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Wölfe



cajun:   Im Tierpark Lange Erlen wird im April die neue Wolfsanlage eröffnet:
"Neue Bewohner ziehen bald in den Langen Erlen ein. Drei Wölfen steht eine grosse Anlage zur Verfügung, in der sie eine Auenlandschaft vorfinden und sich ihr Futter selber suchen müssen. Der aktuellen politischen Diskussion um die Raubtiere setzt der Park Aufklärung entgegen.
Am 19. April wird die neue Wolfsanlage im Tierpark Lange Erlen eröffnet und dem Publikum übergeben. Mit der 5000 Quadratmeter grossen Anlage in einer Auenlandschaft wird eine erste Bauetappe abgeschlossen. Das Gehege ist biodivers gestaltet, führt in Tunneln unter den Besucherwegen durch und grenzt an die Wege entlang der Wiese. Der Wolf liebt diese Umgebung. Wäre er nicht Fleischfresser, würde er die verschiedenen Pflanzen und frischen Bäume wohl rasch wegfressen.
Drei Tiere kommen demnächst aus dem Wildnispark Zürich Langenberg und werden sich in Ruhe – sprich: ohne Publikum – eingewöhnen können. Es sei wichtig, dass es sich dabei um Zootiere handle, betonen die Verantwortlichen, denn sie seien Menschen gewohnt. Die drei Brüder können ihr neues Habitat Stück für Stück in Beschlag nehmen und die neue Umgebung erlernen.
Wölfe werden mit ganzen toten Tieren gefüttert
Wölfe fressen riesige Mengen Fleisch, rund 30 bis 35 Kilogramm pro Tier und Woche. «Wir arbeiten mit Metzgereien und Jagdaufsehern zusammen», erklärt Tierparkleiter Bruno Ris. Fleischabfälle, die für Menschen nicht mehr zu verzehren sind, oder Unfallwild können den Wölfen verfüttert werden. Dabei werden die toten Tiere möglichst ganz, also mit Haut und Haar, den Wölfen übergeben.
So müssen sie das Futter selbst zerlegen, was auch eine Beschäftigung ist. Das Publikum kann dabei zusehen, sofern es das möchte. Da Wölfe in der Natur durchaus zwei, drei Tage nichts fressen, gibt es im Tierpark keine festen Fütterungszeiten. «Auch das gehört zur Beschäftigung», meint Ris. Die Tiere wissen nicht, wann und wo Futter zu erwarten ist.
«Zwei Millionen Franken hat die Anlage gekostet», erklärt Carlos Methner. Der Präsident des Erlen-Vereins spricht vom letzten grossen Projekt, das der Park stemme. Offen ist nur noch die zweite Etappe. Dabei soll die grüne Wiese zwischen neuem Wolfsgehege und dem Eingang ebenfalls in eine Auenlandschaft umgewandelt werden. Damit würde das Gelände auf rund 6500 Quadratmeter anwachsen. Laut Tierschutzverordnung würden für drei Wölfe 2500 Quadratmeter reichen.
Die Entscheidung für den Wolf ist vor rund zwölf Jahren gefallen
Als sich der Tierpark vor rund zwölf Jahren für den Wolf als zusätzliche Tierart entschieden hat, war er noch kein grosses Thema in der Politik. Nun wird über Abschussquoten und Regulierungen gesprochen. «Wir müssen das Thema ernst nehmen», ist sich Methner bewusst, denn: «Wir stehen in der Verantwortung, auch gegenüber dem Tier.»
Dazu werden die Langen Erlen einen Beitrag leisten. Ris erinnert daran, dass der Wolf in unserem Gebiet ursprünglich heimisch war. «Der Wolf kommt, ja. Aber die wenigsten Leute werden je eine Chance haben, ihn in der Natur zu sehen.» Zudem mahnt Ris, dass Wildtierforschung etwas anderes sei als die Wildtierhaltung.

Im Tierpark sind Hunde an der kurzen Leine erlaubt, aber nicht mit Rollleinen. Ris: «Es ist in der Eigenverantwortung der Hundehalter, dass ihre Hunde mit diesen Gerüchen umzugehen lernen.» Für die Wölfe, wie beispielsweise auch für die Wisente, sind Hunde eine Beschäftigung, weil sie die Tiere genau beobachten."
Quelle:https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/tierpark-lange-erlen-12-jahre-nach-dem-entscheid-der-wolf-kommt-nach-basel-ld.2589777
(11.03.2024, 22:15)
cajun:   Eine weite Reise für eines der Nachwuchstiere. Von Bern nach Japan:
"Alles Gute!
Unsere jungen Wölfe vom letzten Jahr haben uns verlassen! Ein Männchen und eines der Weibchen sind in den Juraparc in Vallorbe gezügelt, während das andere Weibchen den weiten Weg nach Japan in den Tama Zoological Park antrat - natürlich first class, damit es zügig geht.
Alle drei sind wohlbehalten an ihren Bestimmungsorten angekommen. Das Pärchen im Juraparc hat bereits seine neue Anlage bezogen und ist für die Besucher*innen zu sehen. Das Weibchen für Japan, welches die lange Reise gemeinsam mit seinem neuen Gefährten antrat, gewöhnt sich nun an ihre neue Umgebung."
Quelle:https://www.facebook.com/tierparkbern/?locale=de_DE
(05.03.2024, 11:35)
W. Dreier:   Noch zu der von @cajun gegebenen Quelle der Herkunft der "Polarwölfe" zum "Nachlesen"

@M. Mettler vom 28.8.2006
(24.01.2024, 17:36)
cajun:   Der Tierpark Goldau mreldet den Zugang einer jungen Wölfin aus dem TP Bern. Mitte Dezember reiste das Tier an und soll mit dem vorhandenen Rüden züchten. Auf FB sind dazu kurze Videos hoch geladen worden. Schaut hier: https://www.facebook.com/tierparkch?locale=de_DE
(24.01.2024, 16:20)
cajun:   @W.Dreier: In diesem Thread kann man weiter unten nachlesen, wie die Zuchtgeschichte der Zoo- "Polarwölfe" verlaufen ist. Wechselnde Unterartangaben etc. inklusive. Und auch welche Haltung die Keimzelle vieler der heute ausgestellten Individuen war.
(26.10.2023, 21:44)
W. Dreier:   Aha: Tundra oder Polarwolf - geografisch doch ein gehöriger Unterschied!
(26.10.2023, 17:00)
W. Dreier:   Schon wider POLARWÖLFE- weiße Mutante des Tundrawolfes!!
(26.10.2023, 16:59)
cajun:   Zur Historie der Hanauer Wolfshaltung ist in diesem etwas menschelnden Artikel einiges zu finden:
"Generationswechsel in Hanaus bekanntestem Wolfsrudel
Abschied von Rudelchef Inuq: Das Rudel weißer Wölfe im Tierpark Klein-Auheim ist wegen der Heulabende bekannt.
Im September hat es seinen kraftvollen Rudelchef Inuq verloren. Was aus den Veranstaltungen wird, ist ungewiss.
Die weißen Wölfe der Alten Fasanerie sind seit Jahren die großen Publikumslieblinge des Wildparks in Hanau Klein-Auheim. Nun scheint sich ihre Ära allmählich dem Ende zuzuneigen. Im September ist Inuq verendet, das Leittier des verbliebenen Rudels. Das teilte Wildbiologin Marion Ebel jetzt mit. Sie ist die Betreuerin und Ziehmutter der imposanten Polarwölfe. Inuq wurde zwölf Jahre alt, ein Alter, das Polar- oder Tundrawölfe in freier Wildbahn niemals erreichen würden. Übrig sind noch seine Geschwister Ayla und Aslan.
Das Trio war im Frühjahr 2011 aus dem Schutzwildhochpark in Rheinböllen in den Wildpark gekommen. Ihre Mutter wollte sie nicht annehmen und Ebel hatte Erfahrung mit der Aufzucht von Wolfswelpen mit der Flasche. Diese schwierige Aufgabe hatte Ebel schon bei der älteren Wolfsfamilie Monja, Scott und Khan bewältigt.
Die Tiere waren im Mai 2004 im Zoo in Stralsund geboren worden. Schon zehn Tage später kamen sie in Ebels Obhut, die die Kleinen liebevoll aufpäppelte. Von diesem Tage an war es ein gewohntes Bild, wie die "Wolfsmutter" Ebel innig mit ihren Schützlingen schmuste, auch als diese längst erwachsene Tiere waren. Genauso eng war auch die Bindung an das sieben Jahre jüngere Rudel. Die Idee war, dass die drei jüngeren Wölfe unter der Obhut der älteren Tiere gemeinsam leben würden.
Versagen der Bauchspeicheldrüse führte zum Tod
Tatsächlich nahmen sich Monja, Khan und Scott der drei Kleinen liebevoll an, als es so weit war. Eine Zeit lang ging das gut. Doch dann brachen im Jahr 2013 doch noch Revierkämpfe aus, aber nicht die älteren Tiere griffen die jüngeren an. Es war umgekehrt. Inuq "entmachtete" den Leitwolf Scott und verletzte ihn schwer. Auch zwischen den beiden Damen stimmte die Chemie nicht mehr. So war der Traum von einem harmonischen Sechserrudel ausgeträumt.
In einiger Entfernung wurde ein separates Gehege für die drei Jungwölfe angelegt, und so sollte es auch bleiben. Scott erholte sich von der Attacke und erreichte das für einen Wolf nahezu biblische Alter von 15 Jahren. Er wurde im Juni 2019 eingeschläfert als letzter der drei Geschwister. Bis zuletzt blieb er in dem großen Gehege, in seiner gewohnten Umgebung.
Nach seinem Tod zog das jüngere, immerhin auch schon acht Jahre alte Rudel dort ein. Mit diesem Trio wurden dort die legendären Wolfsheulabende fortgesetzt, nachdem sich Ayla, Inuq und Aslan wieder an die vielen Menschen gewöhnt hatten. Die beliebte Veranstaltung zog und zieht stets viele Besucher an.

Jetzt starb Inuq friedlich, er musste laut Ebel nicht leiden. Seine Bauchspeicheldrüse stellte wenige Wochen zuvor ihre Funktion ein, sodass der Wolf die Nahrung nicht mehr richtig verdauen konnte. Daher nahm er in kurzer Zeit enorm ab, wie Ebel berichtet. Nach ihren Worten hatte Inuq keine Schmerzen. Deshalb ist sie sehr froh und auch erleichtert, dass sie ihren Liebling nicht einschläfern musste.
Vielleicht das letzte Wolfsheulen an Halloween
Er starb an seinem Lieblingsplatz unter dem Hochstand, während über ihm seine Schwester Ayla lag. Die Wölfin litt sehr unter dem Tod ihres Bruders. Immer wieder stand sie an dem Tor, dort, wo Inuq hinausgebracht worden war. Die Wölfin habe lange gebraucht, bis sie begriffen habe, dass Inuq nicht wiederkomme, sagt Ebel. Auch Aslan sei irritiert gewesen, habe sich aber recht schnell wieder gefangen. Für ihn bedeutet der Abschied von Inuq, dem Chef des kleinen Rudels, dass er nun gegenüber Ayla dessen Position einnehmen kann. Noch liegen beide nicht so innig zusammen wie zuvor Ayla mit Inuq. Jeder nimmt weiter seinen gewohnten Platz ein.

"Das wird sich aber noch ändern", ist sich Ebel sicher. "Inuq verkörperte Durchsetzungsvermögen, Stärke, Energie und Kraft in jeder seiner Bewegungen. Seine klaren Entscheidungen und seine stolze Haltung machten ihn zu einem beeindruckenden Anführer seines kleinen Rudels. Es war seine Präsenz, sein stolzer Blick, seine kraftvolle Ausstrahlung und die Freude in den Augen, wenn ich ins Gehege kam, die immer in meinem Herzen bleiben wird", beschreibt Ebel ihre Gefühle. Körperlich sind Ayla und Aslan noch richtig fit, trotz der vielen Wolfsjahre, die sie hinter sich haben. Aber das war Inuq auch, bevor er krank wurde.

Obwohl es nur noch zwei sind, will es Ebel abermals mit dem Wolfsheulen versuchen. Vielleicht wird es das letzte Mal sein. Dass die Besucher viel hören werden, kann sie nicht versprechen. Ayla, die immer eher im Hintergrund stand, ist eine leise Heulerin und Aslan auch nicht gerade der lauteste. Doch ein Versuch ist es Ebel wert, zumal sie den Zuhörern immer viel über die Wölfe zu erzählen hat. So wird es niemals langweilig. Das Wolfsheulen findet zu Halloween am 31. Oktober um 18 Uhr im Wildpark alte Fasanerie in Hanau Klein-Auheim statt."
Quelle:https://www.gmx.net/magazine/regio/hessen/generationswechsel-hanaus-bekanntestem-wolfsrudel-38803680
(26.10.2023, 09:51)
Martin Dassbach:   @ Carsten Horn: Vielen Dank für die ausführlichen und sehr verständlichen Erläuterungen.
(01.09.2023, 19:47)
Holger Wientjes:   Funktioniert wieder!
(01.09.2023, 12:20)
Holger Wientjes:   Funktioniert wieder!
(01.09.2023, 12:19)
Carsten Horn:   Das liegt daran, das das Zertifikat der Zootierliste am 30.08.2023 abgelaufen ist. Müßten die Betreiber erneuern, dann ist die Meldung wieder weg.

Einfach gesagt ist das Zertifikat die Erlaubnis, die sichere Verbindung mit "https" am Anfang nutzen zu können, was natürlich ein gültiges Zertifikat voraussetzt, sonst kommt die Fehlermeldung...

Da bei der Zootierliste normal keine Bankdaten etc genutzt werden, kann man die mit der gebotenen Vorsicht weiter benutzen.

Das Risiko geht man eigentlich ständig ein. Wer zum Beispiel hier ins Forum geht, tut dieses über die ungesicherte Verbindung http://tiergarten.com bzw http://schueling.com !!! Hier gibt es keine Warnung oder ähnliches, weil die Verbindung von vorneherein http ist, nicht https. Erkennt man am durchgestrichenen Schloßsymbol o. ä. in der Adressleiste, je nach Browser.

Zumindest beim Shop wird dann aber auf https gewechselt, wenn man den aufruft, aber Benutzernamen und Paßwörter im Forum sind potentiell gefährdet...
(01.09.2023, 09:19)
Martin Dassbach:   Diese Warnung erhalte ich auch.
Wie seid Ihr damit umgegangen ?
(01.09.2023, 01:07)
cajun:   @W.Dreier: Ja, hatte ich auch. Warnung vor unsicherer Verbindung.
(31.08.2023, 16:50)
W. Dreier:   Als ich die Herkunft der Zoo-Berlin-Wölfe in der ZTL ersehen wollte, kam diese Warnung - auch heute noch. Gibt es diese Erfahrung auch bei euch Fans?

"Dies ist keine sichere Verbindung
Hacker könnten versuchen, deine Daten von www.zootierliste.de zu stehlen, zum Beispiel Passwörter, Nachrichten oder Kreditkartendaten. Weitere Informationen
NET::ERR_CERT_DATE_INVALID"
(31.08.2023, 16:33)
Martin Dassbach:   Auszug aus Wikipedia:
Der Rothund findet sich in der Literatur unter zahlreichen Namen, die für Unklarheit sorgen können. Die Bezeichnung Asiatischer Rotwolf kann zur Verwechslung mit dem nicht näher verwandten Rotwolf führen. Der Name Alpenwolf ist aufgrund des Verbreitungsgebiets, das kein als Alpen bezeichnetes Gebirge (insbesondere nicht die europäischen Alpen) umfasst, unsinnig, findet aber in der Literatur Verwendung. Daneben werden gelegentlich die Namen Dhole (indischer Name des Rothunds, etwa in Rudyard Kiplings Dschungelbuch) und Adjak (javanischer Name) verwendet.

Hier teile ich das die Bezeichnung Alpenwolf für den Rothund zumindest heute unsinnig ist.
(31.08.2023, 11:51)
Sacha:   Wurden zu Zeiten von Brehm nicht auch die Rothunde als Alpenwölfe bezeichnet?
(31.08.2023, 11:17)
cajun:   #Alpenwölfe, nicht Altenhilfe:-))
(31.08.2023, 09:16)
cajun:   @Liz: "Das Fell des Italienischen Wolfs ist an den Flanken graubraun, an der Innenseite weiß, und der Rücken, der Bauch und die Läufe überwiegend schwarz. Die ausgeprägte Schwarzfärbung an der Vorderseite der Vorderläufe ist ein wichtiges Merkmal des Italienischen Wolfs, welches bei anderen Wolfsunterarten gar nicht, oder nur teilweise vorkommt."
Quelle: https://mythoswolf.wordpress.com/2016/05/18/italienischer-wolf/
Ist nur eine von vielen Quellen. Ich glaube irgendwo im Forum steht es auch. Ich hatte mir das irgendwann mal gemerkt und ab dann immer mal drauf geachtet. Ob das alles noch relevant ist, wo sich die unterschiedlichen Populationen ausbreiten und vermischen, sei dahin gestellt. In Deutschland gibt/ gab es mindestens drei Altenhilfe, die ja sämtlich aus der Abruzzenpopulation stammen, auf den Paarungspositionen in Rudeln.
(31.08.2023, 09:13)
Liz Thieme:   Wobei ich gerade diesen Kragen auf dem Foto schön finde. Der Winkel ist so gut, dass er nicht wie gerupft aussieht.


Diese Färbung bei den Italienern.. wo steht denn das, das habe ich noch nie gehört? Finde das aber interessant.
(31.08.2023, 06:52)
cajun:   Ich sehe gerade auf deinem Foto @ W.Dreier, der Rüde hat den schwarzen Streifen auf den Vorderläufen, der "eigentlich für die italienische Unterart typisch ist/ war"...
(30.08.2023, 20:41)
W. Dreier:   @cajun: Danke - bin "etwas" aus jeder Info-Blase heraus. Grund der Abgabe - oder nur partiell??
(30.08.2023, 18:48)
cajun:   Die 5,0 kamen aus Riga und sind/ waren eurasische Wölfe. Weshalb sind die denn schon wieder weg @W.Dreier?
(30.08.2023, 18:23)
W. Dreier:   Wie ich höre, hat der Zoo Berlin die gerade angeschafften Wölfe (Balkan-Herkunft? wieder abgeschafft. Schön sahen sie eigentlich nicht aus - hier noch fast im Winterfell.
(30.08.2023, 18:02)
cajun:   Neben der Nachwuchsmeldung aus Springe, ein paar ernste Worte zum HWC in Niedersachsen vom Leiter des Wildgeheges:
"Freude über Wolfsnachwuchs im Wisentgehege in Springe: «Wir freuen uns sehr über die Jungtiere für unser Elternpärchen Boris und Bea», hat Einrichtungsleiter Thomas Hennig am Dienstag gesagt. Die Anfang Mai in einer Höhle geborenen Wölfe werden ihm zufolge derzeit allmählich häufiger von ihren Eltern vorgeführt.
Nachdem zwei kleine Wölfe bereits abgegeben worden seien, bestehe für Besucher immerhin eine kleine Chance, zwei weitere der scheuen Jungtiere zu sehen. Auch sie sollen aber bald an einen Tierpark abgegeben werden. Wann genau, stehe aber noch nicht fest, sagte Hennig.

Das Gehege will dem Leiter zufolge vor allem über die faszinierende Tierart informieren. «Wir versuchen, sachlich die Funktion des Wolfes zu erklären», sagte Hennig mit Blick auf die teils sehr emotional geführte Debatte über die Tötung von Wölfen etwa nach Schafsrissen. Die Einrichtung setze sich für Artenschutz ein. «Wir sehen aber auch die Probleme, die der Wolf in der Kulturlandschaft verursacht», sagte Hennig.

Infolge eines mutmaßlichen Wolfsangriffs im Landkreis Stade waren nach Angaben der Kreisjägerschaft vom 27. August zuletzt Dutzende Schafe getötet worden. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte erst kürzlich auf große Probleme beim Umgang mit Wölfen für Teile Niedersachsens verwiesen.

Die Stimmung, in der die Diskussion geführt werde, bereite ihm Sorgen, sagte Hennig. «Die Fronten sind verhärtet in Niedersachsen. Sachliches ist schwer», sagte er. Es handele sich aber um eine gesellschaftspolitische Aufgabe. «Wir müssen einen gangbaren Weg finden, mit den Wölfen und vielen anderen Wildtieren die Lebensräume zu teilen.»

