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Zukunft der Fischhaltung



W. Dreier:   @M. Meier: Spannend, wie weiterhin der Verbleib von Goldkatze und Makak - in der Cafeteria fiel uns kein übervolles Becken auf. Für Erstere dürfte eher die ursprüngliche "Verwahrung" von Lemuren und Dschelada am Eingang zum Wirtschaftshof passen.
(20.12.2022, 14:57)
Mark Meier:   @W Dreier: Ein paar Minuten schneller, aber bzgl Tierpark noch immer nicht schlauer. Ich bin wirklich gespannt, welche Fische/Aquarientiere dort aufgenommen wurden und wo diese letztlich dann landen. Im Schaubereich fallen mir allenfalls die beiden großen Salzwasseraquarien ein. Aber beliebig viele (größere) Tiere und Arten kann man da wohl auch kaum unterbringen. Es bleibt spannend.
(19.12.2022, 17:25)
W. Dreier:   Ah, @M. Meier war etwas schneller
(19.12.2022, 11:00)
W. Dreier:   @ T. Sagorski: Ich war im Sea Life vor gefühlten 15 Jahren - "nebenan" , auch im Fahtstuhl - also doch! Heute wurde mitgeteilt. dass 650 Fische gerettet wurden - in einem "Zuchtraum " unter der Anlage, dazu in mehreren Pfützen mit Restwasser - die seien ins benachbarte Sea Life, in den !!!! Tierpark und in den Zoo gekommen.
(19.12.2022, 10:59)
Mark Meier:   Ja, es war der Zylindertank, durch den ein gläserner Fahrstuhl fuhr. Von den rund 1.500 Meeresbewohnern haben wohl nur einige Dutzend auf dem Grund des Zylinders überlebt. Es gab aber auch noch separate Zuchtbecken mit ca. 630 Fischen (Süß- und Salzwasser), die ebenfalls geräumt werden mussten. Diese sollen an Tierpark(!), Zoo-Aquarium, Sea Life und private Züchter gegangen sein.

Ich frage mich die ganze Zeit, wo der Tierpark ggf. noch rückwärtige Kapazitäten haben könnte (er wird in den Medien sogar immer als erster Abnehmer angeführt, was nicht am Alphabet liegen kann (S-Sea Life käme vor T-Tierpark). Aber wohin mit hundert(en) Tieren, wenn es nicht gerade Winzlinge sind? Beim Terrassencafe wurde mE doch einiges entfernt, sodass man nur noch 10 Becken hat. Aber wie ist das hinter den Kulissen (erstmal macht man ja ohnehin Quarantäne)?
(19.12.2022, 10:50)
Tim Sagorski:   @W. Dreier:

Soweit ich weiß, ist es genau das Becken gewesen, durch das man mit dem Fahrstuhl durch konnte...
(19.12.2022, 10:33)
W. Dreier:   Nun, die Zukunft der Fischhaltung dürfte das wohl nicht gewesen sein: das "weltgrößte " Zylinderaquarium ist zerplatzt - Berlin, Radisson-Hotel an der Spree gegenüber dem Berliner Dom.. 1 Mio Wasser, 1600 Fische, nur 2 verletzte Menschen, noch früh war`s zum Glück. Das Hotel (zunächst?) gesperrt. Zum Glück war die Spree nicht weit. Und PETA ist schon unterwegs.
Das ist nicht das Zylinderbecken von Sea World, durch das man hindurchfahren konnte - nur 50 m weiter.
(17.12.2022, 11:30)
cajun:   Na, wenn das nicht ein zukunftsfähiges Managment ist:

"Der weltweit größte Züchter des Gefleckten Adlerrochens
Für viele bedrohte Tierarten wurden europaweit Zuchtprogramme entwickelt, an denen alle Mitglieder der „Europäischen Vereinigung für Zoos und Aquarien“ (European Association of Zoos and Aquaria, EAZA) teilnehmen, die eine betreffende Tierart in ihrem Bestand haben. Die EAZA bezeichnet dieses Projekt als „Europäisches Erhaltungszuchtprogramm“, aber treffender wäre der Begriff „Europäisches Populationsmanagement-Programm für bedrohte Tierarten“. Schließlich geht es dabei um weitaus mehr als nur um die Zucht. In dieser Reihe analysieren wir am Beispiel einiger konkreter Tierarten, mit welchen Herausforderungen sich Biologen konfrontiert sehen. In dieser Ausgabe: der Adlerrochen.
Als weltweit größter Züchter Gefleckter Adlerrochen hat der Burgers‘ Zoo ein europäisches Stammbuch angelegt und die Population dieser Tiere in den öffentlichen Aquarien Europas jahrelang koordiniert. Vor einigen Jahren hat der Zoo in Breslau die Koordination dieses Zuchtprogramm übernommen. Während dieser Bericht verfasst wird, leben 95 Gefleckte Adlerrochen in europäischen Besucheraquarien: 51 Männchen und 44 Weibchen. In unserem Ökodisplay Burgers‘ Ocean schwimmen derzeit sechs erwachsene Tiere: drei Männchen und drei Weibchen. Aktuell haben wir zudem fünf Jungtiere, die aber wahrscheinlich in naher Zukunft in andere öffentliche Aquarien umziehen werden.
In der Geschichte von Burgers‘ Ocean sind nicht weniger als 71 Adlerrochen zur Welt gekommen: 41 Männchen, 29 Weibchen und ein weiteres Tier, dessen Geschlecht unbekannt ist. Wir konnten bisher 51 Adlerrochen an befreundete Aquarien verschenken und fünf weitere Jungtiere warten wie gesagt auf ihre Umsiedlung.

