Forum

-> alle Kategorien des Forums (hier geht es auch zur Stichwortsuche)


Beitrag hinzufügen
Name: (= Nachname) Passwort: (= Kundennummer)
Sie haben noch keine Login-Daten? Hier können Sie sich anmelden!
Beitrag:
Bei längeren Beiträgen empfehlen wir, den Text in einem Textprogramm zu verfassen und aus der Zwischenablage einzukopieren.
Link zu anderen Medien:
Bitte anklicken, wenn Ihr Beitrag in erster Linie einen Link zu anderen Medien (Zeitungsmeldung etc.) darstellt.
Foto:
(gif/jpg/png / Dateigröße max. 2MB)

Ohne Unterwasserscheiben geht`s wohl nicht



Anti-Erdmännchen:   Die Liste müßte dann noch um Pelikane ergänzt werden (s. Zoo-Hannover-Faden).
(22.08.2010, 17:43)
Michael Mettler:   Wobei ich so manches Mal - ob mit bloßem Auge oder durch die Kameralinse - damit konfrontiert wurde, dass die Schutzfolie, welche die Scheibe vor Kratzern bewahren soll, für die Optik genauso hinderlich sein kann wie Kratzer. Man frage bloß mal einen Augenoptiker, wie unser Auge damit zurechtkäme, wenn wir uns eine durchsichtige Plastikfolie auf die Brillengläser kleben würden.

Im Grunde könnte man das "Unterwasser-" aus dem Threadtitel weglassen: Auch manche Sichtscheibe an Land finde ich überflüssig bzw. überdimensioniert. Mir kommt dabei wieder mein Besuch in Liberec in den Sinn, wo ich im Talkessel wegen "gefühlt" kilometerlanger Glaseinblicke bei sonnigem Wetter zeitweise eher ein Gefühl von Spiegelkabinett als von Zoo hatte.
(20.08.2010, 08:46)
WolfDrei:   Ein anderer Aspekt der "Scheiben an sich". Für den Fotografen ein echtes Problem, wieder speziell in Rotterdam gesehen: Schmutz, Algen, das optische Doppelmedium Scheibe-Glas, zerkratzte oder verschmierte Scheiben (genervter Ausruf eines TP-Mitarbeiters: in Berlin geht das nicht, die (Berliner!)können damit nicht umgehen, müssen kratzen), manchmal kratzen auch die "Innenbewohner", Alterung der Scheiben, Reflektionen, die man erst später bemerkt, Besuchermassen davor etc. Anbei ein Versuch: der Flußdelfin in Duisburg, jetzt , nach der "Einlaufzeit".
(20.08.2010, 07:48)
Michael Mettler:   @Andreas Knebel: Bis auf Punkt 3) würden allerdings bei den gleichen Tierarten Scheiben am Landbereich die gleiche Wirkung haben. Und da sind sie mit Sicherheit kostengünstiger, weil sie keinen Wasserdruck aushalten müssen und dementsprechend dünner sein können.

Meine Meinung ist zwiespältig. Einen schwimmenden Tiger muss ich nicht unbedingt von der Seite sehen können, aber z.B. die Bewegungen schwimmender Ohrenrobben sind für mich in gleicher Perspektive ein Genuss. Ich weiß aber auch nicht, wie viele Zoobesucher einen UW-Einblick wirklich vermissen, wenn sie noch nie einen bei der betreffenden Tierart erlebt haben. Die beim Umbau entstandene Hippo-Anlage in Hannover hätte m.E. auch ohne UW-Einblick "funktioniert". Verständlich, dass ein Besucher das neue Angebot mit Erlebniswert künftig als Maßstab anlegt. Folglich schrauben die Zoos derzeit den Erwartungshorizont des Publikums auch rapide hoch.
(19.08.2010, 21:49)
Anti-Erdmännchen:   zu 1) Flußpferde sah man schon immer ganz aus der Nähe, Eisbären können an Land hinter einer Scheibe genauso nah sein wie Löwen oder Gorillas. zu 2) Was den ONB nicht alles interessiert ... und nicht interessiert ... 3) Das wird aber für einen allgemeinen Zoo, Tierpark, usw. zu speziell. 4) Sind sie das im Wasser mehr als an Land? 5) Ein Besucher von 100 oder 1.000 wird dieses Krokodil in Bewegung sehen. Dann stöbert es da vielleicht ein bißchen herum, aber doch nicht anders, als man es erwarten würde oder von oben sehen könnte. Den zusätzlichen Effekt durch die Unterwasserscheibe finde ich hier wirklich gering. Interessant wäre es, das Krokodil beim blitzartigen Hochschnellen und Zuschnappen zu sehen, aber das läßt sich ja auch durch Unterwasserscheiben nicht erzwingen.
(19.08.2010, 21:39)
Andreas Knebel:   Unterwasserfenster sind ein Muss!! 1) Man sieht Eisbär, Flußpferd & Co. ganz aus der Nähe (durch die dicken Scheiben und das Wasser auch noch vergrößert). 2) Es interessiert die Leute. 3) Man kann die Tiere auch mal beim Schwimmen, Unterwasserjogging etc. studieren (was von oben kaum geht). 4) Auch die Tiere sind häufig an der anderen Seite der Scheibe interessiert (z.B. die Wuppertaler Eisbären). 5) Wer das nicht INTERESSANT, UMWERFEND, PRICKELND oder schlicht und ergreifend GEIL findet, dem ist eh nicht zu helfen:
http://www.zoobasel.ch/tiere/index.php