Niedersachsen hätte sich nach Einschätzung Hennigs besser vorbereiten können. «Es musste klar sein, dass der Wolf nicht in Sachsen-Anhalt oder Brandenburg aufhört, sich zu verbreiten», sagte er. Andere Bundesländer hätten das besser gemacht. «Wie wir das jetzt retten können, weiß ich auch nicht», räumte er ein."
Quelle:
(30.08.2023, 17:23)
cajun:   Ein Generationenwechsel in Hessen:
"Neues Wolfsrudel im Tierpark Sababurg
Die 5 Neuankömmlinge aus Frankreich haben sich bereits sehr gut eingelebt!
Gepeto ist ein waschechter Franzose und besonders neugierig. Zusammen mit Gaou, Pep‘s, Rouky und Ricky bildet er ein Rudel, welches vor kurzem aus dem „Parc Animalier de Sainte-Croix“ in Rhodes zu uns in den Tierpark gezogen ist. Wer bereits am Wolfsgehege war oder bei der Vollmondführung mitgemacht hat, konnte mit etwas Glück die junge Truppe bereits beobachten. Die zwischen 2016 und 2020 geborenen Wölfe sind übrigens alle männlich und haben sich bereits sehr gut in ihrer neuen Anlage eingelebt. Sie lassen sich häufig beobachten, da sie auch gegenüber Besuchern wenig Scheu zeigen und stets neugierig sind.
In dem abgesperrten Bereich auf der Wolfsanlage leben zu dem noch unsere beiden Wölfe Aaron und Fenrir, welche aus dem vorherigen Rudel stammen und mittlerweile schon ziemliche Wolfsrentner sind. Zum Schutz der Tiere werden die Rudel nicht zusammengelassen, da es sonst zu gefährlichen Kämpfen kommen könnte."
Quelle: https://www.tierpark-sababurg.de/news-detail/neues-wolfsrudel-im-tierpark-sababurg/
(08.12.2021, 15:13)
cajun:   Schon eine etwas komische Nachricht aus Schweden. Ok, die Wölfe kehren auch dort in die Wälder zurück und stammen vor allem von einem Paar ab, das sich vor Jahren in Mittelschweden etablierte, aber ich kann die Nachricht zur Tötung in Skansen und der entgengesetzten Entscheidung in Boras nicht einordnen.
"Tierpark behält seine Wölfe
Einen Wolf im Zoo zu haben ist ein oft diskutiertes Thema. Skansen hat letzten Monat alle seine Wölfe getötet. Aber im Zoo von Borås bleiben die Wölfe. In den letzten fünf Jahren gab es Diskussionen darüber, mehr in andere Artenschutzinitiativen und die biologische Vielfalt für den Wolf in Schweden zu investieren. In Skansen beschlossen sie dann, alle ihre Wölfe zu töten. Im Tierpark Borås gibt es keine Pläne, die Wölfe zu entfernen. "Im Moment haben wir keine Pläne, den Wolf zu entfernen. Das liegt vor allem daran, dass sie in freier Wildbahn noch bedroht ist. Vor allem durch Inzucht und Wilderei. Wir glauben, dass dies ein wichtiger Grund ist, bei einer Reservatpopulation zu bleiben, sagt Therese Hård, zoologische Direktorin im Zoo Borås. Der Zoo hat seit den 1970er Jahren Wölfe. Derzeit besteht das Rudel nur aus Weibchen: der sechsjährigen Wölfin Lizzie und ihren vier Nachkommen im Alter zwischen zwei und drei Jahren."
Quelle: https://www.borasdly.se/boras/djurparken-behaller-sina-vargar-8fcd94de/
Ãœbersetzung Zoopresseschau
(08.11.2021, 11:06)
cajun:   Wolfsnachwuchs in französischen Einrichtungen

FÜNF KANADISCHE WÖLFE WURDEN IM PAL GEBOREN!
Die erfreuliche Nachricht wurde an diesem Freitag von den Teams von PAL, einem Tier- und Vergnügungspark im Allier, bekannt gegeben. Vor vierzehn Tagen wurden dort fünf Wolfsjunge geboren ... Das PAL soll am 9. Juni wieder seine Pforten öffnen. Hoonah brachte fünf Junge zur Welt: Freya, ein schwarzes Weibchen mit einem weißen Fleck; Loki, ein Männchen mit dem gleichen Fell; Togo, ein braunes Männchen; das kleine braune Weibchen Yetu und schließlich Skadi, ein ganz schwarzes Weibchen. Hoonah hat 2017 bereits vier Junge und 2018 drei weitere zur Welt gebracht. Als dominantes Weibchen ist sie der einzige Wolf, der sich im Park fortpflanzen kann. Die Neuankömmlinge vervollständigen damit das aktuelle Rudel des Parks, das bereits aus fünf Wölfen, einem Männchen und vier Weibchen im Alter zwischen ein und vier Jahren besteht: Hoonah, Kenaï, Alma, Taïga und Ottawa. Diese kanadischen Wölfe haben die Besonderheit, dass sie Felle in verschiedenen Farben haben: grau, schwarz, weiß oder sogar gelblich manchmal im selben Wurf. "Im Gegensatz zum Europäischen Wolf hat diese Unterart der Wölfe den enormen Vorteil, dass sie weniger scheu ist, was den Besuchern mehr Möglichkeiten bietet, sie zu beobachten", erinnern die PAL-Teams.

Im Tierpark Monts de Guéret wurden vier entzückende kleine Wolfsjunge geboren
Am 19. Mai wurden vier Wolfswelpen geboren im Tierpark des Monts de Guéret. Drei kleine Europäische Grauwölfe und ein kleiner Mackenzie-Wolf.

Quellen: https://www.radioscoop.com/infos/cinq-bebes-loups-du-canada-sont-nes-au-pal_216961
https://www.lamontagne.fr/sainte-feyre-23000/loisirs/quatre-adorables-petits-louveteaux-sont-nes-au-parc-animalier-des-monts-de-gueret_13959318/
Ãœbersetzung Zoopresseschau
(16.06.2021, 14:01)
cajun:   Klingt mal nach einer guten Investition. Der Artikel enthält über den Link auch einen Lageplan.

Ab Spätherbst kehren die Tiere zurück
Pläne für neues Gehege in Hellabrunn: Das wird Wolfs Revier

Der Wolf kehrt zurück – und zwar nach Hellabrunn. Dort wird nun fleißig umgebaut, bis Spätherbst soll alles fertig sein. Nicht nur für die Tiere kommen Neuerungen, auch für Besucher wird sich etwas ändern. Wir erklären hier, wie das neue Gehege aussehen soll.

Asslan war der letzte seiner Art. Als der Europäische Wolf im Februar im für Wölfe stolzen Alter von 15 Jahren starb, hatte Hellabrunn eine Attraktion weniger. Denn all seine Geschwister waren bis 2018 verendet. Das war zum Heulen! Doch damit ist jetzt Schluss. Bereits im Spätherbst dieses Jahres soll ein neues Rudel in den Tierpark einziehen. Aber bis es so weit ist, wird das Gehege kräftig umgebaut. Unserer Zeitung liegen exklusiv die Pläne vor, wie es aussehen soll.

Der Förderkreis des Tierparks beteiligt sich mit seinem diesjährigen Spendenprojekt an der Sanierung der Wolfsanlage. Die wird komplett modernisiert. Künftig soll das Gelände seinen Bewohnern viel Abwechslung bieten, unter anderem durch verschiedene Rückzugsmöglichkeiten wie Höhlen, liegende Baumstämme, Findlinge und Bepflanzungen. Es gibt sogar Sonnenliegeplätze und eine Badebucht.

Doch nicht nur für die Tiere wird umgebaut. Auch der Besucherbereich vor der Wolfsanlage wird völlig neu gestaltet: Vom Besucherweg ermöglicht künftig eine kleine Brücke über den Wassergraben neue Einblicke in das Gelände mit seinem waldartigen Baumbestand. Die Brücke wird auch einen offenen Pavillon tragen, in dem sich die Besucher über die Gefährdung des Wolfes sowie dessen Rückkehr nach Deutschland informieren können.

Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD), die auch Vorsitzende des Tierpark-Aufsichtsrats ist, sagte auf Anfrage: „Ich freue mich, dass schon bald ein neues Wolfsrudel nach Hellabrunn ziehen wird. Wölfe sind soziale Tiere mit starken Bindungen. Sie leben in einem Familienverband, in dem es eine klare Sozialstruktur gibt.“ Das neue Gelände werde nicht nur den Bewohnern viel Abwechslung bieten. Auch die Tierpark-Besucher könnten sich vom hoch entwickelten Sozialverhalten der Tiere bald selbst überzeugen.

Tierpark-Direktor Rasem Baban sagte im Februar: „Der Wolf ist eine beliebte und gleichzeitig sehr faszinierende Tierart und seit Jahrhunderten ein Begleiter des Menschen: nicht nur als Mythos und in Märchen, sondern auch als Waldbewohner. Daher freut es mich, dass er uns noch eine Weile erhalten bleibt.“

Der Tierpark ist seit 1. Mai wieder für Besucher geöffnet. Alle Besucher ab sechs Jahren benötigen einen negativen Corona-Test. Ein öffentliches Bürger-Testzentrum wird auf dem Parkplatz an der Siebenbrunner Straße eingerichtet.
Quelle:https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-plaene-fuer-hellabrunn-neues-gehege-das-wird-wolfs-revier-zr-90485180.html
(11.05.2021, 12:49)
cajun:   Da hier immer wieder die aktuelle Wolfsverbreitung gepostet wurde, mache ich es mal nicht in den Artenschutz Thread. Die wissenschaftlich gesicherten Wolfszahlen rückwirkend für 2019/20 sind da.
Artikel einkopiert.
Bonn, 30. Oktober 2020: Im Monitoringjahr 2019/2020 gab es 128 Wolfsrudel in Deutschland. Das geht aus den Erhebungen der Bundesländer hervor, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) in Abstimmung mit den Ländern zu den amtlich bestätigten deutschen Wolfszahlen zusammengeführt und jetzt veröffentlicht haben.

Das Wolfsvorkommen konzentriert sich wie in den Vorjahren auf das Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Weitere Wolfsterritorien wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen nachgewiesen. Die meisten Wolfsrudel leben im Wolfsjahr 2019/2020 (1. Mai 2019 bis zum 30. April 2020) in Brandenburg (47), gefolgt von Sachsen (28) und Niedersachsen (23).

Neben den 128 Rudeln sind 35 Wolfspaare sowie zehn sesshafte Einzelwölfe für das Monitoringjahr 2019/20 bestätigt. Im vorhergehenden Monitoringjahr 2018/19 wurden 105 Rudel, 41 Paare und zwölf Einzelwölfe nachgewiesen (aktualisierter Stand vom 30.10.2020).

BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel: ?Der Wolfsbestand in Deutschland nimmt zu. Das Wolfsvorkommen hat sich insbesondere im Norden und Nordwesten weiter vergrößert. Die meisten Wolfsterritorien verteilen sich von Ostsachsen bis an die Nordsee. Aber auch außerhalb dieser Vorkommen konnten in den mittel- und süddeutschen Bundesländern einzelne Wolfsterritorien nachgewiesen werden. Zusätzlich konnte erstmals seit zehn Jahren wieder ein sesshafter Wolf in den bayerischen Alpen bestätigt werden.?

Die Anzahl aufgefundener toter Wölfe (Totfunde) hat sich im Vergleich zum Monitoringjahr 2017/18 verdoppelt. Waren es im Monitoringjahr 2017/2018 noch 61 tote Tiere, so waren es im Monitoringjahr 2018/2019 100 und im Jahr 2019/2020 bereits 126 Totfunde, die von den Bundesländern an die DBBW gemeldet worden sind. ?Nach Verkehrsunfällen ist die illegale Tötung die zweithäufigste Todesursache. Auch die absoluten Zahlen sprechen bei den Ursachen eine deutliche Sprache: Von den insgesamt 126 tot aufgefundenen Tieren sind 98 im Verkehr gestorben. Elf Wölfe wurden illegal getötet; darüber hinaus wurde bei weiteren sieben verunfallten Tieren bei den Untersuchungen illegaler Beschuss festgestellt. Anlässlich dieser Entwicklung ist noch einmal festzuhalten: Der Wolf ist und bleibt eine streng geschützte Art. Das illegale Nachstellen und das Töten von Wölfen sind strafbar?, erklärt die BfN-Präsidentin.

Das bundesweite Wolfsmonitoring ist für Deutschland einzigartig: Kaum ein anderes wildlebendes Tier wird in seinem Bestand ähnlich präzise erfasst und beobachtet. So werden nahezu alle in Deutschland tot aufgefundenen Wölfe im Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung zentral untersucht und ein Gesundheitsscreening durchgeführt. Diese Totfunde werden auch für die Bestandserfassung im Rahmen des Wolfsmonitorings herangezogen.

Die Daten, die das Bundesamt für Naturschutz jährlich im Herbst veröffentlicht, werden von den Bundesländern nach einheitlichen Standards jeweils für ein Monitoringjahr erhoben. Dieses erstreckt sich vom 1. Mai bis zum 30. April des darauffolgenden Jahres und deckt sich zeitlich mit einem biologischen ?Wolfsjahr?, von der Geburt der Welpen bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Grundlage des Wolfsmonitorings sind eindeutige Wolfsnachweise, wie etwa durch Lebendfang, genetische Nachweise (auch aus Kotproben) oder Fotos. Die Daten werden anschließend überprüft und durch das BfN und die DBBW bundesweit im Rahmen des Treffens der im Monitoring erfahrenen Personen von Bund und Ländern zusammengeführt.

Das BfN unterstützt darüber hinaus die Länder, in deren Verantwortung das Wolfsmonitoring und - management liegt, durch wissenschaftliche Handreichungen. Diese befassen sich unter anderem mit einheitlichen Methoden der Erfassung und Bewertung von Vorkommen, der Einschätzung von Wolfsverhalten, empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen oder aber auch der Abschätzung, wo in Deutschland geeignete Lebensräume für Wölfe vorhanden sind.



Hintergrund

Die DBBW

Da die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland die Bundes- und Landesbehörden vor Aufgaben stellt, die einer bundesweiten Koordination bedürfen, wurde die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) auf Bitte der Länder durch die Bundesregierung verwirklicht. Mit der finanziellen Förderung des Betriebs der DBBW durch das Bundesumweltministerium und der fachlichen Betreuung durch das Bundesamt für Naturschutz kann die DBBW Naturschutzbehörden von Bund und Ländern bei allen Fragen zum Thema Wolf beraten und stellt Informationen für die allgemeine Öffentlichkeit über die Website www.dbb-wolf.de bereit.

Getragen wird die DBBW von einem Konsortium aus mehreren wissenschaftlichen Institutionen: Unter Führung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) arbeiten darin das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz (SMNG), das LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland, das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW) und das Senckenberg Forschungsinstitut, Standort Gelnhausen.

Weiterführende Informationen

Umfassende Daten und Fakten zum Wolf bietet das Pressehintergrundpapier zum Wolf. Es steht auf der BfN-Website zum Download zur Verfügung: https://www.bfn.de/presse/hintergrundinfos.html

Die Karte der aktuellen Wolfsvorkommen in Deutschland steht ebenfalls im Pressebereich zum Download zur Verfügung: https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/presse/2020/Dokumente/wolf_2019_2020_20201028_2_bf.pdf

Ausführliche aktuelle Informationen zur Population, zu Rudelterritorien sowie zur Gesamtentwicklung seit dem Jahr 2000, zu Totfunden und Todesursachen bietet die DBBW unter: www.dbb-wolf.de

Monitoring von Wolf, Luchs und Bär in Deutschland (2015, BfN-Skripten 413): https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript413.pdf

Konzept zum Umgang mit dem Menschen gegenüber auffälligen Wölfen (2018, BfN-Skripten 502): https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript502.pdf

Empfehlungen zum Schutz von Weidetieren und Gehegewild vor dem Wolf - Konkrete Anforderungen an die empfohlenen Präventionsmaßnahmen (2019, BfN-Skripten 530): https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript530.pdf

Habitatmodellierung und Abschätzung der potenziellen Anzahl von Wolfsterritorien in Deutschland (2020, BfN-Skripten 556):https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript556.pdf
Quelle: https://www.bfn.de/presse/pressemitteilung.html?no_cache=1

Dazu noch ein paar Anmerkungen: Die Zahlen hinken natürlich hinterher. Allein Niedersachsen meldet für das laufende Wolfsjahr 2020/21 bereits 35 Rudel (Wolfsfamilien mit Reproduktion) und zwei Wolfspaare, also 37 Territorien. Der Bestand wächst jährlich um ca 20%.
Immer mehr Fernwander aus der Alpenpopulation werden in Deutschland nachgewiesen. Die Wölfe der Alpen sind vorrangig aus Italien eingewandert- soviel zur Unterartvermischung, wie weiter unten mal angerissen. Aber "deutsche Wölfe" haben auch schon Dänemark besiedelt. Das Konfliktpotential mit den Nutztierhaltern steigt, da die Wölfe gerade in Niedersachsen, begonnen haben Großtiere (Kälber, aber auch Rinder und Pferde, meist Ponys) zu erbeuten, im Sommer sogar zwei Hannoveraner- Jährlinge (teuer!).
Der Herdenschutz ist optimierungsbedürftig. Da wo Zäune und Herdenschutzhunde zusammen etabliert wurden, herrscht Ruhe, vornehmlich in Sachsen.
(02.11.2020, 14:38)
Wolfcenter Dörverden:   Wölfe in Deutschland, Europa und Kanada
1. Internationales Wolfsymposium des WOLFCENTER Dörverden

Canis lupus lupus, so lautet die wissenschaftliche Bezeichnung des Europäischen Grauwolfes. Der Wolf ist in letzter Zeit regelmäßiger Bestandteil der Medien, denn er ist wieder zurück nach Deutschland gekommen. Seit inzwischen drei Jahren erfahren die Besucher des Wolfcenters Dörverden dort spannende Fakten zu eben diesem Tier und haben die Gelegenheit, sich einen solchen Grauwolf im Zusammenspiel mit seinen Artgenossen auch mal ganz in Ruhe anzusehen.
„Viele unserer Besucher interessieren sich sehr für die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland und auch dafür, was für Folgen diese Rückkehr nach sich zieht. Inzwischen kann man in Deutschland auf eine Wiederansiedlungsgeschichte von über einer Dekade zurückblicken.
Im Vergleich zu anderen Ländern ist dies eine relativ kurze Zeit, in der wir Erfahrungen mit diesen faszinierenden Tieren sammeln konnten.“, erklärt Frank Faß, Inhaber des Wolfcenters. „Daher freuen wir uns sehr, dass es uns in Zusammenarbeit mit der Landesjägerschaft Niedersachsen gelungen ist, im September ein Symposium mit zahlreichen Experten aus Deutschland aber auch den europäischen Nachbarländern und sogar Kanada zum Erfahrungsaustausch veranstalten zu können. Es ist großartig, dass wir solch namhafte Experten wie Ilka Reinhardt, Dr. Britta Habbe, Dr. Rolf Jäger, Michael Grewe, Bernd Dankert, Sebastian Koerner, Eckhard Fuhr, Mark Nitze, Georg Sutter, Prof. Dr. Luigi Boitani, Prof. Dr. Olof Liberg, Günther Bloch, Bob Hayes und Prof. Dr. Kurt Kotrschal als Referenten für das Symposium gewinnen konnten.
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir bei diesem gegenseitigen Austausch viel voneinander lernen können und freue mich sehr über die vielfältige Varianz der Themenbereiche unserer Referenten. Das Symposium wird auf jeden Fall ein großes Erlebnis für alle Teilnehmenden.“
Dieses 1. Internationale Wolfsymposium wird vom 27. bis zum 29. September 2013 im Wolfcenter Dörverden stattfinden, und jeder Interessierte kann dabei sein (Voranmeldung erforderlich). Bis zu insgesamt 250 Teilnehmer haben die Gelegenheit sich u. a. über die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland und Niedersachsen und ihre Zukunft in Europa informieren zu lassen. Es wird Einblicke in die derzeitige Situation der Wölfe und auch ihrer Beutetiere in verschiedenen Ländern geben, ebenso wie in das damit stark verbundene, wichtige Thema des Herdenschutzes. Natürlich darf auch die Thematik Wolf und Jagd nicht fehlen. Ebenso wenig wie das Thema Hund.
Seine Abstammungsgeschichte vom Wolf und die damit zusammenhängenden Anpassungen und neuen Aufgaben der Hunde, z.B. in der Jagd, werden ebenfalls beleuchtet.
Eine detaillierte Übersicht über die Vortragsthemen und den Anmeldemodalitäten ist unter http://www.wolfcenter.de/Wolfsymposium.html zu finden.
(27.06.2013, 11:22)
Wolfcenter Dörverden:   Wölfe in Deutschland, Europa und Kanada
1. Internationales Wolfsymposium im Wolfcenter Dörverden

Vom 27. bis 29. September 2013 findet in Kooperation mit der Landesjägerschaft Niedersachsen das 1. Internationale Wolfsymposium des Wolfcenter Dörverden statt. Seit nunmehr 13 Jahren breiten sich Wölfe auf natürliche Weise wieder in Deutschland aus und leben territiorial in Rudeln, als Paare oder Einzeltiere. In vielen Bundesländern sind Leute benannt, die den gesetzlich vorgeschriebenen Wolfsmonitoring-Prozess umsetzen.
Ziel dieses Symposiums ist, den gegenwärtigen Status Quo an Erfahrungswerten mit freilebenden Wölfen in Deutschland festzustellen und diese mit Erfahrungsberichten aus dem Europäischen und Kanadischen Umfeld zu vergleichen. Dabei werden die üblichen Konfliktkreise "Wolf & Jagd", "Wolf & landwirtschaftliche Nutztiere" "Wolf & seine Gefährlichkeit für Menschen" im Fokus stehen. Ferner soll dabei festgestellt werden, welche Konflikte möglicherweise in Deutschland noch zu erwarten sein werden bzw. umgekehrt in Deutschland nicht auftreten dürften.
Neben den verschiedenen Vorträgen wird ein weiteres Kernelement die am Samstagabend stattfindende Podiumsdiskussion sein an der das gesamte Publikum teilnehmen kann. Alle Teilnehmer des Symposiums haben natürlich die Gelegenheit, sich im Anschluß an die Vorträge durch Fragestellungen selbst mit einzubringen.
Neben den vielen verschiedenen wolfsspezifischen Themen wird auch der Hund auf dem Symposium eine Rolle spielen.
Zu diesem Symposium werden 250 Teilnehmer zugelassen.