Was ist der Schlüssel zu diesem großen Erfolg?
Zum Teil lässt sich der Zuchterfolg mit der intensiven Betreuung durch unsere Tierpfleger und Tierpflegerinnen erklären. Die Tiere werden täglich einzeln mithilfe von Futterzangen gefüttert. Dabei wird genau aufgezeichnet, was jedes Tier in welcher Menge gefressen hat. All diese Daten werden sorgfältig dokumentiert und analysiert, sodass sich bestimmte Muster erkennen lassen. Auf diese Weise haben wir zum Beispiel herausgefunden, wie lange ein Zyklus und wie lange die Trächtigkeit bei einem Adlerrochen dauern. Das bringt uns zu ihrer besonderen Art der Fortpflanzung: Adlerrochen sind ovovivipar. Sie brüten (meistens eins bis drei) Eier in ihrem Körper aus. Wenn das Eigelb verbraucht ist, wird das heranwachsende Jungtier über die Gebärmutterwand mit einer speziellen Flüssigkeit ernährt. Das Jungtier wird als Miniaturausgabe seiner Mutter geboren.

Ein weiterer Teil der Erklärung liegt in den speziellen Lebensbedingungen der Adlerrochen. Zunächst benötigen die Tiere genug Platz für ihr natürliches (Schwimm-)Verhalten. In Arnheim steht ihnen ein Becken mit nicht weniger als 1,6 Millionen Litern Wasser zur Verfügung. Die einzigen anderen Bewohner sind einige weitere Rochen und Knochenfische. Dadurch wird eine relativ ruhige Umgebung geschaffen. Darüber hinaus sind Wasserqualität, Temperatur und die gewünschte Strömung des Wassers sehr wichtig. Auch die Zusammensetzung und Menge der Nahrung spielen eine große Rolle für die erfolgreiche Zucht.

DNA-Forschung
Der Burgers‘ Zoo hat mithilfe von DNA-Forschung erstmals wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Parthenogenese auch bei Adlerrochen auftritt. Parthenogenese bedeutet ungeschlechtliche Fortpflanzung (vom griechischen Wort parthenos für „Jungfrau, Mädchen“ und genesis für „Geburt“). Um DNA-Untersuchungen an jedem einzelnen Adlerrochen durchführen zu können, hat der Burgers‘ Zoo eine spezielle Technik entwickelt. Am Schwanzansatz besitzen Adlerrochen einen oder mehrere Giftstachel. Von einem der Stachel wird ein kleines Stück entfernt: Das Tier spürt davon nichts, der Eingriff ist mit dem Schneiden eines Fingernagels vergleichbar. Außerdem wächst das abgetrennte Stück des Stachels mit der Zeit nach. Der Stachel ist von einer sehr dünnen Hautschicht umgeben, aus der im Labor DNA-Material gewonnen werden kann. Genetische Untersuchungen werden auch durchgeführt, um herauszufinden, wer die Eltern eines bestimmten Tieres sind. Auf diese Weise konnten wir bei einigen jungen Adlerrochen die Parthenogenese wissenschaftlich nachweisen.

Der Burgers‘ Zoo hat noch ein weiteres ungewöhnliches Phänomen aufgedeckt. Zwei Jungtiere aus demselben Wurf (Adlerrochen bekommen meistens nur ein Junges, aber zwei Jungtiere und sogar drei zur gleichen Zeit kommen ebenfalls vor) können tatsächlich zwei verschiedene Väter haben! Ein Phänomen, das auch aus der griechischen Mythologie bekannt ist. So hatte beispielsweise der Halbgott und Held Herakles einen göttlichen Vater (Zeus) und eine sterbliche Mutter (Alkmene), sein Zwillingsbruder Iphikles jedoch einen sterblichen Vater (Amphitryon). Zeus hatte sich als Amphitryon verkleidet, um die ahnungslose Alkmene zu verführen, die zugleich von dem echten Amphitryon schwanger war. So ist es im Mythos überliefert.

Genetische Variation
Der enorme Zuchterfolg bei den Gefleckten Adlerrochen im Burgers‘ Zoo stellt gleichzeitig eine Herausforderung für die Zukunft dar. Um eine möglichst große genetische Variation aufrechtzuerhalten, müssen wir verhindern, dass langfristig alle Adlerrochen in Europa auf die Tiere aus dem Burgers‘ Zoo zurückgehen. Aus diesem Grund bekommen drei der derzeit in Europa lebenden erwachsenen Weibchen (zwei im Burgers‘ Zoo und eines in Boulogne-sur-Mer) ein Verhütungsmittel: Sie haben bereits mehr als genug Nachwuchs gezeugt. Jetzt ist es Zeit für die nächste Generation. Mithilfe der Abstammungsbestimmung wurden alle Jungtiere so auf die öffentlichen Aquarien in Europa verteilt, dass keine Inzucht stattfinden kann. Es ist sehr erfreulich, dass diese Art sich bereits in drei anderen Aquarien fortgepflanzt hat; in zwei dieser Aquarien waren es Jungtiere aus Arnheim, die Nachwuchs bekommen haben. Die zweite Generation schwimmt also bereits an verschiedenen Orten in Europa durchs Wasser!

