cajun: | Ne Menge Bewegungen in den Löwenbeständen in Dänemark zu Zeit. Den Zugang der Ukrainerinnen hatte der Safaripark schön länger gemeldet: "Ein neuer männlicher Löwe ist aus dem Givskud Zoo eingetroffen Wir folgten ihm, als er seinen ersten Ausflug in die grüne Anlage von Knuthenborg machen musste. Sehen Sie, wie unsere ukrainischen Löwinnen, die in der Nachbaranlage spazieren gehen, ihn auf seinem Weg in die neue Umgebung so gut begleitet haben. Der männliche Löwe aus Givskud ist drei Jahre alt und wird Teil eines Bestands sein, der mittlerweile acht Löwen umfasst. Alle Löwen sind vom Panoramafenster oder Gehweg des Tigerskoven aus zu sehen" Quelle:https://www.facebook.com/Knuthenborgdk/?locale=de_DE (08.10.2024, 13:15) | ||
W. Dreier: | @cajun: so ist es - aus Rostock (26.09.2024, 20:47) | ||
cajun: | @W:Dreier: Wenn das Bild aus Rostock ist, dann wäre das im Bereich des möglichen... (26.09.2024, 17:48) | ||
W. Dreier: | Noch zum 21.8. - die Löwin mit "Mähne" betreffend: ist sie das? (26.09.2024, 15:57) | ||
cajun: | In Wildlands (Emmen) hat sich der neue Kater aus Dvur Kralove schnell etabliert. Es gibt seit dem 18.09. drei Löwenwelpen die bisher gut aufwachsen. Quelle:https://www.facebook.com/WildlandsNL/?_rdr (26.09.2024, 15:46) | ||
cajun: | Man wird nicht jünger. Mähnenwachstum bei der alten Löwin im Zoo Rostock. Ein Bild gibt es unter dem Quelllink: "Kurios, aber wahr! Was ihr hier sehr, ist kein junges Löwenmännchen, sondern unser älteres Weibchen Zima mit ihrer Tochter Zimbala im Hintergrund. Im Alter kommt es ebenso wie bei uns Menschen vor, dass der Hormonhaushalt etwas durcheinander gerät und bei manchen Weibchen der Testosteronspiegel steigt. Das kann dazu führen, dass ein Löwenweibchen ebenfalls eine Mähne bekommen." Quelle:https://www.facebook.com/zoorostock/?locale=de_DE (21.08.2024, 17:10) | ||
cajun: | Heute wird die neue Löwenanlage in Wroclaw eröffnet- laut ZTL sind es Löwen ohne UA Status.: "Das Löwenrudel ist nun komplett! Am 2. August, kam ein neuer Bewohner aus dem Givskud Zoo in Dänemark zu uns – Togo, ein männlicher südafrikanischer Löwe Die Reise verlief ohne Probleme und gegen 7:00 Uhr morgens erkundete Togo sein neues Revier Togo ist ein lebhafter Zweijähriger, von dem wir hoffen, dass er zum Bestandswachstum dieser gefährdeten Art (VU) beitragen wird. Das Männchen soll mit zwei Löwinnen aus Frankreich – Wanda und Malkia, die am 29. Juli zu uns kamen – ein Rudel bilden. Die Weibchen sind Halbschwestern und kennen sich gut, es dauert jedoch einige Zeit, bis sich alle drei Individuen kennengelernt haben. Togo wurde vorerst in die gleichen Boxen gewöhntt, in denen zuvor die Weibchen untergebracht waren. Dadurch kann er sich nun an den Geruch seiner zukünftigen Mitbewohnerinnen gewöhnen. Bald können Sie unsere südafrikanischen Löwen in ihrem Außengehege sehen und wir laden Sie zur offiziellen Eröffnung des Löwenhauses am Freitag, den 9. August ein" Quelle:https://www.facebook.com/wroclawskiezoo/?locale=de_DE (09.08.2024, 09:16) | ||
cajun: | Wieder ein Abgang in Osnabrück: "Traurige Nachrichten aus dem Zoo Osnabrück: Löwen-Weibchen Shaba ist im Alter von 23 Jahren gestorben. Wie der Osnabrücker Zoo auf seiner Instagram-Seite mitteilt, war Shaba mit 23 Jahren eines der ältesten Löwen-Weibchen Europas. „Shaba verstarb bei einem trotz ihres hohen Alters dringend notwendigen medizinischen Eingriff“, teilt der Zoo mit. Untersuchung bestätigt Nierenversagen Ihr Körper werde nun, wie es bei Zootieren üblich sei, untersucht. „Die Ergebnisse erhalten wir im Anschluss. Ein Nierenversagen konnte in den ersten Untersuchungen in der zooeigenen Veterinärstation bestätigt werden“, heißt es in der Mitteilung." Quelle:https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/loewen-weibchen-shaba-im-zoo-osnabrueck-gestorben-47138399 (03.06.2024, 20:27) | ||
cajun: | Quelle vergessen:https://polenjournal.de/aktuelles-aus-polen/tourismus-news/neues-loewengehege-im-zoo-wroclaw-breslau-wird-bald-eroeffnet/ (27.05.2024, 10:11) | ||
cajun: | Neues aus Breslau. Wieder kommt ein Kater aus Givskud: "Neues Löwengehege im Zoo Wrocław/Breslau wird bald eröffnet Der Bau des neuen Löwengeheges geht langsam zu Ende. Wenn alles nach Plan läuft, werden schon im Juni die neuen Bewohner einziehen. Nach Wrocław / Breslau kommt ein Männchen aus dem Zoo in Givskud, Dänemark und zwei Weibchen aus Frankreich. Der Breslauer Zoo investierte in ein neues Löwengehege. Es ist die wichtigste Investition in diesem Jahr. Das bisherige Gehege ist ein Überbleibsel eines der Pavillons der Ausstellung der Wiedergewonnenen Länder im Jahre 1948. Die Ausstellung umfasste die Grundstücke auf beiden Seiten der Wróblewski-Straße. Ein Dutzend Hektar hat der Zoo nach der Ausstellung erhalten. Alle Pavillons, die auf dem Gelände B erichtet sind, waren provisorisch angelegt. Bereits nach der Ausstellung wurden die Pavillons und Kioske in Leichtbau- und Holzrahmenkonstruktion demontiert. Größer, besser Ende der 1970er Jahre wurde das Gebäude größtenteils abgerissen und ein Teil wurde für die Bedürfnisse der Löwen umgebaut. Es war für seine Zeit ein innovatives Löwengehege, in dem Wildkatzen aus der Nähe durch ein Netz beobachtet werden konnten. Es ist jedoch an der Zeit, ein neues Gebäude zu bauen – größer als das jetztige. Ein Haus für Löwen und Erdmännchen Das bisherige Gehege wurde nicht abgerissen, da es von historischem Wert ist. Der neue Pavillon entstand daneben, auf dem Gelände des heutigen Löwen-Auslaufs, der sich in der Nähe des Haupteinganges des Zoos befindet. Er ist jetzt etwas größer. Das Löwengehege besteht aus drei runden Gebäuden mit konischen Dächern, die an die Architektur eines afrikanischen Dorfes erinnern. Es ist optisch konsistent mit den benachbarten Pavillons der Sahara, Madagaskars und Afrikarium. Den Löwen stehen vier Boxen auf dem Zuchtgelände und drei Außenboxen, ein Vorlauf sowie ein Hauptlauf mit einer Fläche von 2270 qm zur Verfügung. Die Wildkatzen werden das ganze Jahr über nicht nur auf dem Außengelände zu sehen sein, sondern auch in der Innenanlagege, wo sie auch bei schlechtem Wetter im Winter bleiben können. In dem neuen Gehege wird es einen Platz für Erdmännchen geben. Heute lebt im Breslauer Zoo eine Löwin, Okavango. Sie wurde am 7. August 2007 geboren und befindet sich damit bereits im Ruhestand. Die neuen Katzen werden nicht mit Okavango vergesellschaftet, um der alten Dame Stress zu ersparen." Quelle: (27.05.2024, 10:10) | ||
cajun: | Nach der missglückter Aufzucht gibt es in Odense bereits wieder Nachwuchs. 1,3 afrikanische Löwenjungtiere werden auf Facebook vorgestellt. Quelle:https://www.facebook.com/OdenseZOO/?locale=de_DE (08.04.2024, 14:59) | ||
cajun: | Einer der Löwemkater in Osna musste eingeschläfert werden: "Zoo trauert um Löwe Mahiri Der Zoo Osnabrück nimmt Abschied von Löwenmännchen Mahiri. Am vergangenen Montag (25.3.2024) mussten die Tierärzte des Zoos die schwere Entscheidung treffen, den Kater aufgrund seines sich stetig verschlechternden Gesundheitszustandes zu erlösen. Mahiri war bereits längere Zeit in engmaschiger Betreuung durch die Veterinäre. Schlechte Blutwerte und eine schlechte Prognose gingen der Entscheidung voraus. Als der Löwe keine Nahrung mehr aufnahm, entschieden sich die Tierärzte nach Rücksprache mit den Kollegen aus der Tierpflege und Biologie dazu, den Löwenkater einzuschläfern. Solche Entscheidungen fallen den Veterinären nie leicht, jedoch stehen sie in der Verantwortung ihrer Schützlinge und entscheiden immer zum Wohle des Tieres. Den verbliebenen Artgenossen wurde die Möglichkeit gegeben, sich zu verabschieden. Der Körper des stattlichen Löwenmännchens wird pathologisch untersucht, um Aufschluss über das Krankheitsbild zu erlangen. In der Wildbahn überleben 95 Prozent der Löwen das erste Lebensjahr nicht, das Höchstalter von Löwenkatern liegt in der Natur bei 16 Jahren. Im Zoo Osnabrück leben nun noch Löwenkatze Shaba (23 J.) und der Kater Kipangi (15 J.)." Quelle:https://www.zoo-osnabrueck.de/aktuelles/news/artikel/news-title/zoo-trauert-um-loewe-mahiri-586/ (28.03.2024, 09:18) | ||
cajun: | In Ieper ging die Zusammengewöhnung des Antwerpener Katers mit einer der beiden Löwinnen schief. Die Löwin überlebte das erste Treffen nicht. (17.03.2024, 15:08) | ||
cajun: | In Salzburg verstarb der Löwenkater: "Nicht jeder Tag ist einfach und wir haben euch leider eine traurige Mitteilung zu machen: unser Löwe Eisi ist heute Morgen verstorben. 14 Jahre lang lebte Eisi gemeinsam mit Partnerin Nala auf der Anlage des 2010 eröffneten Löwenhauses im Zoo Salzburg. Das zurückhaltende Löwenmännchen hat viele Besucher begeistert und sein Brüllen wird uns allen fehlen. Er durfte fast 17 Jahre alt werden" Quelle:https://www.facebook.com/ZooSalzburg/?locale=de_DE (15.03.2024, 15:09) | ||
cajun: | In Ieper will man die "nördliche" Löwenform" (P.l.senegalensis x P.leo) züchten, nachdem der alte Löwenkater (ein Tier aus der Wuppertaler Zucht, der über den Zoo Berlin kam) verstarb: "Bellewaerde heißt neue Löwen willkommen: „Nestor und seine Löwinnen Maya und Numa sollen jetzt für Nachwuchs sorgen“ Nach kurzer Abwesenheit gibt es im Vergnügungs- und Tierpark Bellewaerde wieder Löwen. Der Löwe Nestor kommt direkt aus dem Antwerpener Zoo, während Maya und Numa aus der Tschechischen Republik stammen. Ab dem 30. März können Besucher die prächtigen Tiere im Park bewundern. Im September letzten Jahres musste sich der Bellewaerde Park von Löwe Aru verabschieden, der damals der einzige Löwe im Park war. Die Löwen Kefira und Assagi waren zuvor gestorben. Der 16-jährige Aru litt seit einiger Zeit unter gesundheitlichen Problemen. Nach seinem Tod machte sich der Bellewaerde Park, wo Aru das Maskottchen war, auf die Suche nach neuen Löwen. Glücklicherweise wurde der Löwe Nestor im Rahmen des internationalen Zuchtprogramms im Antwerpener Zoo gefunden. Mit seinen 12 Jahren und sechs Nachkommen in Antwerpen erwies sich Nestor als das ideale Gen für die Zucht. Er bekommt sofort zwei neue Partnerinnen, die Löwinnen Numa (1,5 Jahre alt) und Maya (2,5 Jahre alt), aus dem Zoo Dvůr Králové in der Tschechischen Republik. „Die Ankunft dieser Löwen ist von großer Bedeutung für das europäische Zuchtprogramm, an dem der Bellewaerde Park in Zusammenarbeit mit EAZA, dem Europäischen Verband der Zoos und Aquarien, aktiv teilnimmt“, sagte Filip Van Dorpe, Sprecher des Parks." Quelle:https://www.hln.be/ieper/bellewaerde-verwelkomt-nieuwe-leeuwen-nestor-en-zijn-leeuwinnen-maya-en-numa-moeten-nu-voor-welpjes-zorgen~a434cbb1/?referrer=https%3A%2F%2Fderef-gmx.net%2F Übersetzung: Zoopresseschau (13.03.2024, 10:47) | ||
cajun: | Laut wissenschaftlicher Bezeichnung müssten das eigentlich wieder Angola Löwen sein. Quelle des Katers wäre damit Ebeltoft, Ree Park: "In der neuen Löwenanlage des Zoos werden künftig junge Löwen leben. Und was ist mit der hochbetagten Okavango? Vor unseren Augen wächst das moderne Löwenhaus im Wrocławer Zoo. In den Pavillons im Stil eines afrikanischen Dorfes werden künftig neue Löwen leben – südafrikanische (Panthera leo melanochaita), die aus anderen Zoos in die Hauptstadt Niederschlesiens kommen. Einer von ihnen wird wahrscheinlich ein zweijähriger Däne sein. Der ZOO Wrocław wartet auch auf Empfehlungen des Artenkoordinators für junge Löwinnen. Die neuen Katzen werden nicht mit Okavango zusammenleben, um der alten Dame Stress zu ersparen. In Zukunft werden hier neue südafrikanische Löwen leben, die in den Wrocławer Zoo gebracht werden. Letztes Jahr wurden die Löwen in das EEP-Zuchtprogramm aufgenommen (zuvor verständigten sich die Zoos und tauschten Tiere aus). „Für Wrocław hat der Programmkoordinator südafrikanische Löwen (Panthera leo melanochaita) vorgeschlagen. Wir wissen bereits, dass ein junger Löwe aus Dänemark zu uns kommen soll, der derzeit 2 Jahre und 1 Monat alt ist. Wir warten auch auf Empfehlungen für junge Löwinnen." Die einzige Angola-Löwin, Okavango, ist bereits 16 Jahre und 7 Monate alt. Sie hat bereits die durchschnittliche Lebenserwartung von Löwen im Zoo übertroffen (in freier Wildbahn leben sie viel kürzer). Während des Baus des neuen Löwenhauses wurde Okavango in eines der Sumatra-Tigergehege verlegt (die Tiere leben natürlich nicht zusammen) – und hat sich dort sehr gut eingelebt." Quelle:https://www.wroclaw.pl/zielony-wroclaw/nowa-lwiarnia-zoo-wroclaw-zamieszkaja-w-niej-nowe-lwy-jak-sie-ma-sedziwa-okavango Übersetzung: Zoopresseschau (13.03.2024, 09:49) | ||
cajun: | Die Jungtiere der Afrikanischen Löwen in Odense wurden eingeschläfert. Das Muttertier hatte zuwenig Milch. Der Zoo hat sich gegen eine Handaufzucht entschieden. Mehr dazu: https://www.facebook.com/OdenseZOO/?locale=de_DE (12.03.2024, 10:06) | ||
cajun: | In Dänemark gibt es bereits Löwennachwuchs von 2024. Odense meldet zwei Jungtiere bei den Afrikanischen Löwen, der erste Nachwuchs seit 2021 und Ebeltoft ebenso zwei Jungtiere bei den Angolalöwen. (27.02.2024, 15:26) | ||
cajun: | Traurige Nachrichten: "Löwenjungtier im Schweriner Zoo gestorben Im Schweriner Zoo ist ein Mitte November geborenes Löwenjungtier gestorben. Der Kater sei bereits am 25. November leblos gefunden worden, teilte der Zoo am Donnerstag mit. Bei anschließenden Untersuchungen sei eine Lungenentzündung festgestellt worden. Ein ebenfalls am 14. November geborener zweiter Kater ist den Angaben zufolge wohlauf, sehr aktiv und in seiner Entwicklung unauffällig. Der Kater sei bereits am 25. November leblos gefunden worden, teilte der Zoo am Donnerstag mit. Bei anschließenden Untersuchungen sei eine Lungenentzündung festgestellt worden. Ein ebenfalls am 14. November geborener zweiter Kater ist den Angaben zufolge wohlauf, sehr aktiv und in seiner Entwicklung unauffällig. Die Schweriner Löwen gehören dem Zoo zufolge zum Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zoo- und Aquarienverbandes. Nach früheren Angaben hält der Zoo ein vergleichsweise großes Rudel Asiatischer Löwen." Quelle:https://www.stern.de/gesellschaft/regional/mecklenburg-vorpommern/tiere--loewenjungtier-im-schweriner-zoo-gestorben-34286182.html (14.12.2023, 10:40) | ||
Liz Thieme: | Die ältere Schwester der Zwillinge (nun ja beide Mütter) hat ihren Zyklus nicht wieder bekommen. Warum sollte Shapur keine erfolgreiche Paarung hinbekommen? Er musste damals nach der Ankunft nur abnehmen und lernen, wie man mit Weibchen umgeht. (28.11.2023, 21:02) | ||
cajun: | @Liz: Was ist mit der dritten Löwin des Rudels? Hat es da bisher noch nicht geklappt? Alle drei Weibchen waren ja bereits recht alt für eine Erstgeburt, so ich mich richtig erinnere...?!? Wobei dieses Jahr auch in Aalborg drei Asiatische Löwenwelpen geboren wurden. Dem Kater dort hätte ich, nach Ansicht letztes Jahr, auch keine erfolgreiche Paarung mehr zugetraut. (17.11.2023, 17:12) | ||
Liz Thieme: | Der Nachwuchs in Schwerin ist da. Es sind zwei Jungtiere, die am Dienstag geboren wurden. (16.11.2023, 18:04) | ||
cajun: | In der Meldung findet sich ein Update zum Ex- situ Bestand der Angola- Löwen: "Neue Bewohner des Schlesischen Zoos Vier im September geborene Löwenwelpen wurden im Schlesischen Zoo in Chorzów vorgestellt. An der Veranstaltung nahmen Marschall Jakub Chełstowski und Marek Mitrenga, Direktor des Schlesischen Zoos in Chorzów, teil. Bisher gab es im Schlesischen Zoo drei Angola-Löwen. Das Löwenrudel bestand aus einem Männchen und zwei Weibchen. Am 2. September 2023 wurden vier Löwenwelpen geboren – zwei Männchen und zwei Weibchen. Schätzungen zufolge ist die Löwenpopulation um etwa 43 % zurückgegangen in den letzten 21 Jahren. Derzeit gibt es in allen Zoos der Welt nur 77 Vertreter dieser Subpopulation, davon 73 in Europa. Während der Veranstaltung wurde die aktuelle Investition in den Schlesischen Zoo erwähnt. Dabei handelt es sich um ein neues Gebäude für Löwen, mit Außengehege, dessen Bau fast 3,2 Mio. PLN gekostet hat. Der Bau eines neuen Löwenhauses ermöglicht die aktive Teilnahme am Zuchtprogramm für Löwen – der Schlesische Zoo wird damit zum dritten Zuchtzentrum für Angola- Löwen weltweit." Quelle:https://www.slaskie.pl/content/nowi-mieszkancy-slaskiego-zoo Übersetzung: Zoopresseschau (15.11.2023, 09:33) | ||
cajun: | Das Rudel in Schwerin wächst voraussichtlichweiter: " Zoo erwartet erneut Löwen-Nachwuchs Der Schweriner Zoo freut sich bereits zum dritten Mal in diesem Jahr über außergewönlichen Nachwuchs. Die Löwin Indi ist tragend und soll in den kommenden zehn Tagen für neuen Trubel im Löwengehege sorgen. Erst Anfang Juli hatte Löwin Heide zwei gesunde Jungtiere zur Welt gebracht. Sie wurden auf die Namen "Kirana" und "Ravi" getauft. Im August legte Nashorn-Dame Clara nach und brachte ein gesundes Kalb zur Welt. "Kiah" ist das erste Breitmaulnashornbaby, das in Mecklenburg-Vorpommern das Licht der Welt erblickt hat. Die Hoffnungen des Schweriner Zoos sind groß, dass es bei Löwin Indi auch so gut läuft. Sie hatte im Frühjahr zwei Jungtiere zur Welt gebracht, die ihre erste Nacht nicht überlebt haben." Quelle:https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Schwerin-Zoo-erwartet-erneut-Loewen-Nachwuchs,kurzmeldungmv13032.html (09.11.2023, 20:09) | ||
cajun: | Ich würde gerne mal die Studie lesen. Bin dazu aber noch nicht gekommen: "Artenschutz: Afrika sterben die Löwen weg Zum Verhängnis wird den Großkatzen die zunehmende Einschränkung ihrer Lebensgebiete. Dazu kommen der Rückgang ihrer Beutetiere und nicht zuletzt die Begegnungen mit Menschen. Die Zahl der wilden Löwen Afrikas hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren fast halbiert: Das majestätische Raubtier könnte bis Ende dieses Jahrhunderts ganz ausgestorben sein. In einer von der britischen Oxford-Universität und der südafrikanischen Endangered Wildlife Trust (EWT) in Auftrag gegebenen Studie fanden Naturschützer heraus, dass es in Afrika heute nur noch rund 23 000 Löwen gibt, verteilt auf 25 Länder. Zum Verhängnis droht den Großkatzen die zunehmende Einschränkung ihrer Lebensgebiete zu werden. Dazu kommen der allmähliche Rückgang ihrer Beutetiere und nicht zuletzt die Begegnungen mit Menschen, die in der Regel für die wilden Löwen und nicht für die Menschen tödlich enden. In den vergangenen drei Raubtier-Generationen – insgesamt 21 Jahre – sei die Lebensgrundlage des Königs der Tiere in der Fläche um mehr als ein Drittel geschrumpft, teilte EWT-Forscherin Samantha Nicholson in Johannesburg mit: „Das ist die größte Einschränkung, mit der eine Tierart bisher fertig werden musste.“ Am schlimmsten geht es den Löwen in Westafrika In ihrer Studie seien erstmals sowohl ökologische wie soziopolitische Faktoren berücksichtigten worden, fügte Nicholson hinzu: Auch der Einfluss von Korruption, Armut und politisch motivierter Gewalt sei berücksichtigt worden. Über ganz Afrika verteilt wurden noch 62 Löwen-Populationen gefunden, fast die Hälfte von ihnen zählt weniger als 50 Tiere. Nur in drei großen Territorien leben noch mehr als tausend der Raubkatzen. Ihre Lage ist über den Kontinent verteilt äußerst unterschiedlich. Am schlimmsten geht es ihnen in Westafrika: Dort leben nur noch 250 Exemplare der Unterart Panthera leo leo, die akut vom Aussterben bedroht sind. Die meisten von ihnen halten sich im 32 000 Quadratkilometer großen Schutzgebiet W-Arly-Pendjar auf. Das liegt zwischen Burkina Faso, dem Niger und Benin, wohin sich auch islamistische Extremisten zurückzuziehen pflegen. Deren Präsenz mache den Naturschutz noch gefährlicher und komplizierter, meint die Expertin Nicholson. Zuversichtlich stimmt die Situation im südlichen Afrika Dass das Aufeinandertreffen von Mensch und Löwe nicht immer tödlich verlaufen muss, zeigt indessen das Beispiel Tansania, wo insgesamt mehr als 8000 Raubkatzen leben – mehr als in jedem anderen afrikanischen Land. Der ostafrikanische Staat weist auch die größte Zahl von Menschen auf, die in einem von Löwen bevölkerten Gebiet leben. „Mit richtiger Vorbereitung und Begleitung können Konflikte zwischen Menschen und Löwen verhindert werden“, erklärt Nicholson dazu. Zuversichtlich stimmt die Situation im südlichen Afrika, wo die Wildparks im Gegensatz zum Rest des Kontinents eingezäunt sind. Vor allem in Südafrika ist die Zahl der Raubtiere stabil oder sogar steigend: Hier streunen mehr als 3000 Exemplare durch die Reservate. Zunehmend kommt es am Kap der Guten Hoffnung allerdings auch zur Wilderei: Die Löwen werden für ihre Knochen, ihre Klauen und Zähne und ihr Fell erlegt. Noch schlimmer wirkt sich die Trophäenjagd aus, die im südlichen Afrika erlaubt ist. Die Einnahmen aus dem umstrittenen „Sport“ seien für die Kompensation der Kosten zum Schutz der Tiere nötig, so lautet die Begründung. Löwenschutz braucht bis zu drei Milliarden Dollar Rechnerisch seien für den Schutz der Raubtiere in ganz Afrika bis zu drei Milliarden Dollar nötig, heißt es in der Studie. Für einen Quadratkilometer umzäuntes Parkgebiet fallen jährlich 500, in nicht umzäunten Reservaten 200 Dollar an. Ohne Einnahmen aus der Trophäenjagd reichen die zur Verfügung stehenden Mittel selbst im südlichen Afrika bei Weitem nicht aus. Die Nichtregierungsorganisation World Animal Protection schlägt deshalb vor, eine Abgabe für alle Besucher der Region zu erheben. Bei einer Umfrage hätten sich 85 Prozent von fast tausend Befragten bereit erklärt, eine Abgabe von täglich rund fünf Dollar zu entrichten. In diesem Fall wäre die Region nicht mehr so sehr auf die Trophäenjagd als Einnahmequelle angewiesen. Sterilisiert und bis zum natürlichen Tod durchgefüttert? Außer den rund 3000 wilden Löwen gibt es in Südafrika noch schätzungsweise 7500 Raubkatzen, die auf mehr als 500 Farmen gezüchtet und in kleinen Gehegen gehalten werden. Auch sie wurden bisher für die Trophäenjagd herangezogen. Ihre Knochen werden pulverisiert und nach Südostasien verkauft. Dort brüht man das Pulver als Tee auf und trinkt ihn als Medizin und Potenzmittel. Im vergangenen Jahr beschloss Südafrikas Regierung, diese sogenannte Dosen-Jagd zu verbieten. Noch immer ist allerdings unklar, was mit der großen Zahl der in Gefangenschaft geborenen Raubkatzen geschehen soll. Ausgewildert können sie nicht werden, weil ihnen die zum Überleben nötigen Fähigkeiten fehlen. Auch eine Masseneuthanasie kommt kaum infrage. Am wahrscheinlichsten ist, dass sie sterilisiert bis zu ihrem natürlichen Tod auf Staatskosten durchgefüttert werden. Auch das ist kein angemessenes Ende für die Könige der Tiere. Trauriges Beispiel in Äthiopien Maze National Park Die heikelste Lage fanden die Forscherinnen und Forscher im südwestlich der äthiopischen Hauptstadt Addis Abba gelegenen Maze National Park vor. Dort leben auf 200 Quadratkilometer verteilt gerade noch neun Löwen. Viehhirten Diese Raubkatzen geraten ständig mit Viehhirten in Konflikt, die dort illegal ihre Rinder weiden. Der Park verfügt lediglich über einen Wildhüter und zehn Scouts, die sich ein Motorrad teilen müssen." Quelle:https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.artenschutz-afrika-sterben-die-loewen-weg.cd9dac99-a4e6-4636-9820-c1e62e8b70eb.html (17.10.2023, 14:14) | ||