Eine detaillierte Übersicht über die Vortragsthemen, die Referenten, wie auch zu den Anmeldemodalitäten, ist unter http://www.wolfcenter.de/Wolfsymposium.html zu finden.
(24.04.2013, 15:52)
Wolfcenter Dörverden:   Der Würger vom Lichtenmoor zu Besuch im Wolfcenter Dörverden

Vor 64 Jahren schlich er durch unsere benachbarten Landkreise Nienburg,
Neustadt und Fallingbostel – der sagenumwobene „Würger vom Lichtenmoor“.
Nein, dabei handelt es sich nicht um eine Gestalt aus einem Edgar Wallace
Film, sondern um den kräftigen Wolfsrüden, der im Jahr 1948 in
Niedersachsen für viel Aufheben sorgte und vermutlich aus Osteuropa nach
Deutschland gelangte. In den Notzeiten der Nachkriegszeit, in denen Fleisch
teure Mangelware und streng rationiert war, verschwanden seit Winter 1948
Wild- wie auch Nutztiere. Die Angst ging um… Als Jäger in der
britisch-besetzten Zone unterlag man dem Waffenverbot. Doch nach
vielzähligen Hinweisen und z.T. sehr mysteriösen „Rissen“ wurde die größte
Treibjagd in der Geschichte Niedersachsens gestartet – 1500 Treiber und 70
Jäger waren unterwegs, ohne Erfolg. Nach der vergebens durchgeführten
Treibjagd erhielt schließlich der Landwirt und Jäger Hermann Gaatz als
Ausnahme zum geltenden Waffenverbot die Genehmigung eine Waffe zuführen,
und seine Jagd auf den „Würger“ ging los. Sie endete schließlich am 27.
August 1948, nachdem es Hermann Gaatz gelang, den Wolfsrüden in der Nähe
von Eilte zu strecken. Von diesem berühmt-berüchtigten Wolf ist heutzutage
noch das Haupt im präparierten Zustand erhalten. Ab dem 03.10.2012 werden
im Wolfcenter dieses Kopfpräparat und das Jagdgewehr, mit dem der „Würger“
gestreckt wurde, sozusagen als Zeitzeugen, für ein halbes Jahr zu sehen
sein.


(02.10.2012, 10:08)
Wolfcenter Dörverden:   Riesiges Rudelheulen am 29.07.2012 am WOLFCENTER Dörverden

Am kommenden Sonntag veranstaltet das WOLFCENTER Dörverden um 15 Uhr ein einmaliges Event: Mit einem „Rudel“ aus möglichst vielen Heulwilligen startet das WOLFCENTER den Versuch, als größtes Menschenrudel die Wölfe des WOLFCENTERs Dörverden zum Antworten zu bringen und damit in das Guinnessbuch der Rekorde zu kommen. Das WOLFCENTER-Team heißt für diese Aktion jeden Begeisterten herzlich willkommen. Das Heulen startet um 15 Uhr auf dem Parkplatz des WOLFCENTERs, mit dabei sind auch Rundfunk und Fernsehen. Ebenfalls ab 15 Uhr hat dann jeder Besucher die Gelegenheit, für einen Sondereintrittspreis von 5 Euro pro Person die Wölfe des WOLFCENTERs aus der Nähe zu betrachten. Anstelle der regulären Führungen kann man am Nachmittag an verschiedenen Stationen viel Spannendes zu den Tieren erfahren. Als weiteres Highlight kann jeder Besucher an einer Verlosung für eine Übernachtung im Baumhaushotel "Tree Inn" teilnehmen.
Voraussetzungen für die Teilnahme an der Verlosung sind die Abgabe eines bereits mit den
eigenen Kontaktdaten (Name, Anschrift, Emailadresse, Telefonnummer) versehenen Zettels und die Volljährigkeit. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Aber nicht nur Wölfe sind im Wolfcenter zu bestaunen – seit dem 19.07.2012 sind die Werke des Künstlers Lars Kruse in den Räumlichkeiten des WOLFCENTERs zu sehen. Die Aquarelle rund um das Thema „Wolf & Wild“ werden bis zum 31.10.2012 für Kunstliebhaber ausgestellt.
(25.07.2012, 08:37)
Wolfcenter Dörverden:   Die Bejagung von Wölfen in Deutschland

Frank Faß, Jäger und Inhaber des Wolfcenter Dörverden, berichtet im Rahmen seiner
Öffentlichkeitsarbeit von der bisher steten Ausbreitung der Wölfe in Deutschland und deren Folgen.
Er setzt sich mit viel Engagement uns Sachverstand für das Vorhandensein von frei lebenden Wölfen
ein, betrachtet die damit verbundenen Aspekte jedoch auch kritisch. Besonders freut er sich darüber,
dass das Wolfcenter mittlerweile von vielen Jägern besucht wird, die die Notwendigkeit erkannt
haben, sich genauestens über den Wolf zu informieren.

Bundesweite Managementpläne sind unerlässlich
Seit dem Jahr 2000 siedeln Wölfe sich wieder selbstständig in Deutschland an und breiten sich
langsam aber stetig aus. Die Ausbreitung der Wölfe stößt bei den Menschen in Deutschland auf
unterschiedliche Standpunkte. Neben Verunsicherung aus Unwissenheit, ist auch Freude und
Faszination festzustellen, aber auch teilweise grundsätzliche Ablehnung verbunden mit der
Forderung, die Wölfe abzuschießen. Ein übertriebener Tierschutzgedanke, aber auch Hass auf Wölfe
bringt uns nicht an einen Tisch, an dem Lösungen gefunden werden können für die Sache Wolf in
Deutschland. Nach wie vor muss gelten, dass Vertreter der verschiedensten Interessengruppen aus
den Bereichen Bundes- und Landesverwaltung, Landwirtschaft, Jagd, Naturschutz, Tourismus, u.v.m.
langfristig am runden Tisch gemeinsam entscheiden, in wie weit hier und da bereits bestehende
Managementpläne optimiert werden können. Diese Entscheidungen können nur aufgrund solider
Wolfsnachweise getätigt werden. Ein dynamischer Prozess, der stets aufrecht erhalten werden muss.
Im Jahr 2011 konnten 12 Wolfsrudel in Ostdeutschland nachgewiesen werden, dazu kommen Paare
und bisher noch allein lebende Wölfe – Einzeltiere, also ohne Partner. Die deutschen Wölfe gehören
der westpolnisch-deutschen Population an und sind wiederum Teil einer Metapuplation – der
Gesamtheit aller Europäischen Grauwölfe. Fangen im Grunde genommen die Wölfe gerade erst an,
sich auszubreiten, werden Forderungen lauter, den Wolf, obwohl er in der EU und somit auch in
Deutschland strengstens geschützt ist, neben dem Naturschutzrecht auch in das Jagdrecht
aufzunehmen. Eine Forderung, die zurzeit absolut überflüssig ist. Argumente, der Wolf sei dann
doppelt geschützt, sind nicht haltbar.

Gezielte Tötung eines Wolfes nicht ausgeschlossen
Möglicherweise wird man eines Tages in Einzelfällen über die Bejagung von Wölfen nachdenken
müssen, wenn ein spezifischer Grund vorliegt. Doch wie ist die „Entnahme eines Wolfes aus der
Wildbahn“ – also das Schießen von Wölfen durch Jäger - nach heutigem Kenntnisstand zu beurteilen?

Wichtig ist, bei dieser Diskussion zwei verschiedene „Paar Schuhe“ zu unterscheiden:
1. Die Entnahme eines Wolfes aus der Natur
2. Die Bejagung des Wolfes

Die Entnahme eines Wolfes aus der Natur…
wird aus einem spezifischen Grund vorgenommen, muss von der Obersten Naturschutzbehörde (MU)
genehmigt werden und hat nichts mit Jagdausübung zu tun. Diese Entnahme ist auch nur dann mit
EU-Recht vereinbar, wenn es keine anderen Mittel gibt. Der Rechtsrahmen ist dafür bereits durch das
FFH-Recht und das Bundesnaturschutzgesetz gegeben und dieser wiederum in Managementplänen
niedergeschrieben und wird bei anderen Arten, wie z.B. Biber auch angewendet.
Gründe sind z.B.:
•Ein Tier spezialisiert sich auf das häufige Reißen von Haustieren (was geschehen kann, wenn
z.B. Schafhalter keine adäquaten Schutzmaßnahmen für ihre Tiere vornehmen). Eine
Entnahme ist auch dann aber nur rechtens, wenn alle anderen Maßnahmen wirkungslos
bleiben.
•Ein Wolf wird „habituiert“ (der Ausdruck „habituiert“ wird in diesem Zusammenhang
verwendet, wenn sich ein Tier so sehr an die Nähe von Menschen gewöhnt, dass es seine
Scheu verliert, ein junger, unerfahrener Wolf, der beim Anblick eines Menschen neugierig
stehen bleibt, ist dagegen noch lange nicht „habituiert“) z.B. durch „Anfüttern“ das bewusst
oder unbewusst (z.B. Beschickung von Komposthaufen mit Fleisch- und Speiseabfällen)
geschieht.

Wenn eine Entnahme angeordnet wird, muss eine erfahrene, fachkundige Person dazu vom MU
beauftragt werden. Das kann unter bestimmten Umständen auch ein Jäger sein, wenn er über die
erforderliche Kompetenz verfügt. Diese Maßnahme hat aber nichts mit „Jagd“ zu tun, sondern ist
eine Managementmaßnahme des Artenschutzes. Sie bezieht sich auf die kontrollierte Entfernung
(muss nicht unbedingt = Tötung sein) eines bestimmten Individuums, das ein Problem für die
Wolfspopulation oder für Haustiere oder für den Menschen darstellt - sofern dieses Problem (z.B. für
Haustiere) nicht durch andere Mittel lösbar ist.

Die Bejagung des Wolfes…
im Sinne des Jagdrechtes, wie z.B. Rotwild oder Fuchs, setzt voraus,
•dass der Wolf dem Jagdrecht unterliegt und damit als „Wild“ im Sinne des Jagdrechtes
eingestuft wird,
•dass die Population so groß ist, dass eine Bejagung den günstigen Erhaltungszustand dieser
Population nicht gefährdet.

Bei einer Übernahme in das Jagdrecht würde dem Wolf in der derzeitigen Situation eine ganzjährige
Schonzeit eingeräumt werden. Der strenge Schutz über das nationale und EU-Recht
(Naturschutzrecht) besteht weiterhin (siehe Luchs, Fischotter, Wildkatze). Da der Wolf weiterhin
über die FFH-Richtlinie geschützt ist, dürfte er nur dann im Rahmen einer Jagdausübung geschossen
werden, wenn sich seine Population in einem „guten Erhaltungszustand“ befindet und dieser durch
Bejagung nicht verschlechtert würde. Unter diesen Umständen würde ihm auch eine Jagdzeit
eingeräumt.
Eine Population (wie z.B. die deutsch-westpolnische) ist laut genetischen Untersuchungen aber erst
dann in einem guten Erhaltungszustand (mit ausreichender genetischer Variabilität), wenn sie
mindestens 1000 Tiere zählt, ein regelmäßiger freier Austausch der Individuen innerhalb des
gesamten Populationsgebietes erfolgen kann und wenn diese 1000 Tiere auf eine ausreichende
genetische Vielfalt zurückzuführen ist (also nicht, wenn sie von relativ wenigen Tieren abstammen
wie die kleine deutsch-westpolnische Population heutzutage). Der Erhaltungszustand muss durch
harte Daten belegt werden (u. a. im Rahmen des Monitorings ermittelte C1- und C2-Nachweise).
Ein Abschussplan müsste dann für die Art erstellt werden, der jedoch hohe Auflagen zur Umsetzung
beinhalten würde (vergleichbar denen bei der so genannten „licensjakt“ in Schweden).
Fachlich wäre es erforderlich, genau festzulegen, in welchem Rudel welche Tiere gejagt werden
dürfen, z.B. Jährlinge, nicht jedoch das Elternpaar. Diese Forderung ist in jagdlichen Situationen kaum
realisierbar, da in der Regel nur wenige Sekunden für die Ansprache zur Verfügung stehen und
Durchschnittsjäger nicht über die erforderliche Fachkompetenz verfügen, einen Jährling von einem
adulten Tier zu unterscheiden - fällt dies doch sogar erfahrenen Wolfskennern innerhalb so kurzer
Beobachtungszeit schwer!
Den Wolf in das Jagdrecht zu überführen, ist zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht
zielführend und sinnvoll. Der Wolf genießt durch das Naturschutzrecht einen mindestens so strengen
rechtlichen Schutz wie durch das Jagdrecht für ganzjährig geschützte Arten (Straftatbestand, bis zu 5
Jahre Haft). Ein guter Erhaltungszustand der deutsch-westpolnischen Population ist weit entfernt.

Fachwissen über den Wolf ist ein Muss
Zunächst einmal ist festzustellen, dass der Wolf bisher nicht fester Bestandteil der Lehrpläne in den
verschiedenen Schulformen ist – leider aber auch weitestgehend nicht der Vorbereitungslehrgänge
zur Jägerprüfung, die jährlich tausendfach in Deutschland abgelegt wird und neue Jäger in die
Reviere des Menschen entlässt. Somit steht der Jäger Mensch dem Topprädator Wolf doch ziemlich
frei von Fachkunde über dessen Wildbiologie gegenüber. Die Forderung, über den Wolf zu lehren ist
somit gerechtfertigt, ernst zu nehmen und umgehend umzusetzen. Sinnvolle Maßnahmen der
Jägerschaft sind die Überarbeitung der Literatur für Jägerseminare sowie die Korrektur und
Überarbeitung der Darstellung des Wolfes in der Jagdliteratur, insbesondere den Lehrbüchern für die
Vorbereitung der Jägerprüfung. Auch die Jägerprüfung selbst muss den Wolf erfassen – sei es, dass er
im Jagdrecht steht oder nicht.
Jäger sind per Gesetz verpflichtet, das Wild zu hegen und zu pflegen. Doch wie soll das gelingen,
wenn man sich nicht mit Wölfen auskennt? Die Pflicht der Jäger zur Hege ist für den Wolf allerdings
auch nicht realistisch. Wie soll ein Wolf gehegt werden? Er braucht kein Heu in Notzeiten, er braucht
keine Wildäcker, keine Hegebüsche, kein Fernhalten von Prädatoren.
Bevor ein Jäger ein Tier erlegen (in der Jägersprache „strecken“) darf, muss er es ansprechen, d.h. er
muss beurteilen, welches Geschlecht das in Betracht kommende Tier hat, wie alt es ist, wie fit das
Tier optisch wirkt und ob es somit überhaupt getötet werden darf. Durch fehlendes Fachwissen und
fehlende Routine, sind Jäger in Deutschland in der großen Mehrheit nicht im Stande, den in freier
Wildbahn lebenden Wolf richtig anzusprechen. Es erfordert sehr viel Erfahrung, den gesichteten Wolf
aufgrund seiner Optik in die richtige Altersklasse einzustufen. Wir unterscheiden drei Altersklassen:
Erwachsener Wolf, Jährling und Welpe. Sogar Verwechslungen zwischen Hunden und Wölfen sind
festgestellt worden. Das kann dann sehr peinlich werden. Dieser Umstand kann nur positiv verändert
werden, wenn Jäger und deren Verbände in ihrer Gesamtheit gewillt sind, sich die Fachkunde über
Wölfe anzueignen.

Im Rudel leben – nur hochsoziale Tiere können das
Wölfe sind hochsoziale Säugetiere, bei denen sich beide Elternteile an der Aufzucht der Welpen
langfristig beteiligen. Selbst die ein Jahr älteren Geschwister der Welpen – die Jährlinge –
unterstützen die Eltern bei der Welpenaufzucht. Die beiden Elterntiere leben in der Regel monogam
zusammen und besetzen gemeinsam ein Revier, das häufig über 200 Quadratkilometer groß ist.
Dieses Revier können Wölfe in einer Nacht vollständig durchstreifen. Das konnte anhand von mit
Senderhalsbändern ausgestatteten Wölfen und Satellitentechnik in Deutschland bewiesen werden.
In Wolfsrevieren dieser Größe befinden sich rechnerisch 20 Jagdreviere des Menschen zu je
durchschnittlich 1.000 Hektar Größe. Tatsächlich sind die Reviere häufig kleiner – also noch mehr
Jagdreviere des Menschen im Wolfsrevier. Somit ist es realistisch, dass bei einem Jagdansitz auf
Wildschweine tatsächlich alle Jäger ein und dasselbe Wolfsrudel, ein Pärchen oder eben auch das
Einzeltier, wenn nur eins vorhanden ist sehen. Beim Anblick z.B. eines einzelnen Wolfes besteht
wiederum die Gefahr, dass die Sichtungen aller Jäger aufaddiert werden und über mehrere Wölfe im
Gebiet diskutiert wird, obwohl nur dieser eine da ist. Hier stellt sich übrigens schon die nächste
Frage: Sollen Elterntiere geschossen werden dürfen, wenn sie doch beide gemeinsam und dauerhaft
den Nachwuchs aufziehen? Nein, denn das verbietet die Jagdethik! Während der Aufzuchtphase der
Welpen werden diese an ihre eigene Art – also an Wölfe sozialisiert, also gebunden. Der Mensch
steht dabei außen vor, was erklärt, dass Wölfe nicht sonderlich an Menschen interessiert sind. Wölfe
haben aber auch keine panische Angst vor Menschen. Während der Aufzuchtphase werden die
jungen Welpen parallel nebenbei an verschiedenste Umweltreize gewöhnt. Bei den ersten
Wanderungen durch das Elternrevier, zu Beginn ihres ersten Winters, setzt sich dieser Prozess fort.
Wölfe lernen also ganz nebenbei die verschiedensten natürlichen und unnatürlichen Gegebenheiten
kennen. Je nach Lebensraum kann die Habituierung sehr unterschiedlich ablaufen. Wir Menschen
zählen übrigens nicht zur Beute der Wölfe, auch wenn äußerst selten Übergriffe von Wölfen auf
Menschen festgestellt wurden. Wie schon gesagt sind Wölfe hochsoziale Lebewesen. Deshalb sollte
es nicht verwundern, dass es auch bei ihnen unterschiedliche Typen gibt. So gibt es durchaus sehr
vorsichtige und neugierigere Individuen. Die intensive Bejagung von Wölfen in Europa dürfte dazu
geführt haben, dass nur die sehr vorsichtigen Individuen überlebten. Diese Vorsicht wird von ihren
Nachkommen in einer Mischung sowohl vererbt, als auch erlernt worden sein. Hoher Jagddruck kann
also selektiv wirken – ähnlich einem Zuchtprozess. Ab dem 1. Mai, wenn der Wolf also etwa ein Jahr
alt ist, benennen wir ihn von Welpe auf Jährling um – so ist heute das Wolfsjahr festgelegt. Er ist
mittlerweile ein Wolf, der in die Pubertät eingetreten ist und langsam erwachsen wird. Schon längst
ist er aber im Hinblick auf Körpergröße und Körperbau nicht mehr von einem erwachsenen Wolf zu
unterscheiden. Im Alter von ein bis zwei Jahren wandern Wölfe in der Regel aus dem Elternrevier
endgültig ab, mit der Zielsetzung, ein eigenes Jagdrevier und einen Paarungspartner zu finden. Und
dennoch muss festgehalten werden: haben wir Jäger eines Tages den Wolf vor uns im Revier, können
wir nicht mit Bestimmtheit feststellen, wen wir da genau anzusprechen haben – ist es ein erwachsen
aussehender Jährling während der Suche nach einem neuen Revier oder tatsächlich ein erwachsener
Wolf? Beim erwachsenen Wolf stellt sich wiederum die Frage, ob er ein Einzeltier ist, oder ob seine
Partnerin bzw. ihr Partner mit im Wolfsrevier ist und ob sie Nachwuchs führen. Nur wenn ein ganzes
Rudel vollständig zu sehen ist, können Einschätzungen getroffen werden. Eine selektive Jagd ist also
nicht möglich, es sei denn Elterntiere wären markiert.

