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Seltenere Robbenarten



Patrick Marburger:   Ein sehr lesenswerter Artikel, danke fürs Einstellen!
(01.02.2023, 11:18)
cajun:   Im Zoo Berlin wurden Mittelmeer Mönchsrobben in den 1930iger Jahren gehalten. Im Sinne von Schutzprojekten im EEP Raum eigentlich ein Kandidat für Zuchtprogramme, wenn sich die Tiere denn halten lassen......

"Forscher sind sicher: Vom Aussterben bedrohte Mönchsrobben schwimmen wieder vor Mallorca
Zuletzt war das bedrohte Tier 2008 gesichtet worden
Gute Nachrichten aus der Tierwelt: Die vom Aussterben bedrohten Mönchsrobben (Monachus monachus) könnten langsam nach Mallorca zurückkehren. Rund um die vor Mallorca gelegenen Inseln Cabrera und Sa Dragonera hat die Forscherin Elena Valsecchi die Anwesenheit dieser Tiere nachgewiesen. Für das Projekt "Spot the Monk" hatte die Italienerin von der Universität in Mailand Proben von insgesamt 135 Orten im Mittelmeer auf die DNA von Mönchsrobben hin untersucht.

Im Rahmen dieser Forschung entnahm Valsecchi im Juli 2022 an 16 Stellen rund um Cabrera und Sa Dragonera Wasserproben. Hilfe bei der Feldarbeit bekam sie von den Mitarbeitern der Meeresschutzgebiete und dem Mittelmeer-Forschungsinstitut Imedea. Valsecchi hatte für ihre Forschung eine neuartige Methode zum Nachweis der DNA entwickelt. Nun ist das Ergebnis von Valsecchis Arbeit da und stimmt Tierschützer zuversichtlich: In den zwei Wochen vor der Probenentnahme muss eine Mönchsrobbe in diesen Gegenden geschwommen sein.
Die 35 Höhlen vor Dragonera böten für die Robben optimale Bedingungen, hieß es bereits bei der letzten Sichtung einer Mönchsrobbe im Jahr 2008 seitens des balearischen Umweltministeriums. Außerdem fänden Robben in dem Meeresschutzgebiet von Sa Dragonera und im Nationalpark Cabrera genug Nahrung. Der neue Nachweis ist vor allem deswegen eine gute Nachricht, weil die Mönchsrobbe massiv vom Aussterben bedroht ist. Weltweit, so glauben Experten, gibt es nur noch rund 600 der Tiere.

Einen Wermutstropfen hat die Geschichte allerdings: Gesichtet wurde die Mönchsrobbe nicht. Daher startet der Nationalpark Cabrera ein Projekt, um den vell marí, wie die Mönchsrobbe auf Mallorquinisch heißt, zu finden.
2008 wurde zuletzt eine Mönchsrobbe gesichtet
Die letzte der auf Mallorca gesichteten Mönchsrobben tauchte vor 15 Jahren bei El Toro, einem Meeresschutzreservat, auf. Das Exemplar war rund 2,80 Meter lang. Der vell marí hatte anscheinend Spaß in mallorquinischen Gewässern. Den Sommer über wurde sie insgesamt 13 Mal von Seglern oder Tauchern gesichtet. Einer der Taucher schoss im Juni 2008 ein Unterwasserfoto der Robbe an der Nordwestküste der Insel.

Das ist nicht weit entfernt von der Cala Tuent, wo 1958 das vermutlich letzte auf den Balearen angesiedelte Exemplar getötet wurde. Die Guardia Civil erlegte das Tier damals. Und ebenfalls in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde ein weiteres Exemplar in einem Fischernetz in Santanyí entdeckt und getötet.

Die wenig zimperliche Umgangsweise mit den Tieren führte denn auch zur Beinaheausrottung. Dabei gab es sie in der Antike noch in sehr großer Zahl. Bereits Homer schildert in seiner „Odyssee“, wie die Menschen die Mittelmeer-Mönchsrobbe jagten und wegen ihres Fleisches, der Haut sowie des Fetts schätzten. Damals waren die Tiere derart verbreitet, dass zahlreiche Inselchen im Mittelmeer nach ihnen benannt wurden."
Quelle:https://www.mallorcazeitung.es/umwelt/2023/01/25/moenchsrobbe-sa-dragonera-cabrera-81952206.html
(01.02.2023, 10:49)
cajun:   InFrankfurt wird die Haltung der südafrikanischen Seebären früher beendet. Der letzte Bulle verstarb.

"Letzter seiner Art im Zoo Frankfurter Seebärbulle Otti ist tot
Der Frankfurt Zoo trauert um seinen letzten Seebären: Bulle Otti ist mit knapp 20 Jahren gestorben. Als die Pfleger merkten, dass es ihm schlecht geht, war es für Hilfe schon zu spät.
Der letzte Südafrikanische Seebär im Frankfurter Zoo ist tot. Otti ist bereits am 3. Mai gestorben, wie der Zoo am Dienstag mitteilte. Seine Pflegerinnen und Pfleger hätten bereits einige Tage zuvor gemerkt, dass es dem knapp 20-jährigen Bullen nicht gutgehe. Er habe nicht fressen wollen und sei ausschließlich im großen Wasserbecken gewesen. "Auch mit Fisch und gutem Zureden war er nicht an Land zu bekommen", so der Zoo.
Anfang vergangener Woche sollte Otti untersucht werden, doch dazu kam es nicht mehr: Noch am selben Abend verstarb er. Grund dafür war Krebs, wie sich nun zeigte. "Bei der Obduktion im Landesbetrieb Hessisches Landeslabor wurden ein großflächiger Tumor, der sich von der Unterhaut tief in die Muskulatur erstreckte, sowie dessen Metastasen in der Lunge gefunden", erklärte Tierärztin Nicole Schauerte.
Seit Dezember allein
Bis Ende vergangenen Jahres hatten noch drei Seebären im Frankfurter Zoo gelebt. Doch Ottis Söhne, der sechsjährige Samu und der achtjährige Emil, hatten die Geschlechtsreife erreicht und mussten deswegen umziehen. Im Zoo Sao Paulo in Brasilien sollen die beiden nun für Nachwuchs sorgen.
Neben Samu und Emil hat Otti noch 15 weitere Nachkommen gezeugt, die laut dem Frankfurter Zoo inzwischen auf der ganzen Welt verteilt leben. Doch Otti sollte nicht auf Dauer allein bleiben: Zwei Mähnenrobben-Damen aus Valencia hätten ihm bald Gesellschaft leisten sollen.
Welche Robbenarten künftig in der Anlage leben werden, ist laut Frankfurter Zoo noch unklar. Man wolle auf jeden Fall wieder Ohrenrobben - zu denen auch Seebär Otti gezählt hat - halten. Aktuell werden die beiden Anlagen von den Seehunden genutzt, so der Zoo."
Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/letzter-seebaer-im-frankfurt-zoo-gestorben-bulle-otti-ist-tot,seebaer-otti-tot-100.html
(10.05.2022, 14:03)
cajun:   Wieder ein Halter weniger....
"Seltene Tierart aus dem AquaZoo Leeuwarden verschwunden
Der friesische AquaZoo hat die Haltung einer seltenen Tierart eingestellt. Ab sofort werden Besucher des Zoos in Leeuwarden keinen Südamerikanischen Seebären mehr begegnen. Nach dem Tod eines Seebärenmännchens wurde beschlossen, ein verbliebenes Weibchen in den Wildlands Adventure Zoo Emmen zu bringen. Das ist derzeit der einzige Ort in den Niederlanden, an dem Seebären bewundert werden können. Der verstorbene Seebär im AquaZoo litt an chronischen Leber- und Nierenproblemen. Über eine Neugestaltung der Anlage wird nachgedacht. Die Informationstafeln seien inzwischen entfernt worden, sagt die Fansite ZooNieuws. Bei der Tierart ging es im AquaZoo in der Vergangenheit oft schief. Im August 2018 fanden Pfleger zum Beispiel ein Jungtier tot im Gehege. Weniger als ein Jahr später, im Mai 2019, starben in kurzer Zeit drei Seebären. Zwei Weibchen ertranken bei einer Paarung, das Männchen starb an einer Schädigung seines Rückenmarks. Trotz der Reihe von Rückschlägen wurde damals entschieden, die Seebärenhaltung fortzusetzen. Vor 18 Monaten begrüßte der Zoo, Teil der Parkgruppe Libéma, drei neue Seebären aus England. Damals hatte das Unternehmen insgesamt fünf Exemplare. Anfang dieses Jahres waren nur noch zwei davon übrig."
Quelle: https://www.looopings.nl/weblog/19680/Zeldzame-diersoort-verdwenen-uit-AquaZoo-Leeuwarden.html
Ãœbersetzung Zoopresseschau
(10.05.2022, 12:53)
Jörn Hegner:   die im waikiki aquarium auf hawaii halten hawaii-mönchsrobben (neomonachus schauinslandi) . auch eine rarität und diese gibts wohl auch nur dort zu sehen . es ist ja auch dort eine einheimische tierart .
(04.01.2022, 11:51)
Alexander Wilhelm:   Eines der Weibchen und das inzwischen verstorbene Männchen kamen mit Sehschäden an, während das zweite Weibchen vermutlich nie jagen gelernt hat weshalb alle Auswilderungsversuche scheiterten. soviel weis ich von der Seite des pittsburgh Zoo und Aquarium .

(22.05.2021, 09:46)
Alexander Wilhelm:   Verzeihung wenn ich unten gezeigte Information, Seeelefanten seien in Zoologischen Gärten ausgestorben wiederlege, aber der zoo in pittsburg hält meines Wissens 0,2 nördliche Seeelefanten informiert mich bitte, wenn das bereits wiederlegt ist.
(21.05.2021, 19:48)
W. Dreier:   Klappt leider nicht mit der ``Verkleinerung``- dann wenigstens den Steller-Bullen
(12.11.2020, 22:24)
W. Dreier:   ``Irgendwo `` hier las ich, ob es ein Foto geben könnte, auf dem Stellers Seelöwe und ein `normaler`` Seelöwe abgebildet wäre - wegen der Größenunterschiede.
So ein Foto fand ich eben zufällig (aber viel zu groß - 7 MB), das Bild liegt noch im ``Kasten`` - wenn auch der ``Normale`` nur mit einem Stückchen Vorderteil zu sehen ist. Der ``Steller`` dürfte etwa dreifach größer sein! Komme darauf zurück.
Ort Harderwijk
(12.11.2020, 17:16)
Liz Thieme:   Seit 10 Jahren wurde im Aquatina di Frigole (NATURA 2000 Schutzgebiet) auf der Salento Halbinsel (Frigole, Küstenort bei Lecce) wieder eine Mittelmeer-Mönchsrobbe beobachtet. Das halbwüchsige Tier wurde am 23./24. Januar 2020 an zwei Stränden gesichtet. Zwei Tage später sah man ein Tier an der Küste von Brindisi, aufgrund der Körperkonstitution geht man vom gleichen Individuum aus. Hier zeigte das Tier Anzeichen von Schwäche / Krankheit, so dass Veterinäre der Zoologischen Station von Neapel informiert wurden. Am 28. Januar wurde das Tier tot aufgefunden. Eine Sektion erbrachte, dass das Tier an einer allgemeinen Schwächung des Körpers mit einer Beeinträchtigung des Immunsystems und entzündeten Atemwegen litt. Zusätzlich wurde ein parasitärer Befall des Darmtraktes festgestellt.
Man vermutet, dass es zuvor über 100 km auf offener See unterwegs war.

Die letzte Dokumentation eines Exemplars in der südwestlichen Adria liegt 10 Jahre zurück und 17 Jahre für die Küstenlinie Apuliens. Eine feste Population wurde hier nie beobachtet.
In den letzten Jahren wurden in diesen Gebieten nur fremde Arten gesichtet.
Die Population wurde in einer 2015 erschienenen Publikation auf 700 Individuen angesetzt.

Quelle: bdj.pensoft.net/article_preview.php?id=53950
(11.11.2020, 10:05)
W. Dreier:   Baikalrobbe im Tierperk Berlin, 1981
(07.04.2020, 16:17)
Liz Thieme:   Vielen Dank :)
(14.01.2012, 19:15)
WolfDrei:   Japan stimmt!
(14.01.2012, 15:25)
Liz Thieme:   Mick Kurtz von der EAZA hat vor kurzem gesagt, dass die Welterstzucht der Bailkalrobbe im russischen Irkutsk Aquarium gelungen ist.
In der ZTL steht sie schon für 1996 für Japan drin.
Hat Herr Kurtz sich geirrt oder stimmt mit Japan was nicht?
(14.01.2012, 12:35)
Jan Jakobi:   Die Hannoversche Walrosskuh "Tanja" lag bei meinen Besuchen immer an der selben Stelle. Nämlich ganz rechts vor der Rampe die aufs Landteil führt.

Der Unterschied zu "Antje" bestand darin das sie keine Stoßzähne/Hauer hatte.

(19.05.2011, 23:00)
Jan Jakobi:   Walrossdame "Antje" 3 Tage vor ihrem Tod.
(19.05.2011, 22:53)
Michael Mettler:   Ich weiß nicht, wie aktuell die Angaben sind, aber laut Wikipedia werden in Russland und Alaska jährlich um 7.000 Pazifische Walrosse jagdlich erbeutet. Da fallen Lebendfänge zum Aufbau von Zoopopulationen ebenfalls nicht sonderlich ins Gewicht. Ãœber den Verkauf dieser Tiere lässt sich natürlich trefflich streiten.
(28.02.2010, 14:39)
Wolfgang Eggerking:   Der Begriff "seltenere" in diesem Thread bezieht sich doch sicher eher auf die Häufigkeit, mit der bestimmte Robbenarten im Zoo gehalten bzw. leider nicht gehalten werden. Die Bestände von Sattel-, Ringel- und Bartrobben würden durch gezielte Entnahme von Tieren für Zoos nicht gleich kollabieren, und selbst Walrosse stehen nicht kurz vor der Ausrottung. Insofern bleibt zu hoffen, dass sich möglichst mehrere Zoos solcher Arten auch annehmen als bisher (Tromsö für Bartrobben, Arnheim für Ringelrobben und Brest für Ringel- und Sattelrobben). Vielleicht ist in Hagenbecks Eismeerlandschaft ja noch etwas Platz.....
(28.02.2010, 12:25)
Anna Lena Stephan:   Fänd ich auch nicht schlecht, zumal es ja einige Arten gibt, die im Zoo sonst aussterben.

"Sich hinbiegen" war nicht als allgemeine Kritik zu verstehen, sondern nur, dass es theoretisch möglich wäre, ungerechtfertigten Nutzen daraus zu ziehen. Zum Beispiel für Tierhändler, von denen mit Sicherheit einige am Rande der Legalität arbeiten.
(28.02.2010, 11:53)
Michael Mettler:   "Sich hinbiegen" ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, denn JEDES Zootier stammt in irgendeiner Generation von Wildfängen ab oder ist sogar selbst "noch" einer. Wie sind denn wohl in jüngerer Zeit Arten wie Prinz-Alfred-Hirsch, Visayas-Mähnenschwein oder Goldkopf-Löwenäffchen für Erhaltungszuchten in menschliche Haltungen gelangt, und woher stammen die für manche ingezüchteten Zoobestände hie und da erwünschten "Blutauffrischungen"...?
(28.02.2010, 10:13)
Anna Lena Stephan:   Das heißt, wenn man es sich richtig hinbiegt, geht es.
(28.02.2010, 09:28)
Gudrun Bardowicks:   Mit Ausnahmegenehmigungen ist der Fang von Tieren weiterhin erlaubt, wenn er zum Wohl der Tiere oder für den Aufbau von Zuchtgruppen notwendig ist. Bei den Walrossen hat Russland 2009 oder plant es noch einige Walrosse für Zoos mit der Begründung gefangen, dass in ihrem Wurfgebiet Nahrungsknappheit herrscht und man daher einige Jungtiere fangen muß, damit diese nicht an Futtermangel sterben oder weil sie ihre Mütter verloren haben, es sich also um Heuler handelte, die man schon aus Tierschutzgründen einfangen musste. Diese Tiere wurden vorübergehend in russischen Zoos untergebracht und werden jetzt an andere Zoos weiterverkauft.
(27.02.2010, 15:16)
Anna Lena Stephan:   Ich dachte immer, Wildfänge wären verboten.
(27.02.2010, 09:19)
Gudrun Bardowicks:   Allerdings leben von den Nachzuchten in Harderwijk nur noch 2 Tiere (1,1). Diese Tiere wird Harderwijk bestimmt nicht nach Hagenbeck abgeben, da man mit ihnen dort selbst züchten will und die alte Zuchtgruppe schon recht alt ist. Harderwijk hat vor einigen Jahren extra ein neues junges Weibchen geholt, damit das eigene Nachzuchtmännchen eine zukünftige Zuchtpartnerin erhält.

Ich denke mal, dass Hagenbeck Wildfänge bzw. "Heuler" aus freier Wildbahn bekommen wird und keine Zoonachzuchten, aber vielleicht täusche ich mich auch. Allerdings dürften auch Wildfänge keine negativen Auswirkungen auf den Wildbestand haben, da sich der Walrossbestand sehr gut erholt hat. Angeblich wurden die jungen Walrosse von Russland ja auch nur deshalb gefangen, weil sie sonst aufgrund des angeblichen Nahrungsmangels in ihrem Herkunftsgebiet verhungert wären.
(26.02.2010, 19:29)
Liz Thieme:   Es werden ja verschiedentlich welche gehalten und auch gezüchtet. Naja und dann gibt es noch andere Möglichkeiten.

Pacific walrus – Odobenus rosmarus divergens: Izhevsk 1/1; Moscow (Zoo) 2/4 (Stand: 1.1.2009) Moskau hatte 2008 eine 0,1 Nachzucht (Zoo-Erstzucht).
Am 1.1.2009 wollte Moskau 1,2 neu Tiere haben.

Harderwijk hat vier mal gezüchtet (siehe Walroß-Thread).
(26.02.2010, 16:12)
IP66:   Zunächst müßte erst einmal das Geld für die Neuanalge zusammenkommen - dann dürfte man russischerseits schon verkaufen, was gut bezahlt wird ...
(08.10.2009, 14:49)
Gerrit Wehrenberg:   Hagenbeck hat nun eine neue Walrosshaltung für das neue Eismeer angekündigt! - Woher kommen diese Tiere?!
(07.10.2009, 22:14)
Michael Amend:   @Sacha. Das New Yorker Aquarium macht sich nicht viele Hoffnungen, einen neuen Walroßbullen zu bekommen, sie versuchen es aber natürlich, denn klarer Fall, die Walrosse sind eine Hauptattraktion des Aquariums. Pittsburgh versucht einen Import von Walrossen, eine Anlage für diese ists chon gebaut worden, eventuell könnte N.Y davon profitieren. Die Tümmler und Belugas wurden abgegeben, erfreulicherweise, denn deren Anlagen waren nicht gerade das Gelbe vom Ei, was auch der Grund für die Abgabe der Tiere war, stattdessen konzentriert man sich jetzt auf die nördlichen Seebären, eine Jungbullengruppe bewohnt jetzt den Tümmlerpool. Belugas sollen wieder kommen, allerdings erst in ein paar Jahren,wenn eine neue Anlage gebaut ist.Das Geld ist derzeit natürlich noch nicht vorhanden... Allerdings braucht sich das Aquarium keine Gedanken wegen Besuchern zu machen, das Aquarium ist auch ohne Belugas und Tümmlern wahnsinnig gut besucht.
(10.07.2009, 20:32)
IP66:   Wenn ich mich recht erinnere, gab es nördliche Seebären in den 70er Jahren auch in Bremerhaben - der gesamte Zoo nebst Seebären ist allerdings nicht mehr vorhanden.
(10.07.2009, 10:37)
Sacha:   @MA: Das ist aber keine erfreuliche Nachricht. Hoffentlich finden sie Ersatz, zumal junge Walrosse schon ein Publikumsknüller sind, den das New York Aquarium nach der Abgabe der Belugawale bzw. dem Ableben/Abgabe der Grossen Tümmler gut gebrauchen könnte.
(10.07.2009, 10:12)
Michael Amend:   Für die Robbenfans zwei Pics der Nördlichen Seebären im New York Aquarium.

Leider hat das Aquarium vor kurzem seinen Walrossbullen verloren, und das, wo er gerade angefangen hat,zu züchten. Es wird nicht leicht, einen neuen Bullen zu bekommen.
(10.07.2009, 01:01)
Michael Amend:   Nördlicher Seebär, New York Aquarium.
(10.07.2009, 00:56)
Wolfgang Eggerking:   Hier mal eine Frage für Seebären-Spezialisten: kennt jemand einen Zoo, Oceanarium, Aufzuchtstation oder ähnliches, in dem Arctocephalus gazella (Antarktischer Seebär) gehalten wurde oder sogar wird? Habe bisher immer nur von A. tropicalis gehört bzw. selbst gesehen.
(13.01.2008, 12:14)
IP66:   Der Seeleopard stellt für mich ein Beispiel dafür, daß Hagenbeck vielleicht doch ein wenig für sich selbst und seinen Zoo und nicht nur für sein Geschäft gesammelt hat. Auf der anderen Seite versuchte er vielleicht auch, in Stellingen die Lebensbedürfnisse des Tieres zu ermitteln, um dann eine zahlreicheren Import zu wagen. Vielleicht war es bei Walrossen und Seeelefanten ähnlich: erst verfrachtete man ein paar Versuchsexemplare nach Stellingen, und wenn man deren Futterfestigkeit und Haltbarkeit nachgewiesen hatte, konnte man die nächsten Importe um so teurer verkaufen. Wie gestaltete sich denn eigentlich der Import der berliner Bartrobbe, und wer hat die Stellerschen Seelöwen für Harderwijk importiert?
(24.12.2007, 10:58)
Michael Mettler:   Mir fiel ein, dass ich das Bild vor längerer Zeit schon mal für das Forum rausgesucht hatte. Ist hier noch zu sehen:
http://img431.imageshack.us/img431/9633/harderwijk1985bullenstellersun.jpg
Die Aufnahme stammt aus Harderwijk, damals (80er) wurden beide Arten noch nebeneinander gehalten.
(23.12.2007, 22:05)
Michael Mettler:   @Hannes Lüke: Der Irgendwer bin ich, muss ich mal raussuchen.
(23.12.2007, 18:24)
Hannes Lüke:   Hatte hier nicht irgendwer ein Bild auf dem ein Stellerscher Seelöwe neben einem Kalifornier zu sehen war?
Wäre super wenn die Person das hier einstellen könnte
(23.12.2007, 17:52)
Michael Amend:   @IP66. ichw eiß nciht, ob es überhaupt mehrere See-Leoparden waren, die hagenebck importiert aht. Ãœber einen Weiterverkauf lioegen mir keien Informationen vor, außer dem einen Foto liefern die Tierparkführer keine Information zu den See-Leoparden.

