Forum

-> alle Kategorien des Forums (hier geht es auch zur Stichwortsuche)


Beitrag hinzufügen
Name: (= Nachname) Passwort: (= Kundennummer)
Sie haben noch keine Login-Daten? Hier können Sie sich anmelden!
Beitrag:
Bei längeren Beiträgen empfehlen wir, den Text in einem Textprogramm zu verfassen und aus der Zwischenablage einzukopieren.
Link zu anderen Medien:
Bitte anklicken, wenn Ihr Beitrag in erster Linie einen Link zu anderen Medien (Zeitungsmeldung etc.) darstellt.
Foto:
(gif/jpg/png / Dateigröße max. 2MB)

Besuch beim Lieblingstier



C. Lissner:   Das mit den 800 kg meinte die Tierpflegerin bzw. das war ihre Schätzung. Ich war selber erstaunt, aber als Felix direkt vor uns in der Box war konnte ich es mir schon vorstellen. Bei Vera sagte sie dass sie etw. 450 Kilo hat (was die Obergrenze beim Weibchen wäre).
(30.06.2012, 13:11)
Stefanie Fischer:   @Jolantha:
Naja, mittlerweile ist es besser geworden, aber da er im Sommer dann wieder so gut wie nichts frisst (wie die meisten Eisbären), wärs halt auch nicht schlecht, wenn er jetzt noch ein bisschen mehr auf die Rippen hätte. Es ist so nicht schlimm, aber schaden könnt's nicht.
(28.06.2012, 15:10)
Jolantha Belik:   @Stefanie: ist Felix noch immer zaundürr? Vor einem Jahr war er ja todunglücklich wegen der Trennung von seiner geliebten Vera, das konnte man kaum anschauen, wie er da gelitten hat (und er es ja nicht verstehen konnte, dass sie ihn umgebracht hätte, wenn er ihre Zwillinge auch nur anschaut.)
(28.06.2012, 03:33)
Stefanie Fischer:   @C. Lissner:
Schön das es ihnen gefallen hat. Ist schon beeindruckend, wenn Vera direkt am Gitter steht. Mehr Adrenalin gibts nur, wenn man die Boxen sauber macht und die Bären von draußen gegen den Schieber hämmern. Da kann man nur hoffen, dass alles so hält wie's soll.

800kg halt ich jetzt allerdings fürn bisschen übertrieben. Das ist schon fast Maximalgewicht und davon ist der gute Felix schon noch ein ganzes Stück entfernt.
(27.06.2012, 21:24)
C. Lissner:   @Stefanie Fischer
Es war phantastisch und hat sich absolut gelohnt! Eine Zoobegleiterin hat mich pünklich abgeholt und eine erfahrene Tierpflegerin hat uns dann eine Stunde begleitet. Zuerst waren wir im Stall von "Vera" und ihren beiden Söhnen. Da die Gitterstäbe sehr eng beieinander waren, war (für Eisbären) sehr enger Kontakt ohne Gefahr möglich. Die Tiere frassen sogar Fische und Meolnen aus der Hand und schleckten mit dabei durchs Gitter ber die Hand. Auch richteten sie sich vor mir auf, Vera ist schon 2.5 Meter hoch. Dann sind wir noch bei Felix gewesen und haben seinen alten Stall besichtigt. Felix ist ein wahrer Riese (er soll 800kg wiegen und über drei Meter hoch sein, er erstreckte sich durch drei Boxen!), aus der Nähe einfach überwältigend. Er wurde auch gefüttert; der Pfleger hat hier das Futter in die Box geschüttet. Eigentlich soll er Fremden gegenüber sehr scheu sein, aber er war mir gegenüber an dem Tag erstaunlich ruhig und beschupperte mich sogar durchs Gitter; ich spürte seinen Atem im Gesicht. Absolut phantastisch, ich kann es nicht in Worten beschreiben. Die Tiere haben aus der Nähe eine unbeschreibliche Ausstrahlung. Wir sahen auch das Gepardenmännchen was ja wegen der Jungtiere im Extragehege ist hinter den Kulissen. Im Anschluss an eine Stunde Führung hinter den Kulissen hat die Zoobegleiterin noch Fragen beantwortet.
@ alle anderen
Die Pflegerin und die Zoobegleiterin sagten noch, dass der Kontakt zu Besuchern sehr sinnvoll sei, da die Tiere dann generell besser bei Anwesenheit von Fremden in den Stall gehen. Ein unnatürliches Bettelverhalten wird dabei nicht antrainiert, sondern die Tiere kommen nur wenn sie Lust haben. Natürlich gibt es vorher auch eine Sicherheitseinweisung.
(25.06.2012, 08:00)
Stefanie Fischer:   Oh Mann, da ist man einmal ein paar Tage nicht online und schon ist man zu spät.
Tut mir wirklich leid, ich dachte nicht dass es schon so bald sein würde. Wie war`s denn? Ich hoffe es hat ihnen gefallen.

