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Papageienhaltung einst und jetzt



cajun:   Ein Dresdner Zuchterfolg:
"Große Soldatenaras ziehen Jungvogel auf
Eigentlich hatten wir die Hoffnung auf Nachwuchs schon aufgegeben und uns mit Hilfe der Zuchtbuchführerin auf die Suche nach anderen Zoos und Partnern für unsere Großen Soldatenaras gemacht. Doch dann wendete sich plötzlich das Blatt.

Seit 2007 lebt unser Soldatenara-Pärchen im Zoo Dresden zusammen. Es war unzertrennlich, brütete und zog seit 2010 innerhalb von vier Jahren vier Jungvögel erfolgreich groß. Doch dann war plötzlich Schluss. Über eine Pause wunderten wir uns zunächst nicht. Allerdings verschlechterte sich das Verhältnis zwischen den beiden Großen Soldatenaras zunehmend, als 2016 weitere Hyanzintharas in die Papageienvoliere zogen. Das Pärchen saß auf Abstand, putzte sich nicht mehr gegenseitig und verhielt sich teilweise aggressiv untereinander.

Nach einer Lösung suchend, strukturierten wir unsere Papageiengruppe um. Dabei entschieden wir uns 2020 die Hyazintharas in einen anderen Zoo nach Belgien abzugeben. Auch die Großen Soldatenaras sollten neue Partner in anderen Zoos finden und wieder für Nachwuchs sorgen. Dazu kam es jedoch nicht, denn kurze Zeit nach dem Auszug der dominanten und lauten Hyazintharas kehrte wieder Harmonie zwischen den eher ruhigen und zurückhaltenden Soldatenaras ein. Bald darauf entdeckten unsere Vogelpfleger sogar ein Ei in der Brutkiste zu dem sich wenig später noch ein zweites gesellte. Beide Eier wurden ausgebrütet. Ein Küken war leider nicht lebensfähig, aber den zweiten Jungvogel zog das Ara-Pärchen groß.

Am 18. Januar 2022 schlüpfte erneut ein gesunder Soldatenara. Der Kleine entwickelt sich prächtig und wird von seinen Eltern gut versorgt. Papageien haben im Vergleich zu anderen Vogelarten eine relativ lange Entwicklungsphase. Sie verbringen 3 Monate in der Brutkiste, wo sie ordentlich wachsen und an Gewicht zulegen. Beim Schlupf sind sie nackt, blind und auf die Pflege und Wärme der Eltern angewiesen. Anschließend lernen sie über 12 Monate alles Wichtige von den Eltern und später in einer Junggesellengruppe. Erst nach 5 bis 6 Jahren sind sie geschlechtsreif.
Große Soldatenaras sind vom Aussterben bedroht. Schätzungsweise leben nur noch rund 500 bis 1.000 Tiere in der Wildnis. Aktuell leben in unserer Papageienvoliere ein Pärchen Große Soldatenaras mit Jungvogel, ein Pärchen Blaulatzaras und acht Rotohraras (vier Weibchen und vier Männchen)."
Quelle: https://www.zoo-dresden.de/tierische-neuigkeit/grosse-soldatenaras-ziehen-jungvogel-auf/
(31.03.2022, 16:35)
Jörn Hegner:   diese kurzschwanzpapageien aus südamerika sind auch schon was besonderes .
(10.04.2021, 16:32)
WolfDrei:   Der Loro Park berichtet, daß im letzten Jahr bis Oktober 1223 Jungvögel aufgezogen wurden - ein neuer Rekord!