Weiß die Stelelr seelöwen anbelangt, mußtmaße ich mal, das sie einfach zu groß und realtiv gefährlich sind. In Harderwijk gehen die Trainer nicht zu den Tieren in die Anlage, eventuell sind sie auch empfindlicher als die Kalifornischen Seelöwen, die ja völlig unproblematisch zu handhaben sind.
(23.12.2007, 14:01)
IP66:   Sind die Seeleoparden von Hagenbeck denn noch weiterverkauft worden oder haben sie sie nur als Ausstellungsstücke für Stellingen gedient?
Weshalb haben sich die stellerschen Seelöwen aus Harderwijk nicht weiter in unseren Zoos verbreitet?
(23.12.2007, 13:53)
WolfDrei:   Stellers Seelöwe, Harderweijk, 1991
(23.12.2007, 13:27)
WolfDrei:   Antje, kurz vor dem Tode
(22.12.2007, 23:24)
Michael Amend:   Und weil bald Weihnachten ist, hier noch die Weddell-Robbe !
(22.12.2007, 16:17)
Michael Amend:   Hier ein Foto des in den 30 iger Jahren importierten Hagenbeck-Seeleos.
(22.12.2007, 16:15)
Michael Amend:   Hier ein Foto des in den 30 iger Jahren importierten Hagenbeck-Seeleos.
(22.12.2007, 16:15)
Niedersachse:   Zu Aggressivität gegenüber Menschen: Hab letzt in der Zeit hoch interessante Unterwasseraufnahmen gesehen, wie ein Seeleopard ein Pinguin frisst und wie er mit dem Fotografen schwimmt. Die Bilder wurden im Meer aufgenommen. Der Fotograf meinte, er hätte schon öfters mit Seeleoparden geschwommen und sie wären niemals aggresiv gewesen sondern immer sehr friedlich und sehr neugierig gegenüber ihm.
(02.12.2007, 14:16)
Shensi-Takin:   @Sven P. Peter: Ja, und irgendwann geht's schief und Medien & Zoogegner feiern mal wieder ein Fest, während sich die Behörden infolgedessen neue Auflagen ausdenken...

Wahrscheinlich ist der Käfig Teil des Medical Trainings, um den Seeleoparden daran zu gewöhnen, zur gegebener Zeit freiwillig in die Transportkiste zu schlüpfen. Interessant übrigens die Bemerkung in dem Forum, dass in Taronga auch für die Seeleoparden neu gebaut werden soll.
(02.12.2007, 13:21)
Sven P. Peter:   Dazu kann man aber auch sehen, dass in einigen Zoos auch noch die Pfleger zu Löwen und Bären reingehen.

Wozu dient der Käfig auf Bild 2?
(02.12.2007, 12:02)
Shensi-Takin:   Hier noch ein paar Aufnahmen der Seeleoparden-Anlage im Taronga Zoo:
http://www.zoobeat.com/gallery/showgallery.php?si=leopard+seal&limit=

Wie man den dortigen Beiträgen entnehmen kann scheinen die Tierpfleger mit einem der Exemplare sogar schwimmen zu gehen...
(02.12.2007, 11:50)
Michael Mettler:   Ich habe mir das Foto des Modelles der hannoverschen Anlage in der von Oliver Jahn zitierten Chronik ("Hundert Jahre Zoo Hannover") angesehen: Im Modell hatte das kleinere Robbenbecken noch einen Ãœberlaufgraben wie die große Seelöwenanlagen. An einen solchen kann ich mich allerdings selbst aus Kindertagen bis ca. Anfang der 70er nicht erinnern, da sah die Absperrung schon genauso aus wie heute (Beckenrand mit Stahlseil-Geländer). Möglicherweise hat man also die Grabenfläche des Originalentwurfes beim Bau dem Becken hinzugeschlagen, so dass es größer wurde als die angegebenen 95 qm.

Den "Masterplan" habe ich inzwischen tatsächlich gefunden, aber er ist nicht aus den 60ern, sondern lässt sich - wie an einigen Gehegen erkennbar ist - auf ca. 1977 datieren. Da steht an den fraglichen Anlagen nur ganz neutral "Robben", also muss ich einen anderen Plan im Hinterstübchen haben. Ein paar Details aus dem 77er Plan sind jedoch ganz interessant (und mir längst entfallen), so dass ich darauf im Thread "Der alte Zoo Hannover" zurückkommen möchte.
(01.12.2007, 11:46)
IP66:   Die Idee des Loches in der Platte dürfte auch aus Köln stammen - allerdings wird sie in Hannover dazu genutzt, die Unterwimmbarkeit und geringe Dicke der Platte zu demonstrieren, während in Köln eher dekorative Aspekte im Vordergrund standen.
(01.12.2007, 10:27)
Michael Mettler:   @IP66: Der Landteil des Seelöwenbeckens ist allerdings ebenfalls unterschwimmbar (mit einem "Eisloch" als Schmankerl), auch wenn hier See-Elefanten als Großrobben nur eine Gastrolle gespielt haben.
(30.11.2007, 18:12)
IP66:   In Köln hat man unterschwimmbare Konstruktionen im Rahmen der Neugestaltung des Eisbärenkomplexes in der Robben und in der Pinguinanlage eingebaut, aber sehr zurückhaltend und wenig konsequent. Es paßt zur Oesterlen-Schule, daß man dies dann in Hannover bei viel besserer Materialausnutzung deutlich weniger dekorativ zu Ende gedacht hat, zumal eine schwebende, leichte und keinerleich Monumentalität entwickelnde Architektur ja zum Ziel der Gestalung zählte. Wobei die ganze Konstruktion nur bei sehr großen Robbenarten wirkt, mithin ein Besatz mit Seeelefanten oder Walrossen dem Architekt vorgeschwebt haben müßte.
(30.11.2007, 11:33)
Michael Mettler:   @Oliver: Das kommt also dabei raus, wenn ich dich mit Material versorge... :-) Bin mir ziemlich sicher, dass ich mir den erwähnten Masterplan damals nach Umdekoration des Schaukastens mitgenommen habe, nur habe ich gerade keine Idee, wo ich ihn suchen sollte. Wir hatten ihn damals allerdings auf das tatsächlich ausgebaute Gelände zurückgeschnitten, da wir ihn nur als Plan des vorhandenen Zoos brauchten - das Delfinarium u.a. landete also schon damals im Papierkorb, um die Betrachter des Schaukastens nicht zu verwirren...
(29.11.2007, 22:50)
Oliver Jahn:   Ich habe das aus der Chronik von dir. Bl. 222.
(29.11.2007, 22:38)
Michael Mettler:   @Oliver Jahn: Kein Problem :-) Ich überlege ohnehin gerade krampfhaft, wo ich damals den Plan gesehen habe. Wahrscheinlich war das die Kopie des Masterplans, den wir zu meinen Zeiten im Zoofreund-Jugendclub mal für unseren Schaukasten im Elefantenhaus erhielten; der enthielt ja sogar noch ein Delfinarium... Jedenfalls habe ich mich damals über so manche Gehegebeschriftung auf dem Plan gewundert, so auch über die Seehunde - denn für mich war das bis dato eben immer eine Walross- und See-Elefantenanlage gewesen.
(29.11.2007, 22:36)
Oliver Jahn:   @MM, es ist mir ja fast peinlich, dich gerade im Bezug auf Hannover verbessern zu müssen, aber Sven hat recht. Aber zum Trost, du auch! :-) Die Anlage war geplant für Seehunde UND Seeelefanten. Es sollten 2 Ställe für Seehunde und Seeelefanten sein und EIN Becken mit 95 qm.
(29.11.2007, 22:29)
Michael Mettler:   @Sven: In dem alten Entwurf, den ich mal gesehen habe, stand an dieser Stelle "Seehunde". Zwar wurden solche dann meines Wissens bis zu diesem Jahr nie im besagten Becken gehalten, sondern immer See-Elefanten und Walrosse, aber die Außenanlage selbst wurde m.E. nie umgeplant; nur die Schieber nach drinnen mussten wohl zwangsläufig größer als geplant gebaut werden... Scheint also ein ähnlicher Fall gewesen zu sein wie die eigentliche frühere Tapiranlage am Elefantenhaus, die dann letztlich mit einer zweiten Nashornart besetzt wurde.
(29.11.2007, 22:17)
Sven P. Peter:   Ich dachte das wäre mal für Seeelefanten gebaut worden?!
(29.11.2007, 20:45)
Michael Mettler:   Mir fällt da gerade etwas ein: Die Landbereiche der hannoverschen Robbenanlagen sind ja quasi schwebende Betonplatten, so dass der Raum darunter als Schwimmraum für die Bewohner voll nutzbar ist. War das eigentlich damals (Eröffnung 1966) eine Neuentwicklung in der Robbenhaltung?
(29.11.2007, 20:23)
Michael Mettler:   Bei uns im Norden sagt man: Wat dem Eenen sin Uhl, is dem Annern sin Nachtigall... (Für Südlichter: Uhl = Eule)

Bei der Gelegenheit erinnere ich gleich noch mal daran, dass diese Anlage ursprünglich gar nicht für Walrosse konzipiert war, sondern für Seehunde - falls das von architektonischem Belang ist.
(29.11.2007, 18:36)
Michael Amend:   Ästhetische Qualitäten der Walroß-Anlage in Hannover ? Wo ? Diese Anlage war bzw ist, sie gibt es ja noch, alles andere, nur nicht ästhetisch.
(29.11.2007, 18:22)
Drac:   Ui, mit dem Bemerk die Interessen der Walrosse beiseite zu lassen, versündigen Sie sich gegen die oberste Architektur-Maxime "Form folgt Funktion" ;)
Naja, im Bereich Zooarchitektur bin ich sowieso viel eher ein Fan von Naturalismus und Exotik als Modernismus, Kubismus und was noch alles für Stilrichtungen Mitte des letzten Jahrhunderts Einfluss nahm
(29.11.2007, 14:52)
IP66:   Man sollte, die Interessen der Walrosse beiseite gelassen, das schöne Bild von Herrn Amend nutzen, um noch einmal auf die ästhetischen Qualitäten der Anlage zu verweisen: Die papierdünne Wirkung der Betonplatte des Landteils, die in ihrem Volumen kaschierte und zurückgenommene Stallfront, das sorgsam geplante Vergältnis der einzelnen Gehegebestandteile zueinander.
(29.11.2007, 11:22)
Michael Mettler:   Sorry, mein letzter Beitrag war keine Glanzleistung in Rechtschreibung...
(28.11.2007, 22:59)
Michael Mettler:   Dittrichs Artikel über Walrosse in ZOOFREUND Nr. 55 heißt "Schlürfende Gourmands der Meere". Der Artikel ist von 1985 und zieht eine Zwischenbilanz über 10 Jahre Fütterungserfahrungen mit dem hannoverschen Paar Boris und Tanja, dessen Freßgewohnheiten und Futtermenge über den ganzen Zeitraum täglich notiert wurde. Unter dem Strich haben die Beiden laut Dittrich in diesem Zeitraum die Lebendmasse von 25 bis 30 ausgewachsenen Elefanten in Fisch und Tintenfisch verzehrt - und die wenigste Zeit davon waren sie voll ausgewachsen, da dürfte das zweite Lebensjahrzehnt also noch erheblich mehr sündhaft teure Futtermittel verschlungen haben... Anders ausgedrückt: Für die Futterkosten eines einziges Walrosses kann ein Zoo eine ganze Zuchtgruppe Seelöwen oder Seebären halten.
(28.11.2007, 22:45)
Michael Amend:   Kam es eigentlich in Harderwijk nochmal zu einer weiteren Geburt seit dem letzten Jungtier 2004 ?
(28.11.2007, 20:29)
Michael Amend:   Der Walroß-Hengst ( Eisbärbulle-Walroßhengst )in Hannover war aber auch ein kapitaler Bursche, wie das Foto zeigt. Es ist eines der ganz wenigen die habe, wo beide Hannoveraner Walrosse drauf sind, denn beide waren sehr selten zur gleichen Zeit an Land...
(28.11.2007, 20:27)
Shensi-Takin:   Na, wie die meisten anderen Robben-nur in etwas üppigeren Portionen: Fisch & Tintenfisch, lecker Seefrüchte-/Gemüse-Futterbrei, ab und an schmackhafte Krustentiere & Muscheln-alles natürlich in bester Qualität und in Mengen, dass man damit mehrere Fischrestaurants beliefern könnte.
Nur selten schämt sich manch ein Walroß ob dieser Völlerei:
http://farm2.static.flickr.com/1430/668294922_3a45ad9c5e_b.jpg
Würde eigentlich auch erklären, warum andere derartige "Frutti di Mare"-Feinschmecker sich in D heutzutage nicht einer weiter Verbreitung in der hiesigen Zoolandschaft erfreuen können; wenn ich mir so die Ausgaben für die zwei Seeotter in NO-LA in Erinnerung rufe... Da würde ich mir als Zoo-Direx (und Meeresfrüchteliebhaber) auch denken: "Nee, das spare ich und genieße das teure Zeug lieber in kleineren Mengen selber." ;)
(28.11.2007, 18:54)
th.oma.s:   womit werden walrosse eigentlich in gefangenschaft gefüttert?
(28.11.2007, 18:29)
Michael Mettler:   Wenn man sich die jahrzehntelangen Haltungsbedingungen in Hannover anschaut, dann scheinen Walrosse bezüglich der Unterbringung nicht allzu empfindlich zu sein :-)

Die Entscheidung gegen diese Tierart kann auch andere, nämlich wirtschaftliche Gründe haben: In Hannover galten die Walrosse als die teuersten Kostgänger des gesamten Zoos, da die Ernährung noch um Einiges aufwändiger ist als bei den gängigen Robbenarten.
(28.11.2007, 16:47)
IP66:   Unterscheiden sich eigentlich die Haltungsbedingungen der Walrosse, die in den USA nachgezüchtet haben, stark von denen anderer Robbenarten in unseren Zoos? Gerade die Neubauten in Berlin oder Gelsenkirchen wären für die Art doch prädestiniert?
(28.11.2007, 16:29)
IP66:   Wenn man die Einwohnerzahl der Stadt und die Zahl der Besucher in ein Verhältnis setzt, dürfte der krefelder Zoo zumindest beliebter sein als Friedrichsfelde, wenn nicht gar der Zoo Berlin.
Ich denke, daß die Zahl der spzezialisierten und die Tiere besucherfreundlich vorführenden Häuser und Gehege gegenüber der Mitte des letzten Jahrhunderts gewachsen ist. Die andere Frage ist aber die, ob nicht manche Altanlage gut zur Unterbringung von Arten genutzt werden konnte, die man plötzlich erhielt oder umsiedeln mußte. Wenn man daran denkt, daß Friedrichsfelde mittlerweile Asyl für Umbauopfer aus der gesamten Republik bieten muß, daß eine Eisbärenanlage in Nürnberg über kein Absperrquartier für ein überschüssiges männliches Tier verfügt, wenn Geburten anstehen, und daß die meisten Robbenanlagen heutzutage, anders als der über hundertjährige Felsen in Köln, kaum Absperrmöglichkeiten und -becken bieten, scheint mir diese Spezialbautätigkeit auch ihre Tücken zu haben. Vielleicht ist es doch ganz gut, wenn ein Zoo über ein geräumiges, vielleicht sogar für die Besucher zugängliches Mehrzweckquartier verfügt.
(22.11.2007, 10:51)
Shensi-Takin:   @Drac: Bzgl."Wie bereits gesagt, sehe ich nicht, dass Verbesserung der Unterbringung und Erhöhung bzw. Variation der Artenzahl und -auslese notwendigerweise ein Widerspruch sein muss" Wir haben in Zoos gerade heute meist das Problem der Platz-und Geldknappheit; eine dreistöckige Unterbringung von Vögeln wie beim alten Heck oder eine Aneinanderreihung von Käfigen mit Einzelexemplaren, um die Artenliste voll zu kriegen, ist nicht mehr aktueller Stand der Dinge; zugunsten der gehaltenen Tiere werden immer wieder Gehege erweitert, u.a. auf Kosten des Einbeziehung naheliegender Gehege-"mehr Platz für weniger Tiere". Dementsprechend ein gewisser Gegentrend zur Forderung nach mehr Arten. Dass man aber durchaus mehr Arten halten kann (bezogen auf kleine Arten bzw. Gemeinschaftshaltung) ist dennoch möglich, wenn auch in Hinblick auf den Besuchergeschmack limitiert. Wie schon beim Leipzig-Thread kann ich nur sagen: bitte verstehen Sie mich nicht falsch-mir liegt nichts am "08/15"-Zoo mit denselben "Tiersortiment"-wenn's nach mir ginge, müsste es Langschnabeligel, Jacobitas, Einhornpauxis, Philippinen-Kroks, Regenfrösche, Tiefseeriesenasseln etc. im lokalen Zoo geben! Mir geht es darum, dass es den gehaltenen Arten so gut wie möglich geht und diese optimal untergebracht sind-und wenn möglich eine "gesunde" Mischung aus "Raritäten"(aber nicht um des Raritätenwertes willens) und "Standardarten" vorhanden ist.
Was Interaktivitäten angeht-sicher, die Tiere kommen zuerst; aber ich persönlich glaube, dass man die Tiere bzw. die Tierwelt dem Besucher besser präsentieren muss, als es zzt. heute meist der Fall ist. Erholung & Unterhaltung dürfen dabei auf keinen Fall vergessen werden-nur sind die Zootiere idealerweise nicht nur dazu da, sondern auch, um den Menschen etwas über sich beizubringen-und da kann ein Computerprogramm (sparsam eingesetzt) oder eine Seeelefantenstatue zum Bekraxeln und Größenvergleich durchaus nützlich sein.
(22.11.2007, 09:09)
Michael Amend:   Auch die Walrosse in Harderwijk sind Publikumsmagneten, nicht nur Dankd er großartigen Show. Und ind er neuen Anlage, wo man die Kolosse jetzt sogar unterwasser beobachten kann, müßen sie noch Erheblich an Schauwert dazugewonnen haben. Würde man einen Glastunnel durch eine Ducker-Anlage laufen lassen, die Tiere wären sicher wesentlich beliebter bei den Besuchern...
(22.11.2007, 07:30)
Michael Amend:   @Karsten Vick. Danke für die Info, jedenfalls kann ich mir bei der Gelegenheitgleich die Ausgrabungsstätte von Asterix Dorf ansehen.Sollen ja noch viele Hinkelsteien dort stehen...
(22.11.2007, 07:28)
Michael Mettler:   @Drac: Einspruch meinerseits dagegen, dass unbeschädigte Zähne maßgeblich für den Schauwert von Walrossen notwendig sind. Antje wurde TV-Star und Publikumsliebling, als sie altersbedingt noch gar keine Hauer vorweisen konnte, und die beiden letzten hannoverschen Walrosse, die ich ja nun selbst knapp 30 Jahre lang bei reichlichen Besuchen gesehen habe, waren beim Publikum nicht weniger beliebt als die unmittelbaren benachbarten Seelöwen. Dass ein Walrosskopf ein wenig an die Karikatur eines glatzköpfigen, schnauzbärtigen altes Mannes erinnert - man schaue sich nur mal die Augen an - trägt dazu sicherlich bei, und da wären lange Hauer sogar eher störend :-) Allein das typische Prusten und Ächzen der Walrosse sorgte bei den Besuchern in Hannover immer wieder für Begeisterung.

