Forum

-> alle Kategorien des Forums (hier geht es auch zur Stichwortsuche)


Beitrag hinzufügen
Name: (= Nachname) Passwort: (= Kundennummer)
Sie haben noch keine Login-Daten? Hier können Sie sich anmelden!
Beitrag:
Bei längeren Beiträgen empfehlen wir, den Text in einem Textprogramm zu verfassen und aus der Zwischenablage einzukopieren.
Link zu anderen Medien:
Bitte anklicken, wenn Ihr Beitrag in erster Linie einen Link zu anderen Medien (Zeitungsmeldung etc.) darstellt.
Foto:
(gif/jpg/png / Dateigröße max. 2MB)

Zukunft der Menschenaffenhaltung



cajun:   Eine Beurteilung des Rubondo Projektes aus Sicht eines Schimpansenforschers aus Mahale:
"Rubondo Island became a game reserve in 1965, to provide a sanctuary for animals threatened with extermination, due to the efforts of Prof. Bernhard Grzimek of the Frankfurt Zoological Society (FZS). At the time, chimpanzees, elephants, giraffes, antelopes, suni, black-and-white colobuses, and black rhinos were released on the islands. Rubondo and the other 11 islands became a National Park in 1977.
Dr. M. Borner and Ms. P. Robinson provided the following information on released chimpanzees. Between 1966 and 1969, 7 male and 11 female (one died in transit) chimpanzees aged 4-12 years were bought to Rubondo Island from Europe, in four groups, by the FZS. The chimpanzees had been caught in the wild in Guinea, Ivory Coast, and Sierra Leone, and are thought to be Pan troglodytes verus. The chimpanzees had all spent between 3.5 months and nine years in captivity in German and Dutch zoos and circuses, under conditions that varied from good zoo conditions in the company of other chimpanzees, to inadequate cages or solitary confinement. Most of the animals were difficult, troublesome creatures, which attacked or bit keepers. Two males were shot soon after release, after attacking people living on the island. The chimpanzees were monitored infrequently and there is very little documentation on how they adapted in subsequent years. In 1968, the first two babies born on Rubondo were observed. In 1984, two females of the first generation were observed, and some of the original chimpanzees likely survived until quite recently. A female was observed stealing a blanket and wrapping it around herself in around 1998 (7), and a male was observed in store of tourist camp and drinking a bottle of alcohol after that (D. Ommaney, pers. com.).
The FZS and Tanzania National Park Service started a joint chimpanzee project in 1996 to develop chimpanzee viewing for tourists, as in Gombe and Mahale. Camps were built in the north and south of the island, and since then research assistants have been looking for and habituating chimpanzees in three blocks in the north and one in the south. The recent records of the FZS show that the monthly mean number of chimpanzees observed was 2.6-5.5 in 1997, 2.8-5.8 in 1998, and 2.4-5.9 in 1999, respectively (8,9).
I stayed in the park for two weeks, beginning on September 2nd, and walked all of the blocks except the most northern one. During my stay, I had two chances to encounter chimpanzees, but not directly. On September 4th, the assistants walking in front of me twice met an estrous female and a male. On September 7th, I heard three or four individual calls. The chimpanzees were very shy and I could not close within 100 m in either case. Dr. A. Pusey, who stayed at Rubondo for eight days in 1998, also failed to see chimpanzees (7). It is believed that the chimpanzees still avoid observers.
Research on the Rubondo chimpanzees is important. First, these chimpanzees are one of the only successful re-introductions of this species. Rubondo offers material to help in planning how to ensure viable numbers of wild chimpanzees and how to re-introduce chimpanzees which were rehabilitated or used medically. Second, most of the chimpanzees on Rubondo Island were likely born there in the last 30 years. To what extent has the released population of chimpanzees reverted to a completely natural state, and how do their behaviors match those of other wild chimpanzees on Rubondo? Rubondo can be a place, allowing precise, open-air studies of chimpanzee culture. Regrettably for the chimpanzee projects, none of the assistants on Rubondo has experience in chimpanzee research. The chimpanzee projects on Rubondo are only beginning, and positive results are expected in the future.
Quelle: http://mahale.main.jp/PAN/7_2/7(2)-02.html
(22.09.2022, 20:51)
cajun:   @th.oma.s: Rubondo wurde u.A. von Grzimek mit Zooschimpansen besetzt, die direkt dort ausgewildert wurden. Es waren aus diversen Zoos zusammen gesammelte Tiere, die m.W. im damals üblichen direkten Pflegerkontakt, nicht mehr gehalten werden konnten. Einige Tiere kamen aus Wuppertal. Grzimeks Traum war ein Reservat zu schaffen, in dem viele afrikanische Tiere nachgezogen werden können, das aber auch eine Region touristisch aufwertet. Ausgesetzt wurden neben Schimpansen auch Nashörner und Pferdeantilopen. Als Insel war das Reservat nur von wenigen Arten ursprünglich bewohnt. Beispielsweise Sitatunga.
(22.09.2022, 10:58)
th.oma.s:   @Sascha, zu Haremsgruppen von Bonobos und Schimpansen in der Natur ist mir nichts bekannt. Das soziale Verhalten ist m.E. bei Schimpansen und Bonobo deshalb so bedeutungsvoll weil beide Arten so nah am Mensch-Tierübergangsfeld dran sind. Ja, Rubondo (ich kenne es selbst nicht- habe gegoogelt) ist m. E. so ein Semireservat. Es handelt sich wohl um Tiere aus menschlicher Herkunft in einem wahrscheinlich geeigneten Habiat (zumindest für eine größere soziale Gruppe) außerhalb des rezenten Verbreitungsgebietes).
(22.09.2022, 10:45)
Sacha:   @th.oma.s: Habitat = In der Natur, nehme ich an?
Unabhängig davon: Schimpansen und Bonobos wurden zumindest in der Vergangenheit auch schon in Haremsgruppen gehalten. Wurde dies in der Natur wirklich noch nie beobachtet? Und wieso ist das für Schimpansen und Bonobos Bezüglich des sozialen Verhaltens einschneidender als für Pavianartige?

Zur Wiederauswilderung: Wäre/Ist Rubondo aus Deiner Sicht ein solches Semireservat mit entsprechenden Habitatsstrukturen (Warum ja, warum nicht)?