Wer kann was, wer darf was?
Sollten Forderungen massiv werden, den Wolf eines Tages in das Jagdrecht mit Schonzeiten und
Bejagungszeiten aufzunehmen, muss zunächst einmal überlegt werden, wer denn dann den Wolf
überhaupt erlegen soll. Hier ist eine große Diskrepanz zu erkennen. Angenommen der Abschussplan
sieht die Erlegung eines Wolfes in einem Jahr in einem definierten Gebiet vor. Wer stellt sicher, dass
in den über 20 Jagdrevieren des Menschen – geteilt mit einem Wolfsrevier – auch wirklich nur ein
Wolf geschossen wird und nicht versehentlich mehrere, unwissend, dass in derselben Nacht bereits
an anderer Stelle schon der Wolf geschossen wurde, was auch nicht realistisch ist. Hier muss
strengste Meldepflicht darüber gegeben sein, dass ein Wolf geschossen wurde. Ehrlich gefragt, wie
soll das gelingen? Deshalb wird der Mehrfachabschuss nicht zu vermeiden sein. Die zuvor erwähnte
Problematik der richtigen Ansprechbarkeit bleibt bestehen und die Lichtverhältnisse der Dämmerung
und des Mondlichtes tragen noch erschwerend dazu bei. Schon heute sind illegale Abschüsse
festzustellen. Bei der schwedischen „licensjakt“ darf nur bei Tageslicht gejagt werden, jede
Jagdgruppe hat einen verantwortlichen Jagdleiter, der sofort über einen abgegebenen Schuss
informiert wird und diesen sofort an eine Zentralstelle weiter meldet. Alle 30 Minuten muss er bei
der Zentralstelle nachfragen, ob noch ein Wolf frei ist. Jeder abgegebene Schuss wird zunächst auf
die Quote angerechnet, so lange, bis bei einer Nachsuche mit völliger Sicherheit geklärt ist, dass der
beschossene Wolf unverletzt geblieben ist. Wird ein Wolf über die Quote hinaus geschossen, dann
wird zunächst eine Untersuchung wegen Wilderei eingeleitet.

Abschuss von Hunden gesetzlich verbieten
Des Weiteren muss die Erlegung wildernder Hunde gesetzlich verboten werden, was allerdings auch
heute schon angebracht ist. Dafür, dass der eigene Hund wildern geht, gehört der Hundebesitzer
allerdings auch bestraft. Eine Verwechslungsmöglichkeit aufgrund falscher Identifikation seitens des
Jägers Mensch muss ausgeschlossen werden, um nicht verleitet zu werden, absichtlich den Wolf für
einen wildernden Hund zu halten und den Abschuss „versehentlich“ zu rechtfertigen. Um es klar zu
sagen, haben Jäger dieser Couleur übrigens ohnehin nicht den Jagdschein verdient. Diese
beschädigen das Ansehen derjenigen Jäger, die das Weidwerk ernst nehmen und mit Respekt vor
Gottes Kreaturen handeln.
Jäger wollen Trophäen sammeln. Das ist Bestandteil der Jagd. Beim Wolf, wie auch beim Fuchs, ist
diese sein Fell. Hier muss das Aneignungsrecht, dass der Jäger in Bezug auf das erlegte Wildtier hat,
allerdings vorerst ausgehebelt werden. Alle erlegten Wölfe müssen an diejenigen Institute
abgegeben werden, die aufgrund genetischer Untersuchungen feststellen wie „fit“ die Population ist.
Weitere wissenschaftliche Untersuchungen sind an den toten Tierkörpern vorzunehmen.

Erwünschte Weiterentwicklung - Sachliche Diskussion!
Ein veröffentlichter Untersuchungsbericht bestätigte im Jahr 2011, dass tatsächlich in Alaska eine 32
Jahre junge Frau von Wölfen getötet wurde. Diese Tatsache ist natürlich nicht in Ordnung und durch
nichts zu rechtfertigen. Einige der beteiligten Wölfe sind geschossen worden. Ideal ist es in diesem
Fall alle beteiligten Wölfe zu schießen, bevor „gelernt“ wird den Menschen weiterhin in Betracht zu
ziehen. Dennoch muss die Diskussion über der Wolf weiterhin sachlich geführt werden. Ein
Ausschlachten dieses Vorfalles mit dem Ziel, Wölfe in Deutschland wieder auszurotten, entbehrt
jeder Vernunft.
Aus meiner Sicht der Dinge wird der Wolf vielleicht nicht überall in Deutschland haltbar sein. Aber
gegebenenfalls darüber nachzudenken Wölfe gleich wieder komplett auszurotten ist absurd. Wir
Jäger sind gut beraten, uns stetig weiterzubilden und die in der breiten Bevölkerung vorhandene
Lobby für den Wolf ernst zu nehmen und zunächst eigene Erfahrungen im eigenen Revier zu
sammeln, bevor verbal gehetzt wird. Gelingt uns das, werden wir einen erheblichen
Akzeptanzzuwachs als Jäger in der Bevölkerung bekommen. Stellen wir uns auf sturen Widerstand
kann das in immer weiter einengende Gesetze resultieren, die die Motivation am Jagen weiter
einschränken.
Letztendlich stellt sich die Frage, ob die Ablehnung manch eines Jägers gegenüber Wölfen nicht
zuletzt auf der eigenen Angst vor einer Begegnung mit einem Wolf im Jagdgebiet beruht. Oder wenn
nach einem Ansitz die Zeit zum Herunterklettern vom Hochsitz kommt und Wölfe in der
Nachbarschaft zum Hochsitz sich gemeinsam ins Chorheulen einstimmen. Geräusche, an die wir uns
noch lange nicht alle gewöhnt haben.
(07.05.2012, 11:29)
Wolfcenter Dörverden:   Zwei spannende Abendvorträge im April im WOLFCENTER Dörverden

Am Donnerstag, den 19.04.2012 stellt Bob Hayes, seines Zeichens Wildbiologie mit 20 Jahren Berufserfahrung im Yukon, sein neues Buch „Wölfe im Yukon“ vor. Die Buchvorstellung erfolgt in englischer Sprache, wird aber von Ulrich Wotschikowsky, einem Jäger, der in der Lausitz viel Erfahrung mit Wölfen sammeln konnte, übersetzt.
Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr, der Eintritt ist frei. Aufgrund begrenzter Sitzplätze ist eine Voranmeldung jedoch erforderlich.

Und am Mittwoch, den 25.04.2012 stellt Vladimir Bologov, ein erfahrener Wildbiologe aus Russland, verschiedene Wolfsprojekte vor. Der kommentierte Diavortrag vermittelt Erkenntnisse über Handaufzuchten und Auswilderungen von Wölfen in Russland. Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr, sie ist in englischer Sprache, der Eintritt ist frei. Aufgrund begrenzter Sitzplätze ist eine Voranmeldung jedoch erforderlich.

Weitere Informationen zu den Angeboten des WOLFCENTERs und Kontaktinformationen für die Anmeldungen zu den Vorträgen finden Sie unter www.wolfcenter.de.
(16.04.2012, 12:33)
Wolfcenter:   Der April im Wolfcenter - ein Monat mit vielen Attraktionen

Den Auftakt der Aprilattraktionen macht die Eröffnung der neuen Dauerausstellung des WOLFCENTERs: Am 04.04.2012 wird der „Zeittunnel“ feierlich eingeweiht und ab 12 Uhr kann jeder Besucher des WOLFCENTERs Dörverden auf 180 qm eine „Zeitreise bis zu 15.000 Jahre in die Vergangenheit“ von Mensch, Wolf und Hund und weiteren spannenden Themenbereichen unternehmen.
Das Baumhaushotel „Tree Inn“ mit Blick in das Wolfsgehege ist ab Anfang April bezugsfertig. Hier kann man gemütlich im Bett liegend, oder im Whirlpool entspannend, die Wölfe bei ihrem Alltag aus einer Höhe von 5 m zusehen.
Weiter geht es am 07.04.2012 mit dem ersten Abend unter Wölfen in diesem Jahr. Wer gern einmal zusammen mit gleichgesinnten Wolfsinteressierten einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer erleben möchte, sich mit schmackhafter Grillwurst stärken und anschließend den Wölfen bei ihrer Fütterung zusehen möchte, der ist herzlich willkommen, sich für einen Abend unter Wölfen anzumelden. Für den April sind noch Plätze frei.
Gleich am nächsten Tag beginnt schon das Oster-Spezial-Angebot des WOLFCENTERs! Am 08.04. und am 09.04.2012 von 10-19 Uhr kommt der Osterhase zu Besuch ins WOLFCENTER und es warten sensationelle Aktionen auf die ganze Familie. Neben dem Kinderliedermacher Werner Winkel, der mit tollen Mitmachaktionen am Ostersonntag Jung und Alt begeistert, wird erstmals auch der Wildnisexperte Thorsten Kunkel an beiden Tagen zu Gast sein und mit spannenden Tricks unsere Besucher in seinen Bann ziehen. Neben einer großen Ostereier-Suchaktion, bei der viele Ostereier im ganzen WOLFCENTER versteckt sind, wird es ein Gewinnspiel und viele Angebote für die Kleinen geben.
Am 19.04.2012 stellt Bob Hayes, seines Zeichens Wildbiologie mit 20 Jahren Berufserfahrung im Yukon, sein neues Buch „Wölfe im Yukon“vor. Die Buchvorstellung erfolgt in englischer Sprache, wird aber von Ulrich Wotschikowsky, einem Jäger, der in der Lausitz viel Erfahrung mit Wölfen sammeln konnte, übersetzt.
Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Aufgrund begrenzter Sitzplätze ist eine Voranmeldung jedoch erforderlich.
Der Tag des Hundes wird am 22.04.2012 im WOLFCENTER gefeiert. Im Rahmen dieses Thementages bieten wir allen Hundeinteressierten ein breites und interessantes Fachwissen an aber natürlich darf da auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Deshalb können Sie z.B. zusammen mit Ihrem Hund an einer Rallye teilnehmen, es werden Demonstrationen und Schauvorstellungen von Gebrauchshunden geboten, uvm.
Schließlich stellt am 25.04.2012 Vladimir Bologov, ein Erfahrener Wildbiologe aus Russland, verschiedene Wolfsprojekte vor. Der kommentierte Diavortrag vermittelt Erkenntnisse über Handaufzuchten und Auswilderungen von Wölfen in Russland. Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr, sie ist in englischer Sprache, der Eintritt ist frei. Aufgrund begrenzter Sitzplätze ist eine Voranmeldung jedoch erforderlich.

Weitere Informationen zu den Angeboten des WOLFCENTERs und Kontaktinformationen für die Anmeldungen zu den Vorträgen finden Sie unter www.wolfcenter.de.
(04.04.2012, 15:42)
Michael Mettler:   Die Wölfe im Nahen Osten scheinen ein weiteres Beispiel dafür zu sein, die Frage nach dem Sinn mancher Unterarteinteilungen aufzuwerfen. Im Artikel über den Indischen Wolf in Wikipedia (englischsprachige Version) las ich vorhin erst, in Israel gebe es sowohl pallipes als auch arabs, in Syrien (also nördlich von Israel) sowohl pallipes als auch den "Eurasian wolf" und in der Türkei (wiederum nördlich von Syrien) wieder pallipes. Nun sind Syrien und erst recht Israel keine so riesigen Länder, dass die Distanzen von einem Ende des Landes zum anderen (und die Topografien) für Wölfe unüberwindbar scheinen. Spräche also einiges dafür, dass es in Nahost eine breite Mischzone zwischen pallipes und arabs gibt - nur wo will man dann die Grenze zwischen einem solchen "Zwischenwolf" und einem "reinen" pallipes oder arabs ziehen - zumal der Wolf früher wahrscheinlich ein geschlosseneres Verbreitungsgebiet in Nahost hatte als heute?
(18.03.2011, 21:49)
WolfDrei:   Hier ein "Zwischenwolf" zwischen pallipes und arabs aus Syrien im Breeding Centre Sharjah
(18.03.2011, 19:42)
Michael Mettler:   Hoch interessante Neuigkeiten: Der über lange Zeit als Unterart des Goldschakals betrachtete "Wolfsschakal" (Canis aureus lupaster), den man in neuerer Zeit bereits als eher Canis lupus zugehörig vermutete (Ägyptischer Wolf), ist laut genetischen Studien nicht nur eventuell eine eigene, dem Wolf allerdings sehr nahe verwandte Art, sondern hat auch ein wesentlich größeres Verbreitungsgebiet als bislang angenommen, nämlich bis nach Äthiopien hinab:
http://www.sciencedaily.com/releases/2011/01/110126171446.htm

Auch für den Indischen Wolf (C.l.pallipes) wird nach genetischen Untersuchungen nunmehr Artstatus propagiert, genauso für eine Population im Himalaya, die bisher C.l.chanco zugerechnet wurde, sich von diesem und dem Indischen Wolf aber genetisch deutlich unterscheidet und eventuell die stammesgeschichtlich älteste noch existierende Wolfsform darstellt:
http://nationalzoo.si.edu/ConservationAndScience/SpotlightOnScience/fleischer2003108.cfm
(18.03.2011, 17:12)
cajun:   Die HP der Lausitzer Wölfe hat ein neues Design. Sehr gelungen finde ich! Aktuell hat man 4 Tiere besendert, um im Rahmen des Monitorings Territorien und Abwanderungsverhalten zu überprüfen.

http://www.wolfsregion-lausitz.de/meldungen

(20.04.2010, 19:23)
Michael Mettler:   ...und der Stammvater der angeblichen Polarwölfe/Arktischen Wölfe war ein schwarzer (!) Westlicher Timberwolfrüde im Frankfurter Zoo mit bekanntem Fanggebiet; wie es dann weiterging, ist unten im Thread nachzulesen. Von unterartreinen Importen echter Polarwölfe (arctos) für heutige Zoolinien habe ich bisher nichts finden können, immer nur von reichhaltiger Ausbreitung der Frankfurter Linie in immer mehr europäische Haltungen.

Meines Wissens wurden insgesamt 0,2 hudsonicus importiert, je eine Zuchtfähe für Wuppertal und Duisburg. Das macht deren Nachkommen natürlich nicht zu reinen hudsonicus - abgesehen davon, dass diese Unterart ohnehin nicht mehr allgemein anerkannt wird.
(03.03.2010, 23:53)
Ronny:   Es geht darum, dass wie Micheal Mettler (?) gesagt hatte, dass fast alle Wölfe auf 1,1 Timberwölfe in Frankfurt zurückzuführen sind, wobei einer Weiß war. Auf die Weiße Farbe hat man dann spezielle selektiert, wobei immer mehr Wolf-UA mit heineingemixt worden u.a. hudsonicus. Ende der 80iger erhielt Leipzig Tiere aus Wuppertal. In der Panthera 1989 (Panthera befindet sich in der anderen Wohnung) stand in der Bild unterschrift, dass diese Tiere von einer kanadischen Inselstammen.

Eventuell gab es mal reine Importe und auch UA-reine Gruppen?
(03.03.2010, 23:14)
cajun:   @Ronny: Gab es nicht vor ein paar Jahren einen Import einer Wölfin aus Kanada? "Micmac"? Timberwölfin nur halt weiß... in den Jahresberichten sind die Tiere als "Arktische Wölfe" bezeichnet. Das Schild am Gehege bezeichnet sie- soweit ich mich erinnere, als Kanadische Wölfe- hudsonicus- wenn ich mich nicht irre... ?!?
(03.03.2010, 22:53)
Ronny:   Polarwölfe Wuppertal:

Weiß jemand woher die Stammtiere der Wuppertaler Wölfe kamen? Ist es immernoch die Gruppe, die seit dem 80iger exestiert?
(03.03.2010, 22:21)
th.oma.s:   Jerichower Land

Jäger erschießt Wolf - Welpen bedroht
Einer der beiden dauerhaft in Sachsen-Anhalt lebenden Wölfe ist am vergangenen Wochenende im Jerichower Land von einem Jäger erschossen worden. Das Agrarministerium in Magdeburg teilte am Montag mit, es handele sich wahrscheinlich um den Rüden, der seit Mitte 2008 zusammen mit einer Wölfin auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow lebte. Der Jäger müsse sich strafrechtlich verantworten. Ein Sprecher des Umweltministeriums sagte: "Es gibt Grund zu der Vermutung, dass er wusste, worauf er schoss." Die rund 50 in Deutschland freilebenden Wölfe sind streng geschützt. Das Tier war am Samstagabend während einer Ansitzjagd im Raum Tucheim erlegt worden. Zu dieser Jagd hatten sich rund 50 Mitglieder einer Jagdgesellschaft getroffen.

Durch den Abschuss des Wolfes ist der Nachwuchs gefährdet.
NABU-Wolfsexperte Markus Bathen sagte, es sei wahrscheinlich, dass das Paar gerade Welpen aufziehe. Die vier bis sechs Wochen alten Tiere seien noch mit der Mutter in der Höhle. Dass nun mit dem Rüden ein Ernährer wegfalle, sei "oberfatal". Dies gelte umso mehr, da es der erste Wurf des Paares sei und es deshalb noch keine älteren Geschwister im Rudel gebe, die bei der Aufzucht helfen könnten. "Das ist ein Familienunternehmen, so ein Rudel", sagte Bathen. Es bleibe abzuwarten, ob die Wölfin es auch allein schaffen kann, alle Welpen aufzupäppeln.

Handeln des Schützen von allen Seiten verurteilt
Unterdessen forderte der Landesjagdverband von Sachsen-Anhalt harte Konsequenzen gegen den namentlich bekannten Mann aus Kade im Jerichower Land. Der Verband habe seine Mitglieder in vielfältiger Weise über den Schutz von Wölfen aufgeklärt, die auch in Sachsen-Anhalt zurückerwartet werden. "Jegliche Jagd auf sie ist verboten", erklärte Verbandspräsident Wulf Stubbe.

Der Pressesprecher des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt in Sachsen-Anhalt, Detlef Thiel, teilt unterdessen auf MDR-Nachfrage mit, der Schütze habe als Revierfremder auch nicht auf einen Hund o.ä. schießen dürfen.

Freiheitsstrafe und Geldbuße bis zu 50.000 Euro möglich
Wölfe sind auch nach europäischem Naturschutzrecht streng geschützt. Sollten die Ermittlungen bestätigen, dass der Schütze das Tier vorsätzlich getötet hat, kann der Jäger zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren verurteilt werden. Bei einer fahrlässigen Tötung sehe das Gesetz eine Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten vor, erklärte der Sprecher. Zudem könne die vorsätzliche oder fahrlässige Tötung eines Wolfes nach dem Bundesnaturschutzgesetz als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße von bis 50.000 Euro geahndet werden. Die bisherigen Ermittlungen deuten dem Sprecher zufolge darauf hin, dass der Jäger vorsätzlich geschossen hat. Umweltministerin Petra Wernicke verurteilte den Abschuss. Sie sagte: "Der Umgang mit streng geschützten Arten ist jagdliches Grundwissen. Dies zu ignorieren, ist unentschuldbar."

"Der Umgang mit streng geschützten Arten ist jagdliches Grundwissen. Dies zu ignorieren, ist unentschuldbar."

Umweltministerin Petra Wernicke

Anfang des Jahres war bereits eine Wölfin in Sachsen erschossen worden, im Dezember 2007 ein Tier in Niedersachsen. Es sei deshalb absolut abzulehnen, die Wölfe - wie von Jägern gefordert - ins Jagdrecht aufzunehmen, betonte Bathen. Die Beispiele zeigten, dass die Jägerschaft auch so schon nicht in der Lage sei, die seltenen Tiere zu schützen.