(24.07.2012, 17:50)
WolfDrei:   Den Eulenpapagei (Kakapo)betreffend auf Codfish-Island: Nun ist doch noch im neuseeländischen "Festland", im Fjordland, ein Männchen gefangen worden und auf die besagte Insel überführt worden (hat sogar einen Namen: Richard Henry). Da bei den wenigen Tieren auch nur dominante Männer Nachwuchs zeugen und so die Gefahr der Inzucht besteht, will man nun mit Richard die "arteficial insemination"/AI versuchen, um ein paar andere Gene hineinzubringen. Ansonsten glaubt man auch, daß bei dem dreijahresperiodischen Fruchten eines speziellen Fruchtbaumes bei den besonders oft unreif gefressenen Früchten spezielle Inhaltstoffe das Reifen der Ovarien bei den Weibchen speziell fördern.(Internat. Zoo News, August 2008)
(21.10.2008, 17:24)
IP66:   Diese Ãœberlegung führt wieder zu der Frage, wie letztlich die Wandermenagerie in einem englischen Garten "übersetzt" wurde. Allerdings spielt die Allee, die ihre große Zeit schon in den Zeiten der Renaissance und des Barocks erlebt hatte, dort eine eher untergeordnete Rolle und wird erst wieder in den architektonisch organisierten Gärten um die Jahrhundertwende zum Mittelpunkt mancher Anlage. Man kann zwar die Papageien auch an einen gekrümmten Weg hängen, aber so oder so passen sie nur bedingt in einen Park, der sich letztlich als eine Kombination malerischer Landschaftsansichten versteht. Deshalb scheint mir die Frühgeschichte der Alleen so interessant, und die Tatsache, daß der Haltungstypus erst nach der Mitte des 19. Jahrhunderts und in Aktionärszoos auftaucht scheint mir nahezulegen, daß diese Kombination, so nahe sie doch lag, ein bestimmtes Zooverständnis und eine bestimmte Gestaltungsabsicht voraussetzte, die 1830 noch nicht gegeben war.
(20.10.2008, 11:25)
Michael Mettler:   Meines Wissens gab es eine Präsentation von Papageien auf Freisitzen jeglicher Art schon in den Wandermenagerien, wobei manche altertümliche Artbezeichnung heute falsche Schlüsse zulässt; Aras wurden z.B. gern als "indianische Raben" tituliert. Beim Errichten stationärer Menagerien lag es somit eigentlich auf der Hand, die Präsentationsform beizubehalten, ähnlich wie man es mit den Raubtieren machte: Die ersten Raubtiergalerien unterschieden sich ja auch kaum von den Menageriewagen. Neu war lediglich die Kombination der Papageien mit gärtnerischen Elementen, wie sie bei den Wandermenagerien aus logistischen Gründen auf Probleme gestoßen wäre. Somit wären also bei einer Papageienallee eigentlich gar nicht die Papageien auf Bügeln (z.T. wurden auch kleine Käfige in die Bäume gehängt) die Neuerung gewesen, sondern die (gärtnerische) Allee um sie herum.
(18.10.2008, 12:04)
IP66:   Beim Blick auf die hallenser Anlage kam mir der Gedanke, daß man hier für Großpapageien adaptiert haben könnte, was in den noch heute erhaltenen Kleinsäugeranlagen für Nagetiere im Zoo begonne hatte und sich in Stellingen und Wuppertal in einem Kleintierpanorama manifestierte. Der Gedanke, die bisher in den Alleen einzeln aufgehängten Papageien in einer Gemeinschaftsanlage zu versammeln und diese als Freisichtmodell anzulegen, lag ja nahe, zumal man vermutlich nicht die Vögel, die die Besucher bislang ohne Gitter zu sehen gewohnt waren, wieder in Käfigen ausstellen wollte.
Der von Herrn Mettler genannte rotterdammer Beleg einer Papageienallee für das Jahr 1857 legt nahe, daß man die Entstehung dieses Anlagentyps mit den Anfängen des Aktionärszoos verbinden muß und nicht erst mit dem Massenzoo des späten 19. Jahrhunderts, an den ich in diesem Kontext gedacht hatte. Es bleibt die Frage, ob es diese Alleen auch schon in den Zoos des Bidermeier gegeben hat.
(18.10.2008, 10:43)
Ralf Seidel:   Stimmt schon Oliver, nur war es gerade der Magdeburger Zoo, der seinerzeit Aufsehen erregte mit seiner Ara-Zucht, das dürften vorrangig die Ararauna gewesen sein ! Die hallesche Anlage war zwar schön (eben eine Schauanlage)- aber nicht wirklich zweckmäßig für die Zucht.
(18.10.2008, 09:55)
Oliver Jahn:   Die Anlage in Halle war für mich die erste Freianlage für Papageien, die ich kennen gelernt habe. In Magdeburg waren selbst die größten Aras in den kleinen Käfigen, in denen heute die Krallenaffen sind.