PS: Finde den Ausstausch sehr spannend.
(21.09.2022, 22:35)
th.oma.s:   @Sacha: Paviane kann man m.E. durchaus in Haremsgruppen halten, wenn man denn einen Damenclan etablieren kann. Ich habe sowohl nördliche gelbe Steppenpaviane - als auch Anubispaviane in solchen Familengruppen im Habitat gesehen. Bei entsprechenden Anlagen halte ich auch Mehr - Männchengruppen haltbar, man sieht dies ja auch auf manchen Mantelpavian und Dscheladaanlagen (Rheine hier wohl beispielhaft). Insofern hinkt der Vergleich etwas. Ich bin nicht für die Freilassung von Bonobos oder Schimpansen aus Zoos in die Wildbahn, es sei denn in Semireservate unter Kontrolle die entsprechende Habitatstrukturen aufweisen.
(21.09.2022, 09:57)
Sacha:   @th.oma.s: Ich kann Deine Ãœberlegungen nachvollziehen. Aber bist Du dann auch gegen die Haltung von Pavianen? Immerhin bestehen deren Verbände (meist) auch aus mehreren ausgewachsenen Männchen, die "Politik" betreiben und zudem zeigen Paviane ebenfalls ein essentielles Jagdverhalten.
Nun geht es auch mir manchmal so, dass ich mich beim Betrachten/Beobachten von Menschenaffen an mich bzw. grundsätzlich an Menschen erinnert fühle. Und dies nicht nur bei Bonobos und Schimpansen, sondern auch bei Orangs und Gorillas. Wer weiss, vielleicht haben sie ein ähnliches Verständnis von Freiheit wie wir. Andererseits: Wo gibt es in freier Wildbahn noch intakte Lebensräume für Menschenaffen aus Zoos? Wie gross ist die Gefahr, dass sie früher oder später als Buschmeat enden? Und haben Sie es darum in menschlicher Obhut nicht besser oder zumindest nicht schlechter?
(20.09.2022, 21:31)
th.oma.s:   @ Sacha: Die besonderen Anforderungen bei Schimpanse und Bonobo auf Grund der Sozialsysteme bestehen m.E. in der wechselnden Zusammensetzung relativ großer Verbände mit mehrerern Männern bei Schimpansen , die Interaktion mit anderen Gruppen bei Bonobos und Schimpansen, die Politik der Männer beim Schimpansen, der Frauen beim Bonobo, dass m.E. essentielle Jagdverhalten. Gorillas leben auch im Freiland relativ friedlich in überschaubaren Haremsgruppen und die Orangs eben solitär, wobei der Gruppenhaltung im Zoo, wenn die Zusammensetzung fakulativ ist, sogar bereichernd sein kann. Gorillas und Orangs lassen sich auch mit anderen Arten vergesellschaften. Schimpansen und Bonobos eben nicht. In Leipzig (Pongoland) mag die Haltung im Freigehege gerade noch anstehen, im Winter wird es dann nach meiner subjektiven Einschätzung schon spannend.
Sie sind mir gefühlt auch zu nah am Menschen dran.
(19.09.2022, 20:03)
Sacha:   @th.oma.s: Was sind denn Deiner Meinung nach die Unterschiede im Sozialsystem, die im Gegensatz zu denen von Orangs und Gorillas gegen eine Zoohaltung von Schimpansen und Bonobos sprechen.
(Oder kurz: Genauer bitte;))
(19.09.2022, 15:36)
th.oma.s:   Im Unterschied zu Gorillas und Orangs bin ich der Meinung das die Haltung von Schimpansen und Bonobos in Mitteleuropa problematisch ist, da sie nicht artgerecht gehalten werden können. Nach dem ich frei lebende Schimpansen gesehen habe, besteht bei mir der Eindruck, dass die Anforderungen aus ihrem artspezifischen Sozialsystemen nicht zu erfüllen sind und ihre Stellung im Mensch-Tier-Ãœbergangsverhältnis diese Problematik noch verschärft.
(19.09.2022, 00:11)
Gudrun Bardowicks:   Schneeziegen gibt es im Wildpark Lüneburger Heide zwar nicht mehr, dafür aber eine Zuchtgruppe Himalaya-Tahre.
(18.09.2022, 22:57)
cajun:   @Sacha: meine Zustimmung. Menschenaffenhaltung im Wildpark sehe ich in unseren Breiten auch nicht. Bei Schimpansen und Bonobos sollte man zwar große Gruppen zeigen und die Möglichkeit geben das fission- fusion System nachzuahmen, aber Warmhaus und Technik (Luftfeuchte etc.) würde die doch eher an "kalte" Tierarten angepasste Form der Präsentation in Wildparks überfordern. Ein gelungenes Beispiel für Tierarten mit Raumbedarf, aber Temperaturunempfindlichkeit ist für mich der Wildpark Lüneburger Heide mit Sibirischen Tigern, Schneeziegen, Moschusochsen und Schneeleoparden.
Zum Thema Wuppertal schreibe ich mal was in den betreffenden Thread.
(16.09.2022, 12:00)
Sacha:   @Liz: Bei diesem Vorschlag sehe ich allerdings das Problem, dass vielen Wildparks das Geld für ein Warmhaus fehlen würde/dürfte. Aber um Deinen Ansatz aufzunehmen: Wie wäre es, wenn man stattdessen vermehrt heimische und/oder nordamerikanische/nordasiatische (= winterharte) Arten den Wildparks überlässt und dafür die frei gewordenen Flächen in den (Stadt-)Zoos den subtropischen und tropischen Exoten zuschlägt?

In Frankfurt war dies - vor der endgültigen Beerdigung eines zusätzlichen Aussenzoos - in einem Masterplan im Prinzip auch so vorgesehen. Nur dass im Innenstadt-Zoo nebst den Menschenaffen und anderen kleineren Tropentieren auch südamerikanische Tiere der kälteren Zonen gelebt hätten.

@Tim: Als Aussenstehender ist mir nicht ganz klar, was Du mit "ist halt Wuppertal" meinst. Kannst Du das vielleicht etwas erläutern.
Wuppertal wies m. E. bis vor wenigen Jahren eine beachtliche Artenfülle auf, die diesbezüglich manchen Zoo einer Grossstadt in den Schatten stellte. Andererseits finde auch ich es schade, dass man beim Bau der neuen Tiger- und Löwenanlagen offenbar so sehr auf eine grosse Fläche geachtet hat. Die hätte man m.E. für andere Arten besser nutzen können und den beiden Raubkatzenarten an anderer Stelle trotzdem ein neues, vielleicht nicht so grosses, aber insgesamt qualitativ hochstehendes Gehege bauen können.
(16.09.2022, 10:31)
Liz Thieme:   Oder die Wildparks müssen umgebaut werden und Waldflächen werden sicherer gemacht zu Affenanlagen + Haus.. Die Parks haben meistens viel Fläche auf denen man die Haltung anders aufbauen kann.
(16.09.2022, 10:00)
Tim Sagorski:   ...vor allem hast du ja auch drei separate Außenanlagen an dem Haus... Nur Bonobos fänd ich da ein bisschen mau!

