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Greifvögel



cajun:   Gute Nachrichten aus Tschechien:
"Wir sind sehr glücklich. Nach 8 Jahren Warten feiern wir die erste erfolgreiche Zucht des Wollkopfgeiers. Im vergangenen Jahr wurden weltweit nur fünf Junge dieses afrikanischen Geiers aufgezogen.
Der Beginn dieses Jahres war für den Zlíner Zoo ein großer Grund zum Feiern. Zum ersten Mal in der Geschichte und auch zum ersten Mal in den Zoos der Tschechischen Republik und der Slowakei gelang es, einen jungen afrikanischen Wollkopfgeier aufzuziehen. Das ist wirklich ein außergewöhnlicher Erfolg, denn im vergangenen Jahr haben zoologische Institutionen weltweit nur fünf Jungtiere aufgezogen.
Wollkopfgeier tauchten erstmals im Jahr 2014 in der Sammlung des Zlíner Zoos auf. Die Zlíner Züchter legten großen Wert auf die Bildung von Brutpaaren, damit die Chance auf Nachwuchs so hoch wie möglich war. „Geier gehören zu den anspruchsvollsten Vögeln, wenn es darum geht, optimale Brutbedingungen zu schaffen.“ Sehr oft bedeutet dies für die Züchter jahrelange Anstrengung und „Langstreckenlauf“. „In unserem Fall haben wir acht Jahre auf das erste befruchtete Ei gewartet“, erklärte Zoodirektor Roman Horský. Der Erfolg in Form eines aufgezogenen Kükens stellte sich jedoch erst im Jahr 2024 ein. „Als das Wollkopfgeierweibchen im Dezember 2023 Eier legte, hofften wir, dass diese befruchtet würden.“ Zu unserer großen Freude wurde tatsächlich alles bestätigt, also nahmen wir das Ei und legten es in die Brüterei, wir wollten keinen möglichen Schaden riskieren. Im Herbst 2023 ist es uns außerdem gelungen, Ressourcen für den Kauf von Brutmaschinene aus Spanien zu schaffen, die zur absoluten Spitze auf dem aktuellen Markt gehören. „Alles hat so wunderbar zusammengepasst“, fügte Regisseur Roman Horský hinzu.
Der junge Wollkopfgeier schlüpfte Ende Januar 2024, nach einigen Tagen im Brutkasten gaben die Züchter ihn dem Elternpaar zurück. Trotzdem war es noch lange nicht gewonnen. „Obwohl die Eltern Interesse an dem Jungtier zeigten, fütterten sie es zunächst nicht richtig. Deshalb entschieden wir uns für eine zusätzliche Fütterung und gaben dem Jungtier zweimal am Tag kleine Fleisch- und Innereienstücke. Nach fünf Tagen überließen wir die gesamte Pflege dem Geierpärchen. Wir haben ihre Pflege durch ein Kamerasystem überwacht und auch Kontrollwägungen durchgeführt“, erklärte der Zoologe Václav Štraub über die Aufzucht des Jungen. Als der kleine Geier schlüpfte, wog er 100 g, jetzt wiegt er mehr als zwei Kilogramm. „Für uns ist der junge Wollkopfgeier eine riesige Belohnung für den jahrelangen Einsatz von Züchtern und Zoologen. Es bestätigt, dass der Zlíner Zoo zu den erfolgreichsten Geierzüchtern der Welt gehört. Darüber hinaus sind wir einer der wenigen Gärten, die den Nachwuchs auf natürliche Weise unter den Eltern großziehen. Dies ist eine äußerst wichtige Voraussetzung für eine mögliche Rückkehr in die Wildnis. „Ich bin wirklich stolz auf meine Kollegen“, betonte Regisseur Roman Horský.
Derzeit gehören Geier zu den am stärksten gefährdeten Vogelarten der Welt. Der katastrophale Rückgang der Geier in Asien wurde durch das Verbot des Tierarzneimittels Diclofenac gestoppt und die dortige Population erholt sich langsam. Mittlerweile hat sich das Problem jedoch auf Afrika verlagert, wo sieben von elf Geierarten bedroht sind. Zu den am stärksten gefährdeten Arten gehören die afrikanischen Geier im südlichen Afrika. „In den letzten drei Jahrzehnten ist ihr Bestand um 80 % zurückgegangen. Wir haben uns daher entschieden, die Umsetzung des Projekts des Naturschutzunternehmens VulPro zu unterstützen, das sich auf die Überwachung ihres Vorkommens und ihrer Bewegung konzentriert. „Das Projekt wird dann den Einsatz eines robusten und vor allem wirksamen Schutzes dieser Geierart ermöglichen“, beschrieb Roman Horský, Direktor des Zoos Zlín, die Schutzaktivitäten."
Quelle:https://www.facebook.com/zoozamekzlin/?locale=de_DE
(12.03.2024, 10:47)
Liz Thieme:   Wikipedia sagt folgendes zu der Einrichtung [Autoübersetzung]:

LABIOMISTA ist das Lebenswerk des Künstlers Koen Vanmechelen, ein "sich entwickelndes Kunstwerk über die Mischung des Lebens" in Zusammenarbeit mit der Stadt Genk. Auf dem 24 Hektar großen Grüngelände befindet sich das Atelier des Künstlers, ebenso wie eine stattliche Villa (heute "Villa OpUnDi") aus dem Jahr 1925 im eklektisch-historischen Stil mit maasländischem Charakter, die für den Direktor der Zeche Zwartberg erbaut wurde. Nach der Schließung des Bergwerks im Jahr 1966 ging das Gelände in Privatbesitz über und wurde zum "Limburger Zoo" oder Zoo von Zwartberg. LABIOMISTA wurde 2019 eröffnet und ist seitdem jährlich von Frühling bis Herbst für Besucher geöffnet.
[...]
Im Park gibt es drei Tierabteile von mehr als 9.000 m², drei Teiche und einen mehr als einen Kilometer langen Wanderweg mit einigen Brücken. [2] Für Vanmechelen spielen Tiere eine wichtige Rolle in seinem Werk, darunter auch die Hühner, die Teil des Cosmopolitan Chicken Project des Künstlers sind. Darüber hinaus sieht der Besucher auch Lamas, Emus, Dromedare, Strauße, Alpakas und Nandus.
[...]
Seit 2021 können Besucher den Wanderweg verlassen und das "geschützte Paradies" betreten. In diesem hinteren Teil des Parks herrscht Wildnis. Es handelt sich um eine weitläufige Ebene von 12 Hektar, die an Wasser grenzt und von Wäldern und einer Übergangszone zum Nationalpark Hoge Kempen umgeben ist. Dieser Ort ist auch ein vorübergehender Unterschlupf für Schwarzstörche (Projekt 'Black Storck Baby'), die Teil eines Rewilding-Projekts sind. Darüber hinaus laufen einige Galloway-Rinder frei in dieser Zone herum. Die Besucher werden auch auf verschiedene Kunstwerke und Projekte von Koen Vanmechelen stoßen, darunter die drei Wissenscontainer mit dem Namen "LaMouseion", in denen jedes Jahr Jugendliche eingeladen werden, über verschiedene gesellschaftliche Themen nachzudenken. Am Teich auf der Rückseite befindet sich das Marmorkunstwerk "Protecting the Other".

Hinweis zu Zoo Limburg:
Der Zoo Limburg, auch bekannt als Zwartberg Zoo oder Zwartberg Zoo, war ein Zoo in der belgischen Gemeinde Zwartberg in der Gemeinde Genk. Der Zoo befand sich im Privatbesitz der Familie Wauters und erhielt keinerlei Subventionen oder Sponsoring. Der Zoo war bekannt für seine große Anzahl von Tieren. Diese Zahl könnte zum einen durch das interne Zuchtprogramm erklärt werden, aber auch dadurch, dass der Zoo ausgesetzte Tiere aufnahm, unabhängig davon, ob sie misshandelt wurden oder nicht. Letztere stammten meist aus bankrotten Zoos und Zirkussen oder gelangten durch Schenkung in den Besitz. Die enorme Anzahl an Tieren, der erschreckende Zustand der Käfige, Aktionen von Tierschutzorganisationen und die schlechte Finanzierung sorgten dafür, dass Zwartberg immer mehr unter Beschuss geriet. 1997 beschloss die Familie, den Zoo endgültig zu schließen. Die Tiere wurden von anderen Zoos betreut.
Die Grundstücke wurden 1999 von der Stadt Genk gekauft. Im Januar 2002 begannen die Abrissarbeiten des alten Zoos.




ZTL:
Belgien - Genk (LABIOMISTA)

Alpaka (Vicugna vicugna f. pacos (Syn.: Lama guanicoe f. pacos))
Black Galloway (Bos primigenius f. taurus)
Dorfweber (Textorweber) (kein Unterartenstatus) (Ploceus cucullatus (Syn.: Textor cucullatus))
Dromedar (Einhöckriges Kamel) (Arabisches Kamel) (Camelus dromedarius)
Emu (Großer Emu) (Dromaius novaehollandiae)
Fächertaube (Viktoria-Krontaube) (Goura victoria)
Feuerweber (Orangeweber) (Euplectes franciscanus (Syn.: Euplectes orix franciscanus))
Furchenhornvogel (Jahrvogel) (kein Unterartenstatus) (Rhyticeros undulatus (Syn.: Aceros undulatus))
Glanzhaubenturako (kein Unterartenstatus) (Gallirex porphyreolophus (Syn.: Tauraco porphyreolophus))
Grünnacken-Fasantaube (Bronzenacken-Fasantaube) (Otidiphaps nobilis (Syn.: Otidiphaps nobilis nobilis))
Haushuhn (keine Rassenzuordnung) (Gallus gallus f. domestica (Syn.: Gallus gallus domesticus))
Kragentaube (Mähnentaube) (Nikobarentaube) (Caloenas nicobarica)
Lama (Lama guanicoe f. glama)
Livingstoneturako (Spitzhaubenturako) (Langschopfturako) (kein Unterartenstatus) (Tauraco livingstonii)
Nandu (Gewöhnlicher Nandu) (alt: Pampasstrauß) (kein Unterartenstatus) (Rhea americana)
Reisamadine (Reisfink) (Javareisfink) (Padda oryzivora (Syn.: Lonchura oryzivora))
Riesenseeadler (Haliaeetus pelagicus (Syn.: Haliaeetus pelagicus niger))
Riesentukan (kein Unterartenstatus) (Ramphastos toco)
Rotschopfturako (Rothaubenturako) (Tauraco erythrolophus (Syn.: Proturacus erythrolophus))
Scharlachsichler (Roter Sichler) (Rotibis) (Eudocimus ruber)
Schildweber (Nominatform) (Rotkehl-Schildwida) (Einfarbwida)* (Euplectes ardens ardens (Syn.: Euplectes ardens tropicus) (Syn.: Euplectes ardens concolor)*)
Schwarzstorch (Ciconia nigra)
Strauß (Afrikanischer Strauß) (kein Unterartenstatus) (Struthio camelus)
Weißohrturako (Weißwangenturako) (Nominatform) (Menelikornis leucotis leucotis (Syn.: Tauraco leucotis leucotis))
Wiedehopf (kein Unterartenstatus) (Upupa epops)
(05.07.2023, 08:30)
Paul Schnitzler:   Labiomista in Genk ist gemeint.
(04.07.2023, 08:54)
Gudrun Bardowicks:   Vielleicht ist mit dem Kunstmuseum ja Pairi Daiza gemeint. Dort gibt es neben lebenden Tieren ja auch viele Kunstschätze und Bauten fremder Kulturen.
(03.07.2023, 17:16)
Tim Sagorski:   Ein lebender Seeadler in einem Kunstmuseum??? Ich hab da so meine Zweifel...
(03.07.2023, 12:51)
Liz Thieme:   Herkunft ist nun geklärt, aber der Adler ist verschwunden....

