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Natur- und Artenschutz



W. Dreier:   Aus der "Berliner Zeitung": Im Schutzgebiet Udjong Culong wurde mit Bewegungsmeldern ein Java-Nashorn-Junges erfasst. Alter etwa 3-4 Monate. Das hier abgebildete Jungtier stammt von 2021
(13.04.2024, 17:41)
cajun:   @W.Dreier: Die Meldung gibt es auch hier https://www.geo.de/wissen/wetterphaenomen--dzud---4-7-millionen-herdentiere-verendet-34513778.html zum nachlesen. Allgemein wird nur vom Vieh gesprochen. Für alle Wildtiere dürfte der Dzud aber genauso verheerend sein, zumal das Ereignis wohl sehr große Flächen der Mongolei betraf.
(20.03.2024, 10:48)
W. Dreier:   " Berliner Zeitung". Eine schlimme Nachricht aus der Mongolei: eine Notstandskommission teilt mit, dass aufgrund von Schnee-und Eiskatastrophen um Ende Januar (1,5 Millionen) bis jetzt 4,7 Millionen Weidetiere verstorben sind, Wie mag es bei den Przewalskis stehen? Ich erinnere mich daran , dass schon vor Jahren - es gab da schon ca. 150 Tiere nach einer ähnlichen Situation nur noch 30-40 P´s existierten. Da gibt es ja keine Notfütterung.
(20.03.2024, 09:06)
Carsten Horn:   Es heißt offiziell "Zootier des Jahres", da sehe ich keinen großen Unterschied zu "Zoobewohner des Jahres". Dein "Tierbotschafter des Jahres", vielleicht noch irgendwie um Artenschutz ergänzt, hätte mir aber auch besser gefallen...

Aber der Name ist seit 2016 eingeführt, darum würde ich den nicht ändern, falls die Kampagnen erfolgreich sind
(01.02.2024, 10:48)
Sacha:   Da hast Du natürlich recht. Das ändert jedoch nichts daran, dass man einen anderen (korrekteren, besseren) Begriff als "Tier des Jahres" hätte wählen können. "Zoobewohner des Jahres" oder "Tierbotschafter des Jahres" (sowohl Einzahl wie Mehrzahl enthalten) ist jetzt mal eine spontane Idee (und ich hatte anders als die Marketing-Heinis nicht mal Zeit und Geld, um lange Brainzustormen...)
(31.01.2024, 20:12)
Carsten Horn:   Die Tierfamilien haben aber den Vorteil, das es mehr Halter gibt und die dann auch bei der Kampagne mitmachen. Wer das Tier nicht hat, macht entweder gar nicht erst mit oder trägt nicht viel zur Kampagne bei, weil ohne das entsprechende Tier nicht die Aufmerksamkeit dafür erzeugt wird...

Um beim Ara zu bleiben. Hätte man den Rotohrara gewählt, hätten ca. 10 Halter das Tier auch zeigen können im deutsprachigen Raum. Oder den Spixara, den hätte keiner zeigen können. Das macht in meinen Augen auch keinen Sinn...
(31.01.2024, 18:57)
Sacha:   Man kann über den Nutzen von "..... des Jahres"-Kampagnen sicher trefflich streiten. Was mich aber stört (und was nicht gerade für die Kompetenz der Zoologischen Gesellschaft für ARTEN- und Populationsschutz spricht), ist der Umstand, dass es sich hier - wie zuvor beim "Ara" auch - nicht um ein Tier im Sinne einer Tierart, sondern um eine Tierfamilie handelt.
Man hätte sich somit besser auf eine der bedrohtesten Arten als Flaggschiff konzentrieren und die anderen dann als "Begleiter" mitnehmen sollen.
(31.01.2024, 13:50)
cajun:   Ein neues Jahr, eine neue Kampagne:
"Der Gecko ist das „Zootier des Jahres 2024“
Zu Pulver zermahlen, als Tee aufgebrüht oder in Alkohol eingelegt – so endet manch Gecko und wird damit Opfer eines Gerüchtes welches den Tieren besondere Heilkräfte zuschreibt. Dafür gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, doch die Nachfrage nach diesen vermeintlichen Medikamenten steigt ins Unermessliche. Besonders Tokehs werden zu Wunderheilmitteln verarbeitet, was ihre Bestände gefährdet. Manche Arten, wie der Goldgecko, gelten als Delikatesse und werden für den menschlichen Verzehr gejagt.
Viele Geckoarten haben nur kleine Verbreitungsgebiete und sind auf bestimmte Faktoren in ihrem Lebensraum angewiesen. Daher sind ihre Populationen besonders bedroht durch den Lebensraumverlust, die Umweltverschmutzung, invasive Arten, den Klimawandel und die übermäßige Absammlung für den Heimtierhandel.
Das Verbreitungsgebiet der Himmelblauen Zwergtaggeckos etwa umfasst ein gerade mal 8 km² großes Gebiet in Tansania. Dort bedrohen Waldbrände und invasive Pflanzen die Geckos. Denn Himmelblaue Zwergtaggeckos sind für ihr Überleben auf Pandanuspalmen angewiesen, die durch invasive Pflanzen verdrängt und durch Feuer zerstört werden.
Um den im Fokus stehenden Geckoarten zu helfen, werden mit den Kampagnengeldern neue Schutzgebiete aufgebaut, Erhaltungszuchtstationen etabliert, Öffentlichkeitsarbeit betrieben, Waldbrandschneisen angelegt und Ausrüstungsgegenstände sowie Transportmittel für die Projektteams finanziert.
Quelle:https://zootierdesjahres.de/
(31.01.2024, 12:42)
cajun:   Wieder aus Köln kommt eine Meldung zur neuen EAZA+ Partnern Kampagne:
"Wir starten mit Partnern eine neue, internationale Artenschutz-Kampagne zum Erhalt der einzigartigen Tierwelt Vietnams. Mit dem Namen Vietnamazing. Save nature. trägt die Initiative die Liebe zum südostasiatischen Land und seiner Fauna im Namen. Infos und Spendenmöglichkeit: https://vietnamazing.eu/
Sie startete zu Jahresbeginn und rückt in den kommenden 24 Monaten mit #vietnam einen der weltweiten Biodiversität-Hotspots in den Fokus. Die Kampagne der EAZA - the European Association of Zoos and Aquaria wurde durch die Experten des Kölner Zoo, des Zoo Leipzig und des Zoo Mulhouse Photos sowie der Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. - ZGAP als Kernteam ins Leben gerufen.
Der Kölner Zoo ist bereits seit vielen Jahren für den Erhalt der natürlichen Ökosysteme Vietnams aktiv. Er betreibt im Norden des Landes zusammen mit dem Institute of Ecology and Biologiacl Resources (IEBR) als Partnerorganisation ein Naturschutzzentrum. Daraus resultieren wichtige Erfahrungswerte, die Prof. Theo B. Pagel, Direktor des Kölner Zoos, und Prof. Dr. Thomas Ziegler, Kurator und Leiter der Schutzprojekte des Zoos in Südostasien, in die „Vietnamazing“-Initiative einbringen. Der Kölner Zoo hat bereits rd. 20.000 Euro in das Budget der Kampagne eingezahlt. Er fördert aus Mitteln seines Artenschutz-Euros zusätzliche Projekte vor Ort.
Vielzahl von Maßnahmen, die ineinandergreifen
Die europaweite Kampagne soll durch Fundraising möglichst viel Geld zusammenbringen, um damit die zahlreiche Maßnahmen, die die einzigartige Flora und Fauna Vietnams schützen, zu finanzieren. Dies umfasst u.a. Kommunikations- und Umweltbildungsprogramme, Lobbyarbeit und die Vernetzung internationaler Akteure, die weitere Erforschung der Ökosysteme Vietnams sowie die Bereitstellung von Geldern, Technik und Know-how für konkrete Schutzmaßnahmen. Dazu zählt zum einen z.B. der Aufbau von Erhaltungszuchten in Zoos sowohl in Europa, als auch in Vietnam, um Tiere bedrohter Arten später zur Stärkung der natürlichen Bestände auswildern zu können. Zum anderen werden auch Vorhaben in Vietnam selbst unterstützt: von der Finanzierung von Projekten zur Bestandserhebung bis zur Zuarbeit für die Einrichtung von Schutzgebieten in Abstimmung mit der vietnamesischen Regierung. In den Fokus rücken zunächst neun Schwerpunktarten: die vom Aussterben bedrohte Landschneckenart Bertia cambojensis, die kaum bekannte, erst vor kurzem entdeckte Nuichua-Stabschrecke, der Prachtflossensauger sowie Vietnamfasan und Gibbon. Bei den Amphibien und Reptilien sind es Vietnamesische Krokodilmolche und Moosfrösche sowie Krokodilschwanzechsen und die wohl bereits in der Natur ausgestorbene Annam-Bachschildkröte, für die besonders intensiv Schutzmaßnahmen angeschoben werden sollen.
Erstmals gezeigt: TV-Doku „Vietnams geheimer Norden“
Die "Vietnamazing"-Kampagne der EAZA wurde gestern im Rahmen einer Film-Premiere in Deutschland vorgestellt. Gezeigt wurde die TV-Dokumentation „Vietnams geheimer Norden – Im Reich der Bergregenwälder“ (eine Co-Produktion von Skyland Productions, Catkin Media und Flyingpangolin Film mit ORF in Zusammenarbeit mit ARTE, DocLights/NDR Naturfilm und ORF-Enterprise – Erstausstrahlung: 12. und 13. März bei arte). Der Film portraitiert mit Vietnam eines der artenreisten Länder der Erde. Dem Film-Team um Autorin Heike Grebe gelangen mit waghalsigen Expeditionen in entlegene Gebiete und aufwendiger Ton- und Kameratechnik spektakuläre Aufnahmen hochseltener Tiere. Um diese Exoten, die oftmals nur in sehr abgelegenen und eng eingegrenzten Orten leben, finden und dort drehen zu können, nutzte man die Kenntnisse und Netzwerke der Vietnam-Experten aus dem Kölner Zoo.
„Thomas Ziegler ist der führende Experte, wenn es um die Reptilien und Amphibien Vietnams geht“, berichtet Heike Grebe, Autorin der Dokumentation. „Er selbst hat viele Arten neu entdeckt, zum Beispiel die Krokodilschwanzechse. Thomas Ziegler und sein Team vom Kölner Zoo halfen uns, Ideen für Tiergeschichten zu entwickeln, und stellten den Kontakt zu ihrer Vietnamesischen Partnerorganisation, dem IEBR, her. Mit deren Hilfe konnten wir überhaupt erst unsere Dreharbeiten in Vietnam starten, denn es braucht professionelle Unterstützung, um die Genehmigungen zu bekommen, in den Naturschutzgebieten zu filmen“, erklärt Grebe.
In der Melinh-Biodiversitätsstation, die vom Kölner Zoo gefördert wird, finanzierte das Filmteam den Aufbau eines großen Außengeheges für die Haltung der stark bedrohten Krokodilschwanzechsen. In dieser Anlage konnten sie Filmaufnahmen der empfindlichen Reptilien machen, ohne diese zu stressen. So konnten diese einzigartigen Tiere erstmals für das deutsche Fernsehen gefilmt werden. Die stark bedrohte vietnamesische Krokodilschwanzechse wird sowohl in der Melinh-Station als auch im Kölner Zoo vermehrt; so ist eines der Kampagnenziele die Stärkung der geschwächten Bestände in der Natur – es gibt nur noch wenige Tiere in den Wäldern Nordvietnams."
Quelle:https://www.facebook.com/zoo.koeln/?locale=de_DE
(17.01.2024, 15:49)
cajun:   Der Kölner Zoo geht in Sachen Artenschutz einen weiteren Schritt voran:
"Gründung von Artenschutzzentrum in Köln
Neues Jahr – neue Initiative: Der Kölner Zoo baut sein Engagement zum Schutz der natürlichen Artenvielfalt weiter aus. In Zusammenarbeit mit der Species Survival Commission (SSC) der Weltnaturschutzunion (IUCN) richtet der Kölner Zoo ein Artenschutzzentrum (CSS) in Köln ein. Das Zentrum wird wichtige wissenschaftliche Impulse geben, das Aussterberisiko von Arten bewerten sowie die Planung und Durchführung von Schutzmaßnahmen beschleunigen. Ziel ist, den Verlust prioritärer Arten zu stoppen und ihr künftiges Überleben zu sichern.
Mit über 9.500 Experten ist die Species Survival Commission das weltweit führende Netzwerk von Artenschützern und berät Menschen weltweit zu wissenschaftlichen, fachlichen und praktischen Fragen des Artenschutzes. Das neue Artenschutzzentrum mit Sitz im Kölner Zoo wird zur Koordinationsstelle internationaler Bemühungen. Die SSC hat mit den Artenschutzzentren ein internationales Partner-Netzwerk aufgebaut, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten effektiver und intensiver in Sachen Arterhaltung zusammenarbeiten. Die Kooperation mit dem Kölner Zoo ist die erste dieser Art in Deutschland. Dr. Jon Paul Rodríguez, Vorsitzender der Species Survival Commission, und Prof. Theo B. Pagel, Vorstandsvorsitzender und Zoodirektor des Kölner Zoos, haben vor kurzem den Gründungsvertrag unterzeichnet.
„Zoos spielen eine wichtige Rolle beim Artenschutz. Sie sind auf vielen Ebenen aktiv, u. a. bei der Umweltbildung, der Erhaltungszucht, der Lehre und Forschung sowie bei der Umsetzung von Natur- und Artenschutzprojekten in den Herkunftsländern der Wildtiere. Der Kölner Zoo ist ein hervorragendes Beispiel hierfür. Umso mehr freuen wir uns über die Zusammenarbeit.“, so Dr. Jon Paul Rodríguez nach der Unterzeichnung. Prof. Theo B. Pagel unterstreicht: „Der Kölner Zoo ist Mitglied der IUCN und sehr stolz darauf, das Artenschutzzentrum mit der Species Survival Commission hier in Köln zu gründen. Wir bringen das mit, was uns auszeichnet, nämlich Praxiswissen in der Haltung und Zucht von seltenen Arten, langjährige Erfahrung in der Durchführung von Artenschutzprojekten sowie Fachwissen im Bereich Bildung und Forschung.“
Die Species Survival Commission baut derzeit mit Partnern in verschiedenen Regionen der Welt weitere Artenschutzzentren auf – fast alle in Zoologischen Gärten. Jedes dieser Zentren hat seinen eigenen Schwerpunkt. Der Fokus des Kölner Zoos liegt auf asiatischen Singvögeln und Wildschweinarten. Die Aufgabe des Kölner Zoos wird darin bestehen, den Bedrohungsstatus von Wildschweinarten und asiatischen Singvögeln zu ermitteln, um herauszufinden, für welche Arten am dringendsten Handlungsbedarf besteht. Hierzu gehört auch, Beteiligte von Zoos und Aquarien, Botanischen Gärten, Naturkundemuseen sowie NGOs im Bereich Naturschutz zusammenzubringen, um gemeinsam im Sinne des One Plan Approach Pläne zum Arterhalt auszuarbeiten. Weitere Zielsetzungen sind der Wissenstransfer über die Schwerpunktarten unter den Experten und die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Artenschutz. Die Stelle des Artenschutzbeauftragten wurde eigens hierfür vom Kölner Zoo geschaffen. Sie übernimmt der erfahrene Biologe Dr. Matthias Markolf. „Das Artenschutzzentrum dient als Katalysator für koordinierte Schutzmaßnahmen bedrohter Wildtiere. Die Vernetzung und Unterstützung von Experten und Interessengruppen für bestimmte bedrohte Tierarten ist ein Schlüssel für effektiven Artenschutz in der Zukunft“, freut sich Markolf auf die neuen Aufgaben.
Wildschweine und asiatische Singvögel stehen im Fokus, weil das Team des Kölner Zoos bereits über ein breites Fachwissen bei diesen Arten verfügt und die Verbreitungsgebiete sich überschneiden. So ist Zookuratorin Dr. Johanna Rode-White z.B. Vorsitzende der IUCN SSC Wild Pig Specialist Group. Sie wird eng mit dem Artenschutzzentrum kooperieren. Darüber hinaus arbeitet der Kölner Zoo seit Jahren intensiv mit David Jeggo, dem Vorsitzenden der IUCN SSC Asian Songbird Trade Specialist Group (ASTSG), zusammen. Der Zoo verfügt auch im Bereich Singvögel über ein umfangreiches Forschungs- und Praxiswissen. Zoo-Vogelspezialist und Kurator, Bernd Marcordes, wird hier ergänzend unterstützen.
Zu den Förderern des neuen Artenschutzzentrums im Kölner Zoo gehört u. a. die Paul-Riegel-Stiftung, der der Kölner Zoo dafür herzlich dankt."
Quelle:https://www.koelner.de/freizeit-familie/koelner-zoo-und-species-survival-commission/
(09.01.2024, 13:39)
cajun:   Ein Fazit zum Jahr 2023 vom WWF:
"Gewinner & Verlierer aus dem Tierreich 2023 - WWF: Der Mensch kann die Aussterbe-Welle stoppen
Die Naturschutzorganisation WWF Deutschland zieht unter Artenschutzgesichtspunkten eine durchwachsene Jahresbilanz. Stellvertretend für tausende bedrohte Arten stehen die Verlierer aus dem Tierreich 2023: Löwen, Humboldt-Pinguinen, Atlantischen Lachsen, Flussdelfinen im Amazonas, dem Kabeljau in der Nordsee und den Amphibien weltweit geht es schlechter. Insgesamt weist die Internationale Rote Liste jetzt über 44.000 Tier-, Pflanzen- und Pilz-Arten als bedroht aus. „Die größte Aussterbe-Welle seit Ende der Dinosaurierzeit rollte auch 2023 praktisch ungebremst über unsere Natur hinweg“, so Kathrin Samson, Vorständin Naturschutz beim WWF Deutschland. Hauptursachen dafür seien Lebensraumzerstörung, Wilderei, Übernutzung, invasive Arten, Umweltverschmutzung sowie die Klimakrise. „Alle Faktoren, die das Artensterben befeuern, sind menschengemacht. Wir Menschen sind hier Täter und Opfer. Schließlich sind wir für unser eigenes sicheres und gesundes Leben auf vitale Ökosysteme und Artenvielfalt angewiesen.“
Doch auch 2023 gibt es Lichtblicke, wie die Gewinner des WWF-Jahresresümee zeigen: Vom Schneeleoparden in Bhutan über Indiens Tiger und Afrikas Nashörner bis zu Wisenten im Kaukasus. „Der Mensch hat das Artensterben verursacht. Er steht damit in der Verantwortung die Krise zu beenden“, so Samson. Bundeskanzler Scholz müsse daher seine Versprechen zur Erhöhung der internationalen Biodiversitätsfinanzierung einhalten. „Wir brauchen ambitionierten Naturschutz in Deutschland und weltweit. Dabei dürfen die globalen Abkommen zum Klimaschutz und zum Biodiversitätsschutz nicht gegeneinander ausgespielt werden. Das betrifft auch die Finanzierungszusagen.” Ohne eine nachhaltige und sozialverträgliche Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft sei die Rettung der Biodiversität zum Wohl von Mensch und Natur nicht zu schaffen.
Ein Beispiel ist laut WWF das deutsche Wasser- und Flussmanagement. „Amphibien wie Frösche und Kröten, aber auch zahlreiche Süßwasserfische sind bedroht. Gleichzeitig wird immer deutlicher, dass Deutschland in Zeiten der Erderhitzung einen neuen Umgang mit Wasser lernen muss. Wir brauchen intakte Moore, Auwälder und Flusslandschaften, damit sie ihre unersetzlichen ökologischen Dienstleistungen erfüllen können, etwa als Wasserspeicher oder zum Schutz gegen Überschwemmungen. Ein Ausbau von Flüssen, wie er an Oder, Ems oder Weser droht, läuft einem nachhaltigen, verantwortungsvollen Umgang mit Wasser vollkommen entgegen.” Der WWF fordert daher auch anlässlich des Jahreswechsels einen Stopp der Ausbaupläne in 2024.
Gewinner 2023
Breitmaulnashörner: Die Zahl der Breitmaulnashörner ist nach zehn Jahren Rückgang zum ersten Mal wieder gestiegen – und zwar um gut fünf Prozent auf insgesamt rund 16.800 Exemplare. Zudem hat die Naturschutzorganisation African Parks 2023 das größte Nashornzucht-Projekt der Welt erworben. Mehr als 2.000 Breitmaulnashörner sollen ausgewildert werden. Die Dickhäuter bleiben damit zwar weiterhin durch Wilderei bedroht, die positiven Nachrichten sind trotzdem mutmachend, denn 2022 hat der WWF die Breitmaulnashörner noch als Verlierer gewertet.
Wisente im Kaukasus: Vor genau 100 Jahren startet ein Rettungsprogramm für die, in freier Wildbahn damals ausgestorbenen Wisente. Mit Erfolg: Inzwischen streifen wieder über 8000 europäische Bisons durch die Wälder. Und auch 2023 sind es wieder mehr geworden: Zehn Wisente verließen im November den Tierpark Berlin und den Wildpark „Alte Fasanerie“ Hanau in Richtung Aserbaidschan, wo sie im Shahdag Nationalpark ein neues Zuhause finden werden. Im Rahmen des WWF-Wiederansiedlungsprojekts wurden dort bislang 36 Wisente ausgewildert. Die Tiere haben sich bereits vermehrt und der Bestand ist auf 50 angewachsen. Bis 2028 sollen insgesamt 100 Tiere ausgewildert werden.
Saiga-Antilopen: Die in Zentralasien beheimatete Saiga-Antilope wird auf der Roten Liste nicht mehr als „vom Aussterben bedroht" geführt. Die Population in Kasachstan, wo 98 % aller Saigas leben, ist in den vergangenen Jahren dank intensiver Schutzbemühungen von knapp 100.000 auf rund 1,3 Mio Tiere gestiegen. Und auch in der Mongolei erholten sich die Bestände. Die Art ist sehr anfällig für Krankheitsausbrüche und war 2010, 2011, 2015 und 2016 von großen Massensterben betroffen. Auch illegale wie legale Jagd bleibt ein Problem.
Schneeleoparden in Bhutan: Bei einer Erhebung in Bhutan konnten 134 Schneeleoparden gezählt werden. Im Jahr 2016 waren es nur 96 Individuen. Im Rahmen der nationalen Schneeleopardenstudie wurden über 300 Wildtierkameras auf einer Fläche von 9.000 km² platziert.
Tiger: Die Zahl der Großkatze ist in einigen asiatischen Ländern erfreulich nach oben gegangen: In Bhutan hat sie sich seit 2015 von 103 auf 131 erhöht. Indien vermeldete 2023 über 3600 Tiger – und vereint damit in seinen Landesgrenzen Zweidrittel des globalen Bestands. Hoffnung, dass auch in Südostasien die Tiger trotz kleiner Bestände nicht verloren sind, machen zudem Aufnahmen aus Kamerafallen in Malaysia.
Sarus-Kraniche in Nepal: Dank intensiver Schutzbemühungen hat sich mit über 700 Exemplaren die Zahl der Sarus-Kraniche in Nepal seit 2010 verdoppelt. Damals gab es in dem Land nur noch 350 der majestätischen Vögel. Das Wort “Sarus" stammt eigentlich vom Sanskrit-Begriff "Saras" (Kranich) ab. In der nepalesischen Gesellschaft und Kultur symbolisieren die Vögel Liebe, Glauben und Hingabe. Die Art gilt weltweit allerdings weiterhin als „gefährdet“.
Fischotter in Bayern: Beinahe wäre der Fischotter 2023 zu einem Verlierer geworden, denn die bayerische Staatsregierung unter Ministerpräsident Markus Söder wollte die kleinen Marder zum Abschuss freigeben. Bis vor Kurzem galten Fischotter in dieser Region als ausgerottet. Ihr Bestand ist weiterhin „gefährdet“. Ab Dezember hätten Jäger die Tiere ohne jegliche Auflagen trotzdem direkt schießen dürfen, doch ein Verwaltungsgericht stufte die entsprechenden Verordnungen in letzter Minute als rechtswidrig ein.
Verlierer 2023
Afrikanische Löwen: Die Löwenpopulation in Afrika wird auf etwa 23.000 geschätzt. Bereits zwischen 2006 und 2018 brach die Population der afrikanischen Löwen um ein Viertel ein. Dank verstärkter Schutzmaßnahmen konnte der Abwärtstrend zwar verlangsamt, aber nicht aufgehalten werden. 2018 bis 2023 ging der Gesamtbestand um weitere 8% zurück, wobei die stärksten Rückgänge in West- und Zentralafrika vermutet werden. Der WWF arbeitet beispielsweise im KAZA-Schutzgebietskomplex zu Lebensraumschutz und Mensch-Löwen-Konflikten.
Flussdelfine im Amazonas: Weit über 200 Flussdelfine sind seit September im Lago Tefé im brasilianischen Bundesstaat Amazonas ums Leben gekommen – betroffen sind sowohl der Rosa Flussdelfin als auch der Tucuxi, der grau und etwas kleiner ist. Zehn Prozent der Flussdelfin-Population im Lago Tefé starb in nur einer Woche. Wahrscheinlich haben hohe Wassertemperaturen von bis zu 39,1 Grad Celsius zum Tod der Flussdelfine geführt. Neben Wasserkraftwerken oder Quecksilberverschmutzung sind die Süßwasserdelfine nun auch direkt von der Klimakrise betroffen. Der WWF startete eine Rettungsaktion vor Ort. Zugleich wurde im Oktober eine globale Erklärung unterzeichnet, um den Rückgang der Populationen in Südamerika zu stoppen und die Flussdelfinpopulationen in Asien zu verdoppeln.
Amphibien: Das große Sterben im Reich der Frösche, Kröten und Salamander geht auch 2023 weiter: Über 40 Prozent aller Amphibienarten weltweit sind laut der Roten Liste akut bedroht. Vor allem aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensräume und der Klimakrise. Damit sind sie die am stärksten bedrohte Wirbeltierklasse – noch vor Säugetieren, Reptilien oder Vögeln. Unter den Amphibien sind die Salamander die am stärksten bedrohte Gruppe. Mehr als jede zweite Salamanderart ist bedroht. Vier Amphibienarten wurden in den letzten drei Jahren für ausgestorben erklärt. 185 Amphibienarten werden nun als „möglicherweise ausgestorben“ geführt.
Atlantische Lachse: Der Atlantische Lachs gilt laut der neuen Roten Liste global als «potenziell gefährdet». Die weltweite Population ist in den vergangenen Jahren um 23 Prozent geschrumpft. Die Fischart, die in Flüssen schlüpft und dann ins Meer wandert, leidet unter vielen Bedrohungen: Dämme und andere Hindernisse versperren den Zugang zu den Laich- und Futterplätzen, während Wasserverschmutzung und Sedimentation, vor allem durch Holzeinschlag und Landwirtschaft, zu einer höheren Sterblichkeit der jungen Lachse führen. Zudem bedroht die Lachslaus, die oft Lachszuchten befällt, auch Wildbestände.
Humboldt-Pinguine: Die Vogelgrippe fegte auch 2023 durch das Tierreich und kommt dabei selbst in entlegensten Weltregionen an. Infolge der aktuellen Vogelgrippekrise sind bis Oktober bereits ca. 3.000 der ungefähr 10.000 in Chile brütenden, gefährdeten Humboldt-Pinguine verendet sowie mehr als 18.000 Mähnenrobben. Nun fürchten Artenschützer:innen eine Ausbreitung des tödlichen Virus auch in der Antarktis und auf den Galapagos-Inseln, die viele Arten beherbergen, die nur dort vorkommen.
Kabeljau in der Nordsee: Der Kabeljau gehört 2023 abermals zu den Verlierern. In den Übereinkommen der EU mit Norwegen und Großbritannien liegen die neuen, erlaubten Fangmengen über den wissenschaftlichen Empfehlungen. Der Kabeljau in der Nordsee wird damit weiterhin überfischt. Auch im dänischen Meeresgebiet Kattegat fehlt Raum zur Erholung. Die beschlossene Kürzung der Fangmenge um zehn Prozent wird wenig nutzen, da die Schollenfischerei im gleichen Gebiet um 19 Prozent angehoben wird. Dort landet der Kabeljau als Beifang im Netz."
Quelle: Pressemitteilung des WWF
(04.01.2024, 11:04)
W. Dreier:   Etwas mühsam gefunden: Nachwuchs-Steinbok, San Diego, hispanica, Sept. 2000
(12.08.2023, 12:44)
W. Dreier:   @Sacha: hispanica . seltsamerweise aus Shanghai - die hatten mal einen Panda nach Madrid geschickt-Gegenleistung Steinbock. Dann bekam SD ein Paar von dort. Die Spanier haben ja kaum Steinböcke ihres Landes herausgelassen. 2013 gab es in Shanghai keine mehr.
(12.08.2023, 12:14)
Sacha:   @WolfDrei: Welcher Unterart gehörten denn eigentlich die Pyrenäensteinböcke an, die seinerzeit (ca. Mitte 1990er) der Zoo San Diego hielt?
(11.08.2023, 19:25)
W. Dreier:   Heute in der "Berliner Zeitung": vor 20 Jahren starb die Hoffnung auf das "Wiedererwecken" des "echten" spanischen Steinbocks (C.p.pyrenaica) . 1999 starb die letzte Geiß, mit deren Geweben dann versucht wurde. noch etwas zu retten. Nach Isolation eines Kernes kam dieser in die entkernte Zelle einer Hausziege , die Leihmütter wiederum waren Hybride Hausziege/Steinbock. Sieben Tiere wurden trächtig, aber nur eine Leihmutter trug aus - d,h. Kaiserschnitt. Das Kitz starb aber am 30. Juli 2003 unmittelbar nach dem "Holen".

Danach spintisierte man mit der Klonierung eines Mammuts mit Ind. Elefanten. Allerdings hätte man nur Genschnipsel vom Mammut. 2027 soll die erste Geburt erfolgen.

Womit ich anfrage: seit ca 1 Jahr habe ich nicht mehr über das Projekt "nördliches Breitmaulnashorn" gehört - damals gab es wohl "schon" an die 10 -15 Embryonen. Als ich meinen Sumatranashorn-Artikel für die Hannoveraner Zoofreunde schrieb, hatten die San Diego-Leute zumindest den Embryo-Transfer Südliches BMN auf südl . BMH als Empfänger als positiv mitgeteilt - allerdings mit einer Erfolgsquote von 1 : 10.
Mitgeteilt wurde, dass das kommerzielle Klonen erfolgreicher Hengste und Rinderbullen schon lange laufen würde.
(11.08.2023, 17:23)
cajun:   Ein guter Beweis, dass man mit "Botschaftern ihrer Art" viel für Schutzprüjekte erreichen kann, kommt aus München:
"Großzügige Spenden von Hellabrunn-Besuchern für die Visayas-Pustelschweine
Bereits seit 2017 werden im Tierpark Hellabrunn Visayas-Pustelschweine gepflegt. Die vom Aussterben bedrohten Tiere erfuhren in der Jahreskampagne „Zootier des Jahres“ im Jahr 2022 besondere Aufmerksamkeit, da die prekäre Lage dieser und anderer verwandter Tierarten bisher nur wenig Anklang in Medien und Gesellschaft gefunden hat. Unter Federführung der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) hat sich auch der Münchner Tierpark an dieser Initiative beteiligt. Dank vieler großzügiger Spenden von Hellabrunn-Besuchern in aufgestellten Sammeldosen und Kleingeld-Trichtern, konnte das Engagement zum Schutz der Tiere sehr erfolgreich unterstützt werden.
Wie viele andere asiatische Schweinearten sind auch die Pustelschweine in ihrer Heimat durch den Verlust ihres Lebensraumes von der Ausrottung bedroht. Illegale Abholzungen, Brandro-dungen und die Ausbreitung landwirtschaftlicher Nutzflächen tragen dazu bei, dass der Lebensraum der Tiere immer weiter zurückgeht. Neben gezielten Bejagungen, stellt auch die genetische Vermischung von verwilderten domestizierten Schweinen mit freilebenden eurasischen Wildschweinen eine Bedrohung für die seltenen Java-Pustelschweine, die Visayas-Pustelschweine und die Bawean-Pustelschweine dar.
Unterstützung und Schutz dank Spendenerfolg von Besucherinnen und Besuchern
Mithilfe der auf dem Areal von Hellabrunn eingenommenen Spenden in Höhe von exakt 9.334,81 Euro, die bereits zu Beginn des Jahres an die Kampagne zum Schutz weitergeleitet wurden, konnten verschiedene Projekte zum Schutz der bedrohten Tierarten erfolgreich umgesetzt werden. Neben einer Erhaltungszuchtanlage für die Bawean-Pustelschweine auf der Insel Java, konnte in Kooperation mit lokalen indonesischen Schutzorganisationen auch eine Reservatanlage für Java-Pustelschweine fertig gestellt werden. Diese Reservatanlagen sind besonders wichtig, weil es für diese Art keine Reservepopulationen in Europäischen Zoos gibt. Neben diesen Maßnahmen ermöglicht es die hohe Spendensumme zusätzlich, noch weitere Schutzmaßnahmen für Pustelschweine in-situ umzusetzen.
Weitere geplante Schutzmaßnahmen auf der Insel Java
Aktuell ist im Projektgebiet auf der Insel Bawean geplant, eine bestimmte Anzahl von Bawean-Pustelschweinen zu entnehmen und in eine Erhaltungszuchtstation auf der Insel Java umzusiedeln. Gerade im Hinblick auf die immer noch grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) ist dieser Schritt besonders wichtig, um die ohnehin geringen Populationszahlen der stark gefährdeten Tiere zu schützen. In der Station mit strengen Hygiene- und Biosicherheitsmaß-nahmen soll somit eine Reservepopulation aufgebaut werden. Die Tiere erfüllen eine wichtige Aufgabe für die vielen indonesischen Inseln. Als allesfressende Landschaftsingenieure, die durch ihr Fress- und Wühlverhalten den Boden auflockern, tragen sie wesentlich zum Fortbestand eines gesunden Ökosystems bei.
In Anbetracht der deutlichen Bedrohungslage ist der Spendenerfolg für Tierparkdirektor und Vorstand Rasem Baban ein besonderer Grund zur Freude: „Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Tierparkgästen bedanken, die im letzten Jahr über die Spendenbehälter in unseren Service-Centern und im Nashornhaus gespendet und damit zur Initiierung der Schutzmaßnahmen für die Pustelschweine beigetragen haben. Für das Team vor Ort ist das eine wichtige Unterstützung und zeigt, was wir alle gemeinsam für den Arten- und Biodiversitätsschutz erreichen können“, schließt Baban."
Quelle:https://www.hellabrunn.de/newsdetailseite/grosszuegige-spenden-von-hellabrunn-besuchern-fuer-die-visayas-pustelschweine
(10.08.2023, 10:49)
Liz Thieme:   Ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig wohin damit, aber zu spannend, als dass ich es euch vorenthalten möchte.


Im Zoo gezüchtete weibliche Vögel bevorzugen Gesänge von im Zoo gezüchteten Männchen: Implikationen für das adaptive Management von Wiederansiedlungsprogrammen

Daniel L. Appleby et. al.

Abstrakt
Das Verständnis der Faktoren, die den Erfolg der Wiederansiedlung von Tieren beeinflussen, ist von entscheidender Bedeutung, um die Erholung gefährdeter Arten zu erleichtern. Kulturelle Unterschiede zwischen Individuen aus verschiedenen Tierpopulationen können zu einer assortativen Paarung führen, bei der Individuen es vorziehen, innerhalb ihrer eigenen vertrauten kulturellen Kohorte zu züchten. Assortative Paarung kann die Integration von im Zoo gezüchteten Individuen in Wildpopulationen behindern. Daher ist die Quantifizierung dieses Risikos wichtig für die Entwicklung adaptiver Managementstrategien im Naturschutz.
Wir führten Partnerwahlexperimente an im Zoo gezüchteten weiblichen Warzenhonigfresser (Anthochaera phrygia) durch, um zu beurteilen, ob diese stärkere Verhaltensreaktionen auf die vertrauten, aber abnormalen Gesänge von im Zoo gezüchteten männlichen Warzenhonigfresser zeigten als auf die ihrer wilden Artgenossen oder auf ein interspezifisches Kontrolllied. Weibliche Warzenhonigfresser betraten die Wiedergabevoliere nicht häufiger als Reaktion auf die Gesänge von im Zoo gezüchteten Männchen als auf die Gesänge wildlebender Männchen oder einer anderen Art. Weibchen, die die Wiedergabevoliere betraten, reagierten jedoch deutlich häufiger schnell, näherten sich dem Sprecher und blieben länger in der Wiedergabevoliere als Reaktion auf die Gesänge von im Zoo gezüchteten Männchen als auf wilde Gesänge oder Kontrolllieder.
Unsere Studie ist die erste, die experimentell zeigt, dass in Zoos gezüchtete Weibchen bekannte, aber abnormale Gesänge aus Zoos unbekannten Wildtyp-Gesängen vorziehen. Wir gehen davon aus, dass die assortative Paarung zwischen freigelassenen Vögeln ein Risiko für wiedereingeführte Warzenhonigfresser darstellt, da jüngste Beweise dafür vorliegen, dass der Bruterfolg wiedereingeführter Paare gering ist. Unsere Studie zeigt, wie kleine Experimente, die in angewandten Zoo-Zuchtumgebungen durchgeführt werden, nützliche Informationen liefern können, um Haltungstechniken zu verfeinern und kulturelle Unterschiede zwischen wilden und wiedereingeführten Populationen zu verringern.