Bei Kies und Sand würde ich eher befürchten, dass die Tiere dies abschlucken. Ein großes Problem bei der Unterbringung ist die enorme Saugkraft von Walrossen, die selbst Silikon aus Fugen saugen. Ich meine mich an einen Artikel zu erinnern, dass man irgendwo versucht hatte, den Beton des Beckens mit einer Gummischicht zu überziehen, damit sich die Tiere die Hauer nicht abschleifen - die Walrosse haben das Gummi einfach plackenweise vom Untergrund gesogen... WARUM die Tiere alles ablutschen, ist eine ganz andere Frage. Vielleicht nur aus Langeweile, weil sie während der Fütterungen innerhalb kürzester Zeit mit nahrhaften Futter versorgt werden, während sie im Freiland wahrscheinlich Stunden um Stunden nach Nahrung in Häppchengröße suchen müssen. Möglicherweise müsste man die Tiere ähnlich beschäftigen wie Menschenaffen, nur eben statt Honig oder Rosinen kleine Fischstückchen oder Muscheln in durchlöcherte Gegenstände stopfen. Und falls es die Wasserchemie zulässt, wäre vielleicht eine Beckenauskleidung aus Holz denkbar (Splittergefahr?).
(22.11.2007, 00:08)
Karsten Vick:   Brest ist ungefähr da wo Asterix' Dorf stand, von hier aus gesehen ganz schön am A... Ende der Welt, aber Zugverbindungen mit Paris sollte es wohl geben.
(21.11.2007, 23:58)
Michael Amend:   Tastsächlich , du hast Recht...Tja, Landau liegt zwar nur 20 km von der französischen Grenze entfernt, aber Frankreich ist groß, und Brest liegt ja wohl, in der Bretagne ? Also weit,weit weg. Ich möchte aber im Frühjahr nach Paris, dank der neuen Ice-Verbindung bin ich da von Landau aus in weniger als 4 Stunden, und günstige Hotels gibt es dort auch. Vieleicht kommt man von dort per Bahn nach Brest, zwar sind Robben keine Antilopen ( Hui, und das ganz ohne den Brehm ), aber für Sattel,-und Ringelrobben würde ich das tun, zumal der Rest des Oceanariums sicher auch noch sehenswert ist, sieht auf der Webside ziemlich groß aus.
(21.11.2007, 23:50)
Drac:   @Michael Amend
Laut zoolex hatte Detroit 2006 eine Sattelrobbe, womit wir jetzt zwei verifizierte Halter haben. Naja, die Bekanntheit der Sattelrobbe beschränkt sich ja hauptsächlich auf die kuschligen Greenpeacebilder der Jungtiere - und da kann wohl ein adultes Tier in Detroit - so fern es noch lebt - auch nicht viel Besucheraufmerksamkeit kriegen

@Sascha
Es gibt ein regionaleres Beispiel für ein Walross, dass die Hauer nicht abwetzt - Antje
Trotzdem ist es leider der Normalzustand der Zoowalrösser, dass sie sie abwetzen - und da die populärkulturelle Bedeutung des Walross maßgeblich davon abhängt sind die Zootiere für den Besucher kaum interessanter, als eben ein Seeleopard oder in der Größe auffallendes Tier wie Mähnenrobben und stellersche Seelöwen.
Es ist augenscheinlich, dass dieses Verhalten zeigt, dass die Unterbringung noch nicht adequat ist - als kleiner Vergleich, Spitzmaulnashörner wetzten sich in Zoos ebenfalls komplett die Hörner ab, bis man ihnen die Gelegenheit gab, sich die Hörner an Baumstämmen etc. zu schärfen. Was im Falle der Walrösser hilft, kann ich natürlich mit letzter Gewissheit nicht sagen, aber vllt. würde es schon helfen, wenn man den Beckenboden mit etwas weichem, wie bspw. Kies oder Sand füllt - da es aber mW in Mitteleuropa nur noch Holland Walrösser gibt, kann ich meine Worte schlecht nachprüfen ;)

@Shensi-Takin
Nochmals zu Ihrem Beitrag vom 15.11
Ich muss mich leider kurz fassen, da ich aus Zeitgründen nicht in der Lage bin, auf alles in einem würdigen Ausmaße einzugehen.
Wie bereits gesagt, sehe ich nicht, dass Verbesserung der Unterbringung und Erhöhung bzw. Variation der Artenzahl und -auslese notwendigerweise ein Widerspruch sein muss.
Auf ihren Reisen werden sie beileibe viele Arten gesehen haben, die schlecht untergebracht waren, vorallem in chinesischen Zoos kann das europäische Herz vieles sehen, was er nur mit einem Zähneknirschen hinnehmen kann - trotzdem, ist dies ein Argument gegen die Haltung von Raritäten - ich sage nein, es ist eher ein Argument gegen diese Art von Unterbringung.
Natürlich kann man auch in Europa oftmals nur den Kopf schütteln und das bezieht sich nicht nur auf unsere östlichen Nachbarn oder alte Bauten - in München bspw. könnte ich als Laie viel am Menschenaffenhaus aussetzen. In Frankfurt hat man gesehen was passiert wenn ein engagierter Zoologe sich nicht öffentlich gegen eine heuchlerische Stadt zu wehr setzen kann.
Ein Zoodirektor muss ein Enfant terrible sein, der öffentlich und bei gesellschaftlichen Anlässen Agitation für seine Einrichtungen treibt um Geld und Zustimmung zu bekommen - Grzimek wusste wie das geht und viele andere der alten Schule auch - heutzutage verstecken sich aber viel zu viele vor der Öffentlichkeit, (weiteres Beispiel Krefeld) so dass die Stadt Freispiel bei der Finanzierung hat - aber Politiker sind Opportunisten, sie brauchen Gegenwind aus der Öffentlichkeit um zu handeln - nur so kann gewährleistet sein, dass genügend Geld kommt um Artenzahl und Unterbringung zu verbessern - Berlin ist hier ein Beispiel bei der die Zoos von der Bevölkerung geliebt werden
Aber ich schweife zu sehr ab, weiterhin kann ich noch sagen, dass viel zu viel im didaktischen Bereich verschenkt wird - interaktive Medien und Erklärungen die länger als 30 Sekunden Aufmerksamkeit erfordern um verstanden zu werden sind fehl am Platze und Geldverschwendung, (und als Besucher hätte ich im Ochsenfroschhaus wohl nach dem vierten Tümpel die Ohren auf Durchzug gestellt)
Zoos sind hauptsächlich noch dazu da um eine Tierbegegnung zu erzeugen - und nicht um an Computerterminals zu sitzen oder (mal wieder) zu erfahren, dass der Mensch Schindluder mit seinem Planeten betreibt, Stichwort Erholung
Eine Statue eines See-Elefanten hat hier nicht dieselbe Wirkung wie ein lebendes Tier, soll sie auch.
Die Begegnung mit dem Unbekannten und das dadurch hervorgerufene Interesse hat - so nehme ich stark an - sowohl Sie als auch mich zu einer Zoologisch interessierten Person in der Kindheit gemacht, wenn aber überall nur die gleichen Tiere gehalten werden, kann dies für den Besucher zur Abstumpfung führen und der didaktische Effekt des Lernen (wollens) ist dahin



(21.11.2007, 23:46)
Karsten Vick:   Tja und vor allem lohnt es sich auch hier im Forum, zweimal nachzufragen, wie du gerade im Gnu-Thread erfahren hast. Guckstu mal meinen Beitrag vom 2.1.2006!!
Nun weiß ich aber Bescheid und warte nur noch auf einen Erlebnisbericht aus Brest.
(21.11.2007, 23:22)
Michael Amend:   Faszinierend, es gibt tatsächlich einen Sattelrobben-Halter, und das auch noch in Europa. Leider sind die nicht bei ISIS dabei, also keine Infos zum Bestand.
(21.11.2007, 21:13)
Karsten Vick:   @Sacha: Je vous remercie beaucoup. Vous m'avez fait un grand plaisir. :))

Ja und das führt zur nächsten Frage: War jemand schon mal in Brest und hat die Anlage gesehen?
(21.11.2007, 12:01)
Sacha:   @Karsten Vick: Ja, genau das steht da. Die beiden Arten teilen sich "dieses grosse Gehege". Die Tiere befinden sich wie Michael Mettler richtig erkannt hat in einer Art Klimakammer (mit Schwimmbecken und künstlichem Landteil). Es muss Eis(blöcke) haben, die/welches eine Temperatur von -18 Grad Celsius aufweisen/t. Wassertemperatur von 8 und Lufttemperatur von 4 Grad ermöglichen optimale klimatische Bedingungen. Die Robben können dank grosser Scheiben sowohl unter wie über Wasser beobachtet werden.

Voilà...:)
(21.11.2007, 11:26)
Michael Mettler:   Ich bin zwar auch nicht des Französischen mächtig, aber laut Oceanopolis-HP sieht es ganz danach aus:
http://www.oceanopolis.com/visite/pavillon_polaire.htm
Dort scheint es also eine Klimakammer für polare Robben zu geben - oder, wie es eine englische Zusammenfassung auf der HP nennt: Echtes Packeis für die Robben des hohen Nordens!
(20.11.2007, 22:49)
Karsten Vick:   Vielleicht sind ja die Sattelrobben näher als wir denken. Siehe hier:
http://www.leszoosdanslemonde.com/html/zoo_monde/europe/zoo_france/brest/brest.htm

Oceanopolis Brest. Jetzt müsste noch jemand den folgenden Absatz übersetzen können:
Deux espèces de phoques originaires de l'Arctique (phoque annelé et phoque du Groenland) se partagent cette grande installation. Cette dernière est composée du bassin et d'une véritable banquise artificielle. La glace est maintenue à -18°C selon un procédé similaire à celui utilisé dans les patinoires. La température de l'eau est de 8°C et celle de l'air de 4°C, offrant ainsi des conditions climatiques optimales. Les phoques peuvent être observés au-dessus et sous l'eau grâce à de grandes baies vitrées.

Eindeutig phoque annelé et phoque du Groenland, also Ringel- und Sattelrobbe. Steht dort nun aber auch, dass die beiden Arten dort gehalten werden?

Puschmann hält die hochpolaren Robben, egal ob Nord oder Süd, für kaum einzugewöhnen, wobei tatsächlich die Keime in der deutschen Luft eine große Rolle spielen.

Antwerpen hatte 1966 wenigstens eine Weddellrobbe siehe beeldbank, Kategorie zeezoogdier, Seite 5, unten Mitte und rechts. Die wird aber wohl auch kein langes Leben gehabt haben...
(20.11.2007, 20:22)
Hannes Lüke:   http://www.paulnicklen.com/Galleries/lep-seals.html
(20.11.2007, 20:14)
Michael Mettler:   Stößt die Haltung polarer Robbenarten möglicherweise auf ähnliche Probleme wie die antarktischer Pinguine - hohe Anfälligkeit gegen Keime usw.? Denn der hohe Norden gäbe ja neben der Sattelrobbe noch andere Arten her (z.B. Bart-, Band-, Eismeer-Ringelrobbe und Klappmütze), die aber m.W. alle bislang nicht sonderlich langlebig in Zoos waren.
(20.11.2007, 19:56)
Michael Amend:   So wie es aussieht,ja. Ein See-Leoaprd ist wohl definitiv noch nicht in einem Zoo zur Welt gekommen. Ich versuche mal, mehr Infos vom marineland Napier über die Seeleoparden-Show zu bekommen ! Im netz habe ich noch ein Foto einer Biologin vom Tarongazoo gesehen, die neben einem unbetäubten , wildlebenden See-Leoparden kniet und fast so aussieht, als wolle sie in streicheln.
Warum bemüht sich eigentlich kein Zoo um Sattelrobben ? Lieber abschlachten lassen...
(20.11.2007, 19:44)
Michael Mettler:   @Michael Amend: Von der Höhe in aufgerichtetem Zustand her könnte das hinkommen. Und wenn ich mich an den Strand lege, wollen mich immer irgendwelche Greenpeace-Aktivisten ins Meer ziehen... :-)

Darf ich aus den Infos schließen, dass die LeopardenROBBE zu den Säugetierarten zählt, bei denen die Welterstzucht noch aussteht? Und gilt das für alle vier antarktischen Robbenarten?
(20.11.2007, 19:25)
Michael Amend:   Zu den See-Leoparden im Marineland Napier, habe ich Folgendes gefunden: 1969 kamen die ersten beiden Tiere an. 1970 wurde die erste Seeleoparden-Show der Welt uraufgeführt ! 1971 kam einer, 1976 zwei weitere Seeleoparden an. 1984 nochmals einer. Diese Tiere wurden aber wieder ausgewildert. 1970 erhielt das Marineland sogar 3 Weddellrobben !
(20.11.2007, 18:42)
Michael Amend:   In Sydney kam es übrigens zu Paarungen von einem Seeleoparden-Paar, und zwar am 30.11.1965 und am 29. Januar 1966. Das Paar wurde wohl dauerhaft zusammengehalten. Zu einer geburt kam es nicht, denn das Weibchen wurde eines morgens tot in der Anlage aufgefunden, und es hatte mehrere Wunden am Körper, die aber nicht die Todesursache waren.
(20.11.2007, 18:32)
Michael Amend:   Aha...Nur wenn ich MM korrigieren darf, mich erinnert er mich eher an einen See-Elefanten als eine Bartrobbe...Ha,Ha.. BItte nicht hauen, Autsch.
So, zurück zum Ernst. Ich bin ziemlich sicher,das in einer neuseeländischen Haltung ( wahrscheinlich die hier schon erwähnte Haltung ) mehrfach See-Leoparden gepflegt, aber wieder uasgewildert wurden. Im Zooshop im Shedd-Aquarium hatte ich ein Buch in der hand, in dem alle bisher in Menschenobhut gepflegten Robben,-und Walarten aufgelistet waren, leider kann ich mich nicht an den Titel erinnern, und gekauft habe ich es nicht, weil ich zu diesem Zeitpunkt der Reise schon soviel eingekauft hatte, das ich gesagt habe, jetzt spare ich . Im nachhinein betrachtet war das die falsche Denkweise, ich hätte nach dem Prinzip handeln müßen"Jetzt habe ich schon soviel Geld ausgegeben, da kommt es auf die 30 Dollar auch nicht mehr an..."
(20.11.2007, 18:26)
Shensi-Takin:   @Karsten Vick: Ja, "Medical Training" ist in vielerlei Hinsicht eine feine Sache-s.a. mein Hinweis bzgl. BaikalROBBEN ;) diesbezüglich unter "Eure Planung". Dennoch halte ich an meinem Statement vom 16.11.2007 fest.
(20.11.2007, 10:37)
Karsten Vick:   @Shensi-Takin: Kommtn Mann zum Arzt: "Herr Doktor, alle ignorieren mich." - "Der nächste bitte!"

Was ich damit sagen will, ich hab vor ein paar Tagen schon einen Link mit einem Foto eingestellt, auf dem ein Pfleger nicht nur neben dem Seeleoparden steht, sondern ihm sogar sein Gebiss kontrolliert. Das Bild stammt doch bestimmt auch aus Sydney (jedenfalls kenne ich keine andere Haltung). Also scheint mit Seeleoparden auch hinsichtlich Präsentation einiges möglich zu sein.

@Michael Amend: Also in Bernburg war der MM ganz vernünftig, nur hier im Forum, ein Stück weiter unten, hat er ein paar Sprüche gemacht. Ansonsten hatten wir diese Art Diskussion vor ein paar Tagen schon im Thread Hasenmäuse; die Regel ist: Jeder darf schreiben, was er will, es muss nur in jedem Beitrag 1x das Wort ROBBEN (bzw. HASENMÄUSE) vorkommen...
(20.11.2007, 10:27)
Michael Amend:   Was ist denn da in Bernburg vorgefallen, nur das ich für die Zukunft vorgewarnt bin ? Wenn ich mit MM in Zoos unterwegs war, hat er sich eigentlich immer ganz korrekt verhalten....
(19.11.2007, 18:06)
Ralf Seidel:   @Oliver Jahn, @Michael Mettler - na ja,
sooo schlimm ist der Michael ja nun auch wieder nicht, im Normalfall weiß er sich ja durchaus zu benehmen und bis wir das nächste Mal wieder unterwegs sind, ist dann wohl auch Gras über die Sache gewachsen...)
Freilich das Angebot, am Kassenbereich "durchzurobben", stelle ich mir dann schon ganz interessant vor - Oliver, da vergiss mal nicht die Kamera...
(19.11.2007, 13:11)
Michael Mettler:   @Oliver Jahn: Am ehesten wohl für eine BARTROBBE... Bin es übrigens gewohnt, an der Leine spazieren zu gehen - schließlich bin ich Hannoveraner :-)
(17.11.2007, 14:54)
Oliver Jahn:   @Michael Mettler und @Ralf Seidel, nun hört hier aber mal auf. Wenn wir vier Halleschen Musketiere dann das nächste mal von Halle nach Bernburg reiten, dann müssen wir nachher an der Kasse fragen: "Entschuldigung, wir haben da einen Mettler dabei, ob wir den wohl mit reinnehmen dürften? Der tut nichts, der spielt nur!" Und die Dame an der Kasse sagt dann: "Na gut, aber halten sie bitte ihren Mettler an der kurzen Leine und vor allem, setzen sie ihm einen Maulkorb auf!Nicht, dass unsere Pinguine ihn noch für eine seltene ROBBENART halten."
:-)))
(17.11.2007, 14:45)
Shensi-Takin:   Was Seeleoparden an Land angeht: ich erinnere mich an ein Foto, das der eine oder andere vielleicht schon mal gesehen hat; es zeigt eine Tierpflegerin offensichtlich asiatischer Herkunft in der Nähe eines auf dem Landteil befindlichen Seeleopardens. Gleichfalls fällt mir die Erzählung eines Antarktisreisenden (ich glaube, Orde-Lees war der Name), demzufolge ein Seeleopard ihn auch z.T. auf dem Eis verfolgt hatte. Wenn ich mir so die ausgeprägten, an Ohrenrobben erinnernden Vordergliedmaße anschaue, könnte ich mir gut vorstellen, dass die Art auf dem Land durchaus behender sein könnte als ein Seehund.
(17.11.2007, 10:46)
Michael Amend:   @MM. Grundsätzlich sollte man kein Tier unterschätzen, leider habe ich keien Kontakte nach Down Under, sow eiß ich nciht, ob die dort zu den Seee-Leoparden reingehen oder nciht. Und by the Way. In 15 Jahren, die nich nun mit den unterschiedlichsten "gefährlichen " Tieren, seien es diverse Antilopen, Giraffen, Elefanten ,Rinder, Großkamele etc. zu tun habe, war das einzige,was mich für mehreer Wochen aus Gefecht gesetzt hat, ein Kamerunschafbock...

Ich habe aber z.B bei meinen beiden Besuchen in Hraderwuijk beid en Vorführungend er Steller Seelöwen nie einen Pfleger in der Anlage gesehen, die machen die Vorführung außerhalb davon. Die sind sicherlich nicht nur allein durch ihre Größe ungefährlich.
(17.11.2007, 07:25)
Michael Mettler:   @Michael Amend: Auch Klappmützen sollen an Land sehr unbeholfen sein, was aber einen Bullen in Bremerhaven nicht davon abgehalten hat, den damaligen Tiergrottenchef anzugreifen - der von der Blitzartigkeit der Attacke schwer beeindruckt war und die Tierart fortan als sehr gefährlich eingeordnet hat...
(16.11.2007, 23:49)
Michael Amend:   Hier noch ein Bild der Orca-Szene ( und Pinguine können doch fliegen ! )
(16.11.2007, 19:31)
Michael Amend:   See-Leoparden sind sicherlich ähnlich dressierbar wie Seehunde, und da die Tiere an Land sehr unbeholfen sind, stellen Sie für den Pfleger dort sicherlich keine Gefahr da, " protected contact " ist also im Handling von See-Leoparden nicht notwendig. Da sich See-Leoparden in der Natur nicht ausschließlich von Pinguinen ernähren, ist die Fütterung im Zoo nicht schwierig. Das Desinteresse der Zoos an See-Leoparden dürfte darin begründet sein, das es sich nicht um die ach so drolligen , lieben "Kulleraugen-Robben " handelt, wie sich die Besucher eben eine Robbe vorstellen, sondern um ein, ach du meine Güte, "Pinguin-verschlingendes Raubtier" ( nicht die süßen Pinguine ) Eine Robbe, die Pinguine frisst ? Das verstehen die Besucher nicht und würden diesem Monster schon aus diesem Grund wenig Aufmerksamkeit schenken. Zwar dürfte in der Mehrheit bekannt sein, das auch Schwertwale Pinguine fressen, aber diese Tiere werden ja nicht umsonst"Killerwal" genannt....Ãœbrigens, für alle See-Leoparden-Fans sei der Animationsfilm " Happy Feet " ans Herz gelegt. Nicht nur, das die Animation unglaublich realistisch ist, der Film enthält auch eine atemberaubende Sequenz,in der ein See-Leopard Jagd auf den Kaiserpinguin " Mumble " macht,dieser aber im letzten Moment auf's Eis fliehen kann, der See-Leopard ihm dorthin folgt, aber aufgrund seiner unbeweglichkeit nicht an ihn herankommt. Stattdessen kommt es zu einem witzigen Dialog zwischen Beutegreifer und Beute :
Seeleopard : Komm her, Würstchen, ich verschling dich in einem Stück ! "
Pinguien : Aber erstmal mußt du uns kriegen " Ich empfehle aber dringend, den Film im Original anzuschauen , denn der Dialog lautet eigentlich :
See-Leoaprd : Come here, sausage, I take you with ketchup "
Pinguin " But first you got catch up ! "
Überhaupt ist der Film ein Genuß für Fans von Marine Mamamls, denn auch Südliche See-Elefanten und ein Orac-Paar, das naturgerecht erst mit den Pinguinen spielt,kommen darin vor. Die Orca-Szene ist die geilste im ganzen Film. Die orcas erwischen im Wasser Mumble und einen Felsenpinguin, und schleudern sich beide im Spiel gegenseitig zu. Dazu gibt es Kommentare von ein paar Adelie-Pinguinen, die auf einer Eisscholle das ganze beobachten:
Pinguin 1: Spielen sie Federball mit ihnen " ?
Pinguin 2 : " Die sollten sich schämen.Man spielt nicht mit Essen!"
Auch hier geht leider der Wortwitz des Originals verloren :
Pinguin 1:"They playing birdminton ? "
Pinguin 2:"No, it's a Show, Dinner and a Show ! " Der Film ist ein Muß für Orca,-und See-Leopardenfans !
(16.11.2007, 19:29)
Michael Mettler:   @Ralf Seidel: Na, wer Bären und Wölfe auf 'nem Tennisplatz hält, muss sich schon mal Frotzeleien gefallen lassen! (Insiderwitz) Wahrscheinlich hängt am Bernburger Eingang schon ein Schild "Das Mitbringen von Mettler ist untersagt"... Dann kann ich zukünftig nur noch auf irgendeine ungewöhnliche Weise unbemerkt unterhalb des Kassenfensters hindurch ROBBEN, um den Bogen zum Threadthema zurück zu schlagen :-)
(16.11.2007, 14:49)
Ralf Seidel:   @Michael Mettler, ich muss ja immer wieder feixen, wie schnell du den Faden aufgreifst. An die potentielle "Bernburger Futtertierzucht" mußte ich in diesem Zusammenhang nämlich auch denken. Freilich habe ich es nicht gewagt, diesen weiterführenden Gedanken zu schreiben - mir sind schließlich jegliche Formen von Sarkasmus oder gar
Zynismus wesensfremd...)))
@Drac, es gibt hier im Forum ne ganze
Reihe Leute, die Herrn Reisky persönlich kennen - dies liegt ganz einfach wohl auch in seiner unkonventionellen Art begründet. Und sein Bernburger Amtskollege steht ihm da in Nichts nach. Ob der sich freilich,
sollten wir da mal wieder gemeinsam miteinander aufkreuzen, jemals mit Michael Mettler auf Grund seiner laut
gemachten Bemerkungen unterhalten wird,
wage ich zu bezweifeln...)))
(16.11.2007, 14:34)
Shensi-Takin:   @IP66: Sie haben indirekt mit Ihren Beispiele selbst auf gewisse Unzulänglichkeiten derart vergleichender, "systematischer" Haltung hingewiesen. Zitat: "Ich habe aber schon öfter Begleitern Papageiensammlungen dadurch interessant gemacht, daß ich auf Aussehens- und Verhaltensunterschiede vorführte." und "(...)und es gute Gehegeschilder gibt." Das ist genau das Problem der nach Systematik-Gesichtspunkten angeordneten Haltungen; die meisten Besucher schalten bei einer Aneinanderreihung von ihnen fast gleich erscheinenden Tierarten (Fasanerie-Volieren z.B.) ohne sachkundige Anleitung irgendwann ab und wollen/können den noch so gut gemachten Schildern wenig Aufmerksamkeit widmen. Natürlich gibt es immer wieder Menschen, die dennoch dem Positives abgewinnen können und selbstständig die Unterschiede von z.B. Spitz-und Breitmaulnashorn herausarbeiten; doch sind eher in der Minderheit. Zwar ist bei u.g. Gesamtkonzepten(z.B. Ökosystem Nordpazifische Waldregion mit dort nativen Arten wie Vancouver-Island-Murmeltier oder -Wolf) auch nicht zwangsläufig gegeben, dass die Besucher alle Schilder lesen; doch wenigstens die Grundideen lassen sich, u.a. durch zusammenhängende Vermittlung des Gesamtkonzeptes und aktiven "Erlebens" seitens des Besuchers(nicht zwangsläufig mit Negativ-Aspekten der sog. "Erlebniszoos" gleichzusetzen) eher übermitteln; darauf basierend können Details vermittelt werden.
Was Koalas angeht: anders als beim Seeleopard haben wir hier eine weltweit bekannte & populäre Tier"ikone" mit für Menschen sehr attraktivem "Kindchenschema" vor uns, deren träges Verhalten außerhalb Fress-und Paarungszeit dafür von Zoobetreibern &-besuchern meist in Kauf genommen wird; das Walross kommt dem dank charakteristischem Äußerem & z.T. besucherinteressanten Wesen(Naßspritzen der Besucher, Tricks ala "50 Erste Dates", "Musizieren" etc.) noch weitaus näher als der Seeleopard, Klappmütze oder Baikalrobbe...Und was den Raritäten-Effekt angeht: in Zeiten, wo dem Zoobesucher nahezu jede Art laut Beschilderung bedroht erscheint, hat derlei auch weniger Effekt(s. derzeitige Zoohaltungen von Milchstörche, Schlankloris, Kaka uvm.-die meisten Besucher gehen daran rasch vorbei)-es sei denn, man macht als Zoo viel Brumborium darum; aber selbst dann können die Besucher wenig interessantes an der Rarität finden, sofern diese nicht die üblichen "publikumswirksamen" Charakteristika hat(s.a. Weißlinge)...Es wäre interessant, den Raritätenfaktor im Experiment auszuloten-etwa gar einen einzelnen Guppy allein in ein großes Becken zu setzen und mit "Der seltenste Fisch der Welt" zu kennzeichnen. Wie viele da wohl reinfallen würden?
(16.11.2007, 13:15)
IP66:   Ganz vergessen sollte man den Effekt des "nur bei uns zu sehen!" allerdings nicht. Die duisburger Koalas sind so ein Fall - sehr langweilige, weil inaktive Tiere, die als Rarität vermarktet durchaus Interesse beim Besucher wecken. Dergleichen halte ich auch bei mancher Robbenart für denkbar, sei es Seeleopard und Walross. Was Diversität und Anpasseng angeht, sind Themenkomplexe ein Weg der Vermittlung. Ich habe aber schon öfter Begleitern Papageiensammlungen dadurch interessant gemacht, daß ich auf Aussehens- und Verhaltensunterschiede vorführte. Das geht in Kevelaer noch heute ganz gut, und man wundert sich selbst, wie aufmerksam alles auf Flug- und Kletterbverhalten schaut, Aussehnsunterschiede festgestellt werden usf. Ähnliches läßt sich auch an den wuppertaler Ententeichen praktizieren, besonders, wenn Balzverhalten zu sehen ist. Wichtig ist allerdings, daß die Tiere so untergebracht sind, daß man Aktivitäten verfolgen kann und es gute Gehegeschilder gibt.
(16.11.2007, 10:54)
Michael Mettler:   Ja, genau SO meinte ich das. Tauschen wir doch einfach, dann ist allen geholfen :-)
(16.11.2007, 09:39)
Shensi-Takin:   @MM: Ob indes die dortigen Zoo-Fans die in Sydney gehaltenen Australischen Seelöwen zu schätzen wissen-oder doch die Kalifornischen bevorzugen;)?
(16.11.2007, 09:24)
Michael Mettler:   Im Hinblick auf unsere Exoten-Definitions-Diskussion frage ich mich gerade, ob Zoofans aus Sydney in ihrem Zoo viel lieber Gewöhnliche Seehunde sehen würden, wo sie doch Seeleoparden mehr oder weniger regelmäßig vor der Nase haben und Seehunde mit ihrem Kindchenschema zudem herziger sind :-)
(16.11.2007, 09:13)
Shensi-Takin:   @Drac: Aha, der Nickname kommt aus der Ecke-ich hatte eher "Enemy Mine – Geliebter Feind" in Verdacht...;)