Aber ist halt Wuppertal...
(16.09.2022, 07:44)
cajun:   Ich frage mich, was der Ansatz ist? Großgruppen bei den Bonobos in Wuppertal? 30 Tiere im Haus? Zumindest auf der dann ehemaligen Orang Anlage wäre doch Platz für eine kleine Junggesellen Gruppe von Gorillas. Zumal bei denen überzählige Männchen aufgrund der Haremsstrultur immer ein Thema sein werden oder?
(15.09.2022, 20:35)
Sacha:   Wenn ich für jedes Mal, an dem ich den Satz "Mehr Platz für weniger Tiere" gehört oder gelesen habe, einen Euro bekommen hätte, wäre ich jetzt Millionär...

Wäre echt froh, wenn man statt Artenkahlschlag andere Lösungen zur Haltungsverbesserung suchen würde.
(15.09.2022, 13:51)
Adrian Langer:   Das ist echt blöd. Sowas hatte Oliver Müller schon mal erwähnt! Anscheinend erfährt der Zoo Wuppertal wirklich ein echtes Downgrade. Von vier Menschenaffenarten auf eine. Von fünf Großkatzenarten auf drei und von den Kleinkatzen fange ich mal nicht an! Bzw. zukünftig Einstellung der Bairds-Tapirhaltung und überhaupt Einstellung der Tapirhaltung. Naja, es bleibt ein weinendes und ein lachendes Auge. Dann bleibt wirklich mehr Platz für die verbliebenen Tiere.
(15.09.2022, 10:43)
cajun:   Auf der privaten Site zoo Wuppertal net wird erwähnt, dass perspektivisch nur noch die Bonobos im "Grünen Zoo" bleiben werden. Verwundert schon, wenn nicht mal mehr eine Gorilla Haltung auf den vorhandenen Flächen möglich sein soll...
(15.09.2022, 09:44)
Oliver Muller:   @Adrian: Ich hoffe nicht, fürchte aber, dass ich Unrecht haben werde. Im Masterplan werden sie mit keinem Wort erwähnt und auch die Skizzen sehen am Kongohaus nur insgesamt zwei Gehege für Gorillas, Meerkatzen und Bärenstummelaffen vor. Das würde ja ein bisschen eng dann ...
(18.12.2020, 10:45)
Adrian Langer:   @Oliver: In Rhenen wird doch bereits sehr lange Zeit eine neue Anlage für Bonobos gebaut. Diese steht wohl auch kurz vor der Eröffnung. Die wären sicherlich froh über eine komplette und funktionierende Gruppe. Aber meinst du, dass man sich von denen trennt. Schließlich sind diese ja nun ein Alleinstellungsmerkmal.
(18.12.2020, 09:37)
Oliver Muller:   Im neuen Masterplan für Köln sind ja leider keine Bonobos mehr erwähnt. Weiß jemand, wo die hingehen könnten?
(17.12.2020, 23:33)
Gudrun Bardowicks:   @Oliver Müller: Von einer Erweiterung der Schimpansenanlage in Hannover habe ich schon lange nichts mehr gehört. Es gab mal Pläne, auch die Schimpansenanlage für die Gorillas zu nutzen wenn die Schimpansenhaltung ausläuft, aber auch davon ist aktuell keine Rede mehr. Eine weitere Umgestaltung des Urwaldhauses und der Innenanlagen ist laut Masterplan 2025+ für den Zoo Hannover frühestens ab 2023 geplant, Hinsichtlich der wichtigeren Projekte Elefantenfreilaufhalle und Giraffenhaus, die sich aufgrund der Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie vermutlich verzögern werden gehe ich nicht davon aus, dass es im Menschenaffenbereich vor dem Jahr 2025 größere Änderungen in Hannover geben wird. Soweit ich weiß gibt es auch noch keine aktuellen Planungen zur Umgestaltung und Erweiterung der Anlagen für Schimpansen und Gorillas. Auch gibt es in Hannover angeblich aktuell einen Zuchtstopp bei den Gorillas sodass eine Erweiterung der Anlage aktuell vermutlich nicht notwendig ist.
Über Saarbrücken habe ich keine Informationen.
(06.06.2020, 21:40)
Oliver Muller:   Kann mir jemand sagen, wie der Stand ist bzgl der Planungen in Hannover, die Innen- und Außenanlagen der Gorillas und Schimpansen zu erweitern/modernisieren und in Saarbrücken bzgl. moderner Außenanlage für die Schimpansen? Beides ist doch schon lange im Gespräch, aber irgendwie habe ich nichts mehr davon gehört...
(06.06.2020, 12:50)
th.oma.s:   @Sacha : in Bezug auf die komplexere Sozialstruktur, die meines Erachtens unter mitteleuropäischen Bedingungen in Zoos kaum realisierbar ist. Gefühlt sind mir Bonobos und Schimpansen im Vergleich zu Gorillas und Oreangs zu nah am Menschen dran.
(29.11.2018, 20:54)
Oliver Muller:   @Gudrun Bardowicks: Danke für die umfassende Rückmeldung! In Stralsund will man jetzt anscheinend die Anlage verbessern:

https://zoo.stralsund.de/Engagement_fuer_den_Zoo/Spenden_und_Sponsoring/Spendenprojekt_Affenhaus/
(28.11.2018, 21:00)
Sacha:   @th.oma.s: Wo ist Deiner Meinung nach die Haltung von Schimpansen und Bonobos in Zoos anspruchsvoller als die der anderen Menschenaffen?
(28.11.2018, 17:45)
th.oma.s:   M.E. ist eine artgerechte Haltung von Schimpansen und Bonobo (im Unterschied zu Orangs und Gorillas) sehr kritisch zu bewerten. Die Auffassung hat sich bei mir nach dem Film über die "Kriegeraffen" in Uganda un meinen Eindrücken vor Ort in Kibale verfestigt.
(28.11.2018, 16:50)
Gudrun Bardowicks:   In Gettorf soll die Schimpansenhaltung nach dem Tod der jetzigen Schimpansen aufgegeben werden, da sowohl Innen- wie auch Außenanlagen zu klein sind.
In Nordhorn ist die Aufgabe der Schimpansenhaltung ebenfalls geplant, da besonders die Innenanlagen zu klein sind.
In Hodenhagen dürfte zumindest die Außenanlage groß genug sein. Ich kann mir hier vorstellen, dass die Innenanlagen, falls sie zu klein sein sollten, vergrößert werden oder sogar ein ganz neues Haus gebaut wird. Man könnte auch die Anlagen für Mandrils und Schimpansen zugunsten der Schimpansen zusammenlegen. Auf jeden Fall dürfte in Hodenhagen genug Platz für eine Vergrößerung sowohl der Außen- wie auch der Innenanlage sein. Ich denke nicht, dass man die Schimpansenhaltung dort aufgeben wird.

