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Ententeiche/Vogelwiesen



Shensi-Takin:   Warum nicht jeder Pelikan für Gemeinschaftshaltungen geeignet ist;):
http://www.youtube.com/p.swf?video_id=QNNl_uWmQXE&eurl=http%3A//www.google.de/search%3Fhl%3Dde%26q%3Dpelican%2Beats%2Bbird%26meta%3D&iurl=http%3A//img.youtube.com/vi/QNNl_uWmQXE/2.jpg&t=OEgsToPDskIp9tKs2L_MyelhKMvZwpsL
(26.05.2007, 09:28)
Konstantin Ruske:   leider gab es im Vogelpark Niendorf bei vielen bemerkenswerten Nachzuchten noch keinen Nachwuchs bei den sattelstörchen. Wohl hatte ein Paar sich zusammengefunden und immerhin schon ein nest gebaut, dieses wurde aber von Hilfsarbeitern als Müll entfernt- mehr passierte bisher nicht. Nachzuchten gab es schon mehrfach in Dallas / Texas, in Europa aber noch gar nicht. ob also befruchtete Eier bei kupierten sattelstörchen enstehen, müßte noch geklärt werden. Gruppenauswahl ist auf alle Fälle immer gut, hat aber bisher auch bei hagenbeck, die ja immer mehrere Sattelstörche hatten, noch zu nichts geführt. leider gab es auch in Niendorf Verluste bei sattelstörchen, so daß die Gruppe nicht mehr ganz so groß ist.
(16.12.2005, 00:00)
IP66:   Im Vogelpark Niendorf gab es doch bei kupierten Sattelstörchen eine ganze Reihe von Nachzuchten, wohl, weil man die Paare sich in einer Gruppe bilden ließ und sie nicht aus dem Lieferkatalog zusammenstellte. Dies scheint mir auch bei Kranichen einen möglichen Weg vorzustellen. Damit ein Kranich wirklich fliegt, braucht er ja doch eine sehr große Voliere. Der hier geäußerten Ansicht, daß viele Ententeiche lieblos gestaltet und besetzt sind, kann ich zustimmen. Die Kombination Ente+Flamingo auf einem großen Weiher wie in Dortmund scheint mir aber praktikabel, wenn genügend Rückzugsflächen zur Verfügung stehen, die sortierten Teiche in Wuppertal oder Friedrichsfelde scheinen mir aber auch eine gute Lösung. Wenn man die Besucher anleitet, interessieren sie sich auch für die Unterschiede der einzelnen Arten, die ja auch die Beobachtung von Tauch- und Balzverhalten ganz gut gestatten. Dafür, daß in vielen Zoos Braut- und Mandarinenten frei leben, habe ich bisher nur sehr wenige Bastarde gesehen. Es kann auch sein, daß ich nicht gut genug darauf achte, aber bei den Balzgemeinschaften der Mandarinerpel habe ich noch nie einen Brauterpel mitbalzen sehen.
(16.12.2005, 00:00)
Konstantin Ruske:   Aktuell Tanggänse ( und auch Schuppensäger) bei Kolbe, aber in keinem deutschen Zoo. Die Tanggänse sind übrigens extrem aggressiv gegenüber ihrem Betreuer,haben oft Brustverletzungen durch Angriffsanfliegen gehabt, also vielleicht für zoohaltung nicht so gut geeignet? Habe dies allerdings von den früher kurzzeitig im Tierpark gehaltenen Tieren nicht gehört. Die tiere von kolbe, die aus der Wildbahn stammen, sind jetzt geschlechtsreif, und man wartet auf Kücken. Habe aktuelle Fotos gesehen, Tiere sehen prächtig aus, haben großen Schauwert.
(16.12.2005, 00:00)
Norbert K:   Lappenentenhaltung außerhalb von Australien ist immer gescheitert.Oft lag es daran das die Gehege zu klein waren.Schuppensäger sind auf dem Markt gerade aus Holland.Doch gibt es noch viele Eierdiebstähle aus der Natur,die dann als Nachzuchten verkauft werden.Und was dazu kommt.Ein bekannter hat aus dem Osten sogenannte NACHZUCHTEN gekauft und ein paar Wochen später wurden sie gestolen.
(16.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   @Hannes: Angeblich soll die Flamingokolonie am Rhein sogar drei Arten bzw. Unterarten von Großflamingos enthalten, so dass mindestens eine dritte "Gründerquelle" vorhanden gewesen sein muss, denn als Irrgäste kommen nur Rosaflamingos in Frage, und Rheine
(15.12.2005, 00:00)
Karsten Vick:   Nach dem was ich weiß, nicht außerhalb ihrer Heimat Australien.
Aber, wenn wir schon mal dabei sind, vor einigen Jahren war mal von importierten Tanggänsen und Schuppensägern die Rede. Hat die schon mal jemand gesehen?
(15.12.2005, 00:00)
Norbert:   ich wurde heute gefragt, ob irgendwo noch Lappenenten (Biziura lobata) gehalten werden. Ich wüßte nicht, wo. Vielleicht kann dieses Forum helfen?
(15.12.2005, 00:00)
Hannes:   Also aus eigener Erfahrung weiß ich (und von mehreren Züchtern) das enten und auch wildenten schlechte und nervöse brüter sind und daher wird die zucht auf den meisten teichen schwer fallen aber wie schon gesagt bei einigen weniger seltenen arten stört das eher weniger. das mit den wachteln ist wahr aber die farge ist immer unter was für umständen die tiere leben.
bei mir hat es nie geklappt mit den chin. zwergwachteln bis eine bodenbedeckende pflanze an einem teil der voliere gewuchert hat und zack es lief wie geschmiert.
Ach ja und wo wir grad bei anekdoten sind,
im Rheinenser Venn lebt die nördlichste Flamingokolonie der welt aus angeblich Zugvögeln(kommen die bei uns vorbei?)und ausbrechern aus dem Naturzoo Rheine.
(15.12.2005, 00:00)
Susanne:   @Michael Mettler
Sorry, hab mich wohl unklar ausgedrückt. Ich meinte weniger die natürlichweise auftretenden Farbvarianten, sondern die durch Kreuzung mit Haus- und Zierenten entstandenen Schecken u.a. bei Stockenten.
(15.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   In Wuppertal werden z.B. fast alle Schwimmvogeleier eingesammelt, da früher die Verluste durch Nesträuber zu groß waren. Lediglich die wehrhaften Schwäne und manche Gänse und Kasarkas schaffen es (nicht nur hier) ohne Handaufzucht.