Anstelle "Baikalrobbe" auch gern wahlweise Ersatz mit Saimaa- oder Ladoga-Ringelrobbe, obwohl diese wahrscheinlich noch weitaus schwerer zu erwerben sein dürften als die Baikalrobbe. Die Nutzung von alten Seelöweanlagen mit diesen kleinen Dickerchen dürfte hingegen wahrscheinlich weniger Kosten verursachen als für Seeleoparden...
Was die Aktivität von Seeleoparden angeht: nachdem was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, leben die Seeleoparden wie viele andere Apex-Prädatoren sehr energiesparend...;)
(15.11.2007, 21:03)
Shensi-Takin:   Man erlaube mir ein kurzes Abschweifen vom eigentlichen Thema "Seltenere Robbenarten", ehe ich am Ende wieder darauf Bezug nehme.
Was die biologische Vielfalt auf unseren Planeten angeht, so sind moderne Zoos mit ihren heute z.T. selbst auferlegten, z.T. durch die seit den Zeiten von Hagenbeck, Durrell, Grzimek, Gewalt, den amerikanischen Manns, Ruhe usw. erheblich veränderten Bedingungen, was Umweltzerstörung, Gefährdung von Arten, öffentliche Meinung, aber auch Gesetze, Regelungen und Vorschriften angeht, erheblich veränderten Rahmenbedingungen in ihrer jetzigen Form nur bedingt dafür geeignet, die volle Bandbreite der Biodiversität für die meisten Menschen einleuchtend begreifbar zu machen. Anstatt wie früher Sammelmenagerien, wo wie in einer lebendig gewordenen Briefmarkensammlung der jeweilige Zoodirektor stolz seiner Sammelleidenschaft nachgehen und (meist nur als Einzelexemplar) jede Art/Unterart zeigen wollte und Zoos um den Titel der größten Artenvielfalt wetteiferten, geht es heute eher darum, die gehaltenen Tiere (deren Artenspektrum auch aufgrund dem Wunsch der zahlenden Kundschaft aka Zoobesucher nach "charismatischen Vertebraten", darunter v.a. bestimmte Großssäugern, und den durch CITES und Co. notwendig gewordenen und gern als Artenschutz propagandierten SSPs, ESBs usw. zunehmend eingegrenzt ist) so gut wie möglich dem aktuellen Wissensstand um ihre Bedürfnisse gemäß zu halten-und das ist auch sehr gut so! Ohne jetzt wie ein irrationaler Zoo-Feind ala Herr F.A. aka H.W. aka "Schizo" klingen zu wollen: im Gegensatz zu uns Zoobesuchern oder Zooangestellten verbringen diese Tiere meist den ganzen Tag und ggf. mehr oder weniger das ganze Leben in ihren jeweiligen Gehegen. Ich habe in den verschiedensten Ländern Zoos besucht, in denen ich als "Artensammler" entzückt war, diese oder jene höchst seltene Art auf meiner "Must-see"-Liste zu vermerken...obwohl zeitgleich mein Mitgefühl mit dem jeweiligen Tier und seiner inadäquaten Unterbringung erdrückend groß war und ich mir inständig wünschte, diese Haltung wenn nicht zu verbessern, dann wenigstens zu Gunsten des Tieres auflösen zu können... Anstatt mehr, "neue" oder meist nur für den zoologisch Bewanderten spektakuläre (weil selten gezeigte) Arten zu fordern, würde ich es eher angebracht sehen, die bereits bestehenden Zoo-Haltungen weltweit zu verbessern-und das nicht nur bei den bekannt schlechten Zoos in z.B. der Dritten Welt, sondern auch in den anerkannten Zoos, bei denen mehr oder minder sichtbar noch immer Verbesserungsmöglichkeiten bestehen (z.B. was die Nachtunterkünfte oder die Unterbringung von männlichen Tieren angeht). David Hancocks beschreibt in seinem Buch "A Different Nature" Möglichkeiten, wie man mit interaktiveren & besseren Gestaltung der Gehege und der Tierpräsentation aus "weniger" Arten "mehr" machen, Tier & Mensch mehr bieten, den Menschen mehr Freude & Wissen vermitteln und auch den Aspekt der Biodiversität besser hinüberbringen könnte. Ich schließe mich dem an und füge noch Anregungsbeispiele ala die Ausstellung bzgl. Evolution im Berliner Naturkundemuseum (genial die Verwendung von Präparaten als Mosaik zur Illustration der Formenvielfalt), die bei Kindern heißgeliebten Knopfdrückereien im Münchner "Mensch und Natur"-Museum, "Fragile Kingdom" im Brooksfield Zoo u.ä. Beispiele an, wobei auch hierbei die Möglichkeit bestehen sollte, dem Besucher die eher unbekannteren bzw. verkannten, im Wahrheit jedoch weitaus bedeutenderen Facetten der Biodiversität in Form der zahllosen Wirbellosen, Pflanzen, Pilze, Einzeller, Bakterien usw. näherzubringen & zu erklären-und deren tatsächliche Bedeutung in Hinblick auf die wenigen "charismatischen Megavertebraten" hervorzuheben. Allerdings hat mich das Bsp. NOs wie auch die derzeitige Lage des Dt. Museums eins gelehrt: derartige "Features" müssen kostengünstig, leicht zu reparieren und möglichst wenig störanfällig sein; da eine ausgwogene Balance in Hinblick auf die Besucherattraktivität zu schaffen, ist schwierig, aber möglich, wie unzählige Beispiele beweisen. Im Grunde strebe ich also eine Synergie aus Zoo, Naturkundemuseum und Botanischen Garten mit stärkerer Einbeziehung des Besuchers, was den Lernanspruch & tatsächlich herübergebrachtes Wissen angeht, an-was vielerorts ja schon bereits versucht, aber nicht wirklich bis zum Schluß durchdacht und ausgeführt wurde. Anders als Hancocks bezweifle ich aber, dass ein Zoo ohne Tiere trotz allerlei technischen Schnickschnack wirklich viele Menschen anlocken würde; vielmehr denke ich, dass moderne Zoos einen relativ groben Überblick über die Tierwelt verschaffen sollten, wobei "charismatische Großsäuger", (kontrollierte) Tier-Mensch-Kontaktstellen und durchdacht geplante Ex-situ-Zoopopulationen von in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten nicht mehr sicheren/ pot. vom Aussterben bedrohten Arten (dabei allerdings eher "publikumswirksame Arten"; "Mauerblümchen" würde ich eher verlässlichen & geeigneten Privatleuten und Zucht-/Forschungseinrichtungen überlassen...) mit möglichst tatsächlicher Option der Wiederaussiedlung bzw. längerfristigen Haltung in Menschenobhut bei weitem nicht fehlen sollten, ganz im Gegenteil; aber auch Erdmännchen oder Nasenbären hätten in zusammenhängenden Haltungs-und Präsentations-/Edukationsprojekten als lebende anschauliche Beispiele durchaus ihren Platz. Derartige Projekte könnten Darstellungen von Lebensräumen und Ökosystemen (und dabei nicht immer die x-te Version von Afrikas Savanne oder Amazonas-Regenwald, sondern z.B. Anden-Bergwald, Philippinen-Regenwald, Asiatische Wüste, Kopjes-Felslandschaft etc.), Anpassungen an bestimmte Lebensräume (Wüsten Inseln, Bambuswälder etc.) usw. beinhalten, wobei gerade benachtbarte Zoos unterschiedliche Bereiche wählen sollten. Und wenn man das Ganze ein wenig in Richtung Hannover, Leipzig oder Gelsenkirchen hin für den modernen Besuchergeschmack "aufpeppt", dabei aber auf längere Nutzung plant, Erholsamkeit sowie Zoohistorie (sofern signifikant) wenigstens teilweise bewahrt & bei der Gehegeplanung das Wohlbefinden der Tiere nicht außer Acht lässt-warum nicht? Ein Herr A. hätte dann zwar immer noch etwas zu meckern, aber das dürfte sich eh nie ändern...
Zum Thema Seeleopard zurück: klar wären die im lokalen Zoo toll-doch warum sollte man sie herholen? Die hiesigen Robben reichen den meisten Besuchern in Hinblick auf die Robben"planstelle" durchaus, der Bestand des Seeleopardens ist nicht weiter bedroht, die Haltung der Art ist offenbar nicht einfach (s.a. auch Haltungsdauer), das Halten einer Art nur um ihren relativen Seltenheitswert in der Zoohaltung wegen erachte ich nicht als validen Anschaffungsgrund-kurz: warum sollten wir Seeleoparden für die hiesigen Zoos benötigen? Die meisten Besucher werden bei aller Menschenliebe gewiß nicht mehr über Biodiversität lernen, wenn sie 5s (bei einer Vorführung gar 15min) auf eine Robbe blicken und dann zum nächsten Becken mit für ihre Augen identischen Robben huschen-tolle Kunststücke(die die Kalifornischen Seelöwen ohnehin meist besser beherrschen bzw. rüberbringen) hin oder her. Warum bleiben wir nicht beim Status quo? Taronga u.a. Einrichtungen dieser Weltgegend fischen, wenn es nötig erscheint, Seeleopardenfindlinge aus dem Meer, päppeln die auf und lernen dabei mehr über diese Tiere & deren Haltung in Menschenobhut. Der hiesige Zoobesucher freut sich lieber darüber, dass in seinen lokalen Zoos die Haltung der Robben und anderer Tierarten zu deren Gunsten verbessert wird und wiegt sich in der Gewißheit, dass er vielleicht mit etwas Glück irgendwann mal nach Sydney reisen kann und sich dann umso mehr auf & über eine derartige Rarität freuen darf. Und selbst wenn man nicht selbst dorthin kommt, kann man immer noch, gerade dank deren Seltenheitswert, den Aufnahmen von Seeleoparden durch andere nette Zoofans den gebührenden Respekt & die passende Begeisterung zollen-die sicherlich passe wäre, hätte jeder Zoo hier Seeleoparden...Bei z.B. der Baikalrobbe sehe ich die Sache ein klein wenig anders: als endemische Art mit einem durch verschiedene Ursachen pot. gefährdeten Lebensraum wäre es durchaus anzuraten, die Etablierung einer ( hoffentlich irgendwann einmal auch sich vermehrenden...) stabilen Ex-situ-Population in Zoos in Angriff zu nehmen. Als kleinbleibende, rel. friedliche Süsswasserbewohnerin dürfte ihre Haltung zudem weitaus weniger Kosten & Probleme als die z.B. von Seeleoparden verursachen. Was die Besucherattraktivität der kleinen dicken Russin angeht: wie ich bereits an anderer Stelle andeutete, liesse sich da durchaus das eine oder andere besser als z.B. in Leipzig machen.
(15.11.2007, 20:40)
Oliver Jahn:   Nun, ich werde Dietmar beim nächsten Besuch mal vorschlagen, er solle doch die Hyänenanlage mal hinten anstellen und statt dessen die Tigeranlage fluten. Ich höre dann schon die Besucher: "Hier waren mal die Tiger und heute sind hier so komische Leoparden. Aber egal, Hauptsache Raubkatzen!"
(15.11.2007, 20:36)
Michael Mettler:   Apropos Fischfresser: Welche Ersatznahrung (statt Pinguinen) bietet man denn Seeleoparden im Zoo überhaupt? Masthähnchen? Enten? Puten?
(15.11.2007, 20:33)
Drac:   Ah, mit Achersleben haben wir doch den besten Kandidaten gefunden und mit Herrn Seidel eine Person, die Kontakt zum Tierparkchef zu haben scheint - also bitte bei der nächsten Gelegenheit die Idee vortragen ;)
Und wie man den Stadtvätern klar macht, dass Seeleoparden "das nächste große Ding sein werden":
1. Die "nur hier und sonst nirgendswo" Trommel
2. Der Wilde Kreaturen Effekt
3. Einzelgänger, d.h. billigere Haltung als große Fischfressergruppen ;)
(15.11.2007, 19:20)
Michael Mettler:   @Ralf Seidel: Na, dann passt doch mein Gedanke perfekt. Stell dir doch mal die Frotzelei vor: "Wir haben jetzt eine Pinguinanlage!" - "PINGUINE? Pah, das sind doch bei uns bloß FUTTERTIERE..." :-)
(15.11.2007, 18:33)
Ralf Seidel:   @Michael Mettler, ohne Frage ist Dietmar Reisky ein engagierter Tiergärtner - aber Robben, und dann gleich Seeleoparden ??? Ich glaube, da muß er sich dann richtig was Tolles einfallen lassen, um das seinen Stadtvätern schmackhaft zu machen. Nun frotzeln der Ascherslebener und der Bernburger Tiergartenchef ja gerne mal miteinander. Aschersleben holt die weißen Tiger, als ich Herrn Reisky erzähle, ich will noch nach Bernburg rüberfahren raunt der mir zu:"Aber sagen Sie meinem Bernburger Kollegen, die Bombe ist geplatzt" - gemeint waren die Tiger.Als ich das dann in Bernburg ausrichte, grinst Andreas Filz:"Na und, dafür haben wir die Geparde..."
Bernburg baut gerade eine Anlage für
Brillenpinguine...
(15.11.2007, 18:16)
Michael Mettler:   Ich könnte mir vorstellen, dass ein Seeleopard hierzulande nur im "proteced contact" trainiert werden dürfte, deshalb meine Formulierung mit dem Fingerzeig...

Welche unserer Zoodirektoren könnten Interesse an der Seeleopardenhaltung haben? Aschersleben hat bislang nicht mal ein Robbenbecken :-)
(15.11.2007, 16:14)
Karsten Vick:   "...auf Fingerzeig sein Gebiss blecken"?? Ich glaub, meinen Link von gestern abend habt ihr alle übersehen. Vielleicht könnte er außerdem noch durch Reifen springen.
Nebenbei, wenn der Normalzoobesucher keinen Unterschied zwischen Seeleopard und Seelöwe sieht, dann könnten doch zumindest einige Zoos UNS zuliebe die seltenere Art halten. Die hier zitierten alten Männer jedenfalls waren stolz darauf, wenn sie eine andere Tierart hatten als der Nachbar.
(15.11.2007, 14:19)
Michael Mettler:   Wie aktiv sind eigentlich Seeleoparden außerhalb ihrer Nahrungsaufnahme? Der Reiz an den "Standard-Robbenarten" liegt doch für Normalbesucher auch darin, dass sie auch außerhalb der Fütterungen viel in Bewegung sind oder die Möglichkeit besteht, dass sich wenigstens EIN Tier der Gruppe gerade im Wasser bewegt.

Die Erwartungshaltung des Publikums dürfte gar nicht so sehr darin liegen, welche Art gezeigt wird (oder ob mehrere Arten), sondern dass mit Robben irgendwas vorgeführt wird - von der reinen Schaufütterung bis zum Circus-Kunststückchen. Würde ein Seeleopard durch einen Reifen springen, Bälle apportieren oder auf Fingerzeig sein Gebiss blecken, hätte wohl kein Besucher etwas dagegen, ihn statt Seelöwen gezeigt zu bekommen.
(15.11.2007, 14:07)
IP66:   Wenn man daran denkt, daß auch Berlin, trotz vergrößerten Beckens, die Haltung der Seeelefanten aufgegeben hat und keine Mähnenrobben hält, so sehe ich eher die Chance, daß vielleicht im Bereich der Arten mit Haltungstradition als bei den Seeleoparden das Artenspektrum zu erweitern. Daß die - im übrigen wohl technisch problematische - Seelöwenanlage dem Besucher einen Begriff von Biodiversität vermittelt, ist sicher unwahrscheinlich. Und ob die Besucher wirklich so eingeschränkte Artenpektren wollen, muß man sich auch fragen.
(15.11.2007, 10:41)
Sacha:   Ehrlich gesagt würde auch ich die Haltung von Seeleoparden begrüssen. Wenn man sie wie Drac schreibt entsprechend "verkauft", können sie durchaus Publikumslieblinge werden. Im Moment wären sie aber tatsächlich für Otto-Normal-Besucher nicht mehr als "etwas grosse Seehunde". Bedenken wir, dass besagte Besucher oft nicht einmal Seelöwen und Seehunde auseinanderhalten können.
Die Idee, schlechte Anlagen von Kaliforn. Seelöwen in GUTE Seeleopardhaltungen umzufunktionieren (so es den möglich ist) finde ich sehr begrüssenswert. Ebenso könnte man über einen Tausch von Kaliforn. Seelöwe zu Nördlichem Seebär oder auch Südamerik. Seebär nachdenken. Die Population des Kaliforn. Seelöwen ist in der Natur ja gesichert und Seebären sind auch zur Vorführung/Schaufütterung geeignet (so man dies will).
Trotz der Fürsprache für die Seeleoparden: Müsste ich zwischen ihnen und Walrössern oder See-Elefanten wählen, würde ich letztere Vorziehen. Eben weil Sie beim Normalbesucher bekannter (Walrösser) sind oder durch Ihre Grösse in aufrechter Position enorm beeindrucken (See-Elefant). @Drac: Nicht alle Walrösser wetzen in Gefangenschaft ihre Hauer ab. Im Seaworld San Diego (Wild Arctic) hat es seit mehreren Jahren einen Bullen, der diese immer noch besitzt.
Uebrigens zum Thema Unterbringung von Robben: Der Zoo Basel hat gem. der Zeitung "Tages-Anzeiger" zwei Kaliforn. Seelöwen an chinesische Zoos abgegeben. Die Tierrechtsorganisation Animal Life Schweiz läuft dagegen Sturm. Es sei bekannt, dass die Tiere in den meisten(!) chinesischen Zoos schlecht gehalten werden und zur Vorführung von Kunststückchen gezwungen(!) werden. Der Zoo widerspricht. Der Nanning-Zoo und die Shanghai Changfeng Ocean World seien gute Haltungen. Pikant an der Sache: Keiner aus dem Zoo-Basel-Team kennt diese Institutionen aus eigener Erfahrung. Allerdings dürfte dies auch auf die Animal-Life-Leute zutreffen....
(15.11.2007, 10:22)
Michael Mettler:   @Drac: Na ja, mindestens EINEN Gegen-den-Strom-Schwimmer haben wir doch in unserer Zoolandschaft noch, in Berlin - nur dass der seine Pfleglinge nicht medienwirksam selbst aus dem Urwald holt wie seinerzeit Gewalt & Grzimek.