Bei Bremerhaven bin ich mir nicht sicher, ob, die Anlagen für die dort gehaltenen Schimpansen wirklich zu klein sind. Die Schimpansen passen dort zwar absolut nicht ins Konzept, aber die Abgabe der Schimpansen wurde dort schon einmal durch den Protest der Besucher verhindert, die auch in Zukunft Schimpansen sehen wollten. Ob der Wunsch der Besucher, dort weiterhin Schimpansen zu sehen, immer noch besteht weiß ich nicht, aber eine Vergrößerung der Schimpansenanlagen dürfte dort flächenmäßig nicht möglich sein, wenn man neben den Schimpansen auch weiterhin Eisbären zeigen und züchten will.

In Landau kann ich mir gut vorstellen, dass die Schimpansenhaltung dort mittelfristig zugunsten der Haltung einer bedrohten kleineren Primatenart aufgegeben wird, da dort ähnlich wie in Gettorf keine Erweiterungsmöglichkeiten für die Schimpansenanlagen am aktuellen Standort bestehen und auch nicht genug Geld für einen Neubau z.B. im Erweiterungsgelände vorhanden sein dürfte.

Zum Leintalzoo kann ich nichts sagen, da ich die dortigen Platzverhältnisse und die Schimpansenhaltung nicht aus eigener Anschauung kenne.

In Augsburg kann ich mir vorstellen, dass die Schimpansenhaltung dort fortgesetzt wird und man für die Tiere mittelfristig neue Anlagen baut.
Bei Stralsund und Straubing gehe ich davon aus, dass die Schimpansenhaltung nach dem Tod der gehaltenen Tiere ausläuft und die Schimpansen durch eine ähnlich attraktive kleinere Primatenart ersetzt werden.
(28.11.2018, 16:27)
Oliver Muller:   Wie schätzt ihr denn die Zukunft der Schimpansen-Haltung ein in Gettorf, Bremerhaven, Hodenhagen, Nordhorn, Landau, Schweigern (Leintalzoo), Augsburg, Straubing und Stralsund? Alle genannten Anlagen dürften früher oder später innen und/oder außen nicht mehr den Vorschriften entsprechen (wenn das nicht sogar bei einigen jetzt schon der Fall ist) ...
(27.11.2018, 23:05)
Holger Wientjes:   Gute Frage. Kann ich nicht sagen. Kennt da jemand die Maße ?
(16.05.2016, 11:21)
Oliver Muller:   @Holger Wientjes: sind nicht aber die Innenanlagen für Orangs zu flach?
(14.05.2016, 09:01)
Holger Wientjes:   Halte ich bei den gegebenen Platzverhältnissen für die beste Lösung.
(13.05.2016, 23:31)
Oliver Muller:   Laut der inoffiziellen Fanpage zoo-wuppertal.net wird es im Zoo Wuppertal wohl langfristig Bonobos und Orang-Utans geben (vermutlich dann eine UA-reine Gruppe?). Man darf gespannt sein...
(13.05.2016, 18:09)
Marcel Poos:   Also da das Krefelder Menschenaffenhaus die "Blaupause" von Köln ist sind sowohl Grundfläche als auch Anlagenhöhe sehr gut umsetzbar und ich meine mich zuerinnern das mal in einem Planspiel vom Zoo das zuschütten der Gräben und übernetzen der Innenanlagen angedacht war. Zudem ist hinter dem Menschenaffenhaus zur Aussengrenze des Zoos noch etwas Platz, zum Thema Gorillavergesellschaftung, in wiefern dieser bebaut werden darf und kann hab ich leider keine Infos.
Was Krefeld mit dem Gorillagarten, der Schneeeulenvoliere, dem neuen Wirtschaftshof und mit der Pinguinanlage geschaffen hat ist schon toll. Zumal zwei Entenarten mit in der Pinguianlage sind und somit schon eine Grundlage für Entenhaltung geschaffen wurde die mit dem Kopier und Verschnittverbot stark im Zoobestand gefährdet sind.
Auf die Nashornaussenanlage freue ich mich für eine solch bedrohte Tierart die in dem Zoo gut züchtet, ein ganz wichtiger Schritt für den Artenschutz. Die Surikaten hätte man sich sparen können werden wohl aber den ONB extrem freuen.

