zweifellos der Zoo Magdeburg, der, wie im eigenen Beitrag schon erwähnt, sich von einem etwas zu groß geratenen Heimattiergarten zu einem echten Zoo entwickelt hat, mit Tierarten, wie man sie nicht mehr oft in Deutschland findet. Diese sind bereits mehrfach genannt.
Ganz anderes sieht es leider in einem Zoo aus, den ich ebenfalls seit meiner Kindheit kenne, und bei dem die Entwicklung genau anderes herum gelaufen ist. Das ist der Zoo Halle.
Kurz zu den Zahlen:
Noch 1987 gab es 105 Säugerarten.
1990 waren es noch 94.
1994 noch 86.
Und heute?
Vor allem fällt mir hier auf, dass viele sehr publikumswirksame Tiere verschwanden, aber auch echte Raritäten.
Ich selber kenne noch Flusspferde, Breitmaulnashörner, beide Elefantenarten, Giraffen, Bisons, Bantengs, Tapire, Wasserschweine, Streifenhyänen, Palmroller, Karakale, Servale, Järve, Manule, die schon zitierten Hybriden aus Kulan und Dschiggetai, Andenkondore, mehrere Leopardenunterarten, Afrikanische Wildhunde, Geparde, Ozelots, Baumstachler, Eisbären, Luchse, Wölfe und sicher noch einiges mehr. Schaue ich in noch ältere Zooführer finde ich auch noch Tüpfelhyäne, Goral, Saiga, Hartmann-Bergzebra, Lippenbär, Nilgau, Quastenstachler und Wombat, um nur einige zu nennen.
Ich habe mich riesig gefreut, dass Halle wieder große Ameisenbären hält. Auch die Pudus waren ein schöner Neuzugang und die Besetzung des Raubtierhauses hat auch einige Arten in den Zoo gebracht, die nicht alltäglich sind.
Aber nun will ich, mal selber „erst“ 38 Jahre alt dennoch den Spruch loswerden: „Was waren das doch früher für Zeiten!!!!“ ;-)

(29.01.2006, 00:00)
Klaus Schüling:   Ich muss mich korrigieren!
Die Aussage, der Allwetterzoo hätte die Zahl der gehaltenen Säugerarten seit Gründung des Allwetterzoos wohl halbiert, war in der Tat so gefühlt - und voreilig aus der Hüfte geschoßen:
Die ältesten Zahlen, welche ich aus dem stand finden kann, stammen von 1980.
5 Jahre nach Eröffnung des Allwetterzoos wurden 432 Säuger in 70 Arten gezählt.
Zum 31. 12, 2004 waren es 635 Tiere in ebenfalls 70 Arten!
Die Zahl der gehaltenen Sügerarten hat sich überhaupt nicht verändert (auch der Blick in die Zahlen dazwischen zeigt Zahlen zwischen 64 und 74).

Wie kann das sein?
Ich werde im Detail nachfassen, bin mir aber ganz sicher, dass meine voreilig gemachte gefühlte Aussage zumindest für das Löwenhaus, das Haus für Niedere Affen und die Robbenhaltung zutrifft.

Ich hatte auch an Arten gedacht wie die Maras, die Rentiere oder die Gibboninsel im Aakanal, welche ersatzlos weggefallen sind.
Mit den begehbaren Anlagen für Kattas und Guerezas wurde auf der anderen Seite ganz neue Flächen erschlossen. Anlagen für Geparden, Pinselohr- und Warzenschweine, sowie für Wildmeerschweinchen wurden erstellt; im Tropenhaus werden heute zwei Krallenaffen gehalten, etc..
Otter, Bartaffen und Rotscheitelmangaben und zogen als Nebenbesatz in die neuen Anlagen der Orangs und Gorillas ein.
Letzten Ende läßt sich also auch an diesen Veränderungen die Gesamtentwicklung nachvollziehen:
Wir haben über die Jahre einige attraktive Arten verloren (Flußpferde, Eisbären, Jaguar, Panther, Paviane, Kaffernbüffel), aber dafür Ersatz mit modernen Gemeinschaftsanlagen geschaffen. Sicher sowohl für die Tiere aus auch für die Besucher ein guter Tausch!
- Die Zahl der Vogelarten sank von 1980 bis 2004 übrigens tatsächlich von 171 auf 101 gehaltene Arten, ein Verlust der Verdoppelung der Zahl der gehaltenen Wirbellosen und Vervierfachung der gehaltenen Amphibien beinahe wettgemacht wird...
(28.01.2006, 00:00)
IP66:   Wenn man einen Zoo recht gut und recht lange kennt, gibt es auch das Problem der Summierung: Man weiß, was vorzeiten alles gehalten wurde und zieht es zusammen, verdrängt manche sehr kurze oder recht unschöne Haltung und baut sich so eine recht rosige Vergangenheit. Die Gegenwart kennt man, und viele Rarissima nimmt man gerade im nahen Zoo nicht mehr war. So kenne ich Köln seit Jahrzehnten nicht ohne Saiga-Antilopen und Varis in mindestens zwei Unterarten, Wuppertal ohne Brillenlanguren und Goldbauchmangaben, Dortmund ohne Tamanduas, Krefeld ohne Jaguarundis usf. und wundere mich immer, wenn sich bei Bekannten angesichts solcher Tiere Begeisterung breit macht. Andererseits entdeckt man dann in Zoos, die man nicht so oft besucht, die Desiderate - hier im Rheinland Kaffernbüffel, eine ganze Reihe Antilopenarten, Makaken usf. Ich habe auch ein wenig den Eindruck, daß der Artenschwund sich verlangsamt hat und Zoos, die stärker auf Raritäten setzen, dafür nicht mehr getadelt werden.
(28.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Vorab: Tolle Idee für einen neuen Thread, hält einem mal richtig den Spiegel vor!