cajun: | Ein zukünftiges Zuchtmännchen für Rotterdam: "Willkommen, Wishu! Gestern haben ihn unsere Tierpfleger aus Planckendael abgeholt. Dieser Löwenmann ist noch jung und fast geschlechtsreif. Laut Zuchtmanagementprogramm passen er und Lalana genetisch zusammen. Asiatische Löwen sind vom Aussterben bedroht und nur noch wenige leben in freier Wildbahn. Die Dringlichkeit, die Art zu erhalten, ist daher hoch. Wishu wird die nächsten vier Wochen hinter den Kulissen in Quarantäne bleiben." Quelle:https://www.diergaardeblijdorp.nl/leeuw-wishu-aangekomen/ (04.10.2023, 13:56) | ||
Carsten Horn: | Traurig, letzten Donnerstag hab ich sie noch gesehen. War natürlich irgendwann zu erwarten bei dem stolzen Alter... Uma gehörte noch zum Grundbesatz von Gamgoas... (26.09.2023, 17:06) | ||
cajun: | UMA in Basel ist nun vestorben: "Tod der ältesten Zolli-Löwin Uma Der Zolli nimmt Abschied von der temperamentvollen und willensstarken Afrikanischen Löwin Uma (21). Die älteste Zolli-Löwin musste aufgrund der Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes am Montagmorgen, 25. September 2023, eingeschläfert werden. Sichtlich vom Alter gezeichnet, hat sie seit einigen Tagen nicht mehr gefressen und sich von der Gruppe entfernt. Am Montagmorgen, 25. September 2023, musste die Afrikanische Löwin Uma (21) eingeschläfert werden. Uma war mit 21 Jahren ein sehr altes Tier und durfte ein langes Leben im Zolli führen. Sie war Mutter von drei Löwen in zwei Würfen. Alle drei Nachkommen sind in andere Zoos in Europa weitergezogen. Im Freiland geboren Das Weibchen stammte, wie die zwei gleichaltrigen und bereits verstorbenen Löwen Mbali (im Januar 2022 verstorben) und Okoa (im März 2021 verstorben), aus den Nationalparks Pilanesberg und Madikwe im Nordwesten Südafrikas. Uma ist schätzungsweise im Spätsommer 2002 im Freiland geboren. Die drei Löwen waren Teil eines Ex-situ Artenschutzprogramms, das zum Ziel hatte, die stark gefährdete namibische Löwenpopulation zu retten. Im Zoo Basel wurde gezielt mit ihnen gezüchtet, um eine nachhaltige Reservepopulation aufzubauen. Schleichende Verschlechterung des Gesundheitszustandes Bereits im Frühling 2020 war den Tierpflegenden sowie dem Tierärzte-Team aufgefallen, dass die damals 18-jährige Löwin Uma an Kondition und an Energie verloren hatte. Von diesem Tief, wie auch von den nachfolgenden, erholte sie sich jeweils gut und war bis vor einigen Tagen in einem guten Allgemeinzustand. Vor einer Woche fing Uma an, sich von den zwei jüngeren Tieren abzusondern und im Stall zu bleiben. Sie schlief viel und war nicht mehr an Futter interessiert. Aufgrund der stetigen Verschlechterung und ihres fortgeschrittenen Alters entschied das Tierärzte-Team sie am Montagmorgen einzuschläfern. Der Körper der Löwin wird – wie bei allen Tieren, die im Zolli sterben oder getötet werden müssen – in die Tierpathologie der Universität Bern überführt und dort untersucht. Starke Persönlichkeit Uma war eine temperamentvolle und willensstarke Löwin. Zusammen mit der 2021 verstorbenen Okoa hatte sie das Rudel geführt. Tierpfleger Philipp Spindler erinnert sich an ein besonderes Ereignis: Uma habe sich direkt am Gitter vor ihn hingelegt und ihre Jungtiere gesäugt. Dies zeugt von einem starken Vertrauensverhältnis der sonst eher distanzierten unabhängigen Löwin. Zukünftiges Löwenrudel Zurück bleiben die beiden Weibchen Nyoma (6) und Nikisha (6). Die Suche nach einem Löwenmännchen hat bereits seit längerem begonnen. Nach dem Tod von Uma kann nun konkret mit dem EAZA Ex-situ-Programm (EEP) nach einem erfahrenen Löwen Ausschau gehalten werden." Quelle:https://www.zoobasel.ch/de/aktuelles/news/1438/tod-der-aeltesten-zolli-loewin-uma/ (26.09.2023, 12:27) | ||
cajun: | Nun hat Münster einen neuen Kater, wieder aus Givskud: "Löwenstarkes Trio im Allwetterzoo Willkommen Hannibal! Seit dieser Woche komplettiert Kater Hannibal unser Löwenrudel im Allwetterzoo. Bislang lebten die beiden Löwenschwestern Juma und Jasira zu zweit in ihrem Gehege. Die beiden Schwestern kamen im Dezember des letzten Jahres aus Leipzig zu uns. Zu dieser Zeit lebte noch Kater Sulla in Münster, der leider nur wenige Wochen später plötzlich und unerwartet an den Folgen einer eitrigen Gehirnentzündung starb. Doch die Zeit der Schwestern-WG ist nun vorüber, denn mit Hannibal zieht ein neuer junger Löwe ein. Wie schon seine zwei Vorgänger Jarah und Sulla auch, stammt er aus dem dänischen Tierpark Givskud – Zootopia. Hannibal ist Sullas kleiner Bruder und wurde am 02. Januar letzten Jahres geboren. Sein noch junges Alter sieht man dem König der Tiere auch an: die Krone fehlt noch, bzw. die Mähne. Diese beginnt mit etwa einem Jahr zu wachsen, ist allerdings erst mit vier bis fünf Jahren komplett entwickelt. Auch Juma und Jasira sind noch jung. Beide wurden am 07. März 2021 in Leipzig geboren. Die beiden Löwinnen sieht man in der Regel zusammen durch ihr Gehege streifen. Es bleibt zu hoffen und abzuwarten, dass sich Hannibal gut in die Struktur einfügen kann. Erste Blicke konnten schon durch ein Kontaktgitter ausgetauscht werden. Theoretisch ist mit der neuen Löwengruppe auch eine Zucht möglich, damit können sich unsere Raubkatzen aber noch Zeit lassen - wichtiger ist, dass sich die Tiere in den nächsten Tagen und Wochen als Rudel organisieren und sich aneinander gewöhnen" Quelle:https://www.allwetterzoo.de/de/ueber-den-zoo/News/24082023-willkommen-hannibal/ (25.08.2023, 15:11) | ||
Carsten Horn: | Wenn die in Basel gehaltenen Löwen nicht mehr als eigene Unterart anerkannt wird, ist das natürlich einfacher mit der Katersuche erfreulicherweise... Da war ich dann nicht "uptodate" bei dem ganzen Artendurcheinander in letzter Zeit... Letzten Donnerstag lebte Uma noch, alle drei gesehen... (05.08.2023, 10:21) | ||
Jan Jakobi: | Carsten, in Münster leben 2 Töchter des Etosha-Löwen Majo (geb. Mai 2015 in Basel) und der Transvaal-Löwin Kigali (geb. Mai 2014 in Frankreich). Ihr zukünftiger leider 5 Wochen nach der Ankunft verstorbener Partner Sulla stammte aus Givskud. Welche Unterart in Givskud gehalten und gezüchtet wird weiß ich nicht. Es scheint so zu sein, dass die Unterart Etosha-Löwe nicht mehr anerkannt und nun zu den Transvaal-Löwen gezählt wird. (02.08.2023, 15:01) | ||
Adrian Langer: | @Carsten: Das ist vielleicht ein bisschen verwirrend. Den Wüstenlöwen, die in Basel gehalten und gezüchtet werden gibt es so nicht mehr sondern wurden bereits den Transvalen zugeschlagen. Zusätzlich soll es ja nur noch drei Löwenarten (Nord-, Südwest-, und Südlöwe) geben. Damit sind Wüstenlöwe und Transval noch mehr eins. Ich glaube dann ist das nicht mehr schlimm schwer einen Kater zu finden. (02.08.2023, 14:51) | ||
cajun: | @Carsten: Sind die beiden weißen Kater in Neunkirchen nicht auch südafrikanischer Abstammung? Sind doch Nachzuchten aus Magdeburg. Die Frage nach einem Löwenkater stellte sich ja auch für die Leipziger Nachzuchtweibchen in Münster. Die hatten nur kurzzeitig einen Kater aus Dänemark (Nachzucht der Basler 3,0?) dabei, der aber schnell verstarb. Der Berliner Nachzuchtkater aus Leipzig soll sterilisiert sein laut ZTL. Soviel zur Zucht.... (02.08.2023, 14:34) | ||
Carsten Horn: | Das natürliche Ableben von Uma wird erwartet im Alter von 21 Jahren, generell nichts schlimmes. Bis dahin soll kein neuer Kater kommen, aber man kann ja schon mal suchen, und nicht erst dann wenn es so weit ist, vorausschauendes planen... Aber wenn die "richtige" Zeitung etwas fürs Sommerloch wittert, siehe Artikel unten... Ich frag mich nur, wo der neue Kater herkommen soll, wenn nur noch vier weitere Zoos in Europa die Unterart halten und drei davon Tiere aus Basel erhalten haben? Nur Hodenhagen hat mW nicht verwandte Tiere aus einer Privathaltung in der Slowakei. Aber nur einen Kater und den werden sie wohl nicht abgeben... Wenn man bei der Unterart bleiben will, braucht es keinen Koordinator, sondern Kontakt nach Südafrika, genau wie bei Mbali, Okoa und Uma... Wenn ich in Basel bin, schaue ich immer, ob noch alle drei Löwen da sind, das tat ich aber bereits vor dem Artikel! Mußte ja bereits miterleben, wie Okoa und Mbali gegangen sind und da ist das bei der gleich alten Uma auch irgendwann zu erwarten... Die drei waren der Grundbesatz vom Gamgoas und kamen zur Eröffnung (02.08.2023, 13:54) | ||
Liz Thieme: | Sacha, das weiß ich, trotzdem ist es furchtbar solch eine "Aufmachung" zu lesen. Der Inhalt ist in Ordnung. (01.08.2023, 07:08) | ||
Jan Jakobi: | Sacha, in Kopenhagen wurde vor einigen Jahren ein altes/älteres Löwen-Paar eingeschläfert. Dachtest du daran, cajun? (31.07.2023, 23:05) | ||
Sacha: | Nun, dass "20Minuten" sprachlich kein Vorzeigeobjekt ist, ist bekannt. Was genau irritiert Euch am Inhalt des Artikels bzw. warum sträuben sich bei Euch die Haare? (31.07.2023, 22:01) | ||
Liz Thieme: | Was für ein Artikel! Da sträuben sich einem ja die Haare...es hört sich aber danach an, als ob sie eher bei Elitepartner suchen sollten statt Tinder :D (31.07.2023, 17:29) | ||
cajun: | Ein etwas irritiernder Titel: "Zoo sucht neuen Rudelführer, aber zuerst muss eine Löwin sterben Ganz ohne die Hilfe von Datingportalen wie Tinder und Co. ist der Zoo Basel europaweit auf der Suche nach einem Match. Für seine beiden jungen Löwinnen sucht er einen zeugungsfähigen Löwen. Mbali, der König der Basler Zolli-Löwen, ist vor eineinhalb Jahren knapp 20-jährig verstorben. Seither leben die Löwinnen ohne Männchen. Die Anforderungen sind hoch: Er muss erfahren sein, ein Alpha-Tier südafrikanischer Abstammung und gleich zwei Weibchen glücklich machen können. Der Zoo Basel ist auf der Suche nach einem passenden Löwenmännchen für die beiden Löwinnen Nikisha und Nyoma. Dafür hat er einen tierischen Matchmaker eingeschaltet. «Es gibt einen zentralen Koordinator, der die Population in allen europäischen Zoos verwaltet. Er hat den Überblick, welcher Löwe wo ist, welche Zoos Löwen brauchen und welche Löwen sie abgeben können», erklärt Kurator Fabian Schmidt gegenüber Telebasel. Tod von Löwin Uma bald erwartet Vor eineinhalb Jahren ist der «König der Löwen» Mbali im Alter von 20 Jahren gestorben. Seine 21-jährige Herzdame Uma ist seither mit den beiden jüngeren Löwinnen allein. Solange sie noch lebt, wolle der Zoo Basel keinen neuen Löwen ins Gehege lassen. «Es besteht die Gefahr, dass er die Älteste unter den Löwinnen tötet», so Schmidt. Lange müssen Nikisha und Nyoma wohl aber nicht auf ihren neuen Rudelführer warten. Mit 21 Jahren gehört Uma zu den älteren Löwinnen und ihr Ableben wird in den nächsten Monaten erwartet. Zoo Basel wünscht sich Löwenjunge Die Suche nach einem Löwenmännchen läuft also bereits auf Hochtouren. Wichtig sei, dass der Löwe bereits ein Rudel geführt hat, da die beiden jungen Löwinnen schon eine Zeit im Gehege leben. Der neue Löwe dürfe sich also nicht «die Butter vom Brot nehmen lassen», wie Fabian Schmidt erklärt. Er müsse zeugungsfähig, nicht zu nah verwandt, aber aus derselben Linie, also aus Südafrika sein. Das Ziel sei ganz klar: Der Zoo Basel will bald wieder Löwenjunge im Gehege rumtapsen sehen." Quelle:https://www.20min.ch/story/tierischer-matchmaker-so-kommt-der-zoo-zu-einem-neuen-alpha-loewen-294532574499 (31.07.2023, 15:46) | ||
W. Dreier: | Dann auch ihm ein Bild des Gedenkens - Mitte Mai 2022 (02.05.2023, 15:13) | ||
cajun: | Der Leipziger Zuchtkater verstarb unerwartet: "Freud und Leid nah beieinander: Löwe Majo gestorben Bei aller Freude im Elefantentempel muss der Zoo Leipzig den heutigen Tod seines Löwen Majo bekanntgeben. Der acht Jahre alte Kater war zuletzt inappetent und hatte ein schlechtes Allgemeinbefinden, so dass er unter veterinärmedizinischer Kontrolle stand. Bei der heutigen Untersuchung unter Narkose versagte sein Kreislauf und das Tier starb. Eine genaue Ursache für seinen Zustand war nicht festzustellen... " Quelle:https://www.zoo-leipzig.de/artikel/freud-und-leid-nah-beieinander-loewe-majo-gestorben-1424/ (02.05.2023, 09:56) | ||
cajun: | Also es scheint doch mehr herkunftsbekannte Löwen in Europa zu geben, als offiziell geläufig. Hier ist das unten diskutierte Programm wieder Thema: "Zwei Löwinnen verlassen den Antwerpener Zoo für ein Zuchtprogramm in England Die beiden Löwinnen der ältesten Drillinge des Löwenpaares Nestor und Tasa verlassen den Antwerpener Zoo und ziehen in einen Zoo in England. Die Schwestern sind 2 Jahre alt und fast geschlechtsreif. In England werden sie zur Fortpflanzung mit einem Männchen verpaart, um ihre vom Aussterben bedrohte Löwen[unter]art, den west- und zentralafrikanischen Löwen [Senegal-Löwe], zu retten. Wenn alles gut geht, werden die zwei Löwinnen den Antwerpener Zoo am 2. Mai verlassen. „Die Schwestern Waka und Winta nehmen dann das Schiff nach England“, sagt Löwenkoordinator Patrick Immens, dem der Abschied schwer fällt. "Mit 8 Löwen hatten wir noch nie eine so große Gruppe." Quelle:https://www.vrt.be/vrtnws/nl/2023/04/14/leeuwinnen-zoo-antwerpen/ Übersetzung: Zoopresseschau (18.04.2023, 08:52) | ||
Sacha: | @Martin Dassbach: Ich kann Deine Meinung nachvollziehen, sehe es aber trotzdem mehrheitlich anders. EINES der wichtigsten Ziele der Zoos ist doch die Arterhaltung (inkl. UA-Erhaltung). Auch wenn es enorm schwierig (oder sagen wir: zeitlich und finanziell aufwändig) ist, Grosskatzen wieder auszuwildern, sollte doch in Gefangenschaft ein möglichst "naturgetreuer" Bestand als "Versicherung" aufgebaut werden. Einig bin ich aber in der Aussage, dass wir nicht alle Löwen-UAs sichern können. Bei 2-3 ist das aber möglich. Das sollten dann die bedrohtesten UAs sein und keinesfalls Hybriden. Kandidaten hierfür wären sicher einmal die Indischen Löwen, dann die Transvaal-Löwen und die Angola-Löwen. Mein Vorschlag wäre darum: -Hybriden-Haltung sowie Haltungen von UAs mit weniger als 20,30 Individuen auslaufen lassen (Nachzucht ermöglichen, aber Jungtiere spätestens nach erreichen der GR einschläfern) - Was natürlich den Tierschutz auf die Palme bringen wird, schon klar. Aber Artenschutz geht bei mir UND IN DER NATUR(!) vor Tier(individuen)schutz. -Plätze der Hybriden nach und nach mit UA-reinen Tieren besetzen. -Zur Vergrösserung des Genpools (und sofern vom natürlichen Bestand möglich) Individuen aus der freien Wildbahn oder via Spermienentnahme/AI den Zoobestand GELEGENTLICH ergänzen. -Aufbau von Auswilderungsstationen durch finanzielle Unterstützung der Zoos. (04.02.2023, 14:08) | ||
Martin Dassbach: | Upps.....doppelt (04.02.2023, 01:28) | ||
Martin Dassbach: | Bei allen Zuchtprogrammen sind m.E. zumindest folgende Fragen zu klären: Ist auf Unterarten zu achten ? Falls ja auf welche und ist dies sinnvoll und möglich ? Was geschieht mit Hybriden ? Bei einer geringen Anzahl an Ausgangstieren (bzw. vielen vorhandenen Hybriden) ist es m.E. sinnvoller einen stabilen Hybrid-Zoobestand zu haben, als krampfhaft mit labilen Unterart Beständen zu arbeiten. Siehe ggf. auch meinen Eintrag unter "Geparden-Unterarten". (04.02.2023, 01:27) | ||
Martin Dassbach: | Bei allen Zuchtprogrammen sind m.E. zumindest folgende Fragen zu klären: Ist auf Unterarten zu achten ? Falls ja auf welche und ist dies sinnvoll und möglich ? Was geschieht mit Hybriden ? Bei einer geringen Anzahl an Ausgangstieren (bzw. vielen vorhandenen Hybriden) ist es m.E. sinnvoller einen stabilen Hybrid-Zoobestand zu haben, als krampfhaft mit labilen Unterart Beständen zu arbeiten. Siehe ggf. auch meinen Eintrag unter "Geparden-Unterarten". (04.02.2023, 01:26) | ||
Sacha: | Jungtiere sind wegen der Verhaltensanreicherung grundsätzlich zu begrüssen. Für ein Zuchtprogramm haben sie allerdings nur dann einen "Wert", wenn auch die Löwin der westafrikanischen Unterart angehört. Ansonsten ist das mit "Ein toller Erfolg im Zuchtprogramm dieser vom Aussterben bedrohten ART" Quatsch. (02.02.2023, 16:04) | ||
cajun: | Zum Thema westafrikanische Löwen in Antwerpen hier ein Zitat aus der Jahresbilanz 2022 des Zoos. In der ZTL ist zumindest der Kater als Tier dieser Unterart gelistet: ".........Das Löwenrudel im ZOO hat sich 2022 stark vergrößert. Löwe Nestor und Löwin Tasa hatten wieder drei Junge: Xesar, Xira und Xabi. „Die Jungtiere Whisker, Waka und Winta vervollständigen die Familie, deren Gene für das Überleben des west- und zentralafrikanischen Löwen [Senegal-Löwe] wichtig sind. Ein toller Erfolg im Zuchtprogramm dieser vom Aussterben bedrohten Art“, sagt Segers......" Quelle:https://www.pzc.nl/antwerpen/zoo-antwerpen-en-planckendael-ontvingen-vorig-jaar-1-775-000-bezoekers-2022-was-het-jaar-van-herstel-br Übersetzung aus der Zoopresseschau (02.02.2023, 12:23) | ||
Emilia Grafe: | Amersfoort waren 2 Weibchen und sind im Juli nach Veszprem gezogen. (12.01.2023, 19:19) | ||
Liz Thieme: | Mir fallen ein: - ganz aktuelle Geburt in den USA (Lincoln Park) ein. - In Skopje sind es auch weiße Löwen. Sind die Jung-Löwen aus dem Burger's Zoo noch da? (Wurf 11/2020) In den sozialen Medien geistert gerade ein Video rum (3 Tage alt) das angeblich aus Amersfoort ist. Hier wird eine Familie mit Youngsters gezeigt. Auf Basis der ZTL würde ich aber eher auf ein altes Video tippen. Hier waren wohl Kitten im Herbst 2020 geboren. (12.01.2023, 19:14) | ||
Simon Kirchberger: | Ich habe außer den weißen Löwen niemanden in Erinnerung, der vor kurzem gezüchtet hat. Außer Beauval vielleicht, da kommt aber die Katze in Leipzig her, wäre also auch blöd… (12.01.2023, 18:33) | ||
cajun: | Wer hat denn gezüchtet und hätte einen passenden Kater abzugeben? Oder wären die in Neunkirchen eingestellten Magdeburger Nachzuchtkater nicht auch potentielle Kandidaten? Ok, wäre eine "weiße" Zuchtlinie.....will man ja eigentlich nicht mehr.... (12.01.2023, 10:22) | ||
Simon Kirchberger: | Ein Schelm, wer dabei Böses denkt;) Nein im Ernst, der Gedanke kam mir auch schon, aus dieser sehr unglücklichen Sache das bestmögliche rauszuholen. Dann wären unsere Gedanken und Befürchtungen von vor ein paar Wochen umsonst…:) (11.01.2023, 21:54) | ||
Gudrun Bardowicks: | Dann hoffe ich mal, dass man sich jetzt um einen unterartreinen südafrikanischen Löwen für die Leipziger Nachzuchtweibchen bemüht. (11.01.2023, 21:37) | ||
Simon Kirchberger: | Das ging schnell: der Allwetterzoo hat gepostet, dass der männliche Junglöwe an einer akuten Gehirnhautentzündung verstorben ist. Der Erreger wird aktuell untersucht, um eine Gefährdung der Leipziger Weibchen auszuschließen. (11.01.2023, 21:00) | ||
cajun: | Die Pressemitteilung zum Neustart im Allwetterzoo: "Neues Löwenrudel im Allwetterzoo Münster Ein Kater und zwei Katzen, der Allwetterzoo Münster freut sich wieder ein Löwenrudel haben zu dürfen. „Alle Tiere sind noch recht jung und haben das dritte Lebensjahr noch nicht erreicht. Insbesondere bei unserem Kater Sulla ist das deutlich zu sehen, seine Mähne wir sich in den nächsten Monaten noch deutlich entwickeln.“, freut sich Senior Kurator Marcel Alaze über die neuen. „Wir haben also einen regelrechten Neustart mit Löwen hier bei uns.“ So ist die zuletzt alleinlebende Katze Tahama mittlerweile gut in ihrem neuen Domizil in Skopje, Nordmazedonien, angekommen und lebt dort gemeinsam mit einem ebenfalls schon älteren Kater zusammen. Rund 5 Jahre ist es her, dass der damalige Löwenkater Jarah verstorben war. „Wir freuen uns sehr, endlich wieder einen Kater zu haben. Mit seiner Mähne ist er nochmal imposanter als die Mädels“, ist Tierpfleger Alexander Dietrich schon gespannt auf die zukünftige Arbeit mit den Großkatzen. „Es scheint sich aber um einen eher gutmütigen Kater zu handeln. Zumindest wirkt er in den ersten Tagen sehr ruhig und entspannt.“ Sulla, benannt nach dem römischen Politiker Lucius Cornelius Sulla Felix, geboren um 138 v. Chr., kam, wie damals schon Jarah, aus dem dänischen Tierpark Givskud Zoo – Zootopia, wo er am 12. Mai 2020 geboren wurde. Die beiden Katzen Juma und Jasira, geboren am 7. März 2021, stammen aus dem Zoo Leipzig. „Es handelt sich hier um ein Geschwisterpaar. Was uns dabei besonders freut: Theoretisch haben wir mit den Tieren eine genetische Basis, die uns das Züchten erlaubt“, blickt der Kurator Alaze optimistisch in die Zukunft. „Bis es so weit sein könnte, wird es aber noch dauern. Da die Tiere aber noch recht jung sind, haben wir hier keine Eile. Wichtiger ist es sowieso, dass sich die Tiere in den kommenden Wochen und Monaten als Rudel organisieren und aneinander gewöhnen.“ Artenschutz Das derzeit vom Löwen besiedelte Gebiet macht etwa acht Prozent seines historischen Verbreitungsgebiets aus. Die IUCN schätzte die Anzahl geschlechtsreifer Löwen für 2014 auf 23.000 bis 39.000 Individuen. Die Großkatze wird von der IUCN in die Gefährdungskategorie Vulnerable (gefährdet) eingestuft. Es gibt jedoch Meinungen, dass die Tiere als Endangered (stark gefährdet) gelten müssten. Das hat den Hintergrund, dass es teils starke regionale Unterschiede in den Beständen gibt. So gilt die Löwenpopulation in Westafrika, die 2011 als genetisch von südostafrikanischen Löwen abweichend beschrieben wurde, als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered). Der Asiatische Löwe, dessen aus einigen hundert Tieren bestehender Bestand auf den Gir-Nationalpark und angrenzende Gebiete in Indien beschränkt ist, gilt trotz wachsender Individuenzahlen als stark gefährdet. In einigen großen Schutzgebieten Ost- und Südafrikas scheint die Zukunft der großen Katze jedoch bislang gesichert. Nach Einschätzung der IUCN ist der weltweite Löwenbestand von 1993 bis 2014 um 43 Prozent zurückgegangen. In stichprobenartig ausgewählten Subpopulationen nahmen die Bestände in vier südafrikanischen Ländern (Botswana, Namibia, Südafrika, Zimbabwe) sowie in Indien in dieser Zeit sogar zu, in den weitaus meisten Ländern des derzeitigen Verbreitungsgebiets, und zwar in solchen mit hoher Bevölkerungsdichte, jedoch um 60 Prozent ab; in zwölf afrikanischen Ländern ist der Löwe in neuerer Zeit (recently) ausgestorben, in sieben weiteren, vorwiegend westafrikanischen Ländern möglicherweise ausgestorben. Hauptursachen für den Rückgang sind neben Lebensraumzerstörungen direkte Verfolgung, insbesondere durch Viehhalter, die giftkontaminierte Kadaver auslegen, sowie der Verlust der Nahrungsbasis aufgrund von Wilderei für den zunehmend kommerzialisierten Handel mit „Buschfleisch“. Eine weitere wachsende Bedrohung für Löwen ist die Gewinnung von Körperteilen für die traditionelle Medizin in Afrika und Asien. Hinzu kommt eine teilweise unzureichend reglementierte Trophäenjagd. Ein weiteres Problem sind Krankheiten wie Staupe, die in extremen Klimaperioden aufgrund von Co-Infektionen mit einzelligen Babesien für erhebliche Teile eines Löwenbestands tödlich verlaufen kann, sowie Rinder-Tuberkulose, für die insbesondere kleine, isolierte und deshalb zur Inzucht neigende Löwenpopulationen anfällig sind." Quelle: https://www.allwetterzoo.de/de/Ueber-den-Zoo/News/news_221209-neues-loewenrudel/ (12.12.2022, 09:05) | ||