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0006320723002720

Weitere Infos aus der Studie:
Die weiblichen Warzenhonigfresser (n = 18) wurden im Taronga Zoo in Sydney und/oder im Taronga Western Plains Zoo in Dubbo in New South Wales, Australien, aufgezogen. Alle Vögel verbrachten mindestens ein Jahr in der Population des Taronga Western Plains Zoo, die 2019 aus einem Teil der Taronga Zoo-Population gegründet wurde.

Wir haben Lieder von im Zoo gezüchteten Warzenhonigfresser aus Aufnahmen von Männchen ausgewählt, die zwischen 2018 und 2021 im Taronga Zoo aufgenommen wurden. Jedes Weibchen erhielt einzigartige Wild- und Zoolieder.
Der Männergesang im Taronga Western Plains Zoo ähnelt stark diesen Aufnahmen, da die Population größtenteils im Taronga Zoo gegründet wurde.
Um sicherzustellen, dass frühere Erfahrungen mit dem Gesang eines Männchens die Reaktionen der Weibchen nicht beeinflussten, überprüften wir die Identität der aufgezeichneten Männchen, um sicherzustellen, dass den Weibchen keine Lieder früherer Partner oder ihrer eigenen Väter präsentiert wurden.
Da zukünftige Veröffentlichungen für Gebiete im Großraum Blue Mountains, New South Wales, geplant sind, haben wir wilde Songs aus Aufnahmen ausgewählt, die in Crates et al. als „typische Blue Mountains“ kategorisiert wurden. (2021), was in diesem Teil des Verbreitungsgebiets der Art die kulturelle Norm darstellt. Wir haben Songs mit der höchsten Wiedergabetreue und dem höchsten Signal-Rausch-Verhältnis aus Feldaufnahmen von Crates et al. (2021) ausgewählt und diese nach dem Zufallsprinzip Frauen zugewiesen.
Wir verwendeten ein interspezifisches Lied als neutrale Kontrolle, um zu testen, ob Frauen einfach aus Neugier auf einen Stimmreiz reagieren. Für den interspezifischen Gesang haben wir den hervorragenden Gesang des Prachtstaffelschwanz (Malurus cyaneus) ausgewählt, da diese Art in der Umgebung der Zoo-Zuchtanlagen häufig vorkommt und vermutlich keine Gefahr für Warzenhonigfresser darstellt.


PS ich habe mir diesmal keine Mühe zur Regulierung der automatischen Übersetzung gemacht.
(09.08.2023, 15:04)
cajun:   Ein Beispiel aus der Schweiz:
"Walter Zoo unterstützt Naturschutzprojekte
Im vergangenen Jahr konnte der Walter Zoo dank der hohen Besucherzahlen fast CHF 170’000 für den Naturschutz einnehmen und konnte diesen Betrag nun an seine Partnerorganisationen auszahlen. Mit diesen namhaften Beiträgen nimmt der Gossauer Zoo eine wichtige Rolle als Natur- und Artenschutzorganisation ein.

Nebst Bildung, Artenschutz, Forschung und natürlich der Begeisterung für Tiere und die Natur ist die Aufgabe eines wissenschaftlich geführten Zoos selbst als aktive Naturschutzpartner zu wirken. Mit dem Naturschutzfranken, den der Walter Zoo vor etwas mehr als drei Jahren eigeführt hat, konnten inzwischen über eine halbe Million 500'000 Franken gesammelt werden.

Besucherinnen und Besucher des Walter Zoos bezahlen beim Zooeingang einen freiwilligen Naturschutzfranken. Fünf ausgewählte Projekte werden mit diesen Spenden unterstützt. Nach dem Kauf des Eintrittstickets entscheiden die Besuchenden selbst, wie dieser Franken eingesetzt wird. Mit diesem Engagement können jährlich über CHF 150'000 zugunsten gefährdeter Tierarten und ihrer Lebensräume eingesetzt werden. Damit kann zum Schutz der wilden Verwandten der Zootiere und ihrer Lebensräume beigetragen werden.

Fünf ausgewählte Projekte
Das von der Trägergesellschaft CSFI (Corozal Sustainable Future Initiative) gemanagte Naturschutzgebiet in Ship-stern (Shipstern Conservation & Management Area) beinhaltet auf mehr als einem Prozent der Fläche von Belize eine riesige Vielfalt an verschiedenen Lebensräumen und Tieren: Neben Lagunen, in denen beispielsweise Seekühe leben, befindet sich der letzte Yucatan-Trockenwald des Landes. Zusätzlich zu zahlreichen kleineren Tierarten beherbergt diese Waldinsel inmitten von Landwirtschaftsfläche mindestens 26 Jaguare und stark gefährdete Mittelamerikanische Tapire. Der Walter Zoo unterstützte das Projekt mit CHF 40’000 aus dem Naturschutzfranken und finanziert damit unter anderem das Ranger-Team «Walter Zoo Enforcement-Team». Neben Patrouillen pflegen die Ranger Kontakt zu den umliegenden Gemeinden, sammeln wertvolle Daten zum Zustand der Lagune sowie der Tierbestände und nehmen eine aktive Rolle in der Sensibilisierung der Kinder der Region ein, indem sie mehrmals pro Monat die «Jaguar-Cubs», eine Art Naturschutzpfadi, leiten. Dieser ganzheitliche Ansatz trägt insofern Früchte, als dass es gelungen ist, das Gebiet trotz des grossen Drucks durch die umliegenden Mennonitengesellschaften und ihrer industriellen Landwirtschaft als funktionierenden Lebensraum zu erhalten. www.csfi.bz

Die WildCats Conservation Alliance operiert in fünf Ländern zum Schutz von wilden Tigern. Besonderer Fokus liegt dabei auf dem Amurtiger mit nur noch etwa 540 freilebenden Individuen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Gesamtzahl der Tiger von ungefähr 100’000 Individuen auf nur 3’000 geschrumpft, welche noch 7 % ihres ursprünglichen Habitats besiedeln. Um der Thematik weiter Gehör zu verschaffen, wurde das Jahr 2022 zum internationalen Jahr des Tigers ausgerufen. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die Bestände haben sich in den letzten zwölf Jahren dank den Schutzbemühungen leicht erholt. Ein Trend, welcher unbedingt fortgeführt werden muss. Zoos spielen dabei eine fundamentale Rolle: 60 % der Finanzierung der WildCats Conservation Alliance stammt von Zoos – der Walter Zoo gehörte mit CHF 40’000 im Jahr 2022 zu den drei grössten Geldgebern. Das Geld wurde verwendet, um beispielsweise ein System von Wildkameras zu installieren, welche in einem halben Jahr über 3'000 Bildnachweise von Amurtigern machte und so half, Schutzmassnahmen am richtigen Ort einzuleiten. Ranger haben Anti-Wilderei-Aktionen in fünf Schutzgebieten durchgeführt, dabei über 200’000 Kilometer Wegstrecke patrouilliert. Zudem wurden über 6’000 Kinder in Tigerlebensräumen zu tigerrelevanten Themen unterrichtet. Mit diesen Projekten kann der Walter Zoo dank seinen Besuchenden einen essentiellen Beitrag zum langfristigen Erhalt von Amurtigern und ihren Lebensräumen leisten. www.conservewildcats.org

Das Tacugama Chimpanzee Sanctuary wurde ursprünglich gegründet, um gewilderten Schimpansen in Sierra Leone eine Zuflucht zu bieten. Inzwischen hat es sich zu einem wichtigen Akteur zum Schutz der Westafrikanischen Schimpansen entwickelt. Ein mehr als zehnköpfiges Outreach-Team koordiniert Schutzbemühungen für den vom Aussterben bedrohten Westafrikanischen Schimpansen in ganz Sierra Leone und sensibilisiert auf Touren in der Auffangstation jährlich mehrere Hundert Besuchende dafür. Dies ist dringend notwendig: Sierra Leone beherbergt etwa 10 % des Bestandes dieser hoch bedrohten Unterart und obwohl der Schimpanse dank einer Tacugama-Kampagne zum Nationaltier erkoren wurde, ist seine Zukunft in Westafrika ungewiss. 42 % der Menschen in Sierra Leone sind unter 15 Jahre alt, womit sich die Verbauung und die Zerstörung der letzten Schimpansenlebensräume durch die massiv steigende Nachfrage nach Ressourcen weiter verschärft. Leider ist Tacugama die einzige grössere Organisation im Land, die sich dieser Entwicklung entschieden entgegenstellt und auf allen Ebenen für eine Zukunft des Schimpansen und seiner Lebensräume kämpft. Der Walter Zoo gehört mit CHF 20’000 zu den grössten Unterstützern der Sanctuary, welche ihre unersetzliche Rolle im Land nur mit einem funktionierenden Betrieb wahrnehmen kann, was durch die laufenden Beschlagnahmungen von gewilderten Schimpansen zusätzlich erschwert wird. Mit diesem Geld ermöglichte der Walter Zoo im Jahr 2022 die Einstellung einer erfahrenen Schimpansen-Tierpflegerin, um das Know-how beim Personal zu erhöhen und die Pflege der von klein auf verwaisten Schimpansen auf ein neues Niveau zu bringen. Dank ihr konnten bereits zahlreiche Schimpansen aus den überfüllten Anlagen für Jungschimpansen in Gruppen in den grossen Waldanlagen integriert werden, um ihnen dort ein Leben in Würde zu ermöglichen. www.tacugama.com

Das Jane Goodall Institut Schweiz setzt sich für Schimpansen in verschiedenen zentralafrikanischen Ländern ein. Die CHF 20’000 aus dem Naturschutzfranken des Walter Zoos trugen beispielsweise dazu bei, vier Rangerteams zur Entfernung von Wildtierfallen zu entsenden. Auch Massnahmen wie das Bauen von 400 effizienten Kochöfen zeigen Wirkung: Damit kann 70 % des Feuerholzes gespart werden, was die umliegenden Wälder schont. Zusätzlich wurden über 1,2 Millionen Bäume neu herangezogen und gepflanzt und über Radioprogramme über 750’000 Menschen erreicht und für die Natur sensibilisiert. Der Walter Zoo kann mit dem Jane Goodall Institut also entscheidend zum Schutz der Schimpansen Zentralafrikas beitragen und auf ein zukünftiges Nebeneinander von unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, und uns Menschen hinarbeiten. Projekte in Zentralafrika, sei dies in der Erforschung der Populationen, der Wiederaufforstung von Waldkorridoren oder beim Entfernen von Fallen, aber auch unkonventionellere, nicht minder effektive Ansätze werden verfolgt: Beispielsweise werden in den Dörfern effizientere Holzöfen gebaut, welche weniger Holz verbrauchen und so den Holzschlag reduzieren. Ausserdem sind sie weniger gesundheitsschädlich für ihre Nutzer. Durch solche ganzheitlichen Ansätze wird ein Nebeneinander von Schimpansen und Menschen zukünftig ermöglicht. www.janegoodall.ch

Mit dem Naturschutzfranken wird auch die einheimische Biodiversität unterstützt. In der Igelpflegestation im Walter Zoo werden verletzte und kranke Igel bis zu ihrer Wiederauswilderung gepflegt und versorgt. Telefonisch werden pro Jahr über 1'000 Personen beraten und sie erhalten Tipps zu igel- und naturfreundlichen Gärten. Das Zoogelände wird möglichst naturnah gestaltet, damit Lebensraum für einheimische Tiere zwischen und in den Anlagen entsteht. Mit dem Naturlehrpfad werden die Zoobesucher:innen für die einheimische Natur sensibilisiert. Ausserdem werden weitere Projekte zur Biodiversitätsförderung in der Schweiz unterstützt. www.igelpflegestation.ch"
Quelle:https://gossau24.ch/articles/201784-walter-zoo-unterstuetzt-naturschutzprojekte
(03.08.2023, 14:14)
W. Dreier:   Den Tasmanischen Beutelteufel betreffend, fand ich eine Nachricht über eine Zuchtstation in der Nähe von Sydney. Man bemüht sich ja, den Teufel wieder auf dem "Festland" heimisch zu machen
(03.08.2023, 10:35)
cajun:   Ein Update von der Seite des Tiergarten Nürnberg:
"Ein Hoffnungsschimmer für den Vaquita: Gingen Wissenschaftler zuletzt von nur noch neun Tieren aus, scheint der Bestand nun um bis zu zwei Kälber gewachsen zu sein.
Artenschützer hatten ihn fast für verloren gegeben, doch jetzt gibt es einen Hoffnungsschimmer für den Vaquita (Phocoena sinus): Wie der Kurator für Artenschutz und Forschung des Tiergartens der Stadt Nürnberg, Dr. Lorenzo von Fersen, berichtet, haben Wissenschaftler nun bei der letzten Zählung im Mai 2023 zehn bis 13 der zur Gattung der Schweinswale gehörenden Tiere gesichtet, darunter ein oder zwei Kälber.
Das bedeutet, dass im Vergleich zu früheren Erhebungen keine Tiere mehr verloren gegangen sind. Vielleicht ist die Population sogar um ein paar Individuen gewachsen.
„Das ist ein unglaublich berührendes Signal für uns alle, die wir seit Jahrzehnten für das Überleben des Vaquitas kämpfen“, sagt Dr. von Fersen. Er ist über die dem Tiergarten angegliederte Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e. V. in engem Austausch mit Wissenschaftlern in Mexiko und anderen lateinamerikanischen Ländern – und musste gemeinsam mit ihnen zusehen, wie der Bestand der Vaquitas seit 1997 von rund 570 auf bis vor kurzem zirka neun Tiere schrumpfte.
Der Vaquita ist eine sogenannte endemische Art, die nur im Golf von Kalifornien vorkommt, ein rund 160.000 Quadratkilometer großes Nebenmeer des Pazifik zwischen Mexiko und der Halbinsel Niederkalifornien. In diesem Gebiet wurde in den vergangenen Jahrzehnten intensiv gefischt – insbesondere der Totoaba, eine Seebarschart, war und ist eine begehrte Beute: Seine Schwimmblase gilt in China und Hongkong als Heilmittel. Für sie erzielen Händler auf dem Schwarzmarkt höhere Preise als für Kokain. Die intensive Fischerei nach Totoabas in dem Gebiet führte zu hohen Beifangzahlen an Vaquitas.

Bereits 2020 hat die mexikanische Regierung in einem sogenannten Null-Toleranz-Areal im nördlichen Teil des Golfs das Fischen verboten – mit mäßigem Erfolg. Erst seit die mexikanische Marine im August 2022 dort 193 Betonblöcke mit drei Meter hohen Metallhaken versenkt hat und das Gebiet gemeinsam mit der Artenschutzorganisation Sea Shepherd Conservation Society und anderen Partnern überwacht, ist die illegale Fischerei dort um 90 Prozent zurückgegangen – die Netze verfangen sich in den Haken.
Eine einfache Maßnahme mit offenbar großer Wirkung: Denn schon in ihrer jüngsten Erhebung vom Mai 2023 hat die Spezialistengruppe der Weltnaturschutzunion IUCN für Walarten den Bestand der Vaquitas auf zehn bis 13 Individuen geschätzt. Er ist also wahrscheinlich nicht nur stabil geblieben, sondern sogar gewachsen.

Artenschutz braucht politischen Willen
„Diese Nachricht zeigt uns, mit welch einfachen Mitteln wir in manchen Fällen Arten schützen könnten, wenn der politische Wille dazu da ist“, sagt Dr. Lorenzo von Fersen, und fügt hinzu: „Das ist ein kleiner Hoffnungsschimmer für den Vaquita, aber längst keine Entwarnung.“
Nun gilt es, gemeinsam mit den Fischern vor Ort alternative Einkommensquellen zu finden. Die Nichtregierungsorganisation (NGO) Pesca Alternativa Baja California (Pesca ABC) entwickelt zudem alternative Fangtechniken ohne Kiemennetze und hilft den Fischern, Märkte für ihre Vaquita-freundlichen Fischprodukte zu schaffen.
Yaqu Pacha e. V. und der Tiergarten Nürnberg unterstützen seit sieben Jahren verschiedene NGOs wie Vaquita CPR, Pesca ABC und Museo de la Ballena, die sich unermüdlich für den Schutz des Vaquita einsetzen. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang die Tierpräsentationen mit Delfinen im Tiergarten Nürnberg, die nicht nur auf das Schicksal des Vaquita, sondern auch auf das vieler anderer bedrohter Meeressäuger aufmerksam machen.
In den Präsentationen in der Delfinlagune erfahren Besucherinnen und Besucher einige Hintergründe über die Lebensweise der Delfine und über die menschengemachten Gefahren, denen sie in der Natur ausgesetzt sind – zum Beispiel durch illegale Fischerei mit Kiemennetzen"
Quelle:https://tiergarten.nuernberg.de/en/discover/latest-news/detail/news/2023-07-25-hoffnungsschimmer-fuer-den-vaquita.html
(25.07.2023, 12:27)
cajun:   Über die FB Seite des Zoo Karlsruhe kommt eine erfreuliche Meldung:
"Junge Fischadler geschlüpft: Erste Brut im Südwesten seit 1907
Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe fördert NABU-Projekt
Es ist eine kleine Sensation: Im Jahr 1907 wurde der Fischadler in Baden-Württemberg durch Bejagung ausgerottet. Nun sind erstmals wieder Jungtiere geschlüpft. Das Fischadler Pärchen hat im südlichen Landkreis Rastatt gebrütet, die Eier waren noch von einer Wildtierkamera aufgenommen worden. Dann ist die Kamera jedoch ausgefallen, längere Zeit war nicht bekannt, ob aus den Eiern etwas geworden ist. Jetzt konnten die Elterntiere aber eindeutig aus der Entfernung beim Füttern der Jungtiere beobachtet werden.
Möglich gemacht wurde die Brut durch eine gemeinsame Aktion des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) und der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe. Drei künstliche Horst-Plattformen wurden dafür auf geeigneten Bäumen in unmittelbarer Nähe zu Rhein und Altrhein aufgesetzt. Die Artenschutzstiftung übernahm einen Teil der Finanzierung.
"Im Elsass haben sich 2019 am südlichen und mittleren Oberrhein wieder Fischadlerpaare angesiedelt und erfolgreich gebrütet. Das ist für uns auf der badischen Seite die einzigartige Chance, weiteren Paaren attraktive Brutplätze zur Verfügung zu stellen und sie somit bei uns wieder heimisch zu machen", prophezeite Martin Klatt, Artenschutzreferent beim NABU.Baden-Württemberg bereits vor einem Jahr beim Bau eines Horstes. Mit dem Schlupf der Jungtiere hat sich gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war."
Quelle:https://www.facebook.com/zoo.stadtgarten.karlsruhe/?locale=de_DE
(05.06.2023, 13:59)
cajun:   Es wurden neue Zahlen zum Wildbestand der Amurleoparden publiziert. Laut Zählung (großangelegtes Fotofallenmonotoring) aus dem Jahr 2022 gib es ca 125 ausgewachsene Tiere (49,65,11) 14 Jungtiere konnten ebenfalls nachgewiesen werden. Auch der Bestand an Sikahirschen hat sich in der Region Primorje um 21% seit 2019 auf gesamt ca 28.000 Stück erhöht.
(18.04.2023, 09:36)
W. Dreier:   Laut "Berliner Zeitung" hat es in Indien die erste Geburt (4 Tiere) bei den eingeführten namibischen Geparden gegeben. Eine 2 Katze sei hochtragend.
(30.03.2023, 17:43)
cajun:   Eine neue Datenbank geht online:
" Zoos teilen Wissen zum World Wildlife Day - Verband der Zoologischen Gärten geht mit europaweiter Forschungsdatenbank online
Am 3. März ist der World Wildlife Day oder auch Internationaler Artenschutztag der Vereinten Nationen (UN). An diesem Tag geht die Zoo Science Library des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) und des Europäischen Zoo- und Aquarienverbands (EAZA) online, zu der auch Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Grünen Zoo Wuppertal maßgeblich beigetragen haben.
Die frei zugängliche Forschungsdatenbank listet begutachtete (peer-reviewed) Veröffentlichungen aus internationalen Fachzeitschriften auf, die unter Beteiligung der VdZ- und EAZA-Mitgliederzoos und Aquarien entstanden sind. Beginnend mit rund 600 Publikationen aus den Jahren 2020 und 2021, werden weitere Einträge sukzessive hinzugefügt. Eine nutzerfreundliche Suche hilft, relevante Publikationen schnell aufzufinden.
Die Forschung zählt mit dem Natur- und Artenschutz und der Bildung zu den Aufgaben moderner Zoos. „Wir und unsere Partner forschen als Teil eines globalen Netzwerkes in unseren Zoos und in der Natur. Umso mehr freuen wir uns, mit der Zoo Science Library jetzt den Beitrag unserer Zoos zur Wissenschaft gebündelt sichtbar zu machen“, erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ. „Wir tragen mit unserer Forschung in der Biologie, Veterinärmedizin, den Sozialwissenschaften und in weiteren Bereichen zum Wissensgewinn bei und ermöglichen faktenbasierte Entscheidungen in der Praxis. Dieses Wissen wird immer wichtiger – in den Zoos, aber auch in den ursprünglichen Lebensräumen der Tiere, um Arten vor der Ausrottung zu bewahren.“ Der Grüne Zoo Wuppertal ist langjähriges Mitglied der beiden Zoovereinigungen VdZ und EAZA und engagiert sich kontinuierlich in deren wissenschaftlichen Arbeitsgruppen. Vor zwei Jahren wurde sogar eigens die Stelle eines Forschungskurators in Wuppertal geschaffen, deren Hauptaufgabengebiet wissenschaftliche Projekte im Zoo (ex-situ) und in den natürlichen Lebensräumen (in-situ) der Tiere darstellt. Die verschiedenen Projekte werden dabei in Kooperation mit Universitäten und internationalen Forschergruppen durchgeführt. „Forschung ist ein direkter Beitrag der Zoos zum Natur-, Tier- und Artenschutz und wir können nur mit ihrer Hilfe mehr über die uns anvertrauten Tiere lernen. So können wir Zusammenhänge besser verstehen und menschliches Handeln optimieren – hier und im natürlichen Lebensraum“ sagt Dr. Arne Lawrenz, Direktor des Wuppertaler Zoos.
Der World Wildlife Day macht seit 2013 auf das dramatische Artensterben aufmerksam, das vor allem durch Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei sowie durch den Klimawandel befeuert wird.
Die Zoo Science Library wird ab Freitag, 3. März 2023 unter folgendem Link online gestellt: www.zoosciencelibrary.org "
Quelle:https://www.wuppertal.de/microsite/zoo/Aktuelles/vdz-pressemitteilung-zur-neuen-forschungsdatenbank.php
(28.02.2023, 16:05)
cajun:   Nur noch neun Vaquitas im Freiland. Erschreckend wie schnell das ging....:

"Tiergarten Nürnberg und Yaqu Pacha e.V. kämpfen für bedrohte Delfinarten
Knapp die Hälfte aller Walarten sind aktuell gefährdet oder vom Aussterben bedroht: Zu dieser Einschätzung kommt die Weltnaturschutzunion IUCN. Zu den Walarten zählen auch Delfine. Den Tieren wird zum Verhängnis, dass sich ihre Interessen mit denen der Menschen überschneiden. Wie kann es in der gebotenen Eile gelingen, beide in Einklang zu bringen, damit das Überleben von Mensch und Tier nachhaltig gesichert wird?

An einer Antwort auf diese Frage arbeiten der Tiergarten Nürnberg und die ihm angegliederte Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e. V. gemeinsam mit einem internationalen Netzwerk von Naturschützerinnen und Naturschützern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Ihr Fokus liegt dabei auf bedrohten Kleinwalarten. In dem Workshop "Lokale Lösungen für globale Probleme: Einbezug der Bevölkerung in den Schutz küstenbewohnender Meeressäuger", der im Religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn stattfand, haben Biologinnen, Psychologen, Sozialwissenschaftlerinnen und Pädagogen aus 15 Ländern im Dezember 2022 ihr Wissen und ihre Erfahrungen gebündelt.

Ihr Ziel: Einen Leitfaden zu entwickeln, der Naturschützern und den Menschen vor Ort hilft, die Tiere zu schützen und den Menschen ein nachhaltiges Einkommen zu bieten. Denn die bittere Armut großer Teile der Bevölkerung, die in Mittel- und Südamerika, Afrika und Indien in unmittelbarer Nähe zu den Delfinen lebt, ist eine der größten Herausforderungen im Kampf um das Überleben der bedrohten Kleinwalarten.

Armut erschwert Artenschutz
Wer nicht weiß, wie er seine Familie ernähren soll, hat für Artenschutz oft keine Kraft. Delfine verfangen sich und ertrinken in den Netzen, die Fischer auslegen, um ihren Nahrungsbedarf zu decken oder um durch den Verkauf der Fische ein Einkommen zu erzielen.

Die Chance auf ein überdurchschnittlich hohes Einkommen bietet der Fang des so illegal wie teuer gehandelten Totoaba. Dieser Fisch wird im Golf von Kalifornien wegen seiner Schwimmblase gejagt: sie gilt in China als Heilmittel und Delikatesse und kostet inzwischen auf dem Schwarzmarkt mehr als Kokain. Der Kalifornische Schweinswal – der Vaquita – endet als Beifang.

So bezahlen Totoaba und Vaquita einen noch höheren Preis als Konsumenten der Totoaba-Schwimmblase. Beide Arten sind inzwischen vom Aussterben bedroht, das Ende des Vaquitas ist nicht mehr abzuwenden: Es gibt nur noch etwa neun Tiere.

Mit diesem Schicksal sind sie nicht allein. Am Baiji, einem chinesischen Flussdelfin, ist deutlich geworden, wie schnell eine Art verschwinden kann: er gilt seit 2007 als ausgestorben. Vaquita und Baiji zeigen, was passiert, wenn Naturschützer, Gesellschaft und Politik nicht rechtzeitig und entschieden eingreifen, um das Schwinden einer Art zu bremsen.

Das Netzwerk um Yaqu Pacha e. V. und den Tiergarten Nürnberg, zu dem auch namhafte Vertreterinnen der IUCN gehören, ist fest entschlossen, den Verlust weiterer Kleinwalarten zu verhindern.

Denn auch bei anderen Kleinwalarten nimmt der Bestand drastisch ab: Unter anderen beim Amazonasdelfin (Inia geoffrensis), dem La-Plata-Delfin (Pontoporia blainvillei), dem Amazonas-Sotalia (Sotalia fluviatilis) und dem südamerikanischen Lahille Tümmler (Tursiops truncatus gephyreus) ebenso wie bei dem afrikanischen Kamerunflussdelfin (Sousa teuszii), dem Bleifarbenen Delfin (Sousa plumbea) und bei den südasiatischen Flussdelfinarten (Platanista gangetica spp.) sowie dem ebenfalls in Asien beheimateten Irawadidelfin (Orcaella brevirostris).

Bei ihrem Schutz kommt der Bevölkerung vor Ort eine Schlüsselrolle zu."Das Wichtigste ist, dass wir die Menschen, die dort manchmal als Ursache der Probleme gesehen werden, für den Artenschutz gewinnen", sagt der Kurator für Artenschutz und Forschung des Tiergartens Nürnberg und Vorsitzende von Yaqu Pacha e. V., Lorenzo von Fersen.

"Um das zu erreichen, brauchen wir nicht nur Biologen, wir brauchen Sozialpsychologen, wir brauchen Wirtschafts- und Kommunikationsexperten. Im Grunde ist es ein fächerübergreifender Ansatz, der dazu führt, dass wir die Menschen, die früher das Problem waren, gewinnen, um zur Lösung beizutragen."

Artenschutz als umfassende, gemeinsame Anstrengung
Zusätzlich zur Arbeit der Naturschützer vor Ort unterstützen zoologische Gärten und Aquarien die Artenschutzbemühungen mit ihrer Infrastruktur und ihrer Forschungsarbeit. Lässt sich der Verlust der Tiere in der Natur nicht bremsen, haben sie die Kapazitäten, eine Reservepopulation in ihren Einrichtungen aufzubauen – mit dem Ziel, das Aussterben der Art zu verhindern und Tiere dann wieder auszuwildern, wenn die Gegebenheiten in ihren Lebensräumen es zulassen.

Ob des rasanten Schwindens tausender Tier- und Pflanzen- sowie Pilzarten ist Artenschutz eine zunehmend komplexe Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann – der Kampf um die bedrohten Kleinwalarten ist hierfür ein eindrückliches Beispiel.

Nur, wenn Naturschützer vor Ort und Artenschützer, die sich für den Erhalt der Arten außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes einsetzen, die Bevölkerung und politische Entscheidungsträger zusammenarbeiten, können sie deren Überleben sichern.

In diesem Sinn unterstützen Yaqu Pacha e. V., der Tiergarten Nürnberg und der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. im Rahmen des Netzwerkes ihre Partner zum Beispiel bei der Anschaffung von Forschungsausrüstung wie auch bei der Erarbeitung von Arbeitsmaterialien, in denen die lokale Bevölkerung etwas über den Wert der Delfinarten, deren Schutz und ihre Rolle dabei erfährt.

Jede Art, die stirbt, nimmt weitere mit
Warum die ganze Mühe – ist es wirklich so schlimm, wenn der Planet eine Handvoll Kleinwalarten verliert? Ja. Denn jede Art spielt eine Rolle in dem Ökosystem, in dem sie lebt. Tier- und Pflanzenarten haben in Jahrtausenden der Evolution gelernt, auf die Eigenschaften, die Hinterlassenschaften, die Gewohnheiten der anderen zu reagieren und sie zu nutzen.

Delfine stehen am Ende der Nahrungskette und erfüllen wichtige Funktionen in ihrem Ökosystem. Verschwinden sie, gerät das System aus dem Gleichgewicht. Andere Arten werden mitgerissen und sterben ebenfalls aus. Je mehr Arten wir Menschen aufgeben, desto fragiler wird unsere eigene Lebensgrundlage. Nichts weniger als das bedeutet eine gesunde Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt. "
Quelle:https://tiergarten.nuernberg.de/en/discover/latest-news/detail/news/2023-02-09-tiergarten-nuernberg-und-yaqu-pacha-ev-kaempfen-fuer-erhalt-bedrohter-kleinwalarten.html
(15.02.2023, 12:22)
cajun:   Es ist verkündet:
"Der Ara ist das „Zootier des Jahres 2023“
Aras sind große, farbenprächtige Papageien, deren Heimat in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas liegt. Viele Arten dieser charismatischen Vögel sind in ihrem Bestand stark gefährdet.
Einer der Hauptgründe für den dramatischen Rückgang der Bestandszahlen vieler Ara-Arten ist die Wilderei. Aufgrund ihres beeindruckenden Gefieders und ihres intelligenten Wesens sind Aras schon seit langer Zeit als Ziervögel begehrt. Der Verkauf der gewilderten Vögel bringt den Tätern gutes Geld ein. Zusätzlich werden die Papageien wegen ihrer Federn, als sportliche Herausforderung oder als Ernteschädlinge gejagt. Auch die Ausbreitung der besiedelten und landwirtschaftlichen Flächen und der damit einhergehende Lebensraumverlust bedrohen die Ara-Populationen. Aras sind als Höhlenbrüter auf bestimmte Baumarten oder Felsenhöhlen angewiesen und benötigen spezifische Futterbäume, um zu überleben. Ihre Wälder fallen Viehweiden zum Opfer und die für Aras überlebenswichtigen Brut- und Futterbäume werden für die Holzgewinnung verwendet. Die verbliebenen Habitate der Aras sind mittlerweile so klein, dass bereits ein einziger Waldbrand eine ganze Population und bei stark bedrohten Aras sogar eine ganze Art ausrotten könnte.
Um dieses Risiko zu reduzieren, sollen mit den Kampagnengeldern verstärkt Schutzmaßnahmen für Rotohraras in Bolivien sowie für Kleine und Große Soldatenaras in Ecuador umgesetzt werden. Die geplanten Maßnahmen umfassen dabei unter anderem den Schutz von Lebensraum, das Angebot von geeigneten Nistkästen und die Reduktion der Wilderei durch den verstärkten Einsatz von Wildhütern und gezielter Öffentlichkeitsarbeit.
Parallel werden die ex situ Zuchtbemühungen in den Zoologischen Gärten im Rahmen Europäischer Erhaltungszuchtprogramme (EAZA Ex-situ Programme, EEP) gerade für die bedrohtesten Ara-Arten verstärkt, um den Aufbau stabiler Reservepopulationen zu fokussieren."
Quelle:https://zootierdesjahres.de/
(30.01.2023, 12:16)
Simon Kirchberger:   Es gäbe aber bestimmt die Möglichkeit, entweder mit einigen der vorhandenen Tiere zu züchten oder nicht? Oder zumindest zuchtfähige Stuten zu erhalten, wenn man es denn wöllte? Aber das ist ja ein anderes Thema…
(25.01.2023, 16:24)
W. Dreier:   "kleine Halbesel aus Berlin" ?? Die letzten 5 Geburten (4 Aufzucht) waren 2014. Die Altersstruktur der jetzigen Tiere?
(25.01.2023, 11:45)
Simon Kirchberger:   Es gibt Neuigkeiten von Schutzprojekten der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt in Kasachstan: Eine studentische Mitarbeiterin hat dazu an unserer Universität referiert:
1. Das Projekt der Kulan-Umsiedelung vom Altyn-Emel-NP in das zentralkasachische Altyn-Dala-Reservat, über das es auch eine Dokumentation von ARTE gibt, ist etwas ins Stocken geraten. Die ersten Tiere, die 2017 umgesiedelt wurden sind wahrscheinlich zu großen Teilen tot bzw. nicht mehr auffindbar. Und in den letzten Jahren gab es zwar vereinzelt (durch COVID 2020 & 2021 nicht) weitere Umsiedlungen, allerdings von maximal jeweils 4 Eseln. Es leben also momentan im Eingewöhnungsgehege 8 Kulane, davon 1 Hengst. In diesem Jahr soll wohl der Bau einer Fernstraße fertiggestellt werden, die dann einen Transport in Anhängern und damit in größeren Zahlen ermöglichen soll (bis zu 20 pro Jahr).
Zusätzlich gibt es wohl in Kooperation mit der EAZA auch Pläne ab 2025 zuerst Hengste, dann vielleicht auch Stuten aus Europäischen Zoos auszuwildern, da hier die Transporte wesentlich kontrollierter und sicherer möglich sind und auch eine genetische Auffrischung gewollt ist. Was das aber für die Kulan-Haltung in Zoos bedeutet ist natürlich noch abzuwarten, vielleicht dürfen bald auch in Berlin kleine Halbesel geboren werden;)

2. Auf Nachfrage von mir gab es auch ein Update über die geplante Auswilderung von Amurtigern in der Ili-Balqash-Region. Momentan werden immer noch Buchara-Hirsche, Sibirische Rehe und Kulane dort ausgewildert, um eine Beutegrundlage zu schaffen. Die ersten Tiger sollen dann 2025 kommen, wahrscheinlich direkt aus Russland, der EAZA wird man also wahrscheinlich keine Tiger abnehmen…
(25.01.2023, 11:22)
Liz Thieme:   "Artenschützer, wir wollen eure Meinung hören! Sie sind eingeladen, den „Draft – IUCN SSC Position Statement on the Role of Botanic Gardens, Aquariums, and Zoos in Conservation“ zu lesen, der von der IUCN Species Survival Commission und einer Expertengruppe entwickelt wurde, um zur Umsetzung des IUCN WCC beizutragen -2020-Res-079 zur Verknüpfung von In-situ- und Ex-situ-Bemühungen zur Rettung bedrohter Arten. Dieser Entwurf wird vor der Veröffentlichung unter Berücksichtigung der während der Konsultationsphase eingegangenen Beiträge überarbeitet.
Die Online-Konsultationsphase läuft vom 4. Januar 2023 bis zum 28. Februar 2023. Bitte besuchen Sie die SSC-Webseite für weitere Informationen:

https://www.iucn.org/our-union/commissions/species-survival-commission/our-work/online-public-consultation?fbclid=IwAR0YhaTwsszbsHlqvZTgqLPUzDR34QyInK3MgWIMRYIQw6cDzZib7z31U8o

Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr Fachwissen in dieser Beratung!"

Meldung der IUCN
(12.01.2023, 16:29)
Tim Sagorski:   Im ACCB in Kambodscha schlüpften am 23.12.22 zwei Große Adjutanten / Argala-Marabus.

Hierbei dürfte es sich um die Welterstzucht in Menschenobhut bei der hochbedrohten Art handeln.

Beide Küken entwickeln sich wohl sehr gut und werden von den Altvögeln vorbildlich betreut, während ein zweites Paar noch auf einem weiteren Gelege sitzt.
(03.01.2023, 13:01)
W. Dreier:   Aus dem Netz, Manatis in/um Florida betreffend:

1991 als gefährdet eingestuft (1200 Tiere). hatte sich nach besserem Schutz (Motorboote!) die Zahl Ende der Zehner-Jahre auf 7500 erhöht. 2021 gab es dann 1100 tote Tiere insbesondere durch Verhungern: eine Algenpest hatte zum Verschwinden der Seegrasstätten geführt. So gab es erstmals 2021 eine Zufütterung besonders von Salat. Der Verlust betrug "nur" 700 Tiere.