Die mangelnde Diversität in den Tierbeständen ist sicherlich nicht nur dem Marketinggedanken oder der Bequemlichkeit (die ja auch etwas mit Kosten zu tun hat) geschuldet, sondern m.E. zum Teil auch Folge der Erhaltungszuchtprogramme, in denen Tierarten um Standorte konkurrieren. Wer heute ein leeres Robbenbecken hat, wird sich in der Regel wohl eher einem Zuchtprogramm anschließen, das weitere Platzressourcen sucht, als mit viel Aufwand eine "neue" Art zu importieren und zu etablieren, die dann die Konkurrenz mit den verwandten Arten noch verschärft.
(15.11.2007, 00:13)
Drac:   @Ralf Sommerlad
Habe ich wirklich Gewalt und Grzimek verglichen? Ich habe sie in ihrer ganz unterschiedlichen Art in einen Topf geworfen, da beide gerne auch mal gegen den Strom geschwommen sind, anstatt sich restlos der Masse anzupassen. Heutzutage vermisse ich diese Eigenschaften.

Was macht den Zoowalrösser, die sich ihre Zähne abscharben interessanter als Seeleoparden, die schon eine imposante Gestalt erreichen können, ebenso könnte man die Fütterung mit Beutesimulatoren durchführen (was wohl eine Weltneuheit wäre) oder sie ähnlich Leistenkrokodilen und Alligatoren sie für Futter springen lassen - man muss die Tiere nur richtig verkaufen um sie interessant zu machen, traurig aber wahr.
Kein Besucher bezahlt nur um Erdmännchen zu sehen, bzw. wird seinen Tag allein dort verbringen, er will ebenfalls Abwechslung und da kann man mMn auch unbekanntere oder unpopulärere Tiere unterbringen

@Shensi-Takin
Nette Geschichte, kannte ich noch nicht, dafür ein herzliches Danke.
Meine Sympathie zu dem Herrn M. (volle Zustimmung beim Stichpunkt "conversation") kann der Kenner übrigens an meinem Nick ablesen ;)
Doch schließt sie sich, das mit dem was ich gesagt habe aus, ich denke nicht.
(Btw. liege ich mit der Vermutung richtig, dass es bis heute nicht das Ochsenfroschhaus gebaut wurde? ;))
Also wie kann man dem Besucher wohl besser klarmachen, dass Seeleoparden keine Seehunde sind, als bei einer ansprechenden Haltung, wenn dazu noch Seehunde etc. zum Vergleich gehalten werden umso besser, wenn man aber landesweit die Planstellen nur mit Kaliforniern und Seehunden besetzt, in Becken aus den 70ern, wie im Himmels Willen soll man den Besuchern da die Unterschiede erklären, es ist unwahrscheinlich wichtig, dass der Besucher nur einen Bruchteil der Biodiversität zu spüren bekommt (bei Zeit werde ich dazu nochmal Midas Dekkers zitieren) - ich sehe dies in heutigen Zoos nur nicht mehr gegeben.
Und gerade WEIL Zoos einen Bildungsanspruch haben, sollten wir über die Unzulänglichkeiten beim biologischen Wissen der Besucher (oder besser der Bevölkerung) nicht Nase rümpfend urteilen, sondern Zoos sollten gerade diese belehren - und das geht nicht wenn man sich auf wenige leicht haltbare und (angeblich) attraktive Arten beschränkt...

Hier spricht zwar Kalkofe über die deutsche Fernsehenslandschaft: http://www.medientage-muenchen.de/mediathek/audioservice/files/mp3/audio_90.mp3
Aber vieles lässt sich auch auf diese Diskussion übertragen, fehlende Innovationsbereitschaft, das "Argument" dass der Kunde es so will und last but not least ein immer geringer werdendes Angebot um nur einiges zu nennen, was mich an der heutigen Entwicklung stört...

(15.11.2007, 00:02)
Ralf Sommerlad:   Seeleoparden benötigen, wenn denn überhaupt sinnvoll konzipierte Anlagen zrhanden sind, Einzelhaltung. Da sie nicht so beeindruckend sind wie See-Elefanten oder Walrosse, die Fütterung problematischer sein wird, der mit Robben in Verbindung gebrachte Unterhaltungswert fehlt und sowieso Erdmännchen als beliebte Zootiere kaum zu übertreffen sind...
@Drac: Ich bin übrigens ziemlich sicher, dass Bernhard Grzimek einen Vergleich mit Wolfgang Gewalt sehr ungern gesehen hätte.
(14.11.2007, 23:04)
Shensi-Takin:   @Drac: Sorry da mit der altgebackenen Diskussion einzuhaken, aber der Bildungsauftrag hat nicht zwangsläufig etwas mit dem im Zoo präsentierten Artenspektrum zu tun. In den USA brachte Dr. William Conway, seinerzeit Direktor des Bronx Zoos, dies 1973 mit seiner Kurzgeschichte "How to exhibit a bullfrog: A bed-time story for zoo men" genial dies auf den Punkt, was heute in den USA noch immer gern zitiert wird:
http://www.zoolex.org/publication/conway/how_to_exhibit_a_bullfrog.pdf

Von längeren Beobachtungen des Verhaltens meines Bekanntenkreis (OK, manch einer von denen ist ebenso ein Tiernarr wie ich, aber nichtsdestotrotz) und der vielen, vielen Menschen, denen ich bisher beruflich & privat in Zoos begegnet bin, würde ich fest davon ausgehen, dass für den Großteil dieser netten Leutchen ein Seeleopard nur eine weitere dösende/schwimmende Robbe wäre, die man lapidar als "Seehund" bzw. "Seelöwe" deklariern und daran vorbeigehen könnte-es sei denn, diese Robbe kann irgendwelche "lustigen" Tricks wie die vielgescholtenen Kalifornischen Seelöwen oder die Walrösser-da steigert sich das Interesse des Publikums (bei Vorführungen) durchaus...
(14.11.2007, 22:06)
Karsten Vick:   In dem folgenden Link passt das Bild zwar nicht zum Text, dafür aber schön zu unserem Thema.
http://www.abc.net.au/news/stories/2007/09/13/2031509.htm

Ich glaube nicht, dass Otto Normalzoobesucher DAS Tier als langweiligen Seehund abtun würde, erst recht nicht, wenn ihm ein Pfleger das Gebiss des Tieres vorführt, und ganz abgesehen davon, dass er "Seehunde" jeglicher Art interessant findet.
(14.11.2007, 21:53)
Drac:   Naja, 98 konnte man bzw. ich noch See-Elefanten in Berlin sehen. Wow, das ist auch schon wieder fast zehn Jahre her...
In meinem Hinterkopf habe ich noch ganz blass die Erinnerung, dass Seeleoparden angeblich auch in Neuseeland gehalten werden sollen.
Manchmal glaube ich, dass viele sich was vormachen, wenn sie sagen, dies un das, aber nmicht jenes will der typische Besucher sehen.
Neben den kleinen und großen Stars, Löwen, Bären, Affen, Elefanten - will der Besucher auch etwas sehen was er nicht kennt, bzw. eine große Artvielfalt sehen, und mMn sind zoolog. Gärten durch den postulierten Bildungsanspruch verpflichtet demfolge zu leisten.
Wer sagt denn, das Nasenbären ein Besucherliebling seien? Die Besucher gehen an diesen vorbei, wie an anderen Tieren auch - das Argument wird doch nur vorgeschoben weil diese Tiere leicht zu beschaffen und einfach in der Haltung sind.
Dasselbe sehe ich beim Seeleoparden (der übrigens durch diverse Dokumentationen auch beim "normalen" Besucher eine gewisse Bekanntheit haben dürfte), die Besucherattraktivität ist voll und ganz vorhanden, über die Erwerbbarkeit müsste man sich Gedanken machen, doch es wird nichteinmal Interesse für die Tiere gemeldet, der erste Schritt um überhaupt zu sehen in wie weit sie durch den Behördenkrieg beschaffbar wären - und in der Vergangenheit gab es immer mal wieder die ein oder andere Überraschung, wenn eine antarktische Robbe ohne große Probleme in einem Außengehege (?) in Sydney gehalten werden kann, sehe ich wenige Probleme für die Haltung in Europa und als Einzelgänger ein perfekter Nachnutzer kleinerer Beckenanlagen.
Den "Wilde Kreaturen" Effekt sollte man auch nicht unterschlagen.
Nur leider ist es nun mal so, dass es einfach bequemer ist untereinander kalifornische Robben zu tauschen, als eine ganz neue Art zu etablieren. Nur leider ist dies mMn die völlig falsche Entwicklung, ich wünschte mir es gäbe in Deutschland mal wieder eine Person mit Chuzpe, Pioniergeist und Durchsetzungsvermögen ala Grzimek und Gewalt.
Naja, das gilt nicht nur für Seeleoparden, sondern auch für Mähnenrobben, Stellersche Seelöwen, Kegel-, Sattel-, Baikalrobben und unter angepassten, d.h. verbesserten Haltungsbedingungen See-Elefanten und Walrösser



(14.11.2007, 21:01)
Shensi-Takin:   Laut Puschmann (2004) fast 7 Jahren-obwohl ich eigentlich dachte, dass das Sydney-Weibchen schon länger dort gehalten wird...Apropo Sydney: war ja leider damals nur iM Aquarium und nicht in Zoo-insfoern stellt sich da mir die Frage, wie es dort um besondere Sicherheitsvorkehrungen bestellt ist...Was die Popularität angeht-ganz unbekannt sind Seeleoparden dem (Kino-)Publikum dank z.B. "Happy Feet" oder "Eight Below" ja nicht mehr-obwohl man ihre räuberische Lebensweise im Zoo nur schlecht nachstellen könnte (es sei denn ein überzähliger Zoo-Pinguin "verirrt" sich einmal...;)
(14.11.2007, 20:07)
IP66:   Vielleicht könnte man ja einen Giftschlangeneffekt mit dem Begriff "Killer-Robbe" erzielen. Allerdings wären unsere Robbenanlagen für dergleichen Tiere nicht hinreichend abgesichert - ich habe da besonders die Seelöwenanlage in Krefeld im Auge. Wie sieht es denn mit der Haltungsdauer von Seeleoparden aus? Manchmal frage ich mich auch, weshalb eigentlich Berlin mit seinen vier Robbenbecken eigentlich wenig spektakuläre Arten bieten konnte.
(14.11.2007, 17:47)
Shensi-Takin:   @Stefan Wolf: Danke für den Hinweis; damit hat sich mein Wink mit den Zaunpfahl bzgl. Seeleopard-Findlingen also schon bewahrheitet...
(14.11.2007, 17:01)
Stefan Wolf:   @Shensi-Takin: Wenn ich richtig informiert bin, hatte Sydney in diesem Herbst zwei Findlingszugänge bei den See-Leoparden zu verbuchen. Hier ein Zeitungslink über einen dieser Funde: http://www.news.com.au/dailytelegraph/story/0,22049,22399147-5001021,00.html
Isis weist insgesamt drei Tiere (1,2)für Taronga auf.

(14.11.2007, 14:32)
Shensi-Takin:   @IP66: U.a. aus denselben Gründen, warum die heutige Präsentation von Pinnipeda meist auf wenige Standardarten (u.a. Kalifornischer Seelöwe) beschränkt ist:
-Besucherattraktivität
-Erwerbbarkeit bzw. Absatzmöglichkeiten
-Kosten für Unterbringung/Verpflegung etc.
-Artenschutz-/Handelsauflagen
usw. - also die gängigen Probleme wie auch bei anderen Tierarten. Sydney lässt mW die Seeleoparden-Haltung auch auslaufen; das abgebildete Weibchen ist das letzte seiner Art, nach dessen Ableben die Haltung höchstwahrscheinlich nicht weitergeführt wird-es sei denn, es gibt einen dieser typischen Findlings-/Aufpäpplungseinzelfälle. Dass Robben an sich nicht gerade ungefährlich sind, ist weitgehend bekannt; beim Seeleoparden ist jedoch noch von einem
größeren Gefahrenpotential auszugehen, worauf nicht nur der Tod von Kirsty Brown 2003 und weitere Angriffe auf Menschen hindeuten. Dass Seeleoparden zudem eher Einzelgänger sind, läuft der bei anderen Robbenarten gängigen & beim breiten Publikum so beliebten
Gruppenhaltung eher zuwider (jaja, ich weiß: einzelgängerische Raubkatzen & Großbären werden in Zoos auch in Gruppen gehalten; bei den Seeleoparden scheint dies jedoch nicht so ohne weiteres möglich). Wär allerdings interessant, ob man das Jagdverhalten der Seeleoparden mithilfe von Dummies (s.a. deren Attacken auf Schlauchboote) nachstellen könnte...;)
(14.11.2007, 12:54)
IP66:   Das auftauchen eines Bildes eines gekäfigten Seeleoparden in Australien im Fotothread hat bei mir die Frage aufgeworfen, weshalb sich in Europa niemand um die Haltung solcher Tiere bemüht. Auf der so teuer erneuerte Robbenfelsen in Berlin ist recht konventionell besetzt, ebenso die Großanlage in Gelsenkirchen.
(14.11.2007, 10:23)
Michael Mettler:   @Shensi-Takin: Mag ja sein, aber auch dann würde mich eine mögliche Begründung interessieren... Ohrenrobben in Zoos scheinen mir z.B. bevorzugt "richtig" oder in Seitenlage zu schwimmen, bei den hannoverschen Walrossen meine ich mich ebenfalls an Rücken-Rundenschwimmen zu erinnern (damit meine ich also nicht die "Kehrtwende über den Rücken", mit der Antje in Hamburg sich die Zeit vertrieben hat), an See-Elefanten ist meine Erinnerung zu blass. Kann jemand in punkto Kegel- und Baikalrobben etwas dazu beitragen?
(23.05.2007, 17:47)
Niedersachse:   Ãœbrings gibt es nur noch eine! Baikalrobbe in europäischen Zoos. Die Leipzigerin Raissa ist Samstag vor einer Woche verstorben. Sie war 17 Jahre alt. So lebt jetzt nur noch Vera dort. Allerdings bemüht sich der Zoo schon seit längeren um neue Tiere.
(23.05.2007, 14:02)
Shensi-Takin:   @MM: Die von Ihnen genannte Begründung des Verhaltens glaube ich im Frankfurter Zoo auf einem Schild gelesen zu haben; ob's indes stimmt und nicht eine im Zoo häufiger als im Meer auftretende Verhaltensweise ist?
(23.05.2007, 12:17)
Sven P. Peter:   Mir wurde es von dem Pfleger in Neuwied erklärt, dass sie auf dem Rücken schwimmen um den Boden besser mit den Tasthaaren abzutasten und um den Meeresboden sehen zu können. Desweiteren werden sie so nicht so leicht von der Sonne geblendet.
(22.05.2007, 23:50)
Michael Mettler:   Zum "selten" passt es zwar nicht, aber ich wollte dafür keinen eigenen Thread aufmachen: Hat schon mal jemand irgendwo eine Erklärung dafür gefunden, dass Seehunde in Zoobecken bei ihren Unterwasserrunden häufiger auf dem Rücken als "richtig herum" schwimmen? Die Frage kam mir gestern in Hannover mal wieder in den Kopf. Könnte das auch im Meer so sein, und die Tiere suchen dabei mit den Augen den Bodengrund nach Fressbarem ab? Mit den nach vorn gerichteten Augen müssten sie ja ansonsten zu diesem Zweck den Kopf senken und wären dann weniger hydrodynamisch.
(22.05.2007, 23:31)
Niedersachse:   Nach E-Mail-Anfrage an Leipzig, seien sie sehr interessiert neue weitere Baikalrobben zu bekommen, um die Gruppe zu vergrößern und zu züchten. Allerdings sei es sehr schwer, neue Tiere zu bekommen
(27.01.2007, 12:07)
vrendi:   Besteht eine Möglichkeit für Leipzig 1,0 Baikalrobbe zu bekommen?
(27.01.2007, 12:02)
Shensi-Takin:   Blättert man alte Zooführer & die hier erwähnten Haltungsbilanzen durch, so kann man sich schwerlich eines Seufzers erwehren; zu schade, dass heute keine Seeelefanten sich mehr in dt. Zoos finden lassen, sind es doch gar wirklich beeindruckende Tiere. Exponate wie z.B. das im Salzburger Haus der Natur bringen nur unzulänglich die gewaltige Präsenz dieser Tiere herüber.
Vielleicht wäre-sollte es je wieder zu einer Haltung kommen-bei der Planung des Geheges eine möglichst hermetische Abriegelung des Seeelefante-Geheges(ähnlich den modernen Pinguinhäusern)von den Besuchern zu bedenken.

Bzgl. Baikalrobben: beim Durchblick durch die HP des schwedischen Tierparks Boras fiel mir bein Anblick des Seelöwengeheges ein: wäre das nicht die Ideallösung für Baikalrobben?; man könnte ein Teilstück eines derartigen Sees ausbruchssicher für die Baikalrobben abtrennen und die Tiere an eine Futterstelle samt medical training antrainieren. Allerdings müsste das Gewässer eine ausreichende Größe bzw. Selbstreinigungskraft vorweisen, um nicht zu sehr zu verschmutzen.
MW scheiterte die Zucht von Baikalrobben u.a. bislang, weil das Jungenaufzuchtsverhalten aufgrund des Fehlens einer größeren Menge Schnees zum Bau einer Wurfhöhle nicht durchgeführt werden konnte. Vielleicht würde in konventionellen Zoohaltungen da Kunstschnee helfen...;)
http://www.boraszoo.se/kartan.htm
(26.01.2007, 18:36)
Michael Amend:   München hatte auch Matschie-Nachwuchs, wenn ich mich recht erinnere , und Frankfurt spukte 1963 große Töne mit seiner Welterstzucht beim Schwarzducker, blöd, das bereits 1943 in Washington ein Schwarzducker geboren wurde, der 6 Moante lebte. Dessen Eltern waren 1940 in den Zoo gekommen, also nix mit"trächtig importiert"Und bevor es wieder Haue von Klaus gibt,werden in Frankfurt eigentlich noch Seehunde gehalten ?
(29.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Michael Amend: Hatten wir schon, aber da warst du in Portugal. Waldi kam am 18.1.1964 in Köln an und lebte dort etwa anderthalb Jahre.

Bei den Kölner See-Elefanten gibt es wieder mal Kuddelmuddel: Man feierte dort die angeblich erste See-Elefanten-Geburt in einem Zoo überhaupt, obwohl es schon vor dem Krieg in Berlin und Hamburg Tot- wie auch Lebendgeburten gab. Aber noch kurioser ist, dass diese "Erstgeburt" mal 1959, mal 1962 angesiedelt wird!

Aber nun ja, heutige Zoos sind ja auch nicht besser - hatte Duisburg nicht mit seinen jetzigen Baumkängurus die "europäische Erstzucht" für sich verbuchen wollen, obwohl mindestens Berlin und Zürich schon Jahrzehnte vorher Nachwuchs hatten...?
(28.06.2006, 00:00)
Michael Amend:   Köln hatte auch eine Klappmütze ! Hab eich im 1964 iger Führer zufällig gefunden , sie ista uch abgebildet. Das Tier hieß"Waldi", im 66 iger Führer wird er/sie leider nciht mehr erwähnt, dafür aber zwei See-elefantengeburten, einmal starb das Junge"kurze Zeit"später, das andere war eine Totgeburt. Der Robbenbestand 1964 war nicht ohne, neben Klappmütze und Südl. See-Elefant wurden Mähnenrobbe, Kali.Seelöwe und Südamerikanischer Seebär gehalten.
(28.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Ich forste gerade den "Zoologischen Garten" durch, man gönnt sich ja sonst nichts... Zukowsky, der es als ehemaliger Wissenschaftler in Diensten Hagenbecks ja nun genau wissen musste, erwähnte in einem Artikel, dass der Erstimport Südlicher See-Elefanten aus einem halbwüchsigen Paar bestand. Und als Ergebnis von sieben nachfolgenden Südpolarexpeditionen sind in der Vorkriegszeit 21 weitere See-Elefanten von Hagenbeck importiert worden. Frage ist, ob die auch wirklich alle - wenigstens zeitweise - in Stellingen waren oder manche direkt vom Schiff zu ihrem Käufer gebracht wurden.

Und Bremerhaven hatte 1960 1,1 Sattelrobben sowie 1961 eine Bartrobbe, letztere zusammen mit einer Klappmütze! Die später bei Hagenbeck gehaltene Klappmütze Fiete war zuerst Bremerhaven angeboten worden, wo man aber "aus speziellen Gründen" gerade kein Interesse hatte. Fiete lebte ein Jahr in Hamburg.
(25.06.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Eine Jahresangabe ist aus der Geschichte nicht mal ansatzweise rauszulesen.
(25.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Karsten Vick: Wann war denn das mit dem 1. See-Elefanten (der ja anscheinend nicht identisch mit Taita war)?

Nach allem, was ich bisher gefunden habe, scheint Hagenbeck bis zum 2. Weltkrieg ausschließlich Südliche See-Elefanten importiert haben. Lorenz Hagenbeck erwähnt in "Den Tieren gehört mein Herz" allein acht Transporte von 1910 bis 1929. Je nach Quelle variiert allerdings die Zahl und Größe der Erstimporte von 1910: Mal waren es Jungtiere, mal Adulte, mal ein Paar, mal drei Tiere. Nicht gerade einfach zu rekonstruieren. Und dann noch die diversen Goliaths....
(25.06.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Prof. Schneider schreibt in seinen Tiergeschichten vom 1. Leipziger See-Elefanten, dass er im Rahmen einer Hagenbeck-Schau auf einem Jahrmarkt gezeigt wurde. Unklar bleibt, ob er danach in den Zoo kam, obwohl Schneider immer von "unserem"Tier schreibt. Als Herkunft vermutet er Südgeorgien, da hatte wohl Hagenbeck zu der Zeit seine Fangplätze, es war also jedenfalls ein Südlicher.