Tim Sagorski: | ...mal abgesehen vom bunten Durchmischen der Unterarten mit dem "gemeinen Zoo- und Zirkuslöwen" hat man in Münster, aus meiner Sicht, auch verpasst, die Außenanlage im Leerstand umzubauen und zu erweitern. Die Innenanlagen finde ich, nach deren Erweiterung, ja sehr gelungen, die Freianlage ist aber noch immer ein Schwachpunkt des Zoos (genau wie die der Giraffen) (08.12.2022, 08:54) | ||
Simon Kirchberger: | Das kann man nur hoffen. Ich finde es eben schon seltsam, wenn man jahrelang kein Zuchtbuch einführt, mit der Begründung es gebe zu wenig Unterartreine Tiere für eine Zucht. Und wenn man sie jetzt hat (und ja auch das Zuchtbuch) dann schmeißt man die Unterarten wieder wild durcheinander? Das mit den westafrikanern bleibt spannend, hoffentlich finden sich da noch mehrere, die UA ist ja akut vom verschwinden bedroht... (07.12.2022, 22:30) | ||
cajun: | @Simon: ich habe schon vor Jahren immer gehört, das die Givskuder Löwen als Zuchtiere empfohlen werden, stelle mir aber die gleichen Fragen wie du. Vielleicht ist es mittlerweile opportun alle Löwen mit ost- und südafrikanischen Wurzeln zu mixen aufgrund der letzten Studien... wer weiß?! In französischen Zoos und in Belgien soll es ja durchaus Westafrikanische geben, wenn man die letzten Meldungen so liest. (07.12.2022, 22:10) | ||
Simon Kirchberger: | Heute wurde das Rätsel um die beiden weiblichen Nachzuchten aus Leipzig vom letzten Jahr gelöst: Sie sind nach Münster umgezogen. Damit ist auch klar, mit wem der neue Kater aus Givskud züchten soll... Allerdings verwundert mich das schon etwas, weil ich der Meinung war, dass im neuen Löwen-Zuchtbuch nur Unterartreine Löwen gezüchtet werden sollen. Und der Kater aus Dänemark ist das wohl nicht, außer es gibt neue Informationen von denen nur das Zuchtbuch, passenderweise in Givskud, was weiß? Wo man doch die Herkunft der Leipziger Löwen so hervorhebt, da die Eltern beide relativ direkt von Wildfängen abstammen... Hier nochmal der kurze Text: https://www.zoo-leipzig.de/artikel/loewenpaar-kigali-und-majo-wieder-unter-sich-nachwuchs-ist-fluegge-geworden-1363/ (07.12.2022, 19:32) | ||
cajun: | Die jungen Löwinnen aus GE konnten vermittelt werden: "Löwennachwuchs zieht nach Ungarn Die drei jungen Löwinnen Jamila, Kumani und Malaika, die vor gut einem Jahr in der ZOOM Erlebniswelt geboren wurden, sind in den ungarischen Zoo Veszprem gezogen. Sie werden dort gemeinsam mit anderen jungen Löwinnen in einem neu gegründeten Rudel leben. Die Drei wurden im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) vermittelt. Das EEP koordiniert den Austausch von Tieren für den Erhalt der genetischen Vielfalt in europäischen Zoos. Um sie auf die Reise vorzubereiten, wurde schon einige Tage zuvor eine Transportkiste ins Gehege gestellt, die von den jungen Löwinnen neugierig erkundet wurde. Der Umzug verlief problemlos, Jamila, Kumani und Malaika sind wohlbehalten in Ungarn angekommen. „Die unerwartete Geburt im Oktober 2021 war für uns alle eine große Freude. Umso schwerer fällt der Abschied“, sagt Heiko Janatzek, Kurator der ZOOM Erlebniswelt. Da der Zoo Gelsenkirchen dauerhaft keinen Platz für sechs Löwen hat, war die Abgabe unumgänglich. „Wir freuen uns aber, dass der Zoo Veszprem alle drei Junglöwen aufnimmt und sie so zusammenbleiben können“, so Janatzek. Mutter der drei Löwinnen ist die 5-jährige Fiona, Vater der 10 Jahre alte Löwe Bantu. Seit ihrer Geburt am 8. Oktober 2021 haben sich Jamila, Malaika und Kumani gut entwickelt. Wie die Tierpflegerinnen und Tierpfleger berichten, ist Kumani sehr neugierig und erkundet die Welt. Malaika ist eine sehr entspannte Löwin, die sich gerne bei ihrem Vater Bantu aufhielt. Und Jamila ist von allen dreien die vorsichtigste Löwin. Die Namen der Jungtiere stammen aus dem Afrikanischen. Jamila bedeutet „Die Schöne“. Sie hatte nach der Geburt auffällig weißes Fell, das nach und nach dunkler wurde. Malaika heißt „Engel“ oder „Guter Geist“, da die Löwin sich bei den Tierpflegerinnen und Tierpflegern sehr entspannt und ruhig verhält. Mit Kumani („Das Schicksal“) schließlich wollte das Tierpflegerteam ausdrücken, wie sehr es sich über die Geburt der Jungtiere freute." Quelle: https://www.zoom-erlebniswelt.de/presse-2022/loewennachwuchs-zieht-nach-ungarn/ (04.12.2022, 15:14) | ||
cajun: | Nebeninfo aus dem Artikel: Münster hat einen neuen Löwenkater erhalten und hat theoretisch wieder eine Zuchtperspektive. "Männliche Löwen haben den Park verlassen Die beiden jungen männlichen Löwen, die GIVSKUD ZOO – ZOOTOPIA seit einiger Zeit vom Rudel des Parks getrennt hat, sind nicht mehr im Park. Einer wurde in einen anderen Zoo geschickt, während der andere eingeschläfert wurde. Das Zusammenstellen von Löwenrudeln in Zoos ist ein größeres Rätsel. Löwen sind große Raubtiere, man kann sie also nicht beliebig zusammenbringen. Dann riskieren sie einen Kampf und töten sich einfach gegenseitig. Zugleich sind Afrikanische Löwen eine gefährdete Art, mit der gezielt gezüchtet werden muss, um eine gesunde Population zu erhalten. Aus diesem Grund verbringt der Biologin und Kurator von GIVSKUD ZOO – ZOOTOPIA, Kim Skalborg Simonsen, viel Zeit mit den Raubtieren. Er ist der Zuchtkoordinator für die Art in der internationalen Zuchtkooperation der Zoos und arbeitet hart daran, die Löwen so zu platzieren, dass sie in Bezug auf Wohlbefinden, Zucht und Genetik am besten platziert sind. "Wir hatten diese zwei männlichen Löwen, die wir hier im Park nicht halten konnten. Sie wurden von ihrer eigenen Mutter aus dem Rudel geworfen, was für Löwen ein völlig natürliches Verhalten ist. Für den einen hat der Park einen Platz in einem anderen Zoo gefunden, den anderen kann er nicht wegschicken. Deshalb müssen wir ihn einschläfern", sagt der Kurator. Verantwortung für das Wohl der Tiere Der eine Löwe wurde in den Zoo Münster in Deutschland geschickt, wo er Teil des Rudels sein und für die Zucht verwendet wird. Der andere wurde eingeschläfert, da es nicht möglich war, einen Platz für ihn zu finden. - Löwen sind sozial und wir denken, dass es für einen männlichen Löwen schlecht ist, alleine zu bleiben. Deshalb haben wir uns entschieden, ihn einzuschläfern, wenn sein Bruder abreist", sagt der Kurator und fügt hinzu: "In Europa gibt es einen Überschuss an männlichen Löwen. Wir können nicht kontrollieren, welches Geschlecht geboren wird oder wie viele Löwen von Jahr zu Jahr Platz haben und brauchen. Aber wir entscheiden uns dafür, unsere Löwen züchten zu lassen, obwohl wir wissen, dass das Risiko besteht, dass wir keinen Platz für die überschüssigen Männchen finden. Es werden ungefähr gleich viele Männchen und Weibchen geboren, aber es gibt fast immer mehrere Weibchen in einem Rudel. Deshalb gibt es zu viele Männchen. Aber wir glauben, dass es für das Rudel wichtig ist, Jungtiere zu erleben, weil es ihr natürliches Verhalten stimuliert. Und wenn wir nicht züchten, riskieren wir, dass es mit der Zeit zu wenige Löwen gibt. Pläne für die Löwen des Parks Im Rudel im Safarigebiet des GIVSKUD ZOO – ZOOTOPIA gibt es sowohl Weibchen als auch drei junge Männchen. Diese jungen Männchen können nicht mit einem neuen Männchen zusammengebracht werden, das könnten nur junge Weibchen. Und sie müssen kurz vor der Geschlechtsreife sein, bevor das getan werden kann. "Wir wollen nicht riskieren, neue große Männchen zu holen, die die großen Jungen töten können. Wir müssen uns also ein wenig Geduld haben. Es ist eine große und komplizierte Aufgabe, ein gutes Löwenrudel zusammenzustellen, aber wir arbeiten weiter und hoffen, dass die Arbeit in naher Zukunft Früchte tragen wird", sagt der Kurator." Quelle:https://www.givskudzoo.dk/da/nyheder/hanloever-vaek-fra-parken/ Übersetzung: Zoopresseschau (29.11.2022, 13:32) | ||
Simon Kirchberger: | @cajun: das stimmt natürlich, nach allem was ich über das neue Löwen-Zuchtbuch gehört habe, soll das ja nur Unterartreine Löwen umfassen. Und dann wäre das schon nicht verkehrt, nicht mehr mit Hybriden zu züchten. Aber, da geb ich dir Recht, kann man natürlich auch erstmal verhüten und dann trotzdem zusammenführen... (08.10.2022, 12:41) | ||
cajun: | In Emmen verlief die Einführung des neuen Katers nicht ganz ruckelfrei. Nachdem erst die vier erwachsenen Katzen den "Neuen" relativ rauh empfingen, ist nun eine Löwin bei den Auseinandersetzungen getötet worden. (07.10.2022, 22:24) | ||
cajun: | @Simon: es züchten doch einige Zoos mit afrikanischen Löwen ohne Unterartstatus. Und selbst wenn nicht, ist das doch kein Hindernis weibliche und männliche Löwen zu vergesellschaften. Verhütung gehört ja leider überall dazu. Weshalb also die große neue Anlage nicht dichter besetzen.. ?! (07.10.2022, 22:20) | ||
Simon Kirchberger: | Die beiden Brüder in München sind Hybrid-Löwen aus der Hagenbeck-Zucht und ich meine mich zu erinnern, dass bei einer Zucht auch auf Unterarten geachtet werden soll... Und Julian hat in der Aussage Recht, dass vom Tierpark immer geplant war, erst nach dem Tod der beiden ein neues Rudel aufzubauen. Die sind ja auch "schon" 11 Jahre alt. Die Pläne können sich aber natürlich ändern... (30.09.2022, 08:38) | ||
cajun: | @Julian: Weshalb müssten die Löwenbrüder getrennt werden, wenn zwei Löwinnen hinzu kommen? (29.09.2022, 22:29) | ||
Julian Mayzlin: | Ich glaube nicht dass sie nach München gehen, da dort die zwei Brüder leben welche auch nicht getrennt werden sollen laut Tierpark Direktor. (29.09.2022, 21:48) | ||
cajun: | Man könnte jetzt mal spekulieren wohin die Katzen gehen. Wuppertal hat Leerstand und nur noch zwei alternde Kater, dazu, wie unten beschrieben, Osnabrück. Macht Münster überhaupt weiter mit der alten Anlage? Hat nicht ggf auch München Interesse mit der neuen Anlage? Wer hätte gedacht das soviel Löwenplanstellen mal wieder zu besetzen sind.... (29.09.2022, 17:54) | ||
cajun: | Die Jungtiere des letzten Wurfes verlassen nun wie angekündigt Leipzig: "Bye, bye, Kossi - Löwenkater lebt jetzt in Schweden Der 1,5 Jahre alte Löwenkater Kossi hat den Zoo Leipzig in Richtung Boras in Schweden verlassen und ist gut in seiner neuen Heimat angekommen. Er soll dort Teil eines neuen Zuchtrudels werden. Auch seine Schwestern Yuma und Jasira werden den Zoo Leipzig noch im Herbst in Richtung eines anderen deutschen Zoos verlassen. In der Löwensavanne Makasi Simba verbleiben dann die adulten Löwen Kigali und Majo. Quelle: https://www.zoo-leipzig.de/artikel/bye-bye-kossi-loewenkater-jetzt-in-schweden-1334/ (29.09.2022, 17:49) | ||
cajun: | Ich bin gespannt @ W.Dreier. Neulich kam doch mal die Frage nach dem Zuchtbuch für afrikanische Löwen auf. Ich konnte mich nicht mehr erinnern... weiter unten im Thread die Antwort. Givskud koordiniert @Sacha. (11.09.2022, 22:31) | ||
W. Dreier: | @cahun: bin (fast) auf dem Wege dorthin - mal schauen. (11.09.2022, 15:53) | ||
cajun: | @W.Dreier: Bezugnehmend auf deine Postings zu den indischen Löwen in Prag, was sind denn da die Widrigkeiten mit der Zucht der importierten Tiere? (11.09.2022, 10:31) | ||
cajun: | In Osnabrück muss man sich langsam- ähnlich wie in Münster- Gedanken machen, wie es mit der Löwenhaltung weiter geht. Villeicht übernimmt man ja die drei Nachwuchskatzen aus Gelsenkirchen? "Löwe Amani verstorben Ende Juli mussten die Tierärzte im Zoo Osnabrück eine schwere Entscheidung treffen: Der Gesundheitszustand des Löwenkaters Amani hatte sich derart verschlechtert, dass sie ihn erlösen mussten. Bereits in den vergangenen Monaten war der 14-jährige Kater wegen seiner schlechten Nierenwerte und Veränderungen an seinen Augen in tierärztlicher Behandlung. Nachdem ein deutlicher Verlust an Muskelmasse sowie Erbrechen hinzukamen, entschloss sich das Team zu einer Narkose in Zusammenarbeit mit Experten für Nierenerkrankungen bei Großkatzen von der Vetmeduni Wien für eine genauere Untersuchung. Bedauerlicherweise wurden im Blut eindeutige Hinweise auf ein unumkehrbares Nierenversagen festgestellt. Die Entscheidung ein Tier einzuschläfern fällt den Veterinären nie leicht, jedoch stehen sie in der Verantwortung ihrer Schützlinge und entscheiden immer zum Wohle des Tieres. Den verbliebenen Artgenossen wurde die Möglichkeit gegeben, sich von Amani zu verabschieden. Der Körper des stattlichen Löwenmännchens wurde pathologisch untersucht, um Aufschluss über das Krankheitsbild zu erlangen. In der Wildbahn überleben 95 Prozent der Löwen das erste Lebensjahr nicht, das Höchstalter von Löwenkatern liegt in der Natur bei 16 Jahren. Im Zoo Osnabrück leben nun noch Löwenkatze Shaba (fast 22 Jahre) und die beiden Kater Mahiri und Kipangi. Amani, Kipangi und Mahiri wurden 2008 geboren und als Geschwister im Rudel aufgezogen." Quelle:https://www.zoo-osnabrueck.de/aktuelles/news/artikel/news-title/loewe-amani-verstorben-514/ (24.08.2022, 15:34) | ||
cajun: | Von der "ganzen Menge", nun einer weiniger...: "Männlicher Löwe wurde euthanasiert GIVSKUD ZOO - ZOOTOPIA hat bei den Löwen kein Zuchtmännchen mehr. Unangemessenes Verhalten gegenüber den anderen Löwen führte dazu, dass der Park gezwungen war, es zu töten. Normalerweise können die Gäste einen großen Löwenkater erleben, wenn sie durch die große Löwenanlage von GIVSKUD ZOO - ZOOTOPIA fahren. Aber zurzeit gibt es keinen Löwenkater in dem Bereich. "Leider mussten wir unseren Löwenkater töten. Wir hätten es gerne vermieden, da er relativ jung war und starke Gene hatte, daher hätten wir gerne ein großes Rudel mit ihm aufgebaut und wir hatten damit gerechnet, dass er für die nächsten Jahre hier im Park der Anführer des Rudels sein könnte. Aber durch sein unangemessenes Verhalten fühlten wir uns gezwungen, ihn aus dem Rudel zu nehmen, sagt Kim Skalborg Simonsen, Biologe und Kurator im GIVSKUD ZOO – ZOOTOPIA. Angriff auf seinen eigenen Nachwuchs Als der Löwenkater vor einigen Jahren im Park zum Zuchtmännchen wurde, konnte er problemlos mit den Löwinnen in der Anlage umgehen. Doch das ändert sich laut dem Biologen, und der männliche Löwe hat mehrmals seine eigenen Jungen angegriffen, obwohl sie nicht sehr groß waren. Gleichzeitig war er mehrmals mit den Weibchen aneinandergeraten, da diese ihre Jungen beschützen. "Dies sind große Raubtiere, die sich gegenseitig töten können, wenn sie zu Feinden werden. Und da das Männchen deutlich größer ist als die anderen, stellt es ein Risiko für das gesamte Rudel dar, wenn es aggressiv wird", sagt Kim Skalborg Simonsen und ergänzt: "Gleichzeitig stellt sich die Frage nach dem Wohlergehen des männlichen Löwen, die wir berücksichtigen müssen. Als er anfing, die anderen Löwen anzugreifen, mussten wir ihn vom Rudel trennen. Aber Löwen sind soziale Herdentiere, daher ist die Isolation für sie nicht optimal. Auch nicht für unseren männlichen Löwen, und wir wollen ihm kein Leben isoliert von den anderen Tieren bieten. Keine Möglichkeit, ihn weiterzuschicken Kim Skalborg Simonsen ist nicht nur Biologe und Kurator im GIVSKUD ZOO – ZOOTOPIA, sondern auch der Zuchtbuchführer für die Afrikanischen Löwen in der europäischen Zuchtkooperation, sodass er einen breiten Überblick darüber hat, welche Löwen sich in welchen Zoologischen Gärten und Tierparks befinden – und woher sie abstammen. Also prüfte der Biologe die Möglichkeiten, den männlichen Löwen an einen anderen Ort zu schicken, da dieser nicht in Givskud bleiben konnte. "Wir boten anderen Zoos die Möglichkeit, ihn zu übernehmen, aber aufgrund des unglücklichen Verhaltens bestand kein Interesse daran. Und das kann man an sich schon nachvollziehen, denn es birgt ein Risiko für den Rest des Rudels. Daher blieb als Lösung Euthanasie, sowohl um der Sicherheit unseres eigenen Rudels als auch um des Wohlergehens des männlichen Löwen willen. Mit der Tötung wird Kim Skalborg Simonsen nun die Möglichkeit prüfen, einen neuen männlichen Löwen in den Park zu bringen, damit die Arbeit am Aufbau einea großen starken Rudels fortgesetzt werden kann, damit die Zuchtarbeit mit den gefährdeten Löwen im GIVSKUD ZOO – ZOOTOPIA fortgesetzt werden kann." Quelle:https://www.givskudzoo.dk/dk/nyheder/loevehan-blev-aflivet/ Übersetzung: Zoopresseschau (03.02.2022, 16:54) | ||
cajun: | ' Ne ganze Menge Löwen in Dänemark....: "Zwei Würfe Löwenjunge geboren im GIVSKUD ZOO – ZOOTOPIA In diesem Winter wurden im GIVSKUD ZOO - ZOOTOPIA sieben Löwenjunge in zwei Würfen geboren - einer mit Zwillingen und einer mit Fünflingen. Der Winter hat zwei Geburten im Löwenstall von GIVSKUD ZOO - ZOOTOPIA beschert. Vor Weihnachten kamen Löwenzwillinge in dem Stall zur Welt, der sich neben der Anlage befindet, die die Gäste zu Fuß besichtigen können. Hier war es ein kleiner Wurf mit nur zwei Welpen, einem Männchen und einem Weibchen. Und nach Neujahr wurden in dem Stall, der zur großen Anlagen gehört, in denen Gäste mit dem Auto herumfahren, fünf Junge geboren. Diesmal waren drei Männchen und zwei Weibchen im Wurf. […] Beide Mütter sind erfahren und hatten bereits Welpen, daher können sie sich gut um die Kleinen kümmern, sagt die Tierärztin im GIVSKUD ZOO – ZOOTOPIA, Ditte-Mari Sandgreen. Junge allein mit Mutter In freier Wildbahn versuchen trächtige Löwinnen, sich vom Rudel zu entfernen, wenn der Zeitpunkt der Geburt näher rückt. Im GIVSKUD ZOO - ZOOTOPIA wird diese Praxis kopiert, indem trächtige Löwinnen vor der Geburt aus dem Rudel genommen werden, damit sie in Ruhe gebären können und damit die neugeborenen Jungtiere eine ruhige Zeit mit ihrer Mutter verbringen können. "Wir haben im Stall einen Sichtschutz aufgestellt, hinter dem Mutter und Nachwuchs ihre Ruhe haben können, fast wie eine kleine Höhle. Klar, dass die Mutter sich darüber freut, weil sie dadurch die Kontrolle darüber hat, wo sich die Jungen aufhalten, während sie die Umgebung im Auge behalten kann, sagt die Tierärztin. Erst wenn die Jungen größer werden, sollen sie sich mit den anderen Löwen im Park treffen. Will großes Löwenrudel aufbauen Die Geburt der Jungen ist ein freudiges Ereignis. In der Vergangenheit hatte GIVSKUD ZOO - ZOOTOPIA ein sehr großes Löwenrudel, aber aufgrund eines Generationswechsels gibt es derzeit nicht so viele Löwen. Stattdessen ist der Park dabei, ein neues starkes Rudel aufzubauen. Wir haben die Zuchtbücher für die Afrikanischen Löwen in der europäischen Zuchtkooperation und wollen die Zucht mit der bedrohten Art unbedingt verstärken. Daher ist es großartig, mehr Welpen zu haben, die in die züchterische Arbeit einbezogen werden können, und so können wir unser Rudel langfristig erweitern, erklärt die Tierärztin und fügt hinzu: "Obwohl Löwen soziale Rudeltiere sind, können Sie nicht einfach zufällige Tiere zusammenbringen. Um ein Löwenrudel aufzubauen, kann dies nur mit Hilfe von Geburten neuer Löwen geschehen. Deshalb sind diese neuen Triebe am Stamm wichtig. Insgesamt hat GIVSKUD ZOO - ZOOTOPIA 17 Löwen in zwei Ställen und Anlagen. In den Winterferien in Woche 7 [14.-20. Febr. 2022] können Gäste die neuen Löwenwelpen kennenlernen und einen Blick hinter die Kulissen des Parks werfen." Quelle:https://www.givskudzoo.dk/dk/nyheder/to-kuld-loeveunger-foedt-i-givskud-zoo-zootopia/ Übersetzung: Zoopresseschau (03.02.2022, 16:50) | ||
cajun: | Da kann man nur sagen: Gute,WEITE Reise :-) (wobei Dortmunder Löwennachzuchten auch auf den Phillipinen gelandet sind, Avilon Zoo, ich glaube da kamen die Bengalkatzen des TPs Berlin auch her?!?) "Zwei männliche Kopenhagener Löwen ziehen auf die andere Seite des Erdballs Bereits im März 2021 begannen die Vorbereitungen für die große Reise der beiden jungen Löwenmännchen am Dienstagmorgen. Es kommt selten vor, dass so große Tiere in Gebiete außerhalb Europas verschickt werden - aber in Neuseeland brauchten sie einen Schuss guter, frischer Gene für ihre Zoopopulation, und die können wir liefern! Später am Morgen reisten auch ihre beiden Schwestern nach Barcelona." Quelle: https://www.zoo.dk/s/nyheder/koebenhavnske-hanloever-flytter?language=da Übersetzung: Zoopresseschau Ich wäre weiterhin dankbar für eine Beantwortung meiner Frage vom 12.10.21. Hat jemand eine Idee dazu? (21.12.2021, 15:47) | ||
cajun: | Nach der Meldung der Nachzucht in GE (Dortmunder Kater, Katze aus Kolmarden, "Zoolöwen"), bin ich auf diese Info gestoßen. Da es nun ein Zuchtbuch für afrikanische Löwen gibt, kann man ja eigentlich nicht mehr "züchten, wie man will". Trotzdem ist es mir neu, dass in Givskud "so wichtige Gene" vertreten sind. Laut ZTL sind männliche Nachzuchten aus Basel nach DK gegangen, aber über passende Löwinnen finde ich nichts. So ganz erschließt sich mir die Strategie des EEP nicht....vielleicht kann mich da jemand aufklären? "Wichtige Löwenpaarung gelungen Die Arbeit zur Stärkung des Löwenrudels im GIVSKUD ZOO - ZOOTOPIA geht weiter. Zuletzt gab es eine weitere Paarung, die hoffentlich Ergebnisse bringen wird, damit wichtige Gene weitergegeben werden können. Der Herbst bot eine große Umstellung des Löwenrudels im GIVSKUD ZOO - ZOOTOPIA. Die Gruppen in der großen Anlage, in der die Besucher herumfahren, und der kleineren Anlage, in der die Besucher die Löwen durch eine große Glasscheibe erleben, wurden getauscht. "Unsere Löwin, die mit ihrem großen Sprößling von 2017 zusammen war, und unser ältester Wurf Junge von 2020 in der Anlage mit der Glasscheibe, sind auf die große mit dem Auto befahrbare Anlage des Parks gekommen. Hierhin geht auch unser Löwenkater. Das Weibchen ist wieder läufig und wir hoffen, dass sie und unser Männchen einen weiteren Wurf zusammen bekommen können. Er ist auch der Vater der drei Würfe, die wir letztes Jahr bekommen haben, und da seine Gene im Zuchtbuch der Löwen wichtig sind, hoffen wir auf einen weiteren Wurf von seiner Seite", sagt der Biologe und Kurator im GIVSKUD ZOO - ZOOTOPIA, Kim Skalborg Simonsen. Kim Skalborg Simonsen ist außerdem Zuchtbuchführer und EEP-Koordinator für Afrikanische Löwen in europäischen Tierparks und Zoologischen Gärten, die der EAZA angehören. Quelle:https://www.givskudzoo.dk/dk/nyheder/vigtig-loeveparring-lykkedes/ Übersetzung: Zoopresseschau (12.10.2021, 11:04) | ||