Apropos Schwäne und noch einmal zu den Farbmutationen: Auch vom heimischen Höckerschwan gibt es eine gar nicht so selten anzutreffende Farbvariante. Die ist allerdings zwischen ihren Artgenossen recht unauffällig, denn es handelt sich um Weißlinge (kein Scherz!). Erkennbar sind die "Fehlfarben" nur im Jugendgefieder, das normalerweise grau ist, bei diesen Individuen aber weißlich. Beim erwachsenen Höckerschwan ist der Unterschied nicht zu sehen (erinnert etwas an den Witz mit dem Flaggenmotiv "weißer Adler auf weißem Grund"...)

Zu "Sambesi": Nilgänse waren schon vor dem Umbau im Zoo vertreten und haben regelmäßig gebrütet. Zudem gibt es im Raum Hannover eine größere Freilandpopulation von Nilgänsen, von denen einige auch den Zoo aufsuchen (gilt übrigens auch für Mandarinenten, von denen welche im benachbarten Stadtwald, der Eilenriede, leben.) Die nach dem Umbau angeschafften Graukopfkasarkas waren zunächst recht gesellig, nach vollzogener Eingewöhnung verteilten sie sich jedoch über das Zoogelände - und der "Fluss" war wieder leerer. Der Versuch mit den beiden kleinen Entenarten ging wie geschildert schief. Beim nächsten "Einkauf" griff man dann zu einer bunten Mischung ohne Rücksicht auf geografische Zugehörigkeit. Immerhin wurden hier inzwischen erfolgreich Gelbschnabelenten gezüchtet, die in Zoos keineswegs alltäglich sind.