Bild: Anlage in Halle 2008
(17.10.2008, 18:03)
Michael Mettler:   Ein weiteres Beispiel für die Kombination aus Papageien-Freisitzen und Staudenpflanzungen: Die "Papegaaienlaan" in Rotterdam, gleichzeitig eine Staudenallee. Auf dieser Fläche steht heute Taman Indah, im Hintergrund links das damalige Giraffenhaus (heute Restaurant). Das Foto stammt aus der Chronik. Schon der an anderer Stelle gelegene ursprüngliche Diergaarde Rotterdam (eröffnet 1857) hatte eine Papageienallee, die sich unmittelbar hinter dem ersten Eingang (siehe dortiger Thread) befunden haben muss.
(17.10.2008, 12:51)
Michael Mettler:   @IP66 & Ralf Seidel, in Sachen Foerster mit oe: Zumindest für die richtige Schreibweise (nicht für die Aussprache) gäbe es eine leicht zu merkende Eselsbrücke. Der "Staudenpapst" gab seinen Züchtungen Sortennamen wie "Jubelruf", "Tempelgong" oder "Kleine Nachtmusik"; er war also nicht nur Gärtner, sondern auch Gartenpoet - und nicht Gartenpöt... :-)
(17.10.2008, 10:10)
Michael Mettler:   @IP66: Bei den Kletterbaumanlagen gab/gibt es auch noch zwei Konzepte (mal abgesehen von der Begrenzung Wassergraben vs. Mauer): Bei einem ist die Anlage ein komplettes Haltungssystem mit Freianlage/-sitz und Haus (wie in Wuppertal), beim anderen (wie seinerzeit in Hannover) wurden die Papageien jeden Morgen auf ihre Kletterbäume gebracht und abends wieder herunter genommen, und sie verbrachten die Nacht (und den Winter) in Käfigen an ganz anderer Stelle (wie bei der Präsentation auf Bügeln).
(16.10.2008, 18:33)
IP66:   Ich werde jetzt immer brav "Foerster" schreiben - schon deshalb, weil mir das Gefüge von Fasanenkäfigen und Staudengarten in Friedrichsfelde sehr gut gefällt! Es bietet einen lebendigen Kontrast zu der etwas pauschalen Rekonstruktion des Schloßpaterres und steht für den Stil, in dem Herr Dathe diesen Zoobereich gestaltet wissen wollte.
In Halle muß es allerdings eine Veränderung gegebenhaben, denn zunächst richtete man dort eine der um die Jahrhundertwende so beliebten Papageienalleen ein, die, womöglich unter Beibehaltung des Besatzes, durch die Freianlage ersetzt wurde.
(16.10.2008, 14:23)
Ralf Seidel:   @IP66, die hallesche Araanlage aus den
70er Jahren steht ja noch, sie bildet den Abschluss der Fasanerie. Heute nicht mehr zeitgemäß beherbergt sie in den Sommermonaten noch 1 oder 2 alte Aras, die Innenunterkunft befindet sich im Warmhaus der Fasanerie.
Ãœbrigens fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass ich DEN Staudenpapst Karl Foerster im Zusammenhang mir der Friedrichsfelder Anlage in der gleichen Schreibweise darstellte wie gleichnamige
grüngekleidete Männlein und Weiblein, die sich sonst vorzugsweise im Wald und auf der Heide aufzuhalten pflegen...
Mein früherer Dozent für Zierpflanzenproduktion, ein geradezu fanatischer Verehrer des Bornimer Staudengärtners hätte mir früher einen derartigen Lapsus nie verziehen...
Aber der Michael weiß ja zum Glück Bescheid:..."es wird durchgeblüht..."-du erinnerst dich...; auch der Begriff der "Langspielplatte" fällt mir da spontan wieder ein - aber Stauden und Sträucher haben mich nicht so interessiert...
Kurze Mail an die "Erweiterten HV" spätestens Ende der Woche, bin derzeit etwas gestresst...
(16.10.2008, 12:49)
IP66:   Mit Blick auf die Gibbonanlage schien mir eine solche Struktur gut in die Vorstellungen Herrn Dathes zu passen: Aus einer eher horizontal gedachten Gartenanlage steigen ein paar Äste empor, auf denen wie zufällig bunte Großpapageien herumturnen - ob deren Stimmen den ruhenden Besuchern den Nachtigallengesang ersetzen konnten, weiß ich allerdings nicht. Von den Beispielen in Halle und Schwerin hatte ich bislang nichts gehört.
Ich habe aber selber noch erlebt, wie bei Hagenbeck die Papageien jeden Abend in das heute als Vogelhaus genutzte Gebäude gehängt wurden und habe bei Herrn Baumgarten gelesen, daß es in Halle ein ähnliches Gebäude gab, um die Papageien "wegzuhängen".