Alleine mit diesem Bild sollte sich die Diskussion um die Berechtigung von Unterwasserscheiben bei Nicht-Fischen erledigt haben...
(19.08.2010, 21:09)
Anti-Erdmännchen:   Vielleicht schaffen es die Flußpferde in Mzima Springs einfach nicht, das Gewässer vollzuscheißen, weil die Quelle schneller pumpt? Und sie finden sich mit den möglicherweise suboptimalen Bedingungen ab, weil sie nur dieses Gewässer kennen und sich nicht vorstellen können, daß es woanders bessere gäbe?

Aber um nochmal meinen Grundgedanken darzustellen: Inflationär eingesetzte Unterwasserscheiben suggerieren, daß Wasser spannender und besser wäre als Land, und daß "alle vernünftigen Tiere" - siehe die Auswahl der gezeigten Arten - gerne und viel im Wasser herumtollen. Bei Flußpferden, gut, bin ich vielleicht einverstanden, auch wenn ich die Kosten für zu hoch erachte, aber über dieses "Untertauchen" von Eisbären, das einen unrepräsentativen Eindruck des arttypischen Lebenswandels vermittelt, und das auch nur funktioniert, weil die Tiere ansonsten Langeweile hätten und/oder sich klimabedingt abkühlen müssen, darüber kann ich mich aufregen.
(19.08.2010, 20:58)
Michael Mettler:   Vor dem Einbau aufwändiger Filtertechnik, die den UW-Einblick überhaupt erst möglich macht, hieß es von Seiten der Zoos immer, Flusspferde würden sich in klarem Wasser nicht wohl fühlen und es deshalb schnell mit ihren Exkrementen eintrüben. Die Hippos in den ostafrikanischen Mzima Springs, die in kristallklarem Wasser leben, müssten sich demnach ständig unwohl fühlen. Warum tun die sich das an? Und vor wem hat ein Hippo im Wasser Angst, so dass es sich verstecken müsste?

Auch Ratten und Schweine werden mit Dreck assoziiert. Nur ist die Frage, ob sie ihn wirklich bevorzugen oder einfach nur in Kauf nehmen, weil es keine Alternative gibt. (Die gleiche Frage stelle ich mir übrigens auch bei Tierarten in unwirtlichen Lebensräumen.)

Flusspferde sind Kontakt- und Herdentiere. Bei der Haltung in Paaren oder gar einzeln mag ein enges Becken tatsächlich zum Wohlgefühl beitragen, wenn die Nähe und Berührung der Beckenwände als (schlechter) Ersatz für die Nähe der großen Leiber weiterer Artgenossen interpretiert wird. Das wäre dann so ähnlich wie der Plastikvogel im Käfig eines einzeln gehaltenen Wellensittichs. Der Sittich kann damit uralt werden, aber kommt der Ersatz seinen Bedürfnissen wirklich mehr entgegen?
(18.08.2010, 22:49)
Anti-Erdmännchen:   Ich bin beileibe kein Flußpferdexperte, aber kommt ein enges dreckiges Becken den Bedürfnissen dieser Tiere nicht mehr entgegen als ein großes sauberes? Ich glaub, das Nicht-Artgerechte an den herkömmlichen Anlagen war der zu knappe und nachts unzugängliche Landteil.
Nichtsdestotrotz müssen die Bedingungen auch für die Besucher erträglich sein, und das sind/waren sie in den Häusern nicht, das ist wohl wahr.
(18.08.2010, 22:18)
Oliver Jahn:   @A-E, ob sie da viel gehen, das kann ich nicht sagen, aber im Zoo habe ich sie öfter so gesehen, auch, weil ich oft versuche, zu einem Zeitpunkt im Zoo zu sein, an dem die Tiere aktiv sind. Und wenn man direkt vor einem Flusspferd steht, dass mit der Schnauze an der Scheibe lehnend, unter Wasser döst, dann ist selbst das für mich ein ganz andere (positiverer) Eindruck, als das gleiche Tier in einer Jauchegrube. Ich für meinen Teil bin aber auch nie in den Zoo gefahren, um dort exakt zu sehen, wie Tiere in der Wildbahn leben...sondern um sie mir im Zoo anzuschauen. Wenn ich dabei zu sehen bekomme, wie ein Flusspferd (auch in der Wildbahn hin und wieder) unter Wasser läuft, dann finde ich das gut. Allerdings ist mir im Zoo aber auch bewusst, dass fast 100% der Tiere dort nicht wie in der Wildbahn gehalten werden können, etwas, was mich persönlich auch nie gestört hat.
(18.08.2010, 21:43)
Anti-Erdmännchen:   "Es gibt einen Thread "Unterwasserscheiben bei Robben" (...)"