Ansonsten denke ich, dass die Möglichkeit zu nahen Tierkontakten u.a. ein Reiz ist um Tierpfleger zu werden. Aber auch da "erkaufe" ich mir letztendlich die Aufmerksamkeit des Tieres, egal ob Tigeriltis oder Seelöwe. Insofern sehe ich kein Problem mit Tierkontakten unter Beisein von Tierpflegern. Die Besucher haben ihr Erlebnis und der Zoo zusätzliche Einnahmen. Als Probleme sehe ich, dass die Tierpfleger eh schon wenig Zeit haben und so noch mehr liegen bleibt. Und schlimmer noch, wenn Besucher einmal auf einer Führung Giraffen mit Knäckebrot oder Makis mit Rosinen gefüttert hat, wie kriegt man die dazu die Tiere dann nicht beim nächsten Besuch einfach wieder zu füttern (ist ja offensichtlich nicht ungesund). Damit meine ich jetzt natürlich keine Zoofreunde, aber es gibt ja viele andere Menschen, die solche Programme mitmachen.
(24.06.2012, 19:15)
Jolantha Belik:   Beim Erlebnisgutschein in Schönbrunn (1,5 Stunden, davon mit viel Glück 5-10 Minuten beim Tier, 250 EURO) steht ausdrücklich dabei, dass Tierkontakt nicht garantiert wird.
(23.06.2012, 00:08)
Sven P. Peter:   Jennifers Beitrag kann ich so unterschreiben!
(22.06.2012, 17:24)
Jennifer Weilguni:   Ich möchte mich auch nicht falsch verstanden wissen - auch ich freue mich wie ein Keks, wenn ich mit dem ein oder anderen Tier im Zoo auf Tuchfühlung gehen kann. Und daß diese Kontakte von Zoobesuchern geschätzt werden, zeigt sich auch daran, daß der gute, alte Streichelzoo wohl nie ausgedient haben wird. ABER sich hier darüber zu beschweren, daß man 140 Euro bezahlt hat und der Zoo trotzdem noch auf Sicherheitsvorkehrungen besteht finde ich unangebracht. Egal, wie viel man bezahlt - man muß sich eben an die Spielregeln halten. Und wenn der zuständige Pfleger oder die zuständige Pflegerin eben nicht die Verantwortung für ein zu großes Risiko eingehen möchte, dann muß man das akzeptieren.

Da kann man dann nicht sagen "Ich habe ja Ahnung und Erfahrung, ich kann das schon", denn das auch Menschen mit viel Ahnung und Erfahrung Unfallopfer im Zoo werden können, das zeigen die vielen Beispiele, in denen Tierpfleger verunglückt sind.

Fazit: Entweder bei solch einem "Blick hinter die Kulissen" die Spielregeln akzeptieren (und dann eben vorher auch im Detail abklären, was genau einen erwartet und was nicht), oder sich die 140 Euro eben sparen.
(22.06.2012, 09:43)
Michael Mettler:   @Jolantha: Ich weiß selbst um den Wert und die emotionale Wirkung solcher Mensch-Tier-Kontakte, egal ob im Zoo oder anderswo. Nicht umsonst habe ich Haustiere und damit täglich menschbezogenes Verhalten pur. Und auch bei mir haben "1:1-Situationen" schon sehr nachhaltige Auswirkungen positiver Art gehabt - wobei ich sagen muss, dass das in meinem Fall allerdings eher ungeplante bzw. nicht auf diesen Effekt abzielende Begegnungen waren als die, bei denen ich vorher einschätzen konnte, was geschehen würde.

Viele Zoobesucher versuchen auf irgendeine Weise, das ganz persönliche Erlebnis für sich zu verbuchen. Manche wollen füttern, manche wollen streicheln, manche wollen Tiere hinter den Kulissen "ganz für sich haben", manche wollen, dass ihr Fotomotiv in genau IHRE Kamera schaut (dazu würde ich auch mich zählen), manche - schließlich gibt es auch Negativbeispiele - erfreuen sich daran, z.B. ruhende Tiere aufzuscheuen, um etwas "Show" zu bekommen.