Durch die Gemeinschaftshaltung entstehen häufig Mischehen, und in Hannover eine besonders kuriose: Hier sind ein Brauterpel und eine Nilgans liiert. Bin sehr gespannt, ob das eines Tages originelle Bastarde gibt - bis zum Nestbau hat es das Paar schon gebracht....
(15.12.2005, 00:00)
Ollo:   Ich bin eigentlich auch davon ausgegangen, daß auf den Gemeinschaftsanlagen eher gar nicht gezüchtet wird. Einmal wegen des durch die Ãœberpopulation verursachten Stresses, und dann vor allem wegen der Verluste durch Räuber.

Der Sambesi in Hannover sah zunächst ja schön ordentlich aus. Ich hatte mich sehr gefreut, daß da keine Entenarten angesiedelt wurden. Dann kamen glaube ich zwei Kasarka-Arten, und dann leider immer mehr.
(15.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   ...was vergessen: Sollte moderne ("zeitgemäße") Zootierhaltung nicht auch die natürliche Aufzucht beinhalten? Naturbruten von z.B. Entenvögeln sind aber außerhalb von Volieren nur selten erfolgreich, sei es wegen Feinddruck (Krähen, Elstern, Füchse, Marder) oder wegen der Gehegepartner (aggressive Schwimmvögel oder Küken fressende Störche und Pelikane).

@Susanne: "Fehlfarben" werden negativ überbewertet. Wenn in der Natur Farbabweichungen auftreten, gibt es drei Möglichkeiten:
1. Der Träger wird schnell ausgemerzt oder kommt nicht zur Fortpflanzung, weil er von den "normal" gefärbten Artgenossen nicht akzeptiert wird. Die Farbe kann sich also nicht durchsetzen.
2. Der Träger hat keine Nachteile durch seine andere Farbe, und es entsteht eine gemischte Population. Gerade bei Vögeln nicht selten, so gibt es von mehreren Reiherarten weiße und graublaue Morphen in der selben Kolonie. (Schwarze Panther und Leoparden sind Beispiel aus dem Säugerbereich.)
3. Die neue Farbe bringt dem Träger sogar Vorteile, z.B. wegen besserer Tarnung, mehr Aufmerksamkeit bei Sexualpartnern, besserer Hitzereflexion usw. Dann setzt sie sich schnell durch und verdrängt unter Umständen sogar die bisherige Färbung - oder es bildet sich allmählich eine eigene Unterart und schließlich Art heraus. Man darf davon ausgehen, dass auch Schneegänse oder die weißen Schwanenarten auf anders gefärbte Vorfahren zurückgehen, somit also auch irgendwann mal als "Fehlfarben" anfingen.
Farbmutationen gehören somit meiner Meinung nach zur genetischen Vielfalt. Wer sie abwertet bzw. aus (Erhaltungs-)Zuchtprogrammen aussortiert, behindert in gewissem Sinne den möglichen Fortlauf der Evolution!
Was dabei heraus kommt, wenn man das Optische in der Zucht überbewertet und höchst vitale, aber leider nicht dem (menschlichen!) Ideal entsprechende Tiere von der Zucht ausschließt, beweist uns ein Blick auf die Rassezucht verschiedenster Haustiere. Selbst Wildenten und -hühnervögel werden ja auf Liebhaberschauen bewertet, also bewusst oder unbewusst in einen Rassestandard hinein gedrängt. Wer sagt denn, dass eine wildfarbige, aber anderweitig mit "Fehlern" behaftete Mandarinente für eine Wiederansiedlung besser geeignet ist als eine vitale, aber "leider" weiße?