Der Burgers‘ Zoo teilt sein Wissen und seine Erfahrung mit der Zucht von Gefleckten Adlerrochen in Vorträgen und wissenschaftlichen Publikationen, in der Hoffnung, dass mehr europäische Aquarien diese Art in Zukunft erfolgreich züchten werden. Auf diese Weise bleibt die Aquarienpopulation genetisch vielfältig, was wichtig ist, um langfristig eine gesunde Population zu erhalten. Wir sind daher starke Befürworter einer intensiven internationalen Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Aquarien."
Quelle: https://www.burgerszoo.de/nieuws/2022/03/der-weltweit-grosste-zuchter-des-gefleckten-adlerrochens
(01.03.2022, 16:12)
cajun:   Hier profitiert der Leipziger Zoo:
"Wir sind in der europäischen Zoo- und Aquariumswelt schon seit Jahren ein führender Züchter von Korallen, Haien und Rochen. Einen Großteil seiner Zuchterfolge verschenkt der Arnheimer Tierpark an andere Zoos in ganz Europa. Am Mittwoch, den 1. Dezember 2021 erhielt der Zoo Leipzig einen Epaulettenhai, zwei Graue Stechrochen, 20 Banggai-Kardinalbarsche, 20 Schwalbenschwanz-Riffbarsche, 69 Steinkorallen und 100 23:32 04.12.2021weiche Korallen.
Das größte lebende Korallenriff Europas
Burgers’ Ocean ist das tropische Korallenriff-Aquarium mit einem Volumen von acht Millionen Litern Wasser. Das Becken mit dem lebenden Korallenriff ist mit 750.000 Litern das größte in Europa. Auf der ganzen Welt gibt es lediglich zwei öffentliche Aquarien mit einem noch größeren lebenden Korallenriff: in Townsville (Australien) und San Francisco (USA). Das Korallenriff wächst so gut, dass Burgers’ Ocean regelmäßig Korallenkolonien an Kollegen verschenken kann.
Wichtige Erkenntnisse für die Wiederherstellung von Korallenriffen in der Natur
Der Burgers’ Zoo beteiligt sich an dem internationalen Projekt Coral ID. In Zusammenarbeit mit Spezialisten des Londoner Zoos identifizieren Tierpfleger und Biologen von Burgers’ Ocean die mehr als hundert verschiedenen Steinkorallen im Riff. Weltweit gibt es etwa achthundert verschiedene Steinkorallen. Ziel des Projekts ist es, genauer zu erfahren, welche Arten von Steinkorallen in verschiedenen Aquarien gehalten werden. Bei der Bestimmung von Korallenarten handelt es sich um ein sehr schwieriges, hochspezialisiertes Gebiet. Daher werden im Rahmen von Coral ID nun alle Korallenarten detailliert fotografiert und in Labors mithilfe der DNA-Forschung bestimmt. Dieses Wissen über Korallen ist für die erfolgreiche Wiederherstellung von Korallenriffen in freier Wildbahn unerlässlich.
Vorsitzender der europäischen Zuchtprogramme für Haie und Rochen
Der Biologe Max Janse, Kurator von Burgers’ Ocean, ist Vorsitzender der Elasmobranch TAG, der Beratungsgruppe für die Taxonomie von Hai- und Rochenartigen, und leitet die Zuchtprogramme für Haie und Rochen in allen öffentlichen Aquarien Europas. Wir sind mit bisher 71 Jungtieren der weltgrößte Züchter des Gefleckten Adlerrochens und darüber hinaus erfolgreich in der Zucht verschiedener anderer Hai- und Rochenarten, von denen jetzt drei nach Leipzig umgezogen sind."
Quelle: https://www.burgerszoo.de/nieuws/2021/12/zoo-leipzig-profitiert-von-zuchterfolgen-ocean
(07.12.2021, 16:39)
Carsten Horn:   Uca crassipes steht auf dem Schild bei der Winkerkrabbe. Ohne jetzt der Experte zu sein, wäre seit 2016 Paraleptuca crassipes mW richtiger...
(20.08.2021, 10:49)
Carsten Horn:   Steht da bestimmt, aber hab ich mir nicht gemerkt... Mußt Dich also bis Freitag gedulden, :-)
(16.08.2021, 17:24)
Sacha:   @Carsten Horn: Weisst Du zufällig welche Art? Uca pugilator vielleicht?
(13.08.2021, 21:41)
Carsten Horn:   Winkerkrabben sind die Mitbewohner bei den Schlammspringer, der Vollständigkeit halber...
(13.08.2021, 20:30)
cajun:   Mal was "fischiges" aus Basel :-)
Das Thema haben wir nicht häufig hier im Forum.

"Ein Fisch auf dem Trockenen

Eine sonderbare Fischart bereichert neu das Vivarium im Zolli: Indische Zwergschlammspringer. Die glupschäugigen Neuankömmlinge sind kleiner, aber sozial verträglicher als ihre Vorgänger.

Zuletzt waren im Schaubecken 38 des Vivariums Afrikanische Schlammspringer (Periophthalmus barbarus) zu sehen. Sie zählen mit stattlichen 25 Zentimetern zu den grössten und imposantesten Arten der mit etwa 35 Arten breit gefächerten Unterfamilie der Schlammspringerverwandten. Insbesondere die Männchen sind jedoch äusserst territorial und aggressiv gegenüber Artgenossen, weshalb nur sehr wenige Exemplare gezeigt werden konnten. Daher werden neu Zwergschlammspringer (Periophthalmus novemradiatus) gehalten – und zwar gleich 43 Stück.

Ein wichtiges Thema im Vivarium ist die Frage, wie das Leben vom Wasser an Land kam. Einige Becken widmen sich speziell dieser Thematik und zeigen Pinguine, die sowohl im Wasser als auch an Land leben, ans Wasser angepasste Reptilien und eben auch ans Land angepasste Fische. Zu den bemerkenswertesten dieser Fische zählen die Schlammspringer.