Rätselhafter Riesenseeadler – Jetzt wissen wir, woher er kommt
Seit ein paar Wochen ist ein Riesenseeadler in Niedersachsen unterwegs. Nun steht fest: Er ist Ende März aus einem Kunstmuseum in Belgien ausgebrochen. Doch wo ist der gigantische Raubvogel jetzt?

Leider ist es wieder Mal ein Bezahlartikel der NWZ
(01.07.2023, 16:06)
cajun:   Nur das keine zoologische Einrichtung o.Ä. einen Riesenseeadler vermisst. Woher der Vogel kam, schien auch in den Berichten rein auf Spekulationen zu beruhen.
(23.06.2023, 19:06)
Liz Thieme:   Davon ist auszugehen. Habe die schon gelöscht. Stand da mehr?
(23.06.2023, 18:46)
cajun:   @Liz: In der letzten oder vorletzten Zoopresseschau waren Berichte über einen Riesenseeadler in den Niederlanden. Das könnte der selbe Vogel sein...
(23.06.2023, 18:08)
Liz Thieme:   In der Region vom Kreis Cuxhaven fliegt derzeit ein Riesenseeadler umher. Es wird nun nach seiner Herkunft gesucht. Es wird aber vermutet, dass er auf keiner Haltung entflogen ist, sondern sich einige tausend Kilometer verflogen hat. Auf einem Foto im Netz konnte man nicht erkennen, ob er Ringe trägt.

(23.06.2023, 17:44)
cajun:   Ein Projekt an dem sich auch der Zoo Karlsruhe beteiligt:

"Naturschützer wollen Fischadler in Südwesten locken
115 Jahre nach der Ausrottung sollen Fischadler in Baden-Württemberg wieder heimisch werden. Im südlichen Landkreis Rastatt habe der Leiter des Vogelschutzzentrums Mössingen des Nautschutzbunds Nabu, Daniel Schmidt-Rothmund, in unmittelbarer Nähe zu Rhein und Altrhein eine Nisthilfe angebracht. Hier soll ein brutwilliges Fischadlerpaar einen Horst errichten, wie die Stadt Karlsruhe am Montag mitteilte. Aus jahrzehntelanger Erfahrung wisse man, dass das klappen könne, sagte Artenschutzreferent Martin Klatt vom Nabu Baden-Württemberg den Angaben nach. Die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe unterstützt das Projekt mit 3500 Euro.
Der Fischadler wurde den Angaben nach 1907 in Baden-Württemberg durch die Jagd ausgerottet. Im Elsass siedelten sich 2019 am südlichen und mittleren Oberrhein wieder Fischadlerpaare an und brüteten erfolgreich. Nun hoffen die Naturschützer, dass einige Tiere nach Baden kommen. "Es wäre sensationell, wenn diese prächtigen Tiere auch wieder auf der badischen Seite brüten würden", sagte Zoodirektor und Co-Vorstand der Artenschutzstiftung, Matthias Reinschmidt. Sollte ein Paar brüten, können Wildkameras das Geschehen im Horst dokumentieren.
Fischadler werden nach Nabu-Angaben bis zu 62 Zentimeter groß und könnten wegen schmaler Flügel mit großen Möwen verwechselt werden. Ihre Unterseite ist bis auf ein dunkles Brustband weiß, die Oberseite dunkelgraubraun. Der Kopf ist weiß mit einem markanten, dunklen Band um die Augenpartie. Der Greifvogel frisst ausschließlich Fische. "Seine Jagdtechnik hat er perfektioniert, so kann er sie in bis zu einem Meter Wassertiefe noch erbeuten." Den Winter verbringen die Tiere in Afrika und kommen ab Ende März in die Brutgebiete zurück.
Noch im 19. Jahrhundert waren Fischadler in ganz Mitteleuropa an Seen und Flüssen als Brutvögel verbreitet. Doch als vermeintliche Nahrungskonkurrenten des Menschen wurden sie gnadenlos verfolgt und gezielt abgeschossen, Gelege wurden geplündert und Horstbäume gefällt. Erst durch intensive Schutzmaßnahmen wie Nisthilfen und Horst-Schutzzonen wuchs die Population wieder. Vor allem im Norden Deutschlands leben inzwischen zahlreiche Tiere. Nichtsdestotrotz gelten Fischadler in der Bundesrepublik als gefährdet."
Quelle:https://www.rtl.de/cms/naturschuetzer-wollen-fischadler-in-suedwesten-locken-4927013.html
(02.03.2022, 16:27)
cajun:   Im Artikel sind auch Fotos.
Mega-Voliere für die Riesenseeadler im Vogelpark Avifauna ist fertig
Mit mehr als 50 mal 25 Metern und einer Höhe von 8 Metern darf die brandneue Voliere für die Riesenseeadler im Vogelpark Avifauna zu Recht als "Mega" bezeichnet werden. Die Voliere wurde monatelang gebaut, doch jetzt kann man dort die Riesenseeadler richtig bewundern. "Wir tun alles, um unseren Besuchern das beste Erlebnis zu bieten. Deshalb sitzen wir nicht still und prüfen ständig, was wir verbessern können. Die neue Voliere ist wirklich riesig und sicherlich etwas, womit wir das Besuchererlebnis weiter optimieren können", sagte Sprecherin Pamela Stolze. Diese Optimierung des Besuchererlebnisses kann durch eine Aussparung in der Voliere von ca. 7 Metern realisiert werden. Dies soll den Besuchern den Eindruck vermitteln, dass sie sich tatsächlich in der Voliere befinden, während sie die Riesenseeadler hinter dem Glas tatsächlich gefahrlos bewundern können. Es ist daher möglich, dass der Riesenseeadler direkt über ihnen fliegt. Monatelang, auch während der Schließung des Vogelparks, wurde an der Realisierung der neuen Voliere gearbeitet. Jetzt können Besucher die Riesenseeadler in der Landschaft bewundern, die die Wildnis Russlands und Japans nachahmen soll. "Darauf sind wir stolz, weil wir, auch dank des Corona-Unterstützungsfonds der Gemeinde Alphen aan den Rijn und Spenden von Besuchern und Fonds diese Megavoliere in dieser schwierigen Zeit fertig stellen konnten."
Quelle:https://www.alphens.nl/nieuws/mega-voliere-voor-de-stellers-zeearenden-in-vogelpark-avifauna-is-klaar.html
Ãœbersetzung Zoopresseschau
(09.07.2021, 10:29)
cajun:   Die Geierzucht geht weiter in Rotterdam:
"WEISSRÃœCKENGEIER GESCHLÃœPFT: NOVUM FÃœR BLIJDORP
Zum ersten Mal in der 164-jährigen Geschichte des Diergaarde Blijdorp schlüpfte ein afrikanischer Weißrückengeier. Ein besonderer Moment, denn diese Art ist in freier Wildbahn stark gefährdet. Das Ei wurde im Brutapparat ausgebrütet, dann wurde das Küken den Eltern zurückgegeben. Leider sahen sie nicht nach dem Kleinen und er ging zurück in den Inkubator. Hier konnte er sich mit Hilfe der Tierpfleger erholen. Der zweite Versuch war ebenfalls erfolglos. Einige Tage später stellte sich heraus, dass ein erfahrenes Sperbergeier-Paar kein lebensfähiges Ei hatte. Dies war eine großartige Gelegenheit. Das Ei in ihrem Nest wurde durch das Küken ersetzt. Sofort kümmerten sich die neuen Pflegeeltern gut um den Weißrückengeier und hielten ihn warm. Dieser Austauschtrick wurde auch im vergangenen Jahr erfolgreich bei einem Sperbergeier angewendet, der einem Weißrückengeier-Paar untergeschoben wurde. Ein weiteres Sperbergeier-Paar brütet. Man kann den Pflegeeltern, dem Jungvogel und dem anderen Brutpaar live über die Webcams folgen. Verschiedene Geierarten auf dem Afrikanischen Geierfelsen. Neben den Sperbergeiern beherbergt der Afrikanische Geierfelsen auch Weißrücken-, Wollkopf- und Kappengeier sowie Marabus, Sekretäre und Hammerköpfe. Blijdorp versucht mit allen Arten zu züchten. Ein Wollkopfgeier-Paar brütet ebenfalls. Gefährdung. Geier sind in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht. Der Sperbergeier kommt in der offenen Grassavanne, in Strauch-, Felsen- und Wüstengebieten in Zentral- und Nordostafrika vor. In Afrika führt insbesondere das Wildern von Nashörnern und Elefanten zu einem Anstieg der Sterblichkeit bei Geiern. Die Wilderer vergiften die Kadaver, um Geier zu töten, die sonst ihre illegalen Aktivitäten verraten könnten. Geier kreisen über dem Aas, so dass Ranger die Wilderer leicht finden können. Blijdorp koordiniert das europäische Zuchtbuch für Sperbergeier."
Quelle und Ãœbersetzung: Zoopresseschau
(06.04.2021, 16:15)
cajun:   Sc?hne Nachrichten aus den Niederlanden.
diergaardeblijdorp.nl ? 25. Feb. 2021
Ei, Ei, Ei
Zwei Sperbergeier-Paare br?ten jetzt auf dem afrikanischen Geierfelsen. Verfolgen Sie sie live ?ber die Webcams. Ihr erstes Ei, das sich im Brutapparat befand, ist jetzt ausgebr?tet. Heute wurde dieses Junge dank eines praktischen Austauschtricks bei einem Paar Wei?r?ckengeiern platziert. Ihr Ei war zerbrochen. Jetzt sind sie die Pflegeeltern des neugeschl?pften Sperbergeiers. Wir hoffen, dass das K?ken genau wie letztes Jahr aufgezogen wird, als ob es ihre eigenes Junges w?re. Diergaarde Blijdorp koordiniert das europ?ische Zuchtbuch f?r Sperbergeier und ist sehr zufrieden mit den guten Ergebnissen bei dieser vom Aussterben bedrohten Art.
Quelle: HP des Zoos
?bersetzung Zoopresseschau
(05.03.2021, 12:57)
W. Dreier:   Die Äußerung von Herrn Mettler von 2016 gilt heute weiter verschärft bezüglich der erwähnten Geier!
Hier ein auch gefährdeter Seeadler - erst in letzter Zeit als Art gewertet: Madagassischer Seeadler - etwa 25o Brutpaare. Hier im Tsimbazaza -Zoo in Antananarivo. 1983
(08.04.2020, 17:29)
Michael Mettler:   Die aktuelle ZOOQUARIA enthält einen Artikel über die Krise bei den afrikanischen Geierarten im Freiland (irgendwo hatten wir dieses Thema schon mal, fand ich eben aber nicht). Vier Arten wurden von der IUCN bereits zu "critically endangered" heraufgestuft: Sperber-, Weißrücken-, Wollkopf- und Kappengeier; drei weitere (Fahl-, Ohren- und Schmutzgeier) gelten als "endangered". Etwas vielschichtiger als bei den südasiatischen Geiern (Einwirkung von Rindermedikamenten) sind die Ursachen, eine davon ist die Wilderei von Elefanten und Nashörnern: Wilderer vergiften gezielt die Kadaver, um Geier zu töten, deren weithin sichtbares Kreisen ansonsten Wildhüter anlocken könnte. Es sind z.B. im Verlauf von nur drei Jahren und verteilt auf sieben afrikanische Staaten Fälle dokumentiert, bei denen das Wildern von rund 150 Elefanten eine gleichzeitige Tötung von über 2.000 (!!) Geiern mit sich brachte. Wegen der langsamen Vermehrungsrate von Geiern können die Bestände einen derartig hohen Aderlass nicht verkraften.