(11.12.2022, 17:45)
W. Dreier:   Morgen nun also Beginn der Diversitätsweltkonferenz in Montreal. Hoffentlich geht es nicht so aus wie die Klimakonferenz in Ägypten!
(05.12.2022, 19:59)
cajun:   Zur Meldung von @W.Dreier:
"Einer Expedition ist im Rahmen der Initiative „The Search for Lost Birds“ die Wiederentdeckung der Schwarznackenfasanentaube gelungen. Diese wurde die seit ihrer Erstbeschreibung im Jahr 1882 nicht mehr von Wissenschaftlern dokumentiert." (Zoopresseschau)
Die spannende Geschichte dazu (in englisch) gibt hier:
https://www.audubon.org/news/like-finding-unicorn-researchers-rediscover-black-naped-pheasant-pigeon-bird
(22.11.2022, 10:53)
W. Dreier:   Eine "Schnellmitteilung": auf einer der D´ Entrecasteaux-Archipel-Inseln (Bereich südlich Neuguinea) ist eine als ausgestorben gewertete Schwarznacken - Fasanentaube wiederentdeckt worden
(21.11.2022, 10:49)
cajun:   Ein regelrechter Krimi aus der Schweiz. Das nenn ich mal Artenschutz und würde mir wünschen, das sog. "Tierrechtsorganisationen" mal von Primaten, Delfinen und Elefanten etc. ablassen und sich insgesamt den Ökosystemen zuwenden (werden sie nicht machen- keine Publicity....)

"Ein Mitarbeiter des Zoo Zürich bringt eine deutsche Holzfirma und beinahe den Gitarrenhersteller Gibson zu Fall
Martin Bauert ist unscheinbar. Das ist sein Glück. Die Kriminellen unterschätzen den drahtigen Mann mit Schnauz und Schweizer Akzent. Und so gelingt es ihm, aufzudecken, dass die amerikanische Traditionsfirma Gibson in Madagaskar illegal geschlagene Tropenhölzer kauft, um daraus Griffbretter für Gitarren zu fertigen.

Der Fall sorgt 2010 weltweit für Schlagzeilen und beeinflusst die Rechtsprechung in den USA, Australien und der EU. Nun, zwölf Jahre später, hat er Konsequenzen für die Schweiz: Seit dem 1. Januar ist es hierzulande verboten, illegal geschlagenes Holz und daraus gefertigte Produkte in den Handel zu bringen. Ein Happy End ist das trotzdem nicht.

«Heute werden schon Babys abgehackt», sagt Bauert. Er meint damit Bäume mit Stämmen, dünn wie Strassenlaternen. Bauert ist Botaniker, eigentlich spezialisiert auf Kräuter und Sträucher, die frostigen Temperaturen trotzen. Doch seit zwanzig Jahren bestimmen die Tropen seine Arbeit. Bauert ist der Kurator und somit der Vater des Masoala-Regenwalds im Zoo Zürich. Dieser ist der Zwilling des Regenwalds auf der Masoala-Halbinsel in Madagaskar.

An einem Mittwochmorgen im November steht Bauert im Zoo Zürich neben einem schlichten Bäumchen. Zwischen wuchtigen Palmen und herumhüpfenden Lemuren dürfte es dem Auge der meisten Zoobesucher entgehen. Im Innern des Bäumchens versteckt sich sein wahrer Wert: Rosenholz, der Superheld unter den Hölzern. Es ist blutrot, doppelt so schwer wie Eiche und so hart, dass Schädlinge wie Pilze und Insekten chancenlos sind. Das macht das Holz begehrt. Laut der Umweltorganisation Forest Trends sind die Preise für Rosenholz innert zehn Jahren um mehr als das Hundertfache gestiegen.

Bauert ist eben erst aus den Ferien zurückgekehrt. Auf Teneriffa hat er mit seiner Frau am Vulkan Teide eine Woche lang Vegetationsstufen durchwandert. Unter seinem Pulli blitzt an diesem Novembermorgen ein geblümtes Hemd hervor, einen Regenschirm mit Urwald-Motiv hat er zuvor an der Garderobe aufgehängt.

Bauert entdeckte früh sein Interesse für Pflanzen. Während die Schulkollegen ins Fussballtraining fuhren, grub er den englischen Rasen im Garten der Eltern um und pflanzte Kartoffeln, Kohlrabi und Salat.

Wenn Bauert über Madagaskar spricht, dann kommt er ins Schwärmen: «Die Insel ist ein Fliegenschiss auf der Weltkarte und einer der artenreichsten Orte der Welt.» Ein Ort, den es zu schützen gilt.
Und trotzdem sagt er: «Ich bin den Rosenholzschlächtern nicht böse.»
Mit Beilen und Macheten fällen Männer in Madagaskar Rosenholzbäume und schleppen sie barfuss Dutzende Kilometer durch den Regenwald. Am Ende bekommen die Männer ein paar Euro. «Für sie ist das ein Viertel eines Jahreseinkommens», sagt Bauert, «dafür würde wahrscheinlich auch so manch ein Zürcher am Zürichberg Bäume fällen und runter an den See schleifen.» Das Hauptproblem sind für Bauert die korrupte Regierung und die Mafia. Sie machen das grosse Geld – auf Kosten künftiger Generationen.
So gelangen die Bäume zu den Häfen

Fast ein Drittel des weltweit verwendeten Holzes wird laut Interpol illegal geschlagen. Das Geschäft ist hochprofitabel: Pro Jahr werden bis zu 150 Milliarden Dollar umgesetzt. Die Profiteure sind lokale Holzbarone und die Mafia. Die Abnehmer sitzen vor allem in China. Dort werden aus Rosenholz protzige Möbel für eine wachsende Mittelschicht gefertigt. Über Umwege gelangen tropische Hölzer jedoch auch in die Schweiz. Die weniger edlen Hölzer stehen zwar nicht als Stühle und Tische in den Stuben, aber gelangen zu Zellstoff verarbeitet in Windeln, Taschentücher, WC-Papier und Holzkohle in die Regale der Grossverteiler. Das dürfte auch durch das neue Gesetz nicht einfach zu verhindern sein, denn die Händler schaffen es häufig geschickt, die Herkunft der Waren zu verschleiern.
Aus dem Botaniker wird ein Spion

Der Regenwald-Krimi beginnt für Martin Bauert 2009. Er ist durch den Bau des Masoala-Regenwalds in Zürich in Madagaskar als Naturschützer bekannt. Und so wird ihm eine Mail zugespielt mit delikatem Anhang: Es sind Fotos eines Lieferscheins und einer Rechnung für Ebenholz. Abnehmer ist der Gitarrenhersteller Gibson, Händler die deutsche Firma Theodor Nagel Hamburg. Bauert ist sofort klar: Diese Sendung ist illegal. Denn aus Madagaskar dürfen Eben- und Rosenhölzer nur in Form von fertig hergestellten Produkten exportiert werden. Das Holz, das Gibson in den USA in Gitarren einbauen will, ist alles andere als fertig.

Gemeinsam mit dem damaligen Zoodirektor Alex Rübel entscheidet Bauert, die Geschichte publik zu machen, denn der Vorfall betrifft auch den Zoo: Ausgerechnet dort, wo der Zoo Zürich am meisten für den Naturschutz leistet, wird illegal abgeholzt. Seit 2003 steuert der Zoo Zürich jährlich einen Viertel der Betriebskosten des Masoala-Nationalparks bei und zahlt in den Nachhaltigkeitsfonds des Parks ein.

Auf der Homepage des Zoos veröffentlicht Bauert eine Medienmitteilung. Die Reaktion aus Deutschland folgt prompt. Theodor Nagel droht mit einer Verleumdungsklage. Der deutsche Holzhändler behauptet, er habe eine gültige Konzession. Bauert verspricht ihm, die Medienmitteilung von der Homepage zu nehmen, sollte das stimmen, und lädt den deutschen Holzhändler nach Zürich ein.

Dieser reist tatsächlich an. Und er legt Bauert eine Konzession auf den Sitzungstisch. Bauert rechnet heimlich nach. Er merkt: Etwas ist faul. Die Hölzer für Gibson können unmöglich von dem Stück Land auf der Konzession stammen. Das Stück Land ist viel zu klein, die Konzession zu alt.
Bauert bietet dem Holzhändler an, gemeinsam nach Madagaskar zu reisen, um die Konzession zu kontrollieren. Der Holzhändler stimmt zu. Danach hört Bauert nie mehr etwas von ihm. E-Mails. Anrufe. Alles versandet unbeantwortet. Bauert entscheidet, auf eigene Faust nach Madagaskar zu reisen.
Bauert täuscht die Holzfäller
Gemeinsam mit dem Schweizer Botschafter in Madagaskar und einer Fernsehjournalistin fährt Martin Bauert wenige Monate später an einem Morgen in einem Schlauchboot über den Indischen Ozean zur Masoala-Halbinsel. Schon von weitem sehen sie, dass sich am Strand Berge von Rosenholzstämmen türmen. Bauert erinnert seine Mitreisenden daran, sich ahnungslos zu stellen. Er weiss: Drei Wochen zuvor ist ein britisches Filmteam verhaftet worden, weil es über den illegalen Holzschlag auf Masoala berichten wollte. Die Regierung unterstützt die Holzbarone, um die eigene Kasse zu füllen.
Jedem, der fragt, sollen die Schweizer erzählen, sie seien nach Madagaskar gereist, um Samen zu sammeln für eine Baumschule im Zoo Zürich. Es ist immerhin die halbe Wahrheit. Denn Samen sammeln will Bauert auch – vor allem aber will er die Konzession von Theodor Nagel überprüfen.
Quellen: University of Maryland, Department of Geographical Sciences and USGS, UNEP-WCMC (November 2022), The Guardian, EIA, Global Witness

An Land setzt sich Bauert auf einen der Baumstämme und packt sein Frühstücksbrot aus. Er hofft, so die Aufmerksamkeit der Holzfäller auf sich zu ziehen, und das tut er tatsächlich. Sie legen ihre Arbeit nieder und fragen, wer er sei. Bauert erzählt die Geschichte von der Baumschule.
Die Holzfäller glauben die Geschichte, halten ihn für harmlos und erzählen selbst von ihrer Arbeit. Von den Rosenhölzern, die sie gefällt haben und die sie in der Nacht auf Booten auf den Ozean hinausfahren und dort auf mächtige Frachter laden. Einer der Vorarbeiter haut mit einem Beil eine Kerbe in einen der Stämme, um dem für einen Banausen gehaltenen Bauert die blutrote Farbe zu zeigen. Dann posieren sie gemeinsam vor den Baumstämmen für Erinnerungsfotos – so glauben die Holzfäller. Für Beweismittel, weiss Bauert.
Rosenholz ist so schwer, dass es in Wasser sinkt. Um es auf Flossen flussabwärts transportieren zu können, werden pro Rosenholzstamm mehr als sechs weitere Bäume gefällt.
Zurück in der Schweiz, schreibt Bauert einen Bericht. Sein Verdacht hat sich erhärtet. Das Holz für die Lieferung an Gibson aus dem vergangenen Jahr stammt unmöglich von dort. Auf dem von Theodor Nagel angegebenen Stück Land fand er Stümpfe von Bäumen, die so verwittert waren, dass sie vor zehn Jahren geschlagen worden sein müssen.

Wenige Tage nach Veröffentlichung seines Berichts klingelt bei Bauert das Telefon. Am anderen Ende ein Ermittler der amerikanischen Behörden. Er bittet Bauert, in die USA zu reisen und vor Gericht gegen Gibson auszusagen. Bauert sagt zu. In den USA merkt er, in welch politisch brisante Geschichte er verwickelt ist.

Unter Barack Obama tritt 2008 in den USA die Verschärfung der Lacey Act in Kraft: Aus dem Gesetz, das ursprünglich den illegalen Handel mit Wildtieren verboten hat, wird ein Gesetz, das auch den Handel mit illegal geerntetem Holz rechtswidrig macht. Unter diesen Voraussetzungen droht Gibson in den USA eine saftige Strafe. Zum Vergleich: In der Schweiz wäre der Import der Rosenhölzer zum damaligen Zeitpunkt noch legal.

Das Traditionsunternehmen Gibson gerät immer mehr unter Druck und verbündet sich mit der Tea Party. Gemeinsam wollen sie die verschärfte Lacey Act und mit ihr Präsident Obama zu Fall bringen. Die Politiker werfen Obama vor, mit der verschärften Lacey Act die Seele der amerikanischen Musikszene zu zerstören. Gibson ist die Gitarre der Stars: Bob Dylan spielt auf einer, Eric Clapton, Elvis und Jimi Hendrix. Bob Marley nahm seine rote Gibson-Gitarre sogar mit ins Grab. Die Tea Party argumentiert, Gibson habe nicht ahnen können, dass das Holz illegal geschlagen worden sei. Bauert weiss: Das ist gelogen.
Im Innern des Baumstamms verbirgt sich der wahre Wert: dunkelrot gefärbtes Rosenholz.
Bei Gitarrenbauern ist Rosenholz beliebt, weil es so hart ist, dass Parasiten chancenlos sind.
Bild links: Im Innern des Baumstamms verbirgt sich der wahre Wert: dunkelrot gefärbtes Rosenholz. Bild rechts: Bei Gitarrenbauern ist Rosenholz beliebt, weil es so hart ist, dass Parasiten chancenlos sind.
Toby Smith / Reportage ArchiveFuture / Getty

Er hat Mails zugespielt bekommen, die beweisen, dass der CEO von Gibson wusste, was er kauft. «Holz aus dem Graubereich», steht in einer Mail. Bauert spielt seine Unterlagen der «Washington Post» zu. Die Zeitung veröffentlicht einen Artikel, der die Wende bringt.

Der Tea Party wird die Geschichte zu heiss. Sie steigt aus. Gibson gesteht und zahlt eine Geldstrafe von 300 000 Dollar und spendet 50 000 Dollar an die US-Naturschutzbehörde. Die Lacey Act bleibt erhalten. Australien und die EU passen ihre Gesetze an das der USA an. Neu ist es auch dort strafbar, illegal geschlagenes Holz einzuführen. Die Schweiz zieht 2022 nach – auf Begehren der SVP.

Eigentlich will die SVP nur Handelshemmnisse zwischen der Schweiz und der EU abbauen. Die Partei verlangt «gleich lange Spiesse für Holzexporteure». Und sie bekommt sie. National- und Ständerat stimmen einer Gesetzesänderung zu. Und so ist es seit dem 1. Januar 2022 verboten, in der Schweiz illegal geschlagenes Holz einzuführen. Wer gegen die neue Verordnung verstösst, kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren belegt werden.
Im Masoala-Nationalpark wird kaum mehr illegal geschlagen
Bauert ist an diesem Morgen im Herbst 2022 die Treppe zur Aussichtsplattform des Masoala-Regenwalds im Zoo hochgestiegen. «Hier möchte ich meinen Bürotisch haben», sagt er. Hier sieht Bauert Flughunde schlafen, Papageien krächzen und Baumkronen blühen. So grün wie in Zürich sind die Regenwälder in Madagaskar längst nicht mehr überall: Madagaskar hat in den letzten siebzig Jahren 90 Prozent seiner Bäume verloren. Besonders stark ist die Entwaldung im Süden und Westen der Insel. Masoala ist das letzte grosse zusammenhängende Waldgebiet.
Regen fällt im Süden Madagaskars kaum noch, und auch in den Regenwäldern gehen die Niederschläge zurück – weil Bäume fehlen, die Wasser aus dem Boden zurück in die Luft transportieren könnten. Das hat Konsequenzen für die Bevölkerung: Mehr als eine Million Menschen hungern wegen der anhaltenden Dürre im Süden. Abgeholzt wird trotzdem immer noch – besonders dort, wo sich niemand um den Schutz der Wälder kümmert. Im Masoala-Nationalpark wird heute kaum mehr illegal geschlagen, weil es dort kaum mehr Rosenholz hat.

Wer heute die Website von Theodor Nagel Hamburg aufruft, erhält den Hinweis, dass die Domain zu kaufen sei. 2011 hat der Holzhändler Insolvenz angemeldet.
Gibson gibt es noch immer. Doch CEO ist heute ein anderer.

Bauert hat inzwischen eine neue Funktion im Zoo Zürich. Er ist Leiter Naturschutz. Nächstes Jahr wird der Zoo direkt neben der Masoala-Halle ein 1600 Quadratmeter grosses Naturschutzzentrum eröffnen. Mit einer 360-Grad-Leinwand. Filme sollen das Naturschutz-Engagement des Zoos Zürich veranschaulichen.
Und im nächsten Frühling reist Bauert wieder nach Madagaskar. Obwohl erst vor wenigen Monaten ein Umweltschützer auf der Insel erstochen und aufgeschlitzt wurde, ist Bauert unbesorgt. Er sagt: «Das ist untypisch. Die Madagassen sind eigentlich ein friedliches Volk.» Solch brutale Morde an Umweltschützern seien selten. Viel häufiger verschwänden die Umweltschützer einfach – so wie die Rosenhölzer aus dem Urwald."
Quelle: https://www.nzz.ch/zuerich/zoo-zuerich-vater-der-masoala-hallle-legt-sich-mit-der-mafia-an-ld.1711780
(14.11.2022, 12:11)
cajun:   Auch eine "b'soffene G'schicht"?

"Die Adlerin und der Trottel
Im Burgenland ist unlängst wieder einer der seltenen Kaiseradler abgeschossen worden. Der Schütze wird übereinstimmend als "Trottel" bezeichnet
Sie ist eine echte Berühmtheit gewesen. Und eine Schönheit sowieso. Vogelkundler gaben ihr, wie es üblich geworden ist in den vergangenen Jahren, sogar einen Namen. Artemisia nannten sie das junge Kaiseradlerweibchen, nachdem sie den Vogel beringt und mit einem kleinen Sender versehen hatten, sodass man sie auf Schritt, Tritt und Flügelschlag verfolgen konnte. Und das war einigermaßen spektakulär.

Tausende Kilometer ist Artemisia geflogen im vergangenen halben Jahr. Vom burgenländischen Zurndorf, dem Gebiet nordöstlich des Neusiedler Sees, bis Griechenland und wieder retour und weiter über Luxemburg bis Frankreich und wieder retour. Kaiseradler sind zwar Zugvögel. Noch nie aber war einer von ihnen, den aufs flache Steppenland spezialisierten östlichen Kaiseradlern, Aquilae heliacae, weiter im Westen gewesen.
Anfang Mai war dann die Adlerin wieder daheim. Dort, wo ihr Horst stand, in einem Nieder- und Federwildrevier auf dem Gemeindegebiet des burgenländischen Zurndorf, ist sie angeschossen worden. Beide Beine wurden zerschossen. Den Täter oder die Täterin kennt man noch nicht. Ein Wilderer? Ein schießgeiler Jäger? Übereinstimmend wird er von allen – von Jägern und Tierschützern gleichermaßen – als "a Trottl" beschrieben. Unlängst ist die weitgereiste Adlerin in der Eulen- und Greifvogelstation im niederösterreichischen Haringsee eingeschläfert worden.
Fragiler Bestand
Artemisia hatte auch einen Bruder, Johannes mit Namen. Der wurde am 12. Oktober des Vorjahres, zu jener Zeit, als die Schwester sich auf den weiten Weg gemacht hatte, im östlichen Weinviertel von einem Windradrotorblatt getroffen. Auch er überlebte sein erstes Jahr nicht.

Kaiseradler sind allerstrengstens geschützt. Mit 30 Brutpaaren ist ihr Bestand in Österreich immer noch "fragil", wie es Matthias Schmidt von der Vogelschutzorganisation Birdlife nennt. Das mag vielleicht auch die emotionale Reaktion von Wolfgang Spitzmüller, Burgenlands grünem Landtagsabgeordneten, erklären: "Die sinnlose Tat ist offenbar das Resultat von schießwütigen Killern aus reiner Lust am Töten. Hier geht es nur um Ballerei auf streng geschützte und einzigartige Tiere. Ich hoffe, dass die Täter gefasst und vor Gericht gestellt werden."
Am Bezirksgericht Mattersburg gab es vor einigen Jahren in der Tat einen einschlägigen Prozess. Der Täter, ein Jäger aus dem Bezirk, verteidigte sich damit, den Kaiseradler mit einem anderen Vogel verwechselt zu haben. Die Präparatorin, zu der er das also irrtümlich erlegte Tier zum Ausstopfen gebracht hatte, zeigte ihn an. Er wurde zu 3000 Euro verurteilt. Der Jagdverband sperrte, zeitlich begrenzt freilich, die Jagdkarte.
Erfolgsgeschichte

Leonhard Schneemann, der zuständige SPÖ-Landesrat, will den "Fall Artemisia" zwar nicht zum Anlass nehmen, gleich über mögliche legistische Verschärfungen nachzudenken. Es sei ja noch nicht klar, ob das überhaupt ein Jäger gewesen sei. "Ich bin gegen pauschale Vorverurteilungen."
Allerdings hinterfragt er den Umstand, dass der Entzug der Jagdkarte höchstens auf drei Jahre möglich ist und dass, anders als beim Führerscheinentzug, keine psychologische Überprüfung nötig ist. Ab nächstem Jahr übernimmt das Land die Agenden des Jagdverbandes. Das wird dann also wieder – oder, weil nunmehr auch politisch unterfüttert, verstärkt – zu einem Thema werden.
Die Geschichte des Kaiseradlers – und seiner unmittelbaren Verwandtschaft, des Seeadlers – lässt sich eigentlich auch als eine Erfolgsgeschichte erzählen. Beide waren lange Zeit aus Österreich verschwunden. Der Kaiseradler hatte sich auf ein paar Brutinseln in der Slowakei und Ungarn zurückgezogen. Dort begann schon in den 1970er-Jahren die Hege. 1999 brütete – erstmals seit mehr als 100 Jahren – wieder ein Kaiseradlerpaar. Heute sind es 30. Mehr als 50 Jungvögel kamen im vergangenen Jahr bis zum Flüggewerden.
Trottel allerorten
Einige von ihnen – im Vorjahr eben das Mädchen Artemisia und der Bub Johannes aus Zurndorf – werden dabei von Ornithologen von Birdlife mit solarbetriebenen Sendern ausgestattet. "Wichtig ist dabei, das richtige Alter abzuwarten, damit die Vögel fast ausgewachsen, aber noch nicht vom Horst abspringen oder gar flugfähig sind", erklärt Johannes Hohenegger von Birdlife, Baumkletterer steigen mittels Seilklettertechnik auf. Die Jungen werden eingepackt und über ein zweites Seil zu Boden gelassen. Die Störung ist im Regelfall rasch wieder beendet.
Im gesamten Karpatenbecken sind heuer 628 Kaiseradler gezählt worden. Angesichts der von Birdlife und anderen Organisationen erhobenen Daten über den Aktionsradius der Vögel ist das nicht wenig. Allerdings warten Trottel allerorten. Ein Drittel der toten Kaiseradler, sagt Hohenegger, sei "durch sichere oder höchstwahrscheinliche Verfolgung zu Tode gekommen". Zudem habe man von den 36 toten Kaiseradlern in den vergangenen Jahren "sieben Windkraftopfer, fünf Kollisionen mit Zügen und drei Fälle von Stromschlag dokumentiert".
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000136471320/die-adlerin-und-der-trottel?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
(14.06.2022, 16:22)
W. Dreier:   Na , und ich war so froh , das in dieser etwas wenig benutzten Quelle gefunden zu haben!
(30.05.2022, 19:10)
cajun:   Der Artikel steht hier unter Gepardenzucht im Forum @W.Dreier.
(30.05.2022, 19:06)
Tim Sagorski:   Meines Wissens ist zumindest ein Jungtier relativ schnell gestorben.
(30.05.2022, 14:48)
W. Dreier:   In Zoos.media für den 1.5. 1.5. gelesen: In einem "Breeding centre" im Iran gab es die erste Geburt in Menschenhand beim asiatischen Geparden : 1,2. Allerdings hat die Mutter den Nachwuchs nicht angenommen - Erfolg der Handaufzucht?
Schon eine Zeit davor war von Deckversuchen mitgeteilt worden.
(30.05.2022, 14:17)
W. Dreier:   Soeben aus dem "Netz"; Kakapos gibt es jetzt 197, die Jungvögel des Jahres wurden noch nicht einbezogen - eine Vervierfachung gegenüber der Ausgangszahl.
(25.05.2022, 17:40)
cajun:   Der Allwetterzoo legt nach. Eine alarmierende Meldung. Link zur Studie am Ende des Textes:

"Die erste weltweite Analyse der Bedrohung aller „Reptilien“-Arten
Ein Viertel aller Echsen- und Schlangenarten und fast zwei Drittel aller Schildkröten und Krokodile sind von der Ausrottung bedroht

Die Gruppe der Schildkröten, Krokodile, Echsen (inklusive der Schlangen) und Brückenechsen, oftmals als Reptilien bezeichnet, ist die artenreichste Gruppe unter den Landwirbeltieren. Erstmals wurden diese umfassend (10196 von mindestens 11690 Arten) mit Hinblick auf ihre Bedrohung untersucht und die Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature publiziert. Insgesamt sind Daten von über 900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in die Studie eingeflossen, die im Rahmen der Bewertungen der globalen Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN - International Union for Conservation of Nature) zusammengetragen wurden. Das Ergebnis ist, dass 21 Prozent aller erfassten Arten als bedroht gelten müssen.

„Man muss die Gefährdungsursachen differenziert sehen“, ergänzt Dr. Philipp Wagner, Kurator für Forschung und Artenschutz am Allwetterzoo in Münster und Ko-Autor, „denn einzelne Gruppen innerhalb dieser Reptilien, sind deutlich stärker bedroht als andere. Die Studie zeigt nämlich auch, dass 58 Prozent aller Schildkrötenarten und 50 Prozent aller Krokodilarten von der Ausrottung bedroht sind – und zwar nicht etwa an erster Stelle durch Lebensraumverlust, sondern vor allem durch die illegale Jagd und Handel.“ Zusammen mit den Amphibien gehören diese beiden Gruppen so zu den am stärksten bedrohten Landwirbeltieren weltweit.

Einer der Hauptgründe ist aber insgesamt die immer weiter voranschreitende Zerstörung und Veränderung von Habitaten. „Es ist deshalb besonders wichtig nach Lösungen zu suchen intakte Lebensräume, insbesondere Wälder, in ihrem natürlichen Zustand zu erhalten oder, falls möglich, allenfalls nachhaltig zu nutzen“, betont Dr. Mark-Oliver Rödel vom Museum für Naturkunde Berlin, und ebenfalls Ko-Autor der Studie. Das belegt auch die Studie, die zeigt, dass 30 Prozent der Reptilien, die in Wäldern vorkommen bedroht sind und „nur“ 14 Prozent der Arten in Trockengebieten.

Zhous Scharnierschildkröte Cuora zhoui (Männchen). Eine Asiatische Schildkrötenart, die bisher nur aus dem Handel bekannt ist und noch nie von Biologen in der Natur gefunden wurde. Wahrscheinlich ist sie mittlerweile in der Natur ausgestorben.

Die Tonlé Sap Wassernatter Enhydris longicauda. Eine rein aquatische Schlange die nur im See Tonlé Sap in Kambodscha vorkommt. Die IUCN hat sie zuletzt 2009 als gefährdet eingestuft. Da aber jährlich viele Tonnen Wasserschlangen aus dem See gefischt und gehandelt werden, muss man mittlerweile davon ausgehen, dass diese Art weitaus stärker bedroht ist.

Die Kreuzotter war früher in Deutschland weit verbreitet. Heute findet man sie nur noch verstreut in Restpopulationen. Neben Lebensraumzerstörung und dem Töten von Tieren, leidet sie heute auch unter dem Klimawandel und invasiven Räubern. Beides führt zu einer Verringerung der Beutetiere, insbesondere für junge Kreuzottern.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass für 1500 der insgesamt 10196 Arten nicht genügend Daten vorliegen, um sie aus Sicht des Artenschutzes bewerten zu können. Da es sich dabei meist um Arten mit einem kleinen Verbreitungsgebiet handelt, kann man davon ausgehen, dass die meisten von ihnen ebenfalls stark bedroht sind. „So ist leider davon auszugehen, dass die Bewertungen, wie sie in der Studie vorgenommen wurden, in der Regel sehr konservativ sind. Das heißt, man unterschätzt den Bedrohungsgrad für viele Arten und oftmals erkennt man zu spät, wie schlecht es um viele Arten steht, vor allem bei den Reptilien“, ergänzt Ko-Autor Dr. Johannes Penner, Kurator für Forschung und Zoologie bei Frogs and Friends, und meint: „Es muss daher noch viel getan werden, um dem Verlust der Biodiversität Einhalt zu gebieten“.
Gemeinsam für den Artenschutz

Der Allwetterzoo in Münster hat sich dem Artenschutz verschrieben und trägt in Kooperation mit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) und der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) das Internationale Zentrum für Schildkrötenschutz (IZS). Hier züchtet man zusammen mit Privathaltern kritisch von der Ausrottung bedrohte asiatische Schildkrötenarten. Zudem verantwortet der Allwetterzoo das Angkor Centre for Conservation of Biodiversity (ACCB) in Kambodscha, das ebenfalls einen Schwerpunkt in der Haltung, Zucht und Auswilderung kritisch bedrohter Schildkröten hat. Zusätzlich engagiert sich der Allwetterzoo im Artenschutzprojekt Citizen Conservation.


Citizen Conservation ist ein gemeinschaftliches Produkt von Frogs and Friends, der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) und des Verbands der zoologischen Gärten (VdZ). Ziel ist es sich mit koordinierten Erhaltungszuchtprogrammen dem Artensterben und damit dem Rückgang der Biodiversität entgegenzustemmen. Dabei arbeiten Bürgerinnen und Bürger mit professionellen Institutionen Hand in Hand, um Wissen zu bedrohten Arten zu generieren und zu sammeln, bestehende Kapazitäten zum Artenschutz auszubauen und Reserven zu schaffen, damit Arten langfristig erhalten werden können.

Am Museum für Naturkunde Berlin wird untersucht inwieweit sich Lebensraumveränderungen auf Arten und Artengemeinschaften auswirken, sowohl im Laufe der Erdgeschichte als auch derzeit in Folge menschlicher Aktivitäten. Unter andrem wird beispielweise erforscht, ob die selektive Nutzung von Tropenholz nachhaltig möglich ist und ob beziehungsweise, wie lange es dauert, bis sich Regenwaldgemeinschaften wieder regenerieren.

Chamäleons wie dieses Zwergchamäleon, Palleon nasus, aus den Regenwäldern Westmadagaskars, leiden besonders unter der Zerstörung ihrer Lebensräume, aber auch unter dem illegalen Tierhandel.

Der Skink Trachylepis keroanensis war der Wissenschaft lange Zeit nur von sehr wenigen Museumsexemplaren bekannt. Inzwischen weiß man, wie diese Art lebend aussieht und dass sie in den Savannen Guineas und Mali vorkommt. Arg viel mehr weiß man leider nicht, weshalb die Art auf der Roten Liste der ICUN als „Data Deficient“ (ungenügende Datengrundlage) eingestuft wird.

Von der westafrikanischen Haarigen Buschviper Atheris hirsuta wurden bisher nur mit zwei Männchen, eines in der Elfenbeinküste und eines in Liberia, gefunden. Wie die Weibchen aussehen, ist unbekannt, genauso wie die Lebensweise dieser Art, weshalb sie ebenfalls als „Data Deficient“ (ungenügende Datengrundlage) eingestuft wird.

Quelle: https://www.allwetterzoo.de/de/Ueber-den-Zoo/News/news_220428-nature/
Link zur Studie: DOI:10.1038/s41586-022-04664-7
(28.04.2022, 16:06)
cajun:   Neuigkeiten aus dem Allwetterzoo zum Thema Artenschutz
"Eine wichtige Nachzucht zum Arterhalt
Die in Kambodscha vorkommende Unterart der Südlichen Flussschildkröte Batagur affinis edwardmolli wurde erst 2009 beschrieben und galt im Land schon als ausgestorben. Früher stand sie unter königlichem Schutz und nur die Königinmutter durfte ihre Eier sammeln. Selbst auf Reliefs der Tempelanlagen in Angkor ist sie überliefert und kam nicht nur im Mekong, sondern auch im größten Süßwassersee Südostasiens, dem Tonlé Sap vor. Heute ist sie das Nationale Reptil Kambodschas und eine Schildkröten-Art, die durch den Menschen kritisch von der Ausrottung bedroht ist.
Im Jahr 2000 wurde sie dann in dem Flusssystem des Sre Ambel wieder entdeckt, Eier aus den Gelegen
entnommen und in einem eigens dafür gegründeten Artenschutzzentrum bebrütet. Die aus dem Gelege geschlüpften Tiere wurden auf zwei Zentren aufgeteilt, eines davon ist das Angkor Centre for Conservation of Biodiversity (ACCB) des Allwetterzoos. Lange Jahre musste gewartet werden, bis die Tiere endlich geschlechtsreif wurden. Erst im vergangenen Jahr schlüpfte zum ersten Mal ein Tier in einer der beiden Zuchtpopulationen und jetzt legte das ACCB nach.
Insgesamt 91 Tage nach der Eiablage schlüpfte das erste Jungtier im ACCB. Und es ist ein sehr wertvolles, hat das Muttertier doch eine besondere Geschichte. Es wird davon ausgegangen, dass das Tier während des Krieges zwischen Vietnam und dem damaligen Demokratischen Kampuchea, der Roten Khmer unter Pol Pot, von einem vietnamesischen Soldaten gekauft und dann in Vietnam als Haustier gehalten wurde. Das mindestens 60 Jahre alte Muttertier wurde dann 2012 nach Kambodscha zurückgebracht – und in die Obhut des ACCB übergeben. Es ist also genetisch nicht mit den anderen Tieren der Erhaltungszucht verwandt und daher für die Zucht sehr wertvoll. „Das ist für uns natürlich ein riesiger Erfolg“, sagt Dr. Philipp Wagner, der für das ACCB verantwortliche Kurator am Allwetterzoo. „Nicht nur weil das Tier genetisch so wichtig ist, sondern auch, weil wir so wissen, dass unsere Haltung funktioniert.“
Die Bedrohungen für die Art sind vielfältig und alle auf den Menschen zurückzuführen. Entweder sehr direkt durch das Sammeln der Tiere und Eier zu Nahrungszwecken oder indirekt durch den Verlust der Lebensräume der mit Entwaldung, Sand-Abbau und Wasserverschmutzung einhergeht. „Diese Art stirbt also nicht aus, sondern wird aktiv von uns ausgerottet“, erklärt Wagner, „und sie gehört damit zu den am 25 am stärksten bedrohten Schildkröten der Welt. Was schon quasi ein „Kunststück“ ist, wenn man bedenkt, dass rund 60 % der Schildkröten-Arten durch uns Menschen bedroht sind.“ Der Allwetterzoo hat daher in seinen Artenschutzzentren einen Fokus auf Schildkröten gelegt und hält und züchtet zahlreiche der bedrohten asiatischen Arten."
Quelle: https://www.allwetterzoo.de/de/Ueber-den-Zoo/News/news_220421-zuchterfolg-accb/
(26.04.2022, 12:44)
cajun:   Es gibt so richtige "Schwachmaten". Man kann nur hoffen das für den "Rettungseinsatz" die Verursacher persönlich zur Kasse gebeten werden.
"Die Seeadlerbrut fällt 2022 aus
Grund dafür sind erhebliche Störungen durch zwei Passanten, die am 6. März widerrechtlich in das Naturschutzgebiet eingedrungen sind. Diese haben sich in unmittelbarer Nähe zum Seeadlerbrutplatz verlaufen und haben über Notruf den Rettungsdienst alarmiert, es folgte eine Rettungsaktion mit Hoverkraft und Drohenbegleitung. In der so extrem sensiblen Brutphase führte dies zum Abbruch. Seit der Aktion wurde nur noch sporadisch ein Seeadlerpaar auf dem Nest gesehen (bzw. auch „Fremdadler“). Mit einer Brut ist wegen der grob fahrlässigen Störung 2022 nun leider nicht mehr zu rechnen. Die Passanten haben übrigens eine Sperrschranke und zwei Verbotsschilder ignoriert."
Quelle; https://www.oessm.org/blog/die-seeadlerbrut-faellt-2022-aus/
(13.04.2022, 16:15)
cajun:   Der Zoo Neuwied tut was für den Artenschutz vor der Haustür:
" Tierpark siedelt heimische Arten an : Seltene Fledermäuse finden im Zoo Neuwied neues Zuhause
Nicht nur eine Reihe exotischer Fledermausarten lebt im Zoo Neuwied. Viele heimische, nicht selten vom Aussterben bedrohte Arten bekommen in neuen Kästen einen neuen Lebensraum. Die Kästen hängen etwa am Raubtierhaus des Zoos.
In großen Bauwerken wie der mächtigen Wiedtalbrücke der A3 bei Windhagen mit ihren großen Gewölbebögen und vielen versteckten Ritzen leben sie zu Tausenden: Fledermäuse. Aber nicht überall finden die scheuen Tiere solch ideale Quartiere – nahezu ungestört vom Menschen oder anderen Störquellen. Im Zoo Neuwied kommen jetzt seltene und zum Teil sogar latent vom Aussterben bedrohte heimische Arten wie das Mausohr oder die Zwergfledermaus in neuen Behausungen unter. Mit Erfolg: Der Umweltverband Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat den Tierpark jetzt für sein Engagement für den Schutz bedrohter heimischer Arten mit dem Prädikat „Fledermäuse willkommen“ ausgezeichnet.
Seltene exotische Fledermäuse wie die südamerikanischen Brillenblattnasen können die Besucher des Tierparks im Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis schon seit vielen Jahren in der Prinz-Maximilian-zu-Wied-Halle des Zoos bewundern – dem Ort, in dem sich die Exoten des Tierparks tummeln. Doch seit Kurzem sind an diversen Stellen des 13,5 Hektar großen Geländes hölzerne Fledermauskästen zu finden. Diese hatte der Zoo über die Weihnachtswunschliste erhalten, auf Wunsch von Henrik Spilling, Revierleiter im Zoo Neuwied: „Ich war schon als Kind fasziniert von Fledermäusen und habe mich für den Schutz der heimischen Arten eingesetzt“, berichtet der Tierpfleger. „Umso besser, wenn wir das hier im Zoo nun auch vorantreiben können.“
Fledermauskot glitzert wie Feenstaub.
Mit geschultem Auge begutachtet Oliver Meier-Ronfeld, Fledermaus-Experte und ehrenamtlicher Gutachter des Nabu Rheinland-Pfalz, das Gelände. Ein Kasten hängt nicht ganz optimal, denn: „Der Kasten ist zu dicht an einem Zaun montiert, außerdem gibt es recht viel Gebüsch, da haben die Fledermäuse nicht genug Platz, um ein- und auszufliegen“, erklärt der Gutachter. Das Problem lässt sich aber leicht beheben, denn hohe, frei stehende Wände gibt es auf dem Huftier-Plateau vor dem Stall genug. Und da entdeckt Meier-Ronfeld noch etwas: kleine schwarz-braune Krümelchen an einer der Stallwände – Fledermauskot. „Das ist der beste Hinweis auf ein bereits vorhandenes Fledermaus-Quartier“, sagt er. „Fledermauskot lässt sich von Mäusekot am besten dadurch unterscheiden, dass er quasi zu Staub zerfällt, wenn man ihn in der behandschuhten Hand zerreibt. Außerdem glitzert er etwas, wie Feenstaub“, so Meier-Ronfeld.
Das liegt an den nicht verdauten Chitin-Anteilen der Insekten, die die heimischen Fledermäuse fressen. In ihren Sommerquartieren leben Männchen und Weibchen getrennt. Die Weibchen ziehen dann in den sogenannten Wochenstuben den Nachwuchs groß. In der Regel bekommt ein Weibchen nur ein Jungtier. Hinter der Holzverkleidung des Stallgebäudes befindet sich also ein solches Sommer- oder Frühjahrsrevier, in dem nach Meinung von Meier-Ronfeld stolze 40 bis 50 Tiere Platz finden könnten. „Aktuell befinden sich die Fledermäuse noch im Winterschlaf.“
Fledermauskästen hängen beispielsweise am Raubtierhaus
Die Gruppe aus Gutachter Meier-Ronfeld, Zoo-Kurator Max Birkendorf und Revierleiter Spilling zieht weiter ins nächste Revier: Im Wald, genauer gesagt, auf der Känguru-Wiese, ist der perfekte Lebensraum für das Mausohr. Diese große Fledermausart hat eine Spannweite von bis zu 40 Zentimetern und ist in heimischen Wäldern zu Hause.
Gemeinsam mit dem Gutachter entdecken Spilling und Birkendorf noch mehr Quartiere, die für die Fledermäuse infrage kommen – oder sogar schon genutzt werden. Sogar das Raubtierhaus des Zoos scheinen sich ein paar Männchen als Tagesquartier ausgesucht zu haben. Vom Besucherweg aus lässt sich der dort angebrachte Fledermauskasten bestens einsehen."
Quelle: https://ga.de/region/siebengebirge/kreis-neuwied/seltene-fledermaeuse-finden-im-zoo-neuwied-neues-zuhause_aid-68022741