(28.02.2016, 19:17)
Martin Mercus:   Wenn es um die Zukunftsfähigkeit von Gehegen geht, wäre es räumlich sicher machbar, die bisherigen Innengehege der Orang-Utans höher zu gestalten und dann mit einer Netzkonstruktion zu arbeiten. Dasselbe ist ja auch für das Außengehege geplant. Dies bedeutet für die Orangs einen deutlichen Raumgewinn, wie sie ihn benötigen - in die Höhe. Somit wäre die jetzige Gruppenstruktur von derzeit 4 Tieren und auch noch für einen Gruppenzuwachs genug Platz. Deswegen besteht für mich keine Notwendigkeit, die Orangs oder die Schimpansen abzugeben. Zumal die Schimpansen den Krefelder Zoologen besonders am Herzen liegen und die Gruppengrößen durch Abgabe und natürlichem Tod kleiner geworden sind.
Der Einbau von Netzkonstruktionen im Haus selbst hätte aber leider auch zur Folge, dass der Flugraum für die Epauletten-Flughunde und die anderen Vögel deutlich beschränkt würde, womit man sich ggf. einer der Besonderheiten des Hauses berauben würde.
Was mich übrigens bezüglich der 3. Dimension verwundert, ist, dass die meisten Zoos ja auf dieselbe mehr oder weniger verzichten. Mir sind bisher nur Anlagen mit einer 2. Ebene bzw. erhöhten Liegeplätzen sowie den üblichen "Klettergerüsten" bekannt.
(28.02.2016, 17:09)
Hannes Lueke:   Wenn Orang Utan es sich aussuchen können dann bewegen sie sich ausschließlich in den Baumwipfeln fort. Krefeld kann gerne noch die Fläche der Gorillas hinzunehmen und auch die der Schimpansen, die oben offenen Anlagen sind trotzdem suboptimal für Orangs. Wie bereits beschrieben wäre auf den aktuellen Flächen noch eine Menge raus zu holen wenn man denn die Elementare dritte Dimension nutzen würde oder könnte
(28.02.2016, 11:07)
Holger Wientjes:   Auch hier würde ich, wenn es darum geht Menschenaffen ein zukunftsfähiges Gehege zu errichten, nicht von "verschenktem" Platz sprechen wollen.
(28.02.2016, 03:02)
Martin Mercus:   Ich denke, wenn die Gorilla-Oldies nicht mehr leben, ist genug Platz für Orang-Utans und Schimpansen im Affentropenhaus. Für eine Art wäre das meiner Meinung nach ansonsten zu viel "verschenkter" Platz.
Anbei die Planskizze des Zoos für den Menschenaffenpark. Hier ist rechts der schon fertige Gorillagarten mit ca. 1200 m² und Warmhaus zu sehen, der ca. 2,1 Mio. ? gekostet hat. Die Schimpansenanlage links soll mit ca. 2000 m² die größte werden. Die Orang- Utans sollen an der Längsseite des Hauses das Außengehege erhalten, dieses wird im Gegensatz mit einem Netz überspannt. Geplant war/ist zuerst der Bau der Orang-Utan-Anlage. Die Kosten hierfür wurden 2011 mit ca. 900.000 ? angesetzt.
Insgesamt müssen für den Bau der Schimpansenanlage Pelikane, Kängurus, und Goldene Löwenäffchen umgesiedelt werden. Pelikane auf den Zooteich, Löwenäffchen ins Affentropenhaus und auf die Kängurus wird man sicher auch nicht verzichten wollen.
Letztlich liegt es nicht an den räumlichen, sondern an den bisher fehlenden finanziellen Mitteln.
(27.02.2016, 23:22)
Hannes Lueke:   In Krefeld frage ich mich auch immer wieder warum man 2 Gorilla Gruppen halten muss. Ich hatte schon einmal erfahren, dass das alte Männchen wohl recht empfindlich auf Änderungen reagiert aber vielleicht hätte man dann zuerst für Orangs oder Schimpansen sammeln sollen. Auch frage ich mich warum man nicht über einen Ausbau der Orang Innenanlagen nachdenkt. Diese in die dritte Dimension zu erweitern (wie in Gelsenkirchen oder Dortmund) kann ich mir gut vorstellen und bietet den Tieren ganzjährig deutlich mehr Platz
(27.02.2016, 23:16)
Holger Wientjes:   Man sollte sich fragen, ob ein Zoo von der Grösse Krefelds zwingend weiterhin drei Menschenaffen-Arten in zwar dann neuen, aber, den Platzverhältnissen geschuldet, mittelprächtigen Anlagen halten sollte oder ob man sich nicht auf ein oder zwei Formen konzentrieren sollte.
Ich denke, mit den kleineren oder mittleren Projekten der jüngsten Zeit, möchte man halt den Besuchern etwas neues bieten. Für ein Mammut-Projekt sind dann die Finanzen doch zu knapp.
(27.02.2016, 19:01)
Martin Mercus:   In Krefeld werden immer, wenn es in der Öffentlichkeit um Investitionen geht, die Schimpansen sowie die Orang-Utans genannt. Diese sollen im Rahmen für den geplanten Menschenaffenpark Außenanlagen erhalten. Das ist ja alles schon bekannt und Pläne stehen grob schon seit Jahren. Der Gorillagarten wurde ja vor ein paar Jahren bereits fertig gestellt. Leider wurde hier auf die ehemals geplante Vergesellschaftung mit einer Mangabenart verzichtet, was wohl auch den neuen Richtlinien geschuldet ist. Allerdings wurde und wird in letzter Zeit in andere "Attraktionen" investiert (Pinguin-Pool, Nashornanlage, Erdmännchen), was ja auch alles seine Berechtigung hat. Aber das alles ist und war eigentlich nicht so dringend wie bei den Menschenaffen. Ich denke, dass sich hier auch noch einige Zeit nichts tun wird, was sicher an den finanziellen Aufwendungen liegt. Die Schimpansenanlage soll großer werden als die der Gorillas und daher in etwa so viel Kosten wie der Gorillagarten. Die Orang-Utan-Gruppe hat im Innenteil ja noch ausreichend Platz, ihre Außenanlage soll wohl auch deswegen die kleinste der drei Anlagen werden. Die Schimpansen werden nach dem Ableben der Gorilla-Oldies im Tropenhaus (was aber noch dauern kann) deren Anlage zugesprochen bekommen.
(27.02.2016, 16:59)
Oliver Muller:   Hat jemand Informationen, wie der Stand in Duisburg und Krefeld bzgl. der dort dringend notwendigen Baumaßnahmen ist?
(27.02.2016, 14:44)
Oliver Muller:   Bei meinem letzten Besuch in Wuppertal vor ein paar Tagen habe ich mir das Menschenaffen-Haus nebst Außenanlagen noch mal im Hinblick auf mögliche Veränderungen angeschaut. Ich denke, dass da baulich nicht so viel machbar ist. Von daher wird es wohl bei den acht Innenanlagen zu je ca. 40 qm bleiben.
Ich gehe demnach davon aus, dass mittelfristig die Haltung der sterilisierten Orang-Hybride ausläuft und deren Innen- und Außenanlagen den Bonobos zugeschlagen wird. Für neue Orangs dürften die Innenanlagen zu flach sein. Für einen Neubau für Orangs sehe ich weder den Platz noch die Mittel. Zwei Arten könnte man aber sicher auch auf längere Sicht noch gut halten.
Wenn irgendwann die Bedingungen sich drastisch verschärfen sollten, würde ich auf eine reine Bonobo-Haltung im gesamten Haus tippen.
(27.02.2016, 14:42)
Hannes Lüke:   Beschäftigung die über verstreutes Futter hinaus geht ist besonders bei Menschenaffen unglaublich wichtig. Ich sehe hier deutliches Potential für tiergerechtes, "würdevolles" und trotzdem Besucherattraktives Training
(31.08.2015, 20:25)
Tim Meschke:   @Jennifer Weilguni: Das Struktur vor Fläche kommt, sehe ich auch so. Je größer das Gehege ist, desto schwieriger ist es, Struktur hineinzubringen. Das sieht man vor allem bei riesigen Huftier- und Elefantenanlagen. Die einzige Struktur sind da Bauminseln (bei Elefanten oft gar nicht) oder Wasserbecken. Auch manche Menschenaffenanlagen sehen aus wie ein Golfrasen mit toten Bäumen und Seilen dazwischen.
(31.08.2015, 18:27)
Tim Meschke:   Geht es nur mir so oder halten sich die Menschenaffen auch bei euren Zoo-Besuchen meist nur in ihren Innengehegen auf. Bei meinen Besuchen in letzter Zeit gingen weder die Menschenaffen in der Wilhelma, in Köln, in Heidelberg, in Frankfurt noch in Wuppertal auf ihre Außenanlagen. Und da sind die Außenanlagen um das Mehrfache größer als die Innenanlagen. Deshalb glaube ich, dass für Menschenaffen die Innenanlagen viel wichtiger als die Außenanlagen sind.