Die EAZA-Zoos werden dazu aufgerufen, sich an den Zuchtprogrammen zu beteiligen und ihre Besucher auch an den Gehegen von afrikanischen Elefanten und Nashörnern auf die Geierkrise aufmerksam zu machen.
(05.11.2016, 19:52)
Michael Mettler:   Interessanter Zufallsfund im Net: http://www.spektrum.de/news/legen-voegel-gezielt-feuer/1399195
(28.03.2016, 16:59)
Michael Mettler:   Da ich gerade die ARDEA-Hefte aus Hoyerswerda durchgeblättert habe: Auch dort wurden offenbar vorübergehend Fischadler gehalten, wenn auch vielleicht nicht im Schaubereich, ebenso in Cottbus. In ARDEA 6 von 1985 heißt es sinngemäß, dass Mitarbeiter des Tiergartens Hoyerswerda in Zusammenarbeit mit den damaligen Bezirksfachgruppen verletzte, kranke und noch nicht flugfähige Greifvögel und Eulen gesund pflegten und wieder auswilderten; in der Aufzählung der Arten ist auch der Fischadler dabei. Für Cottbus wird im gleichen Artikel der Fall zweier aufgefundener vierwöchiger Jungvögel geschildert, die im dortigen Tierpark bis kurz vor Erreichen der Flugfähigkeit erfolgreich aufgezogen wurden. Einer der Jungvögel (was mit dem anderen geschah, wird nicht erwähnt) konnte dann einem frei lebenden Brutpaar mit wenige Tage älteren Jungen erfolgreich untergeschoben werden. Das Heft enthält auch das Foto eines Fischadlers in einer Voliere, der auf einem Futterfisch sitzt und ihn offenbar anfrisst. Allerdings ist nicht klar, ob das Bild in Hoyerswerda oder anderswo aufgenommen wurde.

In ARDEA 7 (1986) ist wiederum ein Fischadler abgebildet, der laut Bildunterschrift 1985 als stark verletzter Fundvogel in den Tiergarten kam und "jetzt" (die Einleitung zum Heft ist mit Dezember 1985 unterschrieben) im TP Berlin lebte.
(23.07.2012, 16:55)
Gudrun Bardowicks:   Ich habe den Fischadler auch mehrere Jahre lang im Tierpark Neumünster gesehen, weiß aber auch nicht, ob es sich immer um das selbe Tier handelte. Dieser Fischadler fraß aber in der Tat selbstständig.
(17.06.2012, 18:27)
Michael Mettler:   @Werner Schindler: Wenn der Vogel so dicht an einer Seitenwand landet, dass er sich die Schwanzfedern anstößt, müsste er sich doch selbst bei einem "Rückwärtsabflug" dort erst recht die viel ausladendere Schwinge der selben Körperseite beschädigen...? Aber es stimmt natürlich, alles blanke Theorie.

In der Zootierliste finden sich übrigens unter den ehemaligen Haltern von Fischadlern noch weitere, die einen Einzelvogel über mehrere Jahre gepflegt haben. Wobei daraus natürlich nicht ersichtlich ist, unter welchen Haltungsbedingungen.

Dass die Haltung von Fischadlern so schwierig ist und der Vogel in Neumünster womöglich deshalb etwas ganz Besonderes war, wusste ich übrigens bisher auch nicht. Dass ich so selten welche in Zoos und Wildparks gesehen habe, habe ich immer darauf geschoben, dass sie im Freiland selten waren und deshalb die Wahrscheinlichkeit schlichtweg gering war, dass mal ein Fundvogel anfiel.
(17.06.2012, 13:36)
Werner Schindler:   @Michael Mettler: Ich werde Daniel Schmidt gern bei Gelegenheit mitteilen, dass nach vorliegenden, wohl zweifelsfreien Unterlagen im Zoo Neumünster ein Fundvogel(?) sich über mehrere Jahre, eventuell sogar bald ein Jahrzehnt, gehalten hat. Vielleicht gibt es auch noch woanders in Europa einen ähnlichen Fall. Aber an der dargestellten generellen Problematik von Fischadler-Pfleglingen in Zoos ändert das sicher wenig, und die ist schon erstaunlich.