cajun: | Ich habe mich auch gefragt, ob die Zuchtpartner der "Weißen" in Pretoria und Johannesburg Tiere aus dem Bestand waren oder beim "Einzug" mitgebracht wurden. Ersteres wäre viel einfacher, da es eingewöhnte Exemplare gewesen wären. (10.05.2021, 13:00) | ||
W. Dreier: | @MM: dann geht das mit der (hohen) Zahl in Ordnung - habe eine Null unterschlagen , schaute nochmals nach, die Zeitung wurde schon ``entsorgt``. Im Netz fand ich in einer Zeitung (?) ``FUTURA`` Werte von 8 000 - 12 000 für 350 Farmen. (06.05.2021, 23:13) | ||
Michael Mettler: | @W. Dreier: Ich habe jetzt extra noch mal nachgeschlagen, ob ich mich für meinen Beitrag von heute Morgen verlesen habe - nein, in der NEUEN PRESSE hat die Zahl tatsächlich eine Null mehr: 11.000 Löwen. Erscheint mir bei 250-260 Zuchtfarmen auch realistischer, denn bei 1.100 Löwen wären es ja im Schnitt pro Farm nur knapp über vier Tiere. Ist es eigentlich sicher, dass die in Südafrika auf Farmen und in Zoos gehaltenen Löwen durchweg einheimischen Ursprungs sind bzw. zur "alten" Unterart krugeri gehören? (Die in dortigen Tierschutz-Auffangstationen sind es m.W. nicht unbedingt, aber mit denen wird ja wohl auch nicht gezüchtet und an Zoos weitergegeben.) Gibt es in SA keine Zoo- und Circuslöwen unklarer Abstammung? Und wenn doch, könnten solche in die Zucht "weißer" Löwen (siehe Parallelthread) eingeflossen sein? (06.05.2021, 22:14) | ||
W. Dreier: | Dazu eine Zahl , gerade in einem Kurzbericht in der ``Berliner Zeitung`` erschienen : ca 1 100 Löwen befinden sich in derartigen ``lion shows`` - und auch als ``Jagdbeute``.! (06.05.2021, 20:34) | ||
cajun: | Ach, jetzt macht es Sinn, weshalb das Thema in der Presse wieder hoch ploppt. Es gibt eine aktuelle Entscheidung die kommerzielle Haltung von Löwen in SA zu verbieten. South African Government announces their support to end the captive lion breeding industry in South AfricaMinister Barbara Creecyand the South African Department of Forestry, Fisheries and the Environment (DFFE) have courageously taken the crucial and long-awaited step towards changing the status quo of the commercial captive lion breeding industry in South Africa.Minister Creecyannounced on Sunday, 3 May 2021, that South Africawould no longer breed captive lions, keep lions in captivity, or use captive lions or their derivatives commercially. She has instructed her Department to put processes in placeto halt:•The sale of captive lion derivatives, including the appropriate disposal of existing lion bone stockpiles and lion bone from euthanised lions.•The hunting of captive bred lions.•Tourist interactions with captive lions, including, so-called voluntourism, cub petting, etc. “The [High-Level] Panel identified that the captive lion breeding industry poses risks to the sustainability of wild lion conservation resulting from the negative impact on ecotourism, which funds lion conservation and conservation more broadly, the negative impact on the authentic wild hunting industry, and the risk that trade in lion parts poses to stimulating poaching and illegal trade”, said Minister Creecy in her announcement.“In terms of captive lion and captive rhino breeding, where there were majority and minority recommendations, and having applied my mind, we will be adopting the majority recommendations on these issues”, the Minister said, which were supported by 62.5% of the High-Level Panel (HLP). The Department will be initiating processes to implement these majority recommendations(see Appendix 1).In implementing the majority recommendations, the HLP proposes (full text in Appendix 1 below):•Development of minimum standards for the welfare and well-being of captive lions.•Development of minimum standards for health and safety in the workplace for workers at captive lion, including mitigating the risks of zoonotic disease transmission.•A policy decision to prohibit trade in lion bones and derivatives.•An immediate moratoriumon issuing of permits for hunting of captive bred lions.•Immediate amendment of permit conditions to exclude activities, such as tourist interactions. •Immediate amendment of permit conditions to prohibit breeding and require the sterilisation of lions toprevent further breeding.•No issuing of new captivity permits.•Enhancement ofmechanisms to prevent and avoid stimulating illegal trade in lion derivatives from captive facilities.•Establishment of an independent committee to formulate a process for theethical and humane euthanasia of captive lions and disposal of their carcasses. https://bloodlions.org/wp-content/uploads/2021/05/Blood-Lions-Statement-May-2021.pdf (06.05.2021, 15:27) | ||
cajun: | Ich frage mich wieviel die täglich fressen... 11.000 Tiere.... uups. Gab es nicht die Initiative das zu verbieten.. wie hieß die Doku doch gleich.. Blood Lions..?!? https://bloodlions.org/ (06.05.2021, 15:09) | ||
Michael Mettler: | Laut einer heutigen Tageszeitungsmeldung (NEUE PRESSE) gibt es in Südafrika etwa 260 kommerziell betriebene Löwenfarmen mit einem Gesamtbestand von geschätzt 11.000 (!) Tieren, die zu touristischen und jagdlichen Zwecken gehalten und gezüchtet werden (u.a. für Erinnerungsfotos mit Löwenbabys). (06.05.2021, 08:19) | ||
cajun: | @Michael Mettler: Wusste ich. Wir haben, ich glaube getrieben von Diskussionen über Mähenngröße- Färbung,- Ausdehnung verschiedener Löwenpopulationen, es gründlich durchgekaut. Aber so deutlich habe ich es selten gesehen. Bauchfalten sind ja auch im südlichen Afrika ab und an zu beobachten. Das Tier auf dem Bild erinnert mich gleichzeitig an ein "Patterson" - Exemplar. :-) . (28.01.2021, 21:06) | ||
Michael Mettler: | @cajun: Der Westafrikanische bzw. Senegallöwe wird doch eher dem "Nordlöwen-Komplex" zugerechnet, also den Asiaten und dem Berberlöwen nahe gestellt, da trägt man überall gern (aber offenbar nicht konsequent) Bauchfalte. Nur dass sie beim Berber von der Bauchmähne verdeckt werden (worden sein) soll. (28.01.2021, 20:00) | ||
cajun: | Mensch, der Michael Mettler hat immer tolle (Foto-) Quellen: Schaut euch mal den Löwen (Benin, Westafrika) an. Fast wie ein Inder. Mit Bauchfalte und kurzer Mähne. https://www.africahunting.com/media/lion-benin-wildlife.48173/ (28.01.2021, 17:30) | ||
Adrian Langer: | Ich glaube, dass ist gerade jetzt noch schwerer zu realisieren. Es ist ja anscheinend immer noch nicht geklärt, ob es nun nur noch drei Löwenarten gibt. (13.10.2019, 20:21) | ||
Oliver Muller: | Weiß jemand, ob es Pläne gibt, ein EEP für Afrikanische Löwen einzurichten? (13.10.2019, 11:49) | ||
Michael Mettler: | Ich habe mir kürzlich die Säugetierbände jener Ausgabe von "Brehms Tierleben" zugelegt, die zwischen 1911 und 1918 von Ludwig Heck maßgeblich überarbeitet wurde danach noch mehrfach nachgedruckt wurde. Kann ich übrigens aus zoohistorischer Sicht sehr empfehlen, da viele Fotos aus dem Berliner und dem Londoner Zoo stammten und eine ganze Menge Raritäten abgebildet sind. Heck war in Berlin eine Art Löwensammler und wollte dem Publikum einen Überblick über die verschiedenen Formen des Löwen bieten, von denen ja zu seiner Zeit noch etliche Wildfänge verfügbar waren. Insofern kannte er aus eigener Anschauung noch Löwen verschiedenster Populationen in Afrika und Asien, und es ist wirklich interessant, was er über deren Merkmale schreibt. U.a. unterschied man damals noch zwischen dem Indischen Löwen (goojratensis) und dem Persischen Löwen (persica). Letzteren bezeichnet er als den damals am besten bekannten asiatischen Löwen, als kleinste aller Löwenrassen und mit einer mächtigen Mähne ausgestattet, die wie beim Berberlöwen den ganzen Bauch bedeckte. Über die Indischen Löwen heißt es dagegen, dass sie von stattlicher Größe seien (ein genannter Kater war deutlich größer als ein Berberlöwe) und von ihnen voll und schwach bemähnte Kater ebenso wie mähnenlose in den selben Gebieten vorkämen; die Form goojratensis soll auf Grundlage mähnenloser Kater beschrieben worden sein. Bei den Afrikanern beschreibt Heck den Senegallöwen als kleiner als den Berberlöwen und den schwach bemähnten Somalilöwen als kleinste afrikanische Form. Kap- und Abessinischer Löwe sollten hingegen durch besondere Größe und die jeweils ausgeprägte Bauchmähne auffallen, der Massailöwe durch hochbeinigen, leichten Körperbau. Vergleicht man diese Beschreibungen damit, welche Populationen heute zu welchen Unterarten zusammengefasst werden, dann fällt auf, was für unterschiedliche Phänotypen innerhalb bestimmter Unterarten nach aktueller Sichtweise vorkamen. Ist zwar off-topic, aber auch beim Tiger findet sich ähnlich Bemerkenswertes. So berichtet Heck über den Pelzhandel, dass das Fell des "nördlichen" Tigers (gemeint sind nach damaliger Sichtweise offenbar Amur- und/oder Mandschutiger ) die höchsten Preise erzielte, während das Fell des koreanischen Tigers "sehr schön, aber klein" und viel weniger wert sei. Nach heutiger Sicht gelten Amur- und Koreatiger immerhin trotz solchen Größenunterschiedes als gleiche Unterart. (12.07.2016, 12:39) | ||
Nikolas Groeneveld: | Es werden halt einfach zu viele Löwen auf diesem begrentzen Raum, die dann keine Ausweichmöglichkeiten haben außer das Schutzgebiet zu verlassen. (17.06.2016, 12:36) | ||
Nikolas Groeneveld: | Die Indischen Löwen bräuchten wirklich ein weiters Schutzgebiet. In einer Dokumentation habe ich mal gehört das man schon befürchtet dass die Löwen sich auf Kühe als Nahrung umgestellt haben, und in Zukunft nur noch Kühe reißen. (17.06.2016, 12:28) | ||
Nikolas Groeneveld: | http://www.welt.de/vermischtes/article156274736/Menschenfressende-Loewen-kommen-in-Zoo.html (17.06.2016, 12:24) | ||
Michael Mettler: | @th.oma.s: Zu "meist" würde mich eine Statistik interessieren... Der Einfachheit halber habe ich einen früheren Beitrag kopiert: "Auf ARTE lief dieser Tage eine Doku über Indische Löwen in Gir, da habe ich doch gleich mal mit Argusaugen auf die berühmte Bauchfalte geachtet. Mein Eindruck: Das variiert von Tier zu Tier. Ein Altersmerkmal kann es nicht sein, denn man sah sowohl einen jungen, noch fast mähnenlosen Kater mit Falte als auch einen adulten ohne. Erwachsene, Junge führende Katzen mal mit, mal ohne Falte. Und die Form einer vorhandenen "Bauchwamme" ist auch noch unterschiedlich: Mal hängt das hintere Stück am weitesten herunter, mal das mittlere, mal ist sie stark ausgeprägt, mal kaum. OK, für die 75-Prozent-Regel mag das als typisches Merkmal durchgehen, aber wenn ich mir die geringe genetische Vielfalt der Unterart vor Augen halte, würde ich eigentlich ein einheitlicheres Aussehen vermuten." (Eintrag vom 22.07.2008 zum Thema "Echte Berberlöwen in Zoos?") (22.05.2016, 17:56) | ||
th.oma.s: | Die "Nordlöwen" kann man meist an ihrer Bauchfalte erkennen. (22.05.2016, 12:19) | ||
Tim Meschke: | Gibt es bei den Löwenunterarten denn eigentlich irgendwelche sicheren äußeren Unterscheidungsmerkmale? In der Rote Liste steht bei dem Asiatischen Löwen: Asiatic lions are genetically distinct from the lions of sub-Saharan Africa, although the difference is not large, being smaller than the genetic distance between human racial groups (Nowell and Jackson 1996). (http://www.iucnredlist.org/details/15952/0). (21.05.2016, 09:24) | ||
Hannes Lueke: | Arten- und Unterartenreine Zucht...ich liebe dieses Thema Auf die Taxonomie würde ich mich, sofern mir die "reine" Zuchht wichtig ist nie verlassen. Ich denke da immer an die Pfeligiftfrösche Dendrobates Tinctorius. Diese sind in Ihren Lokalformen was Größe und Färbung angeht so unfassbar variabel das einige farbformen zeitweise Artstatus hatten. Wenn mir der erhalt der Gene in reinform wichtig ist, dann darf ich mich doch nicht auf die Taxonomie verlassen weil diese sagt es sind vom Grundprinzip alle Tinctorius gleich. Dann muss ich auch ohne Unterart nach Herkunftsgebieten gehen. Das auf die Löwenzucht umzumünzen ist natürlich schwierig aber ich glaube meine Grundintention kann ich klar machen :-D (20.05.2016, 10:03) | ||
Sacha: | Davon habe ich eben auch erst vor etwa drei Wochen erfahren, als ich mich im Chaffee Zoo Fresno, Kalifornien, mit einem Tierpfleger unterhielt (und dachte erst, der hat keine Ahnung). Toll, da haben die (US-)Taxonomen ja grandios geforscht. Bis dann in einem Jahr oder zwei ein Kollege herausfindet, das im Genstrang ein Gen doch weiter nach links abdriftet und deswegen die Einteilung der Löwen-UAs erneut überarbeitet und bestimmt werden muss. Bis dahin haben aber etliche Zoos ihre "Nordlöwen" bzw. "Südlöwen" fleissig gekreuzt? (Ironie Ende) (20.05.2016, 07:56) | ||
th.oma.s: | Der US Fish&Wildlife Servie unterscheidet aktuell zwei existente Löwenunterarten P. leo leo (Asiaten, berber + Westafrikaner + Nordzentralafrika und P. leo melanochaita (Südafrika, Namibia bis Somaliland) https://www.fws.gov/endangered/what-we-do/lion/Lion_Final-.jpg siehe auch: https://openaccess.leidenuniv.nl/handle/1887/32419 (20.05.2016, 00:21) | ||
WolfDrei: | Na ja, "genetische Breite" : bei offensichtlich weniger als 30 Übriggebliebenen vor 100 Jahren ist das ja nicht so gewaltig - da ging es sogar dem Amurtiger genetisch etwas besser. (10.01.2016, 14:24) | ||
Michael Mettler: | Laut neuer Ausgabe der ZOOQUARIA hat Prag im vergangenen November 1,2 Asiatische Löwen aus Indien (Sakkarbaugh Zoo) importiert, um in den europäischen Bestand mehr genetische Breite einzubringen. Für das EEP werden dringend zusätzliche Halter gesucht. Die frühere Regelung, dass Asiaten nur an Halter vermittelt werden, die nicht gleichzeitig afrikanische Löwen im Bestand haben, wurde zwischenzeitlich aufgehoben. (10.01.2016, 11:22) | ||
Stefanie Fischer: | Hallo, hat jemand zufällig das Zuchtbuch/EEP für asiatische Löwen? Würde gerne die Nürnberger Löwen Keera und Thar zurückverfolgen. (17.07.2013, 11:52) | ||
Stefanie Fischer: | Ok, wir haben in der Schule immer Tundra und Hochgebirge getrennt betrachtet, schließlich kann man die "alpine" Flora und Fauna des Kilimandscharos schlecht mit Lappland vergleichen. (12.08.2012, 22:26) | ||
Michael Mettler: | Die Gebirgsregionen oberhalb der Baumgrenze sind in gewissem Sinne Rückzugsgebiete eiszeitlicher Tundraflora und -fauna (siehe z.B. in Europa die Verbreitung von Schneehasen und Schneehühnern in "eigentlicher" Tundra und in den Alpen). So weit ich weiß, dringen Leoparden auch im ostafrikanischen Hochland in alpine Regionen (also quasi "Gebirgstundren")vor und leben dort u.a. von Klippschliefern. (12.08.2012, 15:45) | ||
Liz Thieme: | Die Vegetationsgruppe auf Karten nennt sich "Tundra und Gebirgsvegetation". Der Leopard geht in diese Zone in den Gebirgen Zentralasiens. (12.08.2012, 15:28) | ||
Holger Wientjes: | Und in den alten Tarzan-Filmen kamen Löwen schliesslich auch im Regenwald vor... ! ;-) (12.08.2012, 15:14) | ||
Stefanie Fischer: | @Liz Thieme: Wo kommt der Leopard in der Tundra vor? (12.08.2012, 14:21) | ||
Oliver Jahn: | In der alten deutschen Kolonialliteratur werden Löwen als "auch im Wald vorkommend" sowohl für Togo, als auch für Kamerun beschrieben. Allerdings auch hier nicht als gewöhnlich, sondern als eher Ausnahme, trotzdem durchaus nicht als völlig untypisch. Nachtigal weist auf sie hin, von Pawel beschreibt sie, von Döring und von Puttkamer ebenfalls, alles Menschen, die sich längere Zeit dort aufgehalten haben. In diesem Zusammenhang wird die Hyäne sogar als "häufiger dort zu treffen" beschrieben. (12.08.2012, 12:00) | ||
Liz Thieme: | Da wir hier von LÖWEN reden und nicht von Unterarten, verallgemeiner ich mal die anderen großen Katzen auch weiterhin. Und denk den Faden von Michael mal weiter... wir kennen Tiger im: subtropischen Trocken- und Nadelwald, Regenwald, Mischwäldern und Laubwäldern. Im subtropischen Trockenwald kommt es auch mal zu Grasflächen ohne Bäume und er steigt auf bis Bhutan, wo die Vegetation teils recht spärlich ist wir kennen Leoparden im: tropischen Grasland, subtropischen Trocken- und Nadelwal, Halbwüsten-Buschland, Regenwald, Laubwäldern, teils auch Wüste, Busch- und Strauchland, mittlere Breite Grasland, Gebirgsvegetation und Tundra wir kennen Jaguare im: Regenwald, tropischen Grasland, subtropischer Trocken- und Nadelwald und Halbwüsten-Buschland wir kennen Pumas im: Regenwald, tropischen Grasland, Halbwüsten-Buschland, subtropischer Trocken- und Nadelwald, Tundra und Gebirgsvegetation, Nadelwald, mittlere Breite Grasland und teils Wüste Alle zeigen Wald in ihrem Bereich. Warum sollten das Löwen nicht auch tun? .... achja es gibt auch Fotos aus dem Kongo mit Löwen im Wald..... (12.08.2012, 10:14) | ||
Michael Mettler: | Hm, noch mal von einer anderen Seite aus betrachtet: Wenn wir unter "Wald" nicht bloß eine Ansammlung von Bäumen und Mangel an Sonne am Boden verstehen, sondern eher das Grundprinzip (dichte Vegetation, welche die betreffende Tierart weit überragt und die Sicht behindert), dann gibt es "Waldlöwen" durchaus auch in Landschaften, die wir als offene Savannen definieren. Ein Bekannter vor mir war vor Jahren im Grasland Nordkameruns. Er erzählte, dass das Gras dort saisonal so hoch steht, dass man nur vom Dach eines Ranger-Busses aus Ausschau halten konnte. Trotzdem lebten dort Löwen (Senegallöwen), die er auch selbst beobachten konnte. Also können Löwen unter solchen Bedingungen durchaus ihr Auskommen finden. Vielleicht jagen sie dann schlichtweg an Gewässerrändern und auf "Lichtungen" - diese Möglichkeit haben sie aber in "richtigen" Waldgebieten ebenfalls. Indische Löwen leben übrigens auch in Wäldern (wenn auch nicht in Regenwald), und zumindest Bengaltiger nutzen auch (Hoch-)Grasland als Lebensraum. Unsere Kenntnisse über frei lebende Löwen sind immerhin viel stärker durch die Populationen Ost- und Südafrikas beeinflusst als durch Beobachtungen von "Nordlöwen" - und das vermutlich auch deshalb, weil WIR Löwen in einer offeneren Landschaft nun mal viel einfacher beobachten können. Ob die dort gewonnenen Erkenntnisse (die ja auch schon nicht ganz einheitlich sind) aber wirklich auf alle Löwen übertragen werden können...? (12.08.2012, 09:20) | ||
Michael Mettler: | Hab mal bei Jonathan Kingdon als ausgewiesenem Kenner der afrikanischen Säugetierfauna nachgeschlagen, der als gebürtiger Afrikaner vielleicht weniger von den europäischen Lehrbuchmeinungen beeinflusst ist. In seinem "East African Mammals" erwähnt er, dass Löwen in ganz Afrika alle Vegetationstypen bewohnen "except most extensive forests" - mit Ausnahme der meisten (also nicht aller!) ausgedehnten Wälder. Genauere Angaben, wo es "Waldlöwen" gibt, macht er allerdings leider nicht. (11.08.2012, 22:17) | ||
Sven P. Peter: | Ich bleibe dabei, keine Art ist fest in einer Nische. Die Evolution hat nicht genau auf den heutigen Zustand hingearbeitet um diesen dann zu erhalten. Irgendwann wird es auch mal eine Zwischenstufe zwischen Braun- und Eisbär gegeben haben, welcher auch zu der Zeit eine bestimmte Nische besetzt haben wird. Würde diese Art heute leben, würden wir nie denken, dass aus diesen Tieren mal Packeisbewohner werden die duzende Kilometer am Stück schwimmen können. (11.08.2012, 20:27) | ||
Michael Mettler: | @Werner Schindler: Vielleicht weichen Löwen schlichtweg in jüngerer Entwicklungsgeschichte in Waldgebiete aus, weil es dort weniger Konflikte mit Ackerbauern und Viehzüchtern gibt als in der offenen Landschaft. Dieses Problem gab es in Zeiten, wo Löwen noch in (relativ) unberührter Savanne aus vollem Wildreichtum schöpfen konnten, eben nicht. Auch andere Tierarten nehmen ja für sie ursprüngliche fremde, teilweise sogar suboptimale Lebensräume in Kauf, um Verfolgung und Konkurrenz durch Menschen ausweichen zu können (z.B. Rotwild in Gebirgswäldern oder Przewalskipferde in der Halbwüste). Als die Vorfahren des Löwen Afrika erreichten, lebte dort m.W. bereits eine ganze Reihe anderer großer Katzenarten (z.B. Säbelzahnkatzen), so dass vielleicht nur noch die ökologische Nische in der Savanne frei war. Wie schnell eine Art dann "merkt", dass ein benachbarter Lebensraum durch Aussterben einer anderen Art frei wird, wäre eine spannende Frage. Zumal es durchaus sein könnte, dass der Wagemut, neues Terrain zu sondieren, individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein könnte und es somit eine Frage des Zufalls wäre, wann erstmals ein Löwe beschloss, Waldgebiete zu erkunden. (11.08.2012, 20:13) | ||
Werner Schindler: | Dass biologische Bestände nichts Beständiges sind, sondern dynamische Gefüge, sehen in unserem Kreis sicherlich alle so. Stetem Wandel unterworfen, mag es Evolution (über lange Zeiträume) oder auch einfach zunehmende Lebensraumzerstörung sein. Trotzdem sind viele Arten in bestimmte Lebensräume besonders eingenischt - was dort ihren Erfolg ausmacht - und kommen in anderen nicht gut oder gar nicht zurecht. @Michael Mettler und Sven Peter: Die Beispiele stimmen alle, sind auch mir bekannt. Trotzdem bleibt die Tatsache, dass die Verbreitung des Löwen Regenwaldgebiete weitestgehend ausspart. Es muss dafür maßgebliche Gründe und Unterschiede z.B. zum Tiger geben, auch wenn sie nicht so auf der Hand liegen. Wenn es anders wäre, läge die Frage nahe, warum sie nicht schon länger und in für sie besseren Zeiten den Regenwald besiedelt haben. Dass Löwen auch einmal in den Regenwald oder Randbereiche vordringen können, möchte ich keinesfalls in Zweifel ziehen. Dass sie sich zunehmend den Lebensraum Regenwald erschließen, wäre eine spannende, noch zu beweisende Entwicklung. @Liz Thieme: Es ist meine persönliche Meinung, dass ich bezüglich stationärem Löwenleben im Regenwald skeptisch bin. Da wollte und habe ich niemand anderes was in den Mund legen wollen. Wir scheinen auch einer Meinung zu sein, dass die NABU-Meldung bisher nur den Schluss zulässt, dass Löwen sich auch (mal) im Regenwald aufhalten. Was laut M. Mettler auch schon früher mitgeteilt wurde. Und wir sehen es beide so, dass der Lebensraum relativ wenig beschrieben ist (Dichte der Vegetation, was bedeutet "Trockenzeit", usw.). Es ist sehr verdienstvoll vom NABU, den ich nun wirklich bestens kenne, sich um den Naturschutz im biologischen Hotspot Äthiopien zu kümmern. Aber das muss in unseren Breiten auch verkauft werden, denn hier werden - oft mühsam - die nötigen Gelder eingeworben. Mit zwei Webervogelunterarten, einem neuen Tausendfüßler oder dem einzigen Loch der zwergäugigen Wühlmaus ist beim anzusprechenden Publikum kein Blumentopf zu gewinnen. Mit neuen Löwenvorkommen schon. Das schmälert die Verdienste und guten Absichten keinesfalls, aber es ist unumgänglicher Teil des Verfahrens und Pressetexte sind auch aus diesem Blickwinkel zu sehen. Uns besonders Interessierten obliegt es, die Fakten herauszufiltern. (11.08.2012, 19:23) | ||