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gudrun Offline
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Beitrag: #43
RE: Die tierische Rückereroberung Deutschlands
Und leider wird man wieder keine Höchstrafe oder gar Gefgängnis verhängen, da die deutschen Staatsanwälte in dieser Beziehung nicht mutig genug sind und erschossene tote Wildtiere im Gegensatz zu ermordeten Menschen leider keinen großen Wert in unserer Konsumgesellschaft haben. Sie bringen auch kein Geld ein. Auch wird es trotz der Kritik des Landesjagdverbandes und wolfsfreundlicher Jäger weiterhin viele Jäger geben, die illegal auf Wölfe schießen. Das kann man auch aus Äußerungen der Wolfsgegner in den Medien entnehmen, die Wölfe immer noch als große Gefahr für die deutschen Wildbestände (besonders Mufflons und Hirsche), für Haustiere und sogar Menschen darstellen und sich von dieser Meinung auch durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Wolfsverhalten nicht abbringen lassen. Die Tötung größerer unbewachter Schafsbestände durch angebliche oder auch tatsächliche Wölfe wird von dieser Gruppe immer wieder gerne als Begründung dafür herangezogen, dass Wäölfe in Deutschlands nichts zu suchen haben und tatsächlich eine große Gefahr für Haus- und Wildtiere darstellen. Leider gibt es auch noch genug Personen, die den Wolfsgegnern glauben schenkt und deren Abneigung gegen Wölfe als Nahrungs- bzw. Jagdkonkurrenten Teilt. Hierzu gehören auch viele Schafshalter, die verständlicherweise Angst um ihre Tiere haben. Solange sich an dieser Eistellung größerer Teile der Bevölkerung nichts ändert wird es auch immer wieder illegale Abschüsse von Wölfen geben.
(09.06.2009, 19:48)
Michael Mettler:   Und solche, bei denen "Schießer" nicht nur den Doppelripp bezeichnet.
(27.02.2009, 22:25)
Holger Wientjes:   War bestimmt bloss ein Versehen...
Nee, im Ernst: Es gibt immer und überall ein paar erkenntnisresistente Leute... ! :-(
(27.02.2009, 21:30)
th.oma.s:   eine im januar in der lausitz tot aufgefundene wölfin wurde illegal abgeschossen... mdr nachrichten vom 27.02.2009.
(27.02.2009, 20:40)
th.oma.s:   interessant ist insbesondere dieser bericht: http://www.typo3.lausitz-wolf.de/index.php?id=304
(09.11.2008, 20:32)
th.oma.s:   ja das rudel ist seit ende oktober wieder nachgewiesen (die sorge um das milkeler rudel war berechtigt, die hatten appetit auf schafe entwickelt, waren von den experten nicht mehr geordet aber wohl nur aus jägerkreisen als weiterhin anwesend gemeldet), in den links unten ist das noch nicht vermerkt.

wen die wolfsstorrys interessieren:
http://www.lausitz-wolf.de/
http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php?article_id=1
(09.11.2008, 20:26)
cajun:   Ich habe irgendwo gelesen (Spiegel online oder so), dass eines der Rudel in Sachsen seit zwei Monaten (?) nicht mehr gesichtet oder gefährtet wurde. Man spekulierte woran das liegen könnte. Gibt es da was Neues?
(09.11.2008, 17:36)
th.oma.s:   aus der wildbahn:
der ostmitteleuropäische wolfsbestand besteht aktuell aus 9 rudeln! 5 in sachsen, 1 im angrenzenden südost-brandenburg, 3 im angrenzenden westpolen.
(08.11.2008, 13:01)
André Haubrich:   Ich fand die Gehegebegrenzung bei den Berliner Polarwölfen sehr interessant.
Die recht niedrige Glasscheibe und davor der kleine Wassergraben.
Könnten die Wölfe da nicht raus?
Ich jedenfalls habe mich da nicht lange aufgehalten, aber so ungehinderten Blick auf die Tiere habe ich sonst nie erlebt.
(08.11.2008, 11:54)
Björn Kreis:   .
(26.06.2008, 19:16)
Björn Kreis:   Hallo zusammen,

kann mir jemand sagen, welche Unterart bzw. Farbvariante dieser Wolf im Wildpark Gangelt ist?
(26.06.2008, 19:14)
Dugong:   Nach kurzer Recherche:

http://www.pirsch.de/Forum/board_entry.php?id=36792&page=0&category=all&order=last_answer&descasc=DESC

Peinliche Angelegenheit für die Schützen. Auf einer Treibjagd schießt sich's selten unbeobachtet...
(18.12.2007, 22:39)
Dugong:   Weiß man, wer den Abschuss gemeldet hat? Haben die Schützen ihn gemeldet, so darf man den Aussagen vermutlich glauben. Ist der Abschuss anderweitig bekannt geworden, darf man wohl zweifeln...
(18.12.2007, 22:15)
Michael Mettler:   Laut Pressemeldung haben zwei Jäger am vergangenen Samstag im Wendland (östl. Niedersachsen) einen Wolf abgeschossen. Laut ihrer Aussage hatten sie das Tier tatsächlich als Wolf erkannt, es sei aber bereits verletzt gewesen. Der Tierkörper wird nun untersucht, ob die Aussage der Jäger stimmt oder nur ein Vorwand war.
(18.12.2007, 18:41)
IP66:   Weder vom Habitus noch von der Farbe kann ich eine besondere Ähnlichkeit mit den kölner Tieren erkennen - allerdings hat der indische Wolf ein großes Verbreitungsgebiet, und wenn ich die münsteraner iberischen Wölfe mit den Eropäern in Oberhausen vergleiche, entsteht eine vergleichbare Differenz.
(02.12.2007, 14:37)
Michael Mettler:   Da die früheren "blonden" Münchener Wölfe sowohl hier als auch im Dingo-Thread schon mehrfach Thema waren, habe ich mal ein Foto aus dieser zeit herausgesucht, aufgenommen im August 1996. Es zeigt die gesamte Farbpalette des damaligen Rudels.
(01.12.2007, 11:30)
th.oma.s:   luchse können auch ziemlich weit wandern...und die unterschiede zwischen karpatenluchsen und der nordböhmischen
flachlandpopulation will mir nicht so recht einleuchten...
(10.09.2007, 23:14)
Uakari:   Ja inzwischen habe ich im Wilson/
Reeder "Mammal Species of the World"
den lupaster auch gefunden unter Goldschakal.
Bei den amerikanischen Wölfen wurden bspw. noch weitere Inselpopulationen
als Unterarten getrennt, da spielt der Langstreckenlauf ja keine grosse Rolle.
Die Unterarten des Eurasischen Luchses
gehören jedoch zu den grössten Wackelkandidaten der Systematiker,
da bin ich ganz vorsichtig. Ob zB. die Berliner wardi-Luchse sich Tatsache vom Normaleuropäer unterscheiden.
(10.09.2007, 22:09)
Michael Mettler:   Ist nicht weiter verwunderlich, lupaster wurde früher als Unterart des Goldschakals betrachtet. Obwohl es wohl schon immer Zweifel gab, denn im Deutschen bekam diese Form den Namen "Wolfsschakal".

Als Langstreckenwanderer neigen Wölfe wesentlich mehr zum Genaustausch weit entfernter Populationen als Katzen, deshalb wäre eine geringere Unterartenzahl im Vergleich zum Luchs für mich gar nicht so verwunderlich.

Für Nordamerika werden nach neuerer Version m.W. nur noch fünf Wolfsunterarten unterschieden: occidentalis, nubilus (diese beiden mit den größten Verbreitungsgebieten), lycaon, baileyi und arctos. Wobei nubilus nach der Eiszeit aus einem südlichen Rückzugsgebiet in die riesige Wolfsleere der ehemaligen Gletscherfelder bis hinauf an die Polarmeerküste vorgedrungen sein soll, nicht ohne sich mit den westlich und östlich angrenzenden, ebenfalls in Wiederausbreitung befindlichen Populationen von occidentalis und lycaon teilweise zu vermischen.
(10.09.2007, 21:55)
Uakari:   Bei den Luchsen meine ich werden zu reichlich Unterarten getrennt, bei den Wölfen erstaunlich wenig, aber die Fülle nordamerikanischer Subspecies
welche oft angeben werden ist sicher auch übertrieben. Nur der Ägypter is mir bisher vollkommen entgangen.
(10.09.2007, 21:33)
Michael Mettler:   Habe ich doch gleich mal getan. Interessante Verbreitungsangabe: Die Nominatform kommt also "von Südschweden über die Karpaten bis zum Balkan" vor - in Dänemark soll es aber z.B. nie Luchse gegeben haben, die Verbindung ostwärts zu den südöstlicheren Verwandten innerhalb der Nominatform wäre aber laut Wikipedia durch die mittelschwedisch-finnisch-russische Unterart melina unterbrochen... Hm.
(10.09.2007, 21:28)
Uakari:   Die Wikipedia-Unterartenliste beim Wolf
ist noch spannender, besonders der Ägyptische Wolf !
(10.09.2007, 21:26)
Uakari:   Und weil Luchse erwähnt wurden, schonmal die Unterartenliste bei Wikipedia gesehen?
(10.09.2007, 21:04)
Uakari:   Nee ich meinte das München Nachzucht vom Berliner Rudel hat, nicht selber Nachwuchs.
(10.09.2007, 20:59)
Michael Mettler:   Mir ist nur bekannt, dass von den beiden letzten Rüden des alten Rudels einer von seinem langjährigen Mitbewohner totgebissen wurde - oder "erlöst", denn das Opfer stellte sich im Nachhinein als schwer krebskrank heraus und ließ sich laut Augenzeugenbericht (es soll sogar Fotos geben) ohne Gegenwehr töten.

Ob das neue Münchener Rudel inzwischen schon Nachwuchs hatte (oder überhaupt mal welchen haben soll), weiß ich nicht. Ich habe die Tiere vor einem Jahr gesehen, da waren sie m.W. noch nicht voll ausgewachsen, und der einzelne Rüde des alten Rudels wurde noch getrennt von ihnen gehalten.
(10.09.2007, 20:56)
Uakari:   Es ist doch in München ein Wolf totgebissen wurden, habe das aber nich genauer verfolgt. Berlin wusste ich, da bin ich ja regelmässig, das München Nachzucht hat davon war mir nicht bewusst. Seit wann denn?
(10.09.2007, 20:48)
Michael Mettler:   Apropos München: Es ist noch gar nicht so lange her, dass man den fast augerotteten Skandinavischen Wolf als eigene Form betrachtete und die schwedischen Zoos ein Erhaltungszuchtprojekt betrieben. Da die genetische Basis aber sehr schmal war, wurden später zur Blutauffrischung Wölfe aus dem Baltikum eingekreuzt, zu denen es angeblich eine relativ enge genetische Beziehung gab. Bei der "Globalisierung" des Europäischen Wolfes wurden nun aber auch die Skandinavier eingemeindet... Wölfe skandinavischer Abstammung werden bei uns im Tierpark Berlin gezüchtet, und von dort stammt das jetzige Münchener Rudel (bis auf einen vom letzten dortigen Rudel übrig gebliebenen Rüden, falls der noch lebt). Somit wären die Berliner/Münchener Wölfe immerhin reinblütige Canis lupus lupus.
(10.09.2007, 20:42)
Uakari:   Da stimme ich voll zu. Man könnte damit auch die Münchner Tiere ersetzen,
das Wolfsgehege ist ja unmittelbar neben Bisons und Vikunjas.
(10.09.2007, 20:30)
Michael Mettler:   Falls der Mexikanische Wolf noch immer bedrohter sein sollte als jegliche eurasische Wolfsform, hätte er eine Zuchtbasis auch außerhalb des SSP verdient. Schließlich werden auch andere Tierformen in SSP und EEP parallel gezüchtet, und mit dem Timberwolf und den "Polarwölfen" sind auch jetzt schon amerikanische Wolfsformen in Europa vertreten, die man (theoretisch, nur ganz theoretisch!) durch Mexikaner "ersetzen" könnte.
(10.09.2007, 20:26)
Uakari:   Der Mexikaner ist ja im SSP vertreten.
Ach dann ist der Karpatenluchs wohl ein aktueller Trend, obwohl ein systematischer Wackelkandidat.
Schon tut sich wieder ein Thema auf,
es existiert doch sicher eine Rubrik für Luchse hier.
(10.09.2007, 20:15)
Michael Mettler:   Tja, sollte man - aber man sieht ja an den Spanischen Wölfen, wie "einfach" sowas ist. Es spräche ja ansonsten auch nichts dagegen, den Mexikanischen Wolf ins Programm aufzunehmen. Ãœbrigens müsste man in letzter Konsequenz bei sehr vielen Zootierarten von vorn beginnen...

Beim Luchs gibt es laut einer Veröffentlichung des Dortmunder Zoos immerhin Bestrebungen, mehr reinblütige Zuchten des Karpatenluchses zu etablieren, um wie in Dortmund Tiere für Wiederansiedlungsprojekte zu züchten.
(10.09.2007, 20:07)
Uakari:   Man sollte bei den Wölfen nochmal ganz von vorn beginnen und bei den Luchsen
ein Pardelluchs-EEP etablieren.
(10.09.2007, 19:29)
Michael Mettler:   Gerade bei den Wölfen scheint mir die optische Wirkung eine Rolle bei den Vorlieben der Zoos zu spielen. Nicht wenige Zoos ersetzen ab den 60ern ihre grauen, vielleicht schon damals durcheinander gekreuzten europäischen oder asiatischen Wölfe durch die größeren Timberwölfe, besonders gern durch deren Schwärzlinge. Und auch das Interesse an den Pseudo-Polarwölfen dürfte in erster Linie durch die auffällige Färbung geweckt worden sein, sonst hätte sich Frankfurt seinerzeit gar nicht erst auf die selektive Zucht verlegt (das Ursprungsrudel bestand immerhin noch aus grauen, schwarzen und weißen Timberwölfen). Die Inder haben wohl das Pech, klein und grau zu sein, also "zu normal"...

Auch bei europäischen Luchsen würde ich meine Hand nicht für Reinblütigkeit ins Feuer legen. Erstens erkannte nicht jeder z.B. die Trennung des Karpatenluchses von der Nominatform an, und zweitens stammten manche Zooluchse schlichtweg ohne genaue Kenntnis der Abstammung aus dem Tierhandel und wurden womöglich erst nachträglich "europäisiert".
(10.09.2007, 16:11)
Uakari:   Das ist immer wieder niederschmetternd
was so alles verkreuzt wurde, aber sich niemand für die Zucht indischer Wölfe interessiert, die auch solche sind. Ich werde in meinem Tierfotorchiv
besser alle Unterartenbezeichnungen
durchstreichen.
(10.09.2007, 14:27)
Carsten Horn:   Die Wölfe im Kaisergarten gibt es mindestens schon 10 Jahre, würde aber eher vermuten, noch länger, das Erinnerungsvermögen ist da leider nicht mehr so frisch...
(10.09.2007, 12:36)
Michael Mettler:   "Zoowölfe" dürften nicht allzu selten sein und sogar hie und da unter falschem, also unterartreinem Namen präsentiert werden (manchmal vielleicht sogar mangels besseren Wissens). So gehörten zu den Stammeltern der Haltung im Nationalpark Bayerischer Wald nicht nur Wölfe aus verschiedensten teilen Europas (die man heute eh zur selben Unterart zählen würde), sondern auch eingekreuzte Indische Wölfe, und es wurden Nachkommen dieser Kreuzungszucht in Umlauf gebracht. Die vor-vorletzten Wölfe Hannovers (vor der zwischenzeitlichen Umstellung auf Europäer) waren als Timberwölfe ausgeschildert, hatten unter ihren Vorfahren aber auch einen Sibirer. München bezeichnete seine vorletzten Wölfe aus Europäer, obwohl die "blonde" Zuchtfähe zu einer Zeit aus Karlsruhe geholt wurde, wo dort eindeutig Timberwölfe gehalten wurden (ob nur oder auch, konnte ich nicht herausfinden) - auf die Münchener (Kreuzungs-?)Zucht geht z.B. das Salzburger Rudel zurück. Und wie unten dargelegt sind auch die so genannten "Arktischen" bzw. ""Polarwölfe" nichts Anderes als auf die Fellfarbe Weiß selektierte Mischlinge.

Es ist also Vorsicht geboten, graue Wildpark-Wölfe automatisch als Europäer abzubuchen - so wie ja in Wildparks auch häufig Kanadische Otter und Biber sowie Sibirische Luchse als Ersatz für ihre europäischen Verwandten gehalten und nicht immer richtig ausgeschildert wurden/werden. Was natürlich auch daran liegt/lag, dass man diese Tiere als artgleich mit den europäischen Vertretern betrachtet(e) und z.B. die Angabe "Fischotter, Lutra lutra" nicht zwingend Europäer bedeutet. (In Zoos wurde früher gelegentlich die indische Unterart als "der Fischotter" präsentiert.)
(10.09.2007, 12:16)
IP66:   Ich war recht überrascht, im Bestand des Tierparks im Kaisergarten in Oberhausen ein Wolfspaar vorzufinden - offensichtlich dringt die Art doch in herkömmliche Wildgehege vor. Verwendet man da die europäische Unterart, oder gibt es mittlerweile auch einen Bestand an Zoowälfen mit problematischem Stammbaun?
(10.09.2007, 11:51)
Uakari:   Diese Argumente zu Ende gedacht, dürfte es im Zoo keinerlei Unterschiede geben, und Iberer können genauso grosse Rudel bilden wie alle anderen Wolfsformen.
Es kann aber auch sein, das bestimmte Vertreter der Art Canis lupus unterdurchschnittlich flexibel sind.
So leichtfertig würde ich die Sozialstruktur nun auch nicht abtun wollen. Nicht das da am Ende doch signifikante Unterschiede existieren.
Ich kann da aber auch keinen Widerspruch erkennen zur Verfügbarkeit grosser Beutetiere.

(08.09.2007, 05:19)
Michael Mettler:   Der biologische Erfolg der Art Canis lupus und ihre weite Verbreitung wird übrigens immer gern mit ihrer Fähigkeit begründet, sich Lebensbedingungen jederzeit flexibel anpassen zu können. Das dürfte wohl auch die Sozialstruktur beinhalten und deren taxonomischen Wert in Frage stellen.
(25.08.2007, 20:59)
th.oma.s:   auf verhaltensunterschiede und rudelgröße würde ich bei wölfen in bezug zur unterartdifferenzierung gar nichts geben. ich denke, die rudelgröße hängt in erster linie von der größe der beutetiere ab... im übrigen wenn man das elternpaar aus einer wolfsfamilie entfernt löst man das rudel auf.
(25.08.2007, 20:50)
Uakari:   Phänotypisch entsprechen die Hagenbeckzebras jedenfalls dem Chapmanideal und sind im historischen Panorama in Gesellschaft mit Straussen und Warzenschweinen !
vortrefflich präsentiert. Also wenn reine Tiere dann diese Linie. Neu importieren würde ich dann aber lieber Crawshayes Zebras und Kap-Bergzebras. Ein Zoo (zB. Dvur)
sollte zumindest ein ESB für Chapmans machen und für Mähnenlose Zebras (soll es das wohl schon geben, nur taucht es in der EAZA-Liste nie auf).

Über den Iberer wissen wahrscheinlich nicht nur wir viel zu wenig. Das die Inder aber ungeselliger sein sollen, da wollt ich vorhin schon widersprechen. Ich seh da einen viel banaleren Grund, die sind einfach viel zu selten, wo soll es denn in Indien grosse Wolfsgruppen geben. Und im Zoo sowieso (s. ISIS, eine Haltung mit relativ viel Tieren, in einer Gruppe???). Die Europäer sind farblich enorm variabel. Aber ich sag ja, beim Iberer könnte man über abweichenden Phänotyp, Verhalten und relative Isoliertheit
diskutieren als Kriterien zur Abgrenzung. Und das wird wohl auch noch lange Thema bleiben. Für die Zoozucht zeigt der Daumen garantiert bald nach unten.
Na und überbewerten wollen wir bei der Taxonomie gar nichts, das passiert oft genug.
(25.08.2007, 03:54)
Michael Mettler:   Ob die Hagenbeck-Zebras wirklich reinblütig sind, lässt sich nicht mal mehr nachvollziehen, da es m.W. keine Unterlagen mehr über ihren Ursprung gibt. Und da Hagenbeck sogar OSTafrikanische Gnus aus SÃœDafrika bezog, wäre nicht mal der verschiffungsort eine Garantie... Aber wenn man schon über den Import reinblütiger Löwen als Reservepopulation nachdenkt, ist es in meinen Augen nur logisch, sich z.B. auch mit dem Import reinblütiger Chapmanzebras zu befassen. Theoretisch sollten wir dieses Thema in den Einhufer-Thread verlagern, aber andererseits ist es faszinierend zu sehen, wie sich bei allen möglichen Tierarten gleichzeitig die Frage um Unterartreinheit dreht und Quervergleiche möglich und nötig werden.

Über Iberische Wölfe weiß ich viel zu wenig, um eine wirkliche Meinung über "Unterart oder nicht" zu haben - daher auch meine Frage zu den Verhaltensunterschieden. Als ich die ersten Tiere in Rotterdam und später die Münsteraner sah, fand ich sie farblich wegen der Rotanteile recht "bunt" (zumindest für meinen speziell an Fellfärbungen interessierten Blick), aber inzwischen sah ich auch "Normalwölfe" mit dieser Färbung. Ob die Südwölfe sozial wirklich unflexibler sind, wage ich dagegen zu bezweifeln, zumal das sicher auch von den Haltungsbedingungen und Individuen abhängt. Köln hatte m.W. mit seinen ebenfalls zum Südwolf-Komplex gezählten Afghanischen alias Indischen Wölfen nicht solche Probleme (oder sie wurden nirgends erwähnt...). Dingos zeigen laut Trumler ebenfalls typisches Südwolf-Verhalten, leben normalerweise in festen Paaren, können aber unter günstigen Bedingungen auch (Familien-)Rudel bilden. Würde man die Lebensweise bei der Taxonomie überbewerten, müsste man z.B. beim Südlichen Streifengnu auch die sesshaften Populationen mit territorialen Bullen von den wandernden mit nicht-territorialen Bullen abgrenzen.
(25.08.2007, 00:48)
Uakari:   Die Bestandszahlen kenne ich schon, es überrascht mich jedoch eines: wo in der Zoowelt wollen Sie Chapmanzebras finden, die tatsächlich reinblütig sind.
Alle von Hagenbeck abstammenden Tiere? Wir wissen Chapmans sind in Osteuropa häufiger, aber für die Reinblütigkeit würde wohl niemand die Hand ins Feuer legen. Der Erfurter Damarzebrahengst heisst ja schon CHAPMAN. Und wenn selbst Steppenzeras in Afrika aussterben, dann können wir eh einpacken.
Aber mehr Ausgewogenheit der Zoopopulationen halte ich auch für nötig, d.h. weniger Böhmzebras. Was ist mit der Unterart borensis? Mehr davon im Zoo?
Und tendieren Sie persönlich zur Abspaltung des Iberes oder nicht? Die Schauwirkung wird es sein, wobei Münster wahrlich genug andere schauwirksame Arten hat
(bis auf Flusspferde). Spannend was aus dem nun 8köpfigen Iberer-Wolfsrudel in Veszprem wird. Dort konnte ich die Tiere übrigens gar nicht sehen, was aber auch an der Geburt gelegen haben kann, wie ISIS mir nun offenbart hat.
Die Flexibilität der Polarwölfe ist logisch, aber Iberer und andere Südwölfe scheinen ja eben UNFLEXIBEL zu sein.