Der Berliner Zoo hat 35 ha. (also eher nicht exorbitant groß) und hat dennoch - wie ich finde - sehr schöne und artgerechte Anlagen für alle vier Menschenaffenarten. Für Gorillas und Orang-Utans gibt es sogar zwei Außenanlagen.
(31.08.2015, 18:20)
Jennifer Weilguni:   Auch wenn ich durchaus eine Freundin von artenreichen Zoos bin, so kann ich doch die Forderungen nach mehr Platz für die einzelnen Tiere nachvollziehen. Und der Trend weniger Arten zu halten und den noch verbleibenden Tieren dafür mehr Platz zuzugestehen ist ja so neu nicht. Wir können eben nicht beides haben. Möglichst vollständige Kollektionen UND artgerechte Haltung von Tieren funktionieren eben nur, wenn man exorbitant viel Platz hat. Das neue Menschenaffenhaus in der Wilhelma kenne ich nur von Bildern, aber die sind erschreckend genug. Trotzdem noch eine Verbesserung gegenüber den winzigen Außenkäfigen, die die Tiere vorher zur Verfügung hatten.
Allerdings bin ich der Meinung, dass es nicht alleine die schiere Fläche ist, die ein gutes und artgerechtes Gehege ausmachen, sondern auch die Strukturierung und die Möglichkeiten für die Tiere dort ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Was soll eine Gorillafamilie mit einem nackt gekachelten Raum in der Größe eines Fußballfeldes? Da ist eine gut durchdachte, kleinere Anlage mit Beschäftigungsmöglichkeiten doch die bessere Wahl. Wie so oft im Leben gilt es auch hier einen gesunden Mittelweg zu finden.
Wenn der bedeutet, vielleicht die Arten zu reduzieren und dafür die Bedingungen deutlich zu verbessern, dann ist das eben so. Wo es machbar ist (Leipzig ist ein wunderbares Beispiel dafür!!), da kann man ja weiterhin vollständig präsentieren.


(31.08.2015, 12:42)
Holger Wientjes:   Vernünftige Entscheidung unter den gegebenen Umständen, wenn es auch ´mal wieder die Schimpansen treffen wird.
(21.08.2015, 17:14)
Jonas Haass:   In Heidelberg soll die Schimpansenhaltung langfristig auslaufen. Das neue Außengehege kann dann von den Orangs genutzt werden.
(21.08.2015, 11:56)
Oliver Müller:   Noch mehr off-topic: Dann habe ich euch missverstanden. Meine Aussage "entsprechen nicht dem Gutachten" bezog sich auf das MENSCHENaffenhaus. Sorry.
(07.01.2015, 12:39)
Holger Wientjes:   Dann nochmal abschliessend off topic ;-) : Denke auch, dass man die Innenanlagen recht einfach etwas aufwerten und zusammenlegen könnte. Ich würde dort auch nur noch drei Arten halten wollen. Auf der einen Seite Drills, auf der anderen Goldbauchmangaben mit zusätzlich neuen Aussenkäfigen und vor Kopf wie gehabt die Brillenlanguren.
(06.01.2015, 14:29)
Tim Sagorski:   Okay, das ist schon ziemlich off-Topic...

Wollte damit nur sagen, dass das Haus für drei Arten besser geeignet ist als für aktuell 6 (oder früher mindestens 9)
(06.01.2015, 14:03)
Oliver Müller:   @Holger Wientjes:
Zum Off-Topic: die Innenanlagen entsprechen halt aktuell offenbar bei keiner Art dem Gutachten...
(06.01.2015, 13:26)
Holger Wientjes:   Kurz off topic:Das Affenhaus in Wuppertal halte ich schon für nicht schlecht. Nur ist es zu voll und einige Aussenanlagen zu klein und alt.
(06.01.2015, 12:53)
Tim Sagorski:   Wuppertal wird ja das Tieraffenhaus in den nächsten Jahren bestandsmäßig akut "einschrumpfen", für die dann verbleibenden Arten sollte das jetzige Haus dann durchaus reichen.
(06.01.2015, 12:52)
Holger Wientjes:   Der Bonobo-Bestand in Europa hat sich in den letzten Jahren erfreulicherweise positi entwickelt. Zur Zeit leben 47,68 Tiere in den europäischen Gärten. BjörnN kann da sicher nähere Auskünfte zu geben.
(06.01.2015, 12:51)
Oliver Müller:   In Wuppertal rechne ich auch entweder mit nur noch zwei Arten (Bonobos und Gorillas) oder mit einer Umnutzung für Tieraffen (deren Haus ist ja auch nicht toll) und einem Neubau.
(06.01.2015, 12:42)
Oliver Müller:   …es sollen Orangs sein, keine Orangen. Sche***-Rechtschreibkorrektur...
(06.01.2015, 12:36)
Oliver Müller:   @Michael Mettler und Holger Wientjes:
Ich sehe das ähnlich wie ihr. In Leipzig und Berlin wird man sich sicherlich nicht nehmen lassen, alle vier Formen (in Berlin vermutlich mindestens die Orange auf Dauer im TP) zu zeigen, in Krefeld rechne ich mit dreien, da man ja hier größere Umbaupläne hat. In den meisten Zoos wird es sicherlich in Zukunft nur noch zwei Arten geben (Hannover Schimpansen/ Gorillas, um ein Beispiel zu nennen) oder sogar nur eine. Ich hoffe inständig, dass die Zahl der Bonobo-Halter bleiben wird (wie ist denn da in den letzten Jahren eigentlich die Bestandsentwicklung - ist die Population stabil bzw. wachsend?) und auch ein paar Schimpansen-Halter übrig bleiben wie Grömitz, Bremerhaven, Gelsenkirchen, Magdeburg u.a.
Dresden plant jedenfalls auch für die Zukunft mit Orang-Utans und hat ein neues Haus auf der Wunschliste (ob mit der alten Außenanlage oder komplett neu weiß ich nicht). Halle plant wohl in Zukunft ohne Menschenaffen, in Augsburg und Landau wird es sicherlich daran hängen, ob die Stadt bereit ist, Geld für eine neue Anlage zu geben.
An die Idee, "Sub-Standard"-Anlagen auf Dauer als "Schimpansen-Altenheime" zu betreiben, glaube ich allerdings nicht. Die Sonder-Genehmigungen werden nicht ewig laufen und bei einer artgemäßen Haltung in natürlichen Familiengruppen sollte so etwas auch in Zukunft nicht mehr nötig sein. Und außerdem: wenn man alten Tieren schon en Umzug in neue Anlagen zumuten will/muss, dann können es ja auch artgerechte und den Vorschriften entsprechende Anlagen sein.
(06.01.2015, 12:31)
Holger Wientjes:   Tendenziell mag das hinkommen, dass Gorillas und Orangs künftig (noch) häufiger anzutreffen sein werden. Wenn ich mir die Halter von Menschenaffen in der ZTL anschaue, dann ist ja jetzt schon zu erkennen, dass Schimpansen eher in vielen kleinen Zoos gehalten werden, während Gorillas und Orangs ausschliesslich in grösseren oder grossen Einrichtungen leben (Eigentlich etwas ungewöhnlich, dass es in gerade auch flächenmässig kleinen Parks keine Orangs gibt, die ja weniger Grundfläche in Anspruch nehmen als eine Gruppe Schimpansen...).
Ich gehe davon aus, dass die kleinen Parks, wenn nicht für viel Geld neugebaut werden wird, künftig keine Menschenaffen mehr halten werden. Einzige Aussnahme mag hier Grömitz sein.
Auch, wie bereits angesprochen, werden sich Zoos wie Augsburg oder Heidelberg Gedanken machen müssen. Duisburg oder Nürnberg müssen dringend ihre Innengehge erweitern, in Krefeld muss auch noch umgebaut werden. Ansonsten sind ja auch für Schimpansen einige neue Anlagen in jüngster Zeit enstanden, so dass ich bei den Zoos in Osnabrück, Gelsenkirchen, Hannover, Leipzig, München und wie erwhnt als einzigen Kleinzoo Grömitz die Schimpansenhaltung auf Dauer als gesichert ansehe. Die auch jetzt schon wenigen Bonobo-Halter wissen, so denke ich, um ihre Verantwortung und werden wohl ebenfalls weiterhin die Art halten, zumal auch hier für die Tiere oftmals erst neue Anlagen/Häuser entstanden sind.
So mag sich manch ein Zoo künftig auf nur noch ein oder vielleicht zwei Arten beschränken, aber auch "klassische" Haltungen von drei oder gar vier Formen wird es sicherlich weiterhin in Leipzig, München oder Frankfurt geben. Und auch wenn in Berlin einiges nachgebessert werden muss, so kann ich mir auch hier nicht vorstellen, dass der Hauptstadtzoo es sich nehmen lassen wird alle Arten zu präsentieren (selbst, wenn man ein, oder zwei Formen nach Friedrichsfelde "auslagern" muss).
Gespannt bin ich auf die Zukunft der Orang-Haltung in Dresden. Hier will man sicherlich nicht auf diese charismatische Traditionsart verzichten. Ich könnte mir einen Neubau dort im Bereich der Indien- oder Kamelanlage vortsellen, um die Art auf jeden Fall im Zoo zu halten.
(06.01.2015, 11:40)
Michael Mettler:   Für die deutsche Zoowelt könnte mir vorstellen, dass langfristig Gorillas und Orangs das Bild bestimmen werden. In Geo-Konzepten machen sich die afrikanischen Arten gegenseitig Konkurrenz um den "Posten" des Regenwald-Botschafters, und da könnte der geringere bauliche Aufwand für Gorillas und ihr Vergesellschaftungspotenzial den Ausschlag geben. Da für die Schimpansenarten größere Gruppen erwünscht sind als für die anderen Menschenaffen, wäre eine steigende Flächenvorgabe pro Individuum bei ihnen ein viel größeres und damit kostenträchtigeres Problem.