In der DDR gab es weder Walrosse noch See-Elefanten. Konkrete Planungen für diese Tiere gab es in Rostock und Berlin, aber beide wurden nicht verwirklicht. In Rostock waren rund um die jetzige Seebärenanlage weitere 3 Robbenbecken geplant. In Berlin sollte der ganze Bereich zwischen Pinguinfelsen und Möwenkuppel für Polartiere bebaut werden. Das Kleinkatzenhaus neben dem Alfred-Brehmhaus war ursprünglich als Kühlmaschinenhaus gebaut, daneben sollte ein Haus für antarktische Pinguine entstehen.
(25.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Dass Antje außerhalb Hamburgs gestorben sein soll, ist mir neu. Ich habe gerade erst wegen ihres Lebenslaufes gegoogelt, und das heißt es unisono, sie sei bei Hagenbeck "friedlich eingeschlafen".

Dafür konnte ich einen anderen interessanten Fakt über Antje auftreiben: Ich hatte mich schon mal darüber gewundert, dass sie zu Anfang ihrer Hamburger Zeit als Atlantisches Walross (Odobenus rosmarus rosmarus) tituliert wurde (z.B. im International Zoo Yearbook, aber auch in einem Zooführer), zuletzt aber als Pazifisches (O.r.divergens) - die Unterart, der auch die hannoverschen Walrosse angehör(t)en. In ihrem "Lebenslauf" ist zu lesen, dass Antje aus der Laptew-See stammt und über Moskau nach Hamburg kam. Nun wird die Walross-Population der Laptew-See von manchen Systematikern sogar als eigene Unterart (laptevi) betrachtet, die in ihren Merkmalen zwischen rosmarus und divergens steht und mit nur ein paar Tausend Individuen die seltenste Form des Walrosses darstellt. Andere Wissenschaftler zählen das Laptew-Walross zum Pazifischen hinzu.

Die noch lebende Walrosskuh Tanja in Hannover stammt hingegen aus einem Import, dessen Tiere - insgesamt 15 - auf der Wrangel-Insel gefangen wurden, die unbestritten zum divergens-Gebiet gehört. Aus diesem Import von 1974 (also 2 Jahre vor Antje) stammten nicht nur die beiden letzten hannoverschen Walrosse, sondern auch die 1,2 in Bremerhaben, 1,1 bei Hagenbeck (für die ich in dem Buch "Kein Tag ohne Abenteuer" von Gronefeld die Namen Neskuk (1,0) und Sedna (0,1) fand) sowie mehrere in Harderwijk.

In Wikipedia liest man übrigens noch immer, dass Antje trotz ihres weiblichen Namens ein Bulle gewesen sei. Das Gerücht kenne ich schon seit ihren Lebzeiten, es stand auch anlässlich eines ihrer Geburtstage mal in der Presse. Da ich das hannoversche Paar kannte, wäre ich nie auf die Idee gekommen, hinter Antje einen Bullen zu vermuten, dafür war sie für Walross-Verhältnisse einfach zu "feminin". Und bei einer Anfrage in Hamburg wurde meine Vermutung dann auch bestätigt.

Zudem gab es auch das Gerücht, Antje bestünde in Wirklichkeit aus mehreren nacheinander gehaltenen Individuen. Auch das stimmt definitiv nicht. Aber die Ursache dieser Gerüchte wird mir bei meiner Recherche langsam klar: Erstens hatte Hagenbeck auch in jüngerer Geschichte einen wechselnden Walrossbestand, so gab es Importe 1972, 1974, 1976 und zuletzt 1985. Und aus dem 72er Import stammte eine Walrosskuh (Quelle ist das schon erwähnte Buch), die ungeachtet ihres Geschlechts den Namen Nickel trug - Nickelmann (das männliche Gegenstück zu Nixe) war ein traditioneller, immer wieder verwendeter Name für männliche Hamburger Walrosse, also quasi das Pendant zum Namen Goliath für dortige See-Elefanten.
(25.06.2006, 00:00)
Zoosammler:   Habe ich etwas überlesen oder gab es in der DDR wirklich nie See-Elefanten?
Rostock wäre doch dazu geradezu prädistiniert gewesen (wie übrigens auch für Walrößer - irre ich mich jetzt eigentlich vollkommen, oder ist Antje kurz vor ihrem Tod nicht dorthin umgezogen, ich war mir da ganz sicher, jetzt liest man hiervon hier aber nichts, wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein).
(24.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Ich finde nach wie vor kaum was über den Leipziger See-Elefanten Taita - kann jemand helfen? Bisher ist mir aus der Chronik nur sein Ankunftsdatum bekannt: 11.4.1937. Die Artzugehörigkeit wird leider nicht erwähnt und ist für mich auch aus den beiden Fotos nicht eindeutig ersichtlich, obwohl ich eher einen Südlichen vermute. Wie lange lebte Taita in Leipzig, und starb er dort oder wurde er abgegeben?

Interessanterweise wurde das ebenfalls in der Chronik abgedruckte Plakat "See-Elefant im Zoo Leipzig" 1948 (!) noch einmal als Titelblatt der "Mitteilungen" verwendet. Ich finde es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass der Bulle den Krieg überlebte oder gar in dieser schwierigen Zeit ein neuer See-Elefant eintraf. Gibt es dafür eine Erklärung? Und gab es vor Taita schon andere See-Elefanten in Leipzig, eventuell Gastspiele von Tieren aus Händlerbestand?
(24.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Eine einzelne Bartrobbe wurde wohl auch vor dem Krieg in Berlin gehalten...
(24.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Laut Hagenbeck-Zooführer von 1966 waren damals gleichzeitig eine Klappmütze und eine Bartrobbe vorhanden! 1963 war ebenfalls schon eine Klappmütze erwähnt und sogar abgebildet (1,0 Fiete), in den Jahren dazwischen jedoch nicht. Waren also zwei verschiedene Individuen!
(23.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Nummer vier ist Bremerhaven, hatte ich aber unten erwähnt. Berlin hatte nur vor dem Krieg Walrosse.
(23.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Hamburg, Hannover, München und ? Einer scheint mir zu fehlen, oder gehört Berlin dazu ? Kann das Foto mit den Walroß-Kälbern von der Polarmeer-Expedition des Zoos grade chronologisch nicht mehr zuordnen...
(23.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Guter Hinweis, danke! Habe ich gleich nachverfolgt: Schon im ersten Hellabrunner Nachkriegs-Zooführer von 1954 sind zwei Walrosse erwähnt. Das wäre dann also der vierte Halter der Nachkriegszeit.
(23.06.2006, 00:00)
Zoosammler:   Es müsste auch in der Nachkriegszeit noch Walrößer in Hellabrunn gegeben haben, zumindest ziert ein Walroß ein 50er-Jahre-Zooführer-Titelbild aus München.
(23.06.2006, 00:00)
dortmunder:   1930 Der See-Elefant Roland, im Auftrag von Karl Hagenbeck im Frühjahr 1930 im Eismeer bei Süd-Georgien gefangen, wird vom Lehrter Güterbahnhof in den Zoo transportiert. Das Tier war 4,5 m lang und wog 33,6 Zentner.
(Quelle : www.luise-berlin.de)
(23.06.2006, 00:00)
IP66:   Die ersten beiden hellabrunner Seelefanten können nicht im Polarium gelebt haben, da es die Anlage damals noch nicht gab. Das letzte Tier habe ich aber selber dort gesehen.
In Köln gab es in den 60er und 70ern drei Möglichkeiten der Robbenhaltung: Zum einen die von Herrn Mettler beschriebene Anlage, die in großen Teilen zugeschüttet sich noch unter der Przewalskipferd-seitigen Terrasse vor dem Bullengehege des Elefantenhauses befindet, das Becken an der Rückseite der Eisbärenanlage, das heute die Zwegpinguine bewohnen, und den Seelöwenfelsen, dem in der Nachkriegszeit das heute noch existierende Absperrgehege angefügt wurde.
(23.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Das in Stuttgart ist ja die definitve Ironie des Schicksals...

Weiß nur von einem Seeelefanten in Berlin der gesteinigt wurde...
(23.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Ich sollte meine Quellen länger neben dem PC liegen lassen und nicht wieder absortieren... Einer der Wilhelma-See-Elefanten (nur weiß ich schon nicht mehr, welcher) hatte bei der Obduktion zwei Plüschtiere in seinem Magen. Eins davon war - ein See-Elefant....

@Dortmunder: Falls du mit Charly in Berlin eigentlich Shark(e)y meinst, den letzten dortigen See-Elefanten: Der war doch meines Wissens schon durch den Haiangriff, dem er seinen Namen verdankt, auf einem Auge blind - oder?
(23.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Ja, in Dortmund sind ja damals auch immer wieder Seehunde verendet, in denen mehr Geld war, als in meiner Spardose... Und ist in Stuttgart nicht mal ein Flußpferdbulle an nem Tennisball erstickt ? Aber See-Elefanten scheinen damals sehr beliebte Wurfopfer gewesen zu sein... Wurde der Bulle "Charly" in Berlin nicht mit Steinen blind geworfen ?
(23.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Schau ich mir gleich mal an. Und so langsam muss ich wohl die ganzen Goliaths genauso durchnumerieren wie die Berliner Rolands... Frankfurt hatte übrigens ebenfalls die Vergesellschaftung See-Elefant(en?)/Pinguine. Und die Stuttgarter Nachzucht Isolde starb an verschlucktem Wege-Splitt, den Zoobesucher ins Becken geschmissen hatten. Irgendein Urtrieb des Menschen zwingt ihn anscheinend dazu, Gegenstände in Wasserflächen (nicht nur in Zoobecken) zu werfen.
(23.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Interessantes Bild von Goliath in Hamburg unter http://www.hagenbeck-tierpark.de/imgbig/bild7.jpg

Das Tier starb übrigens 1930 an einer Darm-Perforation, da ihm ein Besucher einen abgebrochenen Flaschenhals ins Maul geworfen hatte... Aber die Vergesellschaftung mit Pinguinen, wie auf dem Foto zu sehen, ist ganz interessant... Mal ganz abgesehen von der Größe des Tieres
(23.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Dortmunder: Die Hellabrunner See-Elefantin wurde tatsächlich für das damals neu errichtete Polarium angeschafft, ihr Name Hirmi lehnt sich übrigens an den Sponsoren, eine Firma Hirmer, an. Ein männlicher Artgenosse war in Aussicht gestellt, aber anscheinend war es schon in den 70ern nicht mehr so einfach, See-Elefanten zu bekommen. Leider geht aus den Jahresberichten Frankfurts und Hannovers nicht hervor, ob man die Haltung in dieser Zeit absichtlich auslaufen ließ oder einfach keine Kühe mehr für die verwitweten Bullen fand.

In Münster war laut Chronik ein See-Elefant kurzzeitig eingestellt, der auf die Fertigstellung seiner Anlage in Duisburg wartete.

Bei den Walrossen sieht es ganz danach aus, als hätten überhaupt nur drei deutsche Zoos in der Nachkriegszeit welche gehalten: Hagenbeck und Hannover mehrfach, Bremerhaven einmal kurzzeitig (1,2). Wobei letztere möglicherweise gar nicht dem Zoo am Meer gehörten, sondern über den gesamten Haltungszeitraum lediglich von einem Händler eingestellt waren. Es gab nämlich eine entsprechende Angebotsanzeige in den INTERNATIONAL ZOO NEWS (das Heft habe ich leider nicht mehr), und irgendwo (Kölner Zeitschrift?) hieß es auch aus Bremerhaven, man habe die Walrosse plötzlich und unerwartet unterbringen müssen. Die stammten übrigens aus dem selben Import wie das letzte hannoversche Paar.

Da ich mich bei meiner Sammelleidenschaft auf die Nachkriegszeit beschränke: Wer kann denn ergänzende Infos zu Vorkriegs-Walrossen und -See-Elefanten liefern? Die Berliner See-Elefanten habe ich ja schon, an den hannoverschen bin ich dran. In Münster war einer kurzzeitig als Leihtier eines Händlers, dann gab es den Leipziger Taita (Art? Haltungsdauer?) und diverse Hamburger. Bei den Walrossen weiß ich (bisher ohne genauere Details) von Berlin, Hagenbeck und Hannover sowie von einem Bullen namens Schorschl in München.
(23.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Wollte kürzlich schon fragen, ob es in Hellabrunn nie See-Elefanten gab... Das Polarium bietet sich ja für die Haltung sowas von an...

Hagenbeck hat, Ende der 80er / Anfang der 90er, glaub ich, mal vier junge Walrosse erhalten, die aber nacheinander eingegangen sind wie der, sprichwörtliche, Schneemann im Juli... Am längsten hat wohl der Jungbulle "Nickelmann" gelebt, der es aber auch auf höchstens 1 1/2 - 2 Jahre gebracht hat...
(23.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Wie schon vermutet zählt auch Gelsenkirchen zu den früheren See-Elefanten-Haltern, laut International Zoo Yearbook sogar beider Arten! Wenigstens ist ein Nördlicher Bulle für 1962 verzeichnet. Andererseits laufen die beiden Wuppertaler Bullen im IZYB ebenfalls unter den Nördlichen, nach den Zooführern (und den Fotos) waren es aber Südliche. Soviel zur Genauigkeit der Angaben im IZYB. Von den Südlichen gab es in Gelsenkirchen 1964 1,1, 1965 2,0, 1966 1,1, 1967 1,0 und 1968 0,1, danach keine mehr. Genau zu dieser Zeit startete allerdings die letzte Haltung in Hannover, und der Zoo damals noch ebenfalls von Ruhe geleitet wurde, nehem ich an, dass das letzte Gelsenkirchener Paar identisch mit dem ersten hannoverschen war. Hier ist für 1971 nur noch 1,0 verzeichnet, im Folgejahr allerdings wieder 1,1, so dass mindestens drei Individuen gehalten wurden und nicht nur das Paar, das mir in Erinnerung ist.

München taucht 1964 mit 1,1 Südlichen auf (wie einige andere Zoos im selben Jahr auch, da muss es wohl einen Großimport gegeben haben), danach ist eine lange Pause. Entweder haben die Tiere nicht lange gelebt, oder München hat nicht zuverlässig gemeldet (das ist nicht unwahrscheinlich, wie ich mal anhand der lückenhaften Nachzuchtmeldungen der dort regelmäßig züchtenden Weißschwangnus festgestellt habe). Erst 1976 kam wieder ein Südlicher See-Elefant nach Hellabrunn (0,1 Hirmi), blieb aber bis zu seinem Tod 1982 ohne Artgenossen (zu dieser Zeit gab es in Duisburg und Frankfurt verwitwete Bullen...).

Und eine Stuttgarter See-Elefanten-Chronik habe ich im WILHELMA-MAGAZIN 2/94 gefunden (alles Südliche):
0,1 Marion 1957-1968
1,0 Tristan 1958-1970
0,1 Isolde 1965-1966 (Nachzucht)
1,0 Sammy 1968-1974
0,1 Maia 1968-1984
0,1 Nelly 1968-1976
1,0 Charly 1974-1996

Tot- oder Frühgeburten werden in der Stuttgarter Liste nicht erwähnt. Charly hält mit einem erreichten Lebensalter von 23 Jahren den Weltrekord für Zoo-See-Elefanten.

Und Hagenbecks Tierpark, den ich - wohl wegen des Erstimportes - immer eng mit See-Elefanten in Verbidung brachte, hat den Zooführern nach zu urteilen in der Nachkriegszeit nur einen einzigen See-Elefanten beherbergt, einen Bullen namens Goliath (sieht auf dem Foto im Zooführer von 1956 nach Nördlichem aus, das gezeichnete Titelbild ist da weniger eindeutig). Im 57er Zooführer ist er schon nicht mehr drin.

Apropos Hagenbeck: Weiß jemand etwas über die jungen Walrosse, die zu Antjes Lebzeiten nach Hamburg kamen? Wieviele waren es, und was wurde aus ihnen? Ich selbst habe nur ein einziges jüngeres Tier bei Antje gesehen.
(22.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Das fällt wohl auch in den durchschnittlichen Kölner "Verschleiß"
(22.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   P.S. Und im nächsten Jahr schon nicht mehr....
(21.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Jetzt wühle ich mich auch noch durch die International Zoo Yearbooks, auf der Suche nach Walrossen und See-Elefanten in Deutschland. Kleines "Abfallprodukt" vorab: Laut "Census of rare Animals" für 1962 hatte Köln damals 1,2 Galapagos-Seebären!!!
(21.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Saya: Für Nördliche See-Elefanten scheint es in Kalifornien etwas unseren "Heulerstationen" Entsprechendes zu geben. Der Duisburger Zoo hätte ja auf diese Weise damals ein neues Paar bekommen wollen, aber es waren immer nur männliche Jungtiere vorhanden, und schließlich entschied man sich ganz gegen einen Wiederbeginn
(20.06.2006, 00:00)
Saya:   unterstellt dass Seeelefanten auf englisch "elephant seals" heißen dann hat der Zoo San Fransico derzeit 6 Jungtiere, die aber alle wieder freigelassen werden sollen:
http://news.yahoo.com/s/prweb/20060620/bs_prweb/prweb401366_1
(20.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Ja, dann reden wir wirklich von der selben Anlage... Vielleicht sogar von der Gleichen :o)
(20.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Also nach dem, was ich in Erinnerung habe, ist die besagte Anlage seinerzeit speziell für die Seebären gebaut worden (die vorher mit in der Seelöwenanlage lebten und dort etwas untergingen) und wurde nach deren Abgabe aufgelöst. Falls da mal Seehunde drin lebten, ist das an mir vorbeigegangen. Wie ich selbst übrigens auch an der Anlage, denn ich habe sie nicht mal bei jedem Kölnbesuch aufgesucht. Da führte ein Weg von der kleinen Gaststätte hinab in Richtung Großer Weiher, und dort befand sich die Anlage; daneben noch eine kleine Anlage für Schwimmvögel, z.B. Schopfenten.
(20.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Also auf der ehemaligen Seehund-Anlage ?
(20.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Was ich bei den "selteneren Robbenarten" glatt vergessen habe: Zumindest im Zoo zählen ja auch die Südamerikanischen Seebären dazu, und die gab es in Köln auch schon. Vergesellschaftet mit Südafrikanern in einer kleinen, etwas versteckt liegenden Anlage unterhalb des Nebeneingangs, die inzwischen nicht mehr existiert.
(20.06.2006, 00:00)
Hannes:   Das ist doch mal ne Zahl. Bei nur 200 Tausend Kalifornischen Seelöwen (ich dachte immer soviele gäb es im Zoo)
(20.06.2006, 00:00)
Karsten Vick:   15 Millionen Krabbenfresser. Da sie sich auf Krill spezialisiert haben, profitieren sie von der Ausrottung der Bartenwale. Da weißt du nicht ob du heulen oder lachen sollst.

Im Zoo gibt es allerdings keine, wie es überhaupt keine Südrobben in Zoos nördlich des Äquators gibt. Allerdings ist in Antwerpens beeldbank eine Weddellrobbe abgebildet und zumindest bei Hagenbeck gab es vor dem II. Weltkrieg Seeleoparden. Prof. Dathe hat sie in seinen jungen Jahren dort gesehen und er hat mal spekuliert (kleiner Schwenk zur Kryptozoologie), ob nicht einige Seeschlangengeschichten auf Verwechslungen mit dem langhalsig aus dem Wasser sehenden Seeleoparden zurückgehen.

Auch Weddell- und Sattelrobben gibt es mehr als 1 Million.
(19.06.2006, 00:00)
Hannes:   Was ist eigentlich die häufigste Robbenart generell(also nicht nur im Zoo)
(19.06.2006, 00:00)
IP66:   @Dortmunder Zu den Kap-Giraffen hatte ich mich im Giraffen-Therad geäußert. Stimmen meine Erinnerungen mit dem Bild überein - bitte dort antworten.
(19.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Schon in meinen "neuen" Köler Zoo-Führern gefunden... Aber heftig, wie sich der Tierbestand in drei Jahren soooo verändern konnte... Obwohl... Wenn man so viele Einzeltiere hält...
(19.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Die Kölner See-Elefantenkuh (hieß übrigens Freya, wie auch sonst...) starb laut Jahresbericht 1967 an Altersschwäche (der Bulle Roland, wie schon vorab erwähnt, drei Jahre vorher an Krebs).
(17.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Bin in den Kölner Zoozeitschriften auf noch einen weiteren Artikel über See-Elefanten-Nachwuchs in Berlin gestoßen, und da ist noch eine weitere, weibliche Frühgeburt von 1976 aus dem Paar Bolle x Efa angeführt. Die stand nicht mal im Berliner Jahresbericht, soviel zur Genauigkeit solcher Werke... Damit steigt die Geburtenrate auf insgesamt 12 Kälber. Auch die Geschlechter von Efas Jungen finden sich in diesem Artikel: 1970 0,1 Frühgeburt, 1973 1,0 Totgeburt, 1974 1,0 Lebendgeburt, 1976 0,1 Frühgeburt, 1977 0,1 Lebendgeburt Antje, übrigens künstlich aufgezogen.
(17.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Habe heute auch einen alten Zooführer von Köln (ca. 1965) erhalten, in dem aber nur noch ein See-Elefant auftauchte... Wobei mir ohnehin auffiel, dass es in Köln wohl zu der Zeit viele Einzeltiere gegeben haben muss... Ãœbrigens hab ich da auch ein Foto des Kapgiraffen-Paares gefunden...
(17.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Im Sinne von zusammen gehalten (und nicht in getrennten Anlagen): Mindestens in Duisburg (1,2). Ich weiß nicht, wieviele Tiere im Marineland von Antibes gehalten wurden, das waren wohl die letzten in Europa.
(17.06.2006, 00:00)
Dirk K:   Wurde eigentlich in irgendeinem Zoo mal eine Gruppe von Seeelefanten gehalten, und nicht wie anscheinend oft nur Paare?
(17.06.2006, 00:00)
Jennifer Weilguni:   Smile da kann man mal sehen, wie wenig ich selbst über meinen Heimatzoo weiß :-) Naja wenn ich zu meiner Verteidigung sagen darf, die Vorgänger von Charly konnte ich nicht kennen, da war ich ja selber noch nicht auf der Welt, aber ich glaube, vor "dem" Charly gab es auch keinen anderen in der Wilhelma mit diesem Namen. Der war für mich eimmer eine Koriphäe wie etwa auch das weiße Leistenkrokodil. Aber lieben Dank für die Info !!
(16.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Jennifer: "Der" Stuttgarter hatte diverse Vorgänger! Zufällig stieß ich jetzt beim Blättern in den Kölner Zoo-Zeitschriften auf einen See-Elefanten-Artikel von 1966, aus dem schon mal ein paar Fakten hervorgehen:
1957 Zugang von 0,1 Marion;
1958 Zugang von 1,0 Tristan;
9.5.1964 Geburt des ersten Kalbes, das immerhin 16 Tage lebte;
13.5.1965 Geburt des zweiten Kalbes (0,1 Isolde), das als erster und anscheinend bislang auch einziger "deutscher" See-Elefant als "aufgezogen" gelten kann, denn Isolde lebte bei Erscheinen des Artikels mindestens 13 Monate;
20.5.1966 Geburt des dritten Kalbes (1,0), lebte bei Niederschrift des Artikels ebenfalls noch. Somit hatte auch Stuttgart zeitweise 2,2 Südliche See-Elefanten.