(12.04.2022, 14:18)
cajun:   Machmal ist man einfach nur sprachlos... was für eine Propaganda...
"Tschukotka vertreibt von seinem Territorium den aus dem Ausland finanzierten WWF
Anadyr. Regnum. Ehrenamtliche Funktionäre von Tschukotka unterstützten die Initiative der Abgeordneten der regionalen Duma, die Beziehungen und Vereinbarungen mit dem World Wildlife Fund WWF abzubrechen, da die von unfreundlichen ausländischen Staaten finanzierten Aktivitäten der Organisation ernsthafte Bedenken aufwerfen und die nationale Sicherheit Russlands bedrohen, wurde dem REGNUM-Korrespondent in der Duma des Autonomen Kreises der Tschuktschen mitgeteilt.
Der WWF strebt danach, in Tschukotka besonders geschützte Naturgebiete zu schaffen, darunter eine 12-Meilen-Pufferzone entlang der arktischen Küste. Gesellschaftliche Aktivisten sind sich sicher, dass unter dem Deckmantel der Erhaltung der Natur verboten werden können gewerbliche, sportliche und Amateurjagd, der Fischfangs, die Durchfahrt und Liegeplätze von Schiffen außerhalb öffentlicher Wasserstraßen, der Durchflug von Flugapparaten in einer Entfernung von mehr als 1 km und in einer Höhe von mehr als 2 km von Vogelkolonien, Lagerplätzen [von Robben], geologischen Erkundungsarbeiten, der Abbau von Bodenschätzen.
"Der WWF Russland wird zu 70 % von unfreundlichen Ländern finanziert, die derzeit den Faschisten in der Ukraine aktiv mit Waffen helfen. Von unfreundlichen Ländern, die Russland den Wirtschaftskrieg erklärt haben. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, welche Ziele die Geberländer des WWF Russland mit Projekten verfolgen, die in unserer Region an der Grenze zwischen Russland und den Vereinigten Staaten durchgeführt werden und unter anderem die Jugend von Tschukotka einbeziehen", sagte Aljona Wakarik, Leiterin der Gesamtrussischen Volksfront in Tschukotka.
Auf einer Sitzung des Ausschusses für Industrie- und Agrarpolitik der Duma von Tschukotka wurde beschlossen, alle Vereinbarungen mit dem WWF zu kündigen und den Fonds aufzufordern, das Gebiet des Autonomen Kreises zu verlassen. Wie REGNUM berichtete, sind die Abgeordneten des Autonomen Kreises Tschukotka davon überzeugt, dass die Aktivitäten des World Wildlife Fund (WWF) die nationale Sicherheit Russlands bedrohen und die Interessen der Bewohner der Region verletzen."
Quelle:https://regnum.ru/news/polit/3546845.html
Übersetzung: Zoopresseschau
(07.04.2022, 17:20)
cajun:   Schweden natürlich :-))
(04.04.2022, 15:03)
cajun:   In Scheden engagiert man sich:
"Jetzt retten wir den Kleinen Alpenstrandläufer
Die Biodiversität nimmt in Schweden alarmierend schnell ab. Der gefährdete Kleine Alpenstrandläufer ist von mindestens 1.000 Brutpaaren in den 1930er Jahren auf heute nur noch 65 zurückgegangen. Nordens Ark und BirdLife werden nun versuchen, den Trend umzukehren. Der Kleine Alpenstrandläufer kann noch gerettet werden, aber es muss schnell gehandelt werden. Es ist der letzte Rest der Population in Schweden, für dessen Rettung Nordens Ark und BirdLife Schweden nun ihre Kräfte bündeln.Der Kleine Alpenstrandläufer gedeiht in Feuchtgebieten und auf Strandwiesen, Flächen, die durch Graben und Kultivierung weitgehend verschwunden sind. Um die Vogelpopulation zu erhöhen, wird das Projekt an mehreren Fronten arbeiten, um die Bedrohungen anzugehen, denen die Art ausgesetzt ist. Die Wildpopulation wird unter anderem durch die Freilassung von auf Nordens Ark geschlüpften und aufgezogenen Individuen gestärkt. Wenn die Jungen ausgewachsen sind, werden sie in geeignete Habitate entlassen. "Ein größeres und fast flügges Junges kann sich viel besser vor Raubtieren schützen", erklärt Emma Nygren, Naturschutzbiologin bei Nordens Ark. Sie haben dann einen Vorsprung im Leben gewonnen und sind nicht mehr so verwundbar. Das Projekt wird sich auch auf die jährliche Populationsüberwachung konzentrieren, bei der Nester inventarisiert und Vögel beringt werden. Außerdem muss ihr Lebensraum verbessert werden, zum Beispiel durch das Wiederverschließen von Gräben, was zur Renaturierung von Flachgewässern führt. Den Kleinen Alpenstrandläufer findet man derzeit hauptsächlich auf Öland und in Skåne. Auf lokaler Ebene müssen daher Aufklärungs- und Informationsaktivitäten in Schulen und bei Interessierten stattfinden, wenn mindestens zehn Uferwiesen wiederhergestellt werden sollen. Alles, um zu verhindern, dass der Kleine Alpenstrandläufer vollständig aus der schwedischen Fauna verschwindet. Das Projekt läuft über vier Jahre und die beiden Organisationen erhalten zusammen 13,2 Millionen SEK von der schwedischen Postleitzahlenlotterie. "Es ist eine riesige Aufgabe, die getan werden muss", sagt Mats Höggren, Geschäftsführer von Nordens Ark, aber es ist möglich. Dank der Unterstützung der Postleitzahlenlotterie, zusammen mit BirdLife Schweden und den zuständigen Bezirksregierungen werden wir alles tun, was wir können. Das Projekt "Eine letzte Zuflucht für den Kleinen Alpenstrandläufer" ist eines der Traumprojekte, die jedes Jahr von der Postleitzahl-Lotterie vergeben werden. Seit dem Start im Jahr 2005 hat die Postcode Lottery knapp über 12 Milliarden SEK für die wichtige Arbeit gemeinnütziger Organisationen bereitgestellt. Eine Zusammenarbeit zwischen Nordens Ark und BirdLife Schweden mit Unterstützung der Postkodlotteri"
Quelle:https://nordensark.se/nyhetsarkiv/nu-raddar-vi-den-sydliga-karrsnappan/
Übersetzung: Zoopresseschau
(04.04.2022, 14:00)
W. Dreier:   Habe etwas gespielt, um einige Takininfos zu erhalten - fand dabei unter CGTN Nature auf YouTube einige Videos aus den Vorkommensgebiet über Gold-, Sichuantakin, weitere zu China-Muntjaks und Gorale.
Großes Erstaunen bei mie, wie unterschiedlich gerade die Sichuantakins gefärbt sind. Als erste Färbungsmuster aus China-Zoos hier bekannt wurden glaubte an sogar, dass man keine Arten-/Unterartensauberkeit bei der Zucht beachtet hatte. Aber genau diese Unterschiedlichsten Färbungsmuster laufen in der Natur herum.
Hat sich etwa in den USA und bei uns aufgrund der wenigen Ausgangstiere einen gewisse Homogenität herausgebildet? Die Unterscheidbarkeit zwischen den Färbungen von Sichuan-und Goldtakin ist ebenfalls kaum noch möglich. Die Shanghaier Sichuans könnten bei mir glatt als "Goldene " durchgehen (Bild anbei). Ein Merkmal sei ja, dass die Sichuans einen richtige schwarze Nase hätten - so ist es wirklich in der Natur! Nicht nur "ein bißchen" um die Nüstern.
(12.03.2022, 17:01)
W. Dreier:   Noch etwas aus der letzten ZOOQUARIA zur Einhaltung von "illegal/legalen Tierimporten " in die EU:
"We must understand and recognise that the EU consitutes one of the world`s biggest markets for illegal wildlife products, including live specimens, and that the EU`s legal framework continues to disrespect/disregard national laws in species` range countries. The import of and trade in many exotic species - for example tigers, amphibians and ornamental fishes - will continue to take place in the EU as long as mechanisms ti de-legitimise importation of species that are not CITES-listed but listed as `ìllegal´ in its range countries are not put in place."
Das erinnert wiederum auch an den "Handel" mit Kunstobjekten aller Art.
(20.02.2022, 12:28)
cajun:   Eine Meldung aus dem Allwetterzoo:
"Svenja Schulze erkundigt sich über internationales Engagement vom Allwetterzoo Münster
Wie hier im Allwetterzoo Münster auch, wollen wir den Menschen in Kambodscha erklären, „wie sie von und mit der Natur leben können – und welchen (artenreichen) Schatz sie eigentlich besitzen“, freute sich Zoodirektorin Dr. Simone Schehka über das Erscheinen von Svenja Schulze. „Wir wollen den Menschen Optionen und positive Beispiele aufzeigen. Egal wo auf der Welt, die Herausforderungen sind am Ende die gleichen“, nahm sie den Faden auf, um auf das Engagement des Münsteraner Zoos im Südostasiatischen Land hinzuweisen.
Das ACCB, das Angkor Center for Conservation of Biodiversity, ist das Artenschutzzentrum des Allwetterzoo Münster. Vor Ort arbeiten rund 40 Menschen, überwiegend kambodschanischer Herkunft. „Wir bilden selbst aus. Nicht nur in der Tierpflege, sondern auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel Facilitymanager, Gärtner oder auch sogenannte Field-Teams“, richtete Dr. Philipp Wagner seine Worte an die anwesenden Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Bundestagsabgeordnete für Münster.
Als Kurator für Forschung und Artenschutz ist er in Münster auch für das ACCB verantwortlich und stolz auf sein Team: „Auch in der Umweltbildung sind wir aktiv und kooperieren hier mit den buddhistischen Mönchen vor Ort.“ Das Besondere dabei ist, dass die Finanzierung des ACCB über Fördermittel, Spenden und in erster Linie den Allwetterzoo Münster selbst gestemmt wird. „Das ist etwas, was leider häufig nicht bekannt ist“, berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Ludger Hellenthal. „So geht unter anderem ein Anteil des Artenschutz-Euros in die Finanzierung unseres Artenschutzzentrums.“ Der Allwetterzoo unterstützt mit diesem Euro aber auch andere Projekte direkt in Asien. Zum Beispiel das „Zootier des Jahres“- Projekt der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), das in diesem Jahr das Pustelschwein in den Fokus rückt. Auch mit dem ACCB sowie dem Internationalen Zentrum für Schildkrötenschutz kooperiert der Allwetterzoo erfolgreich mit der ZGAP. Gemeinsam bauen die Partner eine Zuchtanlage in Indonesien. „Hier werden Nachzuchten der Sulawesi-Erdschildkröte aus dem Allwetterzoo in die Erhaltungszucht vor Ort integriert.“
Die Münsteraner Abgeordnete war sichtlich angetan von dem Engagement des Allwetterzoo. „Der Schwerpunkt der lokalen Entwicklungspolitik der Bundesrepublik Deutschland liegt in Kambodscha klar auf der Intensivierung der Zusammenarbeit im Bildungssektor. Da gibt es viele Anknüpfungspunkte zwischen dem BMZ und dem ACCB des Allwetterzoo“, blickt Svenja Schulze auf mögliche Anknüpfungspunkte. „Gerade in Ländern wie Kambodscha spielt das Thema Arten- und Klimaschutz eine große Rolle, hat das doch direkte Auswirkungen auf die Nahrungsmittel sowie medizinische Lage der Menschen dort – ebenso auf die Tiere und Pflanzen.“
Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausgelotet
Wie die Bundesregierung auch, arbeitet auch der Allwetterzoo mit der kambodschanischen Regierung vor Ort zusammen. So zum Beispiel beim Mönchswald, einem Projekt zum Schutz der letzten Barttrappen oder der Einbindung der Geistlichen in der Umweltbildung. Denn die Tatsache, dass illegal gehandelte Wildtiere gekauft und an buddhistische Klöster gespendet würden, fördere die Wilderei in dem asiatischen Land. Aber das sei nicht die einzige Herausforderung so Wagner. „Hinzu kommt das eine wachsende Anzahl an Klöstern diese Tiere aus Unwissenheit dauerhaft unter nicht tiergerechten Bedingungen hält.“ Diese Tatsache sei auch die Initialzündung gewesen, weshalb es zu der Zusammenarbeit einer Internationalen NGO und einem Artenschutzzentrum eines deutschen Zoos gekommen sei. „Zusammen mit unserem ACCB und der Welttierschutzgesellschaft (WTG) haben wir ein Lehrbuch für buddhistische Mönche entwickelt. Damit wollen wir sie in einem weiteren Schritt als Tierschutzbotschafter ausbilden. Als Multiplikatoren unterstützen sie uns dann dabei den Wildtierschutz in Kambodscha zu stärken.“
Im Mönchswald hingegen arbeite das Team aus Münster mit dem WWF-UK zusammen. „Für den Monk Community Forrest bilden wir mit unserem englische Partner Mönche aus, damit sie selbst Daten in ihrem Schutzgebiet erheben können. Auch helfen wir bei der Ranger-Ausbildung mit, damit Tiere wie Pflanzen auch geschützt werden können“, so Wagner, der weiter aufzählt: „Neben WTG und WWF arbeiten wir auch mit der WCS, Rising Phoenix, IUCN und BirdLife sehr gut und eng zusammen, um Arten zu schützen und zu retten.“
Svenja Schulze versprach am Ende der Präsentation über das ACCB, das Team vom Allwetterzoo Münster mit dem zuständigen Referenten aus dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu vernetzen. Ein Angebot, dass das Team um Dr. Simone Schehka gerne angenommen hat: „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir in dieser Angelegenheit enger zusammenarbeiten könnten. Und sollten Sie einmal mit ihrem Team in Kambodscha sein, fühlen Sie sich bitte hiermit herzlich eingeladen, unserem Team im ACCB einen Besuch abzustatten“, lud die Zoodirektorin die Bundesministerin abschließend zu einem erneuten Besuch ein, dann aber in Kambodscha.
Im Anschluss ging es für die Gruppe noch ins IZS, das Internationale Schildkrötenzentrum vom Allwetterzoo Münster. Auch hier hat die Münsteraner Institution einen klaren Fokus auf Tiere aus dem südostasiatischen Bereich.
Quelle: https://www.allwetterzoo.de/de/Ueber-den-Zoo/News/news_220209-svenja-schulze-und-accb/
(10.02.2022, 10:38)
cajun:   Und das ist nur die Spitze vom Eisberg. Nicht nur Prädatoren geraten immer mehr in Konflikte durch den Bevölkerungsdruck auf die Schutzgebiete. Auch Großsäuger wie Eefanten und Giraffen. Aber was regen wir uns auf?! Wenn bei uns Wölfe Schafe fressen werden sie abgeschossen, wenn Wisente Bäume schälen oder außerhalb der Schutzgebiete herum streifen, wird auch hier der Ruf nach Kontrolle laut. Wilderei zwecks Fleischverkauf ist anscheinedn auch hierzulande gang und gäbe, wie letztens das traurige Beispiel aus RLP/ Saarland sehr schockieremd offenbarte. Der Zeitraum der unten genannten Studie ist vor 10 Jahren gewesen. Mittlerweile ist es schlimmer...

"Studie in Sambia: Rund ein Viertel der Löwen hat Kugeln im Schädel
Es sind traurige Zahlen zu Attacken auf Wildtiere: Mehr als jeder vierte männliche, ausgewachsene Löwe in Sambia hat einer Analyse zufolge Schrotkugeln im Schädel (27 Prozent). Mehr als jedes dritte Löwenmännchen (37 Prozent) und mehr als ein Fünftel der ausgewachsenen Leopardenmännchen (22 Prozent) in zwei bedeutenden Naturschutzgebieten des afrikanischen Landes weise Verletzungen durch Drahtfallen auf, wie sie vor allem von Wilderern ausgelegt werden, berichten Wissenschaftler im Fachmagazin "Frontiers in Conservation Science". Die Daten stammen allerdings aus den Jahren 2000 bis 2012 und könnten sich inzwischen merklich verändert haben, zudem ist die Zahl berücksichtigter Fälle recht klein.
Schrotflinten werden von Wilderern sowie bei Konflikten zwischen Mensch und Tier eingesetzt

Paula White und Blaire Van Valkenburgh von der Universität Kalifornien hatten Aufnahmen von Schädeln 45 toter Leoparden und 112 Löwen analysiert, die in den Naturschutzgebieten Luangwa Valley und Greater Kafue für eine andere Studie zu Raubtieren gemacht worden waren. Erfasst wurden bestimmte Spuren an den Zähnen, die auf Versuche zur Befreiung aus Drahtschlingen weisen, sowie in den Schädeln steckende Schrotkugeln. Schrotflinten werden von Wilderern sowie bei Konflikten zwischen Mensch und Tier eingesetzt, um Raubtiere zu vertreiben. Bei einem Teil der Tiere - die die Attacken jeweils überlebt hatten - fanden sich beide Verletzungsarten.

"Trotz der von uns entdeckten alarmierend hohen Zahl nicht-tödlicher Verletzungen wissen wir, dass unsere Entdeckungen dem Ausmaß nicht gerecht werden", so White. "Die größte Bedrohung für Afrikas Löwen und Leoparden sind menschliche Aktivitäten wie Wilderei, das Eindringen in Schutzgebiete, Konflikte mit der ortsansässigen Bevölkerung und eine Abnahme der Beutetiere durch den Handel mit Wildtierfleisch", erläuterte die Wissenschaftlerin. Nicht nur Todesfälle, sondern auch nicht-tödliche Verletzungen sollten in die Bemessung menschlicher Eingriffe in den Wildtierbestand einbezogen werden - schließlich können sie die Fitness des jeweiligen Tieres deutlich beeinträchtigen." © dpa
Quelle: https://www.gmx.net/magazine/wissen/natur-umwelt/studie-sambia-viertel-loewen-kugeln-schaedel-36592308
(10.02.2022, 10:31)
W. Dreier:   Schon vor-2 Jahren ist in der Mitte von Myanmar ein neuer Blätteraffe entdeckt worden - lebend mit ca 200 -250 Exemplaren in nur 4 Gruppen - Trachypithecus popa. Allerdings lagerten schon Exemplare im British Museum - deren genetische Übereinstimmung festgestellt wurde. Ein beigefügtes Naturfoto zeigt eine gewisse Übereinstimmung mit einen Brillenlanguren - nur weitaus heller mit Grauton.

Desweiteren: in der gesamten Mekongregion - vom Quell bis zur Mündung - sind 224 neue Arten entdeckt worden - von Amphibien bis zum genannten Blätteraffen..
(27.01.2022, 13:48)
W. Dreier:   und etwas überlappend, die rechte Seite
(23.01.2022, 22:14)
W. Dreier:   Etwas umständlich der Plan von Pilanesberg: die linke Seite
(23.01.2022, 22:13)
W. Dreier:   Ansonsten noch ein Aushang im Zoo Johannesburg über die in den letzten Jahren gewilderten Nashörner
(23.01.2022, 12:06)
W. Dreier:   Die Gnus - südliche Streifengnus - sahen wir nur einzeln.
(23.01.2022, 10:48)
W. Dreier:   Mein je: der Impalabock!
(23.01.2022, 10:47)
W. Dreier:   Am Mankwestausee war es relativ leer - eben Regenzeit, es gab genügend Wasserangebote. Zu sehen: Wasserböcke, Hippos, Gnus, Eisvögel - und ein afrikan. Nimmersatt - weit weg
(23.01.2022, 10:46)
W. Dreier:   Ein guter Impalabock
(23.01.2022, 10:44)
W. Dreier:   pardon: Entfernung 30 m
(23.01.2022, 10:43)
W. Dreier:   Elefanten haben wir immer gesehen.
(23.01.2022, 10:42)
W. Dreier:   Nur etwas weiter weg ein 2. Tier - weitaus heller
(23.01.2022, 10:41)
W. Dreier:   Ein Jungtier war kaum zu sehen
(23.01.2022, 10:40)
W. Dreier:   Mit Giraffen hatten wir Glück: kleine Familiengruppen
(23.01.2022, 10:39)
W. Dreier:   Impalas sieht man immer, sozusagen die Grundausstattung. Die Jungtiere hatten gerade 2 Monate hinter sich
(23.01.2022, 10:38)
W. Dreier:   Nun also mit Verspätung:"Pilanesberg National Park". Der Park entstand nach Schaffung der "Spieler-Ortschaft" Sun City 1979 . Nach Freisiedlung wurde der etwa 30 x 30 km große ehemalige Vulkaneinbruch (Mitte 700 m; Randbereiche und Zentrum 1200 m) in der Aktion "Genesis" mit Tieren besiedelt. 2014 werden als Bestand angegeben: Gnus 1800; Zebras 1600; Impalas 2000 (immer zu sehen); Kudus 400; Giraffen 150; Elen 100: Kapbüffel 15o; Löwen 40; Leoparden +/-35; Elefanten 180; Nashörner keine Angabe - aus bekannten Gründen.
Heute ist Sun City neben der "Spielerei" (afrikan. Las Vegas) auch Konferenzzentrum , Kinderspielort, Golfresort etc
Entfernung (nähe zu Botswana) von Johannesburg 170 km, Pretoria 120km hinter den Magalisbergen. Die Straßen dorthin waren besser als vor 3 Jahren, im Park selber waren die 3 Asphaltpisten zu den /von den 3 Gates allerdings ausgefahrener.
Nun sollte man nicht im dortigen Sommer nach recht ergiebigen Regenfällen kleine Tiere suchen: selbst Giraffenbabys waren kaum zu sehen, von Warzenschweinen sah man zum Teil nur die Schwänze. Um 30°C hatten wir, aber nur indirekte Sonne - zum Glück - auch mehr als 35 !C hatten wir schon. Und Gelände-gängig sollte das Auto auch sein. Die Pistenwege umfassen eher die südliche Hälfte mit dem Mankwestausee im Zentrum.
In medias res:
Kuduweibchen am Eingang Bakubung in Richtung eines weiteren größerer Staudammes
(23.01.2022, 10:34)
cajun:   Im kambodschanischen Virachey-Nationalpark wurde erstmals ein Vorkommen des Riesenmuntjaks bestätigt. Nicht nur erwachsene Tiere wurden auf Fotofallen entdeckt, sondern auch Jungtiere der erst 1994 entdeckten Art. Zudem gerieten u.A. Nebelparder, Asiatische Goldkatzen, Malayenbären und Nördliche Weißwangen Gibbons in die aufgestellten Wildkameras.
Der Nationalpark gilt als eine "letzte Bastion" für viele seltene Arten.
Original in englisch.
Quelle: https://www.fauna-flora.org/news/christmas-in-cambodia-deer-with-antlers-and-shiny-nose-delivers-seasonal-cheer/?fbclid=IwAR2POKRZ2jZ5sQFIlOSvbVOEdpCJgkmBZrUQBqiDysUBEtzFgD8PPqJBucg
(21.12.2021, 15:14)
cajun:   Die diesjährige Kampagne der ZGAP war sehr erfolgreich. Eine tolles Ergebnis!

"Landau – Rekordsumme für den Schutz bedrohter Panzerechsen erzielt – „Zootier des Jahres“-Kampagne 2021 bringt mehr als 150.000 Euro ein – Platinförderer Zoo Landau in der Pfalz ist stolz darauf, Teil des Erfolges zu sein. Ein Rekord Erfolg für den Artenschutz: Die „Zootier des Jahres“-Kampagne 2021 konnte erstmals mehr als 150.000 Euro einwerben. „Wir sind überwältigt, dass . die diesjährige Kampagne zugunsten von Krokodilen diese unglaubliche Summe eingebracht hat“, sagt Dr. Arne Schulze, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) e.V. „Es ist die mit Abstand höchste Fördersumme, die wir seit 2016 mit Beginn unserer Kampagnen in einem Jahr erreichen konnten.“ Die gesammelten Mittel fließen nun in effektive Schutzmaßnahmen für hochbedrohte Krokodilarten auf den Philippinen, auf Kuba, auf Borneo und in Nepal. Ausschlaggebend für den Erfolg der diesjährigen „Zootier des Jahres“-Kampagne war die enge Zusammenarbeit mit zoologischen Gärten und deren rege Beteiligung. Seit Beginn der Initiative ist auch der Zoo Landau in der Pfalz alljährlich Platin-Sponsor und unterstützt dabei die wichtige Lobbyarbeit für die jeweilig nominierte stark bedrohte Tierart einer Jahreskampagne.

Viele Krokodilarten gelten als gefährdet und sechs Arten werden von der Weltnaturschutzunion IUCN sogar als „von der Ausrottung bedroht“ eingestuft. Denn Menschen dringen bis heute immer weiter in die Lebensräume der Krokodile vor und töten sie, weil sie die Tiere als Gefahr für sich und ihre Haustiere ansehen. Ihr Fleisch und die Eier werden verzehrt, die Sekrete der Moschusdrüsen der Krokodile werden zur Parfümherstellung genutzt. Weil Krokodile auch Fische fressen, gelten sie darüber hinaus als Konkurrenten der Fischer. Zusätzlich dezimiert der Lebensraumverlust sowie die Gewässerverschmutzung die Krokodilbestände. An den Rand der Ausrottung brachte die Krokodile jedoch insbesondere die nicht nachhaltige Nutzung und die wachsende Nachfrage nach ihrer Haut, die durch die Modeindustrie zu Handtaschen, Schuhen, Koffern oder Gürtel verarbeitet wird. Dabei übernehmen Krokodile eine wichtige Rolle bei der Gesunderhaltung ihres Lebensraumes. Als große Prädatoren stehen sie an der Spitze der Nahrungspyramide und sind entscheidend für das ökologische Gleichgewicht. Sie erbeuten unter anderem schwache, verletzte und kranke Tiere oder fressen Aas. Sie regulieren die Bestände räuberischer Welse oder Piranhas, die sich ihrerseits von für den Menschen bedeutenden Speisefischen ernähren. Als wahre „Ökosystemingenieure“ gestalten sie essenzielle Mikrolebensräume, die wiederum Artenvielfalt ermöglichen.

Zoos züchten gefährdete Tierarten im Rahmen wissenschaftlich koordinierter Nachzuchtprogramme. Etwa das Philippinenkrokodil – eine mittelgroße Krokodilart, die in ihrem Heimatland, den Philippinen, von der Ausrottung bedroht ist. Auf den Philippinen leben nur wenige genetisch getestete reinerbige Tiere in Zuchtstationen, wodurch der Europäische Zoobestand besonders wertvoll für den Arterhalt wurde. Denn reinerbige Tiere sind auch eine Grundvoraussetzung für eine fachlich korrekte Wiederansiedlung. Die Haltung der Tiere ist aufwendig und kompliziert. Hinzu kommt, dass Philippinenkrokodile erst mit 10 bis 15 Jahren geschlechtsreif werden, was eine lange Generationsdauer zur Folge hat. Es dauert viele Jahre, bis eine stabile Population in menschlicher Obhut aufgebaut ist und an eine Wiederansiedlung gedacht werden kann. Seit Beginn der Zuchtbemühungen in Europa konnte die Anzahl durch Nachzuchterfolge in verschiedenen Zoologischen Gärten von anfangs 15 auf mittlerweile 51 Tiere erhöht werden. Ende Dezember 2020 konnten erstmals zwei Philippinenkrokodilnachzuchten aus dem Kölner Zoo, ebenfalls Partner der diesjährigen Kampagne, die Reise in ihr ursprüngliches Heimatland antreten. Sie werden auf den Philippinen ihren Beitrag dazu leisten, eine genetisch wertvolle Philippinenkrokodilpopulation zu gründen, mit dem Ziel der Wiederansiedlung im Naturschutzgebiet Siplas.

Mit der finanziellen Unterstützung durch die „Zootier des Jahres“-Kampagne werden dafür neue, sogenannte „soft-release“-Anlagen und eine weitere Nachzuchtstation direkt in dem Schutzgebiet gebaut. Zudem soll ein Zentrum für Umweltbildung, sowohl für Einheimische als auch für Touristinnen und Touristen, entstehen und ein Konzept für nachhaltigen Tourismus in der Region umgesetzt werden. Durch die gezielte Kombination von Nachzucht in menschlicher Obhut und gleichzeitiger Vorbereitung optimaler Lebensbedingungen im Ursprungshabitat, wird im Sinne des „One Plan Approach“ das bestmögliche zum Schutz bedrohter Arten umgesetzt. „Das nächste „Zootier des Jahres 2022“ wird die ZGAP wieder zusammen mit ihren Kampagnenpartnern, dem Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), der Deutschen Tierpark-Gesellschaft (DTG), der Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ) und weiteren Tiergärten, Zoos und Verbänden Anfang am 26. Januar 2022 im Zoo Landau in der Pfalz verkünden“, freut sich schon jetzt Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel. Weitere Informationen finden sich unter: www.zootierdesjahres.de

Quelle: https://www.mrn-news.de/2021/12/16/landau-rekordsumme-fuer-den-schutz-bedrohter-panzerechsen-erzielt-zootier-des-jahres-kampagne-2021-bringt-mehr-als-150-000-euro-ein-platinfoerderer-zoo-landau-in-der-pfalz-ist-463403/ und Zoo Köln und Zoo Landau
(16.12.2021, 15:32)
cajun:   Ob da ein natürliches Ereignis ist?
"Winterhölle im Land der Tiger
Extremwetter: WWF warnt vor „tödlichem Winter“ in Amur-Region. / Schneemassen werde zu Problem für Tiger und Co. Extremer Tiefschnee im russischen Fernen Osten wird zu einer Gefahr für Menschen und Wildtiere. Das berichtet die Umweltschutzorganisation WWF. Die letzten beiden schweren Schneefälle im Gebiet der bedrohten Amur-Tiger haben demnach im noch jungen Winter bereits große Probleme für Wildtiere verursacht. Es wird mit einer Zunahme der Wilderei gerechnet. Außerdem könnten hungrige Tiger vermehrt in menschliches Siedlungsgebiet vordringen, um dort nach Beute zu suchen. Der WWF Russland hat daher begonnen die Anti-Wilderei-Arbeit zu verstärken und Huftiere mit Fütterungen im Wald bei der Bewältigung dieses Extremwetterereignisses zu helfen. „Es gibt sicherlich weiße Weinachten im russischen Fernen Osten, allerdings freut man sich hier nicht darüber. Im Gegenteil. Dieser Winter kann eine extreme Herausforderung für wildlebende Tiere werden. Der WWF beobachtet zusammen mit Experten die Situation im Süden der Region mit Sorge“, so Markus Radday, Russland-Referent und Projektleiter beim WWF Deutschland. Bereits jetzt, zu Beginn der Schneesaison, gibt es 50 bis 80 cm Tiefschnee in tieferen Lagen und fast einen Meter in den Bergen. „Wir befürchten, dass die Wildtiere den ganzen Winter über, also fast bis Mai, Probleme haben werden, Nahrung zu finden und den tiefen Schnee zu durchbrechen. Wilderer haben sich die Notsituation bereits zunutze gemacht und sind auf illegale Jagd gegangen“, so Radday. Tiefe, Dauer und Beschaffenheit der Schneedecke wirkt sich laut WWF-Einschätzung direkt auf das Überleben und die Fortpflanzung von wildlebenden Huftieren aus. „Nicht alle Rehe werden bis zum Frühjahr überleben, wenn die Schneedecke lange Zeit 40 cm hoch bleibt, dasselbe gilt für Sikahirsche. Auch Rotwild kann nur 50 bis 60 cm aushalten. Für Wildschweine sind diese Bedingungen ebenfalls kritisch. Da sie jedoch in Herden leben und sich auf Wanderwegen bewegen, können sie harte Zeiten besser überstehen.“ Leider wurden ihre Bestände bereits durch die eingeschleppte Afrikanische Schweinepest geschwächt. Die Schneehöhe variiert in den verschiedenen Teilen des Fernen Ostens, die nördlichen Regionen in den Provinzen Chabarowsky und Evreiskaya leiden unter den schlimmsten Bedingungen, die Provinz Primorsky ist mehr oder weniger sicher. Das hat auch Konsequenzen für den Tiger: „Wir beobachten die Situation des Amur-Tigers genau. Vor allem, was die Konfliktsituationen betrifft, die die WWF-Spezialisten zusammen mit den zuständigen Behörden und öffentlichen Organisationen verfolgen. Die lokale Bevölkerung stellt eine Zunahme der Aktivitäten der Großkatzen fest. Vom WWF unterstützte Teams zur Lösung von Tigerkonflikten in den Provinzen Chabarowsky und Evreiskaya überwachen und minimieren die Konflikte." Vor mehr als zehn Jahren initiierte der WWF Russland die Einführung einer Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung von Huftieren in strengen Wintern. Der WWF drängt darauf, solche Maßnahmen, wie die Winterfütterung nun durchzuführen. Einige Jagdvereine in der Region haben bereits damit begonnen, den Tieren zu helfen. Sie schneiden Fährten, legen Futterstellen an und ergreifen Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei. Doch auch sie kämpfen laut WWF mit Problemen: Die Schneedecke in manchen Regionen ist so tief, dass selbst Schneemobile in hohen Schneeverwehungen stecken bleiben."
Quelle: Pressemeldung des WWF
(14.12.2021, 10:48)
W. Dreier:   Nu ja, Natur-und Artenschutz - hier auch Schutz der Schweinezüchter.
Als die afrikanische Schweinepest über die Landesgrenze schwappte, gab es alle drei Tage neue Meldungen, insbesondere auch Schutzbemühungen. In der Zwischenzeit wurden die Meldungen in der ``Berliner Zeitung`` weniger: hatte man sich an höhere Zahlen gewöhnt - oder waren die Schutzbemühungen erfolglos? Klar war, dass sie kommt - die Frage nur wann .
Heute ein Bericht über die Zahlen im Bereich Märkisch-Oderland (MOL) und Barnim inklusive der angrenzenden polnischen Bereiche: 2840 Fälle bei Wildschweinen, 3 Ausbrüche bei Hausschweinen. Die Zahlen von Oder-Neiße sind darin nicht erfaßt - die waren - so genannt - auch nicht gering. Die Infektionen sollen sich in Richtung Norden - also nach MecPom - ausweiten. Für ein als gefährdetes Gebiet ausgewiesene Region gilt: kein Bestellen der Felder, Jäger dürfen nicht jagen, Wälder dürfen nicht betreten werden.
Nur gut , dass wir Corona haben - auch da gab es eine farbliche Ausweisung der Extremfälle - komisch nur, dass nur die Extremorte im ``Osten`` zahlenmäßig und verbal ausgewiesen wurden - als gäbe es die nicht auch in Bayern. Kommt Corona doch aus dem ``Osten`` ?
(01.12.2021, 11:29)
cajun:   Ach, guck mal, das ist aber eine gute Idee. Vielleicht gibt es das auch bald für Feldhamster vor Bauprojekten?