Wie ist es überhaupt mit dem Brutpflegetrieb bei jenen Vogelarten, die wegen der Wiesen- und Teichhaltung seit jeher künstlich erbrütet werden? Von Zwerg- und Japanwachteln weiß man ja, dass es kaum noch selbst brütende Individuen gibt, weil sich "schlechte Eltern" nicht ausselektieren konnten - schließlich wurden auch ihre Nachzucht durch Kunstbrut "gerettet" und konnte ihre Gene weitergeben. Ist so etwas auch von z.B. Enten bekannt? Das dürfte Wiederansiedlungen in erheblichem Maße erschweren.
(15.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Bei einer nach speziellen Bedürfnissen sortierten Unterbringung der Vögel ist die Erfolgsquote sehr hoch. Auch in Wuppertal werden ja z.B. die nordischen Enten und die diffizileren Arten "unter sich" gehalten, und die Aufzuchtzahlen sprechen Bände. Leider halten es aber viele Tierparks nicht so, und ich habe auch nicht den Eindruck, dass "Parkgeflügel"-Nachzuchten in manchen Zoos überhaupt angestrebt werden.
Kurze Anekdote, wenn auch schon einige Jahre her: Als im Zoo Hannover seinerzeit die große Greifvogelvoliere gebaut wurde, erzählte mir ein damaliger wissenschaftlicher Assistent, dass man dafür auch drei Marabus bestellt habe. Auf meine Frage, ob denn auch die beiden bereits auf der Stelzvogelwiese vorhandenen Marabus in die Voliere umziehen würden, damit sich eventuell Paare bilden, kam die verwunderte Antwort: "Aber wir wollen doch keine Marabus züchten...."
Seit der Neuausrichtung des Zoos gibt man sich übrigens mit gefiederten Bewohnern mehr Mühe, die Zahl der gezüchteten Arten und der Jungvögel ist seitdem deutlich gestiegen. Leider gilt aber bei Entenvögeln auch hier nach wie vor das "Bunte-Tüte-Prinzip" - man nehme ein paar von allem, was zu bekommen ist, Hauptsache, auf dem "Sambesi" wird es schön bunt. Viele Entenarten werden in Hannover nur in einem Geschlecht gehalten.... Und der Versuch, "Sambesi" mehr afrikanisch zu färben, schlug fehl: Eine nicht geringe Zahl von Kap- und Hottentottenenten ist "verdunstet", also spurlos verschwunden.