Für Berlin ist noch eine Totgeburt von Freya im Jahre 1938 nachzutragen, somit der 25. See-Elefant dort bei 11 Geburten. Und schon in den 60ern war in der Zoowelt bekannt, dass mehrfach weibliche See-Elefanten bei oder nach Paarungen umgekommen waren, weshalb der Berliner Zoo sein 1962 erworbenes Paar Roland V und Bollie bis auf die Verpaarungsversuche ständig getrennt hielt! (Wo war dann das zweite Tier untergebracht?)

Zudem wird erwähnt, dass bei Hagenbeck schon 1926 1,0 Jungtier von einer trächtig importierten Kuh Nixe zwar lebend geboren wurde, aber nicht lange lebte, und "später" noch eine Totgeburt und zwei kurzzeitig lebende Kälber in Hamburg zu verzeichnen waren (Eltern?).

Und für Köln selbst habe ich noch gefunden, dass der dortige Bulle 1964 an Krebs starb. Und wie hieß der? Na klar: Roland.... (Die See-Elefanten-Historie zeichnet sich nicht gerade durch Einfallsreichtum bei den Namen aus!)

Köln hielt zudem ab 18.1.1964 etwa anderthalb Jahre lang 1,0 Klappmütze "Waldi". Über Klappmützen in Bremerhaven gab es sogar einen ganzen Artikel, aber ich glaube, die hatten wir im Forum schon mal abgehandelt?

Zudem sind in einer Kölner Zeitschrift zwei Baikalrobben in Amsterdam abgebildet.
(16.06.2006, 00:00)
Jennifer Weilguni:   Also an den "Stuttgarter" kann ich mich noch seeeehr lebhaft erinnern! Als Kind habe ich Charly immer ewig lange zugeschaut auch wenn das Becken schon für die damalige Zeit natürlich viel zu klein für den Dicken war. Falls sich noch einer für Kegelrobben interessieren sollte: In der Seehundstation in Norden/Norddeich in Ostfriesland haben sie neben zwei jungen Seehunden grade auch eine junge Kegelrobbe zum aufpäppeln da, die später dann allesamt wieder ausgewildert werden sollen. Na, da drück ich den drei Wonneproppen doch schon jetzt die Daumen!
(16.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Noch'n Nachtrag, weil inzwischen nachgeschlagen: Der erste Frankfurter See-Elefant wurde 1955 noch im Seelöwenbecken (heute Seebären) untergebracht. 1956 wurden die beiden "kleinen Seitengehege" der Robbenanlage (u.a. für Pinguine genutzt) abgerissen und eine Anlage speziell für See-Elefanten errichtet, in welcher der Bulle im selben Jahr Gesellschaft von einer jungen Kuh erhielt. Nach dem Tod des letzten See-Elefanten zogen dann dort Seehunde ein.

Bekommt jemand die See-Elefanten-Historie von Hagenbeck, Stuttgart und/oder München zusammen? Für Hannover schaue ich nochmal in die Jubiläumsbücher und Ruhes "Wilde Tiere frei Haus", denn hier gab es auch vor dem letzten Paar schon See-Elefanten. Und für Köln halte ich die Augen offen, wenn ich die Zeitschriften wegen einer Primaten-Gesamtliste durchforste. Vielleicht bekommen wir ja unser "Zuchtbuch" noch zusammen...
(16.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   P.S. Auf einer Postkarte habe ich mal gesehen, dass die Südlichen See-Elefanten mit Pinguinen vergesellschaftet waren.
(16.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Auch in Frankfurt wurde immer nur das selbe Becken für die See-Elefantenhaltung benutzt, das man extra zu diesem Zweck angelegt hatte. Vorher gab es an dieser Stelle wohl ein Seehundbecken?
(16.06.2006, 00:00)
IP66:   Noch interessanter ist eigentlich, daß die berliner Haltung von Anfang bis Ende in der selben Anlage des Robbenfelsens stattfand. Anscheinend hat man in Berlin das Artensammeln bei den Robben erst angefangen, als neben dem alten Robbenbecken vor dem Zebrahaus der Robbenfelsen mit seinen drei Becken entstanden war. Die Kapazität ist gleich geblieben bis zu den Umbauten vor einigen Jahrenm da Klös auch nur das Becken neu errichtet hat, das durch die Erweiterung der Freianlage vor dem Zebrahaus beseitigt wurde. Haben eigentlich die Recherchen ergeben, wo in Frankfurt die See-Elefanten einquartiert waren?
(16.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   So, jetzt muss ich langsam mal Notizen abarbeiten, sonst steige ich durch meine Schmierzettel allmählich selbst nicht mehr durch (siehe mein Lapsus mit der Elefantin in einem anderen Thread).

Fangen wir mal mit den Baikalrobben an, das geht schnell: Erster Zugang in Berlin 1970 (1,1), 1980 nochmal 0,2, 1984 1,2. 1985 starben alle drei Baikalrobben, und damit war die Haltung der Art beendet.

In seiner Geschichte gab es im Berliner Zoo bislang 24 (!) See-Elefanten (darunter ein Nördlicher), von denen 10 eigene Nachzuchten waren - allerdings bis auf 2 sämtlich Früh- und Totgeburten (was ja leider auch in anderen Zoos fast der Normalfall war).

Folgende See-Elefanten kamen in unterschiedlichem Alter in den Zoo Berlin:
1,0 Roland von Berlin (1930-1935)
1,0 Roland II (1935-1938)
0,1 Freya (1936-1939)
1,0 Roland III (1938-1944)
1,0 Nante/Roland IV (1955-1961, der einzige Nördliche See-Elefant)
1,0 Roland V (1962-1969)
0,1 Bollie (1962-1969)
1,0 1970 (kein Name erwähnt, starb noch im Ankunftsjahr)
0,1 Efa (1970-1978)
1,0 Bolle (1971-1980)
1,0 Eric (1977-1981, einziger zoogeborener Zugang aus Antwerpen)
0,1 Bolline/Nixe (1979-1994)
1,0 Sammy/Bolle (1983-1992)
1,0 Sharkey/Sharky (1993-1999)

Die Kuh Bollie wurde 1962 trächtig importiert und hatte eine Frühgeburt. Vom gleichzeitig angekauften Bullen Roland (V) gezeugt folgten 1964-1967 4 Totgeburten.

Auch die 1970 gekaufte Efa hatte noch im selben Jahr eine Frühgeburt. Mit dem Bullen Bolle folgten eine Totgeburt 1973, eine Lebendgeburt 1974 (das Kalb lebte aber nur knapp 3 Wochen) und schließlich das erste und einzige "aufgezogene" Jungtier Antje 1977. Für Antje wurde der in Antwerpen geborene Eric als Gefährte geholt, so dass der Zoo zeitweise 2,2 Südliche See-Elefanten im Bestand hatte. Leider nicht lange, denn Antje starb mit 7 Monaten.

Die letzte Nachzucht erfolgte 1986 von Sammy/Bolle und Bolline/Nixe, war aber wiederum eine Frühgeburt.

Zwei der Berliner Kühe starben nach Paarungsversuchen ihrer Bullen, eine davon an Darmperforation (!).

Zum Nördlichen See-Elefanten heißt es, dass 1955 insgesamt 5 Tiere dieser Art in 4 deutschen Zoos vorhanden waren. Den Frankfurter Bullen hatten wir ja schon, seine Kuh folgte erst 1956; also fehlen in unserer "Sammlung" noch 3 Tiere in 2 Zoos, und da hätte ich u.a. Hagenbeck ganz stark im Verdacht.

Sieht man sich die Reihe der Berliner See-Elefanten an, so wird dadurch der Haltungserfolg des Frankfurter Zoos mit seinem Paar Südlicher nochmal kräftig aufgewertet, selbst wenn auch dort keine erfolgreiche Zucht gelang!

Und zum Schluss: Schon vor Jahrzehnten äußerte Klös in einem der Jahresberichte nach einem Verlust, dass See-Elefanten anscheinend mit den in Zoos gebotenen Haltungsbedingungen nicht artgerecht haltbar seien, u.a. weil die kleinen Becken und der fehlende Seegang ihrem natürlichen Bewegungsbedürfnis im Wege stünden. Diese Erkenntnis hat Klös allerdings nicht davon abgehalten, bei unveränderten Haltungsbedingungen in der Folge noch mehrfach See-Elefanten anzuschaffen.

(16.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Bin noch dabei, die See-Elefanten-Geschichte des Berliner anhand der BONGO-Hefte aufzuarbeiten. Aber für andere selten gehaltene Arten kann ich schon mal Berliner Daten anbieten, denn in BONGO Nr. 6 von 1982 gab es einen Artikel über die Robben-Historie:

Der Zoo Berlin hat in seiner Geschichte nicht weniger als fünf Formen aus der Ringelrobben-Gruppe gehalten! Eine Ostsee-Ringelrobbe war 1846 sogar die erste Robbe überhaupt in Berlin. Ab 1932 wurden für 6-7 Jahre Ladoga- und Saima-Ringelrobben gehalten (beides Süßwasser bewohnende Unterarten), von 1963 bis 1968 Eismeer-Ringelrobben und ab 1970 Baikalrobben (das Aussterbedatum dieser Art habe ich noch nicht gefunden, bin noch am BONGO-Blättern...).

1910 und 1934 gab es je eine Mittelmeer-Mönchsrobbe; die erste lebte weniger als ein Jahr, über die zweite findet sich keine weitere Angabe.

1930 kam ein Paar Bartrobben, lebte aber nur wenige Monate.

1931-35 hielt der Zoo Walrosse; auf einem Foto sind vier noch sehr kleine Kälber dokumentiert.

Ab 1933 "war auch der Nördliche Seebär im Zoo vertreten" - über Stückzahl und Haltungsdauer wird nichts gesagt.

1964-66 wurde eine männliche Klappmütze gepflegt. Ein ebenfalls einzelner Südamerikanischer Seebär ging dagegen 1967 nach nur 14 Tagen ein...

Daneben gab einen Nördlichen und diverse Südliche See-Elefanten (dazu später mehr) sowie die weniger spektakulären Arten Kalifornischer Seelöwe, Südafrikanischer Seebär (immerhin 1939 Welterstzucht!), Seehund und Kegelrobbe (wobei diese ja allmählich spektakulärer, weil seltener WIRD).
(15.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Rekordhalter, was Nachzuchten in Deutschland angeht, müsste aber wohl Berlin gewesen sein, wo insgesamt 10 Jungtiere geboren wurden, von denen eins immerhin über sieben Monate gelebt hat, bevor es an einer Darmentzündung eingegangen ist... Wirklich erfolgreiche Aufzuchten sind wohl nur aus Stuttgart und Antwerpen bekannt, den Antwerpener Jungbullen bekam damals Berlin als Spielgefährten für das "langlebige" Kuhkalb... (Quelle : "Die Arche Noah an der Spree")
(14.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Wie Frankfurt erhielt auch Köln 1959 1,1 Südliche See-Elefanten. Im Buch "Der Kölner Zoo" heißt es dazu sinngemäß, dass von diesem Paar 1962 das "erste je in einem Zoo geborene" Kalb (wirklich?) zur Welt kam, allerdings nur ein paar Tage alt wurde.
(13.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   So, jetzt habe ich auch Daten zu den Frankfurter See-Elefanten. 1955 wurde 1,0 Nördlicher See-Elefant angeschafft, 1956 folgte 0,1. (Möglicherweise war das das einzige PAAR Nördlicher See-Elefanten in einem deutschen Zoo überhaupt?) Beide Tiere starben 1959, eins davon vermutlich an Hitzschlag.

Noch im selben jahr wurde ein junges Paar Südliche See-Elefanten angeschafft, mit dem Frankfurt zwar keine Nachzucht, aber eine im Vergleich zu anderen Zoos sehr eindrucksvolle Haltungsbilanz gelang: Die Kuh lebte bis 1973, der Bulle sogar bis 1979 (also 20 Jahre lang!) im Zoo; mit seinem Tod endete die See-Elefantenhaltung.
(10.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Guck mal in meinen Beitrag von vorgestern, da steht das alles drin...
(10.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Gibt es auch Erkenntnisse, wie lange sich die Baikalrobben und See-Elefanten in Wuppertal gehalten haben ???
(10.06.2006, 00:00)
IP66:   Baikalrobben auf der Pinguienanlage in Wuppertal sind nicht unwahrscheinlich. Die alte Anlage - das jetzige Krallenottergehege - was sehr klein, die neue Anlage - die, die jetzt durch jene oberhalb des Elefantenhauses ersetzt werden sollte - war für die frühen 70er schon sehr geräumig, die KÖnigspinguine standen im Kühlraum, und da war es schon naheliegend, das Becken mit größeren Tieren zu besetzen, zumal die Landfläche für die Pinguine schon damals kaum einsehbar war. Wuppertal hat sich mir bis in die 80er Jahre eigentlich als ein Zoo mit einem sehr "einfachen" Säugetierbestand eingesprägt, aber da sieht man, wie Erinnerungen und Vorurteile täuschen können.
(09.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Kann man sich eigentlich auch gar nicht vorstellen, zumindest bei manchen Seelöwenbullen in deutschen Zoos... Aber wenn man, zum Beispiel den alten "Gustav" aus Dortmund kennt, wird es schon einleuchtender !
(09.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Nicht nur "Roland", es gab wohl früher auch mehrere "Goliaths", und in Berlin kam dann "Bolle" als "Pflichtname" hinzu.

Eine neue Anlage müsste dann auch einen Sandstrand haben, denn die Tatsache, dass wohl in der Zoogeschichte schon mehrere Kühe von ihren Bullen bei der Paarung "plattgewalzt" wurden (gab es irgendwo auch schon mal bei Seelöwen oder Mähnenrobben!), dürfte ja mit dem allseits üblichen, unnachgiebigen Beton- bzw. Steinuntergrund zu tun haben....
(09.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Würde mich ja auch für eine neuerliche See-Elefantenhaltung in deutschen Zoos aussprechen, aber leider hat wohl kein Zoo genügend Fläche, um eine Anlage zu bauen, die in punkto Größe und vor allem Wassertiefe diesen faszinierenden Tieren gerecht werden könnte !

Übrigens scheint "Roland" ein beliebter Name für See-Elefanten gewesen zu sein (siehe z.B. Berlin)
(09.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Laut den Zooführern von 1972 und 1973 waren die Baikalrobben in der Pinguinanlage untergebracht! Und die Namen der Wuppertaler See-Elefanten (beides Südliche) fand ich auch: Der erste hieß "Roland", der zweite "Wupp".

Auch für Duisburg kann ich noch was nachtragen, nachdem ich nun auch noch Jubiläumsschriften und ein Buch durchforstet habe: Die ersten See-Elefanten (1,1 Südliche) kamen zur Eröffnung der Robbenanlage bereits 1958/59 in den Zoo. 1964 gab es eine Geburt, das Jungtier überlebte jedoch nicht, und bereits vorher hatte es eine Zwillings-Totgeburt gegeben.
(09.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @IP66: Das mit der Unterbringung der Baikalrobben habe ich mich auch gefragt - und dann gleich noch sechs Stück. DAZU muss ich jetzt noch mal in den - damals noch jährlich erscheinenden - Zooführern nachschauen, ob die eine Info enthalten.
(08.06.2006, 00:00)
Torben:   Lag die Erblindung vieler Robben damals nicht auch daran, dass früher kein Seewasser verwendet wurde? Die Kegelrobben in Duisburg hatten auch sehr stark getrübte Augen. Ob sie gänzlich erblindet waren, weiss ich allerdings nicht mehr. Bei meinem Schulpraktikum 1992 im Robbenrevier (nachdem ich die erste von zwei Wochen im Äquatorium absolvierte) wies mich der damalige Pfleger noch zurecht, weil ich bei der Fütterung der drei Kegelrobben den beiden mit den trüben Augen ihren Fisch immer direkt vor die Nase gehalten hatte, und er Angst hatte, sie würden mir die Finger abbeissen. Dabei waren die Tiere eigentlich sehr vorsichtig, als sie mir den Fisch aus der Hand zogen.

Was "Moritz" betrifft erinnere ich mich kaum noch und kenne ihn eiegntlich nur noch von Bildern. Nur eine zimlich verblasste Erinnerung habe ich noch aus Kindergartentagen. Dabei muss der See-Elefanten-Bulle aus dem Gehege ausgebüchst sein, jedenfalls robbte der Riese über den Besucherweg und die Kindergärtnerin hielt uns auf Abstand zu ihm. Ob er tatsächlich eine offen stehende Tür genutzt hat oder evt. einen Spaziergang unter Pflegerbegleitung gemacht hatte, kann ich leider nicht mehr sagen. Wie gesagt ist die Erinnerung sehr schwach und würde eigetlich eher in den Thread "nebulöse Zoo-Erinnerungen" gehören :)
(08.06.2006, 00:00)
IP66:   Da bin ich für die wuppertaler See-Elefanten doch nicht alt genug! Wo hat man die Baikalrobben denn untergebracht? Zur Robbenhaltung diente doch immer nur das Becken am unteren Ende des Norlandpanoramas, daß nach dem Krieg von seiner Felsdekoration befreit worden war. Nebenan gab es zwar noch eine eine kleine Pinguinanlage, aber in die hätten die Baikalrobben physisch nicht hineingepaßt. Immerhin verfügte die Robbenanlage wohl schon damals über eine Kette von Boxen, theoretisch wäre also Schichtdienst möglich gewesen. Die kölner Universitätsbibliothek hat die wuppertaler Jahresberichte ziemlich lückenlos, vielleicht können Sie Ihre Lücke via Fernleihe füllen.
(08.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Wie gesagt, "Moritz" hat mich immer schwer beeindruckt, aber deine Ausführungen bestätigen mich in meiner Annahme nie eine Kuh im Duisburger Zoo gesehen zu haben... Habe aber in Berlin Anfang der Neunziger noch ein Paar vorgefunden, bei dem der Bulle allerdings um einiges kleiner war als das Duisburger Tier...
(08.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   So, gestern abend habe ich reichlich Jahresberichte gewälzt (und mich prompt hie und da festgelesen).

Zuerst mal muss ich einen Fehler korrigieren, den ich selbst in die Welt gesetzt habe und der durch Wiederholung nicht richtiger wurde: Vom hannoverschen See-Elefanten-Paar starb nicht der Bulle zuerst, sondern die mit den Walrossen zusammen lebende Kuh, und es war auch der Bulle, der zum Schluss erblindet war. Sorry! 1974 kamen die Walrosse, 1976 starb die See-Elefantenkuh nach 5-jähriger Haltung, 1978 der Bulle, der schon seit 1967 im Zoo lebte und bei der Ankunft mindestens 3 Jahre alt war. Das somit mindestens 14 Jahre alte Tier war bei seinem Tod stark abgemagert (wog aber immer noch rd. 1000 kg), und bei der Sektion stellte sich eine fortgeschrittene Vergreisung heraus. Anderthalb Jahre vor seinem Tod war der Bulle erblindet.

Für Wuppertal habe ich Jahresberichte ab 1963, wobei mir nur der 65er fehlt. Schon 1963 ist 1,0 See-Elefant als Zugang erwähnt, 1967 wiederum 1,0; möglicherweise gab es also im "mir fehlenden Jahr" einen Abgang. 1971 ist ein Bulle (vermutlich also der zweite)gestorben, und damit endete die See-Elefantenhaltung. Im selben Jahr kamen übrigens 3,3 Baikalrobben in den Wuppertaler Zoo! Leider war ihnen kein langes Leben beschieden, 2,2 starben 1972, die letzten 1973.

Vom Duisburger Zoo habe ich Jahresberichte ab 1962, hier fehlt mir nur die 64er Ausgabe. 1962 gab es einen Zugang und einen Verlust ohne Geschlechtsangabe, 1963 und 1965 je einen Zugang (dito). Für 1967 wird erwähnt, dass es "in unserer dreiköpfigen Gruppe abermals ein totes Jungtier" gab. 1968 starb eine Kuh an den Verletzungen, die ihr der Bulle bei der Paarung zugefügt hatte. 1970 starben kurz nacheinander die zweite, 15-jährige Kuh und der nur unwesentlich jüngere Bulle, der bei seinem Tod 4,4 m lang war.
1971 kam ein neues Paar in den Zoo, dessen Kuh 1976 starb - auch hier durch den Bullen verursacht. Der Bulle "Moritz" lebte noch bis 1983 und war bei seinem Tod etwa 14 Jahre alt. Zu seiner Glanzzeit soll er 2 t gewogen haben. 1984 wurde dem Zoo ein neues Paar als Geschenk zugesagt, doch kam es nicht mehr dazu; es hätten nämlich Nördliche See-Elefanten werden sollen, aber aus den Auffangstationen in Kalifornien, die verletzte und verwaiste See-Elefanten betreuten, waren immer nur einzelne Bullen verfügbar, und so nahm man schließlich Abstand von einer erneuten Anschaffung. Auch da muss ich also eine meiner Aussagen aus dem Gedächtnis revidieren: Duisburg HATTE wohl nie Nördliche See-Elefanten, sondern WOLLTE sie lediglich.
Rechnet man die Nachzuchten nicht ein, hat es also in Duisburg insgesamt mindestens 5 Südliche See-Elefanten gegeben.
(08.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Ãœber die Duisburger See-Elefanten lese ich in den Jahresberichten nochmal genauer nach, die habe ich gestern wegen der Riesengürteltiere nur überflogen. Auf jeden Fall gab es mehr als drei Tiere seit 1962, und es gab sogar Geburten (ohne Aufzucht).