Klein, aber friedlich

Diese Art bleibt mit nur 7 Zentimetern zwar deutlich kleiner als andere Schlammspringer, die Individuen leben aber auch in grösseren Gruppen friedlich und gesellig zusammen, sodass alle Bereiche des Beckens jetzt mit Schlammspringern bevölkert sind. Im Freiland sind sie an zwei Regionen zu finden: im indischen Westbengalen und in Ranong an der Westküste Thailands. Es ist jedoch anzunehmen, dass sie auch zwischen diesen beiden Gebieten, an den wenig erforschten Mangrovenküsten Bangladeshs und Myanmars, anzutreffen sind. Die genaue Verbreitung ist nicht bekannt, und aufgrund der unzureichenden Datenlage ist diese Art in keine Gefährdungskategorie der Roten Liste aufgenommen. In Mangrovenwäldern und -sümpfen und im Bereich von grossen Flussmündungen leben die Tiere im Brackwasser, einem Gemisch von Salz- und Süsswasser mit einem schwankenden Salzgehalt von 10 bis 25 Gramm pro Liter. Sie ernähren sich hauptsächlich von kleinen Krebstieren, Würmern, Schnecken und Insekten, aber auch Kieselalgen werden gefressen. Da ihr Lebensraum stark von Ebbe und Flut beeinflusst wird, müssen die Zwergschlammspringer nicht nur mit einem schwankenden Salzgehalt zurechtkommen, sondern auch mit einem wechselnden Wasserstand.

Leben an Land

Wenn die Küstenbereiche bei Ebbe trockenfallen, verschliesst der Schlammspringer seine Kiemen, um diese vor dem Austrocknen zu bewahren.

Er speichert in den sackartigen Kammern der Kiemen Wasser und reichert seinen Wasservorrat fortwährend durch Blubbern mit atmosphärischem Sauerstoff an, den er schluckt. Die eigentliche Sauerstoffaufnahme erfolgt über die gefaltete, gut durchblutete Membran in den Kiemen. Ist der Wasservorrat aufgebraucht, muss der Schlammspringer zurück ins Wasser. Er kann aber bis zu 60 Stunden an Land überleben, zumindest solange die Haut feucht bleibt. Droht diese auszutrocknen, zieht er sich in selbst gegrabene Höhlen im Schlick zurück. Hauttaschen unter den nach oben abstehenden Augen sind mit Flüssigkeit gefüllt und schützen diese vor dem Austrocknen. Die Basis der Brustflossen ist verstärkt, sodass sich die Tiere an Land wie auf Armen abstützen und fortbewegen können. Mit diesen Brustflossen können sie auch an den Mangrovenwurzeln hochklettern. Ausserdem dient ihnen der kräftige Schwanz als Widerlager zum Hüpfen. Männchen zeigen zur Balzzeit eine flaggenartig vergrösserte Rückenflosse mit einem verlängerten Flossenstrahl. Oft ist die Rückenflosse auch orange gefärbt. Diese auffälligen Signalgeber dienen der Kommunikation zwischen Artgenossen.
Quelle:https://www.zoobasel.ch/de/aktuelles/news/1358/ein-fisch-auf-dem-trockenen/
(11.08.2021, 12:53)
W. Dreier:   Gestern war "shopping"-Tag - meiner Frau. Ich wurde ``abgestellt`` - in einer ``Mega-Zoohandlung`` im Speckgürtel Berlins. Erstaunlich! Speziell, was alles für Meerwasseraquarianer gehandelt wird. Dazu auch ca 10 verschiedene Garnelenarten, Boa constrictor, Zwergbartagamen, Anolis, Moschusschildkröten, Blauzungenskink. 2 Stunden reichten nicht.
Hier - noch nie gesehen: Bäumchen-Lippfisch - noch 3 cm

(12.03.2017, 10:18)
WolfDrei:   Da ich kein anderes Stichwort zur Aquarienkunde fand, sei es hier mitgeteilt , was ich heute in der "DATZ"/November 2015 las:
Arend van den Nieuwenhuizen ist gestorben (1926-2015), ein weltweit bekannter holländischer "Fischhalter" und insbesondere Fisch-Fotograf. In der der DDR waren mir die hervorragenden Fotos über die Bücher des Leipziger Wissenschaftlers und Fischliebhabers Günther Sterba bekannt geworden. Vor meinem "Umzug" nach Berlin war ich 5 Jahre Aquarianer.
(10.11.2015, 19:39)
IP66:   Dem kann ich nur zustimmen! Sicherlich stellt der düsseldorfer Aquazoo eines der didaktisch bestausgerüsteten Aquarien, aber man merkt schon daran, daß die Ausstellungsräume ohne lebende Tiere auch bei Massenbesuch recht leer bleiben, wo das Hauptinteresse der Besucher liegt. Gerade bei Besuchen in Düsseldorf sehe ich aber auch, daß gerade Kinder häufig auch Modelle und Ausstellungsvitrinen anschauen, auch wenn es dort nichts zu bewegen oder anzufassen gibt. Der düsseldorfer Bau war aber schon zu seiner Entstehungszeit ein Ausnahmefall, und es mag sein, daß die Zukunft doch eher Modellen wie dem arnheimer gehört.
(24.12.2008, 11:08)
Michael Mettler:   @Sacha: ...und auch in der Mangrovehalle nicht.

@IP66: Es kommt eben immer darauf an, welchem Aspekt man selbst den höchsten Wert beimisst: Artenzahl, systematische Tiersammlung, Geo-Purismus... Mit JEDEM dieser Aspekte kann man Besuchern etwas beibringen - so lange die überhaupt etwas lernen WOLLEN, denn mit Aquarien ist es doch letztlich wie mit Vogelparks: Für Otto Normalbesucher müssen die lebenden Exponate besonders groß oder besonders klein, skurril geformt, potenziell gefährlich oder bunt sein, da ist ihm sowohl der Verwandtschaftsgrad als auch das geografisch exakte Herkunftsriff in der Regel wohl reichlich egal...
(23.12.2008, 15:05)
Sacha:   @MM: Du wolltest wohl sagen: .. mit der DORI auf dem Teller....oder nicht:)