Ok, damals (2006) umfaßte die Liste schon Robben, Otter, Eisbären, Brillenbären, Tiger, Flußpferde, Delphine, Biber/Nutrias, Schwimmratten, Seekühe, Elefanten, Tapire, Pinguine, Tölpel, Papageitaucher, Zwergsäger, Krokodile.

Zu OJ: Gehen Flußpferde denn viel unter Wasser (sowohl in der Wildbahn als auch im Tiergarten)? Die meiste Zeit liegen sie doch nun einmal tatsächlich in der Jauche und dösen.
(18.08.2010, 21:30)
Oliver Jahn:   Ich versuche mal einen Anfang.
Dass Flusspferde eigentlich gar nicht richtig schwimmen, sondern eher unter Wasser laufen, das lesen die Kinder in vielen Büchern (und nicht nur die Kinder, nur finden genau die das noch spannend). Heute kann man in einigen Zoos, dank der Scheiben, dieses sehr gut beobachten. Ich kann mich an keine der alten, klassischen Flusspferdhaltungen erinnern, in der man dieses auch sehen konnte. Das Wasser war immer so schmutzig, dass man entweder die Tiere halb im Wasser dösen sah, oder aber das beliebte Spiel gespielt wurde: Wo taucht das Flusspferd als nächstes auf.
Dieses Spiel ist aber auch bei Unterwassereinblick nicht ganz vorbei, denn da stellt man heute einfach die Frage, an welcher Stelle wird das Flusspferd wohl als nächstes erscheinen, da das Wasser immer nur eine begrenzte Tiefe des Einblicks gestattet. Von daher empfinde ich hier den Unterwassereinblick dann, wenn er gut gemacht ist, als eine Bereicherung.
Ohne zu lange zu überlegen fällt mir da noch die Innenanlage der Riesenotter bei Hagenbeck ein.
Die Bilder, der durch das Wasser schießenden Tiere, haben mich echt fasziniert. Auch hier haben sich nach meinem Empfinden ganz neue Perspektiven eröffnet.
Fische hingegen mag ich persönlich lieber gedünstet in einer schönen Kräutersoße.

(18.08.2010, 20:37)
Michael Mettler:   Es gibt einen Thread "Unterwasserscheiben bei Robben", in dem wir ungeachtet des Titels schon mal eine beachtliche Faunenbreite mit UW-Einblicken aufgelistet hatten.
(18.08.2010, 20:14)
André Haubrich:   Ich finde Unterwassereinsichten bei Tieren, die sich auch oft im Wasser befinden absolut keine Fehlinvestition. Es ist doch immer interessanter, Robben, Pinguine ... auch wirklich gut unter Wasser zu beobachten, als nur von oben.
Allerdings finde ich bei Elefanten oder Tigern Unterwasserscheiben nicht erforderlich, da diese nicht so oft unter Wasser sind. Es ist eine nette Sache und wenn man das bezahlen kann und will gerne, aber nicht notwendig.
(18.08.2010, 20:12)
Anti-Erdmännchen:   Welchen Tierarten kann man mittlerweile alles beim Tauchgang zusehen? Oder welchen nicht, falls diese Liste kürzer ist ...
Ich bin nicht unbedingt ein Riesenfan von Unterwasserscheiben (Ausnahme s.u.). Zum einen halte ich den Kostenaufwand oft für unverhältnismäßig hoch (Bau- sowie laufende Kosten für Filterung und Scheibenreinigung), zum anderen wird das Leben des Tieres doch sehr auf die Zeit im Wasser fokussiert. Robben, Pinguine und Flußpferde verhalten sich unter Wasser genauso, wie ich es erwartet hätte und wie ich es von oben aus auch ausreichend begutachten kann. Der zusätzliche Effekt ist daher für mich nicht groß. Eisbären unter Wasser anzuschauen ist so repräsentativ, wie wenn man unsereins vielleicht auf dem Arbeitsweg oder in der Sauna zeigen würde.
Jetzt könnte das Argument Didaktik kommen, aber bitte, wenn ich Problemlösungen der Natur im Vergleich darstellen wollte, müßte es ja nicht ausgerechnet die Bewegung unter Wasser sein.
Meiner Meinung nach reicht es aus, eine Gruppe von Tieren unter Wasser zu zeigen. Und zwar diejenige, die dort die beste Figur abgibt, nämlich die Fische.
Was meint Ihr?
(18.08.2010, 20:07)

alle Beiträge