(25.08.2007, 00:26)
Michael Mettler:   SO entspannt dürfen wir auch das Steppenzebra nicht sehen. Vom "echten" Chapmanzebra soll es nur noch 20.000 Tiere im Freiland geben - zum Vergleich: Das in Zoos sorgsam gehegte Vikunja wird laut Wikipedia auf die zehnfache Bestandshöhe geschätzt... Auch da kommen wir also um die Ãœberlegung nicht herum, es entweder als mit dem Damarazebra identisch zu betrachten und uns WIRKLICH entspannt zurück lehnen zu können oder es als eigene Form zu behandeln - und somit (auf Kosten des allgegenwärtigen Böhmzebras) schleunigst Haltungskapazitäten und ein Zuchtprogramm für reinblütige Chapmans einzurichten.

Zurück zum Wolf: Trumler bezeichnete das Leben in Paaren statt Rudeln als typisch für alle "Südwölfe" von Spanien bis Indien, das müsste demnach auch die Italienischen und Balkanwölfe einbeziehen. Dass die Sozialform flexibel sein kann, beweisen aber die echten Polarwölfe, die je nach Nahrungsangebot einzeln, paarweise oder im Familienrudel leben, und das womöglich von Jahr zu Jahr unterschiedlich.

Ich kenne die Probleme mit den Münsteraner Wölfen nur aus den knappen Schilderungen in den Jahresberichten, habe mich aber gefragt, warum man bei den beschriebenen Schwierigkeiten ausgerechnet die stabilste Sozialeinheit - nämlich das Elternpaar - aus dem streitenden Rudel entfernt und abgegeben hat. Wenn man schon keinen Wert mehr auf Nachzucht legte, hätte man dafür operativ sorgen und das harmonierende Paar statt seiner Nachkommen behalten können. Oder lag es am Ende doch an zu geringer Schauwirkung der Iberer...?
(25.08.2007, 00:12)
Uakari:   Zum Verhalten wusste Herr Adler ja mehr, die Münsteraner Wölfe müssen allerdings auch nicht repräsentativ sein. Ob die span. Wölfe nun aufgrund von Nahrungsmangel, geringer Populationsdichte oder grundsätzlich ungeselliger sind, kann ich nicht beurteilen. Ich möchte im Hinblick auf die taxonomische Trennung der Beutegreifer der Iberischen Halbinsel aber meine persönliche Einschätzung äussern; Pyrenäenbär: nein, Iberischer Wolf: vorsichtshalber ja, Pardelluchs: unbedingt (EEP überfällig). Es ist freilich aber schwer vorstellbar und begründbar, warum europ. Braunbären einheitlich sind und Wölfe nicht.
Aber es ist auch schwer vorstellbar das Löwen in Afrika Unterarten aufspalten und Leoparden nicht. Also das müsste ganz besonders exakt untersucht werden bei den Iberischen Wölfen. Ich war nicht dort, also da muss ich mich zurückhalten.
Sehr gut möglich, das bei den Timbern nur ein anderer Name verwendet wurde. Decin ist inzw. wolfslos, die Olomoucer Tiere waren schwarz und gelbäugig
(so ich nicht lüge) und eher klein. Olomouc ersetzte die Timber durch die hier reichlich durchgehechelten Iberer bzw. Weissen Wölfe.
Zum Zebra könnte man einwenden, das folgender Unterschied besteht: eine Paarung eines ostafrikanischen Böhmzebras mit einem ostafrikanischen (!) Tier welches Zwischenstreifen hat, ist etwas anderes als ein Mischpaar von ostafrikan. Böhm- und südafrikan. Chapmanzebra. Es ist im Zoo ja vorteilhaft, nur Tiere eines Ursprungsgebiets zu verpaaren, was praktisch fpür die wenigsten Populationen realisiert wurde. Und auch nicht ohne Risiko (Damagazelle), geschenkt.
Bei den Steppenzebras dürfen wir aber mit der Unterartenproblematik relativ entspannt umgehen, Haltungsmotto JUST FOR SHOW, stattdessen wäre eine stabilere Bergzebrapopulation wünschenswert. Grevys sind ja erfreulicherweise ordentlich repräsentiert.
(24.08.2007, 23:48)
Michael Mettler:   @Uakari: Worin unterscheidet sich das Verhalten der Iberer von den Resteuropäern?

In Sachen Olomouc/pambasileus: Ich habe vorhin in International Zoo Yearbooks von Mitte/Ende der 80er Jahre geblättert. Dort werden über Jahre hinweg Nachzuchten dieser Unterart für Decin und Bojnice sowie einige Zoos der damaligen Sowjetunion aufgeführt. Entweder also gab es tatsächlich eine Zoopopulation im ehemaligen Ostblock, oder man gab Timberwölfen einen anderen Unterartnamen als in den westlichen Zoos - in beiden Fällen könnten durchaus Exemplare dieses Zuchtstammes noch heute existieren. Wobei, wenn man es sich recht überlegt, amerikanische Wölfe in einem russischen Zoo genau genommen auch nicht "normaler" wären als Sibirische Tundrawölfe in einem kanadischen Zoo...

Was die Mehrheit eines Phänotyps betrifft: Meines Wissens wurde dafür eine so genannte 75 %-Regel festgelegt. Soll heißen, dass mindestens 75 % der Individuen einer Population der Unterartbeschreibung entsprechen müssen, damit diese anerkannt wird. Im Umkehrschluss heißt das andererseits, dass bis zu einem Viertel (!) der Population abweichende Merkmale tragen darf. Unter zwei Mio. Böhmzebras "dürften" also bis zu 500.000 (!!) chapman- oder sonstwiegestreifte (und damit auch genetisch abweichende) Individuen leben und sich trotzdem ungehemmt mit den "Standardexemplaren" vermischen. Diese Regel wird wahrscheinlich auch dazu herangezogen, innerhalb eines natürliches Vermischungsgebietes die willkürliche Grenze zu ziehen, an der die eine Unterart "aufhört" und die andere "anfängt". Angesichts dessen mutet es fast wie ein Witz an, dass man eine Zoopopulation schon nach der Einkreuzung eines einzigen (!) "falschen" Individuums quasi als kontaminiert betrachtet.

Um den Bogen zu den Wölfen zurück zu schlagen: Gerade bei einer Tierart, die zu weiten Ortswechseln neigt, dürfte es immer wieder mal passieren, dass abwandernde Wölfe genetisch in "benachbarte" Unterarten eingeflossen sind bzw. noch einfließen. In der schon erwähnten TV-Doku über italienische Wölfe wurde berichtet, dass diese Tiere längst in den Alpenraum vordringen und von dort aus auch durchaus weiter wandern könnten. Selbst wenn sie laut der genetischen Studie schon lange von den anderen Europäern isoliert sein sollen, ist es also nicht auszuschließen, dass die Italienischen Wölfe eines Tages Kontakt zu Balkan- oder Karpatenwölfen (die ja nun mal ebenfalls wanderfähig sind) haben werden und eine Mischpopulation entsteht. Damit hätten wir dann im Freiland "Zoowölfe". Und das gleiche Prinzip gilt natürlich für alle Tierarten, die freie Lebensräume nicht nur aus einer, sondern aus zwei oder mehr Richtungen besiedeln können. Womit wir wieder beim Steppenzebra wären, für das genau dies angenommen wird und den großen "Schmelztiegel" im Zentrum seiner Verbreitung erklären könnte. Bei Braunbär, Löwe, Giraffe und was wir sonst noch gerade in parallelen Diskussionen haben, wird es vielleicht nicht anders sein bzw. gewesen sein.
(24.08.2007, 23:17)
Uakari:   Bei den Zebras ist schon wahres dabei, auch hier ist der Ãœbergang fliessend, Variation und Mutation kommen vor, aber es ist unbedingt die MEHRHEIT zu berücksichtigen. Soll heissen die meisten Böhmzebras Ostafrikas sehen dann doch aus wie Böhmzebras und nicht wie Chapmans. Also ist das Splitting trotz aller Varianz sicher gerechtfertigt. Bei Chapman/Damara wirds deutlich schwieriger und die betreffenden Zoopopulationen werden entsprechend sein.
Von den angeführten Kriterien zur Aufsplittung (Genot., Phänot., Verhalten, Verbreitung) halte ich beim Pyrenäenbären keines für stichhalting. Beim Iberischen Wolf
könnten man über die letzten 3 diskutieren, freilich ist er auch nicht mehr isoliert als die Braunbären, aber das Verhalten scheint mir da ein wichtiger Punkt zu sein.

(24.08.2007, 21:59)
Michael Mettler:   @Uakari: Angaben zur Frankfurter Zuchtlinie finden Sie in meinen Beiträgen vom 26.6. und 28.8.06. Was sich leider bei meiner Nachsuche nach den "Weißen" nicht klären ließ, war die Herkunft eines adulten weißen Rüden in Hannover, der allerdings als Timber- und nicht als Polarwolf geführt wurde. Laut entsprechendem Jahresbericht soll er vorher Zuchtrüde in Nürnberg gewesen sein, aber das deckt sich nicht mit dortigen Unterlagen, und die hannoverschen Daten geben auch nichts Erhellendes her. Damit bleibt seine Herkunft mysteriös, und er könnte auch zur "Polarwolf"-Linie gezählt haben. Zuchttechnisch ohnehin egal, denn er wurde in Hannover in die damalige Hybridgruppe (Ausgangstiere Westlicher Timber- und Sibirischer Waldwolf) eingekreuzt...

Zu Olomouc kann ich nichts sagen.

Eine ausschließliche Genetik-Gläubigkeit empfinde auch ich als gefährlich - auch alle anderen systematischen Moderichtungen waren eines Tages (vorübergehend?) überholt, siehe z.B. der systematische Eiertanz um Grüne Meerkatzen oder Kuh- und Leierantilopen im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte, wo das ganze ja sogar bis zum Gattungsstreit führt.

Meine eigene Neigung und Begeisterung zum Splitting erhielt vor einigen Jahren einen gewaltigen Dämpfer, als ich mich mit einem vielfachen Afrikareisenden über Unterartfragen unterhielt. Da wurde mir schlagartig klar, dass der eingeschränkte Blickwinkel auf ein paar Zootiere und "Rassestandardabbildungen" in der Literatur zu Fehleinschätzungen verleitet. Auf m.W. mehr als 60 Reisen nach Ost- und Südafrika hatte der gute Mann im Laufe der Zeit wahrscheinlich vierstellige Zahlen von Giraffen oder Zebras gesehen und dadurch einen ganz anderen Blick für innerartliche Variabilität. Wenn jemand mit diesem Background über Zebrastreifung schmunzelt und sagt, er könne mir auch in Kenia Steppenzebras zeigen, die man im Zoo ohne zu zögern als Chapmanzebras "bestimmen" würde, dann kommt man schon mal ins Nachdenken.
(24.08.2007, 17:39)
Uakari:   Ihre Recherchen zu den Timbern muss ich mir noch durchlesen, falls hier veröffentlicht, speziell ob Olomouc über einen pambasileus verfügt, würde mich interessieren.
Zum Iberer, der derzeitige Trend ist mir bekannt, nur dann lässt man wieder zB. von Herrn Adler beklagten Verhaltensunterschiede ausser acht. Kriterien zur Aufspaltung
müssen ohne Zweifel Genetik, Phänotyp, Verbreitung & Verhalten sein. Dieser Mix ist im Falle der asiatischen Leoparden inzwischen recht zufriedenstellend gelungen,
wie ich meine. Beim jetzigen Trend zur Klassifizierung hege ich grosse Befürchtung, das vorher als grosse Seltenheit gefeierte Tiere, die aber züchterisch unter Umständen schwieriger und weniger schauintensiv sind, nach anfänglicher Euphorie wieder rasch verschwinden, analog der Syr. Braunbären, berberblütigen Löwen etc. etc.
Bei solch bedrohten Wackelkandidaten der Systematiker ist es sicher nicht unklug eine verkünftige Gehegepopulation in Reserve zu haben.
(24.08.2007, 16:26)
Michael Mettler:   Für die "Zoo-Polarwölfe" fand ich bei diversen Zoobesuchen Beschilderungen, die von arctos über albus (!) bis tundrarum reichten. Offensichtlich stand bei der "Nachbestimmung" überall an erster Stelle, dass die Tiere eben weiß waren. So stelle ich mir auch den Weg in Rochester vor: Der Unterartname albus passt eben schön zum Phänotyp, und wie heißt der doch gleich mit Trivialnamen...?

Nach den Beschreibungen, die ich bislang vom echten albus finden konnte, scheint der Museumswolf bereits die Hellvariante darzustellen, die Intensität reicht wohl bis zum "Wolfsgrau". Ähnliche Abstufungen zeigt ja auch die wohl vielgestaltigste Form occidentalis, der Westliche Timberwolf, bei dem es alle fließenden Übergänge von Grau zu Weiß gibt (und dazu rötliche, gelbe und die bekannten schwarzen Tiere). Mit einem bunt gemischten Rudel begann auch die später auf Weiß selektierte Frankfurter Zucht, damals noch unterartreine occidentalis (Fangorte bekannt).

Mit dem Thema Iberischer Wolf schlägt sich der Bogen zu der Unterartdiskussion beim Europäischen Braunbären, denn laut genetischer Untersuchungen hat auch der Iberer seinen Sonderstatus verloren und wird nun der Nominatform zugeschlagen - und damit in einen Topf geworfen mit Wölfen aus Mittel- und Nordeuropa und weiten Teilen Asiens bis nach China... Eine Unterartberechtigung wird danach unter den europäischen Wölfen nur noch den "Italienern" zugestanden, deren genetische Linie angeblich viel länger von den übrigen Europäern getrennt ist als es bei diesen untereinander der Fall sein soll. Bei einer so wanderfreudigen Art überrascht mich das allerdings.
(24.08.2007, 14:35)
Uakari:   Das wundert mich auch, das Eurasier ausgerechnet in Nordamerika gehalten werden sollen. Das auf der Rochester-HP abgebildete Tier sieht jedenfalls ähnlich unseren weissen Wölfen. Allerdings ist und bleibt es dann auch vollkommen unverständlich wie die dortigen Zooleute auf die Bezeichnung "Eurasian" für ihre Tiere kommen. Darum bin ich wohl auch bei den Leipzigern auf albus gekommen, weil mir in diesem Falle allein politisch die Herkunft weisser Wölfe aus Sibirien näher lag für die Zeit der DDR. Und Tatsache ist es ja auch höchst erstaunlich, das diese Unterart scheinbar nicht gehalten wird. Ich hatte mir allerdings auch immer eingebildet, die Leipziger wären grösser und speziell im Nacken langfelliger als etwa die Berliner und Wuppertaler. Da bin ich aber scheinbar einer optischen Täuschung erlegen, wohl weil man zu den Leipziger Wölfen ihrer Unterbringung entsprechend so herauf schaute. Wenn die Tiere dann leichtfüssig über den grauen Felsen schwebten und der Wind ihr Fell zerzauste, war das - auch wenn es "nur" Hybride sind - ein toller Anblick. Das die PANTHERA die Leipziger Wölfe als arctos deklarierte, will ja - wie Sie zu Recht festgestellt haben - aufgrund der grundsätzlich unzutreffenden Bezeichnung für weisse Wölfe in Europa nicht viel heissen.
Ich freue mich über das interessante Foto des Museumswolfs, weil ich damit wohl erstmals einen albus sehe. Nun bleibt die Frage, ob diese Färbung universell typisch ist für diese Unterart oder ob es sich um ein verhältnismässig dunkles Exemplar handelt und die Varianzbreite noch hellere Tiere umfassen kann.

So schön die weissen Wölfe sind, wünsche ich mir verstärkte Zuchtbemühungen der Iberer. Kleinere Parks mit kleineren Wolfshaltungen, die sich für Paarhaltung eignen, könnten da ins Spiel kommen, etwa Nordhorn oder Klingenthal. Veszprém in Ungarn hat das Recht elegant gelöst, züchtet im Wolfsgehege Iberer (derzeit 6 Jungtiere) und hält Weisse Wölfe zusammen mit Kamtschatkabären. Dort verliert man hoffentlich nicht so rasch den Züchtermut am Iberer wie manch deutscher tiergärtnerischer Überflieger.
(24.08.2007, 13:34)
Michael Mettler:   Anbei der Eurasische Tundrawolf des Museum Koenig. Selbst im Vergleich zu Timberwölfen wirkt er nicht auffallend langhaarig, und er ist zwar heller als der "typische Grauwolf", aber eben nicht weiß i.e.S., wie wir es von den Zoo-"Polarwölfen", den richtigen Polarwölfen oder auch den hellsten Timberwölfen kennen. An seine Größe kann ich mich nicht erinnern, das Bild entstand bei einem Besuch vor über 20 Jahren.

Vielleicht gibt es in russischer Literatur Abbildungen von albus?

Laut der weiterführenden Infos auf der Rochester-HP stammt das dortige Wolfspaar aus der Zucht der Jungle Cat World in Ontario/Kanada. So schön es wäre, endlich mal einen wirklichen albus zu sehen, melde ich da Zweifel kann. Auch wenn ich es nicht belegen kann, erscheint es mir unwahrscheinlich, dass ausgerechnet ein Zoo im noch wolfsreichen Kanada (wo zudem weiße Wölfe verschiedener Unterarten vorkommen) Eurasische Tundrawölfe im Bestand hat, während kein altweltliches ISIS-Mitglied solche verzeichnet. Die europäischen Zoo-"Polarwölfe" wurden auch erst nachträglich zu solchen gemacht, Frankfurt als Ausgangszüchter hat diese Benennung nie verwendet (und z.B. Wuppertal, Leipzig und Berlin anfangs auch nicht) - das kann ich mir genauso für die Rochester-Wölfe vorstellen.
(24.08.2007, 11:24)
th.oma.s:   eine anfang august bei Luckau (Spreewald) tot aufgefundene ca. zwei jährige wölfin war zuvor beschossen worden. im körper des tieres wurde ein projektil gefunden. ob es sich um jagdmunition handelt wird noch untersucht. de herkunft des tieres ist noch nicht bestimmt. das forstamt luckau hat in der sache strafanzeige gestellt. (quelle sz 23.08.07)
(23.08.2007, 21:01)
Uakari:   Wenn wir es dem Zoo Rochester allerdings glauben könnten, das seine beiden weissen Wölfe tatsächlich die ausgepriesenen "Eurasian Arctic Wolf"
sind, dann hätten wir schon einen ersten Eindruck. Dumm nur, das man den Zoos diesbezüglich wenig vertrauen schenken sollte.
(23.08.2007, 14:55)
Uakari:   Wenn uns niemand die Unterart ALBUS zeigt, dann werden wir schwer rauskriegen, wie hell bzw. weiss die nun tatsächlich sind und was ins Reich der Legenden gehört.
(23.08.2007, 14:44)
Michael Mettler:   In der PANTHERA werden die Ausgangstiere der später zu Polarwölfen deklarierten Zuchtgruppe noch als Kanadische Wölfe bezeichnet - und DAS waren sie ja wirklich, nur eben ein Gemisch verschiedener kanadischer Unterarten...

Laut Zooführer Stralsund von 1994 kamen die ersten Polarwölfe 1992 in den Tierpark (und als ihr Verbreitungsgebiet wird u.a. Kanada genannt, nicht Sibirien). Für dieses Jahr verzeichnet der Leipziger Jahresbericht die Abgabe von 1,2 Polarwölfen. Das kann ich nur so nebeneinander stellen, da ich nicht weiß, ob es sich um die selben Individuen handelte.