Was das angeblich schmerzlose Kupieren betrifft: Genau dieses Argument verwendeten die Rassehundezüchter auch immer....
(15.12.2005, 00:00)
Konstantin Ruske:   Ich kann mich " IP66" da nur anschließen. Bei der im tierpark berlin ja sehr systematisch betriebenen Entenhaltung gibt es bei fast allen Arten immer sehr gute ergebnisse ( siehe jahresberichte), und auch auf Seen und Teichen im freiland beobachte ich immer verschiedene arten ( natürlich nicht so viele und aus so unterschiedlichen Gebieten), so daß die präsentation von mehreren Arten auf einen Anlage nicht unnatürlich ist. Und als ambitionierter Gänsevogelhalter wied er Tierpark haben wir auch Einzelanlagen ( etwa für manche schwäne, seltenere Entenformen), teilweise geographisch ausgerichtete Teiche ( südamerika, Nordische Enten) und sehr große winterquartiere und Aufzuchtanlagen hinter den kulissen. inssgesamt kann diese recht konservative entenvogelhaltung also eigentlich recht erfolgreich genannt werden.
zum kupieren: Wie ich gehört habe, soll es für zoos Ausnahmegenehmigungen geben. Der Eingriff selbst, wenn im frühesten Kückenstadium durchgeführt, ist so kurz und wahrscheinlich auch schmerzlos ( noch sehr weiches gewebe) das etwa eintägige Flamingos weder zucken noch überhaupt Blut fließt, also eigentlich recht schonend. Die präsentation auf freianlagen ist eben attraktiver, und die Gründe, warum besprochene Vögel fliegen, die ja eben wirklich mehr schwimmen oder schreiten, sind ja tatsächlich weitestgehend nicht vorhanden ( natürlich gibt es immer Ausnahmen wie etwa Pfeifgänse, die man schon gerne aufgebaumt sehen würde).Ob großvögel wie Störche und Kraniche durch kupieren eventuell bei der Kopulation behindert werden, wird immer noch diskutiert. Alle bei uns gehaltenen kraniche sind kupiert, wo verträgliche Zuchtpaare existieren, züchten sie trotzdem. Kupierte Nimmersatte hocken sich zur kopluation hin. Sicher ist es jedoch mit kompletten Flügel einfacher. bei sattelstörchen vermuetet man ja besonders das Kupieren als Ursache für die extrem seltene Zucht, man muß das jedoch noch eine Weile untersuchen. grundsätzlich halte ich kupieren bei den betreffenden Vogelgruppen aber durchaus für vertretbar.
(15.12.2005, 00:00)
IP66:   Mir scheint, daß mit der Kritik an der Wassergeflügelhaltung die Gefahr besteht, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Es gibt kaum einen Vogelhaltungsbereich, in dem so wenig Importe und so viele Zuchterfolge aufgeführt werden können - man sehe sich einmal die Nachzuchten auf "konventionellen" Teichen in Köln oder Wuppertal an und vergleiche sie rein statisch mit den Nachzuchten in konventionellen Volieren oder "modernen" Freiflugräumen derselben Zoos. Die Madagaskarenten, von denen einige in Köln in der Fasanerie untergebracht sind, habe ich nie fliegen sehen, sie saßen nie auf einem auch nur 30 cm über dem Boden befindlichen Ast. Ein Paar sitzt in einer überbesetzten Voliere mit roten Sichlern und Kuhreihern, ein zweites muß Goliatreihern und Hammerköpfen davonlaufen. Was die Zusammenhaltung von verschieden großen Arten auf engem Raum anbetrifft, dürfte in Freiflughallen und Urwaldhäusern, auch in den immer beliebter werdenden Gemeinschaftsgroßvolieren, mehr gesündigt werden. Insofern würde ich für den Erhalt klassischer Ententeiche plädieren, diese aber nur mit Arten besetzen, die nachgezogen werden können. Man bietet den Vögeln dadurch viel mehr Fläche, den sie ja auch brauchen, etwa bei der Guppenbalz.
(15.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Ohne selbst Tierpfleger zu sein, sind mir mehrere Methoden bekannt, Vögel am Fliegen zu hindern. Dazu zählt z.B. auch das Durchtrennen eines bestimmten Muskels (Oder war es eine Sehne? Anatomen an die Front!), das aber m.W. nicht gern gemacht wird, weil der Flügel danach unschön "hängt". Von irgendwelchen Klammern habe ich auch schon gehört, weiß aber nichts über die Funktion. Und am einfachsten ist natürlich das Beschneiden der Federn, was aber z.B. bei Enten meines Wissens selten durchgeführt wird, weil es jedes Jahr aufwändige (und für die Vögel stressige) Fangaktionen bedeutet.

Hin und wieder wird ja der Verdacht geäußert, der (wie immer auch durchgeführte) Eingriff verhindere bei manchen (Land-)Vogelarten erfolgreiche Kopulationen, da die Männchen schlechter die Balance halten könnten. Wenn ich mir die erfolgreichen Nachzuchten vieler Zoos bei Kranichen, Flamingos oder Weißstörchen ansehe, scheint das nicht unbedingt der Fall zu sein. Und die meisten (alle?) Schwimmvögel paaren sich eh im Wasser.
(14.12.2005, 00:00)
Ollo:   Das Wort "Kupieren" hatte Michael hier zuerst benutzt, daher hatte ich es auch verwendet. Ich weiß, daß es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, Vögel flugunfähig zu machen, aber so genau kenne ich mich nicht aus.
(14.12.2005, 00:00)
Ollo:   Den Beitrag hätte ich mir sparen können, wenn ich gewußt hätte, daß Michael auch grade am Tippen war.
(14.12.2005, 00:00)
Ollo:   Bei Tieren wie Flamingos oder Gänsen darf es niemals "Restvögel" geben. Die werden doch so alt, daß sich immer noch eine Weitervermittlung lohnt. Außerdem leben sie in der Natur auch im Alter nicht alleine, sondern in Gesellschaft.
(14.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Wer nur noch vereinzelte Flamingos hat bzw. wessen Gruppe so stark zusammengeschmolzen ist, sollte sich im Interesse der Tiere dazu bemüßigt fühlen, diese wenigstens an einen Zoo mit Gruppenhaltung abzugeben und sie nicht bis zum Ende ihres Lebens (in Bremerhaven ist ein Flamingo m.W. über 50 Jahre alt geworden!) artgleicher Gesellschaft zu berauben. Und das gilt meiner Ansicht nach auch für alle anderen "Restvögel", die nicht ausgesprochene Einzelgänger oder durch Handaufzucht völlig fehlgeprägt sind.