Ich finde lediglich C. Lissners verallgemeinernde Aussage nicht nachvollziehbar, dass die Sensibilisierung für bestimmte Tiere aus der normalen Besucherperspektive heraus nicht funktioniere und es "NUR SO" - nämlich mit individuellem Nahkontakt gehe. Ich kann nicht für Jedermann sprechen, aber mich jedenfalls faszinieren einige Tiere auch dann sehr, wenn nicht ICH für sie in den Mittelpunkt des Interesses rücke. Und das selbst dann, wenn ich in einer Besuchermenge stehe, und die Tiere angeblich "desinteressiert" sind. Andersrum finde ich zu manchen Tierarten auch nach Nahkontakt nicht unbedingt einen stärkeren Bezug.

Wenn man die Sensibilisierung der Besucher für die Belange der Tierarten als wichtige Aufgabe der Zoos sieht, dies allerdings angeblich nur mit individuellem Nahkontakt möglich sein soll, dann frage ich mich, wie die Zoos eine breitflächige Wirkung erzeugen sollen. Das wäre nämlich angesichts der Gesamtbesucherzahl logistisch überhaupt nicht umsetzbar.

Deshalb: Nahkontakt als EINE Möglichkeit zur Sensibilisierung - ja, auf jeden Fall. Aber ganz bestimmt nicht als alleinig funktionierende.
(22.06.2012, 09:02)
Jolantha Belik:   @Michael: Was ist so schlimm an menschbezogenem Verhalten und wenn Tiere Aufmerksamkeit suchen? Wenn wir schon Tiere in menschlicher Obhut halten, dann müssen wir auch auf ihre Bedürfnisse eingehen und dazu gehört auch Zuwendung, die natürlich je nach Tier und Art unterschiedlich intensiv ist - sowohl vom Tier ausgehend als auch von seiten des Zweibeiners. Wobei ich ausdrücklich betonen möchte, dass die Zuwendung seitens des Menschen sich sehr wohl in gewissen Rahmen halten muss, ein Zootier ist nun mal ein Wildtier und kein Haustier.

Bez. Elis, das war nicht nur ein "Suchen nach Aufmerksamkeit", beim ersten Mal war es vor allem Neugierde, wen der Pfleger so freundlich begrüßt und ihnen "mitgebracht" hat. Beim zweiten Mal, als wir in die Anlage gingen (sie werden im hands-on gehalten), waren sie grad bei der Jause. Und da zeigten sie typisch elefantisches Sozialverhalten mit wiedererkennen, rumblen und begrüßen und berüsseln/betatscheln. Selbstverständlich geht das nur dann, wenn die Tiere entsprechend trainiert sind, man als Besucher sehr viel Vertrauen zu den Pflegern hat und auch einen "gewissen Draht" zum jeweiligen Tier und das Tier auch den Kontakt haben will.

Und den Hausverstand sollte man auch nicht ganz ausschalten. Ich würde beispielsweise niemals das Gehege eines Elefantenbullen betreten oder das Gehege von Bären oder von Wölfen oder Büffeln etc., bin ja nicht lebensmüde. Da will ich sehr wohl ein Gitter als Schutz zwischen mir und dem Tier haben. Dennoch spricht auch da nichts gegen füttern beim Gitter unter Aufsicht - wobei wir wieder beim "Besuch beim Lieblingstier" sind. Wer Lust auf sowas hat, sollte es unbedingt mal machen. Alleine die räumliche Nähe zum Lieblingstier ohne wer weiß wie vielen Besuchern um einen herum, ist schon ein ganz Besonderes Erlebnis. :-)
(22.06.2012, 02:15)
Michael Mettler:   @Jolantha Belik: Genau Ersteres meinte ich mit den vielschichtigen Motivationen. Fankultur (ganz wertfrei gesagt) und den Wunsch nach dem ganz besonderen, individuellen Erlebnis gibt es nun mal auch in der Materie Zoo.

Aber: "Wenn man das ins Training einbaut", entsteht wiederum menschbezogenes Verhalten. Und wenn die Elefanten betatschelt werden wollten, suchten sie womöglich schlichtweg Aufmerksamkeit - auch das hatte ich in meinem Post erwähnt, keineswegs immer nur Futtererwartung.
(21.06.2012, 23:17)
Jolantha Belik:   Sicherlich lassen sich viele durch derartige Tier-Begegnungen sensibilisieren, aber, muss denn immer alles einen pädagogischen Wert haben? Es gibt genug Leute, die ein Vermögen dafür zahlen, ihrem Idol bei einem Konzert möglichst nah zu sein. Warum soll das nicht auch beim Lieblingstier so sein und man will das aus rein egoistischen Gründen machen?