Ich kann übrigens mit beiden Systemen gut leben.
Und punkto geografisch korrektem Oekosystem hat man es in Arnheim ja auch schon bei Burgers Bush (und im Prinzip auch bei der ostafrikanisch-südafrikanisch gemixten Savanne) nicht so genau genommen.
(23.12.2008, 14:24)
IP66:   So ganz kann ich die Kritik an Düsseldorf nicht nachvollziehen. Dort werden auch tiergeographische Zusammenhänge vorgestellt, aber eben nur als ein Aspekt der Anordnung - und den Fischen dürfte es doch gleichgültig sein, ob sie neben sich einen geographisch korrekt ausgewählten Mitbewohner neben sich schwimmen sehen oder nicht. Jedenfalls dürfte es für einen der arnheimer Kleinfische relativ gleichgültig sein, ob er von einem ihn auch in freier Wildbahn bedrohenden Hai gefressen wird oder von einem solchen aus einem anderen Meer.
Zudem besteht für den Besucher in Düsseldorf die Chance, die fragliche Art zu identifizieren und auch einen kurzen und recht instruktiven Text über sie zu lesen - das ist in Arnheim um einiges schwieriger.
Ich gebe aber zu, daß mir, der ich ein großer Freund der in Düsseldorf versuchten Verbindung von Museum und Tierausstelung bin, das arnheimer System ferner liegt. Immerhin hat mir der dortige Abstiegt unter die Wasseroberfläche und die Weganordnung sehr gefallen, und auch die Grundidee scheint mir sehr nützlich. Allerdings finde ich es nicht besonders bildend, einfach bunte Fische aller warmen Meere zusammenzuwürfeln und zu behaupten, man würde so ein Ökosystem vorführen.
(23.12.2008, 13:41)
Michael Mettler:   @IP66: Genausogut könnte man dem Aquazoo vorwerfen, dass er z.B. Fischarten nur zur Demonstration ihrer gleichen oder unterschiedlichen Körperformen zusammen oder unmittelbar nebeneinander präsentiert, auch wenn sie geografisch nicht passen... Zumindest war das noch vor ein paar Jahren so, ich war länger nicht da. Auch das könnte man bei allen wertvollen didaktischen Ansätzen der Einrichtung als einseitige Wissensvermittlung einordnen, wenn man will. Ob die taxonomische Bildung in Düsseldorf wirklich besser gefördert wird als in Arnheim? Mehr als das Namensschild wird auch dort der Durchschnittsbesucher nicht lesen und daraus nicht unbedingt lernen, ob "Nemo" nun mit dem Guppy im heimischen Aquarium oder mit der Dorade auf seinem Teller näher verwandt ist.
(23.12.2008, 13:27)
IP66:   Ich würde die Versuche, durch verschiedene Glasscheibenformen ein anderes Erlebnis von Aquarium zu erreichen, mit der Zielsetzung der Kunstfelszoos vergleichen: Es geht nicht darum, einzelne Fischarten und -formen zu erleben, sondern sich als Teil eines Naturerlebnisses zu fühlen. Von den Beckenreihen der Zwischenkriegszeitaquarien haben sich ja schon die Neubauten in Stuttgart oder Düsseldorf gelöst, allerdings liegt diesen beiden Beispielen noch ein äußerst didaktischer Ansatz zugrunde, der durch dergleichen Environments (damals hieß das "Klimalandschaft") lediglich ergänzt wurde.
Obgleich ich das arnheimer Aquarium für einen der gelungsten Bauten der Kunstfelszeit halte, würde sich daran auch meine Hauptkritik festmachen: Ökologische und physiologische Erkenntnisse, taxonimische Bildung und gezieltes Beobachten vermittelt dieses Gebäude und diese Form der Ausstellung in erheblich geringeren Maße als etwa der düsseldorfer Aquarzoo. Die Enschränkung auf die warmen Meere finde ich zwar nicht grundsätzlich bedenklich, doch würde ich das Haus deshalb nicht zu den großen Schauaquarien rechnen.
(23.12.2008, 11:17)
Michael Mettler:   Bei Tunnelkonstruktionen kommt es für meinen Geschmack sehr auf die Bauweise an, wie die Wirkung rüberkommt. Der Haitunnel im Meereszentrum Burg auf Fehmarn war bei meinem Besuch vor ein paar Jahren kurz, schnurgerade und irgendwie witzlos; ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass das Haus inzwischen umgebaut wurde - war jemand in letzter Zeit da? Der Tunnel im Sea Life Hannover Hannover ist eng und niedrig, und bei gutem Besuch hat man eher das Gefühl, in einer U-Bahn zu Stoßzeiten zu stehen. Andererseits aber gibt er mir das Gefühl, ganz dicht bei den Fischen, viel mehr mittendrin zu sein als z.B. das entsprechende Becken, das dafür viel imposanter wirkt und dessen breiten Tunnel ich in Sachen Bewegungsfreiheit sehr bequem fand... Der Tunnel in Arnheim steht für mich zwischen diesen beiden Extremen, ich mag ihn vor allem wegen der im Besucherraum fortgesetzten Beckendekoration (die Pfeiler des Steges). Aber in einem persönlichen Ranking werte ich die tunnellosen Haibecken in Arnheim und bei Hagenbeck sogar höher als die Tunnelanlagen, die sind für mich - der Vergleich liegt wegen der Beckenform auf der Hand - wirklich "ganz großes Kino".
(23.12.2008, 09:12)
André Haubrich:   Mir ist das SeaLife Königswinter besonders durch verschiedene Scheibenformen aufgefallen.
Glastunnel sind zwar aufregend, aber wenn man nicht ständig den Kopf hin- und herdreht sieht man meist nur in den Rücken von Besuchern.
Als gute Alternative wäre das Wrack-Aquarium in Arnheim zu nennen.
(22.12.2008, 22:20)
Shensi-Takin:   @Sacha: Dieser glückliche Franzose war auch schon da? A so oa gscherter Hundling ;)