Bei den Orangs halte ich für möglich, dass sich z.B. die europäische und die nordamerikanische Zoowelt irgendwann absprechen, um sich je Kontinent auf eine Art zu beschränken (ähnlich, wie es schon Absprachen bei Großkatzen und Bunt-/Blässbock gibt). Falls sich die Unterartsplittung bei den Borneo-Orangs durchsetzen sollte, dürfte das Folgen für die Zoopopulation haben, denn dann müsste eigentlich eine Hybriden-Ausblendung erfolgen - und selbst die der Borneo-Sumatra-Hybriden ist ja noch nicht abgeschlossen.

Natürlich stehen die Zoos vor dem Problem, dass Reduzierungsvorhaben nur dann umsetzbar sind, wenn Affengruppen altersbedingt aussterben (bei den langlebigen Menschenaffen kann das mehrere Richtlinienverschärfungen lang dauern...) oder in andere Haltungen vermittelt werden können. Und da haben wir dann die Situation, dass diese andere Haltung nicht nur von der Zoogemeinschaft UND von Tierschützern anerkannt sein soll, sondern gleichzeitig besser sein muss als die aktuelle, um den gestiegenen Anforderungen zu genügen, die im jetzigen Zoo nicht erfüllt werden können. Von solchen Möglichkeiten wird es nicht gerade wimmeln...?
(05.01.2015, 17:45)
Holger Wientjes:   Ich halte die Anlage der Orangs für selbige deutlich besser als die für die Gorillas. Die Orang-Haltung kann man ja künftig auf reinerbige Tiere umstellen. Ausserdem brauchen Orangs sicher weniger Grundfläche als eine Gorilla-Familie.
Die Schimpansen habe ich schon gar nicht mehr mit bedacht. Die Haltung läuft auf jeden Fall aus.
(05.01.2015, 16:08)
Holger Wientjes:   Ich halte die Anlage der Orangs für selbige deutlich besser als die für die Gorillas. Die Orang-Haltung kann man ja künftig auf reinerbige Tiere umstellen. Ausserdem brauchen Orangs sicher weniger Grundfläche als eine Gorilla-Familie.
Die Schimpansen habe ich schon gar nicht mehr mit bedacht. Die Haltung läuft auf jeden Fall aus.
(05.01.2015, 16:08)
Tim Sagorski:   @ Holger :

Ich gehe mal eher davon aus, dass Wuppertal die Haltungen von Schimpansen und (unterartlosen) Orangs auslaufen lässt und sich nur noch auf Gorillas und Bonobos konzentriert.
(05.01.2015, 15:32)
Holger Wientjes:   @Oliver Müller: Ja, um die Haltung in den von Dir genannten Zoos mache ich mir ebenfalls Gedanken. Gerade Wuppertal und Heidelberg werden sich mittelfristig sicherlich von einer Art trennen müssen. Wuppertal hat zumindest am aktuellen Haus keine grossen Erweiterungsmöglichkeiten. Die Gorilla-Anlage dort sehe ich nur als suboptimal, auch wenn sie natürlich im Vergleich zur reinen Innenhaltung ein riesiger Fortschritt ist. Da könnte ich mir vorstellen, dass man die Gorillas, zumal die Zucht auch nicht so richtig läuft, zugunsten der Bonobos abgibt und lezteren deren Anlagen zuschlägt.
In Heidelberg hat man doch in unmittelbarer Nähe des Menschenaffenhauses eine recht grosse ungenutzte Fläche und somit Erweiterungsmöglichkeiten, oder ? Das aktuelle Haus halte ich für lediglich eine Art brauchbar.

@Ingo Rossi: Ich kenne das neue Stuttgarter Haus leider noch nicht aus eigener Anschauung, aber was ich von Bildern oder Videos kenne, gefällt mir auch nicht. Wie Du schon schreibst, im Grunde eine etwas bessere 60/70 er Jahre Innenanlage. Aussen sieht das Ganze wohl schon wieder anders aus, so als hätte man an ein altes Haus neue Aussengehege gesetzt. Komischer Stil irgendwie. Für die Bewohner (und auch für mich) muss es nicht zwingend eine "Urwaldhalle" wie in Leipzig oder frankfurt sein, aber für die Innenkäfige hätte ich mir mehr natürlichen Boden und Einrichtung gewünscht.

Gespannt bin ich auch auf die Haltung in Berlin. Hier könnte man Arten in den TP verlagern und sorgt somit dort gleichzeitig für eine Attraktivitätssteigerung des Parks im Ostteil der Stadt.