Ich nehme die Frage zur Schwanzbeschädigung des Adlers überhaupt nicht übel, warum denn auch? Wenn mir was nicht einleuchtet, hake ich auch nach. Halte auch die Überlegungen für durchaus beachtlich.
Meine Erfahrungen mit Greifvögeln wurden in erster Linie mit Wildvögeln erworben. Auch bei großen Greifvögeln besteht eine äußerste, immer wieder verblüffende Wendigkeit. Also anfliegen, zupacken und quasi rückwärts wieder wegstarten (sogar mit größerer Beute) ist da gar kein Problem. Das kann wahnsinnig schnell gehen. Bei einem Rotmilan, der rückwärts vom Nestrand weggerissen wurde (gezeigt auf einer Greifvogeltagung 2010), sah man selbst im Video kaum den Angreifer, nur einen Husch. Will damit sagen, dass sich der Vogel nicht erst auf einem Ast umdrehen muss.
In einer benachbarten Vogelpflegestation, die regelmäßig Vögel von Uhugröße halten, wurde mir bestätigt, dass auch einseitige Federschäden auftreten können an Gehegewänden (das müssen ja nicht nur Gitter sein), speziell in den Ecken. Aber wir verlieren uns im speziellen Fall wirklich in der Spekulation. Mir ging es im Grunde darum, dass die einseitige Beschädigung der Schwanzfedern aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich als Transportschaden entstand. Es kommt schließlich auch - neben wohl noch weiteren Möglichkeiten - in Betracht, dass die Beschädigung bei dem unerfahrenden Jungvogel bei einer ungeschickten Landung im Freiflug geschah. Gerade bei Jungvögeln habe ich da vom Bartgeier bis zum Sperber die (in unseren Augen) komischsten Fehlschläge bei versuchten Landungen oder Beuteversuchen gesehen.
Ich denke, wir können es bei unserer netten Diskussion belassen, weil wir es so nicht klären können. Es sei denn, durch Anfrage im Zoo Hannover (wie ich schon zuvor angeregt habe). Und da komme ich eher sehr selten hin.
(17.06.2012, 11:18)
Michael Mettler:   Mangels eines Diascanners eben mal gegen das Licht gehalten und abfotografiert: Fischadler mit Fisch im Tierpark Neumünster, September 2000.
(16.06.2012, 21:15)
Michael Mettler:   Ich kann nun schlecht beurteilen, ob der Fischadler in Neumünster "erfolgreich bei guter Gesundheit" gehalten wurde. Die Tierbestandslisten der genannten Jahresberichte 1992-1995 sind allerdings für alle Arten in Jahresanfangsbestand, Zugänge, Geburten, Verluste, Abgaben und Jahresendbestand gegliedert, und demnach lebte dort zumindest vom 1.1.1992 bis zum 31.12.1995 durchgängig der selbe Fischadler, da keinerlei Bestandsveränderungen verzeichnet sind. Als geschützte Tierart war der Fischadler bzw. seine Haltung in diesem Zeitraum bei der zuständigen Naturschutzbehörde meldepflichtig, und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Park für die Veröffentlichung Daten verschwiegen haben könnte - aus welchem Grund? Die Aufnahme von Fundvögeln war doch auch zu dieser Zeit eher ein Thema, das man in Berichten gern als Naturschutzarbeit erwähnte. Falschbenennung ist im Fall Neumünster klar auszuschließen.

Vielleicht wäre dieser Fall eine Anfrage beim Tierpark Neumünster wert.

@Werner Schindler: Und wie kommt der Adler dann aus der geschilderten Ecke wieder heraus, ohne sich umzudrehen und dabei die andere Schwanzseite ins Gitter zu stoßen...? Bitte nicht falsch verstehen, ich will Sie nicht ärgern - es interessiert mich wirklich. Ich habe schon häufig Vögel beim Gitteranflug (und entsprechend Teile ihres Gefieders durch die Maschen geraten) gesehen - nur eben keine Großgreife, und deshalb weiß ich nicht, wie diese ein Gitter oder solch "enge Ecken" anfliegen. Bei einem Vogel, der in querliegender Körperhaltung am Gitter landet (wie es viele Kleinvögel tun) und sich wieder abstößt, liegt eine mögliche einseitige Beanspruchung des Schwanzgefieders auf der Hand, aber zu einem Seeadler scheint mir ein solcher Bewegungsablauf nicht zu passen.
(16.06.2012, 20:54)
Werner Schindler:   Ich bin auch nur per Zufall auf die Problematik der Fischadlerhaltung aufmerksam geworden.

2011 erhielt der Vogelpark Herborn-Uckersdorf 2011 innerhalb von zehn Tagen zwei verunglückte, aber außer Flugunfähigkeit vital erscheinende Vögel. Sie nahmen kein Futter an (Nahrung sind ja ausschließlich Fische), mussten gestopft werden und starben in Wochenfrist.

Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover bestätigt diese Malaise: "Generell ist es jedenfalls auch unsere Erfahrung, dass Fischadler als Findlinge sehr schwierig zu halten sind, sie fressen fast nie selbständig".

Es ist sicher auch kein Zufall, dass in der ZTL nicht eine einzige aktuelle Haltung des F. in Deutschland und Europa (mit Ausnahme von 1-2 Einzelvögeln - diese noch vorhanden?) existiert. Obwohl F. regelmäßig als Pfleglinge in Pflegestationen, Vogelparks, Zoos etc landen.

Ich wollte es noch einmal genauer wissen und habe eben mit Daniel Schmidt, der nun wirklich die Kapazität in Sachen Fischadler in Europa ist, über die Fragen gesprochen.
Also: Seines Wissens ist weltweit noch kein Fischadler über Jahre erfolgreich bei guter Gesundheit gehalten worden. Es gäbe neuerdings wenige Fälle, wo F. selbständig Nahrung aufnehmen würden, das sei aber noch nichts langfristiges. Die Zucht sei seines Wissens noch nirgends gelungen.

Er bittet in Betracht zu ziehen, dass in Zoos oder Pflegestationen, in denen F. über Jahre aufgeführt sind, doch unterjährig Wechsel stattgefunden haben. In verschiedenen Fällen habe er zudem feststellen müssen, dass die Art falsch benannt worden sei(!).