..Egal, danke für den Hinweis-dieses Polynesienbecken wäre was für meinen "Insel-Zoo"...;)
Was Sydney & Blaugeringelte Kraken angeht-daran kann ich mich nicht erinnern; war allerdings 2000 zuletzt da...
(13.11.2007, 19:26)
Sacha:   @Shensi-Takin: Bez. der Frage nach "Amazonas-Tunnel" kann ich dank Jonas Livet noch eine Institution hinzufügen. Den Tunnel gibt es offenbar auch im Shanghai Aquarium. Siehe Link:

http://www.leszoosdanslemonde.com/html/zoo_monde/asie/zoo_chine/shanghai/shanghai_aquarium_ocean/shanghai_aquarium_ocean.htm

(13.11.2007, 11:26)
Sacha:   Ja, und zwar wieder entweder Sydney (Darling Harbour) oder Townsville. Ich weiss noch, dass ich mich geärgert habe, weil sich der Kraken den ganzen Tag verkrochen hatte, so dass ich ihn nicht fotografieren konnte (resp. nur ein- oder zwei Aermchen hätte knipsen können).
Besucht habe ich folgende Aquarien, die ich auch alle für empfehlenswert halte: Cairns (innerhalb eines Einkaufszentrums am Hafen), Sydney Darling Harbour, Great Barrier Reef Aquarium Townsville (mit Meeresschildkröten-Aufzuchtstation und bemerkenswerter Zucht von Steinkorallen, dazu ein Riesenzackenbarsch, der seinem Namen alle Ehre macht), Seaworld Surfers Paradise (ähnlich wie US-Seaworlds, gehört jedoch nicht zur Anheuser Bush Entertainement Group!), Ocean World Manly bei Sydney und noch eins nahe Sydney, dessen Namen mir gerade nicht einfällt.
Obwohl nicht persönlich besucht, sollen auch die Anlagen in Canberra (Nationalzoo and Aquarium), sowie Perth und Melbourne qualitativ auf einem sehr hohen Stand sein (Info von Bekannten, die allerdings nicht ganz so zooverrückt wie ich sind).
(09.11.2007, 16:33)
Shensi-Takin:   @Sacha: Danke ;)-und was eine mögliche Verwechslung angeht-kein Problem. Da es bei mir weniger als 6 AUS-Aquarien waren-welche wären da empfehlenswert-v.a. : hatte irgendeins von denen Blaugeringelte Kraken?
(09.11.2007, 15:38)
Sacha:   @Shensi-Takin: Ups, habe ich vielleicht Sydney mit Townsville verwechselt? Muss nachschauen. Ich war im damaligen Urlaub in rund einem halben Dutzend australischer Aquarien....
By the way: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Bin in diesem Forum offenbar nicht der einzige Skorpion. Und unter Gliederfüssern wird eine Verwechslung hoffentlich verziehen...:)
(09.11.2007, 15:27)
Shensi-Takin:   @Sacha: Gibt's derartige Glasgänge nicht auch im Sydney Aquarium-bzw. z.T. in Wien (Robben)? Was Glastunnel angeht-solange es den Tieren nicht schadet und den meisten Besuchern gefällt...
(09.11.2007, 14:02)
Sacha:   Die Glastunnel sehe ich ähnlich wie IP66. Spannend, aber oft auch unpraktisch (übrigens gerade beim Fotografieren!).
In australischen Aquarienhäusern gibt es auch immer wieder Glastunnel sowie in Townsville (Queensland) einen Glasgang, der um die Ecke geht und wo auch der Boden aus Glas besteht. Da zieht man reflexartig die Füsse weg, wenn darunter Blaupunkt-Stachelrochen durchschwimmen....:)
(09.11.2007, 12:40)
IP66:   Ich komme eigentlich mit herkömmlichen Galerietyp unserer Aquarien ganz gut zurecht, habe aber nichts gegen spektakuläre Einzelbecken.
(09.11.2007, 11:08)
Michael Mettler:   P.S. Fische - in diesem Fall Korallenfische - über den Köpfen der Besucher, aber ohne Tunnel, gibt es auch in Arnheim. Ich erinnere mich an eine Art "Aquabrücke" über den Besucherweg in Burgers' Ocean.
(08.11.2007, 22:40)
Michael Mettler:   Ist lange her, dass ich dort war, aber neigt sich nicht die Scheibe des großen Amazonasbeckens in Amsterdam ein wenig über den Besuchergang?
(08.11.2007, 22:00)
Shensi-Takin:   Ich sollte mal Korrektur lesen, ehe ich etwas vorschnell abschicke-"spekatukläre", also wirklich...Zu meinem Vorschlag zurück: warum nicht gleich eine gläserne Decke mit Liegeinsel darunter, so dass die Fische über einen hinwegschwimmen? Hat das Georgia Aquarium nicht so etwas ähnliches zu bieten? Allerdings müsste man da bei niedriger Decke als Großwüchsiger wohl den Kopf einziehen und vorher kräftig Limbo üben...;)
(08.11.2007, 19:43)
Shensi-Takin:   Was spekatukläre Aquarienscheiben angeht: wie wäre es denn z.B. mit einer schrägen, sprich nach unten hin verjüngenden Konstruktion, wobei man darunter ähnlich der "Planetenreise" im Berliner Naturkundemuseum auf bequemen Liegen ruht?
(08.11.2007, 19:12)
IP66:   Als Attraktion taugen die Unterwassertunnel in jüngster Zeit durchaus, allerdings sind sie für die Fischbetrachtung eher unpraktisch. Zum einen staut sich in der engen Röhre auch an wenig besuchten Tagen das Publikum, zum anderen irritiert die sich von Blickwinkel zu Blickwinkel ändernde Perspektive, so daß längere Fischbetrachtungen sich anstrengend gestalten. Schließlich kann man auch die Größe der jeweiligen Tiere nur schwer einschätzen - allerdings sahen sich ja schon die Aquarien der Jahrhundertwende vor dem Problem, daß die mit diversen Fischarten besetzten Aquarienreihen durch Attraktionen aufgelockert werden mußten, sollten sie den Durchschnittsbesucher interessieren.
(08.11.2007, 17:59)
Shensi-Takin:   @Matthias: Dabke. Na, dann bleibt immer noch die Option Unterwassertunnel für Seekühe als Novum...Es sei denn jemand kennt dafür auch ein Bsp.?;)
(08.11.2007, 14:46)
Matthias:   Ja. In Faunia Madrid gibt es im Regenwaldpavillon einen Unterwassertunnel mit Arapaimas. Ich habe bei meinem Besuch im Sommer 2006 etwa 14 Tiere gezaehlt. Ich durfte auch hinter den Kulissen die Arapaimas von oben fuettern. Was ein Erlebnis. Dort war dann auch ein Absperrbecken (mit Schotten abtrennbar) zu sehen.
Offensichtlich war es also nicht fuer Fische geplant.
(08.11.2007, 12:45)
Shensi-Takin:   Kennt jemand zufällig ein Aquarium/ Zoo, in dem ein "Amazonas"-Tunnel im Stile des Wiener Zooaquariums existiert-allerdings mit Arapaimas? (Falls nicht: schnell zum Patentamt...;)
(08.11.2007, 11:41)
Michael Mettler:   Fischhaltung ist ein schwieriges Thema. Bei den meisten Seewasser-, aber auch vielen Süßwasserfischen ist die züchterische Seite bislang unbefriedigend. Die Haltung generell zu beenden, halte ich für falsch, weil damit auch eine Möglichkeit entfallen würde, Wissen über diese Tiere zu sammeln - auch Menschenaffen, Nashörner usw. wurden in den Anfängen der Haltung nicht oder selten gezüchtet, bis man "den Dreh raushatte". Allerdings fände ich es richtiger, auf Artensammelei zu verzichten und z.B. von Kaiserfischen statt zehn Einzelexemplaren lieber zehn Tiere einer Art zu halten, diese - da wohl nicht immer verträglich - auf verschiedene Becken zu verteilen und in Abständen Anpaarungsversuche zu machen.