Rostock wäre ein Beispiel dafür, daß eine äußerst zukunftsweisende und anspruchsvolle Architektur relativ traditionellen Zwecken dienen kann. Allerdings würde ich einen gewissen Unterschied zwischen strenger Bügelhaltung und dem Vorhandensein von Kletterästen für kupierte Vögel machen und behaupten, das letzteres in den 60er und 70er Jahren nicht nur als Standard galt, sondern schon Fortschritt bedeutete.
Damit hatte aber auch die Dathe'sche Vorstellung ausgedient, die ja auch in Walsrode anders formuliert wurde.
(15.10.2008, 17:42)
Karsten Vick:   @WolfDrei: hier trügt die Erinnerung. Die Anlage war zuerst offen und wurde erst von Dr. B. in den 90ern zur überdrahteten Voliere für Jendayasittiche umgestaltet. Vorreiter in der DDR waren sie damit aber nicht, denn außer Erfurt gab es solche Anlagen auch schon in Halle und Schwerin.
In Rostock war es so, dass im 6eckigen Papageienhaus die Großaras paarweise angekettet außen rum saßen und Amazonen in der Mitte des Hauses einen Kletterbaum hatten. Im Sommer wurden die Aras noch Anfang der 70er auf der Pyramideneichenallee gebügelt.
(15.10.2008, 15:23)
Ralf Seidel:   @WolfDrei, ich bin mir da zwar nicht hundertpro sicher - meine aber die Araanlage war am Anfang noch offen...
Der Karl-Förster-Garten sollte ja eine gewisse Abgenzung zur sukzessive entstehenden Fasanerie darstellen sowie auch einen Ruhebereich für die Besucher. Die Schaffung derartiger "Ara-Freianlagen" mit Haltung kupierter Vögel auf Astgabeln war für die Siebziger ja nicht untypisch, beispielsweise auch in Halle...
(15.10.2008, 14:51)
WolfDrei:   @IP66: Nein, die "Freianlage" im Förstergarten war wohl immer(?) auch nach oben verdrahtet
(15.10.2008, 13:22)
IP66:   Ganz verstehe ich die Situation in Friedrichsfelde nicht: War die jetzige Sonnensittichvoliere einst eine Freianlage? Oder gab es an anderer Stelle im Förstergarten einen entsprechenden Kletterbaum?
Interessant könnte sein, daß man in Walsrode eine Kletteranlage für Aras hinter einem Wassergraben eingerichtet hat, und zwar vor dem Lori-Atrium. Das Gebäude stellt so etwas vor wie die Adaption amerikanischer Case-Study-Houses für Volierenreihen, aber trotz dieser Orientierung am Traumhaus der 60er Jahre scheint man in Walsrode nicht ganz auf die Anziehungskraft der neuen Architektur vertraut zu haben, so daß man sie durch die Freianlage aufwerten wollte.
(15.10.2008, 11:09)
WolfDrei:   @MM: so ist es, nur daß die seit längerem mit Sonnensittichen besetzt ist. Alle anderen großen Papageien befinde sich in Volieren, speziell der "Zuchtstation". Ansonste traf ich die erste (?) "DDR-Anlage" mit Kletterbäumen um 1972 in Erfurt
(14.10.2008, 19:28)
Michael Mettler:   Gab es im TP Berlin nicht noch eine Ara-Freianlage älteren Datums im Karl-Foerster-Garten?
(14.10.2008, 12:07)
IP66:   Vielleicht bedeuten auch die Kletterbäume ein spätes Ergebnis der Entwicklung zum Massenzoo. Die "gebügelten" Papageien ließen sich ja schon nach den systematischen Kriterien des Aktionärszoos sortieren und taxonomisch beschildern, waren aber nur bedingt aktiv. Als Großgruppe müßte so eine Papageiengesellschaft lebendiger und attraktiver gewirkt haben. Interessant finde ich, daß bislang noch keine Freianlage aufgetaucht ist, die vor den wuppertaler Beispielen entstanden sein kann, nicht einmal in Friedrichsfelde oder Nürnberg, wo man mit vielen Freianlagen arbeitete und manche Idee diesbezüglich entwickelt hat.