"Mit Hilfe der Hellabrunner Zauneidechsen sollen Spürhunde der Deutschen Bahn zukünftig Lebensräume dieser gefährdeten Echsen erkennen.

In größter Kleinstarbeit haben die für die Freilandterrarien zuständigen Tierpfleger Hellabrunns für die Deutsche Bahn Kot, Haut und Eierschalen der Zauneidechsen gesammelt. Hintergrund ist die Unterstützung der Deutschen Bahn seitens Hellabrunn in der Ausbildung von Spürhunden, die darauf trainiert werden, die Lebensräume heimischer geschützter Arten aufzuspüren. Wenn Eidechsen, Schlingnattern oder Fledermäuse mithilfe der Hunde aufgespürt werden, können sie zukünftig bei der Streckenplanung vorab besser berücksichtigt und geschützt werden. Die Deutsche Bahn kann damit zukünftig Bauprojekte schneller umsetzen.

„Wir unterstützen dieses Projekt sehr gerne, denn schließlich geht es dabei um Arten- und Naturschutz der heimischen Biodiversität und das gehört zu den Hauptaufgaben eines modernen Zoos“, erklärt Lena Bockreiß, zuständige Kuratorin u.a. für Reptilien in Hellabrunn. „Die Bestände der Zauneidechse nehmen immer weiter ab.“ so Bockreiß weiter.

Zauneidechsen sind relativ anpassungsfähige Reptilien, die kaum Ansprüche an Ihren jeweiligen Lebensraum stellen. Die circa 18 bis 20 Zentimeter langen Reptilien kommen an Wald- und Feldrändern sowie auf anderen abwechslungsreichen Flächen vor und sind in allen deutschen Bundesländern heimisch. Trotz strenger Schutzmaßnahmen und Listung der Tiere in der EU Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ist die Zauneidechse in ihrem Bestand bedroht. Seit 2018 bewohnen Zauneidechsen das Freilandterrarium im Hellabrunner Mühlendorf. Drei Jahre nach dem Einzug konnten die Zauneidechsen erfolgreich nachgezüchtet werden. Doch nicht nur im Freilandterrarium sind die Reptilien zu entdecken; auch rundherum sind auf dem Tierparkgelände wildlebende Zauneidechsen zu entdecken.

„Es ist immer wieder spannend, wie viel mehr in unserem Tierpark steckt als nur das Erleben zahlreicher Tierarten. Es macht mich stolz, dass Hellabrunn sich an vielen Stellen national und international für den Natur- und Artenschutz einsetzt und hier auch den Schulterschluss mit Akteuren ganz anderer Branchen sucht.“, ergänzt Hellabrunns Vorstand und Tierparkdirektor Rasem Baban."
Quelle:https://www.hellabrunn.de/the-latest-news/news/hellabrunn-unterstuetzt-deutsche-bahn-bei-ausbildung-von-spuerhunden-fuer-den-artenschutz/fa95d319e5767f26d67748206569b860/news/
(19.11.2021, 14:18)
cajun:   Mal keine Vogelmeldung aus Neuseeland. Eine Datenbank soll die H/ W- Konflikte mit den endemischen Seelöwen in geeigneten Aufzuchtgebieten reduzieren:

"Platz für die seltensten Seelöwen gesucht
Neuseeland-Seelöwen kamen lange Zeit nur noch auf einigen kleineren Inseln vor, Jahrhunderte der intensiven Jagd haben sie an den Rand des Aussterbens gebracht. Inzwischen aber kehren einige Robben wieder an die Küsten der Hauptinseln zurück. Wo sich dort geeignete Aufzuchtplätze für die Robben befinden und welchen Einfluss Straßen, Weiden und andere anthropogene Strukturen haben, haben Forscher mithilfe eines neuen Modells ermittelt.
Die Neuseeländischen Seelöwen (Phocarctos hookeri) gehören zu den am stärksten gefährdeten Großroben weltweit. Die bis zu 3,50 Meter langen und knapp eine halbe Tonne schweren Seelöwen waren einst in den kühlen Meeren rund um Neuseeland häufig, wurden dann aber durch intensive Bejagung extrem dezimiert. Heute kommen 95 Prozent der nur noch knapp 10.000 Exemplare in nur drei Brutgebieten auf einigen südlich von Neuseeland liegenden subarktischen Inseln vor.
Jungenaufzucht im Wald statt am Strand
Einer der Gründe für den starken Rückgang der Neuseeland-Seelöwen ist neben der Bejagung das eher ungewöhnliche Verhalten der Weibchen: Sie sind die einzige Seelöwenart, die zwar ihre Jungen am Strand gebären, dann aber mit dem Nachwuchs bis zu zwei Kilometer landeinwärts wandern. Dort ziehen sie die Jungtiere vorzugsweise in Wäldern auf, wo sie vor Wind, Stürmen und aggressiven jungen Männchen geschützt sind. Gleichzeitig setzt dieses Verhalten die Tiere jedoch Störungen durch menschliche Einflüssen aus.
Dort, wo sich Seelöwen-Wurfgebiete und besiedelte Küstenstreifen überlappen, kommt es daher nicht selten zu Begegnungen mit potenziellen Risiken für beide Seiten. So wurde bereits über Kollisionen mit Autos berichtet, ebenso wie Zwischenfälle mit Haustieren. Seelöwen wurden auch beobachtet, wie sie auf Spielplätzen dösten, in lokalen Schwimmbädern badeten oder wie sie ihre Jungen im Garten zur Welt brachten. Gleichzeitig können Zäune, Straßen und Wohngebiete auch Barrieren für die Mütter und ihre Jungen auf dem Weg in den Wald darstellen und so ihre Aufzuchtmöglichkeiten stark eingrenzen.
Geeignete Aufzuchtgebiete identifiziert
Im Zuge der Artenschutz-Bemühungen haben sich einige wenige Populationen der Neuseeland-Seelöwen wieder erholt und es gibt sogar schon wieder erste Aufzuchtgebiete auf den Hauptinseln Neuseelands. Ihre Rückkehr wird als großer Erfolg gefeiert – schafft aber auch komplexe Herausforderungen. Weil auf den Hauptinseln viele Küstengebiete dicht besiedelt sind, erschwert dies die Wiederansiedlung der Seelöwen. Veronika Frans von der Michigan State University und ihre Kollegen haben deshalb ein Computermodell entwickelt, das potenziell geeignete Bereiche entlang den Küsten der Hauptinseln zeigt und dabei anders als frühere Karten auch verdeutlicht, wo anthropogene Strukturen die Eignung herabsetzen.
Die integrierte Datenbank modellierter Artverbreitungen (iSDMdb) identifiziert 395 potenzielle Aufzuchtgebiete entlang der Küsten der Nord- und Südinsel Neuseelands. Davon jedoch waren rund ein Drittel starkem menschlichen Einfluss in Form von Wohnsiedlungen oder Straßen ausgesetzt. „Nachdem diese Einflüsse berücksichtigt wurden, blieben nur noch rund ein Drittel der Orte übrig“, schreibt das Forschungsteam. Rund die Hälfte aller Orte wies zudem Barriere in Form von Weideland oder Zäunen auf, die die Seelöwenweibchen an ihrer Inlandwanderung hindern würden. Werden all diese menschlichen Einflüsse berücksichtigt, sinkt die Zahl der geeigneten Brutplätze deutlich, wie Frans und ihre Kollegen berichten. Als noch am ehesten ungestört erwiesen sich dabei in erster Linie Orte auf der Nordinsel.
Die Wissenschaftler hoffen nun, dass ihre Kartierung und die zugrundeliegende Datenbank dabei helfen wird, die Chancen einer Wiederansiedlung der Seelöwen zu erhöhen. Vor allem Wildhüter und Behörden sollen diese Erkenntnisse nutzen, um Konflikte durch die zukünftige Umweltplanung und entsprechende Kommunikation mit der Öffentlichkeit zu minimieren.
Quelle: https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/platz-fuer-die-seltensten-seeloewen-gesucht/
(15.11.2021, 14:48)
W. Dreier:   Eine erstaunliche Zahl, denn in den letzten Jahren lief die Zucht nicht sonderlich - mit Ausnahme dieses Jahres - etwa 5 werden es gewesen sein. Zufällig haben ich und ein Begleiter gestern die Anzahl mit etwa 14 gezählt. In den 5 Vorjahren waren es eher weniger (2016: 11; 2017: 11; 2018 : 10; 2019: 12; 2020 14). Man wird doch nicht ca 50 % des Bestandes abgeben? Oder kamen Tiere des Zoos dazu?
Ungeachtet dessen erscheint mir die Anlage verglichen mit anderen Ausstellern (Leipzig, Erfurt z. B. , selbst Perleberg) als zu klein. Deshalb die Abgabe?
(27.10.2021, 22:44)
W. Dreier:   ``Berliner Zeitung``:
In Kunming, Südchina, findet mit 200 Ländern der 15. Weltbiodiversitätsgipfel statt - mit der nüchternen Einschätzung, dass sich seit dem 10. Gipfel 2010 nichts Wesentliches verändert hat. Und jetzt will man das Artensterben bis 2030 stoppen. Aber: jetzt werden noch keine konkreten Ziele beraten, erst 2022. Und es gibt keine Vorstellung , wie mögliche Maßnahmen durchgesetzt werde, wie justiert werden kann und - die Ziele sind unverbindlich.
Als da wären: bis Ende des Jahrzehnts sind 30 % der Erdoberfläche unter Schutz zu stellen; Anwendung von Pestiziden auf 33 % erniedrigen; Lebensmittelverschwendung halbieren, Plasteverschmutzung auf Null! Und die Ziele von Nagoya von 2010 sollen ``nicht unterschritten werden``
Untermalt wird das mit Fotos von Berggorilla, Karettschildkröte ,Amurleopard und Sumatraelefant
(14.10.2021, 13:01)
cajun:   Einer neuen Studie zufolge scheint eine Unterart des Husarenaffen (baumstarki) fast ausgestorben zu sein.
"Is the southern patas monkey Erythrocebus baumstarki Africa's next primate extinction? Reassessing taxonomy, distribution, abundance, and conservation. Critically Endangered” Erythrocebus baumstarki extirpated from Kenya and is now present only in western Serengeti, Tanzania.
Distribution has declined about 85% since the early 20th century to roughly 9700 km2. The extent of occurrence is about 2150 km2. Between 100 and 200 individuals remain."
Quelle zum Nachlesen:https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ajp.23316
(12.10.2021, 11:35)
W. Dreier:   Aus dem `Netz`:
Im Zusammenhang mit genetischen Problemen einer Puma-Population im Bereich Santa Barbara /Los Angeles (in Californien soll es 9 Populationen geben) wurde erwähnt, dass der Florida-Puma durch Importation von Lousiana-Tieren ``gerettet " wurde. Nun sollen es wieder um 120 bis 200 Tiere sein. Bei der genannten Population soll es einen `Knickschwanz` geben . Die Zuführung ist nun erfolgt. Wegen der großen Popularität in der Großgegend gab es auch hohe Spenden für den Bau einer Überquerungsbrücke über eine der breitesten Autobahnen der Gegend, die einen Austausch von Tieren bisher verhinderte.
(11.10.2021, 13:57)
cajun:   Es nimmt wieder zu. Wirklich erschreckend, wenn auch nicht überraschend.
" Nashorn-Wilderei in Südafrika steigt um über 100 Prozent. Anlässlich des Welt-Nashorntags am 22. September warnt die Naturschutzorganisation WWF Deutschland vor einem Anstieg der Wilderei auf die bedrohten Tiere. So sind laut offiziellen Zahlen im ersten Halbjahr 2021 in Südafrika wieder mehr Nashörner gewildert worden als im gleichen Zeitraum des vorherigen Jahres. Die Zahl der toten Tiere stieg von 116 (1. Halbjahr 2020) auf 249 (1. Halbjahr 2021). „2020 gab es aufgrund des Lockdowns und der Ausgangsbeschränkungen in Südafrika bei der Wilderei auf Nashörner eine Corona-bedingte Zwangspause. Dieser Effekt verpufft gerade“, so Wilderei-Experten Katharina Trump vom WWF Deutschland. Erschwerend hinzu kommt: „Die Schutzgebiete waren lange Zeit vollkommen dicht. Der Tourismus kam beinahe komplett zum Erliegen und läuft auch nur schleppend wieder an. Das bedeutet, eine essenzielle Einnahmequelle vieler Schutzgebiete fehlt und damit auch die Finanzierung des Lebensraums der Nashörner.“ Das Risiko bei fehlender oder unzureichender Finanzierung ist, dass Schutzgebiete ihre tägliche Arbeit, wie etwa Patrouillen, nicht mehr oder nur unzureichend durchführen können. In den vergangenen zehn Jahren wurden in Südafrika rund 8.500 Nashörner gewildert. Seit 2015 war die Wilderei allerdings kontinuierlich rückläufig und sank vom Höchststand 2014 mit 1.215 Tiere auf 394 Tiere in 2020. „Noch sind die Wildereizahlen nicht so hoch wie 2019. Aber wir müssen aufpassen, dass sich der positive Trend der letzten Jahre nicht wieder umkehrt“, warnt Trump. Die seit Jahren anhaltende Wilderei zeigt schwere Spuren bei den Nashornbeständen in Südafrika. Letzten offiziellen Angaben von 2017 zufolge gab es noch etwas mehr als 15.500 Breitmaulnashörner und rund 2.000 Spitzmaulnashörner im Land. „Die Bestände der Breitmaulnashörner sind in kürzester Zeit zwischen 2015 und 2017 um 15% zurückgegangen und es ist leider anzunehmen, dass sich der Abwärtstrend seither weiter fortgesetzt hat. Die sehr positiven Bestandsentwicklungen der vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörner haben sich in den letzten Jahren massiv verlangsamt. Es ist daher wichtig, dass wir auch weiterhin mit aller Kraft gegen Wilderei und ihre Treiber vorgehen.“ Südafrika ist Heimat von etwa 75% aller Nashörner Afrikas.
Quelle Pressemitteilung des WWF
(01.10.2021, 14:47)
cajun:   Na, da scheint sich der "Artenschutzeuro" ja zu lohnen. Löbliches Engagement des Zoo Rostock.

Zoo-Besucher spenden 5.000 Euro für Orang-Utans in Not e.V.
Zoodirektorin Antje Angeli hat gestern (12. August) am Rande eines Vortrages über Orang-Utans im Darwineum einen Spendenscheck in Höhe von 5.000 Euro an Susann Jänig von der Artenschutzorganisation Orang-Utans in Not e.V. übergeben. „Das Geld kommt von unseren Besuchern über den neuen freiwilligen Artenschutzbeitrag. Dieser ist direkt für die Tierschutzvereine bestimmt, die wir unterstützen“, betonte Antje Angeli. Aktuell arbeitet der Zoo Rostock eng mit 13 Organisationen zusammen, die sich für den Schutz bedrohter Tierarten engagieren.
Am 19. August ist der Internationale Tag des Orang-Utans. Die rothaarigen Menschenaffen gehören zu unseren nächsten Verwandten. Sie sind fürsorglich und intelligent. Von Dialekten in der Kommunikation bis hin zum Werkzeuggebrauch – die „Waldmenschen“ faszinieren und begeistern uns Menschen schon seit langem. In der freien Natur sind sie durch die Zerstörung ihres Lebensraumes jedoch akut vom Aussterben bedroht.

Was macht der Verein Orang-Utans in Not e.V.?
Der Zoo Rostock unterstützt seit 2019 den Verein „Orang-Utans in Not e.V.“, der 2007 von einer Gruppe von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig gegründet worden ist. Der Verein fördert mehrere Projekte auf Borneo, so zum Beispiel im Lamandau River Wildlife Reservat, ein rund 76.000 Hektar großes Gebiet in der Provinz Zentralkalimantan im indonesischen Teil Borneos. Das Reservat dient als Heimat für viele bedrohte Arten und ist zudem ein wichtiges Auswilderungsgebiet für Orang-Utans.
Auch Lamandau wurde von den verheerenden Waldbränden im Jahr 2015 heimgesucht. Diese wurden teilweise absichtlich gelegt, um Platz für Palmölplantagen zu schaffen. Rund 11.000 Hektar Regenwald fielen dort den Flammen zum Opfer, das ist eine Fläche ungefähr so groß wie die Insel Sylt.
Um den Wald in diesem Gebiet wieder aufzuwerten, werden jährlich 21.000 Bäume gepflanzt. Diese gehören hauptsächlich der Art Ubar (Syzygium) an. Die Blätter und Früchte dieser Bäume stellen eine wichtige Nahrungsquelle für die Orang-Utans dar. Der Verein Orang-Utans in Not e.V. unterstützt das Wiederaufforstungsprogramm der gemeinnützigen Orangutan Foundation UK, die sich um die Organisation und Umsetzung vor Ort kümmert.
Weitere Informationen:
www.orang-utans-in-not.org/de/projekte/projekte-borneo/aufforstung
Quelle: https://www.zoo-rostock.de/news/zoo-besucher-spenden-5-000-euro-f%C3%BCr-orang-utans-in-not.html
(18.08.2021, 10:28)
cajun:   Eine Meldung aus Münster
"
Gemeinsam für den Schutz der letzten Persischen Leoparden

„Gemeinsam mit dem WWF und dem »Team Leopard Münster« wollen wir dafür sorgen, dass mehr Menschen erfahren, wie es um diese besondere Katzenart, ihren Lebensraum und ihre Überlebenschancen bestellt ist – und was jeder einzelne von uns tun kann, damit nachfolgende Generationen den Persischen Leopard nicht nur aus alten Magazinen und Videos kennen“, sagt Sebastian Rohling vom Allwetterzoo Münster. Dafür sind sowohl in- als auch Ex-situ Maßnahmen erforderlich. Im Naturschutz sind Ex-situ-Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt solche, die außerhalb des eigentlichen Lebensraums einer Art stattfinden, beispielsweise in einem Zoo oder in Genbanken. In-situ-Maßnahmen finden im. natürlichen Lebensraum statt, beispielsweise das Ausweisen von Schutzgebieten.

Klares Ziel und Pflicht ist es, den Bestand der Persischen Leoparden in zoologischen Gärten durch gezielte Zucht zu erhalten. „Die Kür ist dann, auch eigene Tiere in die Zucht- und Auswilderungsstation zu geben“, erklärt Marcel Alaze. Er ist seit dem 1. April 2020 der zuständige Kurator für die Leoparden im Allwetterzoo Münster und ganz begeistert von den Kletterkünstlern. „Vor der Kür steht aber die generelle Erhaltung dieser Art. Sollten wir, was ich sehr hoffe, in naher Zukunft junge Leoparden im Allwetterzoo aufziehen können, bedeutet das deswegen noch nicht, dass genau diese Tiere in eine Zucht- und Auswilderungsstation kommen“, so Alaze. Denn „eine gesunde Zuchtpopulation in den europäischen Zoos zu erhalten, ist ebenso wichtig für diese Art.“
Gemeinsam mit dem WWF

Aber nicht nur in Einrichtungen wie dem Allwetterzoo, auch in seinem jetzigen Verbreitungsgebiet selbst muss etwas geschehen, damit diese Großkatze langfristig überlebt. Und wenn eine Tierart so selten ist wie der Persische Leopard im Kaukasus, ist jede Geburt ein besonders freudiges Ereignis. Zumal den Kamerafallen des WWF im südlichen Sangesur-Gebirge in diesem Fall nicht nur Zwillinge vor die Linse gelaufen waren, auch das Muttertier ist eine alte Bekannte. „Es ist „Burla“. Eine Katze, die wir schon von Kindesbeinen an kennen. Sie ist zum zweiten Mal Mutter geworden“, freut sich Alexander „Alik“ Malkhasyan vom WWF und vermutet: „Der Vater ist wohl „Basat“, ein dem WWF Team ebenfalls bekanntes Männchen.“

Nur einige Kilometer Luftlinie östlich von „Burlas“ Heimat, direkt an der armenisch-iranischen Grenze, liegt das Bergdörfchen Nrnadzor. Dorthin fuhr Alexander „Alik“ Malkhasyan bereits Ende Dezember 2019. Er ist Wildbiologe des WWF Armenien und war mit seinem russischen Kollegen Dr. Pavel Weinberg vor Ort, um eine mehrtägige Exkursion in den Arevik-Nationalpark zu unternehmen. Dort wollten sie in sieben ausgewählten Gebieten Daten zum aktuellen Bestand der Bezoarziegen erfassen. Diese Wildziegen gehören zu den wichtigsten Beutetieren des Persischen Leoparden im Südkaukasus. „Ihre Zahl hat großen Einfluss darauf, ob sich die Großkatze weiter vermehren und verbreiten kann“, so Alik.

Schon beim langen und steilen Aufstieg ins Gebirge wurden Alik und Pavel für ihre Mühe belohnt: Im Schnee entdeckten sie frische Leopardenspuren. Auch ihre sonstigen Funde stellten die beiden sehr zufrieden. Die Auswertung hat gezeigt, dass es mit dem Beutetierbestand weiter aufwärts geht. „Im Untersuchungsgebiet im Arevik Nationalpark beispielsweise zählten wir auf einer Fläche von rund 80 Quadratkilometern 331 Bezoarziegen. Vor zehn Jahren waren es nur 211 gewesen“, freut sich der Wildbiologe des WWF. Aktuell beläuft sich die Gesamtzahl aus allen sieben Untersuchungsgebieten auf sogar 1.300 Tiere.

Diese positive Entwicklung ist auch der Zusammenarbeit von WWF und Allwetterzoo Münster zu verdanken: Denn auch durch die Spenden des »Team Leopard Münster« konnte eine bessere Überwachung des Nationalparks unterstützt werden. Es wurde unter anderem Ausrüstung angeschafft, Wildhüter wurden ausgebildet sowie der Bau von Schlagbäumen zur Vermeidung von nicht befugten Zufahrten und die Errichtung eines Beobachtungsturmes gefördert.
Ein erster Schritt auf einem langen Weg

Dass die Persischen Leoparden dabei sind, ihren angestammten Lebensraum zurückzuerobern, hat bereits die Auswanderung des jungen Neo ins Chosrow-Reservat gezeigt. Dass im Jahr 2020 aber der erste Leopard im Norden angekommen ist, ist etwas was der WWF und der Allwetterzoo einfach großartig finden. Ihrer Meinung war zudem der armenische Premierminister Nikol Paschinjan, der die Entdeckung über die sozialen Medien sowie in einer Pressekonferenz verbreitete und allen Beteiligten ausdrücklich dankte. „Wir haben die Region sofort in unser Wildtier-Monitoring-Netz aufgenommen und dafür Arman Gabrielyan als freiwilligen Leopardenhelfer gewonnen. Bereits seit 2017 unterstützen wir im nahegelegenen Dilidschan-Nationalpark ein Wiederansiedlungsprojekt für den Kaukasus-Maral (eine Rothirsch-Unterart) – nicht zuletzt, um das Nahrungsangebot für Leoparden zu verbessern. Wir hoffen sehr, dass sich der Erfolg in einer von Armans Kamerafallen zeigt“, sagt dazu Alexander Malkhasyan.

Doch nicht nur in den Schutzgebieten sind Erfolge ein großer Grund zur Freude. Auch Ex-situ Zuchterfolge tragen zum Überleben der Leoparden bei. Damit die Population möglichst gesund bleibt und ein optimaler Genpool aufrechterhalten werden kann, gibt es das EEP, das Europäische Erhaltungszuchtprogramm. Die EEP-Koordinatoren treffen sich bei der jährlichen EAZA-Tagung (European Association of Zoos and Aquaria), geben dort Reports und erhalten fachliche Ratschläge. EEPs werden von den Taxon Advisory Groups (Spezialisten für eine Tiergruppe) der EAZA vorgeschlagen, vom EEP-Komitee bestätigt und überwacht. Derzeit befinden sich 90 Persische Leoparden in europäischen Zoos: 51 Kater und 39 Katzen verteilen sich auf 40 Halter.

Der Koordinator für das EEP ist auch dafür verantwortlich, in welche Einrichtung ein Tier wechseln darf, welche zur Zucht geeignet sind und welche genetisch zu dicht beieinander liegen.
Gelungene Zusammenarbeit

Dass Institutionen wie der WWF und der Allwetterzoo Münster so gut zusammenarbeiten ist keine Selbstverständlichkeit. Denn Begriff „Zoo“ ist international rechtlich nicht definiert. Es gibt somit keine international rechtlich verbindliche Regelung, die die für den Artenschutz relevanten Aspekte in Zoos und Tierparks festschreiben würde. Das weiß auch Dr. Arnulf Köhncke, Fachbereichsleiter Artenschutz beim WWF Deutschland. Die Natur- und Umweltschutzorganisation befürwortet die Aufgaben, die von Einrichtungen wie dem Allwetterzoo Münster im Bereich Artenschutz,

Bildung und Forschung wahrgenommen werden. „Gut geführte und international anerkannte Zuchtprogramme in Zoos können einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten. Außerdem beteiligen sich viele Zoos an Programmen mit dem Ziel zur Auswilderung bedrohter oder ehemals fast in der Wildnis ausgestorbener oder extrem seltener Arten. Zusätzlich kann die Forschung der Zoos dazu beitragen, das Verhalten, Biologie oder Krankheiten der bedrohten Arten besser zu verstehen, und die Umweltbildungsprogramme der Zoos können Menschen für den Erhalt der Artenvielfalt gewinnen.“ (Autor: Sebastian Rohling)
Quelle: https://www.allwetterzoo.de/de/Ueber-den-Zoo/News/news_210602-wwf-leopard/
(12.08.2021, 08:51)
W. Dreier:   Von einem Video zu Tieren der Südphilippinen: In Davao , der Haupstadt von Mindanao (Südinsel) gibt es in einer Zuchtstation von Affenadlern bisher 28 groß gewordene Vögel.
(10.08.2021, 21:41)
W. Dreier:   Nun, wenn ich richtig gelesen habe, existieren also 12 Embryonen der ``Nördlichen - bleibt also zu hoffen, dass die künftigen südlichen ``Ammenmütter`` erfolgreicher nach dem Transfer sein werden als eine Nashornkuh in Chorzow. ``Nebenbei`` sind ja bezüglich der Technik des Embryotransfers sie Wissenschaftler in San Diego und Cincinnati am Werke - wenn auch das Hauptaugenmerk die Sumatranashörner erhalten. Zumindest ist anzuerkennen, dass sie dem IZW (wenn auch vor 15 Jahren) Spermien des letzten nördlichen SD-Nashornbullen übereignet haben - ansonsten ist das eher Konkurrenz als gemeinsames Handeln ,d.h. Austausch der Techniken. Den SD -Leuten ist wenigstens vor2-3 Jahren die künstliche Spermienübertragung bei den Südlichen mit Austragung von 2 Kälbern gelungen.
(30.07.2021, 15:07)
cajun:   Ein Statement aus Nürnberg zum vorherigen Posting
"Mexiko beschleunigt die Ausrottung des Vaquitas
Am Samstag, 24. Juli 2021, wird weltweit der internationale Vaquita-Tag begangen, um mit Veranstaltungen und Videobotschaften auf die kritische Situation des Kalifornischen Schweinswals als das bedrohteste Meeressäugetier der Welt aufmerksam zu machen. Der Vaquita (Phocoena sinus) kommt nur im Golf von Kalifornien vor Mexiko vor. Dort und damit weltweit gibt es noch etwa zehn Exemplare. Der Tiergarten der Stadt Nürnberg ist zusammen mit der im Tiergarten ansässigen Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e.V. und dem Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. seit 2017 Teil einer internationalen Kampagne zur Rettung des Vaquitas. Durch einen aktuellen Beschluss des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador, die Schutzzone für den Vaquita zu lockern, nimmt die Bedrohung des Vaquitas massiv zu. Denn die größte Bedrohung für den kleinsten Wal ist die Fischerei. Diese war bis Mitte Juli 2021 für den gesamten Lebensraum des Vaquitas verboten. Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz im Tiergarten Nürnberg und Vorsitzender von Yaqu Pacha e.V., appelliert an die mexikanische
Regierung, die Entscheidung zur Genehmigung der Fischerei wieder rückgängig zu machen: „Diese Entscheidung wird nicht nur den Vaquita vernichten, sondern das gesamte Ökosystem im Golf von Kalifornien.“ Stirbt der Vaquita aus, ist bereits die zweite Delphinart in diesem Jahrtausend für immer von der Erde verschwunden. 2007 ist der Chinesische Flussdelphin Baji ausgestorben. Weitere Informationen online unter: · Der Appell von Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz im Tiergarten Nürnberg und Vorsitzender von Yaqu Pacha e.V., an die mexikanische Regierung: www.youtube.com/watch?v=Qs7wLPYDQA8 · Zum internationalen Vaquita-Tag: https://vivavaquita.org/ · Zum Artenschutzprojekt des Tiergartens für den Vaquita:
www.forschen-handeln-erhalten.de/vaquita/
Quelle: Pressemitteilung des Zoos
(27.07.2021, 15:44)
cajun:   Keine guten Neuigkeiten vom Vaquita

Mexico announces new plan to protect near-extinct porpoise

Conservationists believe there are only 10 vaquita porpoises left alive.

The Mexican government on Wednesday announced new measures that it said were aimed at saving the critically endangered vaquita porpoise, the world's rarest marine mammal.

Authorities said the objective was to improve surveillance and supervision of fishing in the northern Gulf of California—the only place in the world where the vaquita is found.

Potential actions include the partial or total closure of a vaquita sanctuary in the Gulf to fishing boats for up to one month, the National Aquaculture and Fisheries Commission said.

But that will only happen if more than 60 unauthorized vessels are seen in the sanctuary's core "zero tolerance area" in a single day, according to the regulations published in Mexico's official gazette.

Otherwise the authorities will pursue a policy of monitoring, surveillance and deterrence—a reflection of the difficulties they have faced enforcing a ban on commercial fishing in the heart of the refuge.

Conservationists have been involved in a number of violent confrontations with fishermen while working with Mexican authorities to remove illegal nets.

Mexico has long faced pressure to do more to protect the vaquita, the world's smallest porpoise, known as the "panda of the sea" for the distinctive black circles around its eyes.

According to conservationists, there are believed to be only 10 vaquitas left.

The porpoise has been decimated by gillnets—which in theory are banned in the upper Gulf of California—used to fish for another species, the endangered totoaba fish.

The totoaba's swim bladder is considered a delicacy in China, and can fetch tens of thousands of dollars on the black market.

Mexico's announcement came days after the UNESCO World Heritage Center expressed concern that the vaquita was in danger of disappearing forever unless "decisive action" is taken.

The Gulf of California's islands and protected areas became a UNESCO World Heritage site in 2005.

Their state of conservation is due to be reviewed later this month at the 44th session of the World Heritage Committee.
Quelle: https://phys.org/news/2021-07-mexico-near-extinct-porpoise.html?fbclid=IwAR3lGotE68QuMNrHPGghl9nslkbEV7atJ_R7JP3dHuxP74VPHFb13xgfYjc
(23.07.2021, 15:07)
cajun:   Ich fand keinen passenderen Thread als diesen, um die Meldung einzustellen. Wohlgemerkt der Vogel sitzt nicht etwas auf einem großen Friedhof oder in einer Parkanlage sondern an einer Häuserzeile auf einem Balkon! (Foto im Artikel) Es ist schon erstaunlich welches Potential Tierarten haben, sich alternative Lebensräume zu erschließen. WENN man sie denn lässt! (Ein Alpenwolf hat neulich sogar Köln besucht und ein paar Schafe auf den Rheinwiesen "mitgehen lassen".) Hier haben wir es allerdings mit einer Eule zu tun, die ggf. überquellende Ratten- und Taubenpopulationen in Schach halten könnte.
Nicht zuletzt Zoos waren am Comeback des Uhus beteiligt, da in den 70iger/ 80iger Jahren Vögel aus Zoonachzuchten ausgewildert wurden (nicht immer die passenden Unterarten). Meistens in abgelegene Mittelgebirgsregionen. Vielleicht hätte man sie damals bereits einfach direkt "vor Ort" entlassen sollen. Anscheinend sind sie genauso adaptiv wie z.B. die eingebürgerten Halsbandsitiche o.ä. Exoten.
Uhu-Sichtung in Mainzer Neustadt
"Corona hat auch sein Gutes: Die Natur erholt sich ein wenig. Die Bienen kommen zurück und die Tiere in die Stadt. Selbst sonst scheue Vogelarten wie Uhus sind wieder mitten unter uns, wie dieser hier in der Frauenlobstraße / Ecke Gartenfeldplatz. Er ist etwa 70 cm groß und hat eine Spannweite von 1,50 m. Auf dem Balkon des Fotografen richtet er regelmäßig sein Gemetzel an aus Taubenfilet und Rattenspeck. Lecker.
Der Uhu gehört übrigens zur Ordnung der Eulen, was insofern interessant ist, dass die Eule sich wiederum im Wappen der Neustadt wiederfindet, denn die Neustadt war früher römisches Siedlungsgebiet. Die Eule ist also eine Figur, die sich auch auf der Jupitersäule findet, die als Nachbildung auf dem Ernst-Ludwig-Platz steht. Der damalige Landesarchäologe Dr. Rupprecht empfahl die Integration der Eule in das Neustadt-Signet, um auf diesem Weg den Bogen über die in der Nähe des Sömmerringplatzes gefundene Jupitersäule einen Hinweis auf das römische Siedlungsgebiet zu geben. Laut Rupprecht war die Eule in der römischen Mythologie das Symbol für Glück, Weisheit und Klugheit – alles zufällig auch Eigenschaften der Bewohner der Neustadt, neben Wohlstand und Schönheit natürlich.
Der Uhu ist jedenfalls etwas Besonderes – und dazu die größte Eulenart der Erde. Normalerweise begibt er sich nicht zu sehr unter Menschen, in Einzelfällen kommt es aber schon mal zur Besiedlung von Städten und Ballungsgebieten. So brüten Uhus inzwischen auch in Hamburg und Helsinki. Das typische Jagdrevier bzw. Streifgebiet umfasst im Durchschnitt jedoch eine Größe von 40 Quadratkilometern. Der Uhu nistet dabei gerne in Felswänden und Nischen und denkt, hier in Mainz wäre er vor der grauen Hauswand gut getarnt – ist er aber nicht, weil er vergisst, dass er von der Seite gar nicht mehr getarnt aussieht, sondern mehr als gut sichtbar ist von den dortigen Bewohnern, die stolz auf ihren Uhu sind. Groß rumgesprochen hat er sich bisher jedenfalls noch nicht… Möge er der Stadt lange erhalten bleiben."
Quelle: https://sensor-magazin.de/uhu-sichtung-in-mainzer-neustadt/
(25.06.2021, 08:55)
W. Dreier:   Beim Suchen nach anderen Daten fand ich in einem ``Jahresbeitrag`` des Omani Mammal Breeding Centre von 2016 Zahlen zum arabischen Leoparden in Gefangenschaft:
- Al Nakhlen Estate: 5; Al Bustan: 5; Al Ain Zoo: 1; Abu Dhabi: 1 (beides Kater); Oman. 2,2; Taif (Saudi-Zuchtzentrum) 9; Saana Zoo (Jemen) 4; Taiz Zoo 20 (Jemen, ?unbestimmt) und Zuchtzentrum Sharya: !! 30