Die Aussage von Sealife ist sicherlich unverfroren, aber PR-typisch und auch in der Zoowelt nicht unüblich. So brüsteten sich schon einige Zoos mit grandiosen Zuchterfolgen, obwohl die betreffenden weiblichen Tiere bereits trächtig in den Zoo kamen und es sich somit ebenfalls nur um AUFzuchten handelte (z.B. das erste Breitmaulnashorn in Münster oder zwei Vorkriegs-Elefantenkälber im Berliner Zoo).
(09.08.2006, 11:40)
Sacha Beuth:   Ich möchte hier auch die Haltung von Meeresfischen einfügen. Leider werden (bislang) nur ein paar Dutzend Arten erfolgreich nachgezüchtet. Was ist Eurer Meinung nach zu tun - Die Zuchtbemühungen intensivieren, sprich Geld für die Forschung ausgeben oder auf die Haltung von Meeresfischen verzichten, da Zoos und Schauaquarien eigentlich nur "Verbraucher" sind?
Und so nebenbei: Findet ihr es auch eine Frechheit, dass Sealife behauptet, sämtliche gezeigten Fische seien gezüchtet (und dabei Aufzucht und Nachzucht bewusst nicht unterscheiden). Und dass die ach so naturschützerische Institution mit dem Finger auf andere Schauaquarien zeigt, die Grosshaie halten, während in den Sealife Centern die Hundshaie oft sehr schnell wegsterben (erinnere mich da speziell an das SL in Berlin)?
(09.08.2006, 11:25)
IP66:   Die erste Piranha-Nachzucht in Köln, um die man in der Tat viel Wirbel veranstaltet, ist doch erst ein Jahr her, und so viele Jungfische habe ich bislang nicht gesehen. In Wuppertal konnte man dagegen, so lange die Piranhas das große Becken bewohnten, in den letzten 5 Jahren immer Jungfische beobachten. Ich hoffe ja auch, daß das in Köln so bleibt - im Aquarium passiert ja einiges - aber man sollte nicht immer dem lautesten Trommler hinterherlaufen.
(27.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Für solche Zufallstreffer prägte mal jemand den sehr schönen Ausdruck "made by accident"... :-)
(25.01.2006, 00:00)
Hannes:   Das mit dem zufall ikann ich bestätigen denn in köln haben sich die pirahas schon einmal fortgepflanzt und zwar als die pumpen mitten im sommer ausfielen und das aquarium vor algen wucherte.
da kamen die tiere in stimmung.
tja so kommts.
ich mag ja das anakonda gehege in dortmund was eine voliere ist und daher alle gerüche voll warnehmbar sind.
(25.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @IP66: Das mit den Piranhas in Köln ist inzwischen Geschichte: In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift des Kölner Zoo wird beschrieben, dass sich die Piranhas im Schaubecken fortpflanzen und Jungfische sogar zwischen den Alttieren heranwachsen. Mit der N
(25.01.2006, 00:00)
Ollo:   @ IP66
Zucht ist aber nicht alles in der Tierhaltung.
Den Aquazoo finde ich von der Tierpräsentation her völlig überholt.
(25.01.2006, 00:00)
IP66:   Das die Vogelhaltung in den neuen Großkäfigen mit vielen Arten besser funktioniert, hat sich noch nicht erwiesen - in Köln gibt es die meisten Zuchterfolge in den kleineren, mit nur ein oder zwei Arten besetzten rückwärtigen Volieren oder in den dem Publikum verborgenen Zuchtkäfigen des Regenwaldhauses, die auch noch recht sparsam möbliert sind. Der im Vogelbereich sehr erfolgreiche Zoo Wuppertal arbeitet mit einem Volierenbestand, der weitestgehend aus den 60er Jahren stammt. Bei Großfischen kann ich mich allerdings noch an viele Haltungen erinnern, die wir als Kinder "Wendebecken" nannten, weil der Fisch sich nur einmal umdrehen konnte, und bei manchem Reptil ist das ja auch heute noch so. Letztlich scheint mir aber die Entwicklung zum Großbecken ein Irrweg zu sein, da dort der Zugriff auf die Tiere kaum mehr möglich ist und man auch nicht durch Umsetzen und Experimentieren mit Futter, Licht, Temperatur, Wasserqualität usf. Zuchterfolge erreichen kann. Ich erinnere mich noch an die Gabelbartnachzucht in Bochum, in einem recht herkömmlichen Landschaftsaquarium oder recht regelmäßige Piranha-Nachzuchten in Wuppertal in einem recht kleinen Becken, die sich in der zehnmal größeren Anlage in Köln nicht bewerkstelligen ließen. Ich kenne die Sea-Life-Anlagen in Oberhausen und Timmendorf und glaube nicht, daß dergleichen Billigbauten die technische Voraussetzung bieten, überdurchschnittliche Haltungserfolge zu erzielen. Zudem fand ich den Gegensatz zwischen der an die Wände geschriebenen Propaganda und manch' überfüllten und kleinen Becken recht augenfällig. Vom Konzept her scheinen mir Lösungen wie der Aquazoo in Düsseldorf - Tiere, Museum, Didaktik und doch Zuchterfolge - recht zukunftsweisend, allerdings ist das Gebäude jetzt auch schon ein Viertelhahrhundert alt.
(25.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Der fundamentale Unterschied zwischen einem klassischen Aquarienhaus und einer klassischen Fasanerie liegt darin, dass man für die Fischhaltung einen riesigen technischen Aufwand betreiben und natürlich auch unterbringen muss. Einzelne Großbecken z.B. im Gelände eines Geo-Zoos verteilt aufzustellen, würde also einen immensen baulichen und finanziellen Mehraufwand gegenüber einem gemeinsamen Aquarienhaus bedeuten. Die Betonung liegt dabei auf "Großbecken", denn in einem Zooaquarium möchte der Besucher nun mal nicht nur die Fische sehen, die er auch selbst zuhause halten kann. Aquarien in "handelsüblichen" Größen kann man natürlich sehr gut in andere Tierhäuser eingliedern, siehe z.B. Rheine (im Affenhaus) oder Erfurt (im Giraffenhaus). Allerdings werden sie dort meiner Ansicht nach nur als Auflockerung wahrgenommen, ein "Eintauchen in die Unterwasserwelt" wie in einem Aquarienhaus ist hier nicht möglich.