Die Unterlassung solcher Transporte mit dem Aufwand zu begründen, ist jedenfalls Blödsinn - auch Krallenäffchen werden einzeln quer durch Europa geschickt, um neue Partner zu bekommen. Und bei Transporten verschiedenster Tiere zwischen den Zoos wäre es durchaus möglich, den von mir erwähnten Flamingo-Ringtausch quasi als "Beipack" durchzuführen. Bei einander eng benachbarten Zoos wie z.B. im Rhein-Ruhr-Raum ließe sich dergleichen sogar mit geringsten Mitteln durchführen!

Kupieren ist meines Wissens in Deutschland schon längst verboten (irre ich mich da?). Das nützt nur nichts, solange der Import bereits kupierter Vögel aus dem Ausland erlaubt bleibt, und etliches "Parkgeflügel" kommt aus Holland. Da deutsche Nachzuchten auch an holländische Händler gehen, wäre es übrigens interessant zu wissen, ob nicht der eine oder andere Vogel nach der "Behandlung" als Re-Import wieder in deutsche Lande gelangt....

Die alte Flamingowiese in Hannover hatte in den letzten Jahren ihres Bestehens einen "Fangzaun" gegen das Entweichen unkupierter Nachzuchtflamingos, nämlich ein mit Abstand über dem Zaun gespanntes "Tennisnetz" an einer Seite der Anlage. Zu den anderen Seiten erfüllten die niedrig hängenden Zweige der Bäume den selben Zweck. Und die Flamingos haben sich sogar freiwillig zum Brüten unter Bäume und hinter Sträucher zurückgezogen, um sich bzw. ihre Brut vor Krähen zu schützen - ein schönes Beispiel für Anpassungsfähigkeit!
(14.12.2005, 00:00)
Susanne:   ... schon wieder voreilig Tierquälerei!

Angeblich "leiden" Flamingos auch, wenn sie unter Bäumen stehen müssen - hat sie aber früher in Hannover nicht vom Brüten abgehalten...

Die Pforzheimer Flamingos sind Relikte des übereifrigen Fördervereinschefs, der auch die anderen Exoten verbockt hat (Känguruhs, Mähnenschafe usw) - der ist jetzt über 90 und hat sich endlich zurückgezogen. Nun kann das ursprüngliche Europa-Konzept wieder durchgesetzt werden... (dazu gehört auch die neue Luchsanlage).

Ein paar Einzeltiere wird man wohl in bestimmt 50 kleineren Parks finden.
In einen italienischen Tropenhaus sah ich kürzlich einen einzelnen Flamingo stehen, vor drei Jahren auch in England. Das ist natürlich kein Zustand - doch wie viele andere "Restvögel" - Papageien, Singvögel, Wasservögel - sitzen wohl in den Zoos, ohne daß das jemandem auffällt?

Von daher finde ich "hauptsache viele" durchaus einen guten Ansatz. Die Spiegel in Frankfurt (gibts die noch?) sind da nur eine Krücke.

Wirklich lobenswert: Rheine baut eine neue Anlage mit hohen seitlichen Gittern, damit die Flügel nicht mehr gestutzt werden müssen. (Kupieren ist doch künftig sowieso verboten, oder wie war das?) Manche Zoos geben sich doch noch Mühe mit dem "Geflügel".