Bild aus Al Ain anbei von 2009
(09.06.2021, 16:32)
W. Dreier:   Auf der Galapagos-Insel Fernandina ist laut ``Berliner Zeitung`` eine als ausgerottet betrachtet Riesenschildkröte in einem weiblichen Exemplar entdeckt worden. Bestimmung durch genetischen Test mit Materialien eines musealen Männchens
(31.05.2021, 16:10)
cajun:   Interessant, das man nun auch "unscheinbarere Tierarten in großen Naturschutzorganisationen ins Visier nimmt.
WWF Russland wird beim Schutz der Schneeschafe des Naturparks "Vulkane Kamtschatkas" helfen
Der World Wildlife Fund hat einen Zuschuss für den Schutz und die Überwachung der Schneeschafpopulation in den fünf Schutzgebieten des Naturparks "Vulkane Kamtschatkas bereitgestellt, teilte der Pressedienst des Parks der Agentur "KAMTSCHATKA-INFORM" mit. Laut Wissenschaftlern kann die maximale Anzahl von Schneeschafen in der Region Kamtschatka 15.000 bis 16.000 Individuen erreichen. In den letzten drei Jahrzehnten ist die Population jedoch schnell und stetig zurückgegangen, hauptsächlich aufgrund nicht nachhaltiger Praktiken bei der Jagd und Wilderei von Trophäen. Mit einem von der Stiftung gewährten Zuschuss planen die Forscher, bereits 2021 Zählungen an Land und im Meer durchzuführen, Karten der Gebiete der Kamtschatka-Schneeschafe auf der Halbinsel zu erstellen und durch die Installation von Kamerafallen eine systematische Überwachung der Einschätzung der Population einzurichten. Forschung ist jedoch nur ein Teil der Arbeit zur Arterhaltung, die ohne geeignete Schutzmaßnahmen unwirksam wäre. In der "Beschreibung des Landes Kamtschatka" finden sich Hinweise auf das Schneeschaf. Stepan Krascheninnikow nannte es Steinschaf, und Georg Steller nannte es Musimon. Zum ersten Mal wurde das Schneeschaf als Art 1829 anhand eines Exemplars beschrieben, das während der dritten Weltumseglung mit der Expedition von Kapitän Otto von Kotzebue an der Küste der Halbinsel erlegt wurde. Das Schneeschaf ist ein großes Tier, aber es ist kleiner als andere Arten von Huftieren Kamtschatkas - Elche und wilde Rentiere.
[Stepan Krascheninnikow: Описании Земли Камчатки (Beschreibung des Landes Kamtschatka), 2 Bd., Sankt Petersburg 1755; Georg Wilhelm Steller: Beschreibung von dem Lande Kamtschatka. Jakutsk 1737. Siehe Wikipedia-Artikel zu Stepan Petrowitsch Krascheninnikow und Georg Wilhelm Steller - d. Üb.]
Quelle und Übersetzung : Zoopresseschau
(20.05.2021, 17:56)
W. Dreier:   die 2. Station
(03.05.2021, 17:56)
W. Dreier:   Habe mir den Jahresbericht 2019 von Talarak angeschaut: hier 2 Zuchtstationen und deren Bestände
(03.05.2021, 17:56)
cajun:   Eine sehr umfassende Meldung aus Kasachstan. Neben Huftieren rücken zwei dort ausgerottete Raubtiere wieder in den Fokus. Leopard und Tiger. Da darf man gespannt sein, ob man die alten Habitate wirklich so restaurieren und schützen kann, dass sich gerade Tiger wieder etablieren.
russian.eurasianet.org – 7. Apr. 2021
Kasachstan verstärkt den Schutz seltener Tiere
Das geschieht in der Hoffnung auf Wiedergeburt und Wiederansiedlung von Populationen Vorderasiatischer Leoparden, Przewalskipferde und Tiger. Kasachstan ergänzte seine Rote Liste mit neuen Arten: eingetragen wurden Vorderasiatischer Leopard, Przewalskipferd und sogar der Tiger. Jetzt ist die Jagd auf sie eine Straftat. In Kasachstan gibt es nur unbedeutende Populationen des Przewalskipferdes und des Vorderasiatischen Leoparden. Darüber hinaus berichtete das Ministerium für Ökologie, Geologie und natürliche Ressourcen der Republik Kasachstan, dass "ein Programm zur Wiederansiedlung des Tigers in der Balchasch-Region entwickelt wurde, das für 15 Jahre ausgelegt ist", einschließlich "Vorbereitung von Lebensräumen und Freisetzung" von Tigern in die Natur und Überwachung des Erfolgs des Programms." Der Vorderasiatische Leopard ist ein äußerst seltenes Tier, das im Westen Kasachstans angetroffen wird. Saken Dildachmet, Sprecher des Komitees für Forstwirtschaft und Wildtiere, erwähnte im März letzten Jahres, wie selten ein Leopard vor das Objektiv von Kamerafallen gerät. "Bis heute, seit 2000, sind in Kasachstan vier Fälle von Beobachtungen Vorderasiatischer Leoparden zuverlässig bekannt, darunter drei auf dem Ustjurt-Plateau im Gebiet Mangghystau", sagte er der Nachrichtenagentur "Kasinform". Das erste Mal registrierten Kamerafallen die Anwesenheit eines Leoparden im Jahr 2018. Laut Dildachmet könnte das Auftauchen von Leoparden zusammenhängen mit Einwanderungen aus dem benachbarten Turkmenistan. Nach Einschätzung der kasachstanischen Umweltbehörde dürfte die weltweite Population des Vorderasiatischen Leoparden 1.300 Tiere nicht überschreiten. (Übrigens stand das Ustjurt-Plateau kürzlich aus einem anderen Grund im Rampenlicht: Umweltschützer versuchen - bisher meist erfolglos - den Bau eines Luxuskurorts an einem der berühmtesten Orte der Region zu verhindern). Der Turantiger aber ist in Kasachstan nicht mehr zu finden. Diese Art wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vollständig ausgerottet. Im November berichtete [*] die staatliche Zeitung The Astana Times, dass das Ministerium für Ökologie, Geologie und natürliche Ressourcen einem Projekt zur Rückführung des Tigers (einer anderen Unterart) in die Balchasch-Region - das Gebiet des Balchasch-Sees und des Deltas des Flusses Ili im Osten des Landes an der Grenze zu China den letzten Schliff gegeben habe. Nach dem Plan wird eine Population von bis zu 200 Tigern unter natürlichen Bedingungen eine Fläche von über 10.000 Quadratkilometern bewohnen. Przewalskipferde sind eine weitere Art, die im letzten Jahrhundert in Kasachstan ausgerottet wurde. Es wird angenommen, dass die letzten wirklich wilden Vertreter dieser Art Ende der 1960er Jahre verschwunden sind. Im Altyn-Emel-Nationalpark werden Anstrengungen unternommen, um die Wildpferdepopulation wiederherzustellen. Im Jahr 2003 wurden acht Zuchttiere aus dem Münchner Zoo hierher gebracht. Es wurde jedoch kein besonderer Erfolg erzielt: Ab 2018 befanden sich nur noch 13 Przewalskipferde im Nationalpark. (Autor der Quelle: Almas Kumenow)
[* Siehe Kazakhstan Finalizes Plan to Restore Native Turanian Tigers In Ile-Balkhash Region. By Aidana Yergaliyeva in Nation on 6 November 2020]
Quelle und Übersetzung: Zoopresseschau
(22.04.2021, 18:31)
W. Dreier:   ``Eigentlich`` wollte ich nachschauen, ob es schon einen neuen Jahresbericht zum Tierbestand der EARAZA gibt. Man ``baut noch zusammen``. Ich fand zwar etwas vom 1.1.2020 für 2019, bin mir aber nicht sicher, ob ich einige Daten des Jahres hier nicht schon einstellte:
- Riesenseeadler: 120 Haltungen, 177, 191, 24. Wenn bedenkt , dass es vor ca 50 Jahren nur etwa 10-15 Vögel in Zoos gab!
- Im Syr-Darja (Fluß zum Aral``see``) wurde mit Hilfe amerikanischer Forscher nach einem fast ausgestorbenen Schaufelstör ´´gefahndet`` - leider ohne Erfolg
- 2019 gab es in zoolog. Haltungen 60, 51 Amurleoparden im EEP - gegenüber 20 Tieren im Jahr 1980
- hier schon partiell berichtet: in dem Halb-Reservat Orenburg (Nähe Ural) wurden 2018 36 Przewalski-Pferde ausgesetzt (12,24), erste Geburten fanden statt. Ziel ist eine Zahl von 100-150 Tieren um 2030. Man sucht nach weiteren Halbreservaten - u.a. in Transbaikalien

Und in der ``Berliner Zeitung``: Bei einer Zählung in Nepal kam man auf über 700 Panzernashörner
(22.04.2021, 17:52)
cajun:   Schöne Nachrichten für den Artenschutz abseits von Panda, Gorilla und Elefant...

Drie natuurbeschermers verslaan 471 anderen en winnen internationaal gerenommeerde prijs
Drei Naturschützer setzten sich gegen 471 andere durch und gewinnen international renommierte Preise
Die drei Gewinner des renommierten Naturschutzpreises Future For Nature Award 2021 wurden bekannt gegeben. Am Freitag, dem 21. Mai 2021, erhalten Karolina Araya Sandoval (Chile), Monica Torres (Guatemala) und Mohsen Rezaie-Atagholipour (Iran) diesen Preis und 50.000 Euro pro Gewinner während des Future For Nature Award Event. In der Vergangenheit wurde der Preis u.a. von Ikonen wie Sir David Attenborough, Jane Goodall, Frans de Waal und Doutzen Kroes verliehen.
Talentierte Naturschützer aus Chile, Guatemala und dem Iran
Die Chilenin Karolina Araya Sandoval (34 Jahre) macht große Schritte beim Schutz von Chiles kleinster Vogelart, der Aricaelfe. Sie hat kürzlich neue Brutstätten dieser gefährdeten Art entdeckt und schafft mit ihrer Stiftung Picaflor de Arica durch die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung ein Bewusstsein für diesen besonderen Kolibri. Sie tut alles, um das letzte Stück Lebensraum der Aricaelfe zu schützen.
Der Iraner Mohsen Rezaie-Atagholipour (35 Jahre) arbeitet hart daran, Meerestiere in einem Land mit einer herausfordernden politischen Landschaft und einer anhaltenden wirtschaftlichen Depression zu schützen. Seine unermüdlichen Bemühungen haben zu Irans erstem Projekt zum Schutz von Haien und Rochen geführt. Mohsens Hauptziel ist es, die Anzahl der Rochen und Haie als Beifang zu verringern, indem den Fischern praktische Lösungen und Schulungen angeboten werden.
Die Guatemaltekin Monica Torres (32 Jahre) hat die lange ausgestorben geglaubte Campbells Alligatorschleiche [Baumschleiche Abronia campbelli; en: Campbell's Alligator Lizard – d. Üb.] wiederentdeckt und ihre Karriere seitdem dem Schutz dieser Eidechse und ihres Lebensraums gewidmet. Sie überzeugt die Bauern von der Bedeutung der Wiederaufforstung, arbeitet mit den Einheimischen zusammen, um die Natur wiederherzustellen, und hat parallel dazu fast 300 Echsen wieder in ihre natürliche Umgebung angesiedelt.
Inspirierendes virtuelles Award-Event
Diese drei Helden für die Natur erhalten ihren Preis am 21. Mai 2021 während des Future For Nature Award. Die Future For Nature Awards werden dieses Jahr zum vierzehnten Mal in Folge verliehen. Genau wie im letzten Jahr wird es ein virtuelles Ereignis sein, das es uns ermöglicht, Menschen auf der ganzen Welt zu inspirieren und zu verbinden.
Inter) nationale Prominente unterstützen die Arbeit von Future For Nature
Der international anerkannte Naturschutzpreis wurde in der Vergangenheit von Ikonen wie Sir David Attenborough, Jane Goodall, Frans de Waal und Doutzen Kroes vergeben. Während der zehnten Ausgabe war Seine Königliche Hoheit König Willem-Alexander Ehrengast. Dieses Jahr werden die Preise vom weltberühmten niederländischen Naturfotografen Frans Lanting vergeben.
Niederländische Gewinner des Future For Nature Award
Mit diesen 3 neuen Gewinnern zählt die Future For Nature Familie 42 Gewinner, die in allen entlegenen Ecken der Welt arbeiten. Unter ihnen einige Niederländer:
• Michiel Hötte (2008), für seine wunderbare Arbeit zum Schutz des vom Aussterben bedrohten Amurleoparden und des Sibirischen Tigers.
• Maggie Muurmans (2009) für ihr enormes Engagement für Meeresschildkröten in Südamerika und Asien. Inzwischen setzt sie sich ebenso leidenschaftlich von Australien aus für die Ozeane ein.
• Els van Lavieren (2010), für den Schutz von Berberaffen in Marokko. Els hat inzwischen eine neue Mission: den illegalen Handel mit Wildtieren zu bekämpfen und die Meere in Suriname zu schützen.
• Wietse van der Werf (2016), unter anderem für seine einzigartige Vorgehensweise gegen illegale Fischerei im Mittelmeerraum. Wietses aktuelles Projekt ist der Sea Ranger Service, mit dem er zusammen mit (teilweise benachteiligten) jungen Menschen die Nordsee schützt.
• Tjalle Boorsma (2020), für sein Engagement für den Schutz der letzten Exemplare des Blaulatzaras und ihres Lebensraums in Bolivien.

Quelle: https://www.burgerszoo.nl/nieuws/2021/03/ffn-award-2021 Übersetzung Zoopresseschau
(18.04.2021, 12:47)
W. Dreier:   Ich erhielt gerade eine Anfrage, ob jemand Personen kennen würde, die möglicherweise eine Höhlenschabe (Simandoa conserfarium) halten könnte. In der Natur (eine Höhle in Guinea) ist sie ausgerottet, soll aber in Privatsammlungen noch existieren. Kennt jemand einen derartigen Privathalter? Ein Bild/Bilder werden benötigt (die ich allerdings im Metz fand)
(10.04.2021, 10:21)
W. Dreier:   Hmm: und im Bericht von @cajun zählte man 352 : 347 zu 352, also eine Fehlerquote um 1 %
(08.04.2021, 10:55)
W. Dreier:   In der ``Berliner Zeitung``: Die diesjährige Zählung der Großtrappe erbrachte den Nachweis von 347 Vögeln, einige wenige mehr als 2020.
(08.04.2021, 10:50)
cajun:   "DNA-Testoffensive gegen illegalen Tigerhandel
Thailand k?ndigt DNA-Tests f?r 1.500 Tiger an. / Erste Tigerfarm geschlossen. Das thail?ndische Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation hat mit sofortiger Wirkung der Tigerfarm Mukda Tiger Park & ??Farm in der Provinz Mukdahan die Gesch?ftslizenz entzogen. Zudem k?ndigte der Leiter der Beh?rde eine DNA-Testoffensive gegen den illegalen Tigerhandel an. Es sollen bei 1.500 Tigern in 39 Tigerfarmen im ganzen Land Herkunftskontrollen durchf?hrt werden, um den illegalen Handel mit den bedrohten Gro?katzen zu erschweren. Bei DNA-Tests in der Mukda Tigerfarm war herausgekommen, dass zwei Jungtiere nicht, wie der Parkbetreiber behauptete, von ihren Eltern abstammten. Die beiden Tiere gelten daher laut den zust?ndigen Beh?rden als ?eingeschmuggelt?. Gegen den Betreiber der Anlage wurde Anklage erhoben. Laut Einsch?tzung der Naturschutzorganisation WWF k?nnte es sich bei den jungen Tigern sogar um Wildf?nge handeln. ?Die Ank?ndigung Thailands ist ein wichtiger Schritt gegen den professionellen Schmuggel mit Tigern in Asien und weltweit. Den Farmen kommt dabei eine Schl?sselfunktion zu. Sie befeuern mit ihrer Zucht den illegalen Handel?, so Kathrin Samson, Leiterin des Fachbereichs Asien und Tiger-Koordinatorin beim WWF Deutschland. ?Eine DNA-Testoffensive wie sie Thailand nun angek?ndigt hat, kann nun endlich Licht ins Dunkel bringen und illegale Gesch?ftspraktiken offenlegen. Es bleibt zu hoffen, dass auch andere L?nder in S?dostasien wie Laos, Vietnam oder Kambodscha und vor allem auch China dem Beispiel Thailands folgen werden.? Obwohl das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES den Handel mit Tigern streng verbietet, floriert das illegale Gesch?ft mit Tigerteilen und -produkten. Die starke Nachfrage heizt die Wilderei massiv an: Jede Woche werden im Durchschnitt mindestens zwei Tiger gewildert. Das zeigt eine Studie der Artenschutzorganisation TRAFFIC, die zwischen den Jahren 2000 und 2018 beschlagnahmte Tigerteile von insgesamt 2.400 Tigern ausgewertet hat. Zus?tzlich angeheizt wird die enorme Nachfrage wiederum durch die Tigerfarmen. Etwa 8.000 Tiger werden derzeit in diesen Zuchtanstalten gehalten ? das sind doppelt so viele wie in freier Wildbahn. ?Vordergr?ndig geben sich die Farmen als Tiger-Streichel-Zoos aus und erfreuen sich gro?er Beliebtheit bei vielen Touristen. Doch w?hrend ?ffentlich Tiger-Selfies gemacht werden, gibt es konkrete Hinweise darauf, dass hinter den Kulissen die Tiere geschlachtet und in den illegalen Handel eingespeist werden?, warnt Samson. Der WWF fordert daher die schrittweise Schlie?ung der Farmen. Touristen sollten wiederum dubiose Tier- und Freizeitparks nicht besuchen, so die Empfehlung des WWF."
Quelle: Pressemitteilung des WWF
(15.03.2021, 13:35)
cajun:   Und "kehren wir auch mal vor der eigenen Haustür":

Ergebnisse der zweiten Winter-Synchronzählung der Großtrappe in Mitteleuropa vom 17. und 18. Jänner 2021 im Rahmen des LIFE Projektes ?Großtrappe? liegen nun vor:
Seit vielen Jahren werden die Bestände der Großtrappe in Mitteleuropa im Winter von den Trappenspezialisten erfasst. 2017 gelang es erstmalig in allen 7 Ländern (Deutschland, Österreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechien und Ungarn), mit potenziellen Brutvorkommen der Großtrappe, am selben Tag zu zählen. Dabei wurden 1.751 Großtrappen erfasst, wobei im ostpannonischen Teil nur ca. 69 % der Individuen an diesem Tag erfasst werden konnten, und nicht die sonst üblichen 90 bis 95 %. In den Jahren 2018 bis 2020 gelang es trotz mehrfacher Bemühungen nicht in allen Ländern Synchronzählungen umzusetzen. Grund dafür waren die zumeist milden Winter und die dadurch unbefahrbaren Erdwege, die eine Zählung der ostpannonischen Population zumeist verhinderten.
Im Jahr 2021 wurde deshalb der Zeitraum der Zählperiode deutlich verlängert, um zumindest 90 % der tatsächlich vorkommenden Individuen in ganz Mitteleuropa erfassen zu können. Die Zählung wurde hauptsächlich am 17. und 18. Jänner durchgeführt, aber auch weitere Ergebnisse vom 11. bis zum 24. Jänner 2021 wurden mit ausgewertet.
Die Ergebnisse der Synchronzählungen im Winter zeigen, dass die Population der Großtrappe in Mitteleuropa in den letzten 4 Jahren (2017 ? 2021) um ca. 22 % angestiegen ist. Den stärksten relativen Zuwachs gab es bei der deutschen Population, diese ist um ca. 59 % (von 221 auf 352 Individuen) angestiegen. Die westpannonische Population ist um ca. 34 % angewachsen (von 463 auf 620 Individuen) und bei der ostpannonischen Population dürfte es einen realen Anstieg um ca. 16 % gegeben haben, von geschätzt 1.388 (am Zähltag selbst konnten nur 1.067 Großtrappen gezählt werden) auf 1.553 Individuen.

Erfreulicherweise zeigen die Schutzbemühungen in beinahe allen mitteleuropäischen Ländern mit Großtrappen-Vorkommen bereits kurzfristig Erfolge. Durch die Maßnahmen zur Reduzierung von Kollisionen an Stromleitungen im Rahmen des LIFE Projektes ?Großtrappe? ist vor allem mittel- und langfristig mit einem weiteren Anstieg der Population zu rechnen. Wie stark die drei Teil-Populationen tatsächlich ansteigen werden, hängt in erster Linie von der Qualität des Lebensraums ab, somit vor allem von landwirtschaftlichen Maßnahmen, aber selbstverständlich auch von den Beständen der Prädatoren z.B. Rotfuchs, Marderhund, Seeadler und Kaiseradler.
Quelle: https://www.grosstrappe.at/de/aktuelles/grosstrappenvideos/grosstrappenvideos-detail/ergebnisse-der-zweiten-winter-synchronzaehlung-der-grosstrappe-in-mitteleuropa-vom-17-und-18-jaenner-2021.html
(09.02.2021, 17:50)
cajun:   Der Krüger- Park hatte immer einen guten Nashornbestand, war aber Hot Spot der Wilderei gerade in grenznahen und touristisch wenig erschlossenen Gebieten im nördlichen Teil in den letzten Jahren. Ein Rückgang der Bestände um 70 Prozent ist schon katastrophal....
Ob die Lösung, wie unten angeben "mehr vom Gleichen ist",,,, ?! Sehr fraglich.

Nashorn-Wilderei geht zurück
33% weniger gewilderter Nashörner in Südafrika / Krüger-Nationalpark meldet trotzdem starken Rückgang seiner Nashornpopulationen. Zu den aktuellen Wilderei- und Bestands-Zahlen aus Südafrika erklärt Katharina Trump, Artenschutzreferentin und Anti-Wilderei-Expertin beim WWF Deutschland: ?Es ist eine gute Nachricht, dass die Zahl der durch Wilderei verlorenen Nashörner in Südafrika im letzten Jahr um 33% gesunken ist. Sicherlich haben in 2020 auch Corona und der Lockdown im Land zu dieser Entwicklung beigetragen. In den vergangenen sechs Jahren sind die Wildereizahlen konstant rückläufig. Wie prekär die Situation dennoch ist und welche langfristigen Auswirkungen solche Einschnitte für die Bestände haben, zeigen jedoch die Entwicklungen im Krüger Nationalpark, der in den vergangenen zehn Jahren fast 70 % seiner Nashörner verloren hat. Das ist ein dramatischer Verlust, der sich aus einem gefährlichen Zusammenspiel von Dürreperioden und dem hohen Wildereidruck ergeben hat. Um die Nashorn-Wilderei zu stoppen, müssen wir die Faktoren angehen, die Wilderei und illegalen Artenhandel begünstigen. Dazu ist neben dem Schutz der verbliebenen Nashornbestände die Reduktion der Nachfrage in asiatischen Abnehmerländern notwendig. Gleichzeitig müssen wir die Rahmenbedingungen ändern, von denen bekannt ist, dass sie kriminelles Verhalten auf lokaler Ebene fördern, wie etwa ein hohes Maß an sozialer Ungleichheit und mangelnde ökonomische Perspektiven.?
Pressemeldung des WWF
(09.02.2021, 17:44)
Liz Thieme:   Ach Mist, doch den falschen Thread offen gehabt.... bitte bei den Jaguaren gucken und kommentieren.
(03.02.2021, 18:27)
Liz Thieme:   Damit ich nicht so viel Arbeit habe, zitiere ich mich mal selber:

Bevor die ersten Genuntersuchungen durchgeführt wurden, entwickelten die Wissenschaftler die Systematik nur anhand von morphologischen und geografischen Merkmalen. Diese Untersuchungen ergaben für die Familie der Katzen vier Gattungen (Acinonyx, Felis, Neofelis und Panthera) (Nowak & Paradiso, 1983). Spätere genetische Untersuchungen teilten dann die Felidae in acht Untergruppen auf: die Ozelot-Linie, die Hauskatzen-Linie, die Großkatzen-Gattung, die Puma-Gruppe, die Luchs-Gattung, die Asiatische Leopardkatzen-Gruppe, die Karakal-Gruppe und die Asiatische Goldkatzen-Gruppe (Johnson & O?Brien, 1997). Als Art passt der Jaguar in beide Einteilungen. Soweit ist die Systematik einfach.
Die Unterarten-Systematik ist jedoch umso komplizierter bzw. umstrittener.
Bis in die 1930er gab es viele Untersuchungen, aus denen über zwanzig vermeintliche Unterarten resultierten. Die Basis für die jüngsten Forschungen legte Pocock 1939, indem er die morphologischen Unterschiede von Schädeln untersuchte. In seinen Ergebnissen stellte er klar, dass einige vorherige Unterarten ein und dieselbe sein müssen. Am Ende legte Pocock eine Liste von acht Unterarten fest (Pocock, 1939). (Karte hier)
Mitte der 1990er untersuchte Larson Pococks Daten und zusätzlich weitere Schädel, deren geografische Herkunft bekannt war. Sie kam zu dem Ergebnis, dass es Unterschiede von Nord nach Süd gab, aber dass es mehr Variationen innerhalb Pococks Unterarten gibt als zwischen ihnen (Larson, 1997).
Eine große Wende kam fünfzig Jahre nach Pococks Ergebnissen. Seymour nahm die Studie von Pocock noch einmal unter die Lupe. Pocock hatte seine eigenen Untersuchungen kommentiert, da ihm teilweise nicht genügend Material für eine kritische Auswertung vorgelegen hatte. Seymore sagt, dass die Kommentare von Pocock implizieren würden, dass einige vorherige Bezeichnungen Synonyme für andere seien. Streiche man alle Synonyme, so blieben nur drei Unterarten übrig (Seymour, 1989). (Karte folgend 1)

Für spätere (mitochondrial)genetische Untersuchungen von Eizirik standen nur 44 Individuen mit unterschiedlicher geografischer Herkunft zur Verfügung. Je nach Untersuchungsmethode kamen hier verschiedene Ergebnisse heraus. Zum einen ergab eine phylogenetische Analyse, dass die mitochondriale DNA (mtDNA) kaum die Existenz von wirklichen phylogeografischen (stammesgeschichtlichen und geografischen) Einheiten unterstützt. Solch deutliche Anzeichen zeigte hier nur die Gruppe, die aus dem südlichen Südamerika stammte. Bei einer weiteren mtDNA-Untersuchung konnten jedoch zwei phylogeografische Hauptgruppen unterschieden werden. So lässt sich der Norden vom Süden trennen, vielleicht durch den Amazonas. Eine weitere regionale Unterteilung im nördlichen Bereich kann vermutet werden.
Neben der mitochondrialen DNA wurden auch Mikrosatelliten in der DNA analysiert. Diese Ergebnisse unterstützen mindestens drei oder vier unvollständig isolierte phylogeografische Gruppen (1. Mexiko und Guatemala, 2. südliches Mittelamerika, 3. nördliches Südamerika (nördlich des Amazonas), 4. südliches Südamerika (südlich des Amazonas)). Interessanterweise scheint der Amazonas bei Weibchen eine größere Bedeutung als Grenze zu haben als bei Männchen, worauf die mtDNA schließen ließ (Eizirik, et al., 2001). Diese geschlechtlichen Unterschiede zeigen sich auch in allgemeinen Beobachtungen von Felinen, bei denen die Weibchen eine größere Ortstreue zeigten als Männchen (Kitcher, 1998) (de Oliveira, 1994). Im ?Handbook of the Mammals of the World, Vol. 1, 2009? werden neun Unterarten gelistet (Wilson & Mittermeier, 2009). (Karte folgend 2)
Ruiz-García und Kollegen untersuchten bei 248 Individuen mit Hilfe von 12 Mikrosatelliten Loki und drei mtDNA-Genen die möglichen Unterschiede, allerdings konnten keine phylogeografischen Strukturen gefunden wurden.
Auf Basis dessen hat sich die Cat Specialist Group der IUCN dafür entschieden den Jaguar als monotypisch zu führen.




Zu der Frage der Populationsdichte je Unterart bzw. je theoretisch möglicher Unterart kann ich daher auch für die Natur nichts sagen. Die IUCN ist bei den meisten Tieren nicht auf dem aktuellen Stand. Um einen Überblick zu erhalten, sollte man jedoch nur eine Quelle nutzen.
Ich zitiere im Folgenden daher trotzdem die IUCN:

Historische Bewertung der Überlebensfähigkeit von Jaguar
Hohe Überlebenschance: Sanderson et al. (2002) schätzten, dass Populationen in 70% des Jaguar-Gebiets (über 6 Millionen km²) eine hohe Überlebenswahrscheinlichkeit hatten. Der größte Teil dieses Gebiets besteht aus dem Regenwald des Amazonasbeckens und angrenzenden Gebieten des Pantanal und des Gran Chaco (Torres et al. 2007). Andere von Sanderson et al. (2002) berücksichtige Gebiete, scheinen eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine langfristige Jaguar-Persistenz zu haben, inkl. tropische feuchte Tieflandwälder in Mesoamerika (die Selva Maya von Guatemala, Mexiko und Belize) und einen schmalen Streifen des Choco-Darien von Panama und Kolumbien nach Nordhonduras.

Mittlere Überlebenschance: Sanderson et al. (2002) schätzten, dass Jaguar-Populationen in 18% der Jaguar-Reichweite (1,6 Millionen km²) eine mittlere Überlebenswahrscheinlichkeit hatten. Diese Gebiete grenzen im Allgemeinen an Gebiete mit hoher Überlebenswahrscheinlichkeit an und umfassen einen großen Teil des nördlichen Cerrado, den größten Teil der venezolanischen und kolumbianischen Llanos sowie den nördlichen Teil Kolumbiens an der Karibikküste. In Mittelamerika und Mexiko gehören dazu das Hochland von Costa Rica und Panama, Südmexiko, sowie die beiden östlichen Gebirgszüge Mexikos, Sierra de Taumalipas und Sierra Madre Oriental.

Geringe Überlebenschance: Sanderson et al. (2002) stuften den Rest des Jaguar-Bereichs (12%) als mit geringer Überlebenswahrscheinlichkeit für Jaguar und als am dringendsten zu schützen ein. Diese Gebiete umfassen den Atlantischen Tropenwald und Cerrado von Brasilien; Teile des Chaco in Nordargentinien; die Gran Sabana in Nordbrasilien, Venezuela und Guyana; Teile des trockenen Küstenwaldes in Venezuela; und die verbleibende Reichweite in Mittelamerika und Mexiko.

Aktuelle Einschätzung der Jaguarpopulationen
Mexiko: Die Jaguar-Dichte in Mexiko wurde auf 0,75 bis 6 Erwachsene pro 100 km² geschätzt (Ceballos et al. 2011, Chávez et al. 2016). Die Jaguarpopulation in der Selva Maya auf der Halbinsel Yucatan in Mexiko wurde auf 2000 Individuen geschätzt (Ceballos et al. in press, Rodriguez-Soto et al. 2013). Im Ökosystem Greater Lacadona im Süden Mexikos wurde die Jaguardichte auf 1,7-4,6 / 100 km² geschätzt, mit einer geschätzten Population von 62 bis 168 Jaguaren in den Schutzgebieten dieser Region (de la Torre und Medellín 2011). Insgesamt wurde die nationale Jaguar-Volkszählung in Mexiko im Jahr 2011 auf 4.000 bis 5.000 Personen geschätzt (Ceballos et al. in press). Die nördlichen und zentralen Gebiete Mexikos werden jedoch zunehmend isoliert, und Jaguare verschwinden dort, wo sie zuvor noch entdeckt wurden (Grigione et al. 2009, Rosas-Rosas und Bender 2012).

Mittelamerika: Schätzungen der Jaguar-Dichte aus Mesoamerika aus 27 von 2000 bis 2010 durchgeführten Studien reichen von 0,74 bis 11,2 / 100 km². Die meisten Studien deckten jedoch nicht die Mindestfläche ab, um unvoreingenommene Dichteschätzungen sicherzustellen (Maffei et al. 2011). Über diese Standorte hinweg waren die Dichteschätzungen in tropischen Feuchtwäldern höher als in tropischen Bergwäldern oder Laubwäldern und in Nationalparks höher als in anderen Mehrfachnutzungsgebieten (Maffei et al. 2011). Die Dichte im belizischen Selva Maya-Regenwald wurde auf 7,5-8,8 / 100 km² geschätzt (Silver et al. 2004). Die Schätzungen der Jaguar-Dichte im geschützten feuchten Tropenwald im Tiefland des Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary in Belize reichen von 3,5 (+/- SE = 0,7) bis 11,0 (+/- 3,1) / 100 km² (Harmsen et al. 2010). Es wurde festgestellt, dass die Jaguardichte in der vom Menschen beeinflussten Landschaft, einem Mosaik aus ungeschütztem Wald, Savanne, Landwirtschaft und Siedlungen mit Abstand zum geschützten Wald, abnimmt (Foster 2008). Die Talamanca-Berge in Costa Rica und Panama unterstützen eine Jaguar-Population, aber die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Persistenz ist mittel bis gering (Gonzalez-Maya et al. 2007). In ähnlicher Weise stehen die Jaguarpopulationen in Schutzgebieten in Guatemala, Honduras und Nicaragua unter starkem Druck durch Entwaldung und Jagd (Petracca et al. 2014).

Südamerika: Die Jaguar-Dichte im brasilianischen Pantanal wurde je nach verwendeter Methode auf 6,6-6,7 / 100 km² oder 10,3-11,7 / 100 km² geschätzt (Telemetrie versus Kamerafallen, Soislao und Cavalcanti (2006). Die Jaguar-Dichte im bolivianischen Amazonasgebiet wurde auf 2,8 / 100 km² geschätzt (Madidi-Nationalpark Silver et al. 2004), und im kolumbianischen Amazonasgebiet wurde die Jaguar-Dichte auf 4,5 / 100 km² und 2,5 / 100 km² (Amacayacu-Nationalpark bzw. ungeschützte Gebiete) geschätzt ; Payan 2008). Schätzungen der Jaguar-Dichte betragen 2/100 km² in den Savannen des brasilianischen Cerrado, 3,5 / 100 km² im semiariden Gestrüpp der Caatinga und 2,2 / 100 km² im Atlantikwald (Silveira 2004) und 2,2 -5 pro 100 km² im bolivianischen Gran Chaco (Maffei et al. 2004). Die Subpopulation des Atlantischen Waldes in Brasilien wurde auf 200 +/- 80 Adulte geschätzt (Leite et al. 2002). Jaguarpopulationen in der Chaco-Region im Norden Argentinien und Brasilien sowie die brasilianische Caatinga sind von geringer Dichte und stark bedroht durch Viehzucht und Verfolgung (Altrichter et al. 2006 hat T. de Oliveira pers. comm. 2008).

Historische methodologische Vorurteile
Leider weisen viele dieser gemeldeten Dichteschätzungen unzureichende Stichprobengrößen für Fläche oder Erfassung und Wiedererfassung auf. Sorgfältige Überprüfungen haben gezeigt, dass diese Schätzungen eher positiv als negativ verzerrt sind (Foster und Harmsen 2012, Maffei et al. 2011, Tobler und Powell 2013). Dies bedeutet, dass viele der älteren Veröffentlichungen vor 2010 dazu neigten, die Dichte bei einer unbekannten Menge zu überschätzen. Dies bedeutet auch, dass frühere Bewertungen hinsichtlich des Jaguar-Status in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet zu optimistisch waren.

Subpopulationsstatus
De la Torre et al. (2017) identifizierten 34 Jaguar-Subpopulationen, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines demografischen oder genetischen Austauschs gering ist, und bewerteten sie jeweils anhand der Kriterien der Roten Liste. Insgesamt erfüllten 97% die Kriterien für vom Aussterben bedroht (25 Subpopulationen) oder vom Aussterben bedroht (acht Subpopulationen) (siehe Abbildung 3a-e im ergänzenden Material). Die große Amazonas-Subpopulation, die schätzungsweise 89% der gesamten Artenpopulation ausmacht (57.000 von 64.000), wurde als am wenigsten bedenklich eingestuft.



Und nun zu den Zoos und den vermeintlichen Unterarten-Haltungen.

Panthera onca onca
- Zoo Barcelona, ESP: seit 2008, Ursprungstiere sind Wildfänge aus Brasilien (werden vom Zoo so bezeichnet, nicht in EAZA so hinterlegt)
- East London Zoological Gardens, Eastern Cape, ZAF: 1,0
- Taman Safari, Bogor, IDN: 0,1
- Safari Park, Krasnodar, RUS: 0,1
- Zoo Sibiu, ROM: 2,1
- Zoo Sofia, BUL: 1,0
- Zoo Jacksonville, USA: 0,2
- Zacando Ecological Park, Toluca, USA: 0,1
- Tulsa Zoo, USA: 0,1
- Zoo Santiago, CHL: 1,1 (ehemals Berlin TP)

Panthera onca goldmanii
- Mesker Park Zoo, Evansville: 0,1
- Oklahoma City Zoo, USA: 1,0
- Happy Hollow Zoo, San Jose, USA: 1,0
- Stone Zoo, Stoneham, USA: 0,1
- Cameron Park Zoo, Waco, USA: 0,1

Haben diese Zoos nur diese Tiere oder auch Tiere ohne UA?

- Eastern Cape: ja
- Bogor: nein, noch weitere 3,1
- Barcelona: 1,1 (die vermeintlichen P.o.o., also keine weiteren)
- Krasnodar: nein
- Sibiu: nein
- Sofia: ja, noch 0,1
- Jacksonville: ja, noch 1,2
- Toluca: ja, noch 4,3
- Tulsa: ja, noch 0,1
- Santiago de Chile: nein
- Evansville: ja, noch 1,0
- Oklahoma: nein
- San Jose: ja, noch 0,1
- Stoneham: ja, noch 1,0
- Waco: ja, noch 1,0

Ob die getrennt gehalten werden oder zusammen leben, das kann ich euch nicht sagen.

(03.02.2021, 18:26)
Sacha:   Schliesse mich @cajun an!

Mich interessieren zudem die von Dir @Liz genannten 14+ Zoos mit reinen UAs. Werden dort wirklich AUSSCHLIESSLICH goldmani oder onca gehalten = nicht zusätzlich auch UA-Hybride bzw. keine Gefahr der Hybridisierung? Welche Zoos sind das? Und wieviele Individuen der beiden UAs werden insgesamt gehalten?
(30.01.2021, 11:47)
cajun:   Ich hätte Interesse,fingerhoch*, fände es aber gut, wenn die Ergebnisse dann im Jaguar Thread landen. Dann hätten wir es gebündelt. Als Themen letztendlich die ungefähre Einteilung der Subtypen und deren derzeitige Populationsdichte, fände ich gut! Hier brauchen wir Kernkompetenz, Onca! :-)
(29.01.2021, 18:16)
Liz Thieme:   Die Taxonomie ändert sich immer wieder aufgrund von anderen Methoden. Aber es gibt nun mal keine Kommission die sagt, das ist nun gesetzt. Es wird entweder von der IUCN akzeptiert.