Der Wuppertaler Zooführer von 1968 zeigt sogar einen See-Elefanten als Titelbild, zwei Jahre später wurde das selbe Foto als Rücktitel verwendet. Auch da bin ich mit Jahresberichten gut bestückt, müsste ich mal raussuchen.
(07.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   @ IP66 :

Auf der Wuppertaler Homepage ist in der Historie ein Foto, auf dem ein See-Elefant in einer Schubkarre zum Gehege befördert wird... Gucks dir mal an... Muss aber halt noch ein Jungtier gewesen sein

Und wenn ich mich an den Duisburger Bullen erinnere, weiß ich nur, dass ich als Kind dachte, dass das wohl das größte Tier der Welt sein muss... Ist zwar schon lange her, aber ich weiß noch heute, wie beeindruckt ich von dem Brocken war...
(07.06.2006, 00:00)
IP66:   Seeelefanten in Wuppertal sind mir neu. Waren das Miettiere von Ruhe wie in Nürnberg oder Münster? In Köln gab es im Seelöwenbecken mehrere Einzeltiere hintereinander, das letzte habe ich als Kind wohl noch gesehen. Das war insofern interessant, als nicht nur ich, sondern auch der See-Elefant noch recht jung war, und ich bei meiner ersten Begegnung mit dem ausgewachsenen duisburger Männchen nicht glauben wollte, daß es sich um die selbe Art handelte.
(07.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Dennis: Walrosse und Seelöwen waren in Hannover nie miteinander vergesellschaftet. Im heutigen Becken der Kalifornischen Seelöwen gab es allerdings neben den Seelöwen und dem männlichen See-Elefanten über längere Zeit auch Mähnenrobben und wenigstens zeitweise auch Südafrikanische Seebären.

Die früher in Bremerhaven gehaltenen Nördlichen Seebären lebten übrigens meines Wissens vorher eine Weile in Gelsenkirchen.


(05.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Oha, das lese ich in diesem Thread, glaube ich, zum fünften Mal... (ist aber nicht böse gemeint) ;o)
(05.06.2006, 00:00)
Dennis:   @Zoosammler ich weiß nur das in dem heuteigen hannoveraner seelöwen becken gleichzietig mal die See-elefanten mit denn Walrösser, zusammen mit seelöwen gehalten wurden....
(05.06.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Moskau hat Nördliche Seebären und ich denke, die könnten auch neue Tiere beschaffen.
(04.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Das Berliner Tier ist in einer alten BONGO-Ausgabe in einem Robben-Artikel sogar abgebildet, zusammen mit anderen Kostbarkeiten wie z.B. einer Bartrobbe. Kümmert sich nicht irgendein Meeresaquarium am Mittelmeer um verletzte und verwaiste Mönchsrobben?

Wie schon mal erwähnt, stehen im Masterplan für die hannoversche Yukon Bay angeblich Nördliche Seebären. (Das "Nördlich" wurde zwar nirgends definitiv erwähnt, aber die anderen Arten würden in das Thema noch weniger passen als die vorhandenen Kalifornischen Seelöwen.) Weiß jemand, ob diese Tiere überhaupt aus irgendeinem Zoo/Ozeanarium zu bekommen wären?
(04.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Habe neulich mal gelesen, dass Berlin anno dazumal sogar mal (mindestens eine) Mönchsrobbe(n) gehalten hat... Gab es danach nochmal Mönchsrobben in europäischen Zoos ? Und warum wird da keine Erhaltungszucht angestrebt ???
(04.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Vermutlich dürfte auch Gelsenkirchen zu den vorübergehenden Haltern gehört haben?

@Zoosammler: Unvorstellbar, aber wahr - habe ich an anderer Stelle schon mal ausführlich dargelegt, daher hier in Kürze: Zuerst 1,1 Südliche See-Elefanten und 1 Walross im noch heute bestehenden, eigentlich für Seehunde gebauten Becken. Nach dem Tod des Walrosses kam das junge Paar Boris und Tanja, beide hatten bei ihrer Ankuft nicht mal Seehundgröße. Zu ihren Gunsten (und vielleicht auch, um sie nicht durch den großen Bullen zu gefährden) wurde der männliche See-Elefant zu den Seelöwen umquartiert, die Kuh blieb bei den Walrossen und überlebte ihren Partner um ein paar Jahre. Bei ihrem Tod hatten die Walrosse noch nicht ihre endgültige Größe erreicht, aber das Becken war natürlich trotzdem die reinste Batteriehaltung....
(03.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   De letzte deutsche See-Elefant lebte in Berlin bis 2000. Der vorletzte in Stuttgart.
@Michael, Leipzig hatte einen See-Elefanten in dem Becken, in dem heute noch die Robben sind. Und der alte Münsteraner Zoo hatte auch einen See-Elefanten.
(03.06.2006, 00:00)
Zoosammler:   Wann verschwand denn der letzte Seeelefant aus deutschen Haltungen?

Hannover hatte mehrere Seeelefanten gleichzeitig? Wo denn? Etwa in der Walrossbadewanne, die schon für ein Walross (!) mehr als klein ist - und bei Tanjas hohem Alter muss man dann ja schon fast vermuten, dass zeitgleich auch noch Walrösser gehalten wurden! Ich finde das unvorstellbar.
(03.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Ohne Anspruch auf Vollständigkeit aus dem Gedächtnis und für deutsche Zoos: München, Stuttgart, Frankfurt, Duisburg, Hannover, Hagenbeck. Wegen Köln müsste ich in alten Zooführern usw. nachschlagen, würde mich aber wundern, wenn dort nie welche gehalten wurden. Und für die Vor-DDR-Zeit hätte ich Leipzig noch in starkem Verdacht. Zeitweise stellten Tierhändler wie Ruhe ihre See-Elefanten sogar auf Volksfesten wie dem Münchener Oktoberfest zur Schau....

Mindestens Hagenbeck, Duisburg und Berlin hatten meines Wissens - aber nie gleichzeitig - sowohl Nördliche als auch Südliche See-Elefanten.

Die Haltungen beschränkten sich fast ausschließlich auf importierte Tiere, da es zwar hin und wieder zu Geburten kam (mindestens in Stuttgart, Berlin und Hannover), aber die Aufzucht fast nie gelang. Ein Stuttgarter Jungtier wurde immerhin ein Jahr alt, und wenn ich mich recht erinnere, erhielt der Zoo Berlin früher aus Antwerpen einen dort geborenen Jungbullen (Eric oder so?).

Manche Haltungen beschränkten sich auch auf Einzeltiere (oft Bullen), oder nach dem Tod eines Tieres aus einem Paar wurde kein Ersatztier geholt bzw. das eigene nicht in einen anderen Zoo gegeben. Mit mehr als einem Paar angefangen hatte m.W. nur Duisburg (1,2).
(03.06.2006, 00:00)
Dirk K:   Hier im Forum wird öfters erwähnt, Seeelefanten wären früher fast Standardtiere gewesen. Da meine Zooerfahrungen noch nicht sehr weit zurückliegen, weiß ich nur von Haltungen im Zoo Berlin und in Wuppertal. Wo wurden diese faszinierenden Tiere denn noch gehalten und wann begann das Aussterben dieser Art?
(03.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Na dann mal los!
(16.01.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Also müssen wir sie doch nach Berlin holen. Auf dem Berg dürfte es vielleicht ein wassertechnisches Problem geben. Aber da ja lt. Lageplan auch Otter und Biber geplant sind, ist womöglich doch was drin. Früher war in Berlin der ganze Bereich zwischen Pinguinklippen und Möwenkuppel für Polar- und Wassertiere vorgesehen. Aber in der Ecke geht wohl jetzt nix mehr.
(15.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Also wieder ein "Schwund"....
(12.01.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Leider zu spät. Deren Gehege ist für Basstölpel umgebaut.
(12.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Ich habe mal was Hochinteressantes über einen Trainingserfolg ganz besonderer Art in Amerika gelesen, und zwar von Karen Pryor, der "Erfinderin" des Clicker-Trainings.

In einem nicht namentlich genannten Zoo gab es einen Wolf, der aus unbekanntem Grund vermied, den Gehegeteil zu durchlaufen, der den Zoobesuchern am nächsten lag, obwohl die Haltungsbedingungen im Ganzen optimal schienen. Diesem Wolf wurde nun per Clicker-Training und entsprechenden kleinen Belohnungen (ohne Zwangsmaßnahmen und ohne Bertreten des Geheges, anfangs auch ohne Publikum) beigebracht, einen bestimmten Weg vor einem Gebüsch entlang zu laufen, womit er sich dem Publikum auf attraktive und fotogene Weise zeigte, ohne sich dort länger aufhalten zu müssen. Nach relativ kurzer Zeit war das Sich-zeigen vor Publikum für den Wolf "positiv besetzt" und kein Problem mehr.

Mit solchen "Tricks", die nun wirklich nichts mit circusartiger Dressur zu tun haben, ließen sich sicherlich viele Zootiere für den Besucher in ihrem eigenen Gehege (!) interessanter präsentieren, ohne auch nur wesentlich in ihr natürliches Verhalten einzugreifen.

Die Gürteltiere in Hannover sind übrigens auch per Clicker trainiert worden... Also ran an die Rostocker Kegelrobben!
(12.01.2006, 00:00)
Hannes:   Das ist wahr.
Man nehme nur mal die dressierten Gürteltiere in Hannover.
(12.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Eigentlich ist ja jedes Tier auf irgendeine Weise "dressierbar" - bei vielen hat man sich bloß noch nicht die Mühe gemacht, das "Wie" herauszufinden. Und eine Dressur bzw. ein Training kann ja im einfachsten Fall daraus bestehen, ein ansonsten selten in Aktion sichtbares Tier quasi auf Fingerzeig hin vor den Besucher zu bringen.
(12.01.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   Eine tolle Kegelrobbendressur ist im Zoo Münster zu sehen.
(12.01.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Und wenn Kegelrobben viel unter Wasser schwimmen, was ich aus Rostock bestätigen kann, dann sollte man sie eben auch in Becken mit Unterwassereinblick präsentieren. Vielleicht kann man sie ja auch dressieren und es hat nur noch keiner versucht?
(12.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Soll ich mal raten? Seehunde entsprechen eher dem Kindchenschema als Kegelrobben und sind somit "marktfähiger"....

Der frühere Seehundpfleger aus Rheine hat mal in einem Artikel (in "Arbeitsplatz Zoo"? Bin mir nicht sicher.) angeprangert, dass die Heulerstationen an der Nordsee im Prinzip eher aus Tourismusgründen unterhalten werden als wirklich den Tieren dienen. Da junge Seehunde angeblich nur sehr kurze Zeit betreuungsbedürftig sein sollen, bestünde gar keine Notwendigkeit, sie monatelang (und zwar während der Touri-Saison...) "einzubehalten".
(10.01.2006, 00:00)
Sven P. Peter:   Im Zoo von Mönchengladbach leben 2 Kegelrobben zusammen mit einem Seehund.
(10.01.2006, 00:00)
IP66:   Ich finde es schon ziemlich skandalös, daß allenthalben die Kegelrobben den Seehunden Platz machen müssen, obgleich die Anlagen auch für sie nutzbar wären. Man mag ja verstehen, daß die Haltung von Seeelefanten zumindest derzeit schwierig ist und aufgegeben wird, aber hier verschwindet eine interessante Art, die sich durchaus fortpflanzt und langlebig ist.
(10.01.2006, 00:00)
Stefan Schubert:   Kegelrobben sind desweiteren im Zoo Paris-Vincennes und im Zoopark Chomutov zu finden!
(03.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Die Geschichte, dass die heutige Robbenanlage eigentlich für Krokodile gedacht war, habe ich von einer offiziellen Führung durch den Leipziger Zoo! (Ist zwar ein paar Jahre her, aber solche Infos dürften nicht verjähren...)
(02.01.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Ich hab mir mal trotz fehlender Französisch-Kenntnisse die Zooberichte bei www.leszoosdanslemonde.com reingezogen. Und da ist bei Oceanopolis Brest die Rede von Phoque annele und Phoque du Groenland, was ja wohl Ringel- und Sattelrobbe heißen soll. Hab leider nicht entziffern können, ob diese Arten dort gehalten werden und aus der Homepage des Parks selbst wurd ich auch nicht schlauer. Vielleicht könnte jemand von euch mit besseren Sprachkenntnissen sich da reinklicken.
Mindestens eine Ostsee-Ringelrobbe gab es zu meiner Kinderzeit auch im Rostocker Zoo.
@Michael Mettler: zum Leipziger Baikalrobbenbecken meine ich, dass es schon immer für Robben sein sollte. Die Leipziger haben auch schon mal über eine Alligatoren-Freianlage geredet, aber das sollte auf der anderen Giebelseite des Terrariums stattfinden. Oder hab ich da ne Bildungslücke?
(02.01.2006, 00:00)
Michael Amend:   @Anrdeas Hartung
See-Elefanten sind sowohl in europäischen als auch in amerikanischen Zoos "ausgestorben"Obwohl ich diese beeindruckenen Robben absolut fasziniernd finde(wer erinnert sich nicht an den mächtigen"Charly"in STuttgart),begrüße ich das sehr, d
(02.01.2006, 00:00)
Andreas Hartung:   Kegelrobben sah ich im Juli 1999 als einzige Robbenart im schwedischen Tierpark BorÃ¥s in einem grossen, naturnahen Weiher, wo es eine originelle Art der Schaufütterung gibt: Zu bestimmter Uhrzeit können Besuchergruppen gegen Bezahlung auf einem kleinen, mit Rapsöl betriebenen Boot auf den Weiher fahren und dort die Fütterung durch den Pfleger hautnah miterleben!
Gibt es eigentlich in Antwerpen noch Südliche See-Elefanten? Weiß nur, dass es dort 1990 mal welche gab.
Und gehören eigentlich alle in europäischen Zoos gehaltenen Seehunde zum Ostatlantischen Seehund (Phoca vitulina vitulina)?
Was die Baikalrobben betrifft, so schreibt Wandrey in seinem Buch "Die Wale und Robben der Welt", dass sich diese in Zoos nicht sehr gut halten, wobei vielleicht ihr häufiger Aufenthalt in sehr grossen Tiefen eine Rolle spielt. Sie leben ja auch im See besonders an den tieferen Stellen.
(02.01.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Ich erinnere mich an Kegelrobben im Tierpark Kleve und im Zoo Rostock (dort in dem Becken neben der Eisbärenanlage). Die Haltungen in Berlin (Zoo) und Duisburg sind dagegen bereits Geschichte.

Wenn der Tierpark Berlin weiterhin seinem Konzept folgt, Publikumsmagnete an möglichst weit voneinander entfernten Stellen im Park unterzubringen, sollte er vielleicht mal über eine Kegelrobbenanlage im noch zu bauenden Parkteil für amerikanische Bergtiere nachdenken! Schließlich gehört die Art auch zur nordamerikanischen Fauna und lebt gern an felsigen (Steil-)Küsten, passt also im weitesten Sinne in die Definition "Gebirge". Zudem fehlen Robben im Tierpark völlig, und die Art würde das Spektrum im Zoo nebenan ergänzen....
(02.01.2006, 00:00)
Dirk K:   Kegelrobben gibts noch in Münster in einer kleinen Anlage neben der ZoOrangerie. Obwohl den Weibchen die Pille verabreicht wird, gabs auch letztes Frühjahr Nachwuchs. Züchten will man jedoch eigentlich nicht da es ja kaum Abnehmer gibt und die Tiere auch nicht ausgewildert werden können.
(01.01.2006, 00:00)
Zoosammler:   @IP66: Vor langer Zeit gab es in Bremerhaven eine Klappmütze, der heute mit einer Statue gedacht wird, auch in Hamburg , wenn ich mich nicht irre. Dazu gibt es hier irgendwo im Forumsdickicht auch einen Beitrag.
Wie sieht es in Europa/Deutschland eigentli
(01.01.2006, 00:00)
Michael Amend:   Was beweist, das es durchaus richtig war, die See-Elefantenhaltung im Zoo aufzugeben.Und wer See-Elefanten sehen will, ein Flugticket nach L.A kostet wirklich nicht die Welt, und vor dort aus ist es nicht weit nach Piedras Blancas, zur See-Elefantenkolonie.
(31.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   In der von mir zitierten Erhebung waren ja auch kanadische Ozeanarien involviert. Ich vermute stark, dass die Steller-Seelöwen, Klappmützen, Nördlichen Seebären, Sattelrobben und die Ringelrobbe auf deren Konto gingen.
Interessanterweise war übrigens die Vergleichzahl von 1976 (also drei Jahre davor) bei den Nördlichen See-Elefanten mit 32 Tieren noch fast doppelt so hoch wie 1979.
(31.12.2005, 00:00)
Michael Amend:   Das liest sich nicht schlecht, die Frage ist, wie lange all diese Tiere überlebt haben.Im Jahr 2005 liest sich der US-Robbenbestand etwas bescheidener:
Kalifornischer Seelöwe,Kegelrobbe,Europäischer Seehund,Amerikanischer Seehund, Mähnenrobbe, Südamerikanischer Seebär, Südafrikanischer Seebär,Walroß.Diese Arten habe ich alle gesehen,es dürften kaum mehr Arten sein.
(31.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Beim Blättern in einem älteren "International Zoo Yearbook" bin ich zufällig über eine Datenerhebung gestolpert, die marine Säugetiere in nordamerikanischen Tierhaltungen (USA und Kanada) behandelte. In der Tabelle wird nach Zoos und Aquarien/Ozeanarien unterschieden (leider ohne sie namentlich zu erwähnen), die Zahlen stammen vom Sommer 1979. Neben diversen "normalen" Robbenarten gab es damals in den Zoos 2 Südamerikanische Seebären, 1 Nördlichen Seebären, 1 Walross und 4 Baikalrobben. Interessanter wird es bei den Ozeanarien: 23 Nördliche Seebären, 12 Steller-Seelöwen, 18 Walrosse, 1 Ringelrobbe, 4 Sattelrobben, 1 Seeleopard, 19 Nördliche See-Elefanten und 4 Klappmützen, von denen eine bereits 3 Jahre vorher bei einer entsprechenden Erhebung vorhanden war!
(29.12.2005, 00:00)
Steffen Kohler:   @Michael Mettler: Ich erinnere mich in einer alten Panthera- Ausgabe gelesen zu haben, dass noch keinem Zoo die Zucht von Baikalrobben geglückt ist.
(26.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Wie stehts eigentlich mit dem Robben-Artenspektrum in den US-Zoos?
(25.12.2005, 00:00)
Stefan Schubert:   Ringelrobben sind derzeit noch in Burger´s Zoo, Arnhem zu sehen.
(24.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Hat irgendein Zoo dieser Welt schon mal Baikalrobben gezüchtet? Ich kenne nur mehrere Haltungen ohne Zuchterfolg, neben der noch bestehenden in Leipzig die früheren in Antwerpen und in beiden Berliner Zoos. Allein diese waren ja schon sehr unterschiedlich erfolgreich: Der Zoo hielt nur wenige Individuen, diese dafür z.T. sehr lange, während der Tierpark Gerüchten zufolge um die zwanzig Robben "verbrauchte", bis die Haltungsversuche aufgegeben wurden.

Interessant übrigens, dass zwei dieser vier Haltungen eigentlich falsche Planstellen besetz(t)en: Die Baikalrobben im Berliner Zoo lebten in einem kleinen Becken neben den Bibern (inzwischen deren Anlage hinzugefügt), das ursprünglich für Fischotter gebaut worden (und für diese NOCH schlechter geeignet) war. Und das Leipziger Gehege am Aquarium sollte ursprünglich eine Freilandanlage für Krokodile darstellen...

Auch bei den Robben wird die Tendenz bestimmt dahin gehen, dass die meisten Zoo nur noch eine Art halten werden (falls sie es nicht schon tun).
(23.12.2005, 00:00)
Denny Lohse:   BAIKAL ROBBEN sind im zoo von leipzig zu finden. werden außerhalb russlands nirgend wo gehalten. also sehr selten. das deschlechterverhältniss beträgt 0,2.und sind seit ca 1990 in leipzig. damit schönen gruß an raisa und vera
(23.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Nördlicher Seebär ist die korrekte Artbezeichnung, es ist tatsächlich die am weitesten im Norden lebende Seebären-Art (Bering-See). Ich weiß nicht, ob es nur Wunschdenken ist oder ein konkreter Plan, jedenfalls ist dieser Artbegriff von Seiten des hannoverschen Zoos in Bezug auf den endgültigen Tierbestand von "Yukon Bay" gefallen!

Die einzige Ringelrobbe, die ich mal gesehen habe, lebte mit Seehunden zusammen im Außenbecken des Institutes für Meereskunde in Kiel. Sie gehörte zu der in der Ostsee heimischen Unterart. Das war aber auch schon Anfang der 80er, und das Duisburger Tier habe ich leider nicht erlebt.

Neben besagter Ostsee-Ringelrobbe kenne ich aus dem besagten Zeitraum folgende Robbenformen aus deutschen Zoos: Atlantisches und Pazifisches Walross (wenn es denn stimmt, dass "Antje" ein Atlantisches war), Mähnenrobbe, Kalifornischen Seelöwen, Südafrikanischen und Südamerikanischen Seebären (für den Nördlichen kam ich leider zu spät nach Bremerhaven, die Tiere waren übrigens meines Wissens vorher im Ruhrzoo), Seehund, Baikalrobbe, Kegelrobbe und Südlichen See-Elefant. Dazu aus Harderwijk den Steller-Seelöwen.

Über Klappmützen gab es hier übrigens auch schon mal eine Diskussion!
(23.12.2005, 00:00)
IP66:   Es gab hier einmal eine Diskussion über Seeleoparden, aber mittlerweile sind ja selbst einst gängigere Robbenarten wie Mähnenrobben und See-Elefanten aus unseren Zoos verschwunden. Wie sieht es eigentlich aus mit Klappmützen, Mönchs- Sattel- und Ringelrobben - oder Krabbenfressern. Ich habe in Bremerhaven noch "nördliche Seebären" gesehen, was auch immer das zoologisch war, aber an Klappmützen kann ich mich auch dort nicht erinnern. Aus Duisburg ist mir auch noch eine - allerdings zum Zeitpunkt des Gesehenwerdens schon halbtote - Ringelrobbe in Erinnerung.
(23.12.2005, 00:00)

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