Ich stimme Hannes voll zu und behaupte sogar, dass die Terraristik noch viel überholungsbedürftiger ist. Tiere wie z.B. Schlangen, die immerhin hauptsächlich in einer Geruchswelt leben, sind vielerorts so steril untergebracht, dass für sie der "Erlebniswert" nicht höher ist als im Inneren einer Plastiktüte. Oder, um es mit anderen Tieren zu vergleichen: Es entspricht - auch wenn die Kunstfelsen und -äste noch so viel Natürlichkeit vorgaukeln - FÜR DAS TIER der Badezimmerarchitektur für Affen oder der Käfig-mit-zwei-Sitzstangen-Haltung von Vögeln.
(25.01.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   Da dürfen wir beim völligen Neubau des Tropariums in Hagenbeck ja gespannt sein.
(25.01.2006, 00:00)
Hannes:   Das wäre ein vorbildliches ziel aber kaum machbar den solche anlagen kosten ein vermögen und sind auch wegen ihrer einzigartigkeit rentabel.
aber ich sehe das ganz ähnlich und finde auch das sich in der terraristik was tun sollte.
ein problem für die zoos ist halt nur das die aquarien/terraien häuser meist massive große bauten sind und renovierung nicht reicht oder machbar ist.
(24.01.2006, 00:00)
Ollo:   Wie wird man in Zukunft wohl Fische präsentieren?
Ich glaube, was Aquarien anbetrifft, stehen wir vor der gleichen Entwicklung, die wir schon seit einiger Zeit bei den Vögeln und ihren Volieren sehen. Ein althergebrachtes Aquarienhaus kann man sicherlich mit einer Fasanerie vergleichen. Bei den Vögeln hat man schon erkannt, daß sie mehr Platz brauchen, und bei den Fischen sind wir gerade am erkennen.
Das Nonplusultra sind meiner Ansicht nach dabei keineswegs die SeaLifes. Ich war z.B. neulich in Speyer und stellte fest, daß die Becken kaum größer als die herkömmlichen sind, auch wenn sie eine andere Form haben. Das Verhalten und das Aussehen vieler Fische deutete auch daraufhin, daß es ihnen nicht rundherum gut geht (ein Kennzeichen sind z.B. im Vergleich zum Körper zu große Augen). SeaLife hat in punkto Tierhaltung vielleicht 10% auf dem Weg zum Endziel geschafft, denke ich mal.
Ich glaube, in Zukunft wird man die Gebäude um die Becken herum bauen, so wie in Arnheim. Das, was ich dort gesehen habe, sollte allerorten das Ziel sein.
Was meint Ihr?
(24.01.2006, 00:00)

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