Ich teile nicht die Mrinung, dass damit Bettelverhalten bei Tieren verstärkt wird. Wenn man das ins Training einbaut oder während der regulären Fütterungszeiten macht, gehört es einfach zum Tagesablauf. Außerdem ist es zusätzliches Enrichment für die Tiere, alleine die fremden Gerüche beschäftigen sie schon eine Weile. Und, das habe ich erst wieder neulich selber erlebt, es geht nicht immer nur ums Futter. Die Elis, bei denen ich in Sóstó war, haben ihr Futter stehen gelassen, sind von sich aus zu uns gekommen und wollten betatschelt werden ...

@Sacha: auch wenn das jetzt bös klingen mag, mein Mitleid hält sich in Grenzen. Wer zu einer Großkatze geht, muss mit sowas rechnen. Man stellt sich auch nicht direkt ans großmaschige Gitter und läßt die Katze aus den Augen ...
(21.06.2012, 20:59)
Michael Mettler:   @C. Lissner: Wenn das Tier "desinteressiert" hinter dem Glas sitzt, kratzt das wohl mehr das menschliche Ego, das beachtet werden möchte (und das möchte ich nicht persönlich gemeint wissen, sondern auf die ganze "Art Zoobesucher" bezogen, mich eingeschlossen), als das Zootier, das es sich in diesem Augenblick schlichtweg leisten kann, Menschen NICHT beachten zu müssen, weil es seinen eigenen Dingen nachgeht.

Stereotypes Bettelverhalten meine ich beim Besuch hinter den Kulissen keineswegs. Das besuchte Tier schenkt dem Besucher doch nicht Beachtung, weil er so eine tolle Persönlichkeit ist, sondern weil es sich Futter oder andere Aufmerksamkeit von ihm oder dem anwesenden Pfleger erhofft. Es zeigt also ein menschbezogenes und damit im Grunde unnatürliches Verhalten, das auf Eigennutz ausgerichtet ist. Etwas nüchtern ausgedrückt, gehen Tier und Besucher in diesem Moment etwas ein, was man unter Menschen eine Geschäftsbeziehung nennen würde. Aber natürlich neigen wir alle dazu, mehr hinein zu interpretieren ;-)

Ich streite die Bedeutung von Mensch-Tier-Kontakten überhaupt nicht ab (ganz im Gegenteil), und die Beziehung Mensch/Tier ist für mich ein Thema, dem ich (nicht nur in der Materie Zoo) inzwischen vielleicht intensivere Gedanken widme als Artenschutz & Co. (die für mich Folgeerscheinungen sind). Aber mal ehrlich: Sind wir mit diesen Besucher-Extraservices nicht eigentlich wieder beim Zoo von vor hundert Jahren angekommen? Das Tier sitzt - je nach Art nicht selten einzeln - in einer nüchternen, vergitterten Box und der Besucher kann (fast) bis ans Gitter heran, um es unter Aufsicht füttern und anfassen zu können. DAS konnte die alte Menagerie auch schon anbieten, ohne dass es auf breiter Fläche nachhaltige Wirkung im Sinne stärkeren Engagements im Artenschutz gezeitigt hätte.

Außerdem frage ich mich, wie erst beim gebuchten Kontakt mit dem Lieblingstier eine besondere Beziehung entstehen soll. Wenn es diese nicht schon vorher gäbe, warum sollte man dann ganz gezielt genau dieses Tier besuchen wollen? Abgesehen davon sind die Motivationen für solche Besuche sicher genauso vielschichtig wie die Folgen von direkten Kontakten. Ich habe z.B. meine Kindheit in der Großstadt verbracht, und die einzigen Huftiere, zu denen ich damals ganz gelegentlich direkten Kontakt hatte, waren Ponys beim Ponyreiten im Urlaub und (ebenso selten) Damhirsche, die man im hannoverschen Tiergarten aus der Hand füttern konnte. Trotzdem habe ich bis heute kein besonderes Verhältnis zu Pferden und Hirschen entwickelt, dagegen eine große Affinität zu diversen anderen Huftieren (vor allem Antilopen), die ich als Kind nur aus dem Fernsehen, aus Büchern und aus der Distanz des Normalbesuchers aus dem Zoo kannte. Spätere direkte Kontakte mit Antilopen haben diese Affinität zwar vertieft, aber sie war schon lange vorher da. Auch die "Rettet die Wale"-Bewegung ist entstanden, lange bevor Whale watching sogar Walkontakte ermöglichte.
(21.06.2012, 20:40)
Jonas Homburg:   Also rein von der Vernunft her finde ich das auch ein zu hohes Risiko, ganz davon abgesehen, was MM gesagt hat.
Zum Thema Sensibilisierung etc: ich glaube kaum, dass jemand, der sich noch nicht ein bisschen intensiver mit Tieren beschäftigt hat, sowas macht, da ja auch die hohen Preise sicher abschreckend sind.
Ich erinnere mich auch an ein Foto, dass in einem Osterbericht zoointern in Osnabrück mal zu sehen war. Nur zum Kopfschüttel.....
Da hat jemand einen Tiger durchs Gitter mit Fleisch auf einem Stock gefüttert. Wie groß da das Verletztungsrisiko für das Tier ist....
(21.06.2012, 20:03)
Sacha:   Interessante Diskussion.