Fraglich ist, inwieweit kleine Zoos wie Landau oder Nordhorn mit ihrern aktuellen Anlagen noch als mögliche "Auffangstationen" für z. B. Alttiere fungieren könnten.
(05.01.2015, 12:37)
Sacha:   @Oliver Müller: Bezüglich der Zoos in den USA trifft dies (mehrheitlich) nicht zu: San Diego (Zoo), Los Angeles, Chicago (beide Zoos), Atlanta, Miami, Fort Worth, Dallas, Jacksonville - um ein paar zu nennen - halten 2 oder mehr Menschenaffenarten.
(05.01.2015, 11:27)
Ingo Rossi:   Ich sehe die Menschenaffenhaltung in Zoos durchweg kritisch. Trotz immer neuerer Forschungsberichte über das Können und Sozialverhalten der Affen wird doch wenig davon in den Zoos umgesetzt. Wenn ich mir den Neubau in Stuttgart ansehe, bin ich von den Innengehegen fast entsetzt. Abgesehen von kleinen Stücken Naturboden scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Futterbox mit den Stöcken ist wohl der Höhepunkt der Beschäftigungsideen.
Natürlich kann ein gut eingerichtetes Gehege nicht allein über die Größe definiert werden. Aber die Möglichkeiten wachsen schon bei zunehmenden Raumangebot, wenn dieses dann auch sinnvoll genutzt wird. Vielleicht wird es auch mal Zeit, dass Zoos sich jeweils auf eine Menschenaffenart spezialisieren, wenn wie z.B. in Köln, der Platz sehr begrenzt ist.

(05.01.2015, 10:57)
Oliver Müller:   @Holger Wientjes:

Ich rechne ja schon aus Kostengründen mit Variante 1. wenn ich das richtig sehe, ist es in den anderen großen Zoo-Nationen wie USA, GB und NL auch schon sehr viel normaler, dass auch große Zoos nur noch eine Art halten, oder?
Probleme sehe ich auch nicht für die genannten Zoos, wohl aber für Straubing, Augsburg, Nordhorn, Wuppertal, Heidelberg, Karlsruhe, Landau...
(05.01.2015, 10:21)
Holger Wientjes:   Da gibt es ja eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder werden künftig weniger Menschenaffenarten pro Zoo gehalten (viele halten ja zwei, drei Arten), sodass den verbleibenden Arten, wie aktuell in Münster, mehr Platz zur Verfügung gestellt werden kann, oder man versucht diese charismatischen Tiere auf Kosten weniger populärer Formen, die dann den Zoo verlassen müssen, weiterhin zu halten. Ich hoffe da ganz klar wenn schon auf die erste Alternative, um dem oft diskutieren Einheitsbrei entgegen zu treten.
Allgemein muss man aber auch sagen, dass in den letzten Jahren schon immens nachgerüstet wurde in Sachen Menschenaffen. Bei Zoos wie beispielsweise Leipzig, Frankfurt, Rostock, Münster, Dortmund, Magdeburg oder Osnabrück (Schimpansen) mache ich mir überhaupt keine Sorgen, dass man dort in absehbarer Zeit groß etwas bemängeln und ändern müsste.
(05.01.2015, 09:43)
Oliver Müller:   Jetzt war meine Frage aber nicht, wie ihr die Forderung findet, sondern wie ihr einschätzt, dass die Zoos mit in Zukunft steigenden Anforderungen an die Gehegegrösse umgehen werden...
(05.01.2015, 00:49)
Sacha:   Zollifreund und Holger Wientjes: Dem kann ich mich nur anschliessen. Nichts gegen Haltungsverbesserungen, aber hier wird (mal wieder) nur an der Grösse/Fläche gebastelt. Und warum sollen Tiere mehr Rechte haben als Menschen? Kann ich etwa dann auch verlangen, dass meine Wohnung/mein Hotelzimmer etc. diese Mindestmasse aufweist, auch wenn ich nicht die nötige Knete dafür habe????
Was für ein Tierrechtler-Bockmist! Die Spi... Fantasten sollten mal beobachten, wie lange sich z.B. Gorillas in der Natur innerhalb eines kleinen Radius' aufhalten und sich nur deshalb fortbegeben, weil das Futter abgegrast ist oder weil sie durch eine Bedrohung dazu gezwungen werden.
(04.01.2015, 16:37)
zollifreund:   in diese geforderten Gehegegrößen kann ich nur ein Ziel erkennen: es muss den Zoos unmöglich gemacht werden, weiter Menschenaffen zu halten - und das ist, meiner Meinung nach, das einzige was diese Tierrechtler damit bezwecken...
Ich hoffe dass die Politiker deren Forderungen nicht auf den Leim gehen.
(04.01.2015, 15:32)
Holger Wientjes:   @O. Müller: Man kann auch die Rente mit 45 fordern. Nur ob das was bringt...
(04.01.2015, 14:10)
BjörnN:   Nachbesserungen MUSS es geben, keine Frage.

Ob nun 50 m² innen für jedes erwachsene Tier und 200m² außen pro Tier die Lösung ist, kann man durchaus diskutieren.

(04.01.2015, 11:12)
Oliver Müller:   @Holger Wientjes:
Das sehe ich genauso, allerdings fordert genau das das GAP und ich glaube auch andere Tierrechtler/Tierschützer.
(04.01.2015, 10:59)
Holger Wientjes:   ...erhält
(03.01.2015, 20:27)
Holger Wientjes:   Mal davon abgesehen, dass in der Tat hier und dort Verbesserungsbedarf besteht, halte ich 50 Quadratmeter pro Tier innen erst dann für gerechtfertigt, wenn eine vierköpfige Familie auch automatisch mindestens 200 Quadratmeter Wohnfläche erhalten.
(03.01.2015, 20:25)
Oliver Müller:   Mich würde interessieren, wie ihr die zukünftige Entwicklung der Menschenaffen-Haltung in deutschen Zoos einschätzt. Laut einer Pressemeldung des "Great Ape Project" erfüllt eine erkleckliche Anzahl der deutschen Zoos (VDZ) nicht die aktuellen Richtlinien, so dass hier wohl über kurz oder lang Handlungsbedarf bestehen wird.
Die nächste Verschärfung der Richtlinien kommt bestimmt und dann werden wir sicherlich ähnliche Standards haben wie in Österreich, irgendwann vielleicht sogar die vom GAP geforderten 50 qm innen und 250 qm außen pro Tier.
Die meisten Zoos werden bis dahin wohl entweder in ganz anderen Dimensionen neu bauen oder die Haltung ganzer Arten aufgeben müssen. So kann ich mir z.B. Im Kölner Menschenaffenhaus mit GAP-Standards gerade noch eine kleine Familingruppe Orang-Utans vorstellen. Wie schätzt ihr das ein?
(03.01.2015, 17:31)

alle Beiträge