Michael Mettler: | P.S. Nicht mal das Fehlen eines Fellmusters, das beim Löwen gern als Anpassung an das Jagen in offener Landschaft hingestellt wird, dürfte ein Problem sein. Mit dem Puma beweist ein anderer Großtierjäger, dass "Einfarbigkeit" und Leben in dichtem Wald kein Widerspruch sein müssen. Da ich es eh schon beim Namen genannt hatte: Auch Okapis (oder zumindest ihre Vorfahren) waren Savannenbewohner, bevor sie den Schritt in den Wald schafften. (11.08.2012, 13:38) | ||
Michael Mettler: | @Werner Schindler: Es ist bereits nachgewiesen, dass sich das Mähnenwachstum männlicher Löwen den klimatischen Bedingungen anpassen kann, meiner Erinnerung nach sogar beim selben Individuum, wenn es einen entsprechenden Standortwechsel durchmacht. Abgesehen davon wird die Mähne beim Streifen durch Unterholz stärker beansprucht und dadurch geringer gehalten. Die in älterer Literatur zu findende Angabe, dass Zoos und Circusse nur ungern Wildfang-Mähnenlöwen ankauften, weil deren Mähnen weniger prächtig waren als die der Zoostämme, weist ja ebenfalls darauf hin. Ansonsten wüsste ich nicht, weshalb ein Löwe bei nahezu identischem Körperbau und Nahrungsspektrum im Wald schlechter zurechtkommen sollte als ein Tiger, bei dem das doch sehr gut funktioniert. Insgesamt haben es Fleischfresser zumindest ernährungsphysiologisch leichter als viele Pflanzenfresser, von der Savanne in den Wald vorzudringen. Ob der Löwe eine Giraffe oder ein Okapi verdauuen muss, dürfte für seinen Organismus wenig Unterschied machen; ein auf Gräsernahrung spezialisiertes Huftier findet hingegen im Regenwald kein Auskommen. Das Vordringen von Tüpfelhyänen in den Wald könnte übrigens sogar ein Anreiz für Löwen sein, ihnen zu folgen. Immerhin reagieren Löwen auf Hyänenlaute (hat schon Grzimek nachgewiesen, in dem er frei lebende Löwen mit entsprechenden Tonbandaufnahmen an bestimmte Punkte lockte) und folgen ihnen, um die Möglichkeit des Beutediebstahls zu testen. (11.08.2012, 13:19) | ||
Liz Thieme: | Weder Sacha, noch Michael und ich haben ein Wort benutzt, dass ein stationäres Lebenn im Regenwald der Löwen betrifft. Es geht erstmal nicht um dauerhaft stationäre Löwengruppen, sondern einfach die Tatsache, dass sich Löwen auch (mal) im Regenwald aufhalten und dies nun fotografisch festgehalten wurde. Alles weiter muss nun geklärt werden. Nur kann man ja nichts klären, was nicht einen Anfang hat. Der Anfang waren die Dorf-Erzählungen, Schritt 2 die Fotos und nun geht man den Nächsten. Fressen müssen sie trotzdem in dem Gebiet.... Und außerdem hört die Evolution nicht auf. (11.08.2012, 11:37) | ||
Sven P. Peter: | Irgendwann müssen Tiere doch neue Lebensräume erobern. Und zu Anfang war wohl jede Tierart schlecht an den neuen Lebenraum angepasst und musste erst ein bisschen Entwicklung hinter sich bringen. Die Natur befindet sich nicht in einem IST-Zustand, sondern in ständigem Wandel. (11.08.2012, 11:30) | ||
Werner Schindler: | @Michael Mettler: Die alte, immer wieder spannende und oft überraschende Ergebnisse bringende Frage, inwieweit bzw mit welchen wechselnden Strategien Wildtiere sich verschiedene Umgebungen erschließen. Aber andererseits setzt "die Natur" auch wirksame Grenzen. Man wird vom Verhalten der Art A (Hyänen) nicht auf das Verhalten der Art B (Löwen) schließen können. Es gibt innerhalb von Arten sicherlich auch immer wieder Ausreißer, Pioniere oder Verjagte. Und so viele Chancen/Risiken (genetische kleine Veränderungen, die sich durchsetzen, Krankheiten, Aufzucht-, Balz- und Sozialbedingungen, Änderungen im Lebensraum, nachlassende oder steigende Verfolgung, gewollte und ungewollte Verschleppung, Witterungsunbilden, Populationsdruck der eigenen Art oder von Nahrungskonkurrenten, individuelle Eigenarten mit Erlernen neuer Strategien usw usw. Aber insgesamt gesehen scheint mir die Art "Löwe" für dauerhaftes Leben im dichten Regenwald wenig angepasst, wäre dort bei regelmäßigem Vorkommen auch schon näher belegt. Als äußeres, sekundäres Merkmal fällt mir beispielsweise die dicke Löwenmähne ein, für Regenwaldtiere wohl nicht gerade typisch. Wobei ich selbst einschränken muss, dass regional auch mähnenlose Löwen geläufig sind (z.B. im Tsavo, wobei in dem bekannten Spielfilm mit V.Kilmer über die beiden historischen Menschenfresser-Löwen diese unzutreffenderweise mit Mähne dargestellt worden). (11.08.2012, 09:37) | ||
Michael Mettler: | Dass Löwen (und Tüpfelhyänen) auch den zentralafrikanischen Regenwald "besuchen", ist schon im vor über zehn Jahren erschienenen Begleitbuch zur BBC-Doku "Wildes Afrika" zu lesen gewesen. Fotografisch dokumentiert (durch Kamerafallen) waren damals allerdings laut Buch offenbar nur die Hyänen, diese aber immerhin "tief im Herzen des kongolesischen Urwalds". Wenn Hyänen so weit vordringen, warum dann nicht auch Löwen...? (10.08.2012, 23:40) | ||
Werner Schindler: | Das Gebiet kenne ich nicht. Den NABU und seinen Einsatz für das Gebiet in allen Ehren, aber irgendwie werte ich die Pressemitteilung ein wenig defensiver. Es ist zwar die Rede von "Löwen" und "die Tiere", aber belegt wurde laut Mitteilung doch nur ein Weibchen, oder? Es ist auch nicht erkennbar, ob es sich um eine dauerhafte Ansiedlung handelt (in welcher Größe?) oder "nur" ein Streifgebiet wandernder Löwen. Dass Löwen der lokalen Bevölkerung bekannt sind, ist in beiden Fällen erklärlich. Weiter unten in der Pressemeldung ist auch von einem Migrationsgebiet "in der Trockenzeit"(?) die Rede. Wandernde Tiere nehmen bekanntermaßen Habitate an, die wenig dem eigentlichen Lebensraum entsprechen. Ich glaube (bisher) nicht, dass Löwen in größerer Zahl im Regenwald dauerhaft ansässig sind. In der Überschrift ist auch nur von einer Regenwaldregion die Rede, das lässt Spielraum. Wir sehen ja z.B. auch Maisfelder oder Feldhecken nicht als Habitat unserer Luchse an, obwohl sie auf ihren weiträumigen Wanderungen dort nicht selten durchlaufen oder auch rasten. (10.08.2012, 23:28) | ||
Michael Mettler: | Mit dem Tiger beweist immerhin eine vergleichbar große Katze, wie gut ein großer Pirschjäger in Wäldern zurechtkommt... (10.08.2012, 23:15) | ||
Liz Thieme: | Die Bewohner der Region kennen die Löwen ja. Es ist nur jetzt der erste wissenschaftliche Fotobeweis. Und mich wundert das eigentlich nicht so, dass sie in Wäldern unterwegs sind. Die Frage ist auch wie dicht der Bodenbewuchs dort ist. Trotzdem sieht es irgendwie schon deplaziert aus. Geändert werden muss halt die Jagdstrategie, aber wie du schon sagst, sind andere Rudel mit "besonderen" Techniken bekannt, je nach Umwelt eben. (10.08.2012, 21:39) | ||
Michael Mettler: | Sehr interessant, aber so neu sind Nachrichten über Löwen im Regenwald gar nicht. So soll der Rückgang der Ostafrikanischen Bongos und der Abbottducker in den Bergwäldern Kenias auf dort angesiedelte Löwen zurückzuführen sein. Mal anders gefragt: Warum auch sollten Löwen NICHT in Waldgebieten leben können? Schließlich sind und waren sie auch andernorts in der Lage, einzeln (Wüstenlöwen in der Kalahari) oder als Paar (überliefert für Berberlöwen und Kaplöwen) statt im Rudel jagen zu können, der Wald liefert gute Deckung zum Anpirschen, und übermächtige Konkurrenz gibt es auch nicht. Hm, das erinnert jetzt an die Diskussionen um Waldservale und Waldmanule ;-) (10.08.2012, 17:53) | ||
Sacha: | Vielen Dank Liz für diese interessante Info. Bei mir ist da gleich die Frage aufgetaucht, warum in Äthiopien die Löwen (auch) im Regenwald leben. Abdrängung durch menschliche Besiedlung? Manko an Beutetieren in der Savanne? Und was jagen diese Löwen nun im Regenwald? Oder sind sie jetzt sogar auf den Geschmack von Kaffee gekommen? (kleiner Scherz). Ich bin jedenfalls gespannt, wieviel davon die Forscher rausfinden werden. Das Biosphären-Reservat Kafa ist übrigens gar nicht mal so klein. Mit 7601 qkm ist es (wenn "hectars" nicht mit "acres" verwechselt wurden) etwa halb so gross wie der Serengeti Nationalpark in Tansania. (10.08.2012, 17:04) | ||
Liz Thieme: | PM vom NABU: >NABU dokumentiert erstmals Löwen in afrikanischer Regenwaldregion - Tennhardt: Löwenfonds für ein friedliches Miteinander zwischen Mensch und Tier geplant Addis Abeba/Berlin (ots) - Dem NABU ist es gelungen, erstmals Löwen in Regenwäldern zu dokumentieren. Im Rahmen seiner Projektarbeit in Äthiopien konnte der NABU ein Löwen-Weibchen im UNESCO-Biosphärenreservat Kafa, einem Regen- und Bergnebelwaldgebiet, beobachten und fotografieren. Bisher konnte der laut Roter Liste der IUCN als gefährdet eingestufte Afrikanische Löwe nur außerhalb von Regenwäldern dokumentiert werden. "Wir freuen uns über den erstmaligen Nachweis und möchten nun das Verhalten der Tiere in dem ungewöhnlichen Lebensraum untersuchen", erklärte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Der NABU plant zudem, einen Fonds zum Schutz der in Kafa lebenden Löwen einzurichten, der die lokale Bevölkerung im Fall von Übergriffen auf Haustiere unterstützt und entschädigt. Der bevorzugte Lebensraum des Löwen ist die Savanne. Nach bisher vorherrschenden Kenntnissen halten sich Löwen nicht in feuchten Wäldern auf. Das konnte der NABU jetzt widerlegen. Das Vorkommen von Löwen im Südwesten Äthiopiens im Kafa-Biosphärenreservat konnte immer wieder von der dort lebenden Bevölkerung beobachtet werden. Um der Frage nachzugehen, ob es wirklich Löwen im Kafa-Biosphärenreservat gibt, führte der Wildtier-Fotojournalist Bruno D'Amicis im Auftrag des NABU Anfang 2012 eine Foto-Expedition durch. Nach Kenntnissen des NABU gelang es ihm damit erstmals, die Tiere in einem Regenwaldgebiet zu dokumentieren. Das Kafa-Biosphärenreservat zeichnet sich durch seine afromontanen Regen- und Bergnebelwälder aus, die als Ursprungsregion für Arabica-Kaffee gelten und neben dem wilden Kaffee Heimat für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten sind. Da der Süden Äthiopiens als wichtige Migrationsroute für Löwen zwischen Ost- und Zentralafrika gilt, wird angenommen, dass die Tiere die Region in der Trockenzeit durchziehen. In ganz Afrika gibt es nach Experten-Schätzungen nur etwa 23.000 bis 39.000 Löwen, in Äthiopien nur noch 1.000 bis knapp 1.500 Tiere. Ihre Verbreitung und ihr Bestand sind in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen. Gründe sind der Verlust und die Verkleinerung ihres Lebensraums durch die zunehmende Bevölkerung und die Abnahme wilder Beutetiere. Aufbauend auf die Schutzstrategie für den Löwen für das östliche und südliche Afrika wurde Anfang diesen Jahres von der zuständigen Behörde, der Ethiopia Wildlife Conservation Authority, ein nationaler Aktionsplan verabschiedet, um die Lebensbedingungen für den gefährdeten Löwen in Äthiopien zu verbessern. Der NABU setzt sich seit 2006 für den Erhalt der Wildkaffeewälder in Kafa ein und hat die Regierung bei der Einrichtung des Kafa-Biosphärenreservats federführend unterstützt. Seit 2009 führt der Verband in der Region ein Großprojekt zu Wald- und Klimaschutz im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative des Umweltministeriums durch und unterstützt zudem das Schutzgebiet bei der Öffentlichkeitsarbeit und dem Aufbau von Managementstrukturen.< (10.08.2012, 16:44) | ||
Michael Mettler: | Und hier eine der Bildtafeln aus Schneiders Artikel. Die am kontrastreichsten gefleckten Junglöwen auf den Fotos stammten nahezu alle aus den Würfen einer Löwein namens Daua. Ob dieser Name auf ihre Herkunft schließen lässt (ein Tierfanglager von Fa. Ruhe befand sich in Dire Daua im heutigen Äthiopien), bleibe mal dahingestellt. Manche Jungtiere zeigten eine stärkere, andere eine geringere Tendenz der Anordnung der Flecken zu streifenartigen Strukturen. Daua brachte aber daneben auch sehr hell gezeichnete Nachzucht. Interessant sind auch die Farbfotos eines Löwenfötus' im Alter von 83 Tagen im selben Artikel. Kopf, Flanken und Schenkel zeigen Fleckung, Nacken und Körperoberseite hingegen eine schwarze Streifung, die (noch) nicht zu Einzelflecken aufgelöst ist und eher an die simple Streifung eines Zebras oder einer Streifenhyäne erinnert als an die eines Tigers, der ja am Rumpf eher Doppelstreifen bzw. breite Streifen mit hellen Einschlüssen zeigt. (21.07.2012, 08:58) | ||
Michael Mettler: | Hier der Londoner Löwe Victor (Panthera leo senegalensis). Kam als Geschenk des Sultans von Sokoto (äußerster NW Nigerias) nach England. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich auch beim gesuchten Löwen Simba um einen senegalensis handelte, ist ja zumindest hoch. (21.07.2012, 08:48) | ||
Michael Mettler: | @Sven: Ich denke, da müssen wir nicht die Marozi-Legende bemühen. In älterer Literatur finden sich nicht wenige Fotos junger und jugendlicher Löwen mit starker Fleckung, wobei in manchen Fällen vielleicht auch ein zu kontrastreiches Schwarzweiß-Foto dazu beigetragen haben mag, dass das Tier auf dem Bild stärker gefleckt wirkte als in natura (nur ein Verdacht). Ich habe eben nur mal drei Werke aus dem Bücherschrank gezogen, die mir dazu spontan einfielen: In "London Zoo from old Photographs 1852-1914" ist ein jugendlicher Westafrikanischer Löwe abgebildet, den der Zoo 1890 erhielt. Leider sind Teile seines Körpers verdeckt bzw. abgeschattet, aber der Rest lässt an Flanke, Schenkeln und Schwanz eine sehr ausgeprägte, dunkle Musterung erkennen. In Joy Adamsons "Frei geboren" zeigen die Fotos der Löwin Elsa und ihrer Geschwister, die aus dem Norden Kenias stammten, ebenfalls ein starkes Fellmuster, das bei Elsa offenbar lange erhalten blieb. Und im "Zoologischen Garten", Bd. 20, veröffentlichte Karl Max Schneider den Artikel "Von der Fleckung junger Löwen", der auf der reichlichen Nachzucht der Leipziger "Löwenfabrik" aus fast 25 Jahren und rund 100 Vergleichsfellen beruhte und in dem u.a. Löwenwelpen abgebildet sind (auch farbig), die man mit ihrer dunklen Zeichnung glatt für junge Leoparden halten könnte. Schneider erwähnt zwar eine große Bandbreite der Zeichnungsintensität bei Junglöwen (ockerfarben, grau, braun oder schwarz), aber im Überfliegen fand ich keinen Hinweis, dass er Letzteres für ungewöhnlich hielt - also war es wohl zu seiner Zeit bei Zoolöwen relativ normal. Da es ja individuell etwas verschieden ist, wie lange Löwen ihre Jugendfleckung bzw. Reste davon behalten (Schneider nennt als Extrembeispiel eine zehnjährige Leipziger Löwin, die noch immer schattenhafte Querlinien auf dem Rücken trug), dürfte somit auch der Anblick gemusterter Halbwüchsiger auch in dieser Zeit nicht unbedingt ungewöhnlich gewesen sein. Zu dem eventuellen Berliner Löwen kann ich allerdings nichts beitragen, Zooführer aus dieser Zeit besitze ich nicht (die wären vielleicht am ergiebigsten). (20.07.2012, 23:42) | ||
Henry Merker: | An einen Marozi hatte ich auch zuerst gedacht, bevor ich das Bild gesehen habe. Allerdings sollen diese ja eher gepunktet, denn gestreift sein, wie man hier sehen kann: http://www.allmystery.de/dateien/mt60363,1265676107,marozi02.jpg Darum glaube ich nicht so recht, dass wir es hier mit einem Marozi zu tun haben. Da das Tier sehr wahrscheinlich aus dem Tschad kommt, ist fraglich, ob der Marozi auch von daher passen würde, da diese ja eher Bergwälder bewohnen sollen. Zwar dürfte es auch dort durchaus auch Wälder gegeben haben - vielleicht auch jetzt noch? -, doch ist es trotzdem fraglich, ob dieses Gebiet Marozi-Gebiet ist.... (20.07.2012, 23:26) | ||
Henry Merker: | Aufgrund Grundlage des Erscheinungsjahres und dem Areal, in dem sich die im Buch beschriebene Reiseroute befunden hat, könnte mit "Sultan Mohammed" Mohammed al-Senussi gemeint sein, welcher der Neffe und Vasall von Rabih as-Zubayr war. Besagter Mann herrschte bis 1900 im Gebiet des Tschadsee - wo ja auch die Expedition lang führte - und setzte im nördlichen Bereich seines Herrschaftsgebietes, das so viel ich weiß sowohl vom Osmanischen Reich als auch vom khedivischen Ägypten unabhängig war, den schon oben genannten Mohammed al-Senussi (Dieser hat tatsächlich auch etwas mit dem Gründer der Senussiya, die in Lybien eine wichtige Rolle gespielt und seit dem Sturz von Gaddafi wieder hat, zu tun.) ein, der immerhin bis 1911 in diesem Gebiet lebte und auch herrschte. Besagtes Gebiet ist auf dieser Karte recht gut zu erkennen: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Egypt_and_neighbors_1880_map_de.png&filetimestamp=20111102215949. Da Rabih neben dem als "Herrschaft Rabihs" auf der Karte eingezeichneten Areal gut zu erkennen ist und Rabih zudem die ebenfalls zu sehenden Reiche Wadai, Baguirmi und (Karnem-)Bornu erobert hat, kämen je nach Systematik für dieses Tier folgende Unterarten in Frage: nubica, senegalensis, azandica oder leo. Im Artikel über die Haltung von Großkatzen im Zoo Berlin im Bongo wird für diesen Zeitraum auf jeden Fall die Haltung von nubica- und auch roosvelti-Löwen genannt, was dann auch passen würde..... Wobei das jetzt wohl weniger zur Aufklärung der Fragestellung beigetragen haben dürfte.... (20.07.2012, 23:18) | ||
Sven P. Peter: | Ich würde sagen beides. In Hinsicht auf den Marozi wäre es auf jeden Fall interessant. (20.07.2012, 22:43) | ||
Michael Mettler: | @Sven: Eigentlich ist doch weniger die streifenartige Anordnung des jugendlichen Fleckenmusters ungewöhnlich als die starke Pigmentierung der Zeichnung, oder? (20.07.2012, 22:38) | ||
Sven P. Peter: | Ein Freund hat mich vor kurzem angeschrieben mit einer Frage zu einem Löwen aus Berlin. In der Hoffnung, dass hier (und auch im Nachbarforum) jemand mehr dazu weiß: "Hallo Sven, ich hätte da mal eine Frage, da du dich ja mit Zoos auskennst. Ich habe vorhin in dem alten Buch "Vom Kongo zum Niger und Nil" ein sehr interessantes altes Photo entdeckt, das einen halbzahmen subadulten Löwen mit scheinbar recht starker streifenartiger Zeichnung zeigt: http://www.archive.org/stream/vomkongozumniger01adol#page/n346/mode/1up Es scheint dass eben jener Löwe "Simba" irgendwann in den Zoo nach Berlin gekommen ist. Weißt du wo man da mehr darüber erfahren könnte? Ich habe selbst mal im ganzen Buch geschaut, da steht nix. Zumindest nichts über das anscheinend ungewöhnliche Muster, nur dass die Löwin ein Geschenk von einem Sultan namens Mohammed war." (20.07.2012, 20:20) | ||
Michael Mettler: | In einer der Studien zu Löwen-Unterarten wurde doch gemutmaßt, dass auch der Berberlöwe jene Bauchfalte haben könnte, die für den Asiatischen Löwen als typisch betrachtet wird, nur dass sie beim Berber durch die Bauchmähne verborgen sei. Nun hat der hannoversche Berber-Kater Chalid noch keine volle Bauchmähne, also habe ich mal einen Blick auf seinen Bauch geworfen - schwer zu beurteilen, ob man das als Falte bezeichnen kann (siehe Foto). Andererseits ist der Kater natürlich derzeit im Winterfell, und die Unterwolle macht Konturen weicher. Die Katze Naima zeigt nichts dergleichen; Binta war wegen Nachwuchses hinter den Kulissen, so dass ich sie nicht begutachten konnte. (05.03.2011, 21:39) | ||
Henry Merker: | Das kann durchaus auch ein Grund für den Namen des Staates sein... (02.02.2011, 16:46) | ||
Michael Mettler: | Laut Wikipedia gehört der Norden Sierra Leones zur Guineasavanne und damit zum Lebensraum des Senegallöwen. Mit dem "Löwengebirge" (= sierra leone) war vielleicht ursprünglich die Gebirgslandschaft im Osten des Landes gemeint? Vielleicht sieht die aber in ihrer Silhouette auch nur wie ein Löwengebiss aus... (02.02.2011, 14:19) | ||
Henry Merker: | Meines Wissens gehört(e) auch Sierra Leone zum Regenwaldgebiet; und irgend wie muss ja dieser Bereich zu seinem Namen gekommen sein...es sei denn, man hat Leoparden oder andere Tiere mit Löwen verwechselt.... Möglicherweise hat sich Burroughs bei der Beschreibung der Menschenaffen, bei denen Tarzan aufgewachsen sein soll, auf Berichte über die Bili-Affen berufen, da diese Tiere laut ihm - meiner Erinnerung nach - genauso groß gewesen sein sollen wie Gorillas und einiges der Beschreibung des Verhaltens der Tiere auf besagte Bili-Affen zutrifft, aber ich weiche vom Thema ab.... (02.02.2011, 13:20) | ||
Michael Mettler: | So, die Quelle habe ich wiedergefunden, aber in Bezug auf die Löwen ist sie weniger deutlich als auf die Hyänen: Es handelt sich um das Begleitbuch zur BBC-Doku "Wildes Afrika". Da heißt es über den afrikanischen Urwald: "Auch Löwen und Hyänen sollen gelegntlich in den Wald kommen, sind aber nur sehr selten zu entdecken." Und eine Seite weiter: "Hyänen, von denen man annahm, sie seien ausschließlich auf die Savanne beschränkt, wurden vor kurzem von 'Kamerafallen' tief im Herzen des kongolesischen Urwalds fotografiert." Leider ohne weiterführende Quellenangaben oder gar Bild... Die englische Originalversion des Buches erschien 2001, "vor kurzem" wäre also wohl gleichbedeutend mit "um die Jahrtausendwende". (02.02.2011, 12:47) | ||
Michael Mettler: | ... und zwar mit EINZELN lebenden Löwen, das spricht für ihre Anpassung an die Jagd in waldigem Lebensraum (und in einem Fall auch in der Wüste) :-D (02.02.2011, 12:28) | ||
Henry Merker: | An die Variante mit dem Galeriewald hatte ich schon gedacht....genauso wie an das Beispiel mit dem "Aberdare-Löwen"..... Der einzige mir bekannte Nachweis scheint mir doch Edgar Rice Burroughs in seinem Buch "Tarzan bei den Affen" zu liefern, wo sich Tarzan regelmäßig mit Löwen auseinandersetzt ;) (02.02.2011, 10:27) | ||
Michael Mettler: | @Henry Merker: Das könnte auch aus irgendeinem Galeriewald in der Savanne stammen... "Waldlöwen" gibt es ja auch in den Aberdares in Kenia, und in die Hochlandwälder vordringende Löwen sollen ja den Restbestand des Ostafrikanischen Bongos stark gefährden. Aber der Fotofallen-Hinweis, den ich im Kleinkatzen-Thread erwähnt habe, bezog sich auf den Regenwald Zentralafrikas. Muss mal nach der originalen Formulierung suchen. (02.02.2011, 00:35) | ||
Henry Merker: | Kleinkatzenthread: Löwen im Regenwald: Könnte man dieses Bild als Beweismaterial ansehen? http://www.arkive.org/lion/panthera-leo/image-G16404.html Allerdings weiß ich nicht, wo das Bild aufgenommen worden ist... (02.02.2011, 00:21) | ||
th.oma.s: | schönes foto von den abessinsichen löwen: http://www.google.de/imgres?imgurl=http://farm1.static.flickr.com/68/206681639_06985820ae.jpg&imgrefurl=http://www.flickr.com/photos/juliedermansky/206681639/&usg=__qxBoTriwPKWX1Qg-V-GTJftNLTI=&h=382&w=500&sz=108&hl=de&start=74&zoom=1&itbs=1&tbnid=mF2or4Yfxo5xYM:&tbnh=99&tbnw=130&prev=/images%3Fq%3Daddis%2Bababa%2Bzoo%26start%3D63%26hl%3Dde%26sa%3DN%26ndsp%3D21%26tbs%3Disch:1%26prmd%3Divnsm&ei=yjlHTbPsBcvwsgbUk4nxAg (31.01.2011, 23:40) | ||