Der rational denkende Teil in mir sagt: Hier setzt man sich unnötig einer Gefahr aus. Ein Finger ist so schnell abgebissen, dass auch der aufmerksamste daneben stehende Pfleger es nicht verhindern kann. Zudem teile ich MMs Argumentation, dass damit Bettelverhalten gestärkt wird.

Der emotional denkende Teil sagt: Super Sache, ein Erlebnis, dass man nicht vergessen wird und die Beziehung zum Tier stärkt und damit auch leichter für Schutzmassnahmen der entsprechenden Art empfänglich(er) macht.

@Jolantha Belik: Zu Deiner Frage, ob schon mal negative Schlagzeilen gab:

http://www.youtube.com/watch?v=7zOWCRo23t4&feature=related

(Allerdings hab ich nicht ganz mitbekommen, ob der Angriff im oder am Gehege stattfand. Anhand der Verletzungen hätte ich jetzt auf "am" Gehege getippt).
(21.06.2012, 16:56)
C. Lissner:   @Michael Mettler
klar hat auch die klassische nicht-interaktive Zuschaustellung einen hohen pädagogischen Wert. Aber wenn ich ein Tier hautnah hinter den Kulissen gesehen habe, habe ich eine ganz andere Beziehung zu der Tierart als wenn ich mich durch aine Menschentraube an eine Glasscheibe gedrängt habe, Kinder um einen herumwieseln und schreien und das Tier desinteressiert hinter dem Glas hockt. Da kann ich fast schon den Fernseher einschalten, nur dass ich es hier noch life sehe.
Selbsverständlich kann nicht jedermann hinter die Kulissen, u.a. darum auch die hohen Preise. Dazu gibt es ja dann auch fachgerechte Aufsicht durch das Personal beim Tierkontakt, so dass die Tiere dann ganz sicher nicht stereotypes Bettelverhalten entwickeln.
(21.06.2012, 16:26)
Jolantha Belik:   @Michael: direkter Tierkontakt ist eine der Möglichkeiten, Besucher zu Sensibilisieren - und mit dem zusätzlichen Geld Projekte zu unterstützen, die man sonst nicht unterstützen würde/könnte.
(21.06.2012, 16:18)
Jolantha Belik:   @C. Lissner: z.B. Carnivore Keeper for a day bei Walker & Arktos im HWP Kingussie:

http://www.highlandwildlifepark.org/forms/Carnivor_KFAD_new_application.pdf

In London kann man die Raubkatzen füttern, ebenso in vielen amerikanischen Zoos und Rehab-Centers
(21.06.2012, 16:09)
Michael Mettler:   @C. Lissner: Sorry, aber wenn angeblich nur der direkte Kontakt zum Tier zur Sensibilisierung des Besuchers beiträgt, dann könnten die Zoos sich eigentlich kostenaufwendige Besucherwege, -hallen etc. sparen und ihre Besucher gleich am Eingang Nummern ziehen lassen für das persönliche Erlebnis hinter den Kulissen. Abgesehen davon hat Beobachtung "aus der Distanz" nun mal den großen Vorteil, nicht nur Bettel- und anderes menschenbezogenes Verhalten erleben zu können.
(21.06.2012, 15:10)
C. Lissner:   @ Jolantha Belik
Wo gibt es den Raubtier Keeper for a day? Könnten Sie mir dazu einen Link geben? Ich habe davon noch nie gehört.
(21.06.2012, 14:29)
C. Lissner:   @ Jennifer Weilguni
das Füttern der Bären erfolgt selbstverständlich unter Aufsicht eines mit den Tieren sehr vertrauten Pflegers und an einem Käfigbereich wo die Tiere in der Regel ihre Tatzen nicht so weit herausstrecken können. Ein derartiger Nahkontakt mit Tieren ist ein fazsinierendes Erlebnis und nicht mit etwas anderem zu vergleichen. Ich kann ihnen sagen, dass es ein ganz anderes Erlebnis ist, wenn nur ein Gitter einem vom Eisbären trennt und nicht eine Glasscheibe (die das Tiererlebnis auf das rein visuelle reduziert). Andererseits, wenn der Zoo zu weit geht, ist es natürlich auch nicht in Ordnung, da gebe ich ihnen völlig recht. So dürfen Besucher im Filmtierpark Eschede auf einem adulten Bären sitzen (kein Witz, kenne jemanden der da war und Fotos gezeigt hat!). Sowas geht natürlich am angemessenen Tierkontakt vorbei, aber Raubtiere unter aufsicht durch das Gitter zu füttern bietet ein nachhaltiges und emotionales Tiererlebnis und sensibilisiert die Personen dazu, den Schutz und die Erhaltung der betreffenden Tierart eher zu unterstützen. Denn nur so kann wirklich ein persönlicher Bezug zur Tierart hergestellt werden ( und nicht mit Theorie oder Beobachtung des Tieres mit 100erten anderen Zoo-Besuchern aus der Distanz.
(21.06.2012, 14:28)
Jolantha Belik:   Gab es denn schon mal deswegen negative Schlagzeilen? Ich kann mich ad hoc an keine erinnern. Wenn es Unfälle gab, dann mit Mitarbeitern und nicht mit Besuchern (z.B. Affe füttern, Finger weg, Berlin). Es ist ja nicht nur das Füttern, man bekommt bei solchen Veranstaltungen ja auch genügend Infos rund um das Tier und man ist nicht allein mit dem Tier. Da ist einen fremden Hund streicheln um Etliches gefährlicher. Ich bin schon sehr am Ãœberlegen, ob ich das nicht auch in Nürnberg mache (und schau, dass ich nachher noch zu die Nashörner kann) oder in Kingussie. Dort sind beim Raubtier-Keeper for a day der Arktos und der Walker mit auf dem Programm. :-)
(21.06.2012, 13:58)
Jennifer Weilguni:   Also nicht, daß ich etwas gegen Nahkontakt mit Tieren hätte - aber muß man denn ums Verrecken Bären von Hand füttern? Wenn Zoos da einen Riegel vorschieben, dann kann ich das nur zu gut verstehen. Es gibt ja auch "harmlosere" Zootiere, die man füttern und streicheln kann, schließlich gibt es nur wieder negative Schlagzeilen für den Zoo, wenn während einer Führung solche vermeidbaren Unfälle passieren.
(21.06.2012, 12:47)
C. Lissner:   @ Stefanie Fischer,

ich habe bereits häufiger Bären aus der Hand füttern können (zuletzt bei Dieter Kraml und im Wildpark Lüneburger Heide). Deswegen weiß ich dass man natürlich auf seine Finger achten muss (Die Tierpfleger könnten in meinem Fall also darauf vertrauen dass ich vorsichtig bin, was ja nicht unbedingt bei Personen der Fall ist, die erstmalig Kontakt zu solchen Tieren haben). Aber ich finde das gehört auf jeden Fall zum Besuch dazu; also wäre es super wenn Sie fragen könnten. Leider ist die Führung schon am Sonntag, also in drei Tagen. Falls das Füttern also nicht möglich sein sollte bleibt mir wenig Zeit, zum Absagen..
(21.06.2012, 07:45)
Stefanie Fischer:   @C. Lissner
Ich lerne im Tiergarten und war zuletzt im Aquapark. Bisher habe ich aber nur die Pinguinkontakte gemacht. Man hat mir natürlich erzählt wie der Eisbärkontakt abläuft, aber leider kann ich mich nicht mehr errinnern, ob das mit selber durch Gitter füttern ist oder nicht. Schließlich muss man da schon gehörig auf die Finger aufpassen.

Wann ist denn ihr Kontakt? Dann kann ich evt. nochmal nachfragen.

@Jolantha
Ja, der Kontakt findet bei Vera und ihren Jungen statt. Ich glaube das es den Eisbärkontakt erst gibt, seit die Bären die Anlagen getauscht haben, da ein Kontakt im alten Stall schlecht möglich ist und der Bulle Felix nur seeehr ungern in den Stall kommt.