(14.10.2008, 10:06)
Michael Mettler:   Irgendwo habe ich letztens in Zooliteratur etwas von "gebügelten Papageien" gelesen. Das hat etwas gedauert, bis mir klar wurde, was damit gemeint war :-)
(13.10.2008, 23:06)
WolfDrei:   Im TP gab es bis Mitte der Sechziger beide Formen: im Barockteil vor dem Schloß die Käfighaltung und in der Hauptallee vom Schloß aus Bügelhaltung.
(13.10.2008, 21:25)
nurmichael:   Ob im Tierpark Berlin, der ja erst 1955 eröffnet wurde, eine Stangenhaltung von Großpapageien wie hier beschrieben noch durchgeführt wurde weiß ich nicht. Ich meine mich aber zu erinnern, auf alten Photos eine Präsentation von Einzelvögeln in metallenen Käfigen vor dem Schloss Friedrichsfelde gesehen zu haben.
(13.10.2008, 21:07)
Michael Mettler:   Wann entstanden denn die Gelsenkirchener und Wuppertaler Kletterbäume? In Hannover richtete Ruhe beim Umbau in den 60er Jahren dergleichen ein, nach dem es vorher Bügelsitze für Papageien gegeben hatte. Das genaue Datum kenne ich nicht, auf den Zooplänen sind die Kletterbäume erstmals 1965 zu sehen.
(13.10.2008, 19:33)
IP66:   Damit scheinen Papageienalleen nicht erst mit der Ablösung vom englischen Garten, sondern schon im Aktionärszoo bald nach der Jahrhundertmitte aufzutauchen. Naheliegend finde ich das insofern, als man die Haltung angeketteter Vögel ja schon im Spätmittelalter nachweisen kann, so daß man diese nur noch auf Bügeln an eine Allee hängen mußte.
Bleibt die Frage nach den Kletterbäumen, die ja kupierte Tiere und eine andere Gestaltung verlangen. Die ältesten, die ich kenne, scheinen mir am Engang in Gelsenkirchen gestanden zu haben, doch bei solch ephemären Anlagen weiß man nie, ob es nicht doch Vorläufer gab, von denen keiner etwas gehört und gesehen hat.
(13.10.2008, 19:15)
Michael Mettler:   In Amsterdam gab es eine Papageienallee mit Bügelhaltung mindestens seit 1886, eine alte Darstellung trägt dieses Datum. Auf dem Zooplan von 1863 ist sie dagegen noch nicht verzeichnet. Hier hielt sich der Brauch übrigens ausgesprochen lange; ich habe bei meinem ersten Besuch Ende der 80er Jahre noch Freisitze für Papageien entlang des Besucherweges vorgefunden, weiß aber nicht mehr, ob die Vögel auf Bügeln, Stangen oder kletterbäumen saßen. Möglicherweise habe ich noch Fotos.

Frankfurt scheint spätestens 1861 Papageien auf Bügeln ausgestellt zu haben, da sie als "unter den Bäumen schwebend" in einer Rundgangsbeschreibung in der Scherpner-Chronik aufgeführt werden. Eien Zeichnung von 1864 im selben Buch zeigt an Äste gehängte Papageienbügel mit u.a. Aras. Auch für den zweiten (heutigen) Zoo-Standort ist im ersten Lageplan von 1874 eine Papageienallee eingezeichnet.
(13.10.2008, 17:01)
IP66:   Die Ãœberlegung, daß im wuppertaler Nachkriegszoo eine Großfluvoliere durch einen Kletterbaum für Großpapageien ersetzt wurde, hat mich die Frage stellen lassen, wann eigentlich die Bügelhaltung in Papageienalleen erstmals praktiziert wurde und wie es dann mit der Haltung dieser in vielen Zoos prominent vertretenen Vögel weiterging.
Die entsprechenden Alleen scheinen im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts aufgekommen zu sein, meist im Kontext neobarocker oder vom Jugendstil geprägter Parkanlagen wie im alten Zoo in Nürnberg oder in Halle. Ob Herr Heck in Berlin über eine solche Allee verfügte, weiß ich nicht.
Interessant wäre zu wissen, wann der erste Kletterbaum auftauchte - erst im Wuppertal der Nachkriegszeit, wo es noch eine weitere Anlage am Ort der heutigen Freiflughalle gab?
Schließlich wurde an manchen Stellen sehr aufwendig und anspruchsvoll gebaut, etwa in Rostock oder Berlin, wo man jeweils eigene architektonische Ideen entwickelte.
(13.10.2008, 15:00)

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