Und da sind wir bei den Ententeichen: Ja, Misch-Teiche mit einer Tafel aus 10 x 15 Tukanschildern sind antiquiert. Aber natürlich sollen die Zoos auch nicht einfach alle Wasservögel bis auf ein paar bunte Brautenten abschaffen. Wuppertal mit der Nordenten-Anlage ist sicher ein gutes Beispiel. Ebenso der gezielte Besatz von Gemeinschaftsvolieren usw. mit bedrohten Formen wie den Bernierenten in Köln (noch grauer und langweiliger für die Normalo-Besucher gehts unter Enten kaum...)

Mir wäre aber schon gedient, wenn die Zoos wenigstens aufpassen würden, was sich da so vermehrt. Stockentenmischlinge, fehlfarbene Mandarinenten (ja, langweilig für uns Zoogänger, aber in der Natur auch schon sehr bedroht! - der verkorkste Zoobestand ist keine brauchbare Reservepopulation), undefinierbare und teils entweichende Mischlinge aller Orten, von den entfleuchten Schwarzkopfruderenten, die unsere heimischen Weißköpfe bedrohen, ganz zu schweigen...
(14.12.2005, 00:00)
Ollo:   Mit dem Kampf zwischen den gehaltenen Enten und den Stockenten meinte ich den Kampf um die Optik.
(14.12.2005, 00:00)
Ollo:   Dazu folgende Anmerkungen:

Ich habe schon öfters 3er Gruppen von Flamingos gesehen, gerade in kleineren Tierparks. Flamingos gehören ja auch so ziemlich zu den teuersten Vögeln überhaupt. In Groß-Gerau stehen zum Beispiel drei rum, in Pforzheim auch (dort sogar in zwei Arten). Das ist wohl Tierquälerei par Excellance.

Aschenbrenner schreibt in seinem Buch über Rauhfußhühner, daß man Auerhühner im Idealfall mit kupiertem Flügel außerhalb von Volieren halten sollte. Zumindest verstehe ich ihn so.

Auf den Gemeinschaftsteichen gibt es natürlich immer einen Kampf zwischen den gehaltenen Entenvögeln und wilden Stockenten. Das dürfte bei kleineren Teichanlagen wie dem Moorenten-Teich in Bern nicht passieren. Notfalls könnte man bei Bedarf die angestammte Art sicherlich auch separat füttern.
(14.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   "Parkgeflügel" im weitesten Sinne ist für mich schon länger ein Negativthema, was Zoos betrifft. Leider kann man darüber nur mit wenigen Zoofans sprechen, die meisten interessieren sich eben mehr für Säugetiere oder seltenere Vogelarten.

Für die meisten Zoobesucher sind Enten, Kraniche usw. eigentlich nur Schmuckwerk, ideal in Kombination mit Tulpenbeeten vor den Zäunen und blühenden Rhododendren dahinter (siehe Walsrode). Leider gehen viele Zoos (nicht alle!) auf diese "Beigaben"-Schiene ein.

So sieht man häufig Kronenkraniche auf Afrika-Anlagen, aber viele Zoos kümmern sich nicht drum, auch diesen Tieren z.B. eine Fortpflanzung zu ermöglichen (fehlende Nistmöglichkeiten und Ruhebereiche).

Besonders auffällig ist es bei den Flamingos: Das Motto heißt "Hauptsache viele" (Ausnahmen wie Straubing mit drei Flamingos in zwei Arten bestätigen die Regel), aber nur wenige Zoos pflegen artenreine Gruppen. Ich habe mal einen wissenschaftlichen Zoo-Assistenten gefragt, warum die Zoos nicht untereinander einen Ringtausch machen; z.B. hält Dortmund trotz seiner Spezialisierung auf Südamerika noch ein paar Rosaflamingos zusammen mit Chilenen und Kubanern, während Hannover gerade Rosaflamingos für "Sambesi" suchte - da wäre ein Tausch (Hannover hat neben Rosaflamingos noch Chilenen und EINEN Kubaner) doch das Leichteste. Antwort des Zoomannes: "Da werden Sie kaum einen Zoo finden, der mitmacht - für Flamingos wird ein solcher Aufwand nicht betrieben!" Spricht für sich und gilt auch für viele andere Vogelarten.