Ob es den Seekuh Kontakt momentan noch gibt, weiß ich garnicht. Das war im alten Tropenhaus gut machbar. Im neuen Manatihaus sind die Seekühe aber noch nicht so zutraulich und auch baulich ist das nicht so einfach.

Tierkontakte gibt es außerdem noch bei den Totenkofäffchen und den Makis. Zusätzlich ist ein möglicher Kontakt bei den Fischottern im Gespräch. Bei Geburtstagen kann man auch noch die Trampeltiere besuchen.

Bei den Nashörnern sind auch öfters Besucher, weiß aber nicht ob man das offiziell buchen kann oder ob das nicht mehr über Tierpflegerbeziehungen läuft.

Entschuldigung für den langen Post.
(20.06.2012, 21:16)
Jolantha Belik:   @Stefanie: verstehe ich das richtig, man darf auch zu Vera und ihre Buben? Auf der Website des Zoos steht nur was von Pinguinen, Seekuh und Giraffen. Wäre das auch bei Purana und der kleinen (naja, so klein ist sie auch nimmer) Seito möglich?
(20.06.2012, 14:19)
C. Lissner:   @ Stefanie Fischer
vielen Dank für Ihre Antwort und herzlich Willkommen im Forum. Ich habe jetzt auf jeden Fall eine bessere Vorstellung von der Führung. Haben Sie sie selber gemacht? Wann waren Sie dort? Ich habe herausgefunden dass es diese Führung erst seit 2011 gibt.
Noch eine kurze Frage: Warum kann man die Tiere nicht immer füttern? Weil sie nicht jeden Menschen akzeptieren? So war das bei der Spitzmaulnashornkuh "Sunny", die sich von mir Banenen geben und sogar kraulen liess. Aber die Tierpfleger erzählten mir dass die Führung dort manchmal auch schon abgebrochen wurde, weil das Nashorn bei bestimmten Besuchern zu nervös wurde.
@Silke Kollrich
Das zeigt wieder einmal dass Wölfe keine Haushunde sind. Bin selber mit einem Tierpfleger im Wildpark Lüneburger Heide ins Timber-Wolfsgehege gegangen. Die Wölfe umkreisten uns sofort, und wir mussten mit den Füssen aufstampfen und rufen, damit sie Abstand hielten. Glücklicherweise waren es nur zwei, aber ich kann mir die Situation der Pflegerin durchaus vorstellen..
(19.06.2012, 20:15)
Stefanie Fischer:   So jetzt hab mich doch mal angemeldet, nachdem ich hier schon längere Zeit interessiert mitlese.

Ich kann sie also beruhigen. Der Eisbärkontakt läuft in der Regel so ab, dass man sich am neuen Eisbärenstall trifft. Die allgemeinen Erklärungen machen die Zooführer, die alle Tierkontakte begleiten. Die kennen sich auch gut aus. Man geht zusammen in den Stall, es wird die Futterküche gezeigt und erklärt.

Zum eigentlichen Tierkontakt kommt dann ein Reviertierpfleger dazu. Das muss nicht der Revierleiter sein. Je nach personeller Besetzung kann das natürlich auch schon mal jemand sein, der noch nicht jahrelang mit den Bären arbeitet, aber eine Aushilfe macht das nicht!

Die Bärin Vera und ihre beiden Kinder Gregor und Aleut werden in den Stall geholt und kommen auch ans Gitter ran zum Fotos machen. Ob sie immer durchs Gitter füttern dürfen, kann ich ihnen nicht garantieren.

Danach geht man mit dem Pfleger aufs Stalldach und füttert die Bären von oben mit Eisbomben oder Gemüse.

Am Ende besichtigt man noch die Filter- und Technikanlagen.