Da liegt die Frage nahe, wie denn dann die Auswildungen vonstatten gehen?
Das erfolgt nach einer in den USA, England und nun Spanien langjährig erfolgreichen und in der Fachliteratur beschriebenen Methode. Nichtflügge Jungvögel im Alter von etwa einem Monat, die schon auf die Art geprägt sind, werden nach Aufnahme in das Programm für kurze Zeit per Pinzette gefüttert. Das klappt ohne große Probleme. Die Jungvögel werden dabei in der Gruppe zusammen gehalten. Nach der Flugfähigkeit sind sie arttypisch schnell selbständig und nicht auf Menschen geprägt. Um Revierbindung zu erzeugen (F. siedeln sich bevorzugt dort an, wo sie aufgewachsen sind), stehen die Auswilderungsplätze so, dass die Jungadler wie ihre Artgenossen in den Naturhorsten einen Überblick über die Umgebung haben.

@Michael Mettler: Zur möglichen Entstehung einer einseitigen Schwanzbeschädigung. Diese tritt z.B. dann auf, wenn der Vogel in einen Winkel fliegt, in dem zwei Seiten eines Käfigs zusammenstoßen (weil dort ein Sitzplatz ist oder er dort am weitesten weg ist oder oder). Die eine Seite des Schwanzes wird dann anders als die andere beeinflusst. Nur als Beispiel.
(16.06.2012, 20:09)
Michael Mettler:   Ich habe ein paar Jahresberichte aus Neumünster, deshalb bin ich jetzt in Sachen Fischadler doch mal neugierig geworden. Wie gesagt, 1987 sah und fotografierte ich bei einem Besuch dort einen einzelnen gehaltenen Fischadler. Nun habe ich JB für die Jahre 1992 bis 1997, wobei lediglich dem 1996er die Tierbestandsliste fehlt. 1992-95 und 1997 war jeweils ganzjährig und ohne Individuenaustausch ein Fischadler im Bestand; ob 1996 innerhalb des Jahres ein Individuenaustausch stattfand, lässt sich mangels Tierbestandsliste und Angaben im Text nicht feststellen. 2000 nahm ich bei einem Besuch wiederum einen Fischadler auf, könnte aber heute nicht mehr sagen, ob es mehr als einen gab. Und nun kommt der Clou: Außer den genannten habe ich noch einen JB von 2005, und dessen Tierbestandsliste (hier allerdings nur mit Endbestand angegeben) enthält... einen Fischadler!

Nun kann ich nicht nachweisen, dass zwischen 1987 und 2005 (oder gar noch länger) immer der selbe Vogel (übrigens 1992 als 1,0 angegeben) gehalten wurde, aber unmöglich wäre es anscheinend nicht.
(16.06.2012, 15:43)
Michael Mettler:   @Werner Schindler: Ist denn ein einseitiges Schadbild bei Anfliegen an Gitter wahrscheinlicher...? Ich bin nicht mit dem Anblick von Adlern im Gitteranflug vertraut, aber wie muss ich mir den Bewegungsablauf bzw. die Situation vorstellen, damit nur die Schwanzfedern einer Seite, nicht aber die anderen sowie die Schwungfedern zerstoßen werden?

Zum Fischadler: Die einzigen Zoo-Exemplare, die ich meiner Erinnerung nach bisher gesehen habe, saßen im Tierpark Neumünster (1987 und 2000) und im Zoo am Meer Bremerhaven (1986) in Schauvolieren. Ist sowas machbar, wenn die Vögel zwangsgefüttert werden müssen - das regelmäßige Einfangen bedeutet doch einen erheblichen Stress? Mein Neumünster-Dia von 2000 zeigt den Adler auf einem Futterfisch sitzend. Wie lange die alle gelebt haben, weiß ich allerdings nicht. Der Bremerhavener taucht nur in der Jahresendbestandsliste 1986 auf, 1985 und 1987 nicht.
(16.06.2012, 13:53)
Werner Schindler:   @WolfDrei: Der Fischadler gehört tatsächlich zu den wenigen - welche anderen das sind, überblicke ich nicht so schnell - in Europa vorkommenden Tierarten, die sich bisher jedenfalls in Tiergärten kaum bis gar nicht halten lassen. Fischadler geraten eigentlich gar nicht selten in Menschenhand, allein schon als Findlinge etwa nach Anflug an drahtüberspannte Fischteiche. Dann sterben sie jedoch meist schon nach kurzer Zeit. Der Vogel in Wroclaw - wenn es denn über mehrere Jahre derselbe ist, was ich aber annehme -, ist die berühmte regelbestätigende Ausnahme.

Dass Fischadler so schwierig zu halten sind, liegt hauptsächlich daran, dass sie als Pfleglinge fast nie selbständig Nahrung aufnehmen. Sie müssen zwangsgestopft werden, und das bedeutet Stress pur!! Meist ist es nach wenigen Tagen bis allenfalls Wochen schon mit ihnen vorbei. Im letzten mir vorliegenden Befund der TiHo Hannover heißt es denn auch typischerweise: "Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist als Todesursaache letztlich Unterernährung und hämorrhagische Diathese anzunehmen."
(16.06.2012, 01:12)
Werner Schindler:   Da ich in der Gegend zu tun hatte, habe ich heute kurz im Opel-Zoo Kronberg vorbeigeschaut und gefragt, was dort als beste Methode für den Greifvogeltransport gesehen wird. Die Antwort war wieder spontan: abgedunkelter, möglichst weich gepolsterter Pappkarton. Und wenns nicht zu lang dauert, Röhre.