Bei Vogelwiesen und Teichen kommt für mich auch die ethische Frage ins Spiel. Dabei geht es mir nicht um den Begriff Freiheit, sondern um die Tatsache, dass vorrangig aus optischen Gründen (um statt hübscher Freisichtanlagen keine Volieren bauen zu müssen) an Lebewesen Amputationen durchgeführt werden, damit sie nicht entfliehen können. Kein Zoo käme auf die Idee, seinen Zebras einen Hinterhuf zu amputieren, damit sie nicht aus ihren Anlagen springen können....
Inwieweit Vögel unter dem Verlust ihrer Flugfähigkeit leiden, ist ein anderes Thema und sicher von Art zu Art unterschiedlich zu bewerten, aber das Prinzip des Kupierens ist in einem modernen Zoo nicht mehr zeitgemäß.

Und wo große Kopfzahlen freilebender Stockenten (und ihre Mischlinge) die Zooteiche dominieren, ist die Haltung von ein paar "anderen", zooeigenen Enten auf dem selben Teich meines Erachtens auch verzichtbar. Das beziehe ich ausdrücklich nur auf jene Zoos, die den "Ententeich" lediglich aus landschaftlichen Gründen "im Programm haben". Zielgerichtete Wasservogelhaltungen wie in Wuppertal, Walsrode, Antwerpen/Planckendael, Berlin oder Köln sehen eben anders aus. (In Slimbridge war ich nie...)
(14.12.2005, 00:00)
Hannes:   Ein großer Freund der Ãœberfüllten Ententeiche war ich nie und daher würd es mich nicht stören(oder ich würde es garnicht merken) wenn sich was ändert.
Es reicht meiner meinung nach auch sich auf weniger arten pro teich zu beschränken da diese teiche ja trotzdem sehr beliebt sind.
ein gewisses sammelsorium verschiedener arten sollte es doch geben da auch sonst kaum interesse besteht für solche tiere.
Aber gibt es auf solchen anlagen den überhaubt futterspezialisten?
(14.12.2005, 00:00)
Ollo:   Was haltet Ihr eigentlich von den Gemeinschaftsanlagen für Stelz- und Entenvögel, die man praktisch in jedem Tiergarten vorfindet. Da quengeln sich meist 20 Entenarten, 5 Gänsearten und ein Schwanenpaar um einen völlig eutrophierten Teich herum; Kraniche, Störche, Flamingos, Nandus, Pfauen usw. tapsen auf Englischem Rasen umher.
Meiner Meinung nach findet man in der Natur solche Szenen nicht, in denen sich so viele Arten vermischen. Vom Stil her kommen mir solche Anlagen auch eher wie ein Relikt aus der Zeit der Bundesgartenschauen vor, also so 60er Jahre. Diese Ententeich-Vogelwiesen sind wohl die letzte Bastion des "alten Zoos".
Was mich aber am meisten stört: Die Haltung ist überhaupt nicht artgerecht. Alle Entenarten werden z.B. über einen Kamm geschoren und erhalten das selbe Futter. Dabei sind die Unterschiede zwischen Brandgans und Tafelente vielleicht so groß wie zwischen Wildschwein und Reh. Mit der Nachzucht sieht es meistens auch gar nicht so rosig aus.
In den Tierbestandslisten fällt auch immer auf, daß die Entenabteilung den Rahmen sprengt. Ich würde bei diesen Anlagen mal eine drastische Artenreduzierung vorschlagen. Ein Schwarm von 20 Graugänsen ist doch einem kunterbunten Sammelsurium moralisch haushoch überlegen.
Der Besucher nimmt bei einem derartigen Durcheinander auch keine Art richtig wahr. Seitens des Tiergartens ist das oft auch gar nicht beabsichtigt, zumal alle Entenarten auf einem Gemeinschaftsschild beschrieben sind. Ich stelle mir die Präsentation von Enten so vor wie in Bern. Dort gibt es einen eigenen kleinen Teich nur für 4,4 Moorenten. Und diese Anlage bleibt auch bei den ganzen geplanten Umbaumaßnahmen im Park unangetastet. Super!
(14.12.2005, 00:00)

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