Michael Mettler: | Angesichts des unten von th.oma.s erwähnten Wanderverhaltens männlicher Löwen und der Tatsache, dass das heutige Gesamtverbreitungsgebiet der Art vor allem durch menschlichen Einfluss zerstückelt wurde, erhebt sich ohnehin die Frage, ob das Unterartenmodell beim Löwen überhaupt funktioniert oder es nicht vor "Erfindung" der Unterarten einen relativ regelmäßigen Genaustausch zwischen heute weit voneinander entfernten, weil stark geschrumpften Populationen gab und z.B. die "missing links" zwischen Berber- und subsaharischen Löwen schlichtweg ausgerottet wurden, bevor man sie klassifizieren konnte. (31.01.2011, 20:49) | ||
Henry Merker: | Dann gibt es folgende Varianten: a) Man sollte doch nicht allzu sehr auf die Beschriebung von Unterarten aus diversen Quellen achten- insbesondere, wenn es um die Beschreibung der "Bemähnung" geht; man könnte dann schnell falsch liegen. Aber das hatten wir ja schon - siehe die Tafel, die Liz eingestellt hat. Und, es sei darauf hingewiesen, dass im Zoo Berlin ein Kater aus dem Sudan im Bestand war, der wiederum nur spärlich bemähnt war... b) Die Form roosvelti ist nicht nur in dem angegebenen Bereich vor. c) Die Bezeichnung roosvelti ist ein Synonym zu nubica; nubica damit unter Umständen ein Synonym zu leo (?)... Wie dem auch sei: Auffallend ist doch schon, dass man immer wieder versucht ist, die Unterartzugehörigkeit bei Löwen an der Mähne auszumachen...wider besseren Wissens :( ... (31.01.2011, 20:40) | ||
Michael Mettler: | Ich habe eben in die beiden Bücher von Berggren geschaut: Simba stammte aus der Gegend von Juba im südlichen Sudan. Und er hatte schon als jugendlicher Kater eine sehr ausgeprägte Bauchmähne - wie übrigens auch vier der acht Kater im Zoo von Addis Abeba zu Zeiten der Studie. (31.01.2011, 19:53) | ||
Henry Merker: | Dann sollten es tatsächlich nubica-Löwen sein bzw. (teilweise) von solchen abstammen... (31.01.2011, 19:04) | ||
Michael Mettler: | @Henry Merker: Laut Artikel wurden die ersten Löwen (2,5 Tiere) nach der Zoogründung 1948 im südwestlichen Teil Äthiopiens gefangen. Dabei wird auf eine Karte verwiesen, die das Ursprungsgebiet zeigen soll - allerdings ist dort der NORDwestliche Teil Äthiopiens schraffiert, also wiederum eine Merkwürdigkeit. So oder so läge das Ursprungsgebiet aber nicht in den Bale-Bergen, sondern auf der anderen Seite des Afrikanischen Grabenbruches. Damit wäre eine Unterartgleichheit mit den Löwen des Sudans nicht auszuschließen (FALLS überhaupt eine Reinzucht erfolgte). Von dort stammte z.B. der Kater Simba, den Sigvard Berggren als Jungtier erwarb und der eines der Gründertiere des Zoos von Boras war - leider zusammen mit (höchstwahrscheinlich) nicht-sudanesischen Löwinnen. Ein früheres Löwenpaar des hannoverschen Zoos entstammte übrigens dieser Zucht. (31.01.2011, 18:11) | ||
Henry Merker: | Wow, doch so erkenntnisreich..... Unter der Voraussetzung, dass die Tiere reinrassig sind, dürften sie der Form roosvelti angehören, da sie ja laut des von dir zusammengefassten Artikels dem Berber- und Kaplöwentypus entsprechen sollen. Und dies trifft, folgt man dem hier schon erwähnten Artikel über die Großkatzenhaltung (vor 1945) des Zoo Berlins (erschienen im aktuellem Bongo), eben nur auf diese Form zu... Vom Typus her entspricht der Löwe, der in der Zootierliste als roosvelti abgebildet ist, der Form nubica! [Immer mit dem Vorbehalt, dass man diese Formen als eigenständige UA anerkennt.] Da die roosvelti-Löwen in den Balebergen (in Höhen bis zu 4000 m) und im Babille-Schutzgebiet südlich von Harrar (in Höhen von 1000 bis 1780 m) vorkommen [bzw. vorkamen?], können sie nur dann zu den Berberlöwen gerechnet werden, wenn man gleichzeitig auch die Form nubica als Synonym des Berberlöwen ansieht... (31.01.2011, 17:38) | ||
Michael Mettler: | @Maik Schilde: Die Bergmannsche Regel ist artübergreifend konzipiert (s.u.), müsste also auch dann gelten, wenn der nordafrikanische Elefant zu cyclotis gehört(e). @Henry Merker: Der besagte Artikel von Tefera enthält so fundamentale Erkenntnisse wie die, dass sich der Löwenkater von der Katze durch eine Mähne unterscheidet und die Jungtiere anfangs gefleckt sind.... Laut Artikel passen die 20 Löwen des Addis Ababa Zoo zu den Beschreibungen des Berber- und des Kaplöwen, gehen aber auf Wildfänge aus Äthiopien zurück und könnten somit auch massaicus, nubica oder roosevelti sein, aber auch eine ganz andere Unterart oder gar Hybriden, obwohl sie auch zusammen mit den marokkanischen Palastlöwen die letzten überlebenden Berberlöwen darstellen könnten und wie dieser im Freiland ausgestorben sind. Alles klar....? ;-) Der Artikel ist von 2001, kann also nicht als Ergebnis der viel späteren Leipziger "Expedition" gelten. (31.01.2011, 16:07) | ||
Maik Schilde: | Hallo MM: Nun die Bergmannsche Regel trifft im Allgemeinen schon zu auch auf die von Ihnen auggeführten Art. Sie besagt, dass die Körperoberfläche eines größeren Tieres propotional kleiner ist zur Körpermasse des Tieres als bei einem kleinen Exemplar. Mit anderen Worten, kleine Tiere verlieren mehr Energie durch ihre größere Körperoberfläche als große Tiere. Das natürlich auf Insel zum Teil andere Faktoren noch eine Rolle spielen dürfte ja bekannt sein. Und der Hinweis zu den nordafrikanischen Elefanten: Ich weiß nicht, wie viele Fossilien von diesen gefunden worden um eine Aussage über die Größe zu treffen. Höchstwahrscheinlich gehörten sie aber nicht zu L. africana sondern eher zu den L. cyclotis. (31.01.2011, 14:56) | ||
Henry Merker: | Ja, es gibt schon Ergebnisse, die in dem Artikel "Phenotypic and reproductive characteristics of lions (Panthera leo) at Addis Ababa Zoo" von Melaku Tefera veröffentlicht worden sind. Leider ist dieser nicht zugänglich bzw. abrufbar... (29.01.2011, 10:35) | ||
th.oma.s: | gibt es denn eigentlich informationen zu den ergebnissen der untersuchungen zu der leipziger "äthiopien - expedition" ? (29.01.2011, 09:57) | ||
cajun: | zum Kaplöwen, zwar nicht aktuell, aber "wissenschaftlich" und "museal": http://www.nws-wiesbaden.de/coll010.html (28.01.2011, 23:46) | ||
Michael Mettler: | Ich wollte eben mal nachschauen, von wann die Bergmannsche Regel eigentlich ist (1847), denn der Witz ist ja, dass in der alten Systematik vor "Einführung" der Unterart z.B. alle Löwenformen als getrennte Arten betrachtet wurden, so dass es oft gar keine "Möglichkeit" gab, Angehörige der selben Art in verschiedenen Klimazonen vorzufinden... Aber die Regel soll auch art- und sogar gattungsübergreifend gelten. Damit wird sie m.E. allerdings als Konstante noch fragwürdiger, man betrachte nur mal das in Wikipedia aufgeführte Beispiel der Pinguine: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kogeographische_Regel Hier wird elegant unter den Teppich gekehrt, dass der kleinste Pinguin NICHT der Galapagos-, sondern der weit südlicher lebende Zwergpinguin ist und zu den südlichsten Pinguinen nicht nur die beiden Riesenformen, sondern eben auch kleine Arten wie Adelie- und Zügelpinguin gehören. Vielleicht lassen sich genauso viele Beispiele finden, die gegen die Bergmannsche Regel sprechen, wie solche, die sie bestätigen. Und es ist in der B.R. auch nicht nur von Breitengraden die Rede, sondern von kühleren Regionen, womit durchaus auch Höhenmeter gemeint sein können. Da auch der Braunbär ein beliebtes Beweistier für die B.R. ist: Der Alpenbraunbär müsste demnach eigentlich eher größer als sein Tieflandverwandter sein, bekannt ist er aber als kleinste Form. Für den Löwen als beliebtes Prestige-Jagdobjekt würde sich noch die Frage anbieten, ob seinerzeit überhaupt repräsentative Maße für eine ganze Population im Atlas und am Kap aufgenommen und überliefert wurden. Großwildjäger dürften vor allem die größten Exemplare geschossen und vermessen haben, und Bauern, die ihr Vieh schützen wollten, hatten bei der weniger selektiven Jagd vermutlich nicht unbedingt ein Bandmaß dabei. Mag also sein, dass Ausnahmeexemplare die Literaturangaben bestimmt haben, ohne dass es eine Statistik gab, wie hoch der Anteil solcher Prachtstücke an der Gesamtpopulation war. (28.01.2011, 17:55) | ||
Sacha: | @MM: Danke, alles klar. (28.01.2011, 17:04) | ||
th.oma.s: | zur bergmannschen regelbeim löwen: wobei ja der berberlöwe letztendlich auch in historischer zeit nicht unbedint die nördlichste form gewesen ist... @Henry Merker: ja unter diesem doch sehr theoretischen aspekt haben Sie recht. (28.01.2011, 16:34) | ||
Michael Mettler: | @Sacha: Nee, siehe Link im Beitrag vom 20.1.11. (28.01.2011, 16:08) | ||
Sacha: | @MM: Also "Raubkatzen" von Briggs & Briggs? (28.01.2011, 15:41) | ||
Michael Mettler: | @Sacha: Das musst du die Forscher fragen... Ich habe die Info doch auch nur aus der besagten Studie. @Maik Schilde: Die Bergmannsche Regel trifft aber auch nicht immer zu, schließlich gibt es noch weitere einwirkende Faktoren wie Nahrungsangebot usw. So finden sich z.B. in Äquatornähe sowohl die kleinsten als auch die größten Elefanten Afrikas, und die ausgestorbenen Elefanten Nordafrikas waren kleiner als die z.B. des Sudans. Das Kap-Bergzebra soll kleiner sein als das dem Äquator nähere Hartmann-Bergzebra, der Polarwolf der kanadischen Inselwelt ist kleiner als der südlicher lebende Timberwolf, nordeuropäische Rothirsche sind kleiner aus südosteuropäische. Waldkaribus sind größer (oder zumindest voluminöser) als europäische Waldrentiere, obwohl sie auf vergleichbarer geografischer Breite leben. Größe und Größe sind zudem manchmal sehr relativ. Das Spitzbergen-Ren ist klein, weil es sehr kurze Beine hat. Ludwig Heck schreibt über den Kaplöwen, dass dieser im Vergleich zum Atlaslöwen "größer und höher gestellt" war, also längere Beine hatte. Das passt nun wieder weniger zu einer kälteadaptierten Form, weil durch lange Beine die Wärme abstrahlende Körperoberfläche in Relation zur Masse vergrößert wird. Wenn ich die Bergmannsche Regel richtig verstanden habe, wäre aber beim Kaplöwen eher ein kompakter Körperbau zu erwarten gewesen. Nun passt sich eine Lebensform nicht von heute auf morgen an ein neu von ihr besiedeltes Gebiet oder veränderte Lebensbedingungen im alten Areal an. Wir sind zwar alle mit Schulweisheiten aufgewachsen, dass dieses und jenes Körpermerkmal eine Anpassung an Lebensraum und -lebensweise sei, wurden aber dabei nicht darauf hingewiesen, dass dieser Anpassungsprozess wahrscheinlich in vielen Fällen noch gar nicht abgeschlossen ist, weil die Lebensbedingungen auf der Erde in der Stammesgeschichte nun mal alles andere als stabil waren und sind und manche Art vielleicht noch lange auf "unpraktischen" Körpermerkmalen "sitzen bleibt", weil schlichtweg bisher die Zeit und die "erlösende Mutation" fehlten. (28.01.2011, 14:49) | ||
WolfDrei: | @MM: werde am Dienstag in der TP-Biblio nachschauen, ab wann das "moderne" Bengalzuchtbuch läuft. Möglicherweise wäre es aber auch möglich, daß indische Zoos über den Handel eher "Indien-fremde Bengalen" bekommen als aus der Wildnis. (28.01.2011, 12:24) | ||
Sacha: | @MM: Wie sicher ist das eigentlich mit dem "genetischen Flaschenhals des modernen Löwen". Ich frage deshalb, weil Forscher gerade festgestellt haben, dass beim Geparden die genetische Variabilität viel grösser ist, als bisher angenommen. Und dem Geparden wurde auch vielfach nachgesagt, dass er durch diesen Flaschenhals musste. (28.01.2011, 11:35) | ||
Maik Schilde: | Nochmals zu den Größenangaben bei Kap- und Berberlöwen: Man nennt dies auch Bergmannsche Regel, welche besagt, dass Exemplare einer Art im größer werden je höher die Breitengrade werden. Also je weiter vom Äquator entfernt, umso größer werden die Angehörigen einer Art. Das hat nur mit Physik und dem Energieerhalt zu tun. Deshalb sind logischer Weise auch die nördlichsten und südlichsten Löwen am größten. Somit sind auch die europäischen und nordamerikanischen Unterarten am größten gewesen. (28.01.2011, 11:03) | ||
Michael Mettler: | @WolfDrei: Wurden denn bei Erstellung des Zuchtbuches auch Tiger aus Zoos aus dem Verbreitungsgebiet des Bengaltigers berücksichtigt? Da die von Henry Merker erwähnte Studie aus Indien stammt, nehme ich doch an, dass dortige Zootiger gemeint sind. @Henry Merker: Wie groß der genetische Unterschied sein muss, weiß ich zwar auch nicht, aber ich bin beim Lesen solcher Artikel schon mehrfach auf Äußerungen gestoßen wie "zwischen Unterart x und y größer als bei anderen Tieren, die man als getrennte Arten betrachtet". Da frage ich mich dann allerdings auch, ob die Vergleichstiere ebenfalls nur auf Vergleich beruhen usw., denn auch bei dieser Methode wird ja einfach nur irgendwo willkürlich eine Messlatte gelegt. Ebenso scheint mir die als Kontinuum verwendete Mutationsrate fragwürdig. Wenn die bei allen Lebewesen gleich oder zumindest ziemlich ähnlich sein soll, warum haben sich dann manche Lebensformen seit Millionen von Jahren kaum verändert, während andere in ständigem Wechsel begriffen sind? Was den Großen Graben betrifft, so kann man sich die Verbreitung des Löwen östlich und südlich des Kongobeckens schlichtweg als großes U vorstellen. Wo auch immer die Flaschenhals-Ausgangspopulation des modernen Löwen überlebt hatte, von dort aus breiteten sich jedenfalls ihre Nachkommen aus. Waren z.B. die Löwen östlich des Großen Grabens die Gründertiere, so könnten sie nach ihrer Ausbreitung nach Süden und Südwesten durchaus auch eine Kehrtwende eingelegt haben und an der anderen Grabenseite gewissermaßen auf die Gegenfahrbahn eingeschwenkt sein, um Ostafrika westlich des Grabenbruches zu besiedeln. Das würde die Differenz beiderseits des Grabens erklären, ebenso die nähere Verwandtschaft des Südafrikaners mit dem Ost-Ostafrikaner wie auch die des Katanga- alias Angolalöwen mit dem West-Ostafrikaner. Ähnliches finden wir laut Studien bei der Massaigiraffe, die sich ja ebenfalls in zwei Formen westlich und östlich des Großen Grabens gliedern soll. Vielleicht ist hier die Thornicroft-Giraffe aus Sambia das "missing link" zwischen den beiden; ihr Verbreitungsgebiet um Luangwa gilt jedenfalls m.W. als eines der vermuteten eiszeitlichen Refugien afrikanischer Savannenbewohner, so dass die beiden Massaigiraffenformen sich vielleicht parallel aus beiderseits des Grabens nordwärts wandernden sambischen Giraffen entwickelt haben könnten. Aber nochmal zurück zum Löwen, unserem eigentlichen Thema hier: Wir kennen doch ein ähnliches Prinzip schon lange vom Formenkreis der Herings- und Silbermöwe, die subarktisch einen fast geschlossenen Ring um die Erde besiedeln, an dessen Enden nur noch entfernt verwandt sind, aber von dort aus gesehen alle fließenden Übergänge zur entgegengesetzten Extremform zeigen. Ich möchte das mal etwas launig mit einem Wurstring vergleichen: Ost- und West-Massailöwe wären demnach die Wurstenden - sie sind sich zwar räumlich nahe, aber nur in Gegenrichtung miteinander verbunden, und können nicht miteinander verschmelzen, um den Ring zu schließen ;-) (28.01.2011, 10:10) | ||
WolfDrei: | @Henry Merker: Bezüglich der "Reinrassikeit " der Bengalen-Zootiger dürfte aber als Gegenargument gebracht werden, daß bei Erstellung des Zuchtbuches für "Bengaltiger" kein einziger Zootiger den "Zuschlag" bekam, aufgenommen zu werden. Offensichtlich konnte kein Zoo exakt die Abstammungsverhältnisse nachweisen. Insofern ist es erklärlich, daß genetische "Abweichungen" der Zoobengalen zu den heutigen Wildbengalen bestehen (siehe auch die "indischen Löwen" seinerzeit im TP, die sich dann nur als "Löwen aus Indien" - aber nicht als indische Löwen erwiesen. (28.01.2011, 08:46) | ||
Henry Merker: | Mir fällt gerade ein, dass in einer genetischen Studie aus Indien, die ich aktuell nicht vorliegen habe - und dessen Titel und Autoren mir leider entfallen sind :( - nachgewiesen worden sein soll, dass sich die Bengaltiger der Zoologischen Gärten von denen der "Freien Wildbahn" deutlich unterscheiden würden - also genetisch. Da es sich bei den untersuchten Tieren jedoch um reinrassige Bengaltiger gehandelt haben soll, wurde dieser Umstand darauf zurückgeführt, dass die Gene, über die die "Zoobengalen" noch verfügen, eben in den Wildbeständen mittlerweile verschwunden seien. Darum plane Indien, regelmäßig Transferaktionen durchzuführen - also von Zoo in die Wildnis und umgekehrt -, um die genetische Variabilität der Tiger Indiens noch möglichst lange "breit gefächert" zu halten. (Ich bin mir sicher, dass man die Arbeit garantiert auch nach wie vor im Internet finden kann.) Angesichts dessen stellt sich mir die Frage, wie groß der genetische Unterschied sein muss, um die Kategorie "(eigene) Unterart" zu erreichen? Und es stellt sich noch die weitere Frage, ob die genetischen Unterschiede der einzelnen Löwenpopulationen gemäß der Nord-, West- und Süd-Ost-Löwen-Variante groß genug sind, um zumindest diese drei Formen zu unterscheiden. (27.01.2011, 22:10) | ||
Henry Merker: | Wenn ich mir diesen Ansatz ansehe, so wird mir immerhin klar, wo man die Angolalöwen einordnen könnte... Allerdings bleibt die Frage, ob dies sich auch erhärten würde, da in einer Studie hingewiesen wurde, dass sich die Löwen der Abedere-Berge genetisch deutlich von denen des östlichen Kenias unterscheiden würden...hier müsste man dann noch mal schauen... Sollte sich jedoch durch Untersuchungen, die man nur bei den Weibchen (mit klassischen Mitteln) vornehmen sollte, dieser Ansatz bestätigen, so könnte man die als Angola-, Etoscha- und Transvaallöwen aufgeführten Tiere der Zoos Europas als Gründertiere für ein melanochaitus-EEP nutzen... Die Variante, dass man bei den Größenangaben der elegten Löwen früher gemogelt haben dürfte, kann ich mir lebhaft vorstellen! (27.01.2011, 22:00) | ||
Michael Mettler: | Theoretisch gäbe es noch eine Variante, nämlich wenn man für den Löwen tatsächlich die gleiche Theorie benutzen würde wie für einige seiner Beutetiere (Giraffe, Pferdeantilope, Leierantilope usw.), bei denen heute zwischen einem nordwestlichen und einem südöstlichen Formenkreis gesprochen wird. Die Grenze zwischen diesen beiden verliefe dann in etwa an einer gedachten Linie zwischen dem Kongobecken und dem äthiopischen Hochland. Dann würden die subsaharischen Löwen zerfallen in P.l.senegalensis und P.l.melanochaitus, wobei letzterer alle bisherigen Unterarten vom Somali- bis zum Kap- und Angolalöwen im östlichen und südlichen Afrika umfassen und der Name aus den genannten Gründen Priorität genießen würde. Auf einen neuen Gedanken zu den überlieferten Größenangaben von Berberlöwen wurde ich durch etwas gestoßen, was sich eigentlich auf Bengaltiger bezog (Quelle: "Raubkatzen" von Briggs & Briggs): Es war wohl früher in Indien "üblich", dass VIPs besonders stattliche Tiger erlegten. Anders ausgedrückt: Beim Vermessen der Beute wurde kräftig nachgeholfen, um dem edlen Jäger eine besonders kapitale Trophäe zu verschaffen. Angeblich wurde an den getöteten Tigern noch kräftig herumgezerrt, um sie etwas zu strecken, und man folgte mit dem Bandmaß der Körperkontur statt in gerader Linie zu messen. Es soll sogar ein spezielles Bandmaß für den Hochadel gegeben haben, auf dem die Einteilung nicht der Norm entsprach... Hält man sich nun vor Augen, dass auch die Großwildjäger Nord- und Südafrikas Interesse an möglichst kapitaler Beute hatten und sich außerdem abgezogene Tierhäute in gewissem Maß dehnen lassen, ist es durchaus möglich, dass Kap- und Berberlöwe nur künstlich zu Riesen gepusht wurden, um den Ruhm ihrer Erbeuter zu mehren (übrigens hatten natürlich auch damalige Menagerien durchaus Interesse daran, besondere Größe ihrer Schaustücke zu suggerieren - das ist ja selbst noch in heutigen Circussen bei Elefanten hie und da der Fall). Ich meine in Zusammenhang mit einer anderen Tierart mal gelesen zu haben, dass Schulterhöhen früher manchmal an ausgestopften (!) Tieren gemessen wurden, deren Abmessungen ja in den Händen des jeweiligen Präparators lagen... Vielleicht werden bei vielen Tieren solche Maße seit jeher immer wieder getreulich in der Literatur abgeschrieben, ohne auf einer wirklich reellen Basis zu fußen. Laut dem selben Buch soll übrigens der nachweislich (!) schwerste je erlegte Löwe 272 kg gewogen haben. Der wurde aber nicht im Atlas oder Kapland geschossen, sondern in Kenia. Eine weitere interessante Zahl, da wir die berühmten Tsavo-Maneater auch schon hatten: Auch in jüngerer Zeit spielt der Löwe noch eine erstaunlich große Rolle als Gefahr für den Menschen (wie auch immer der Einzelfall gelagert ist). Zwischen 1990 und 2005 sollen in Tansania nicht weniger als 563 Menschen von Löwen getötet und mindestens 308 durch sie verletzt worden sein! (27.01.2011, 16:31) | ||
Henry Merker: | Wie ich schon angemerkt habe, hängt dies vom systematischem Standpunkt ab. Folgende stehen zur Verfügung [, die hier auch nachgelesen werden können ;)]: 1. Man folgt der Systematik, die noch den Massailöwen als eigenständig ansieht: also massaicus. 2. Man folgt der, die massaicus als Synonym von nubica ansieht: also nubica. 3. Man folgt der Studie, demzufolge alle Subsaharalöwen monotypisch sind. Hier muss man schauen, welche Bezeichnung die älteste ist...und...es folgt: senegalensis. 4. Man folgt der Studie derzufolge sich alle Löwen östlich des Großen Grabenbruchs von denen westlich desselben genetisch unterscheiden. Nach dieser würden sich Löwen aus Kenia kein bißchen von Löwen aus Transvaal unterscheiden. Konsequenz: krugeri 5. Neuerdings gibt es Wissenschaftler, die der Auffassung sind, dass die Kaplöwen lediglich die südlichste Population des Transvaallöwen (krugeri) darstellen. Aufgrund der Regelungen der Nomenklatur hätte der ältere Name Vorrang. Konsequenz: melanochaitus (nicht melanochaita). Und weil es so schön ist, kann noch ein weiterer Standpunkt aufgeführt werden: 6. Der Löwe ist monotypisch. So th.oma.s, ich hoffe, dass ich dir weiter helfen konnte. Wie gesagt, dass meiste steht schon in diesem Thread :) (26.01.2011, 22:24) | ||
th.oma.s: | wieso können löwen aus mosambik den unterarten senegalensis oder melanochaitus zugeordnet werden ? (26.01.2011, 19:53) | ||
Henry Merker: | Und nun folgt noch das Männchen, dass nach dem Büchlein eine Schulterhöhe von 100 cm gehabt haben soll. Je nach systematischem Standpunkt könnte man diese Tiere den Formen senegalensis, nubica, massaicus, krugeri oder melanochaitus zuordnen... Beide Aufnahmen entstammen dem Büchlein "Streifzüge durch den Zoologischen Garten Berlin mit der Zeiss Ikon-Camera". (26.01.2011, 11:19) | ||