Nach dem Grund dafür, dass der Sibirische Tundrawolf den Unterartnamen "albus" bekam, habe ich bislang vergeblich gesucht. Es ist zwar mehrfach von "hellem", aber in meinen Quellen nirgends von "weißem" Fell die Rede, und auch den im Museum Koenig stehenden albus kann man keineswegs weiß nennen. Die Waldwölfe Sibiriens wiederum würden glatt als "normale" graue Europäer durchgehen bzw. werden ja inzwischen sogar zur selben Unterart gerechnet (lupus). Andersrum ist der in diversen Bildbänden verewigte "echte" Polarwolf (arctos) der nordkanadischen Inselwelt zwar ganz bis wenigstens überwiegend weiß, aber laut Literatur kleiner als die Wölfe des Festlandes.
(23.08.2007, 14:38)
Uakari:   Da stammte zumindest die Hälfte aus Leipzig, nur wenn die Leipziger
Polarwölfe auch aus Frankfurt stammen, was ich nicht wusste, konnte Stralsund züchterisch ja nichts falsch machen.
Dann haben bzw. hatten wir also gar keine weisen Wölfe sibirischer Herkunft. Schade eigentlich, denn die gelten ja als besonders weiss, gross und langfellig und sin damit bestimmt ein noch faszinierenderer Anblick als die weissen Zoowölfe. Aber ein grosses Rudel weisser amerikanischer Promenaden-Polarwölfe ist bekanntlich sowieso schauattraktiver als eine Kleinfamilie grauer, scheuer, unverträglicher, aussterbender Iberischen Wölfe.
(23.08.2007, 13:55)
Michael Mettler:   @Uakari: Zu den Stralsunder Wölfen kann ich nichts sagen, deren Herkunft kenne ich nicht.
(23.08.2007, 08:57)
Uakari:   Ich war immer der Meinung die Leipziger Polarwölfe waren sibirischer Herkunft, dann hat sich dieser Irrtum Dank ihrer Recherchen ja geklärt.
(23.08.2007, 02:21)
Uakari:   Achso, dann muss ich ihre Stellungnahme zu den Stralsunder Tieren überlesen haben.
(23.08.2007, 02:09)
Michael Mettler:   @Uakari: Zur Reinblütigkeit der angeblichen "Polarwölfe" bietet dieser Thread schon reichlich Material (siehe unten)...
(22.08.2007, 23:21)
Uakari:   Das ist wahr, bei "Kerner" war wie oft üblich die Recherche sehr mangelhaft.
Aber die Zoos nehmen es teilweiser auch nicht genauer. Da wird doch oft genug alles als Polarwolf gezüchtet, was ein weisses Fell hat, ob es aus etwa Kanda stammt oder Sibirien fällt untern Tisch. Oder sind die Stralsunder Tiere doch reinblütig?
(22.08.2007, 20:34)
Michael Mettler:   Dann wird es wohl langsam Zeit, präventiv die Öffentlichkeitsarbeit pro Wolf in den alten Bundesländern zu intensivieren....
(21.08.2007, 20:41)
th.oma.s:   ein am 23.04.07 auf der B76 bei süsel(sh)überfahrener ca. 2jahre alter wolf stammt nach dna-analyse aus dem sächsisch- brandenburgischen bestand.
(quelle: sz vom 21.08.07)
(21.08.2007, 18:50)
th.oma.s:   aus der nordostsächsischen und südost-brandenburgischen lausitz wird für 2007 von insgesamt 5 nachweislich reprodu-zierenden wolfsrudeln berichtet
(20.07.2007, 18:12)
Tim Ziesmann:   Ist zwar sehr weit am Thema vorbei aber....
gestern im ZDF: Johannes B. Kerner!
Es war ein Biologe zum Thema "Sex in der Tierwelt" zu Gast und es wurden halt verschiedene Bilder und Einspieler gezeigt!

Schopfmakaken als Bonobos und die gezeigten "Humboldtpinguine" sahen mir doch sehr antarktisch aus...so viel zu zuverlässigkeit der Medien! :)
(01.06.2007, 11:59)
Michael Mettler:   @Medojed: Fotos in Medien sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Als ich mich wegen des Wolf-Tierpfleger-Unfalls in Hannover durch die Online-Meldungen klickte, zeigte kein einziges der verschiedenen Fotos einen hannoverschen Wolf - das hätte nämlich ein schwarzer Timberwolf sein müssen, sämtliche Pressefotos zeigten aber graue Wölfe.
(31.05.2007, 20:46)
Medojed:   In der Bild war auch ein Super Foto von dem so scheuen Wolf, das bei mir der Verdacht aufkommt, das das Foto in einem Gehege gemacht wurde.
(31.05.2007, 20:25)
IP66:   Ist nicht der letzte Wolf im Königreich Hannover auch in der lüneburger Heide geschossen worden. Grund für die These, daß Wölfe dort wiederkommen, wo sie als letztes gegangen sind?
(31.05.2007, 20:03)
Michael Mettler:   Und nun hat auch Niedersachsen einen frei lebenden Wolf: In der Nähe von Celle ist ein Exemplar gesichtet worden.
(30.05.2007, 23:04)
Michael Mettler:   In Schleswig-Holstein wurde ein Wolf "in freier Wildbahn" überfahren:

http://onnachrichten.t-online.de/c/10/86/59/62/10865962.html
(24.04.2007, 16:36)
th.oma.s:   @cajun: zunächst noch als nachtrag,die genetischen untersuchngen in görlitz an den sächsischen wölfen weisen eindeutig auf westpolnische zuwanderung hin und es gibt keinen anderweitigen hinweis, im übrigen auch nicht auf inzucht...
in die schorfheide läuft ein lausitzwolf in drei nächten...im übrigen war mein hinweis unten doch deutlich womit man rechnen muss, schau Dir in google earth die truppenübungs-platz- und tagebaulandschaft zwischen berlin und dresden an und stell Dir die autobahnen als für wölfe ernst zunehmendes, aber nicht unüberwindbares hindernis vor.. und es kommt weiter auf jeden einzelnen zuwanderer an...die sächsischen wölfe wurden erst drei jahre nach den ersten beobachtungen offiziell und - es kommt weiter auf jeden einzelnen zuwanderer an
(31.08.2006, 12:53)
cajun:   @th.oma.s:Der dreibeinige Wolf in der Schorfheide ist ja auch ein Wildfang.Ok, nicht aus Sachsen stammend. :-) Was meinst du denn -mal hypothetisch- wohin wandern die adulten Nachwuchsiere? Und vor Allem wie weit? Ich bin da relativ unbeleckt, aber seit der Lektüre der ARD Buch Veröffentlichung interessiert mich eine Fortsetzung der sächsischen Wolfsgeschichte.
(31.08.2006, 00:11)
th.oma.s:   @cajun: man schaut wohl zur zeit sehr intensiv in der brandenburger bergbau- und bergbaufolgelandschaft und hält sich mit der veröffentlichung von ergebnissen sehr zurück ... gleiches gilt für angrenzende sächsische bereiche und wohl auch für die görlitzer heide in polen...und das nicht weil hinweise auf den wolf fehlen
(quelle heizungsrohr) im übrigen sollen dieses jahr welpen besendert werden
(30.08.2006, 23:46)
cajun:   @th.oma.s: Das ist ja enorm!! Weiß man mittlerweile eigentlich wohin die Tiere abwandern, bzw. was mit den verschwundenen Nachwuchstieren passiert ist?
(30.08.2006, 22:48)
th.oma.s:   die beiden sächsischen wolfsrudel ziehen zur zeit insgesamt 14 welpen auf (6er wurf in neustadt, 8erwurf auf dem tüp). damit liegt der wolfsbestand in sachsen bei mindestens 24 tieren
(30.08.2006, 19:48)
Michael Mettler:   @cajun: Ich nehme an, damit war wohl eher Soest in Holland gemeint, da hat(te?) van den Brink seinen Sitz.
Ansonsten: War gar nicht unbedingt meine Leistung, das meiste stand ja in der Antwort aus Frankfurt....
(29.08.2006, 20:13)
cajun:   @Michael Mettler: Wölfe nach Soest? Meinst du meine Geburtstadt in NRW? Die hat keinen Zoo und auch nie gehabt. Die nächsten Tierparks sind Hamm und Lippstadt (wenn es Lippstadt noch gibt).
Ansonsten: Respekt, was du wieder so alles an Daten zusammengetragen hast!Was für eine Recherche! Wahnsinn... :-)
(29.08.2006, 19:15)
Michael Mettler:   P.S. für alle, die meine Einstellung zu sowas noch nicht kennen: Meine letzte Bemerkung ist nicht abwertend gemeint! Weißer Wolf, schwarzer Panther und weißer Tiger sind für mich absolut faszinierende und attraktive Geschöpfe, daran ändert auch "Mischlingsnatur" nichts!
(28.08.2006, 20:54)
Michael Mettler:   Heute habe ich Antwort auf eine Anfrage an den Frankfurter Zoo bezüglich der früheren Wölfe dort erhalten. Wie weiter unten im Thread geschildert hatte ich ja aufgrund der Angaben in alten Frankfurter Jahresberichten unterartliche Zweifel an den so genannten "Arktischen" bzw. "Polarwölfen" in unseren Zoos. Nun kamen in jüngerer Zeit zwei weiße Wölfe aus Toronto, die heute in Wuppertal bzw. Duisburg leben und deren Abstammung man noch nachvollziehen müsste. Aber für anscheinend alle anderen in unseren Zoos gilt: ES GIBT BEI UNS KEINE ALASKA-/POLAR-/ARKTISCHEN WÖLFE!!! Und um das noch zu steigern: Alle so bzw. als Unterart arctos/tundrarum/albus in den Zoos bezeichneten weißen Wölfe sind entweder weiße Timberwölfe (genauer: Westliche Timberwölfe oder Mackenzie-Waldwölfe, Canis lupus occidentalis) oder sogar - und wohl größtenteils - Unterarthybriden.

Der Reihe nach: Für 1958 tauchen in den Frankfurter Unterlagen erstmals unterartlich bezeichnete Wölfe auf. Dies waren 1,3 Timberwölfe (heute unbekannter Färbung) aus der Whipsnader Zucht. Für die weitere Frankfurter Zuchtlinie waren sie aber nicht von Belang, da sie sich nicht fortpflanzten.

1960 kamen drei Wildfänge aus West-Kanada (also occidentalis) nach Frankfurt, ein schwarzer Rüde und zwei "helle" Wölfe; 1961 folgten zwei weitere Wölfe, ebenfalls Wildfänge aus Kanada (farblich und geografisch nicht näher bestimmt). In der Folge gab es Nachzucht in allen Färbungen: schwarz, "hell", grau und "hell mit dunklem Rücken". Der schwarze Zuchtrüde wurde zusammen mit einem Tier der letztgenannten Farbvariante (geb. 1969 in Frankfurt) nach Freiburg abgegeben. Andere Nachzuchten kamen nach Jaderberg, Prag, Bochum, Wien, Görlitz, Soest und "an verschiedene Privathalter".

WENN die beiden 1961 importierten Wildfänge ebenfalls aus West-Kanada stammten, züchtet Frankfurt also bis 1974 reinrassige Westliche Timberwölfe.

1974 kamen zwei neue Wolfsrüden aus Kanada, beide weiß. Und jetzt wird es interessant: Die Eltern dieser Wölfe stammten aus Nord-Alaska und von Bathurst Island. Sowohl nach alter als auch nach neuer Systematik waren diese beiden Rüden also bereits Unterartbastarde! Bathurst Island gehört zum Verbreitungsgebiet der Unterart arctos, also des (richtigen) Arktischen oder Polarwolfes, und zwar nach BEIDEN systematischen Ansichten, der aufsplitternden und der zusammenfassenden. Die Wölfe der Polarküste Alaskas wurden hingegen nach alter Systematik tundrarum genannt und werden heute zu occidentalis hinzugerechnet.

Die importierten Mischlinge wurden mit den vorhandenen Timberwölfen verpaart, somit waren ALLE in der Folgezeit abgegebenen Nachzuchten bis hin zur Beendung der Frankfurter Haltung vor ein paar Jahren Unterartbastarde. Dazu zählen die weißen Wölfe in Berlin, Duisburg (früherer Zuchtstamm), Wuppertal (und demnach auch Leipzig, da die dortigen Wölfe aus Wuppertal stammten), Seesen, Freiburg und Veszprem. Und natürlich deren an andere Parks abgegebene Nachzuchten. Wäre interessant, mal solche Stämme in anderen Parks unter diesem Aspekt zurück zu verfolgen. Meines Wissens sind die "Polarwölfe" in Braunschweig (früher), Herberstein und im Wildpark Lüneburger Heide ebenfalls indirekt auf die Frankfurter Linie zurück zu führen, und für die heutigen Duisburger - vielleicht mit Ausnahme des Toronto-Wolfes - gilt das genauso. Was die Wölfe in Toronto wiederum betrifft, habe ich die Angaben von deren Homepage ja weiter unten im Thread schon mal wiedergegeben.

Der "Polarwolf" ist jedenfalls ganz augenscheinlich in unseren Zoos nichts weiter als ein Mythos - im Grunde handelt es sich um eine unterartvermischte, ingezüchtete Farbenzucht, also um ein Pendant zum weißen Zoo-Tiger und schwarzen Zoo-Panther....
(28.08.2006, 17:43)
Michael Mettler:   Da ich auf der Suche nach Flusspferden sowieso gerade die Münchener Jahresberichte am Wickel hatte, habe ich die von Stefan Langmeyer weiter unten angerissenen Infos über die Hellabrunner Zucht gleich mal nachverfolgt und kann sie ergänzen:

Der Innsbrucker Rüde traf 1986 ein, die Karlsruher Fähe 1990. Parallel dazu starb das vorherige Rudel nach und nach aus. Laut Angaben aus Innsbruck gab es dort Anfang der 80er einen Rüden aus Krakau, dessen Partnerin 1986 starb - nicht ausgeschlossen also, dass es dieser verwitwete Rüde war, der nach München kam. Die Karlsruher Wölfin wurde bei ihrem Eintreffen als "hellbeige bis honiggelb" beschrieben (also "dingofarbig") undbekam wegen ihrer auffallenden Farbe den Namen "Die Schöne".

1991 gab es den ersten Wurf mit 6 Welpen, der aber nicht aufwuchs. 1992 folgte der zweite Wurf mit nunmehr 7 Welpen, 1993 ein dritter mit ebenfalls 7 Welpen. 5 Wölfe wurden 1993 abgegeben (das müssen die von Stefan Langmeyer erwähnten sein, die nach Salzburg gingen), 4 weitere sind unter "Mortalität" zu finden (Jungtierverluste?). Der Rest bildete das langjähriger Münchener Rudel, das im Laufe der Jahre zusammenschmolz und am 31.12.2005 nur noch aus 2,0 bestand. Die "Schöne" war bereits 1998 an Altersschwäche gestorben.

Ich versuche mal, über Karlsruhe herauszubekommen, ob diese Wölfin wirklich eine Europäerin war - denn wie gesagt habe ich 1986 in Karlsruhe einen schwarzen Timberwolf fotografiert.
(06.08.2006, 10:02)
cajun:   @Andreas: ... lies doch einfach nochmal den ganzen Thread hier gründlich. Da steht was zu den "Alaskawölfen" (inkognito auch weiße Timberwölfe) ;-)
Jahresberichte? Frag Herrn Schüling oder an der Tierparkkasse kaufen.
(30.07.2006, 01:05)
Andreas:   eben vergessen ;-)
Wo kann man Jahresberichte einsehen?

(30.07.2006, 00:04)
Andreas:   Danke für die schnelle Antwort.
Obwohl ich noch nicht so ganz glaube ob das was da drin steht auch wirklich so ist.Naja wirklich nachvollziehen kann das wohl keiner.Noch ein Frage:
Meines Wissens ist das Polarwolfrudel im Zoo Berlin das Stammrudel aller polarwölfe in Deutschen Zoo`s/Tieparks, wissen sie ob das stimmt?
Gruss
Andreas
(30.07.2006, 00:02)
Michael Mettler:   Der Tierpark Berlin hält laut Angaben in den Jahresberichten ein reines Rudel skandinavischer Wölfe aus Schweden.
(29.07.2006, 22:35)
Andreas:   Hallo
Vielleicht kann mir jemand eine Frage beantworten.
Ich war vor kurzem in Tierpark Berlin,dort leben Europäische Wölfe.
Einer von den Wölfen auf der anlage sah sogranicht nach Europäischen Wolf aus,weiß jemand was das für eine unterart das ist oder ob es sogar ein Wolf/Hund Mischling sein könnte?
Gruss
Andreas
(29.07.2006, 22:21)
Michael Mettler:   Bin nicht auf dem Laufenden, aber für Gorillas galt das auch mal als Begründung für die früheren Misserfolge in der Zucht.

Solche Inzestschwellen können aber auch mangels anderer verfügbarer Partner im Laufe der Zeit fallen. Kenne ich im Nagerbereich von Degus, bei denen miteinander aufgewachsene Tiere wesentlich später mit der Fortpflanzung begannen als einander unbekannte. Wenigstens war das in den Anfangsjahren westdeutscher Deguhaltung nicht selten (in der DDR wurden sie schon länger gehalten), und möglicherweise hat sich das auch durch unbewusste Selektion geändert.

Dass Inzestsperren in der Natur nicht die Regel sind, zeigt das Beispiel der Besiedelung von Inseln durch zufällig angespülte Landtiere, denen ja im Normalfall wohl nichts anderes übrig blieb, als sich mit ihren eigenen Nachkommen (oder diese sich untereinander) zu paaren. So gesehen spielen also die Lebensbedingungen tatsächlich die entscheidende Rolle.
(11.07.2006, 09:38)
Hannes:   Das passiert bei vielen Tierarten im Zoo genau so das sie sich nicht mit Tieren paaren mit denen sie aufgewachsen sind. Bei Katzensoll das recht häufig sein und bei Kattas an der Tagesordnung.
(10.07.2006, 21:26)
cajun:   Laut den Berichten der deutschen Wolfsmanagerinnen ist das größte Problem der kleinen Population in Sachsen, dass es keine unverwandten Tiere zur Bildung neuer Rudel gibt.
Laut Buch und Tv-Bericht haben diese Wölfe eine interne Inzuchtsperre gegenüber mit ihnen aufgewachsenen Tieren. Warum gibt es das in der Natur und passiert nicht im Zoo? Falsche Beobachtung oder andere Lebensbedingungen?
(10.07.2006, 21:17)
Hannes:   Das mit der Geschwisterverpaarung wäre auch seltsam weil Münster sein altes Rudel abgegeben hat da die Tiere schon Jahre lang in ihrer eigenen Suppe gekocht haben und es wahrscheinlich deshalb auch schon zu Fehlgeburten kam.
(10.07.2006, 19:50)
Michael Mettler:   Was mir erst nachträglich dämmerte: Mit der merkwürdigen Vorgehensweise in Münster hat man sich gleichzeitig die Weiterzucht verbaut - es sei denn, man lässt eine Bruder-Schwester-Verpaarung zu, was unter heutigen Maßstäben als verpönt gilt. Oder aber es werden nur noch Rüden gehalten bzw. die Wölfin für die Zucht "kaltgestellt", was wiederum nichts zur Erhaltung der Unterart beitragen würde. Fragezeichen über Fragezeichen....
(10.07.2006, 19:43)
cajun:   @Michael Mettler: Nur die iberischen Wölfe sind in Nürnberg zu sehen.Die Anderen wurden (wohin ? ) abgegeben.
Die letztjährige Wuppertaler Nachzucht ging übrigens auch an Werner Freund. Und zwar als Welpen zur Handaufzucht .
(07.07.2006, 22:04)
Stefan Schubert:   Auf der ehemaligen (und vor einigen Jahren erweiterten) Nürnberger Timberwolfanlage sind nunmehr ausschliesslich die Iberischen Wölfe zu sehen! Die vorherigen Bewohner sah ich auch andernorts nicht im Park.
(07.07.2006, 15:46)
Michael Mettler:   Was noch interessant wäre: Hat sich Nürnberg zu Gunsten der Spanischen Wölfe von den Timberwölfen getrennt, oder hält man dort nun parallel beide Formen?
(07.07.2006, 15:16)
th.oma.s:   qmichael mettler: sicherlich gibt es variationen, das grundmuster steht aber m.E., was ich nicht verstehe ist die münsteraner vorgehensweise...
(07.07.2006, 14:53)
Michael Mettler:   Merzig liegt im Saarland. Gegründet wurde der dortige Wolfspark auf Basis der Rudel von Werner Freund.
(06.07.2006, 00:00)
cajun:   @Michael Mettler: Um den Bogen zu den Indern zu schlagen ( Die Letzten ihrer Art).....aha...wo ist Merzig?
Übrigens steht auf dem Schild am Gehege der Wtaler Wölfe der Name "Kanadische Wölfe", während sie im Jahresbericht 2005 wieder als "Arktische Wölfe"
(06.07.2006, 00:00)
Michael Mettler:   ...wobei das anscheinend je nach Lebenssituation der Wölfe flexibel gehandhabt wird. Ich habe die Bücher von Erik Zimen, Günter Bloch und David Mech gelesen. Da gab es die rangniedersten Prügelknaben, die als Erste und freiwillig ihr Elternrudel verließen und anderswo zu Alphatieren wurden (das würde von Leuten, die das Beispiel des "geborenen Leitwolfes" gern für Managerseminare nutzen, wahrscheinlich nicht gern zur Kenntnis genommen), während ihre ranghöheren Brüder als "Muttersöhnchen" bei den Eltern blieben und Kindermädchen für die jüngeren Geschwister spielten; Nachwuchs, der - ebenfalls freiwillig - aus dem elterlichen Revier abwanderte und bei schlechten Lebensbedingungen im Jahr darauf wieder zurückkam (und freundlich aufgenommen wurde), um mit den Eltern und Geschwistern gemeinsam zu jagen. Und so weiter...