Sicherlich wird es auch andere Ansichten und Handhabungen geben. Wenn man eine Hartplastikbox innen überall weich auskleidet und das Gitter noch von innen zuhängt, mag das sicher gehen, aber was für ein Umstand. Manchmal wird es auch, wie beim Fischadlertransport aufgezeigt, zu einer durch die Umstände erforderlichen, als nicht optimal angesehenen Transportart kommen. Aber ich möchte mich mit den erhaltenen vier sich deckenden Antworten aus erster Hand (Bartgeier, Fischadler, Vogelpark, Zoo) zufrieden geben. Sie entsprechen auch meinen eigenen langjährigen praktischen Erfahrungen aus Beringungen oder Auswilderungen der meisten hiesigen Greifvogelarten, so dass ich recht gut einschätzen kann, wie diese sich in Käfigen/Kisten/Kartons/Säcken etc verhalten und wie Schwanzfedern nach Drahtgitteranflug aussehen.
Ich lasse aber gern auch andere Meinungen und Erfahrungen gelten.

Das Manteln über Beute ist bei den meisten unserer Greifvögel in bestimmten Situationen üblich. Das beherrschen schon nichtflügge Junge im Nest. Ich habe es unzählige Male gesehen. Dabei stützen sich die Vögel aber nicht auf dem Schwanz ab. Eine gravierende Beschädigung aller Schwanzfedern einer Seite dabei?? Das erscheint mir im Hinblick auf das konkrete Schadbild des Vogels noch spekulativer als eine Transportschädigung. (Auch wenn man im Leben nichts definitives ausschließen sollte.) Vielleicht ließe sich die Frage einfach vor Ort klären.
(16.06.2012, 00:34)
Michael Mettler:   Ich verlagere die im Hannover-Thread begonnene Diskussion um Greifvogeltransporte usw. jetzt mal hierher.

Auf der Suche im Internet sind immer wieder Hinweise auf den Transport von Greifvögeln in Transportkisten/-boxen zu finden, wenn auch nicht unbedingt mit Abbildungen oder Beschreibungen derselben. Das reicht vom Transport von Beizvögeln (wie gesagt, dafür werden sogar spezielle Kisten angeboten) bis zu dem verletzt aufgefundener oder wieder ausgewilderter Seeadler durch die Projektgruppe Seeadlerschutz (siehe z.B.
http://www.shz.de/nachrichten/lokales/holsteinischer-courier/artikeldetails/article//seeadler-fit-fuer-die-freiheit.html.
(hier sogar mit Fotobeleg einer Kennelbox, allerdings mit größtenteils verkleideter Gitterfront).

Und so ganz nebenbei fand ich noch eine weitere mögliche Ursache für beschädigte Schwanzfedern, nämlich das Manteln = Abschirmen der Beute - hier im ersten Absatz erwähnt:
http://www.d-f-o.de/Publikationen/articles/lehrjahre-mit-dem-steinadler-teil-2.html
(15.06.2012, 20:58)
Henry Merker:   @Anti-Erdmännchen:
"Der Wespenbussard ist hinsichtlich seiner Ernährung hochspezialisiert und nimmt in dieser Hinsicht eine Sonderstellung unter den europäischen Greifvögeln ein. Er ernährt sich zumindest im Brutgebiet ganz überwiegend von der Brut sozialer Faltenwespen der Gattung Vespula, in Mitteleuropa vor allem von Brut der Deutschen Wespe und der Gemeinen Wespe. Die wesentliche Suchstrategie ist das ausdauernde Sitzen in Bäumen unterhalb der Baumkrone in aufgelockerten Wäldern, an Waldrändern und an ähnlichen, offenen Strukturen. Dabei suchen Wespenbussarde vermutlich nach fliegenden Wespen, die in Bodennähe verschwinden. Die gefundenen Nester werden ausgegraben und die Teile mit Larven und Puppen stückweise zum eigenen Nest transportiert, bis alle Waben ausgebeutet sind. Während des Grabens schließt der Wespenbussard seine Augen; die vor allem am Kopf sehr dichten Federn schützen den Vogel vor Stichen.
Neben Wespennestern werden auch die Nester von Hummeln ausgegraben. Kleine Wirbeltiere spielen vor allem in nassen und kühlen und damit wespenarmen Sommern eine wichtige Rolle, am häufigsten erbeutet die Art Frösche der Gattung Rana – sowohl „Grünfrösche“ (Teich-, See- und Kleiner Wasserfrosch) als auch Gras- und Moorfrösche. Auch nestjunge Vögel gehören regelmäßig zur Beute. Nach Magenuntersuchungen umfasst das Nahrungsspektrum neben diesen Hauptbeutetieren aber auch Reptilien sowie ein breites Spektrum von vor allem bodenbewohnenden Wirbellosen; viele dieser Arten fangen Wespenbussarde offenbar bei ausgedehnten Jagden zu Fuß. Kleine Säugetiere wie Mäuse sind hingegen seltene Ausnahmebeute."

Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wespenbussard#Ern.C3.A4hrung

Demnach gehe ich davon aus, dass der Wespenbussard wahrscheinlich u.a. mit Küken gefüttert wird. Nicht auszuschließen ist, dass er auch eine seiner Spezialisierung entgegenkommende Ersatznahrung erhält. Wie gesagt: Es sind nur Spekulationen.
(17.10.2010, 16:30)
Michael Mettler:   Genau so ist es auch im Jahresbericht formuliert. Anscheinend vermisst ihn niemand...
(17.10.2010, 16:05)
Anti-Erdmännchen:   In der Zootierliste steht, daß der Wüstenbussard des Zoo Berlin "zugeflogen" war. Wie ist das zu verstehen???
(17.10.2010, 14:46)
Anti-Erdmännchen:   Weiß jemand, mit was Wespenbussarde in Tiergärten gefüttert werden?
(24.07.2010, 23:27)

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