Henry Merker: | So, jetzt kann ich den Nachweis für die Löwen aus Mosambik erbringen, die der Zoo Berlin mindestens im Jahr 1927 im Bestand hatte. Konkret handelte es sich um mindestens 1,1 Tiere. Zunächst das Weibchen. Unter dem Bild wird darauf hingewiesen, dass sich der Zoo Berlin bemüht möglichst reinrassige Vertreter der geografischen Abarten einer Art - zumindestest bei den Großkatzen - auszustellen. (26.01.2011, 11:13) | ||
Michael Mettler: | Um die Anregung von th.oma.s in Sachen Wanderverhalten der Löwenkater aufzugreifen: Streng genommen müsste man dann sogar GERADE die Löwinnen für die Unterartgliederung heranziehen, wenn sie doch die ortsgebundeneren "Einheiten" darstellen... @Liz: Kann zwar gerade aus Zeitgründen nicht deine genannten Quellen durchstöbern, hole das aber bestimmt bald nach ;-) Der besagte Menagerielöwe Nero taucht übrigens auch im Dittrich-Buch mehrfach auf und muss zusammen mit seinem Dompteur Henri Martin eine Berühmtheit gewesen sein. (Er hatte später einen Nachfolger gleichen Namens.) Dieses "Gespann" brachte mich beim Querlesen des Buches übrigens auf den Gedanken mit dem "frisierten" Schaulöwen. (22.01.2011, 01:08) | ||
Henry Merker: | @cajun: Auf jeden Fall kann folgendes gesagt werden: Gibt es keine zufrieden stellenden Unterscheidungsmerkmale, so wäre der Löwe eindeutig monotypisch; mit zufrieden stellenden Merkmalen meine ich Befunde, die über den Genotyp hinausgehen. Warum? @thomas: Ich muss gestehen, dass ich zunächst nur den vorletzten Abschnitt gelesen und den Rest der Studie überflogen habe. Ich werde dies demnächst nachholen; vielleicht unterscheiden sie ja doch die beiden Formen.... Was das Nildelta betrifft, so stimmt es, dass dieses schon recht früh stark besiedelt war. So schätzt man, dass die Bevölkerung Ägyptens zur Zeit der Pharaonen zwischen 4 und 12 Millionen umfasste. In dieser Größenordnung muss sich auch die Bevölkerung zur Zeit der Spätantike bewegt haben, da die Islamische Eroberung und Etablierung des Kalifats in Ägpyten (um 640 und Folgezeit) laut eines ehemaligen Al-Azhar-Professors einen Aderlass von 8 Millionen Menschen forderte. Von diesem sollte es lange dauern bis sich Ägypten wieder davon erholte. 1700 lebten etwa 2,3 Millionen; 1800 etwa 3,8 Millionen; 1900 etwa 10 Millionen; 2000 etwa 68 Millionen und aktuell etwa 83 Millionen Einwohner (davon sollen etwa 33% unter 15 Jahren sein!). Da Ägypten und auch der Nordsudan zur Zeit der Pharaonen noch deutlich fruchtbarer gewesen sein muss - darauf weisen die ägyptischen Gemälde, die die damalige Tierwelt zeigen; aber auch das Vorkommen von Elefanten in dieser Region bis ins 20. Jahrhundert hinein, hin -, dürfte zwar eine Konzentration der Bevölkerung entlang des Nils nicht ganz von der Hand zu weisen sein, doch nehme ich an, dass die Dichte nicht so eng gewesen sein kann, dass Löwen nicht doch regelmäßig zwischen West und Ost - und umgekehrt - wandern konnten. Zumindest dürfte dies auf jeden Fall für den Zeitraum von 700 bis 1800 sowie teilweise für die Zeit vor (oder auch nach der Zeit des Hellenismus) gegolten haben. Freilich ist das Ganze nicht frei von Spekulationen. Andererseits müsste dies dann auch für Nord und Süd in dieser Region gelten. Es stellt sich dann abermahls die Frage, wo man die Trennlinie zwischen Nord- und Südlöwen ziehen soll und kann. Zumal die Anregung von Cajun, nicht nur Löwenmännchen zur Unterartunterscheidung zu Rate zu ziehen, noch hinzu kommt. (22.01.2011, 00:02) | ||
Ronny: | Zu den Ostafrikansichen Löwen im Zoo Berlin habe ich im ZF 1906 folgendes gelesen: Löwe, F. leo, wild eingefangene Originallöwen. 1: Deutsch-Ostafrikanischer Löwe aus dem Wakekegebiet, Geschenk von Major von Witzmann, und diesem vom Häupling Madjemba dargebracht. 2: ein junges Geschwisterpaar aus der Massai-Steppe Geschenk des Herzog Friedrich-Adolf von Mecklenburg nach Erlegung der Alten durch Graf Pfeil-Kreisewitz, Rittmeister von Jena und Leutnant von Wiese-Kaiserschwaldau 3: eine junge Löwin geschenkt, und mitgebracht aus der Masssai-Steppe von Leutnant Fischer. Es werden keine weiteren Löwen genannt. (21.01.2011, 22:38) | ||
Liz Thieme: | @Cajun, das ist mal eine interessante Frage. Aber jetzt so auf die Schnelle habe ich dazu nichts gefunden, dass es Merkmale bei den Weibchen für die jeweiligen Unterarten gibt. Allerdings sind mir bei der Recherche danach, noch andere Fachartikel (hier leider nur deren Abstracts) in die Finger gefallen. 1)Phenotypic and reproductive characteristics of lions (Panthera leo) at Addis Ababa Zoo von Melaku Tefera https://springerlink3.metapress.com/content/x53721n2756421p2/resource-secured/?target=fulltext.pdf&sid=imtm3m3jze1sva45o0lnafnz&sh=www.springerlink.com 2)Sexual Selection, Temperature, and the Lion's Mane von Peyton M. West und Craig Packer http://www.sciencemag.org/content/297/5585/1339.abstract (da sind noch mehr Artikel (vlt auch in Vollversion) die besonders dich Michael interssieren dürften) 3)Evidence for African origins of founders of the asiatic lion species survival plan von S. J. O'Brien http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/zoo.1430060202/abstract (21.01.2011, 22:17) | ||
cajun: | Mal ne Frage zwischendurch: Wie unterscheidet man bei den jeweiligen Unterarten eigentlich die Löwinnen? Größe? Färbung? Flecken? Schädelmaße? (21.01.2011, 19:06) | ||
Liz Thieme: | @MM Bild 2 & 3 kommen ja von Löwen aus Wandermenagerien. Ich bin bei meiner Suche nach solchen Löwen auch abgeschweift zu den anderen. Die Studie von Barnett wurde, wenn ich es richtig sah, 2006 veröffentlicht. Ich habe hier noch mal eine ähnlich gelagerte von 2007/2008. http://www.plosgenetics.org/article/fetchObjectAttachment.action?uri=info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pgen.1000251&representation=PDF Dann noch ein Barnett von 2009 http://www.uni-mainz.de/FB/Biologie/Anthropologie/MolA/Download/Barnett%20et%20al.%2020http://tiergarten.com/forum.php?go=view&BeitragsID=1925&thema=&subthema=&subsub=09.pdf (21.01.2011, 19:01) | ||
th.oma.s: | ja sein könnte... die von Ihnen verlinkte studie unterscheidet jedoch zwischen berber und asiaten? meines erachtens kommt hinzu, dass die differenzierung der löwen hier wohl eine sehr junge nacheiszeitliche ist (berber/westafrika, berber/asiatischer löwe). eine bestimmte Rolle dürfte unter diesem aspekt die sehr frühe dichte besiedlung von niltal und - delta sein, die sich zeitgleich (oder schneller ?) mit der austrocknung der sahara entwickelt haben dürfte. möglicherweise war hier dann auch die trennung der löwenvorkommen eher und strikter als etwa im bereich der sahara (westafrika/berber). zur diskussion über asiatische unterarten feht m.e. ausreichend untersuchungsmaterial. m.e liegt zudem nahe dass die mähnenfülle und farbe eben eher gerade kein unterscheidungsmerkmal ist. völlig vernachlässigt in der diskussion ist meines erachtens auch die mögliche abwanderung von männlichen tieren über mehrere hundert kilometern (vgl. wolf). (21.01.2011, 18:06) | ||
Henry Merker: | PS: Zur Sicherheit kann ja noch einmal eine Revision mit klassischen (genug Museumsexemplare dürfte es ja auch geben) und genetischen Mitteln dies noch einmal untersuchen...sagen wir bis nächstes Jahr. Sollte dies sich dann erhärten, dann sollte man meines Erachtens im Asiaten-EEP die definitiv reinrassigen Berberlöwen mit aufnehmen. Wenn es sich nicht erhärten sollte, dann eben nicht. (21.01.2011, 17:59) | ||
Henry Merker: | Die Arbeit, die du eingestellt hast, legt dies ja ebenfalls nahe...dass die Formen leo, persica, goojratensis identisch sein sollen. (21.01.2011, 17:55) | ||
Michael Mettler: | Wenn ich jetzt mal spaßeshalber alles zusammenfasse, was wir hier schon diskutiert haben (eventuelle Unterartgleichheit Berber/Inder, nacheiszeitliche Besiedelung Asiens eventuell ausgehend von einem Refugium in Nordafrika, Reliktpopulation in Indien nach Abschuss der für Jäger prächtigsten Exemplare), dann käme man zu dem Ergebnis, dass der durchschnittliche heutige indische Löwe nichts weiter als eine "verkümmerte Restausgabe" des Berberlöwen sein könnte... (21.01.2011, 17:15) | ||
Henry Merker: | Na ja, da sich zu bestätigen scheint, dass Berberlöwe, Persischer und Indischer Löwe genetisch betrachtet lediglich eine Unterart - und nicht zwei (drei) Unterarten - darstellen, ist es nicht verwunderlich, dass auch die Asiaten teilweise genauso aussahen wie die Berberlöwen - zumal die Bilder, die du weiter unten eingestellt hast, eben dies sogar eher untermauern; denn sonderlich groß ist der Unterschied zwischen dem Berber und dem Inder nicht, wie ich meine. Und ausnahmsweise kann dann die Darstellung, die du erwähnst, doch korrekt ausfallen, zumal der unten zu sehende Babylonier ebenfalls eine Bauchmähne zu tragen scheint... (21.01.2011, 15:19) | ||
Michael Mettler: | Ganz vergessen, hier der Link zur erwähnten Löwenstudie: http://www.adelaide.edu.au/acad/publications/papers/Barnett%20PRS%20lions.pdf (20.01.2011, 23:03) | ||
Michael Mettler: | Meine Gedanken über "historische" vollmähnige Löwen bezogen sich auf WANDERmenagerien, weniger auf stationäre. Wo exotische Tiere dauerhaft am gleichen Ort verweilten, steckte man sie im Winter für gewöhnlich in - nach heutigen Maßstäben - völlig überheizte Innenräume, während die Tiere in Wandermenagerien erheblich stärker den Klimaeinflüssen ausgesetzt waren, allein schon während der Transporte. Hinzu kommt, dass in solchen Wandermenagerien oft sehr zahme Tiere mitgeführt wurden; es gibt mindestens eine zeitgenössische Darstellung, auf der ein Löwenkater ohne trennendes Gitter dem Publikum vorgeführt wird. Menageristen und Dompteure gingen zudem zu einigen ihrer Großraubtiere in die Käfige. Hält man sich dann vor Augen, dass der Schauwert der Menagerietiere das Kapital der Aussteller war, liegt die Vermutung nahe, dass solche zahmen Tiere auch besonderer Fellpflege unterzogen wurden, um noch prächtiger auszusehen. Zahme und womöglich noch ohne optische Barriere sichtbare Löwen wiederum dürften für Künstler besonders begehrte Vorbilder gewesen sein. Stammt also unser "Rassebild" des Berberlöwen womöglich von "frisierten" Exemplaren...? Ich habe das Buch "Unterwegs mit wilden Tieren" von Lothar Dittrich eben zwar nur oberflächlich durchgeblättert, um nach Löwen-Infos zu suchen, aber eine stach mir dann doch ins Auge, stammend von einem Anschlagzettel der Menagerie Jacques Tourniaire um 1817. Da ist zu lesen: "Ein majestätischer männlicher Löwe aus Persien, nach England gebracht. Er ist wesentlich an Größe und Farbe von allen verschieden, die bisher hier gezeigt wurden, indem er weit größer und sein Haar heller ist." Die Abbildung auf dem Anschlagzettel zeigt einen Löwenkater mit durchaus ansehnlicher Mähne, auch Bauchmähne (!). Muss allerdings nicht sein, dass das der ausgestellte Kater (der zu diesem Zeitpunkt einzige Löwe der Wandermenagerie) sein sollte, und sonderlich genau waren ja viele der damaligen Tierdarstellungen ohnehin nicht. Da zu dieser Zeit vor allem Berber- und Kaplöwen in Europa zu sehen gewesen sein sollen, die heute als die größten Formen gelten, finde ich den Hinweis auf die außergewöhnliche Größe des persischen Löwen besonders interessant - vielleicht ist das, was wir heute noch an asiatischen Löwen kennen, tatsächlich ein im wahrsten Sinne des Wortes "kümmerlicher Rest". (20.01.2011, 22:59) | ||
Henry Merker: | Danke. (20.01.2011, 22:49) | ||
Liz Thieme: | Ab Bild 8 gehört alles zum Tower. (20.01.2011, 22:32) | ||
Henry Merker: | @Liz: Kann ich den letzten Teil deines Beitrages so verstehen, dass genetisch betrachtet folgende Formen unterschieden werden können: leo, senegalensis, melanochaita? Oder habe ich da was, falsch verstanden? Und ist der beschriebene Sachverhalt, den du schilderst, in der gleichen Arbeit beschrieben, in der die Unterartzugehörigkeit der Tower-Löwen analysiert wird? (20.01.2011, 22:26) | ||
Liz Thieme: | Mal paar Menagerie-Bilder, aufgrund eurer Klimaüberlegung. Allerdings wissen wir ja auch, dass an solchen Bildern gerne mal bisschen verschönt wird. Bild 1: Menagerie-Löwen des Exeter Exchange. Gemalt 1808 von Jacques-Laurent Agasse. Die Menagerie bestand dort von 1773-1829 in London. Bild 2: Schreier'sche Menagerie. Das Bild stammt aus dem Buch "Die Gartenlaube" (1863) Darin beschreibt der Autr einen Löwen namens "Nero" der in der Aken'schen Menagerie lebte. Der Autor ist der Meinung, dass nachdem die Aken'sche Menagerie geschlossen hatte, es eine längere Zeit dauerte bis wieder größere Löwen auftauchten. Er beschreibt seine Beobachtungen mit den Worten: "nd es war fast, als wenn auch die Löwen kleiner gerathen wären.". Mars (siehe Bild) beschreibt er daraufhin wie folgt: "Er gehörte zu der Race, bei welcher die Schultern und der Bauch nicht mit langen Haaren bewachsen sind, und welche sich wieder in eine lebhaft gefärbte und eine mehr graugelbe Race zu theilen scheint." Bild 3: gleiches Buch; südafrikanisches Löwenpaar aus der Kreuzberg'schen Menagerie. Der Kater wurde wie folgt beschrieben: "Eine fast ganz schwarze nur an den Backen hellere Mähne bedeckte nicht blos Hals, sondern auch Schultern des Männchens, sich dann noch breit am Bauch desselben hinziehend; es ist dies die Tracht der südafrikanischen Race." Bild 4 & 5: "Zoo"-Berberlöwe Bild 6: Kap-Löwe von Rembrandt Harmeszoon van Rijn (17. Jh) Bild 7: Kap-Löwen (1948) Bild 8: Löwe und Tiger im Tower of London 1830. Der älteste Schädel von den dortigen Löwen wurde auf 1280 bis 1385 datiert mit einem Alter von drei bis vier Jahren. Der erste Löwe ist 1240 in Schriften beglaubigt und damit fünf Jahre nachdem Henry III drei Leoparden als Hochzeitsgeschenk bekam. Messungen haben ergeben, dass die Löwen damals 2x3 Meter zur Verfügung hatten. Studien sollen ergeben haben, dass die Beziehung zwischen Höhlenlöwen, Berberlöwen, und den Löwen des Xerxes und Alexander verwoben waren. Ihre physikalischen und genetischen Merkmalen waren einander näher, als zu den Sub-Sahara-Löwen, mit Ausnahme der genetisch unterschiedlichen Kap-Löwen. Die Tower-Löwen sollen laut genetischen Analysen Berber gewesen sein. Laut Nobuyuki Yamaguchi (Analyst der Tower-Löwenschädel) Berberlöwen waren wahrscheinlich die größte aller Unterarten des Löwen. Sie hatten eine sehr lange, schwarze, struppige Mähne und waren sehr imposant. (20.01.2011, 21:02) | ||
Michael Mettler: | Zudem soll es die so genannte 75%-Regel geben: Die "typischen" Merkmale für eine Unterart müssen von mindestens 25% ihrer Angehörigen gezeigt werden. Andersrum gerechnet: Bis zu einem Viertel der Population "darf" abweichend aussehen. Beim Löwen würde das auch die Farbe der Mähne und ihre Ausdehnung betreffen - ich meine also nicht ihr Volumen, sondern z.B., ob der Schulterbereich oder die Bauchlinie bemähnt ist oder nicht. @Jennifer: Ich habe eine Studie gefunden, die tatsächlich Parallelen zum Menschen zieht und die Theorie aufstellt, dass der "moderne" Löwe wie auch der "moderne" Homo sapiens in einer zweiten Auswanderungswelle aus Afrika ihre jeweiligen archaischen Vorgänger ersetzt oder gar verdrängt haben könnten. Außerdem gibt sie auch das Szenario wieder, dass der Löwe auf dem Höhepunkt der Eiszeit wegen der weitgehenden Austrocknung Afrikas tatsächlich nur noch in Refugien im südlichen Afrika und eventuell im Atlasgebirge überlebt hatte und dabei sogar einen genetischen Flaschenhals durchlief, aus dem heraus bei Ausklingen der Eiszeit eine rasche Wiederbesiedlung Afrikas und Eurasiens erfolgte. (20.01.2011, 18:17) | ||
Maik Schilde: | Zum Thema Tüpfelhyänen: In der Veröffentlichung wurde bewiesen, dass die europäische Höhlenhyäne zur selben Art gehört wie die Tüpfelhyäne, wobei sogar ein Unterartstatus fraglich ist. Es wurde nachgewiesen, dass sowohl aus ost- als auch aus den westafrikanischen Hyänenpopulationen zu verschiedenen Zeit Tiere nach Europa und Asien eingewandert sind. Also ist es müssig die Tiere weiterhin als Höhlenhyänen besonders herauszustellen. Zu den Löwen: Die Mähnenbildung hängt mit dem Klima, in welchem die Tiere leben, eindeutig zusammen. Ich konnte sowohl in Kenia als auch in Tansania niemals so extrem bemähnte Exemplare sehen, wie man sie aus den Zoos kennt. Die Tsavo-Löwen waren sehr dünn bemähnt, aber im gleichen Gebiet leben auch Böhmzebras ohne Mähne mit Exemplaren zusammen, welche eine normale Mähne besitzen. Sicherlich eine Anpassung an den besonders heißen Lebensraum. Der gleiche Fall betrifft die asiat. Exemplare. Sicherlich spielt auch eine gute, reichhaltige und vor allem gleichmäßige Ernährung in Gefangenschaft eine gewisse Rolle. Die Mähnenfärbung ist vermutlich hingegen genetisch fixiert, hat aber wahrscheinlich mit den Unterarten nichts zu tun, sondern ist eher individuell ausgeprägt. Man darf bei einer Artbeschreibung auch nie vergessen, dass diese immer anhand eines Holotypus vorgenommen wird und wenn dieser z. B. im Falle der Angolalöwen eine silberne Mähne hat, wird dieses Merkmal in die Artbeschreibung aufgenommen und trifft dann doch nicht für alle Exemplare zu. Noch dazu sind diese Beschreibungen häufig 100 und mehr Jahre alt. Diese wurden damals noch keinem wissentschaftl. Review zugeführt und würden heute mit Sicherheit nicht mehr so akzeptiert werden. (20.01.2011, 15:55) | ||
Jennifer Weilguni: | Irgendwie muss Homo Sapiens es ja auch mal in den kalten Norden geschafft haben :-) (20.01.2011, 15:20) | ||
Henry Merker: | Hm, warum eigentlich nicht? Das aufgeführte Szenario in Sachen Löwen klingt durchaus einleuchtend. Was die Tüpfelhyänen Westafrikas betrifft, so kann ich mir sehr gut vorstellen, woran es liegen mag, dass sie genetische Merkmale der Höhlentüpfelhyäne teilt: Die Sahara ist erdgeschichtlich noch recht jung. Dass der Magrebraum zur Zeit des Römischen Imperiums noch als "Kornkammer" fungierte, ist gesichert und belegt, dass diese Region einst sehr fruchtbar gewesen sein muss. Auch die Existenz von Giraffen, Elefanten etc. in jener Zeit in dieser Region belegen dies. Und selbst noch bis in die 1960ziger war diese Region zumindest in einigen Gebieten recht fruchtbar... Demnach ist es naheliegend, dass für Säugetiere, wie etwa den Hyänen, die Möglichkeit, vom Sahel-, der ja auch noch verhältnismäßig fruchtbar ist - je nachdem, wo man sich befindet -, sowie über Senegambien in den Magrebraum zu wandern - und umgekehrt. Und da man heute weiß, dass die Iberische Halbinsel vor relativ kurzer Zeit noch mit Afrika verbunden war sowie die Region, wo sich heute das Mittelmeer befindet, weitestgehend trocken war, wie Bohrungen sowohl von Sowjetwissenschaftlern, als auch der NASA bestätigen, - so bestand eine weitere Landbrücke zwischen Afrika und Italien (siehe Bild) - sodass Tiere nördlich und südlich des Mittelmeeres regelmäßig von Nord nach Süd und von Süd nach Nord wandern konnten. Darum gab es beispielsweise auch Nilpferde in Europa. Und schwups: Nun wissen wir, warum die Tüpfelhyänen Westafrikas Erbgut der Höhlenhyäne besitzen; zumal die Höhlenhyäne anscheinend der gleichen Art wie unsere Tüpfelhyäne angehört... (20.01.2011, 08:54) | ||
Michael Mettler: | P.S. Es gibt noch einen anderen großen afrikanischen Carnivoren mit interessanter "Nord-Süd-Genetik": Laut einer Studie teilen die Tüpfelhyänen Westafrikas meiner Erinnerung nach genetische Merkmale mit der ausgestorbenen Höhlenhyäne Europas, welche bei ihren Artgenossen im südlichen Afrika nicht vorhanden sind. Anders als beim Berberlöwen wäre hier die Sahara nicht mal als "Trennlinie" tauglich. (20.01.2011, 00:13) | ||
Michael Mettler: | @Henry Merker: Es waren insgesamt 2,1 Junglöwen - Geschwister - die 1896 durch Wissmann in den Berliner Zoo gelangten. Ein Kater davon wurde später abgegeben, die 1,1 übrigen wurden "per Partnertausch" mit 1,1 Somalilöwen vergesellschaftet. Da das besagte Buch schon 1899 erschien, ist über das mögliche Ergebnis dieser Mischpaare noch nichts zu lesen. Die spannende Frage ist, ob Löwen aus dem Süden Tansanias nach klassischer Systematik überhaupt noch als Massailöwen betrachtet wurden oder nicht schon als nördliche Population der südlich anschließenden Form, denn tiergeografisch zieht sich ja in einigen Fällen eine Art Unterartenscheide durch das Land. Vielleicht war sich die Wissenschaft da beim Löwen auch gar nicht richtig sicher. Im Buch "Wild Cat Species of the World", in dem zu jeder der aufgelisteten (wenn auch nicht einzeln beschriebenen) Unterarten das Verbreitungsgebiet aufgeführt ist, fehlt Tansania völlig! Nun lassen sich die Löwen z.B. in der Serengeti nicht wegdiskutieren, und die Ländergrenze Kenia/Tansania wurde ja - wie in ihrem Verlauf unschwer erkennbar - von den früheren Kolonialmächten am Reißbrett, nicht etwa nach natürlichen Barrieren gezogen. Viele Quellen geben aber als Verbreitungsgebiete immer nur Ländernamen an, als würde sich die Evolution nach politischen Grenzen richten... Stammt vermutlich noch aus der Zeit, als jede Kolonialmacht bestrebt war, "eigene" Arten zu haben. Die Frage nach der Abgrenzung zwischen den Löwenpopulationen beiderseits des Großen Grabens ließe sich recht einfach klären, wenn die Theorie der Refugien während der Eiszeit angewendet wird. So wird z.B. heute angenommen, dass das Streifengnu zu dieser Zeit in Ostafrika ausstarb, aber in einem Refugium im südlichen Afrika überlebte und nach der Eiszeit von dort aus innerhalb relativ kurzer Zeit Ostafrika rekolonialisierte. Auch die beiden heute dort lebenden Unterarten von Weißbartgnus sind bezeichnenderweise durch den Großen Graben getrennt, so dass sie vielleicht auf verschiedene Einwanderungswellen über getrennte Routen von Süden her zurückzuführen sind. Sowas wäre natürlich auch im Fall des Löwen denkbar - zumal das Gnu ein wichtiges Beutetier für ihn und er womöglich damals seiner Beute hinterher gewandert ist. Übrigens sollen sich ja auch die Massaigiraffen beiderseits des Großen Grabens deutlich genetisch unterscheiden. Weitere Refugien könnte es im Westen Afrikas gegeben haben, und vielleicht hat auch der "Nordlöwe" in dieser Zeit irgendwo im nordafrikanisch-vorderasiatischen Raum überdauert. Mit günstigeren Lebensbedingungen konnten dann die lange isolierten Populationen ihre Areale wieder ausdehnen, wobei es teilweise zu Begegnungen und Vermischungen gekommen sein könnte - und zwar vor allem im nördlichen Ostafrika. Das käme jedenfalls dabei heraus, wenn man das heute angenommene Szenario anderer Savannengroßtiere Afrikas (z.B. Giraffe, Kuhantilopen, Leierantilopen, Pferdeantilope, Warzenschwein usw.) auf den Löwen übertragen würde. Wir lesen zwar heute immer, dass die Verbreitungsgebiete vieler Tiere vor dem Eingreifen des Menschen größer und zusammenhängender waren, aber es sieht ja ganz danach aus, als sei auch dieses Zusammenhängende nicht immer ein Dauerzustand gewesen. Eine Isolation in klimabedingten Refugien und ein Wieder-Aufeinandertreffen vorher isolierter Populationen wäre jedenfalls als starker Motor für evolutionäre Veränderungen eine sehr plausible Erklärung. (20.01.2011, 00:07) | ||