So ich hoffe ich konnte ihre Bedenken etwas zerstreuen. Für einen immer gleichen Ablauf kann man halt nie garantieren, dafür sind es Tiere.
(19.06.2012, 15:11)
Silke Kollrich:   Im schwedischen Tierpark Kolmarden ist im Wolfsgehege, in dem 8 Wölfe leben, eine Wärterin getötet worden. In diesem Wolfsgehege durften Besucher unter Aufsicht die Wölfe erleben. Wie genau es zu diesem Unglück kam, weiß man aus Mangel an Zeugen leider nicht.
(18.06.2012, 20:34)
C. Lissner:   Kann mir wirklich niemand etwas über die Führung im den Tiergarten Nürnberg sagen?
(18.06.2012, 19:19)
Michael Mettler:   Falls jemand mal Elche und Rentiere knuddeln möchte...
http://www.wild-golz.de/uebernachtung.html
(16.06.2012, 19:52)
WolfDrei:   Uff, das hat es ja in sich! Als ich im Zoo in Xian (China) war, konnte ich den goldenen Panda für 10 yuan (na ja, war vor 17 Jahren) sehen und in der Innenanlage fotografieren. Der Pfleger bekam dann noch von mir einen TP-Führer mit dem Ergebnis, daß er mich noch zu den (für Besucher nicht ausgestellten) Goldstumpfnasenaffen (monkey, monkey fragte er) und Goldtakins "schleppte". Naja - der Fischer (um bei einem gro0en Dichter zu bleiben): halb zog sie ihn , halb sank er hin (und ward nicht mehr gesehn)
(16.06.2012, 17:31)
C. Lissner:   Hallo Zoofreunde,

demnächst werde ich die Eisbären im Tiergarten Nürnberg im Rahmen eines "Besuchs beim Lieblingstier" besuchen. Da dies 100 Euro kostet (für einen Studenten nicht gerade wenig), würde ich gerne wissen ob jemand Erfahrung mit dieser Führung hat. Lohnt es sich? Aus meiner Sicht würde es sich nur dann lohnen, wenn ich dann auch wirklich nah an die Tiere herankomme und sie z.B. durchs Gitter füttern darf.
In einigen Zoos, wo ich solche Programme bei Raubtieren gemacht habe, war kontrollierter Kontakt auch möglich gewesen wie im Zoo Rostock, Wildpark Lüneburger Heide (hier pflegerabhängig!), Tierpark Berlin und Tierpark Hellabrunn (als noch Prof. Wiesner in der Direktion war).

Der Anlass für meine Frage ist, dass ich neulich einen vollkommenen Reinfall hatte. Ich hatte „Tierkontakte“ bei den Braunbären und Raubkatzen im Zoo Augsburg für 140 Euro gebucht.
Statt dass wie angekündigt ein erfahrener Reviertierpfleger diese Führung machte, übernahm eine erst seit kurzem beschäftigte Pflegerin, die eigentlich für Vögel zuständig war, die Führung. Diese schien sich kaum mt den Tieren auszukennen (wusste z.B. gar nicht, dass Streifenhyänen auch in Asien leben). Ständig kamen Befehle, großen Abstand zum Gitter zu halten, obwohl a) die Katzen gar nicht ans Gitter kamen oder träge herumlagen b) die Tiere bis auf den persischen Leopard (der die Flucht ergriff) total entspannt waren. Fotos waren so nicht möglich, eine Interaktion fand kaum statt und durch diese „Übervorsicht“ wurde mir das Erlebnis vollkommen verhagelt, die Dame schaffte er noch psychologische Barrieren zwischen den Tieren und mir anstatt mir sie nahezubrigen.
Jedenfalls habe ich dies dann bei der Direktion reklamiert. Die Direktorin war freundlich und sagte dies sei ein Fehler des Zoos gewesen, dass nicht der vorgesehene Pfleger die Führung machte, und bot es mir an, die Führung noch einmal mit dem Revierleiter und mehr Interaktion zu machen. Die Sekretärin würde sich wieder bei mir melden. ES kam aber dann nichts, und ich hakte nach. Die Direktorin war da auf einmal nicht mehr so nett und meinte, dass ich die Führung noch einmal machen könnte- aber ohne Tierkontakt und für weitere 140 Euro! Eine Frechheit, wo ich doch von Kulanz ausging und zumindest mit der Führung umsonst rechnete.
Jedenfalls möchte ich sowas nicht noch einmal erleben und würde gerne wissen wie das im Tiergarten Nürnberg ist.

Was immerhin im Tiergarten Nürnberg dafür sprechen würde, dass hier vielleicht mehr geboten wird: Mindestalter für die Führung ist 18 Jahre, man soll unbedingt ein Fotoapparat dabei haben, keine ansteckenden Krankheiten haben und es gibt eine vorhergehende Sicherheitseinweisung.

PS: in Nürnberg nachfragen macht keinen Sinn, da die Marketing-Mitarbeiter der Zoos es i.d.R. Nicht so genau wissen (der Tierpfleger entscheidet es) und im Fall Nürnberg die Dame so gut wie gar nicht zu erreichen ist (dauert schon mal einige Wochen bis man sie an der Strippe hat, soviel Zeit ist nicht mehr drin).
(16.06.2012, 12:53)

alle Beiträge