Es gibt einige Zoos (mind. 14) in der Welt, die Unterarten-reine Tiere (P. o. onca / P. o. goldmani) halten und züchten und auch so einige Auffang-/Auswilderungsstationen in Südamerika. Z.B. kommen dort auch verletzte Tiere unter, die in der Natur nicht mehr lange überleben würden, aber mit menschlicher Unterstützung recht normal leben und so auch züchten können. Außerdem werden dort auch "Problemtiere" gehalten, die entsprechend noch züchten sollen.

Wenn ihr mehr zu Taxonomie etc. wissen wollt, dann müsst ihr euch bis nächste Woche gedulden. Ihr könnt gerne Themen anmelden ;-)
(29.01.2021, 17:53)
Sacha:   @Simon: Da bin ich (folglich) grundsätzlich mit Dir einer Meinung, nur eben einfach skeptischer. Wäre schön, wenn dies solchen Bemühungen Auftrieb verleiht und sich Regierungen hier (fianziell) beteiligen würden. Aber wie war das seiner Zeit bei Adamson und seinen Löwen? Kann mich nicht erinnern, dass da von Regierungsseite her (weder GB noch Kenia) namhafte Gelder für Adamson flossen geschweige denn eigene derartige Projekte lanciert wurden. Hätte natürlich nichts dagegen, wenn ich mich irre...

@cajun: Vielen Dank für die Hinweise zur Jaguar-Taxonomie. Muss gestehen, dass ich diese Studien nicht kannte. Interessant jedenfalls.
Allerdings bleiben hier viele Punkte offen und ich denke, dass es für eine "sichere" Bestimmung von UAs (oder eben nicht) noch weitere Daten braucht. "Sicher" in Anführungszeichen, weil in der Taxonomie ja immer wieder Lehrmeinungen über den Haufen geworfen werden, nicht selten im Jahrestakt. Da halte ich es dann doch für ratsam, lieber zuviel zu trennen, als zuviel zu vereinigen/"mischen". Denn stellt sich dann doch heraus dass es sich um 2 und nicht eine UA handelt, ist der Schaden angerichtet und kann nicht mehr rückgängig gemacht (= rausgezüchtet) werden.
(29.01.2021, 10:51)
cajun:   Gibt es denn noch wirklich eine belastbare Unterteilung in Unterarten beim Jaguar?
Ich habe mal ein paar Studien zusammengegoogelt.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1046/j.1365-294X.2001.01144.x
https://bmcgenomdata.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12863-019-0801-5
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Hier wird eher der Begriff "Subpopulation" verwendet. Der Jaguar gilt als mobile und wanderungsfreudige Art, so dass er, abgesehen von großen natürlichen Grenzen (oder neuerdings auch Straßen/ Gebiete mit hoher menschlicher Besiedlungsdichte) sehr weite Strecken überwindet. Bestimmte Populationen zeichnen sich durch hohe gentische Diversität aus, ohne sehr zu divergieren, so dass m.E. hier Unterarten eigentlich weniger in Betracht kommen.
Als große natürliche Barriere wird vor allem der Amazonas genannt. Wie sich dieses auf die Populationen beiderseits des Flusssystems auswirkt, konnte ich nicht finden.
Wie immer muss aber "noch mehr geforscht werden".
Interessanter Nebenfund hierbei waren noch eine Publikation von 2019:
PROPOSAL FOR THE INCLUSION OF THE JAGUAR (Panthera onca) IN APPENDICES I AND II OF THE CONVENTION
Quelle:https://www.cms.int/sites/default/files/document/cms_cop13_doc.27.1.2_proposal-jaguar_e.pdf
Und ein Artikel aus der Animal Conversation von 2010
https://www.demogr.mpg.de/publications/files/4097_1300970681_1_ArticlePdf.pdf
Der beste Jaguarschutz, ist der von großen, zusammenhängenden Lebensräumen und Ökosystemen. Auch sollten Verbindungskorridore zwischen einzelnen Verbreitungsschwerpunkten existieren.
Zur Auswilderung bei Großkatzen, kann ich Sasha nur zustimmen. Eher schwierig. Das russische Leoparden Projekt im Kaukasus läuft schleppend und das Projekt zur Wiederansiedlung von sibirischen Tigern im Iran (ehemals Turan- Tiger Verbreitungsgebiet), ist auch noch nicht in Angriff genommen (oder?).
(28.01.2021, 14:02)
Simon Kirchberger:   @Sacha: dass es kostspielig ist und bleibt, ist klar. Die Frage ist nur, ob sich mit einer erfolgreichen Auswilderung der Jaguare der Anreiz erhöht, das Geld und die Zeit zu investieren. Das Pardelluchsprojekt in Spanien und Portugal hat ja auch das eine oder andere Milliönchen gekostet, aber die Länder waren bereit das zu investieren. Diese Bereitschaft (für andere Arten) würde sich mit vorangegangenen Erfolgen sicher erhöhen...

sicher ist auch, dass eine Auswilderung nur erfolgen sollte, wenn genug Gründertiere der selben (Unter)Art vorhanden sind und es gesicherte Lebensräume gibt. Stand jetzt ist es schon allein aus diesem Grund fast undenkbar, irgendwann Tiger auszuwildern... Wie ich auf meinen Führungen des Öfteren zu sagen pflege: "da investiert man 3 Jahre und 5 Millionen Euro um einen Tiger auszuwildern und nach 1 Woche kommt einer und schießt den übern Haufen";)

(28.01.2021, 13:42)
Sacha:   @Simon: Ich bin da etwas skeptischer. Einerseits gab und gibt es immer wieder Bemühungen, in menschlicher Obhut geborene/aufgewachsene Grosskatzen auszuwildern - insgesamt meist aber nur mit bescheidenem Erfolg. Dass dies Aktionen mehrheitlich von Privaten und nicht von Zoos initiiert und koordiniert wurden, spielt dabei keine Rolle. Fakt ist jedoch, dass es mit Sicherheit immer sehr aufwändig (kostspielig) und aus diversen Gründen schwierig zu bewerkstelligen ist.
Andererseits besteht gerade bei Jaguaren das Problem, dass wohl genug Exemplare in Zoos für eine Auswilderung gezüchtet werden könnten, jedoch nicht von einer bestimmten Unterart, da die Jaguare in Zoos (gegenwärtig) fast ausschliesslich UA-Mixe oder unbekannter Herkunft sind. Ich kann mir vorstellen, dass ein solches Vorhaben bei vielen Naturschützern auf Entrüstung und Ablehnung stossen dürfte (und dies - sofern das Auswilderungsgebiet nicht vollständig Jaguar-frei wäre und die Chance auf Hybridisierung besteht - sogar zu Recht).
Mehr Chancen hätte man vielleicht aus oben genannten Gründen mit Sibirischen Tigern. Doch die dürften wegen mangelhaftem Schutz vermutlich schneller gewildert als ausgewildert werden...
(28.01.2021, 11:01)
Adrian Langer:   @Simon: Das klingt sehr interessant. Danke für die Info!
(28.01.2021, 10:38)
cajun:   @Carsten Horn: Ich habe den Link jetzt auch mal aufgerufen und muss dir vollkommen recht geben. Der erste Satz scheint gelesen worden zu sein, der Rest.. naja.
Man kann dem Verlinker aber zugute halten, dass diesmal die geographischen Angaben aufgrund der Verortung in den ausgewählten Thread. nicht zur Debatte stehen. Die sind sonst ja immer wieder ein sehr beliebtes Fettnäpfchen /eine Fehlerquelle... ;-)
(15.01.2021, 17:41)
Carsten Horn:   Und wo hast Du Die das zusammen fantasiert?

Von Zoo Basel erfuhr ich, das 6 Waldrappen abgegeben wurden, 1,2 an einen italienischen Zoo zur Zucht und 3 Männchen nach Spanien um sie wieder anzusiedeln. Noch sind sie allerdings in einer Voliere zur Eingewöhnung.

So steht es auch in dem verlinkten Artikel, wer lesen kann ist im Vorteil!!!
(14.01.2021, 14:38)
Dirk Weilert:   anbei ein interessanter Artikel zur Zukunft des nördlichen Breitmaulnashornes.
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/tiere/wie-das-noerdliche-breitmaulnashorn-gerettet-werden-soll-17113418.html
(24.12.2020, 12:13)
cajun:   Ein Artikel aus der ZGAP Zeitung meldet die Lapunder als mittlerweile stark gefährdet. Man ist sehr besorgt, dass selbst so eine anpassungsfähige Art der zunehmenden Lebensraumzerstörung nicht gewachsen ist. Hauptursachen sind daneben die Haltung als Kokosnusspflücker und ein zunehmender HWC , dem vor allem die erwachsenen Tiere zum Opfer fallen. Also Zoos, züchtet mal fleißig und etabliert neue Haltungen!
(08.11.2020, 12:24)
W. Dreier:   Was war das? Eine neue ``Kulturnerz``-Mutante des Coronavirus in Dänemark? Und Keulung deshalb von ca 1, 7 Mio Pelz-Nerzen?
Was die Rote Liste nicht geschafft, das --------
(06.11.2020, 18:58)
cajun:   @Sasha und Tim: Ok.. ich schließ mich an, da ich neulich schon bezüglich der Seriosität vor den Links über RTL gewarnt hatte:
Zitat: " Wissenschaftler vermuten, dass es derzeit nur noch sieben oder acht Exemplare dieser Tigerart gibt... "
Art? Aha.... :o)

Aber besser ist für die Merkliste: Wer Links (anscheinend) ungelesen teilt, sollte sich über Spott nicht wundern...

(05.11.2020, 16:58)
W. Dreier:   Scherz beiseite!
Las gerade, dass nun in Brandenburg 123 Schweinepestfälle ``anerkannt sind`` - das ging aber schnell!
(05.11.2020, 16:51)
Sacha:   :):O)

oder vielleicht weil sie in Süd- und Südostasien in der Hitze vor sich hinbrüten...
(05.11.2020, 16:41)
Tim Sagorski:   Zitat aus dem, von Adrian verlinkten, Artikel:

"Der höhere Urbanisierungsgrad verringert den Raum, in dem Tiger leben und brüten können."

Brütende Tiger??? Da ist der Verfasser anscheinend auf eine Tiger-Ente hereingefallen... :o)
(05.11.2020, 15:02)
Hystrix:   IUCN hat jetzt eine Broschüre veröffentlicht einer Tagung von 2018, getragen vom Tiergarten Nürnberg über die Möglichkeiten der ex situ-Beiträge zum Erhalt bedrohter Walarten. Darin geht es v.a. um Flussdelphine. Die Broschüre ist recht interessant, aber mir wird nicht klar, was Delphinarien dazu leisten wollen und können. Die Schlussfolgerungen sprechen immer nur von ex situ, aber ob damit Haltung in Netzkäfigen im Jangtsekiang oder in anderen Flüssen im Habitat gemeint sind oder unsere Zoo-Delphinarien mit ihren beschränkten Kapazitäten oder kommerzielle Sea Worlds wird nirgendwo gesagt. Insofern bleibt die Schlussfolgerung, ex situ könnte auch Walen wirkungsvoll helfen, vage und unbestimmt.

Mir scheint die Überlegung an sich recht interessant, wenn ich mir auch kein EEP mit mindestens 150 Walen po Art in Delphinarien vorstellen kann. Wenn man nur die genannten Flussdelphine einbeziehen wollte, käme man auf mindestens 750 Individuen dieser Arten, um sie in klassischer Weise als EEP zu stabilisieren, also der Neubau von vielen Dutzend Delphinarien. Das ist kaum vorstellbar. Insofern ist der Beitrag des Zoo Nürnberg zu dieser Diskussion vielleicht eher public relations als wirklich eine Hilfe. Natürlich wäre bereits schön, ein sagen wir 50% des Eintritts oder auch aller Ertrag in Delphinarien an Projekte überwiesen würden und keinerlei Profit damit mehr erlaubt würde, aber das habe ich in dem Text nicht entdeckt.

https://portals.iucn.org/library/sites/library/files/documents/SSC-OP-066-Summ.pdf

Gerade hat Frankreich Delphinarien verboten, ich denke diese Broschüre ist eher vor diesem Hintergrund zu sehen als in echter Hilfe von Zoos.

(08.10.2020, 19:50)
cajun:   Aus der Zoopresseschau: Eine neue Bedrohung für die Saiga Population. Ein Grenzzaun könnte die Migrationsrouten abschneiden.

punkt-a.info ? 22. Sept. 2020

Naturkatastrophe? Astrachaner Wissenschaftler schlagen Alarm wegen des Anbringens von Stacheldraht zwischen Kasachstan und Russland
Mitglieder der Gebietsabteilung Astrachan der Russischen Geographischen Gesellschaft lehnen das Anbringen von Stacheldraht zwischen Kasachstan und Russland ab. Solche Maßnahmen können die ökologische Situation in der Region stören und insbesondere die ursprüngliche Migrationsroute der Saigas beeinflussen. Laut Wissenschaftlern ist nicht alles so gut, wie es auf den ersten Blick scheint. Die historischen Migrationsrouten der Saiga sind sehr umfangreich und führen über Gebiete von Kasachstan bis Kalmückien, aber es gibt zu wenige Schutzgebiete für sie. Eine dieser Schutzzonen ist das Stepnoi-Reservat an der Grenze zwischen Kalmückien und dem Gebiet Astrachan. Solche großflächigen Gebiete wurden jedoch nicht an der anderen Grenze geschaffen - zwischen Kasachstan und der Region Astrachan.
(07.10.2020, 14:39)
W. Dreier:   Schweinepest: vorgestern nun 49 bestätigte Fälle.
(07.10.2020, 09:14)
W. Dreier:   Der Begriff ``Naturschutz`` ist hier nur relativ zu betrachten, betrifft aber natürlich nicht nur die Landwirtschaft sondern auch zoologischen Einrichtungen.
Ich kam ins Überlegen, inwieweit aus alten Zeiten die Definition des mathematischen Begriffes ``exponentiell`` mir noch geläufig sei. Und das bei Nennung dieses Begriffes bei der Coronaentwicklung und nun bei der Schweinepest, die in meiner Zeitung heute ganz verschwiegen auf hinteren Seiten erscheint. Eigentlich doch f hoch x - also: 2 ----4----16---256. Das sie auch in DE erscheinen würde, war klar - nur wann. Wenn ich heute schon 34 bestätigte Fälle lese, liegt das irgendwo zwischen Verdoppelung über die Zeit in Richtung exponentieller Entwicklung. Es sind doch sicher erst gute 15 Tage her für den 1. Fall in Brandenburg. Etwa mit den Zahlen
3---9---22---jetzt 34, linear ist das sicher nicht mehr. Beruhigend wird immer versichert, dass der Mensch ja nicht direkt betroffen sei. Und nun dazu auch noch die ``political correctness", man möge doch nicht von ``afrikanischer`` Schweinepest sprechen sondern von ASP !
(26.09.2020, 13:53)
W. Dreier:   Bekam gerade einen Tipp: die Internat. Rhino Foundation gab gerade 2 Videos heraus: 2 Fallenkameras und 2 junge Javarhinos, Aufnahmen vom Mai 2020. Die Javanashorn -Population im Ujong Kulon NP soll nun 74 Tiere betragen
(24.09.2020, 10:32)
W. Dreier:   und die letzte Elen-Kuh starb 2018 in Jo-butg
(17.08.2020, 18:48)
W. Dreier:   kleiner Fehler: ``´´ heißt 11 Tiere, die in die RSA gingen.
(17.08.2020, 18:47)
W. Dreier:   @cajun-gern:
-das Einfachste - Beira: als ich in Al Wabra 2009 war, gab es dort (Januar) ca 50 Tiere - allerdings von nur wenigen Ausgangstieren ``hochgezüchtet``. Als mein ``Fotokonkurrent``(im guten Sinne ) ein 3/4 Jahr später dort war, waren schon alle tot - eine bösartige Atemwegserkrankung. Andererseits: hätte der Scheich welche abgegeben? Al Wabra war aber EAZA-Mitglied!
-Hirola: wäre mehr als notwendig! Etwa 550-600 Tière noch. Habe einen Artikel darüber geschrieben mit einem Endteil: ``----In der Historie der Hirolaausstellung in Zoologischen Einrichtungen ist eine Haltung von 1971 bis 1981 in dem heutigen Safari-Park Dvur Kralove in Tschechien zu nennen. 1971 wurden 2,6 Tiere eingestellt, die auch züchteten. Weitere 4 Haltungen gab es in den USA, im Zoo von Brownsville starb das letzte Tier Anfang 2 000.``
- östliche Riesenelen: Im Herbst 2000 hat eine südafrikan. Privataktion in der zentralafrkanischen Republik 23 Tiere (also die östl. Art) gefangen, die wurden nach Togo ausgeflogen, wo eine unbekannte Zahl ``hängenblieb``. "" gingen in die Mpumalanga-Provinz/RSA zu besagtem Hume. dann starben einige, leider auch die letzten 2 Bullen, so dass 0,4 in den Zoo von Johannesburg gelangten, die letzte 2018. (nachzulesen in : Kingdon, Mammals of Africa, Band IV, Seite 190 (kann man sich ``ergoogeln``.)

- bezüglich der westlichen UA nehme ich durchaus an, dass die tschechischen Helfer Hoffnung haben. Auch Prag hatte um 1970 zusammen mit dem Tierpark östliche Riesen, der dort letzte Bock ging in den TP als letzter Retter - klappte leider nicht.
(17.08.2020, 18:43)
cajun:   @W.Dreier: Mich würde die Story zu den Riesenelen noch interessieren, also das Ergebnis der Recherche.
Der Zoo Prag unterstützt ein Projekt zur Erforschung der westlichen Unterart:

https://www.zoopraha.cz/en/animals/we-help-them-to-survive/projects/7686-saving-the-giant-eland-in-senegal

Hier die Projektseite:

https://www.derbianus.cz/en/

Für Neugierige gibt es hier auch das Zuchtbuch:

https://derbianus.cz/_files/200000324-0a1330a149/African%20Studbook%20EN%202019.pdf


Vor über 10 Jahren war mal im Gespräch ex situ Populationen im EAZA Raum aufzubauen. U.A. Westliche Riesenelen, Hirola, Beira und noch eine Art, die mir gerade entfallen ist. Draus geworden ist bisher nichts. Oder?
(17.08.2020, 14:42)
W. Dreier:   @Sacha , könnte man meinen. Aber unsere EAZA`S nehmen ja "nüscht" von Privat. Pardon kaufen , nicht nehmen.
Auch die "Rhino-Rettungstruppe" sah sich laut Springerartikel nicht in der Lage zu helfen
(17.08.2020, 10:52)
Sacha:   @W.Dreier: Hätte Hume denn nicht die Möglichkeit, die Nashörner an internationale Zoos, Safariparks und/oder die unzähligen privaten Game Ranches/Wildschutzgebiete in Afrika zu verkaufen? Oder ist zur Zeit hüben wie drüben der Bedarf gedeckt?
(17.08.2020, 09:18)
W. Dreier:   https://link.springer.com/article/10.1007/s10657-020-09648-4

``Eigentlich`` wollte ich den Weg verfolgen, den die Riesenelen nach dem Fang von 23 Tieren in der Zentralafrikan. Rep. bis in den Zoo von Johannesburg genommen haben: das letzte Weibchen starb 2018. Da tauchte auch der Name John Hume auf, in dessen Farm an die 9 Tiere gelangten, Nach dem Tod der letzten 2 Männchen kamen die 4 Weibchen in den Zoo von Jo-Burg.
Dieser John Hume ist aber auch der weltgrößte Rhinofarmer: gegenwärtig 1732 Breitmäuler , jährlich 200 Jungtiere. Er versucht seit Jahren, den illegalen Handel mit dem offiziellen Verkauf von ``domestiziertem`` Horn zu unterlaufen mit dem Argument, damit die Tiere zu schützen. U.a ist aber gerade an der südafrikanisch -mozambikanischen Grenze eine irre Waffenaufrüstung erfolgt - sowohl der Schützer als auch der ``Pocher``. Da Hume bisher keinen juristischen Erfolg hatte, ist er fast pleite, versuchte die Farm zu verkaufen - auch in diesem Jahr ohne Erfolg - wohin mit 1700 Rhinos?
Zu denn ``Poching-Ergebnissen`: von nur 100 um 2000 stieg die ``Rekordzahl" bis 2014 auf 1215 tote Rhinos; 2018 waren es dann `nur`` 769; in den ersten 6 Monaten 2020 waren es ``nur 316 Tote, eine Verringerung um 53 % gegenüber dem Vorjahr.
der Link setzt sich im Wesentlichen mit den juristischen Fakten auseinander - etwas schwieriges Englisch.
(16.08.2020, 18:24)
W. Dreier:   Soeben ist das Genom der Brückenechse sequenziert worden - mit allerhand Besonderheiten. Bei 250 Mio ``Lebenszeit`` auch nicht verwunderlich (heute im ``Spiegel``)
Es wird u.a. ausgeführt, dass ``eigentlich`` die Vermehrungsrate gut ist - aber die allgemeine Temperaturerhöhung könnte Probleme einer ``Vermännlichung`` bringen: Die kritische Temperatur liegt bei 21-22° C. bei der Geschlechts``bestimmung`` : ein Grad höher - es gibt Männchen; 1 °C darunter alles Weibchen. Die Weibchen sollen eigentlich wahre Künstlerinnen sein, die geeignete Temperatur durch die Tiefe der Höhle ``einzustellen`` - noch.
(14.08.2020, 17:14)
W. Dreier:   Schon kurz im Fernsehen gehört, jetzt in der Zeitung: Vietnam will den Wildtierhandel verbieten - soll den Handel auf Tiermärkten und den Internethandel betreffen: Hintergrund soll die Übertragung von Wildtierkrankheiten auf den Menschen sein. Dann aber die Schlußfolgerung (in dem Sinne der Übertragung wohl zutreffend): So erweist sich die Corona-Pandemie als Segen für den Naturschutz - das sieht wohl gegenwärtig in den Nationalparks so nicht aus!
(26.07.2020, 16:19)
cajun:   Und auch die Elche kehren zurück. Es gibt das erste Warnschild im Strassenverkehr in Brandenburg
https://blog.wwf.de/elch-in-deutschland/
(21.07.2020, 20:35)
cajun:   Passend zum letzten Posting: NRW meldet sein erstes Wolfsrudel in Eitorf:

LANUV bestätigt den Nachweis des ersten Wolfsnachwuchses in NRW im Rhein-Sieg-Kreis
© J. Preller

Die Auswertung von Bildmaterial aus dem südlichen Nordrhein-Westfalen durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bestätigt erstmals den Nachweis einer Wolfsfamilie in der Kommune Eitorf im Rhein-Sieg-Kreis. Das Territorium liegt im Grenzgebiet von NRW und Rheinland-Pfalz. Aktuell werden durch das LANUV weitere Hinweise aus dem Rhein-Sieg-Kreis überprüft und bewertet.

In Nordrhein-Westfalen gab es bisher Nachweise einzelner durchziehender Wölfe sowie drei territorialer Wölfe in den Wolfsgebieten Schermbeck, Senne und Eifel-Hohes Venn. Der Nachweis einer Paarbildung und eines Wolfsnachwuchs konnte erstmals geführt werden.

Quelle: https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2020-07-21
(21.07.2020, 13:03)
cajun:   Im Wildpark Schorfheide hat man Herdenschutzhunde in ein Schaugehege eingebracht. Ein praktikabler Weg Wolfsübergriffe zu vermeiden und Wöle nicht zu Problemtieren werden zu lassen.

Einkopiert: https://www.moz.de/landkreise/barnim/eberswalde/artikel4/dg/0/1/1814002/

Groß Schönebeck Dass Wölfe keine Kuscheltiere sind, ist schon deutlich geworden", sagte Brandenburgs Umwelt- und Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) am Freitagnachmittag zur Eröffnung des Herdenschutz-Schaugeheges im Wildpark Schorfheide. Der Minister sprach von zunehmenden Rissen nicht nur von Schafen sondern auch von Kälbern. Die vom Land geförderte Strategie aus Zaun und besonderem Herdenschutzhund soll das verhindern helfen. Wie genau wird nun praxisnah im Wildpark demonstriert.

25?000 Euro vom WWF

Eigentlich haben Hunde und Stromzäune dort schon vor einer Weile Einzug gehalten. Corona hatte einem früheren Startschuss fürs Projekt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er wurde nun unter Beisein von Schorfheides Bürgermeister Wilhelm Westerkamp, Landrat Daniel Kurth und weiteren Gästen nachgeholt. Mit dabei auch Diana Pretzell vom WWF. Die Artenschutzorganisation hat die Anschaffung der Schutzzäune mit 25?000 Euro gefördert.

Das Land Brandenburg bezahlte die Pyrenäenberghunde, die im Wildpark eine bunte Herde aus Exmoor-Ponys, einem weißen Parkrind, einer Skudde, einem rauhwolligen Pommerschen Landschaf und einer Ziege bewachen. Das Schaugehege soll eine praktische Erweiterung des Wolfsinformationszentrums im Wildpark sein.

Das alles auch, weil der Wolf dem Artenschutz unterliegt. Dass die Landesregierung diesen Schutzstatus unterstützt, machte Minister Axel Vogel unmissverständlich klar. Er reagierte damit auf Kritik eines anwesenden Brandenburger Damwildhalters, dessen Tiere vom Wolf gerissen wurden. Dieser zeigte Unverständnis für die schiere Größe der in Deutschland zugelassenen Wolfspopulation. Um Schutz davor zu gewährleisten und den Interessen der Nutztierhalter zu begegnen, werden Risse durch den Wolf zum einen entschädigt, die Prävention gefördert und als letztes Mittel könne ein Wolf auch entnommen werden, so der Minister.

49 Territorien

Aktuell gibt es in Brandenburg 49 Wolfsterritorien. Die Anschaffung von geprüften Herdenschutzhunden sowie deren Ausbildung unterstütze das Land mit bis zu 4000 Euro. In diesem Jahr, so heißt es in einer Pressemitteilung des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums, wurden bereits 134 Präventionsprojekte mit einem Volumen von fast 1,4 Millionen Euro gefördert.

Am Freitag hat Umweltminister Vogel nun weitere Hilfe angekündigt. "Künftig wollen wir auch bei den Kosten für das Hundefutter unterstützen", sagte er. Eine entsprechende Förderrichtlinie befinde sich in Abstimmung mit dem Bund.

Für den Wildpark Schorfheide sind das Schaugehege und die Hunde eine weitere Bereicherung im Portfolio. Leiterin Imke Heyter und Knut Kucznik, Vorsitzender des Schafzuchtverbandes Berlin-Brandenburg, hatten das Projekt gemeinsam ersonnen und dankten in ihren Ansprachen all jenen, die an der schnellen Umsetzung beteiligt waren.

Landwirt uneingeladen

Kritik gab es an der fehlenden Berücksichtigung regionaler Nutztierhalter zum Auftakt im Wildpark Schorfheide. "Es ist schon verwunderlich, dass ortsansässige Landwirte keine Einladung bekommen haben", sagte Rainer Dickmann von der Schorfheider Agrar GmbH Groß Schönebeck am Rande der Veranstaltung. Er hatte aus der Zeitung davon erfahren. Sein Betrieb zähle 800 Mütterkühe. Bisher sei noch keines der Tiere von einem Wolf gerissen worden.

(21.07.2020, 12:52)
W. Dreier:   @A. Langer: Na ja - wenn man die immer vor Augen hat, fällt es schon leichter. Allerdings ist die Farbvariabilität gerade von Gold- und Sichuantakin bei den Bullen groß. Und beide Bullen sind (weitaus?) größer als die Mishmis. In Shanghai glaubte ich auch ``Goldene`` zu sehen - und dann waren es Sichuans (Bild anbei) - wirklich ! Da stand auf dem Schild Sichuan-Takin. An der Schwarzausdehnung an der Schnauze soll man sie unterscheiden können.
(09.07.2020, 14:34)
Adrian Langer:   @W.Dreier: Hmm. Ich könnte den jetzt nicht von einem Mishmitakin unterscheiden ........ Ok. Das fällt mir bei Goldtakin und Sichuantakin aber auch teilweise schwer. :D
(09.07.2020, 08:10)
W. Dreier:   und wenn man was Spezielles sucht - findet man was Anderes: jetzt: Bhutan-Takin (Foto eines Bekannten)
(08.07.2020, 22:59)
W. Dreier:   Natürlich 6 Geburten im Jahr 2016
(24.06.2020, 12:30)
W. Dreier:   Zeitlich um die Olympischen Spiele in Beijing herum sind südchinesische Tiger zur ``Vermehrung`` nach Südafrika gekommen. In der ``Laohu Valley Reserve`` in der Nordcape Provinz beidseits am Orange River ist ein Bereich von ca 232 km2 eigedrahtet worden. Beutetiere sind fast alle bekannten dortigen Wiederkäuer - vom Bleßbock über Impala bis zur Elenantilope, seltsamerweise leben dort auch Geparden, Löwen und ausgesetzte Geparden (die gab es fast 100 Jahre dort nicht) . 2015 lebten dort 19 Tiger, 2026 wurden 6 geboren. "Eigentlich" sollten die mal in China wieder ``eingebürgert`` werden
(24.06.2020, 12:29)
W. Dreier:   Na ja, sind 2 schon mehrere? Es waren 4 - der ``Rest`` (je 1 ) kam aus Bulgarien und Italien
(18.06.2020, 22:16)
cajun:   Es stellt sich dar wie befürchtet. Artikelinhalte sind einkopiert.

Artenschutz als Corona-Opfer: Wie die Pandemie Umweltschützer ausbremst
? Weitreichende Folgen hat die Corona-Krise auch für Nationalparks und Naturschutzgebiete.
? Lockdowns und ausbleibende Einnahmen behindern die Arbeit von Umweltschützern.
? Zugleich ebnet die Pandemie immer mehr Wilderern und anderen Kriminellen den Weg.
09.06.2020, 8:10 Uhr
Washington. Seit einem Vierteljahrhundert dreht sich für Carlos Ruiz alles um die Rettung der Goldgelben Löwenäffchen. Zum Schutz der seltenen Tiere, die nur in einem kleinen Gebiet im brasilianischen Regenwald zu finden sind, plante der Biologe in diesem Jahr eine Impfaktion. Dann kam Corona.
"Wir haben Sorge, dass sich für uns das Zeitfenster schließt, in dem wir die Art retten können", sagt Ruiz, der Präsident der Umweltorganisation AMLD, die sich den Goldgelben Löwenäffchen verschrieben hat.
Große Schutzanstrengungen hatten die bedrohten Affen zunächst so weit gestärkt, dass die wildlebende Population zu Beginn des Jahrtausends wieder auf etwa 1000 Tiere anwuchs. Doch einem Gelbfieber-Ausbruch 2018 fiel dann etwa ein Drittel der kleinen goldbraunen Tiere zum Opfer. Jetzt hatten Ruiz und sein Team vorgesehen, möglichst viele Affen zu immunisieren.
Das Coronavirus machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Erst mussten Mitglieder des Tierschutzteams in Quarantäne, dann schloss die Regierung Mitte April Nationalparks und Schutzgebiete für die Öffentlichkeit und für die Forscher. Damit war die Arbeit von AMLD ausgebremst. ?Wir hoffen, dass wir unsere Aufgabe noch erledigen können, bevor eine zweite Gelbfieberwelle kommt?, sagt Ruiz.
Naturschutzgebiete sind Wilderern ausgeliefert
Nicht nur die Zeit macht den Helfern sorgen, sondern auch die Schutzlosigkeit der Schutzgebiete in Zeiten von Corona. Denn während sich die Wissenschaftler und Umweltschützer an die Zugangsbeschränkungen halten, nutzen Wilderer und andere Kriminelle den Lockdown aus, um die Gebiete auszubeuten. Auch im Gebiet der Goldgelben Löwenäffchen sind sich die Forscher sicher, dass illegale Aktivitäten vonstatten gehen: Mehrere bewegungssensible Kameras wurden zerschlagen.
Weltweit treibt Umweltbehörden und Artenschützer die gleiche Sorge um. Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wurde Geld umgeleitet, das nun für den Naturschutz fehlt. Und der Tourismus, der sonst zu großen Teilen Nationalparks mitfinanziert, ist zusammengebrochen. Wo kein Geld für Schutz und Überwachung bleibt, öffnet das Wilderern und illegalen Holzfällern die Türen
Verlust von seltener Flora und Fauna
Wissenschaftler und Umweltschützer seien schon früher von Katastrophen ausgebremst worden, etwa von Erdbeben oder Staatsstreichen, sagt Stuart Pimm von der Duke University in Durham im US-Staat North Carolina. "Aber ich kann mich an keine andere Zeit erinnern, in der nahezu jedes Land auf der Erde zeitgleich mit den Auswirkungen derselben großen Katastrophe konfrontiert war", erklärt der Gründer der Artenschutzorganisation Saving Species.
"Die Situation ist in jedem Land anders, aber dass die Einhaltung der Umweltgesetze weniger überwacht werden kann, trifft alle gleich", bekräftigt Jeremy Radachowsky von der US-Naturschutzstiftung WCS. Die Folge: "Wir verlieren seltene Flora und Fauna."
In Nepal beispielsweise nahmen der illegale Holzeinschlag und ähnliche kriminelle Machenschaften seit Beginn der Corona-Beschränkungen um mehr als das Doppelte zu, wie die Regierung und die Umweltorganisation WWF melden. Betroffen seien auch fünf Parks, in denen gefährdete Königstiger leben.
Aus Guatemala berichtet der indigene Umweltschutzverband ACOFOP (Asociación de Comunidades Forestales de Petén), dass viele Feuer gelegt würden, um Land für illegale Viehzucht zu roden. Die Brände, die zu den schlimmsten der vergangenen zwei Jahrzehnte zählen, sind dabei umso schwerer einzudämmen, als die Feuerwehren in die Bekämpfung der Corona-Pandemie einbezogen wurden.
Auch viele afrikanische Nationalparks mit ihren Nashörnern und Elefanten schlagen Alarm. Ohne die Safari-Urlauber und deren Nationalparkgebühren bleiben die Kassen leer. "Der gesamte internationale Touristensektor wurde Mitte März praktisch über Nacht eingestellt", sagt Peter Fearnhead von der Organisation African Parks, die eine Reihe von Schutzgebieten in insgesamt elf Ländern betreibt.
Und auch im kommenden Jahr könnte der Ökotourismus vielleicht nur die Hälfte des üblichen Aufkommens erreichen, schätzt Fearnhead ? mit möglicherweise unwiederbringlichen Folgen: ?Ein Schutzgebiet, das nicht aktiv gemanagt wird, geht verloren.?

Quelle:https://www.rnd.de/wissen/corona-krise-in-nationalparks-wilderei-illegale-brandrodungen-verlust-von-flora-und-fauna
(10.06.2020, 12:50)
cajun:   In Niedersachsen wird der erste Wolfsnachwuchs des Jahres 2020 gemeldet. Es gelangen bisher 3 Nachweise laktierender Wölfinnen. Eines der Rudel wurde erstmals gelistet. Population Stand Mai 2020: 24 Wolfsrudel, 5 Wolfspaare und 1 residenter Einzelwolf
Quelle ist hier die, in meinen Augen, mittlerweile einzige regelmäßig (monatlich!) aktualisierte HP in den Bundesländern, inklusive regelmäßiger Quartalsberichte. Hier kann auch der laienhaft Interessierte viel spannende Infos finden.
https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien/
(28.05.2020, 09:01)
cajun:   Auch aus der Zoopresseschau eine Meldung aus Kasachstan. Die Wilderei nach den Hörnern der Saiga Böcke geht weiter.
600 Saiga-Hörner wurden in 4 Monaten bei Wilderern beschlagnahmt
Dem Erhalt des wichtigsten Guts der Republik - der Steppenantilope - dient die groß angelegte Schutzmaßnahme "Saigak". Sie begann am 15. April, berichtet ein Korrespondent von Chabar 24. Mit besonderer Sorgfalt werden in der Wurfsaison die Weibchen geschützt. Und die Männchen das ganze Jahr über, denn das Interesse der Wilderer an Wildtieren wird nicht gemindert. Die Nachfrage nach Saiga-Hörnern geht nicht zurück. Das Interesse der Wilderer an den geschützten Tieren ist nach wie vor groß. Die Hörner werden auf dem Schwarzmarkt als besonders wertvolles und teures "Produkt" verkauft. Tierschützer machen Streifzüge, um die Tiere zu schützen. Beim Werfen sind die Weibchen besonders anfällig. Schyndos Omarow, Stellvertreter Leiter der Niederlassung Aqmola des staatlichen Unternehmens Ochotsooprom: "Nach unseren Berechnungen haben 40% der Weibchen geworfen. Wir denken, dass der Nachwuchs der gesamten Population bis zum 20. Mai erscheinen wird. In diesem Jahr begann die Wurfsaison früh. Jedes Jahr erschienen die ersten Nachkommen frühestens am 5. Mai. In diesem Jahr begann die Wurfsaison am 30. April. Im vergangenen Jahr verzeichneten Tierschützer 47 Fakten der Wilderei. 280 Saiga-Hörner wurden beschlagnahmt. 43 Personen wurden strafrechtlich verfolgt. Der verursachte Schaden wird auf 3 Milliarden Tenge geschätzt. In diesem Jahr wurden 18 Wilderer festgenommen. Fast 600 Saiga-Hörner wurden von ihnen beschlagnahmt. Nurlan Keúlimshajew, Inspektor von Ochotsooprom: "Die Tiere kommen hier in Tajketken in der Region Aqtöbe an, um zu werfen. Dieses Jahr sehen wir dreimal soviel Saigas als gewöhnlich. Unsere Aufgabe ist es, sichere Bedingungen für die Saigas zu schaffen, während sie ihre Nachkommen gebären. Die neugeborene Saiga hält hohen Temperaturen nicht stand, sagen Experten. Daher sind die heutigen Wetterbedingungen im Norden des Landes am besten geeignet, um neue Nachkommen zur Welt zu bringen. (Autoren der Quelle: Iwan Tulinow, Gulsija Nakypkysy, Dauren Shurchabajew)
(19.05.2020, 13:07)
cajun:   Eine sehr interessante Meldung kam über einen Facebook Post der Gruppe "Wolf Schweiz". Das Wölfe weit wandern ist länger bekannt. Wie gut es mittlerweile gelingt, sie anhand ihrer Genetik einer Herkunftsregion zuzuordnen ist faszinierend. Dieser Wolf trug allerdings noch eine kleine Überraschung in sich....