Henry Merker: | @Michael Mettler: So ähnlich habe ich mir das schon auch gedacht; was die Unterarten betrifft so man der "Nord- und Südlöwen (Panthera leo leo et P. l. sengalensis)"-These folgt. Eine entscheidende Frage stellt sich dann jedoch schon: Was geschieht mit den Löwen, die von Ägypten südwärts bis nach Äthiopien und Nordostkenia vorkamen. Einerseits weiß man heute (Folgt man dem tiergeografischen Wissen, so weiß man es ja schon länger.), dass die Sahara noch nicht so lange existiert (zumindest in ihrer derzeitigen Ausdehnung). Zudem existiert von Ägypten bis nach Nordostkenia durchaus ein grüner Gürtel, der einen Genaustausch zw. "Nord-" und "Südlöwen" zuließ. Besagter grüner Gürtel ist im übrigen größer und vor allem fruchtbarer als man allgemein annehmen möchte. Um es kurz zu machen: Die Frage ist, wo die Trennlinie zwischen diesen genetischen Großpopulationen zu ziehen ist. Aktuell dürfte es ja verhältnismäßig leicht sein; so viel ich weiß gibt es wohl keine Löwen mehr im Sudan bzw. nur wenige. Dann wäre da noch die Frage, was mit den Löwen westlich und östlich des Großen Grabensbruches ist - die sollen sich ja scheinbar auch genetisch voneinander unterscheiden. Auch hier würde sich die Frage stellen, wo man die Trennlinie ziehen soll. Rein theoretisch - und wohl auch praktisch, wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht - können so auch die Transvaal- und somit möglicherweise auch die Kaplöwen, die teilweise als südlichste Population des Panthera leo krugeri angesehen werden, als Angehörige dieser Ostafrikaner gezählt werden. Interessanter wird es dann in Sachen Angola-, Kongo-, Nubischen und Senegallöwen, da sich dann - folgt man dieser Studie, die ebenfalls auf genetischen Befunden fußt - die Frage stellt, ob sie als eigenständige Formen noch anzusehen sind oder ob sie den "Westlöwen" zuzurechnen sind... Viele neue Erkenntnisse, viele neue Fragen, kann man da nur sagen. Der erwähnte Deutsch-Ostafrikaner scheint wohl nicht im Bongo erwähnt zu werden...oder ich habe ihn "überlesen". Dann kamen Massailöwen also schon früher nach Europa bzw. Berlin. (19.01.2011, 22:19) | ||
Liz Thieme: | Eben lief auf SWR eine Doku über den Global White Lion Protection Trust. Die Stammväter dieser Population stammen aus der Timbavati Region im Krüger National Park. Das Ziel ist, das "weiß"-Gen zu finden und die Löwen dann auszuwildern. Die adulten Löwen haben hier eine gute Mähne. (19.01.2011, 22:09) | ||
Oliver Jahn: | Der Gedanke von Michael bzgl. der Wandermenagerietiere als Vorbild hat etwas. Schaut man sich dort einmal die zeitgenössischen Darstellungen an, so zeigen sie durchweg nur sehr stark bemähnte Tiere. Wirft man von dort aus dann einen Blick in die Literatur dieser Zeit, so findet man genau diese Darstellungen auch dort. Uns selbst meine ältesten Zooführer haben noch Zeichnungen und keine Fotos. Und da greift der Mensch nun mal gern auf das zurück, was Eindruck macht und genau so prägen sich Bilder, die dann ebenfalls gern als allgemeingültig erklärt werden. Wenn ich da an meine frühe Kindheit denke, da war ich stark "Daktari" geprägt. Von daher schielten für mich Löwen und sie waren die perfekten Reittiere. So schnell kann sich also ein Bild prägen. :-) (19.01.2011, 21:50) | ||
Henry Merker: | Die Internetseite www.hunting.lu bestätigt die geringe Bemähnung der Westafrikaner "Der westafrikanische Löwe unterscheidet sich von seinen südlicheren Verwandten durch das fast föllige Fehlen der Mähne." Und hier kann man ein Männchen sehen, dass im Pendjari-Nationalpark in Benin aufgenommen worden ist: www.camp-numi.de/afrika-fotos/pendjari-nationalpark/loewen-paar-pendjari-nationalpark.jpg Und hier noch zwei Tiere aus Burkina Faso: www.sanktpius.de/Archiv/Projekt_Burkina/Berichte_Burkina_Faso/Burkina_Faso_2001/loewen.jpg Last but not least noch ein weiteres Tier aus dem oben genannten Park in Benin: http://farm2.static.flickr.com/1232/542580017_f35e307985.jpg (19.01.2011, 21:47) | ||
Michael Mettler: | "Berlin" war das Stichwort für mich, auch den Bildband "Lebende Bilder aus dem Reiche der Tiere" von Ludwig Heck (1899) in Sachen Löwen zu durchstöbern. Im Text erwähnt Heck zu den einzelnen "geographischen Abarten" (unser heutiger Unterartbegriff war ja noch nicht geboren): - Atlaslöwe mit dicker, schwarzer Bauchmähne und dunkler, gescheitelter, nach beiden Seiten schlicht herabfallender Halsmähne - Kaplöwe ähnlich bauchmähnig, aber größer und höher gestellt - Senegallöwe rot gefärbt mit schwacher, lichter Mähne ("am wenigsten imponierende Rasse") - Zambesilöwe gross, schlank, kurzschwänzig, mit unbemähnter Schulter - Somalilöwe klein, leicht gebaut und sehr langschwänzig, mehr grau als gelb und stark schwarz bemähnt - Nubischer Löwe mit Mähne nur am Hals, die wie bei einem Spitz nach allen Seiten absteht - Persischer Löwe sehr groß und stark, ganz hell bemähnt - Gudscheratlöwe mähnenlos Die beiden asiatischen Formen kannte Heck allerdings nicht in lebendem Zustand. Der abgebildete Deutsch-Ostafrikanische Löwe war erst 1896 als Jungtier aus dem Süden des heutigen Tansania nach Berlin gekommen und ließ somit noch keine endgültige Einschätzung zu. Ebenfalls abgebildet ist ein Transvaallöwe, den Heck als "nicht allzu stark bemähnt" beschreibt, obwohl er unserem "Bild" eines Löwenkaters ganz gut entspricht - offenbar war Heck stärker bemähnte Löwen durchaus gewohnt. (19.01.2011, 21:08) | ||
Michael Mettler: | @Henry Merker: Das habe ich mich bezüglich Kingdon auch schon gefragt (übrigens auch beim Geparden, den er genauso "behandelt"), ob er sein "monotypic" nur auf die afrikanischen Vertreter bezieht. Aber wenn neuere Studien den Berberlöwen als eigene Unterart bestätigt haben (und dabei nach ganz anderen Kriterien als der Mähnenbildung gingen), dann müsste es eingedenk der verwandtschaftlichen Nähe zwischen Berber und Inder zumindest zwei Unterarten geben: Berber und Asiate (inkl. des ausgerotteten Südosteuropäers) als Nominatform Panthera leo leo (quasi ein "Nordlöwe") sowie alle subsaharischen Afrikaner als zweite Unterart, die dann P.l.senegalensis heißen müsste, weil das offenbar der älteste Name unter den "Südlöwen" ist. (19.01.2011, 19:49) | ||
Henry Merker: | Ausgehend von der Zeichnung, die Liz mit ihrem ersten Beitrag eingestellt hat, sowie den heute angeschnittenen Aspekt, können wir auf jedenfall schon einmal festhalten, dass die Mähne auf keinen Fall als Unterartmerkmal dienen kann. Vermutlich hat Kingdon recht, wenn er zu dem Schluss kommt, dass der Löwe monotypisch ist (oder unterscheidet er zwei Unterarten?). (19.01.2011, 19:23) | ||
Michael Mettler: | Jepp, siehe mein Beitrag vom 7.1.11 unter "Seltene Vogelarten", wo ja auch schon mal das Thema Löwen andiskutiert wurde. Vielleicht ist/war so manche Reliktpopulation im Tierreich nicht (mehr) repräsentativ für die natürliche Variationsbreite ihrer Art. (19.01.2011, 18:18) | ||
Henry Merker: | @WolfDrei: Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das Verschwinden gut bemähnter Löwen in Indien mit der Großwildjagd der diversen Großmächte, die in Indien einst herrschten - es waren ja nicht nur die Briten oder etwa Moghuln - zusammenhängen dürfte. Interessanterweise soll der Bestand im Girforest meines Wissens dem Umstand zu verdanken sein, dass der dortige Fürst seine schützende Hand über die Tiere gehalten hatte, damit auch er weiterhin seine eigenen Löwen jagen konnte... (19.01.2011, 16:39) | ||
WolfDrei: | Die "Schwachmähnigkeit" der Inder kann natürlich auch genetische Ursachen haben: bei nur noch 20 "Übriggebliebenen" werden vorher die Nabobs und englischen Jäger die "besten" Mähnenträger längst abgeschossen haben. Siehe auch die südlichen Elefanten aus dem Addobusch mit ihren mickerlichen Stoßzähnen. (19.01.2011, 12:47) | ||
Henry Merker: | Und das zweite Bild. Dieses Tier könnnte auch locker als Inder durchgehen... Auch in Sachen Löwinnen kann ich dir nur zustimmen. (19.01.2011, 11:18) | ||
Henry Merker: | @Jennifer: Dem kann ich nur zustimmen; die beiden Löwenkater waren deutlich schwachmähniger. Hier noch mal zwei Fotos von ihnen. (19.01.2011, 11:15) | ||
Jennifer Weilguni: | Auch ich habe nur zwei Löwenkater im Tsavo gesehen, diese aber beide sehr schwach bemähnt. Die Löwen im Film "Der Geist und die Dunkelheit" sind zwar schöne Tiere, haben aber mit den Originalen wenig gemein. Ich kenne die ausgestopften Meneater zwar auch nur von Fotos, aber bei denen ist ja fast gar keine Mähne vorhanden. Da kenne ich sogar Löwinnen, die mehr Mähne haben. (Und nein ich meine nicht das Tier aus Stukenbrock :-).) (19.01.2011, 10:37) | ||
Henry Merker: | Ich habe den aktuellen Bongo gefunden und kann nun folgende Korrekturen meines Beitrages angeben. - der Zoo Berlin importierte Anfang des 20. Jahrhunderts insgesamt 3,3 Äthiopische Löwen (so man sie als eigenständige Unterart ansieht) und züchtete sie auch regelmäßig. Dabei konnten 2,0 1907 bezogen werden, von denen der Kater "Menelik" bis 1922 im Zoo lebte. Die anderen 1,3 wurden 1926 über eine Tierhandelsfirma (siehe unten) bezogen. -> Bei den Tieren handelte es sich teilweise um Wildfänge aus der Provinz Kaffa (heute: Kefe); wobei einer der Tiere, der Kater "Menelik" in der 4. Auflage von Brehms Tierleben abgebildet ist. => Diese roosvelti-Löwen kommen noch heute in Äthiopien vor. Und zwar in den Balebergen (in Höhen bis zu 4000 m) und im Babille-Schutzgebiet südlich von Harrar (in Höhen von 1000 bis 1780 m). Aufgrund dessen dürften diese Löwen dann Bauchmähnen und einen generellen starken Mähnenbewuchs herausgebildet haben. Die Spekulation in Sachen Herkunft der Manegerielöwen des Äthiopischen Kaisers zielten nicht auf dem Magreb, sondern auf Europa - auf jeden Fall bleibt es dabei, dass man auf die eigenen Wildbestände zurückgreifen konnte. Und richtig ist auf jeden Fall, dass der Äthiopische Löwe oftmals als Staatsgeschenke das Land verließen sowie an Tierhandelsfirmen verkauft wurden, wenn die Manegerie überfüllt war. Demnach dürfte diese Form des Löwen mindestens zwischen den beiden Weltkriegen - möglicherweise auch schon kurz vor dem 1. - verhältnismäßig häufig in den Zoobeständen vertreten gewesen sein. In Sachen "Ostafrikaner" wäre zu sagen, dass neben den roosvelti-Löwen der Zoo Berlin ab Ende dem 19. Jahrhundert der Zoo Berlin mindestens 1,2 Panthera leo nubica im Bestand hatte. Ein Weibchen stammte definitiv aus Ogaden (Äthiopien), ein Kater aus dem Sudan. Für die dritte Katze wird kein konkreter Herkunftsort genannt. Inwiefern man den Sudan allerdings zu Ostafrika gehörig ansehen kann, ist schwer zu sagen. Folgt man der aktuellen Auffassung, demnach nubica mit dem Massailöwen identisch ist, so waren demnach die ersten Ostafrikaner in Berlin schon in den 1880zigern im Bestand. Nach dem ersten Weltkrieg sollten zudem noch Löwen aus Mosambik bezogen worden sein. Dazu muss ich aber noch die Quelle heraussuchen, was einige Zeit beanspruchen dürfte. Klammert man den Sudan aus, so scheinen ostafrikansiche Löwen erst nach dem Ersten Weltkrieg nach Europa gelangt zu sein. (19.01.2011, 09:51) | ||
Michael Mettler: | Angesichts dessen, dass die Lebens- und damit auch Haltungsbedingungen von Löwen Einfluss auf die Mähnenfülle haben sollen, ist mir noch etwas eingefallen, was wir beim Anblick von Fotos aus dem 19. Jh. berücksichtigen müssten: Wie wurden denn damals Löwen in Zoos gehalten? Erst Hagenbeck "verbreitete" ja in der Zoowelt den Grundgedanken, dass auch tropische Tiere mitteleuropäische Winterluft vertragen. Nach dem, was ich über die Gründerzeit der Zoos gelesen habe, hielt man aber Großkatzen weitgehend nur über den Sommer in Außenkäfigen, im Winter wurden sie auf geheizte Innenkäfige beschränkt. Damit war der "Anreiz", eine voluminöse Mähne zu entwickeln, eigentlich gleich Null. Man müsste also anhand von Fotos testen, ob nicht erst die Veränderung der Löwenhaltung um die Jahrhundertwende nach und nach zu prächtigeren Zooexemplaren geführt hat.... FALLS es so ist, waren möglicherweise die Löwen der Wandermenagerien, die viel wechselhafteren Klimabedingungen ausgesetzt waren, zu dieser Zeit prächtiger als die der Zoos. Es ist ja nicht auszuschließen, dass viele zeitgenössische Schilderungen und zeichnerische Darstellungen nach dem Vorbild von Menagerie- statt von Zoo- oder gar freilebenden Löwen entstanden und dadurch unser Bild von der Mähnenfülle beeinflusst wurde. (19.01.2011, 09:24) | ||
WolfDrei: | Habe mal bei "Delacroix-Löwenjagd" gegoogelt. Inclusive künstlerischer Freiheit haben die Kater eine "normale" Mähne. Es gibt mehrere Versionen; die, die mir im Kopf herumging aus der Eremitage S. Petersburg,fand ich leider nicht. Delacroix hatte ja um 1860 nach Eroberung Algeriens dort gearbeitet. (18.01.2011, 07:58) | ||
Michael Mettler: | ... und "Babylonischer Löwe" (also Vorderasiate im eigentlichen Sinne von P.l.persica), ca. 1870. Neben einem noch jugendlichen und daher in Sache Mähne nicht aussagekräftigen Westafrikaner übrigens die einzigen in diesem Buch dokumentierten Unterarten - hatte der Londoner Zoo womöglich bis 1914 keinen fotowürdigen Ostafrikaner...? (17.01.2011, 22:36) | ||
Michael Mettler: | Zum Vergleich aus dem selben Buch: Indischer Löwe von ca. 1895.... (17.01.2011, 22:32) | ||
Michael Mettler: | Ein paar interessante zeitgenössische Bilddokumente bietet das Buch "London Zoo from old Photographs 1852-1914. U.a. auch den auf den Wikipedia-Seiten als echten Berberlöwen aufgeführten Kater "Sultan", der mit einem Foto von 1896 vertreten ist - und von der Mähne her kein bisschen eindrucksvoll wirkt. (17.01.2011, 22:31) | ||
Michael Mettler: | @Oliver: Eine "besonders starke und dunkle Mähne" ist relativ, denn das kommt darauf an, womit man sie vergleicht. Da Ostafrika erst ganz am Ende des 19. Jh. "zoologisch erschlossen" wurde, kannte man vorher nur die Löwen West-, Süd- und Nordafrikas sowie Asiens, und wenn sowohl die Asiaten als auch die Westafrikaner nicht gerade für übermäßigen Mähnenwuchs bekannt waren, dann hatte vielleicht sogar ein Berberlöwe eine stärkere Mähne zu bieten, der von einem der damals noch unbekannten Ostafrikaner locker übertrumpft worden wäre... Nun wurden ja schon immer und nicht nur in der Zoologie gern Angaben aus früheren Büchern übernommen, die zu Legenden führten, die bei genauerem Hinsehen widerlegbar waren. Gerade bei inzwischen ausgerotteten Tieren fehlte es zwangsläufig an neueren Erkenntnissen. Vielleicht stammen also selbst heutige Angaben über die außergewöhnliche Mähnenbildung von Berberlöwen noch immer aus der Zeit, als man noch keine Ostafrikaner kannte...? Auf dem Foto eines algerischen Berberlöwen aus dem 19. Jh. aus der englischen Wikipedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Barbary_lion) ist die Mähne jedenfalls weder besonders dunkel noch besonders stark. Allerdings ist sie "stark ausgedehnt", bedeckt also viel Fläche, und sie wirkt auch wolliger und dichter als z.B. die eher schütteren Mähne des "klassischen" Indischen Löwen. (Übrigens findet sich sowohl auf der deutschen als auch auf der englischen Wikipedia-Seite zum Berberlöwen der Hinweis, dass Löwenmähnen in kühlerem Klima dichter und dunkler werden - von dort hatte ich das also vermutlich in Erinnerung, was ich im TP-Berlin-Thread geschrieben hatte). Unser heutiges Bild des Berberlöwen fußt bestimmt auch ein Stück weit auf dem werblichen Image, das in Zoos und vor allem Circussen aufgebaut wurde: Als Berberlöwen wurden gern besonders große und prächtige Löwen aller möglicher Herkunft bezeichnet, quasi als Pendant zum Königstiger, denn dieser Begriff wurde (und wird noch heute!) auch nicht immer treu-zoologisch nur für Bengalen benutzt. Ich kenne selbst aus neuerer Zeit noch Circuswerbung, die von "sibirischen Königstigern" sprach! (17.01.2011, 22:09) | ||
Henry Merker: | Die Diskrepanz zwischen den von Liz eingestellten Skizzen - insbesondere was den Berberlöwen betrifft - könnte auch eine andere Ursache haben. Im aktuellen Bongo wird über die Großkatzenhaltung im Zoo Berlin vor 1945 berichtet. Dort wird beschrieben, dass der Zoo damals auch den Äthiopischen Gebirgslöwen (roosvelti; wenn man ihn als eigenständige Form ansieht), der durch eine sehr beidruckende Bemähnung auffiel und wohl auch sehr großwüchsig gewesen sein soll. Aus der Erinnerung heraus ist mir so, dass man oftmals diese Äthiopier für Berberlöwen gehalten haben soll; ja man ging teilweise davon aus, dass der Äthiopische Kaiser Berberlöwen aus dem Magreb für seine Manegerie bezogen haben soll, die für ihre wahrlich beeindruckenden Löwen berühmt war. Heute weiß man, dass er dies nicht nötig hatte, hatte er doch genügend Löwen zur Auswahl (welch' Wunder). Übrigens kamen die meisten Äthiopischen Löwen des Zoos Berlin von dort - nur ein Weibchen war hundertprozentig ein Wildfang. Bei den anderen - ich glaube 1,2 oder 1,3 - Tieren bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es sich um Wildfänge oder um von Wildfängen abstammende Tiere handelte. Jedenfalls wird dort erwähnt, dass es sich bei vielen sogenannten Berberlöwen in Wahrheit um Äthiopier gehandelt haben soll. Ich werde mal den Bongo heraussuchen, um zu überprüfen, dass mir mein Gedächtnis da kein Streich spielt. (17.01.2011, 22:06) | ||
Oliver Jahn: | So, wie auf der zweiten Tafel, so kenne ich die Beschreibung der Inder. Was mich allerdings verwundert, dass ist die Skizze des Berbers, denn bei denen wurde doch immer von einer besonders starken und dunklen Mähne geschrieben. Allerdings erstaunt mich immer wieder, was ich für Gewichts- und Größenangaben da lese,...bis zu 295 kg...das kommt schon dicht an den Amurtiger ran. Von wann sind denn diese Skizzen? Sie gefallen mir richtig gut und so etwas finde ich heute in der Literatur leider immer seltener. (17.01.2011, 21:38) | ||
Henry Merker: | Interessante Links, Liz. Sieht man sich die Bilder an, so könnte man "Thar" auch locker als Südafrikaner einstufen... (17.01.2011, 19:09) | ||
Liz Thieme: | Südafrikanische Löwen Studie über die Schwärze der Mähne Quelle: Paleocraft (17.01.2011, 18:49) | ||
Liz Thieme: | Mähne von Gefangenschafts-Löwen: Indisch Berber Südafrikanisch Quelle: Paleocraft (17.01.2011, 18:47) | ||
Liz Thieme: | Eventuell kennt ihr die Seiten ja schon. Über Asiatische Löwen http://www.asiaticlion.org/index.htm http://cat.org.in/files/reports/Report_-_Lion_Translocation_Project.pdf http://www.carnivoreconservation.org/files/thesis/meena_2008_phd.pdf über Mähnen bei Löwen: http://www.earthwatch.org/europe/newsroom/science/news-3-lionmane.html http://bigcatnews.blogspot.com/2006/09/study-of-lions-manes-revealing-many.html http://almandine.geol.wwu.edu/~dave/courses/2005/spring/204/other/Lion%27sMane.pdf http://www.nysm.nysed.gov/staffpubs/docs/14363.pdf http://www.nysm.nysed.gov/staffpubs/docs/14538.pdf http://www.earthwatch.org/europe/downloads/Get_Involved/Lions_casestudy.pdf http://www.eurekalert.org/pub_releases/2006-09/fm-gsb092506.php (Bild zugehörig [Mähnenvariation in Kenya]) (17.01.2011, 18:45) | ||
Michael Mettler: | Die Erklärung mit den Hormonen kenne ich auch, meiner Erinnerung nach (TV-Doku vor einigen Jahren) war von einem ungewöhnlich hohen Testosteron-Spiegel die Rede, der gleichzeitig dazu führen soll, dass die Kater potenziell aggressiver und risikobereiter sind. Als Untermauerung der Theorie wurde damals eine Filmsequenz gezeigt, in welcher die Löwen dabei waren, ein Kaffernbüffelkalb zu reißen, und die Mutterkuh ihrerseits die Löwen anging. Ein Kater stellte sich der angreifenden Büffelkuh und sprang sie sogar an, was Löwen in anderen Teilen Afrikas angeblich nie täten. (17.01.2011, 18:29) | ||
Henry Merker: | PS: So viel ich weiß, sehen viele Löwen im östlichen Afrika in etwa so aus, wie dieser reinrassige(?) nubica-Löwe aus dem Zoo Singapur aus. http://www.leszoosdanslemonde.com/photos/main.php?g2_itemId=39370 Ob man dies jedoch als schwachmähnig ansehen kann, oder schwachmähnige Löwen phänotypisch eher so aussehen, wie die Tiere, die im Tierpark-Berlin-Thread eingestellt worden sind, vermag ich nicht zu urteilen. (17.01.2011, 18:22) | ||
Henry Merker: | Ich meine mich daran erinnern zu können, dass die sogenannten Tsavo-Löwen, so auch die beiden Maneater, die im Film "Der Geist und die Dunkelheit" verewigt worden sind, schon immer schwach bemähnt gewesen sein sollen. Dies soll wohl hormonell bedingt sein. Tsavolöwen sollen wohl bevorzugt paarweise jagen, ähneln in dieser Hinsicht dem Berberlöwen. Gerne erjagen sie dabei auch Elefanten und Kaffernbüffel. (17.01.2011, 18:16) | ||
Sacha: | Ohne Frage. Interessant wäre jetzt, warum das so ist (also viele Tsavo-Löwenkater schwachmähnig sind). War das schon so, bevor die weissen Entdecker und Eroberer dieses Gebiet betraten? Und sind die Löwen in den umliegenden NPs Kenias und Tansanias ebenfalls eher schwachmähnig (Ich selbst habe zu wenig Männchen gesehen, als das ich hier auch nur ungefähr eine Vermutung abgeben könnte)? (17.01.2011, 17:51) | ||
Michael Mettler: | Bisher hatten wir nur spezifische Löwen-Threads, aber die aktuellen Diskussionen in diversen anderen Threads (u.a. "TP Berlin") legen es nahe, mal einen ganz allgemein gehaltenen zu gründen. In Sachen Mähnen der importierten Inder: Dazu wäre auch mal interessant zu wissen, aus welchen Ecken des einst viel größeren Verbreitungsgebietes die Importe seit Zoogründerzeit kamen. Ich habe nachgeschaut: Der Gir Forest als heutiges Relikt-Verbreitungsgebiet umfasst rund 1.400 qkm Fläche. Zum Vergleich: Die Nationalparks Tsavo West und Ost weisen zusammen rund 20.000 qkm auf, also das 14-fache, und sind bekannt für ihre schwachmähnigen bis fast mähnenlosen Löwenkater - trotzdem stellen sie nur ein kleines Teilgebiet der verbreitung afrikanischer Löwen dar, so wie Gir eben nur ein Teilgebiet ist und war. Hätte man durch Zufall afrikanische Löwen früher immer nur aus Tsavo importiert, sähe unser Bild von einem "normalen" Löwenkater heute vermutlich etwas anders aus... (17.01.2011, 16:07) |
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