Ich wollte gerade ansetzen zu schreiben "siehe Kleinkatzen, Makaken, Meerkatzen" usw., da ging mir auf: Hätte mir jemand vor zwanzig Jahren gesagt, in deutschen Zoos würden mal Koalas und Prinz-Alfred-Hirsche gezüchtet, es gäbe Fingertiere und Bartschweine, man könne Flusspferde unter Wasser beobachten, und in etlichen Zoos würden Elefantenbullen gehalten und -kälber geboren, ich hätte gedacht "wow, aber das werde ich wohl nicht mehr erleben..." Sooo schlecht sind die "heutigen Zeiten" also auch nicht!

Da auch mich die Aussage von Klaus Schüling neugierig gemacht hat, habe ich mir den ersten Zooführer des Allwetterzoos aus der Sammlung gezogen und mal nachgeschlagen, was denn damals so an Säugetieren vorhanden war und heute nicht mehr. Darunter sind natürlich auch einige Arten, die "Stück um Stück" durch andere ersetzt wurden, ohne die Artenzahl zu mindern, und wiederum war an einige der heutigen Arten damals kaum zu denken (z.B. Spanischer Wolf, Vietnam-Sika, Bongo...).

Also: Bengaltiger, Puma, Flusspferd, Afrikanischer Elefant, Beisa, Großer Kudu, Kaffernbüffel, Dorkasgazelle, Schwarzer Panther, Jaguar, Pavian (ohne Artangabe), Spitzhörnchen (oder gibt's davon noch welche?), Eisbär, Mähnenrobbe, Südafrikanischer Seebär, Seehund, Mufflon, Mähnenschaf, Axishirsch, Hirschziegenantilope, Damhirsch, Rothirsch, Davidshirsch, Afrikanischer Wildhund, Hyäne (keine Artangabe). Ob den Fotos zu trauen ist, weiß ich nicht, da etliche davon eindeutig aus dem Frankfurter Grzimek-Bildarchiv "Okapia" stammen und mehrere sogar in freier Wildbahn aufgenommen wurden (unter "Afrika-Panorama" findet sich eine Freilandaufnahme mit Kongoni und Grantgazellen!). Deswegen weiß ich die Roten Uakaris und den Wollaffen nicht zu werten.

Aber auch nach diesem Tierbestand tauchten etliche Arten auf, die heute nicht mehr gehalten werden: Wapiti, Mendesantilope, Gibbon (Mischlingszucht), Alpengemse, Westkaukasischer Steinbock, Zwergflusspferd, Buntbock, Dama-Wallaby, Insel-Riesenkänguru fallen mir da spontan ein.
(27.01.2006, 00:00)
Hannes:   Oft wird davon geredet das der und der zoo damals so und so viele tiere und arten hatte oder ach solche heutigen raritäten.
mich würde einfach mal interessieren ob es dort drastische beispiele gibt oder tierarten/gruppen die von den forumsteilnehmern besonders vermisst werden.
auch die aussage von klaus schüling interssiert mich da er sagte das der allwetterzoo sit 1974 seinen säugerbestand ca. halbiert hat.
was hatte er denn mehr? auf anhieb fallen mir jaguare,ozelot,Fluss und zwergflusspferde, impalas und gibbons auf der gibboninsel ein.
(27.01.2006, 00:00)

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