Schon die Rangordnungsverhältnisse bei Haushunden sind ja komplexer, als es uns die auf dem Papier lineare Rangfolge klarmachen will - das erlebe ich schon bei meinen beiden eigenen jeden Tag aufs Neue (was der Grund war, mich überhaupt mit Wolfsverhalten zu befassen).

Das einzig Konstante an der Sozialstruktur der Wölfe scheint das Stammpaar zu sein, alles Andere ist offensichtlich flexibler als wir denken. Und genau deswegen wundert mich ja, dass Münster ausgerechnet die Konstante, die Basis aus dem "System" entfernt hat, um Ruhe erzeugen zu wollen.
(28.06.2006, 00:00)
th.oma.s:   europäische wolfsrudel (wenn nicht elche das hauptbeutetier stellen) bestehen wohl aus dem elternpaar, den jungen des vorjahres und den welpen... am ende des zweiten lebensjahres werden die jungtiere "gebeten" das revier zu verlassen ....
(28.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Wird ja immer lustiger: Im neuesten BONGO heißen die Wölfe im Zoo Berlin jetzt "Alaska-Wölfe" - das wäre NOCH eine ganz andere Unterart, wenn es denn stimmen würde....

Verwunderung löste bei mir zudem ein Absatz im Münsteraner Jahresbericht über die dortigen Iberischen Wölfe aus. Nach den bisherigen Haltungserfahrungen vermutet man dort, dass der Iberische Wolf weniger "rudelkompatibel" ist als andere "Arten". Da die herangewachsenen Nachkommen das Stammpaar "unterdrückten", wurde dieses nach Nürnberg abgegeben sowie eine junge Wölfin nach Montpellier. Zitat: "...doch noch immer ist keine Ruhe in der Gruppe. Wir überlegen, ob wir alle Tiere an interessierte Einrichtungen abgeben und den Kompromiss eingehen können, an Stelle einer bedrohten Art eine weniger bedrohte zu halten, die dann aber problemloser in unserer wunderschönen neuen Wolfsanlage zu pflegen ist."

Erstens muss mir entgangen sein, dass der Iberische Wolf inzwischen als eigene Art betrachtet wird, denn mit den "anderen Arten" werden ja wohl nicht Kojoten oder Goldschakale, sondern andere Canis lupus gemeint sein. Zweitens hat schon der längst verstorbene Eberhard Trumler darauf hingewiesen, dass "Südwölfe" eher in Paaren statt in Rudeln leben, weswegen die überwiegend an "Nordwölfen" durchgeführten Verhaltensstudien nicht auf die gesamte Art Canis lupus verallgemeinert werden sollten. Drittens hätte man doch vielleicht eher Frieden gehabt, wenn man das Stammpaar behalten und sich vom Nachwuchs getrennt hätte - immerhin gab es ja, wie man sieht, zwei Interessenten. Und viertens haben wir also auch im Artenschutzzoo Münster die Situation, dass die Attraktivität der Anlage Vorrang vor dem Gefährdungsstatus der darin gehaltenen Tierform hat. Denn ganz offensichtlich will man dort unbedingt ein RUDEL Wölfe präsentieren, ein Paar scheint ja nicht zu genügen.
(28.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Was ja in Zoos gar nicht so selten ist wie allgemein angenommen, sowohl bei Haus- wie auch bei Wildtieren. Letztendlich ist ja sogar eine Zucht, die per Mutation aufgetretene "Fehlfarben" von der Weitervermehrung ausschließt, streng genommen eine selektive Farbzucht auf "Normalfarbe".
(26.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Laut Homepage bezeichnet Toronto seine Wölfe als "Arctic wolf, Canis lupus hudsonicus" und gibt als Verbreitungsgebiet dieser Unterart u.a. Nord-Alberta an. Als Färbung ist weiß bis grauweiß (ähnlich einem Husky) genannt.

Das macht die Sache jetzt leider NOCH komplizierter. Erstens gehört der Name "Arctic wolf" eigentlich zu der Unterart arctos, die auf den polaren Inseln Kanadas lebt. C.l.hudsonicus wird in der ergoogelten Literatur als Hudson-Bay-Wolf bezeichnet, wobei die Hudson Bay wiederum weit weg von Nord-Alberta liegt und letzteres somit nicht von hudsonicus besiedelt sein dürfte. Und für hudsonicus werden in der ergoogelten Literatur nirgends Schwärzlinge erwähnt, wie sie für occidentalis sogar "usually" sein sollen. Hudsonicus wird nach der gestrafften Systematik derzeit in C.l.nubilus eingegliedert.

Summa summarum: Falls nicht schon Frankfurt damals Unterarten gekreuzt hat, dürfte dies nun spätestens mit der Wuppertaler Wölfin der Fall sein. Aber immerhin eine Blutauffrischung!
(26.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Dann müsste ich doch mal nachforschen, welche Unterart (falls überhaupt rein) Toronto hält.
(26.06.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Lt. Pressemitteilung des Zoos Wuppertal (stand auch mal in der Zoopresseschau) stammt die dortige Zuchtwölfin aus dem Metro Zoo Toronto. Also ein bisschen frisches Blut gibt es schon.
(26.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Habe ich im Weißer-Tiger-Thread schon angerissen, hier jetzt nochmal etwas detailierter unter dem "richtigen" Thema: Die in verschiedenen Zoos und Wildparks gehaltenen "Arktischen" oder "Polarwölfe" sind keine - zumindest nicht, wenn sie in ihrer Ahnenreihe Frankfurter Vorfahren haben! Vermutet hatte ich das ja schon - siehe unten - jetzt habe ich einen Beleg gefunden: "Der Zoologische Garten", Band 30, Heft 6 (1965), "Aufzucht von Wölfen im Rudel". Das Rudel bestand seinerzeit aus einem schwarzen Rüden, der als Wildfang aus British-Columbia/Kanada stammte, zwei "hellen" Wölfinnen, von denen zumindest eine als Wildfang aus Nord-Alberta/Kanada bezeichnet wurde, einem "hellen" in Frankfurt geborenen Rüden und einer grauen ebenfalls im Zoo geborenen Wölfin. Die Fotos im Artikel zeigen Tiere aller drei Farbvarianten.

Damit war dieses Stammrudel nicht nur farblich bunt gemischt, sondern mindestens zwei der Ausgangstiere stammten aus dem Westen Kanadas - der Polarwolf lebt dagegen im äußersten Nordosten des Riesenlandes. Nach heutiger, gestraffter Systematik des Wolfes würden die beiden Wildfänge zu Canis lupus occidentalis gerechnet, dem Mackenzie-Valley-Wolf, bei uns eher bekannt als "der" Timberwolf; diese Unterart zeigt im Freiland die volle Farbpalette von Schwarz über Grau und Gelb zu Weiß. Für das dritte Tier fehlt eine Herkunftsangabe, womit es sogar möglich wäre, dass die späteren Frankfurter Wölfe Unterartmischlinge waren. Im Frankfurter ARKS werden sie - siehe Jahresbericht 1974-91 - bezeichnenderweise als "Gray wolf, Canis lupus (no subsp)" geführt.

Frankfurt selbst hat, wie schon erwähnt, nie von Polarwölfen gesprochen. In den Zooführern und Jahresberichten hießen sie immer nur Kanadische bzw. Timberwölfe, und so wurden bzw. werden sie auch in Duisburg (früherer Zuchtstamm) und Berlin (noch existierend) bezeichnet. Die Wuppertaler und Leipziger Wölfe wurden vor ihrer "Aufwertung" einfach nur als Weiße Wölfe bezeichnet. Und es scheint so, als gingen alle anderen weißen Wölfe in unseren Zoos und Wildparks ebenfalls auf diese Ahnen zurück.

Das Ende einer Legende... Faszinierend sind die "Weißen" trotzdem.
(26.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Alles eine Frage des Platzes und einer gewachsenen oder nicht gewachsenen Familienstruktur. Iin einem alten hannoverschen Rudel haben z.B. mehrfach zwei Fähen gleichzeitig geworfen und gemeinsam aufgezogen. Laut Wolfsliteratur entsteht offensichtlich viel Streß durch Streit nur in willkürlich zusammengestellten Wolfsgruppen. Wen wundert's: Nicht mal bei Haushunden kann man beliebig Individuen "zusammenschmeißen", dann bei einem stark familienorientierten Wildtier wie dem Wolf erst recht nicht.
(13.05.2006, 00:00)
th.oma.s:   na da ist ja wohl das falsche schwein geschlachtet worden irgendwie ist ja wohl in einem rudel uch nur platz für eine fortpflanzungsfähige fähe...
(13.05.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Osnabrück baut ein neues Rudel Europäischer Wölfe auf, leider auch mit einigen Beißereien als Folge - die ranghöhere von zwei Wölfinnen musste bereits separiert werden. Untergebracht sind die Tiere nicht mehr in der alten Anlage (die inzwischen Rothunde beherbergt), sondern in einer neuen auf dem Gelände des früheren "Hirschparks" - also sehr naturnah. Dafür mussten die bisher dort untergebrachten Yaks weichen.
(12.05.2006, 00:00)
Stefan Langmeyer:   Aus Nachzucht, der Karlsruherin und des Innsbruckers, wurden 1993 fünf Tiere nach Salzburg abgegeben die im Jahr zuvor geboren wurden, in München. Im Hellbrunner Tierparkführer taucht ein paar Jahre später mit der Bezeichnung Europäischer Wolf das Foto eines dingofarbenen Wolfes auf.
(07.05.2006, 00:00)
Michael Mettler:   ...und jetzt habe ich nochmal in mein Archiv geschaut: Im November 1986 fotografierte ich im Karlsruher Zoo einen schwarzen Timberwolf. Die damaligen Zooführer bis 1991 geben leider keinen Aufschluss, da sie nur "Wölfe" erwähnen, selbst im 86er Jahresbericht wird nur der Artbegriff verwendet. Für den Tierpark Oberwald werden keine Wölfe erwähnt.

Also müsste Karlsruhe entweder zwischen 1986 und 1990 auf Europäer umgestellt haben oder hatte Timber- UND Europäische Wölfe im selben Rudel - oder die nach München abgegebene "Europäische" Wölfin war eine "Mogelpackung"....
(27.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Danke für die Info. Was mich wundert: Karlsruhe hielt meines Wissens TIMBERwölfe (und daneben Dingos...)
(27.04.2006, 00:00)
Stefan Langmeyer:   Die "blonden" Wölfe in Hellabrunn, gingen auf einen graubraunen Rüden aus dem Alpenzoo Innsbruck und ein dingofarbenes Weibchen aus Karlsruhe zurück. Dieses Paar hatte nach meiner Erinnerung zwei oder drei Würfe, in den Würfen waren jeweils wolfs- und dingofarbene Tiere. Das Weibchen kam etwa 1990 nach Hellabrunn, der Rüde kam ein paar Jahre früher und war zuerst mit zwei Weibchen aus Hellabrunner Zucht vergesellschaftet. Die Karlsruherin und der Innsbrucker wurden als europäische Wölfe bezeichnet.
(27.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   ...und da er noch immer existiert, hier ein neuer Beitrag: Die in manchen Zoos als "Polarwölfe" oder "Arktische Wölfe" titulierten Tiere sind möglicherweise gar keine solchen!

Wie schon erwähnt gehen anscheinend alle Tiere dieser Zuchtlinie auf einen Frankfurter Import zurück. Ich habe die dortigen Jahresberichte gewälzt und dabei folgendes Ergebnis zu Tage gefördert: Vor 1958 waren bereits Wölfe im Bestand, die nicht mit irgendeiner Unterartbezeichnung belegt wurden. Zur Eröffnung der Freianlage 1958 werden vier TIMBERwölfe als Zugang genannt. Den damaligen Gepflogenheiten entsprechend, Wolfsrudel willkürlich zusammenzustellen statt aus einem Paar heraus wachsen zu lassen, scheint der Aufbau des Rudels Probleme gemacht zu haben, denn schon 1960 importierte man aus Kanada drei weitere Wölfe, allesamt Wildfänge. Und da wird es jetzt interessant, denn diese Drei waren ein schwarzer (!) ausgewachsener Wolf und zwei "helle" Halbwüchsige, die angeblich "besonders groß und eindrucksvoll" werden sollten (merkwürdig, andernorts wird genau das von den SCHWARZEN Wölfen behauptet).
1961 kamen nochmals - ohne genauere Angabe der Herkunft und Färbung - zwei "Kanadische" Wölfe hinzu, 1962 gab es den ersten Nachwuchs. Ein Jahr später finden sich unter den abgegebenen Tieren "3 helle und 2 schwarze Kanadische Wölfe". 1967 gab es nochmals einen Zugang ungenannter Zugehörigkeit.

Frankfurt selbst führte seine Tiere immer nur als Kanadische bzw. Timberwölfe und in ARKS mit "no subsp.".

Es scheint also, als habe man in Frankfurt lediglich "auf Farbe gezüchtet", indem man die dunkleren Wölfe ausselektiert und sich ganz auf die weißen verlegt hat. Daraus folgt, dass die Nachfahren in anderen Zoos anscheinend nur nach Phänotyp zu "Polarwölfen" erhoben wurden - dabei spielte möglicherweise der Einfluss der Bücher und Filme über "echte" Polarwölfe auf Ellesmere Island eine Rolle. Und das würde auch erklären, warum die weißen Wölfe trotz gleicher Abstammung in den Zoos und Wildparks unter drei verschiedenen Unterartnamen geführt werden (arctos, tundrarum und - ganz falsch, weil altweltlich - albus).

Weiß jemand, ob auch die Nürnberger Wölfe Frankfurter Vorfahren haben? Der Zoo Hannover bezog nämlich früher aus Nürnberg einen weißen Timberwolf-Rüden für die hiesige Zuchtgruppe.

Interessant auch, dass Frankfurt laut ARKS 1986 kurzzeitig einen Arabischen Wolf (C. l. arabs) hielt, der aber mit größter Wahrscheinlichkeit nicht in das vorhandene Rudel integriert wurde.

Auch die "Europäischen" Wölfe in unseren Landen dürften teilweise mit Fragezeichen zu versehen sein, wie die Lektüre des berühmten Buches "Der Wolf" von Erik Zimen beweist. Den Ursprung des Rudels im Gehege des Nationalparks Bayerischer Wald bildeten jedenfalls finnische Wölfe (Nachzuchten aus Rotterdam und von Hagenbeck), Karpatenwölfe (Nachzuchten Olomouc), Indische Wölfe (1,4 Wildfänge aus Afghanistan) und ein aus dem Alpenzoo Innsbruck stammendes Tier; dort wurden zumindest später Balkanwölfe gehalten. Ob auch zwei weitere Einzeltiere in die Zucht einflossen, geht nicht klar hervor; eines davon stammte aus der Türkei, das andere war ein aus dem Tierhandel stammender "Sibirischer" Wolf. 1974 wurden 1,3 Inder und 3 Unterartbastarde als geschlossenes Rudel an einen "staatlichen Tierpark in der Eifel" abgegeben. Stellt sich die Frage, in welche Haltungen noch Wölfe aus der "Nationalparl-Linie" gelangten und dort aufgrund ihrer Herkunft "automatisch" als reine Europäer betrachtet wurden.
(25.04.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Thread kann meinetwegen gelöscht werden.
(05.12.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Auch die Indischen Wölfe sollen alle auf ein einziges Importpaar aus Afghanistan in Köln zurückgehen - und wer weiß, ob das nicht auch schon Geschwister waren.
Weiß jemand, ob außer Frankfurt überhaupt noch ein anderer Zoo Timberwölfe importiert hatte?
(04.11.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Habe aus der Homepage des Zoos Hannover heute erfahren, dass der in diesem Jahr eingetroffene schwarze Timberwolfrüde aus der Herbersteiner Zucht stammt (via Nordhorn). Mal sehen, wie der sich im Lauf der Zeit verändert.
(01.11.2005, 00:00)
Sven P. Peter:   Nein, das Männchen ist im letzten Jahr neu dazugekommen und ist gewiss nicht alt. Die beiden Weibchen sind schwarz.
(22.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   @Sven P. Peter: Falls nicht seit letztem Jahr ein weißer Timberwolf im Wildpark hinzu gekommen ist, ist das "weiße" Tier ein ergrauter schwarzer Wolf (und den kenne ich)! Wirklich pechschwarz sind schwarze Wölfe nämlich nur in jugendlichem Alter, später entwickeln sie zunehmend weiße Haare zwischen den schwarzen (wodurch ein grauer oder bläulicher Eindruck entsteht) und können schließlich ganz silbergrau werden. Viele entwickeln auch weiße Abzeichen an den Stellen, an denen z.B. ein Rottweiler oder Dobermann rötlich gezeichnet ist (Schnauze, Ãœberaugenflecken, Brustfleck, Zehen). Als ich im vorletzten Jahr den Tierpark Herberstein in Österreich besuchte, fand ich dort ein riesiges Rudel (über zwanzig!) ausschließlich schwarzer Timberwölfe vor, in dem die ganze Palette der altersmäßigen "Ergrauung" repräsentiert war. (Eines der schönsten Wolfsgehege übrigens, das ich je gesehen habe!)
(21.10.2005, 00:00)
Sven P. Peter:   Die beiden Weißen sind in der Heide als Polarwölfe ausgeschildert. Außerdem gibt es dort noch ein Rudel Europäer und 3 Timberwölfe, von denen das Männchen weiß ist.
(21.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Die weißen Wölfe in Wuppertal gehen wie auch die entsprechend gefärbten Tiere z.B. in Leipzig (soweit dort noch vorhanden, war einige Jahre nicht dort), im Wildpark Lüneburger Heide und zu früheren Zeiten in Duisburg (vor dem Bau der Rothund- bzw. jetzigen Wolfsanlage) auf die Frankfurter Linie zurück. Im Aussehen entsprechen sie tatsächlich den durch David Mech und Jim Brandenburg bekannt gewordenen Polarwölfen von Ellesmere Island (Kanada), die Unterart Canis lupus arctos läge also im Bereich des Möglichen. In irgendeinem Zoo (weiß leider nicht mehr, wo) wurden sie als C.l.albus ausgeschildert; auch wenn albus "weiß" bedeutet, wäre diese Unterart asiatischen Ursprungs (Sibirischer Tundrawolf) und kommt für die genannten Tiere nicht in Frage.
(21.10.2005, 00:00)
IP:   Seine Inder soll Köln nach Rußland oder Polen abgegeben haben, zwei Alttiere sind verblieben und wurden in einem nur im Winter einsehbaren Absperrkäfig der Gebardenanlage untergebracht. Weiße Wölfte gibt es in Wuppertal und Duisburg, beide mit diesjährigen Jungtieren. Sie sind sehr groß und kräftig, in beiden Würfen war nichts schwarzes dabei. In Münster gibt es erfreulicherweise iberische Wölfe, die auch schon nachgezogen haben. Welche Unterart man in München sieht, konnte ich dort diesen Sommer nicht herausbekommen.
(21.10.2005, 00:00)
Dirk L:   Merzig soll Inder haben.
(20.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Weiß jemand aus dem Forum, woher die Wolfsgruppe im Salzburger Tiergarten Hellbrunn stammt oder zu welcher Population sie gehört? Europäer sollen es ja sein, doch werden diese von einigen Systematikern in verschiedene Unterarten aufgeteilt. Innsbruck hatte z.B. bei meinem einzigen Besuch 1981 Balkanwölfe (Canis lupus kurjak). Eine diesbezügliche Anfrage an den Tiergarten blieb leider unbeantwortet.

Außerdem habe ich vor Jahren in München "blonde" (so zu sagen dingofarbene) Wölfe mit blauen Augen zwischen den normal gefärbten gesehen, die ebenfalls Europäer gewesen sein sollen. Auch hier würde mich Näheres interessieren, z.B., ob die Farbmutation in München auftrat oder durch ein entsprechend gefärbtes Tier aus einem anderen Zoo dorthin gelangte.

Bin auch für Herkunfts- oder Unterarthinweise zu anderen Wolfshaltungen dankbar. Vor allem bei den weißen Wölfen gibt es Fragezeichen. Die rein weiß gezüchteten Gruppen, die heute vielerorts und unter verschiedenen Unterartbezeichnungen (albus, arctos, tundrarum!) in deutschen Zoos gehalten werden, gehen nach meinen Recherchen alle auf ein (gleichzeitig mit schwarzen Wölfen!) aus Kanada importiertes Paar in Frankfurt zurück. Nürnberg hatte aber früher unter seinen Timberwölfen ebenfalls weiße Tiere, von denen ein Rüde nach Hannover kam, um in die damalige Zuchtgruppe eingekreuzt zu werden, die trotz Aussehen und Gehegebeschilderung NICHT aus reinrassigen Timberwölfen, sondern aus Unterartbastarden dieser mit Sibirischen Waldwölfen bestand.

Auch die Wölfe im Gehege des Nationalparks waren zu Erik Zimens Zeiten Unterartbastarde, u.a. mit Blut vom Indischen Wolf.

Und: Gibt es in Deutschland überhaupt noch Indische Wölfe?
(20.10.2005, 00:00)

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