Das Posting einkopiert:" Dass Wölfe überfahren werden, ist mittlerweile keine seltene Meldung mehr. Mitunter offenbaren aber die genetischen Analysen spannende Geschichten zu den Tieren. So auch zum Wolf GW1478m, der im Januar 2020 nahe von Mainz in Deutschland überfahren wurde.
Dieser männliche Wolf stammte aus der Haute-Maurienne in den französischen Alpen (Savoie), wo er wohl 2017 geboren wurde. Er wanderte unbemerkt bis in Vogesen, streifte dabei vielleicht auch die Schweiz, und lebte dort einige Monate bis Ende 2019. Mitte Januar 2020 wurde er schliesslich bei Mainz von einem Auto überfahren.
Die genetischen Analysen haben haben aber noch etwas anderes offenbar: Bei dem Tier handelte es sich um einen Wolf-Hund-Hybriden der ersten Generation. In Frankreich konnten bei mehreren hundert Wolfsreproduktionen in den letzten 20 Jahren zweimal Hybridisierungen festgestellt werden: 2011 in den südlichen Seealpen und eben 2017 in der Maurienne. Insgesamt ist das Phänomen der Hybridisierung also auch in Frankreich eine Ausnahme, so wie in weiteren Teilen Mitteleuropas. In einigen Gebieten Südeuropas kommt das hingegen häufiger vor. Die wenigen in Frankreich nachgewiesenen Hybriden wurden meist getötet, einige verschwanden spurlos. Die Tötung der Hybriden erfolgte nicht gezielt wegen der Hybridisierung, sondern sie wurden im Rahmen des in Frankreich stattfindeden Managements zur Bestandesregulierung getötet. GW1478m hat das überlebt und es bis nach Deutschland geschafft, wo ihm aber auch kein langes Leben vergönnt war. "
Weitere Informationen und auch Bilder finden sich unter folgendem Link:
https://www.loupfrance.fr/des-nouvelles-du-loup-dans-la-ha?/

Quelle: https://de-de.facebook.com/WolfSchweiz/

In Deutschland werden Hybriden "letal entnommen", also aktiv gejagt, um den Wolfsbestand vor Hybridisierung mit Hunden zu schützen. Passiert zuletzt in Thüringen ( Nachwuchs "Ohrdrufer Wölfin") und in Mecklenburg- Vorpommern, wo auf bloßen Verdacht nach erfolgter Paarung mit einem Haushund, eine Wölfin erlegt wurde.
(12.05.2020, 11:56)
cajun:   Zwei Apekte zum Thema:

1. Paulista. Die Corona-Krise bringt bei all den negativen Auswirkungen auch positive Entwicklungen für manche Tierarten mit sich. An einem Strand der Stadt Paulista im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco sind nun fast 100 Schildkröten einer bedrohten Art geschlüpft ? sie haben es ungestört ins Meer geschafft. Die Echte Karettschildkröte ist aufgrund der leeren Strände im Zuge der Corona-Krise weniger Gefahren ausgesetzt, wie ?The Guardian? berichtete.

Strandbesucher, Fußgänger und Haustiere bleiben wegen der Ausgangsbeschränkungen seit dem 21. März den beliebten Stränden in Brasilien fern. Lediglich andere Wildtiere wie beispielsweise Vögel werden den Schildkröten zur Gefahr.
Jungtiere müssen über den ganzen Strand wandern

Wenn die Babys der Meeresschildkröten aus den Eiern am Rande des Strandes schlüpfen, müssen sie über den ganzen Strand wandern, um ins Meer zu gelangen. Dieses Jahr schafften es 97 Echte Karettschildkröten ins Wasser, so ?The Guardian?.

Die Echte Karettschildkröte steht nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen unter internationalem Schutz. Früher wurden die Wassertiere wegen ihres Fleisches, ihrer Eier und des Schildplatts gejagt. Laut ?The Guardian? wurden daraus Haarkämme und Brillengestelle gemacht. Die Tiere werden bis zu 118 Zentimeter lang und 85 Kilogramm schwer.
Quelle: https://www.rnd.de/panorama/menschenleere-strande-in-brasilien-fast-100-schildkrotenbabys-schaffen-es-ins-meer-H5MTU7WYWFGSTIGMMRLGQ4NYFM

2. Kathmandu. Wilderer im Himalayastaat Nepal nutzen die Corona-Krise und den damit verbundenen weitgehenden Stillstand im Land Behörden zufolge aus. Drei Krokodile einer vom Aussterben bedrohten Art und ein Elefant seien seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen am 24. März von Wilderern getötet worden, sagte ein Sprecher von Nepals Behörde für Nationalparks und Wildschutz am Samstag. Zudem seien bei einem Zusammenstoß zwischen Wilderern und Parkhütern ein Wilderer getötet und ein Ranger schwer verletzt worden. Parks landesweit berichteten von solchen Konfrontationen, hieß es weiter.
Männer töten Elefanten mit Stromschlägen

Die Krokodile der Spezies Gangesgavial wurden der Nationalparkbehörde zufolge nahe dem Chitwan-Nationalpark getötet. Den Elefanten fanden Parkhüter im Bardiya-Nationalpark im Westen des Landes ? die Wilderer hatten ihn demnach mit Stromschlägen getötet.

?Wir haben unsere Patrouillen aufgestockt angesichts der verstärkten Aktivität von Wilderern?, sagte Bishnu Prasad Shrestha von der Nationalparkbehörde. ?Das kommt aber nicht wirklich überraschend, wir hatten so etwas erwartet.?
Menschen dürfen nur vier Tage am Tag nach draußen

In Nepal gilt derzeit eine Ausgangssperre: Menschen dürfen ihr Haus jeweils nur zwei Stunden am Morgen und zwei Stunden am Abend verlassen, um Essen und Medikamente zu kaufen. Ausgenommen sind Notfälle. Nepal gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Bisher gab es offiziellen Angaben zufolge erst wenige bestätigte Coronavirus-Fälle. Allerdings wird auch wenig getestet, und viele Krankenpfleger arbeiten ohne Masken und Schutzkleidung.
Quelle: https://www.rnd.de/panorama/wilderer-in-nepal-nutzen-corona-krise-aus-mehr-tiere-getotet-SCUK2FFMG2AEU3KWQUYII4Y4PE.html
(07.04.2020, 14:36)
cajun:   In der Zoopresseschau waren viele Artikel, über (kleine) Zoos, die nun alle Tiere verpaten, zu Spenden für Futter und Sachmittel aufrufen etc. Nachdem die VDZ gestern ein Hilfspaket für die Zoos gefordert hat, nochmal ein Punkt, der auch in das Thema dieses Threads spielt. Zoos sammeln und spenden alljährlich einen Teil zweckgebunden für Artenschutzprojekte weltweit. Teils aus Verbundenheit mit einer Art/ Region/ einem Biotop (Damit meine ich allerdings nicht die "Miete" für Große Pandas). Das wird wohl dieses Jahr ebenso komplett wegfallen. Auch große Naturschutzorganisationen wie der WWF, die Zoologische Gesllschaft Frankfurt etc. werden einiges an Einbußen wegstecken müssen. Kein schönes Szenario für den Natur- und Artenschutz.

(01.04.2020, 21:15)
cajun:   @Sacha: Der Aspekt, dass Zoobestände vom Erhaltungszuchtaspekt nicht auf so ein weltweites Szenario vorbereitet sind, ist sehr interesssant. Ich stimme dir zu, dass die Kollektionen der Zoos gut daran tun würden, ihren Bestand zumindest jetzt auf dem Status quo zu erhalten (wenn finanziell möglich?). Das Freilandbestände unter neuen Druck geraten und zusammenbrechen können, kann man anhand von z.B. den Saigas u.A. nachvollziehen. Da ging es sehr schnell von Hundertausenden abwärts. Gerade nicht charismatische Arten sind hier gefährdet einfach "hintenüber zu kippen". Eine Erhaltungszucht mit restriktiven Vorgaben wird das nicht verhindern.
(30.03.2020, 09:46)
Sacha:   @Cajun: Das sehe ich grundsätzlich ziemlich ähnlich. "Safari"-Ferien - wenn wir sie mal Urlaub in Schutzgebieten verallgemeinernd so nennen wollen - sind meist teuer. Wer also grössere Einbussen wegen Corona erlebte und nicht auf Rosen gebettet ist, wird wohl die ersten Jahre günstigeren Urlaub machen und auch tendenziell eher näherliegende Ferienziele aussuchen. Das wird sich ohne Zweifel auf die (Übersee-)Länder auswirken, die zu einem grossen Teil vom Tourismus leben und damit auch auf die Gelder, die zum Schutz von Fauna und Flora zur Verfügung stehen (oder eben nicht).
Schon lange habe ich darum plädiert, das Artenspektrum in den Zoos nicht weiter zu reduzieren. Wenn ich nur denke, welcher Raubbau an der Natur in West- und Zentralafrika betrieben wird und wir in Europa finden es nicht nötig, den Ex-situ Schutz für Ducker, Meerkatzen usw. zu verstärken....
Kurz: Ja, auch meine Prognose ist, dass der Druck auf die Natur und die Wilderei im Speziellen zunehmen wird.
Dagegen glaube ich nicht an einen "Igitt"-Faktor. Die Menschen, die sich bislang von Fledermäuse usw. assen, werden das auch weiterhin tun. Zumal gerade in afrikanischen Staaten Probleme generell auf die Kolonisation, die Weissen, die USA, den Westen usw. geschoben wird und munter Verschwörungstheorien herumgeistern.
(29.03.2020, 13:09)
cajun:   Nicht nur Zoos leiden derzeit unter Einnahmeverlusten. Auch der Natur- und Artenschutz, respk. die Schutzgebiete weltweit werden das deutlich zu spüren bekommen. Ich möchte an dieser Stelle mal eure Sicht der Dinge in Bezug auf die derzeitige weltweite Pandemie und das Thread Thema erfragen. Ein Großteil der weltweiten Schutzgebiete lebt nicht nur vom Tourismus, sondern bezieht auch zu einen großen Teil daraus seine Akzeptanz und Existenzberechtigung aus Sicht der lokalen Bevölkerung. Falls Touristen lange ausbleiben fällt hier viel Einkommen weg, gerade für Länder mit berühmten Nationalparks im östlichen und südlichen Afrika, aber sicher auch in Asien und Südamerika. Zeitgleich werden vermutlich auch dort Handelsketten und lokale Versorgung logistisch schwierig werden (ich meine hier nicht mit Klopapier).
Was denkt ihr, wie der wachsende Druck auf natürliche Ressourcen sich in diesem Szenario entwickelt? Steigt der Bushmeat Handel? Wird die Wilderei auf Großtiere bezüglich Zähnen, Hörnern und Fellen zunehmen? Sind die verblieben Naturräume nun "wertlos"?
Oder wird vielleicht die Übertragungsart des Corona Virus von Tier auf Mensch (vermutet wird ja Verzehr von Fledermäusen/ Flughunden?) einen neuen "Igitt- Faktor"- etablieren, der den nationalen/ internationalen Wildtierhandel nachhaltig zurück gehen lässt?
Vieles ist möglich. Meinungen dazu?
(27.03.2020, 12:05)
W. Dreier:   Damit wir neben Corona auch noch ein anderes Schreckensszenario haben (von den Flüchtlingen an der griechischen Grenze redet ja keiner mehr): Laut Berliner Zeitung von heute ist in einem polnischen Zuchtbetrieb (!!!) ein Tier an der afrikan. Schweinepest erkrankt - 24 000 Tiere müssen ``gekeult`` werde. Entfernung zur brandenburgischen Grenze: 65 km . Daselbst 120 km ``Schutzzaun``, in Sachsen zur Grenze 128 km
(27.03.2020, 11:47)
Adrian Langer:   @ W.Dreier: Der einzige Fall , der mir bisher bekannt ist (zumindest wurde es dort getestet) war nach dem Tod eines Bonobobabys in der Wilhelma. Ergebnis, kein Corona, "nur " eine Lungenentzündung. Die Zoos haben aber schon reagiert. So ist der Bereich Ruman - Hutan in Dortmund gerade gesperrt.
(14.03.2020, 18:30)
W. Dreier:   Gibt es eigentlich schon Untersuchungen/ hoffentlich nicht Befall von Menschenaffen/generell von Primaten nach der Pandemie durch das Corona -Virus?
(14.03.2020, 16:39)
W. Dreier:   In einer Reklameschrift zum Urlaub auf Sansibar wurde mitgeteilt, dass es wieder eine Sichtung des Sansibar-Leoparden gegeben hätte ((P. p. adersi)
(09.03.2020, 18:29)
W. Dreier:   Nach einem Bericht der ```Berliner Zeitung´`` sind im Vorjahr ``nur`` 596 Nashörner gewildert worden.
(05.02.2020, 10:20)
W. Dreier:   Wenn ich schrieb ``unter Einschluß der Humboldt-Uni`` - die 600 Mio Euro bekommt das MfN, die Uni ``spielt nur mit`` mit eigenen Mitteln und unterstützt ``großzügig``
(22.01.2020, 11:43)
W. Dreier:   Hat ja auch etwas mit Naturschutz zu tun: laut ``Berliner Zeitung`` bekommt das Naturkundemuseum Berlin bis 2028 600 Millionen Euro (wie war das doch mit dem Tierpark?) für eine Umgestaltung unter Einschluß der Humboldt-Uni (das MfN ist Mitglied der Leibniz-Gesellschaft, nicht mehr der HU) zum ``Museumscampus``: Renovierung und Ausdehnung des Nordbereiches (da war vor Umzug nach Adlershof die Physik und die landwirtschaftliche Fakultät mit Einschluß des `Thaer``-Hauses - da saß ich ca. 15 Jahre), neue Sammlungsräume sollen geschaffen werden, die Ausstellung wird umstrukturiert, Labore werden geschaffen ( von Molekularbiologie bis Bioinformation) - und der ``forschende Bürger`` soll beteiligt werden, usw. , usw. Alle Sammlungsobjekte sollen digital eingescannt werden.
Und Tyrannosaurus Tristan geht ein Jahr nach Kopenhagen - kommt dann zurück. Am Wochenende wird er verabschiedet mit einer Party.
(22.01.2020, 09:30)
W. Dreier:   Hab schnell nachgeschaut: dem Jangtse-Stör geht es auch nur gering besser - hier im Aquarium des Beijinger Zoos
(07.01.2020, 10:05)
W. Dreier:   Im 2. Heft /2018 wurde schon mitgeteilt, dass Hybrid-Embryonen von nördlichem (Spermium) und südlichem Breitmaul NH erreicht wurden. Nunmehr war im jetzigen `Spiegel` (2. Heft, Seite 104, 2020) zu lesen, dass es auch 2 Embryonen nur von den nördlichen geben würde - Prozedur von einem Prof. Galli, der in der Reproduktionstechnik normalerweise Pferde, Rinder-und andere Embryonen schon fast ``normal`` herstellt (Firma Avantea) . Zunächst aber geht es um die ``Leihmutterschaft` der Hybridembryonen in Südliche ``Ammen``. In ca 4 Monaten soll Prof. Hildebrand vom IZW wieder Eizellen von Tatu und Najin entnehmen. Laut Bericht kann man zwar Spermien einfrieren, nicht aber Eizellen. Es gibt 2 Probleme: zunächst macht es die Anatomie der Weibchen schwierig, Eizellen zu entnehme und dann den Embryo in den Uterus ``hineinzubekommen ". 2. bedarf es eines Timings von Embryoalter und Hormonzyklus des Weibchens. Galli rechnet nicht vor 4-5 Jahren mit Erfolg. Weitere Untersuchungen widmen sich der Umwandlung von Stammzellen in Spermien und Eizellen sowie des Klonierens von Embryos.
(05.01.2020, 16:30)
cajun:   Der Zuchtbulle des Wisentprojektes im Rothaargebirge musste getötet werden. Er litt seit Sommer unter fortschreitender Erblindung. Zunehmende Rangkämpfe mit seinem ältesten Nachkommen hatten schon vorab dazu geführt, dass man ihn zwecks Umsiedlung aus der Herde nehmen wollte. Das Ausstzungsgebiet ist nachwievor nicht umzäunt, und so nutzen die Tiere immer wieder angrenzende Flächen. Ob sich hierbei auch mal eine natürliche Migration entwickeln könnte? Wäre spannend zu beobachten.

https://www.wp.de/staedte/wittgenstein/wisentprojekt-leitbulle-egnar-ist-getoetet-worden-id228009679.html?utm_source=Facebook&utm_medium=Social&utm_campaign=share&__pwh=0KzRgg2bdcpVfiOxPFXy9g%3D%3D

(02.01.2020, 13:11)
W. Dreier:   Habe auch kurz beim VdZ nachgefragt: sofortige Antwort:
"vielen Dank für den berechtigten Hinweis. Wir sind gerade dabei, den Lapsus in der Pressemitteilung zu korrigieren".
Ungeachtet dessen - es sind laut ZTL noch 4 Haltungen - und nur ein "ZOO" dabei - der Tierpark! Ich verstehe immer noch nicht, warum der Zoo Berlin seine Rolle bei der Rettung nicht nutzt! (siehe dazu die Veröffenlichungen von Dr, Schürer, dass nachweislich die heutigen Tiere
(um 2 500) letztlich von den vor rund 140 Jahren aus China nach Berlin importierten Tieren abstammen (ungeachtet der Rolle der Bedford-Herzöge)
(12.12.2019, 09:34)
W. Dreier:   Nicht besonders: Befallszentren in Bulgarien für beide Formen, dann das gesamte Baltikum für Wildschweine - und ein ``spot-Zentrum`` in Südbelgien
(25.11.2019, 17:39)
W. Dreier:   Na gut -ahnte ich schon. Muß etwas abschneiden - im Osten
(25.11.2019, 17:36)
W. Dreier:   Wiederum Afrikanische Schweinepest: in schöner Regelmäßigkeit gibt es Mittelungen in der ``Berliner Zeitung``. Heute Verbreitung in Europa unter Nennung der Auftrittsdaten - hier für Haus - und Wildschwein (soweit erkennbar).
Anbei die geografische Verbreitung mit dem an Brandenburg anliegenden nächsten Befalls-Ort - in der Nähe des Ortes Lebus links der Oder.
(25.11.2019, 17:34)
W. Dreier:   Hier der Sumatrabulle Torgamba in Port Lympne - Mai 1995. Bei meinem Besuch war das Weibchen schon nach einer Krebsoperation verstorben. In den Achtzigern gab es noch eine Aktion: an die 30 Tiere wurden gefangen, die einzige Zucht gab es dann in Cincinnati nach 2000 : 3 Tiere . Der letztgeborene Bulle Harapan ist dann nach Südsumatra ins Zuchtzentrum gebracht worden.
Er wurde schon Vater, wieder ein Bulle
Torgamba wurde 1998 nach Sumatra gebracht worden, aber kein Erfolg mit ihm.
(24.11.2019, 18:41)
W. Dreier:   Nochmals zur Schweinepest: ``Berliner Zeitung``: Leider sind von den gefundenen toten Wildschweinen in Polen 18 Pest-positiv gescheckt worden! Befürchtungen wurden laut, dass es nicht mehr um ein mögliches erstes Auftreten an sich in Brandenburg geht, sondern nur noch, wann !
(21.11.2019, 11:23)
W. Dreier:   Aus der ``Berliner Zeitung``: Auf polnischer Seite der Oder gegenüber der Ortschaft Lebus ist nach einem Fahrunfall mit einem Wildschwein bei diesem die Schweinepest festgestellt worden. Weiterhin gibt es einen 2. Fall in Polen ca 8o km von der brandenburgischen Grenze entfernt. Nachdem dort ein totes Wildschwein gefunden wurde, wurden in zwei Großnachsuchen in der Region 20 tote Wildschweinen gefunden. Deren Untersuchung läuft.
Ein Fall in Belgien dürfte bekannt sein(?)
(19.11.2019, 11:24)
W. Dreier:   Laut ``Berliner Zeitung`` ist der Wiedernachweis eines ``Vietnam-Kantjils`` gelungen, Das in den Annamitischen Bergen in Süd-Vietnam lebende Tier ist fast unbekannt, wurde nun mehrmals mit Bewegungskameras aufgenommen. Weiter Fotofallen sollen nun die Häufigkeit und den Verbreitungsraum ermitteln.
(12.11.2019, 09:05)
W. Dreier:   puh, war doch ganz klar - Rückgang der Wasserfläche auf ca 15%
(10.11.2019, 21:29)
W. Dreier:   und 2010
(10.11.2019, 21:27)
W. Dreier:   1960
(10.11.2019, 21:27)
W. Dreier:   In einem Heft war die katastrophale ``Entwicklung`` des Aral-Sees kartenmäßig dargestellt, in dem auf Inseln auch Saigas lebten . hinaufgebracht wie auf Barsa Kelmes oder aber dort schon lange lebend (ohne Süßwasser) - heute längst Festland
(10.11.2019, 21:24)
W. Dreier:   Eher durch Zufall fand ich einige Angaben zur Entwicklung der Saigabestände ? sowohl der ``gewöhnlichen`` als auch der mongolischen Saiga.
Speziell nach dem Zusammenbruch der UdSSR gab es ja einen großen Aderlaß der Bestände, nach gewisser Erholung hat aber eine PPR genannte Krankheit fast periodisch alle 4-5 Jahre große Opferzahlen gefordert, ein weiterer Aderlaß ist auch die Wilddieberei speziell durch die Nutzung der Hörner der Männchen auf dem chinesischen Markt. Nachlesen kann man Vieles bei Google im Heft ``Saiga News`` , mittlerweile Heft 24 von Ende 018/Winter 019. Die wenig bekannte mongolische Saiga im Westteil der Mongolei ohne Verbindung zur anderen Art war immer selten, durch ebenfalls PPR waren die Bestände von ca 10 000 Tiere auf 4 900 gesunken, 2002 gab es nur noch 800 Tiere, die Art wird als critical endangered (CITES von Appendix 2 auf 1 gesenkt) bezeichnet. Mittlerweile gab es eine gewisse Erholung auf 3000 Anfang 2019. Bei den Tierzüchtern ist sie nicht beliebt, da ihr die Weitergabe der PPR auf Weidetiere (Ziegen, Schafe) zugeschoben wird.
Die andere Form , in Kalmükien an der Wolga auch Europa erreichend, hat nach fast 40% Verlust an der PPR in Kasachstan wieder 2019 215 000 erreicht, eine große Zunahme von 35-40 % - oft gibt es Zwillinge ? zum Vorjahr. In Rußland ist sie als wirtschaftlich bedeutsam eingeschätzt worden, viele Einrichtungen bemühen sich um die Zucht. Ascania Nova in der Ukraine erhielt 1970 72 Tiere, heute gibt es dort etwa 700. Der Moskauer Außenzoo hatte immer welche mit geringem Haltungserfolg. Ich sah 2000 noch weibliche Tiere in San Diego, davor züchtend in Köln, letztmalig im TP einige in der Quarantäne 1986.
Von den Berlin erreichenden Tieren und aus San Diego gingen 1987 11 Tiere nach China (Gansu endangered animal protection centre), nach Anstieg auf 170 fiel die Anzahl aber im Jahr 2000 auf 9 zurück, nun wieder 24, die Region wird als ungeeignet für Freisetzungen angesehen ? Ziel ist die ``Horngewinnung``.
Alles von den Heften 2019 und 017 aus dem Netz
Anbei Saigabock im TP, etwa 1968
(10.11.2019, 21:17)
W. Dreier:   Habe mir das Video angeschaut - das ähnelt fatal einem humpelnden Hund. Alles recht "nebeliger" Hintergrund. Und dann noch in der "australischen Steppe"?
(06.11.2019, 16:08)
W. Dreier:   Also mit Verlaub: das ausgestopfte Tier ist natürlich kein Nachweis, soll auch nur ein "Bild" vom "Beuteltiger" geben. Ich hörte, dass es ein Kamerafallenbild geben soll. Das müßte eingestellt werden - ansonsten wäre es so wie mit Ufos, Yeti etc. Guiler hat, als die Chancen noch größer waren, vor ca 60 Jahren alle damaligen "Beweise" überprüft - ohne ein wirkliches Fundbild darunter finden zu können.
Ich erinnere hier an die "Fundprämie" für ein Naturbild des südchinesischen Tigers. Und der ist erst vor ca 50 Jahren in der Natur ausgestorben. Der "Gewinner" ist dann " verknackt" worden
(06.11.2019, 15:10)
W. Dreier:   Und gleich hinterher: Zunahme des West-Nil-Virus. Gerade in Ostdeutschland gibt es eine Zunahme der Fälle (mit Grauzone) - Ursache seien besonders hier die heißen Sommer der letzten beiden Jahre, da sich der Virus ab 16°C gut in den Mücken vermehrt. Unter Mücken versteht man jetzt keine subtropischen, sondern unsere ganz normale Culex-Stechmücke. Wie bekannt, sind gerade Eulen, Greifvögel und Sperlingsartige betroffen,
Einer von 100 infizierten Menschen könnte eine Hirnhautentzündung bekommen, gewöhnlich ähnelt es eher einer geringen Grippeerkrankung.
(29.10.2019, 09:31)
W. Dreier:   Heute in der ``Berliner Zeitung`` ein Artikel über die Gefahr, den die Neuzucht ``Savannah-Katze `` (Kreuzung Serval-Hauskatze) speziell in Australien - auch bei uns - bringen könnte. Die F-1-Generation ist fast so groß und schwer wie der Serval, in den anderen Nachfolge-Generationen sind die Tiere nur unbedeutend kleiner. In Australien könnten bei Verwilderung fast 93% der autochthonen Säugetiere gefährdet sein. In Deutschland unterliegen F-1 bis F-4-Tiere der Meldepflicht (Ja, wir haben die besten Gesetze - auch die beste Überprüfung?)
(29.10.2019, 09:24)
W. Dreier:   Hab` mal wieder ins ``Quagga Project`` geschaut.
Die Restaurierung des ausgerotteten Quaggas wurde initiiert von Rau, einem Taxidermisten in Südafrika - unabhängig davon, dass es nach genetischen Befunden nur eine `Spielform`` des Steppenzebras ist. Zur Auswahl kamen 19 Zebras aus Namibia und Südafrika. Gegenwärtig dürfte man in der 5 Generation sein. In der Kopie die Stute Rachel, geboren 2018
(15.10.2019, 21:56)
Gudrun Bardowicks:   Ein sehr interessanter und gehaltvoller Artikel. Danke für den Link.
(16.09.2019, 20:14)
th.oma.s:   Interessanter Blog zum ACTP
https://www.riffreporter.de/flugbegleiter-koralle/rechercheblog-papageien-artenschutz/
(16.09.2019, 17:08)
W. Dreier:   Heute ein größere r Artikel in der ``Berliner Zeitung`` über die Kakapo-Erfolge (``Baby-Boom beim Kakapo``). Auf Codfish-Island und Anchor Island haben von 86 der geschlüpften Vögel 72 überlebt. Gegenwärtig sind sie älter als 150 Tage.
Damit Vergrößerung des Bestandes von 142 auf mehr als 200. Die aufgetretene Aspergillose auf Codfish Island konnte mit großen Mühen überwunden werden: es starben nur 2 Erwachsene und 5 Küken. Die Vermehrungsrate hängt zusammen mit der Fruchtperiode der Rimu-Steineibe. Wie die Vögel das vorher ahnen, ist vollkommen unverstanden. Gegenwärtig gibt es eine Gruppe von Kakapos auch auf Little Barrier Island nordöstlich von Auckland, die nicht brüteten. Auf den oben genannten Inseln hat nur ein Weibchen nicht gebrütet.
(12.09.2019, 12:57)
W. Dreier:   Noch 2 Nachsätze aus ``Leszoosdanslemonde``
-am 15.7. 16 sind 3 persischen Leoparden aus der Zuchtstation Sotschi im westlichen russischen Teil des Kaukasus freigesetzt worden
- die für uns im TP etwas seltsame Ausweisung des Wildwuchses von ``tierleergezogenen ehemaligen Anlagen` mit dem Schild``Let et grow`` geht auf eine Kampagne der EAAZA und zweier anderer Organisationen zurück. Allerdings sollten dann speziell gefährdete Insekten und Pflanzen eine Hilfe bekommen. Hier dient es zur Kaschierung von Wildwuchs.
(28.08.2019, 20:42)
W. Dreier:   pardon: 80 Gorillas wurden dort (wieder) ausgewildert: 60 aus Westafrka stammende , 20 aus GB.
(27.08.2019, 19:16)
W. Dreier:   Und noch etwas aus dem Artenschutzabschnitt aus ``Leszoosdandlemonde" von Jonas Livet:
- der Vogelpark von Villars le Dombe will demnächst mit Nachzucht und Auswilderung von Zwergtrappen befassen - in der Gegend könnte es noch einige Männchen geben.
- Beauval hat 2 weibliche Gorillas zur Auswilderung nach Gabun gegeben. Nach Eingewöhnung in einem größeren Inselbereich soll die Freisetzung etwa nach einem Jahr erfolgen. Weiter wird berichtet, dass durch die Initiative des ehemaligen Direktors Aspinall dort bereits an die 60 Gorillas ausgewildert worden, dabei ca 60 , die in Afrika Wilderern abgenommen wurden oder die verletzt in eine Aufzuchtstation kamen - allerdings auch ca 20 Tiere aus den Zoos von Port Lympne und Bekesbourne (Howletts). in GB.
- Beuaval berichtet, dass in Kürze eine neue Krallenaffenform dort eintreffen wird - Saguinus leucopus (Weißfußtamarin). Allerdings wurde das schon vor 15 Jahren geplant von der EAZA - als ich vor Jahren in Beauval war, wußten die Pfleger davon nichts (Damals in den ZooNews mitgeteilt). Eingebunden sind weiterhin die ``Üblichen``: Apenheul und Jersey
- im November 018 ist in Nordborneo ei weibliches Nashorn gefangen worden. In der Station ist ja gerade das Männchen in hohem Alter gestorben. Bekannt ist, dass bei nicht stattfindenden Befruchtungen im jugendlichen Alter die Reproduktionsorgane sich zurückbilden - woher ein Männchen nehmen. 10 Tiere könnte es noch geben.
- Mit Zählmonat November 018 sind bisher 548 Pandas in Menschenhand geboren worden
(27.08.2019, 19:12)
W. Dreier:   Mal etwas Besseres als die Pandahype in Berlin.
Wie unten mitgeteilt, ist nicht nur die Entnahme von Eizellen gelungen, auch die Befruchtung mit Sperma. Von 10 Eizellen konnten 7 erfolgreich befruchtet werden.
Nächste weitere Zielstellung ist die Herstellung von Stammzellen aus den Zellen anderer ehemaliger nördlicher Breitmäuler, um die genetischen Bedingungen zu verbessern. Gegenwärtig ist das Abstammungsverhältnis: Vater, Tochter, Enkelin
(27.08.2019, 13:03)
Sacha:   Und was ist jetzt mit der Abgabe überzähliger Elefanten an Zoos?
(23.08.2019, 15:21)
Sacha:   Verstehe ich das richtig: Die gleichen afrikanischen Staaten, die keine Elefanten mehr an Zoos liefern wollen, möchten die Jagd auf die Dickhäuter erleichtern??????!!!!
(20.08.2019, 15:29)
W. Dreier:   Kam wohl etwas mit den Zahlen durcheinander - aber: die wechselten je nach Zeitung gehörig

``Anfang des Jahres lebten weltweit nur 147 Kakapos ? verteilt auf drei kleine Inseln vor der neuseeländischen Küste, wo sie vor eingeschleppten Fressfeinden sicher sind. Doch schon im Januar 2019 hatten Ornithologen des staatlichen Programms »Kakapo Recovery« Hoffnung, dass sich die flugunfähigen Papageien in den nächsten Monaten erfreulich vermehren könnten. Und sie wurden nicht enttäuscht: Mittlerweile sind 75 Küken geschlüpft``
(06.08.2019, 17:44)
W. Dreier:   Wo gerade gelesen? Das ``gewesene`` Jahr war das erfolgreichste Jahr der Bemühungen um den Erhalt des Kakapo (Eulenpapagei). Bei einem Bestand von etwa 80 erwachsenen Tieren schlüpften an die 70 Tiere!!
(06.08.2019, 17:36)
Oliver Muller:   Danke euch für die Infos!
(11.07.2019, 22:35)
W. Dreier:   @H. Lueke: inklusive Großtrappen und Auerhu(a)hn
(11.07.2019, 16:16)
Patrick Marburger:   https://www.cbsnews.com/news/zoo-gorilla-family-freed-to-wild-60-minutes/

Wobei das mit Aspinall wohl so eine Sache ist...
(11.07.2019, 13:52)
Hannes Lueke:   Aspinall hat Gorillas ausgewildert, sowohl auf Borneo als auch auf Sumatra existieren Auswilderungszentren für Orang Utans, auf Sri Lanka gibt es Elefantenwaisenhäuser, In Afrika gibt es die berühmte Harnas Station, welche schlichtweg alles großzieht und teils auswildert, es gibt in Panama und Costa Rica Faultierwaisenhäuser in Ost Australien Baumkänguru und Wombat Sanctuarys und und und.
Man kann die Tiere schon auswildern, es ist nur teuer und ausfwendig. Man muss es auch von Anfang an richtig machen. Einen Löwen, der über Jahre im engen Kontakt zu Pflegern gelebt hat, kann man nicht einfach freilassen. Falsche Prägung, fehlendes Training in der Jagd oder im erkennen geeigneten Futters, fehlende Lebensräume oder schlicht garkein Plan verhindern eine Auswilderung natürlich. Das fängt aber vor der Haustür mit gefundenen Rehkitzen an und geht rüber bis zu den Auswilderungsprojekten von Geier, Wildkatze und Luchs.
(11.07.2019, 12:45)
Oliver Muller:   Da Adrian gerade etwas zu Auswilderungen gepostet hat und mich die Frage schon länger beschäftigt: Tierschützer behaupten ja immer, dass Auswilderungen bei bestimmten Arten (gerade den charismatischen, beliebten Zootieren) nicht möglich seien. Nun werden ja bereits z.B. Nashörner, aber auch Großkatzen erfolgreich ausgewildert.
Weiß jemand im Forum, inwieweit z.B. Menschenaffen, die als Babys beschlagnahmt wurden, auch erfolgreich resozialisiert und ausgewildert werden, z.B. Orangs? Oder wie es diesbezüglich mit Elefanten aus afrikanischen Waisenhäusern aussieht?
(11.07.2019, 09:35)
W. Dreier:   In der "Berliner Zeitung" gibt es heute eine ausführlichere Darstellung zur ``molekularbiologischen `` Rettung des nördlichen Breitmaulnashorns.
(26.06.2019, 10:54)
cajun:   Zitat aus dem von Adrian verlinkten Artikel: "Neben rund 600 Büffeln aus dem Waterberg Plateau Park ? damit würde die Population dort auf knapp 400 sinken ? stehen 150 Springböcke, 65 Oryx sowie 35 Elenantilopen und 16 Kudus zum Verkauf. Außerdem sollen 28 Elefanten und 60 Giraffen im Rahmen der ungewöhnlichen Auktion angeboten werden."
Also die verschwindend geringe Zahl an zu versteigerndern Tieren- Ausnahme Büffel- lässt hier doch reichlich Raum für Spekulation. Der Waterberg Park ist ein Plateau, das aufgrund seiner leichten Überwachbarkeit, mit seltenen Tieren bevölkert wurde. Es gibt neben etlichen Nashörnern (die anscheinend nicht zum Verkauf stehen) auch Pferde- und Rappenantilopen.Wenn letztes Jahr 60 000 Tiere, wie im Artikel beschrieben, in ganz Namibia umkamen, dan wäre der "Tropfen auf den heißen Stein" sehr gering. Die Büffelpopulation auf dem Waterberg gilt als "disease free". Daher drängt sich hier eher die Vermutung auf, dass hier viel Geld gemacht werden soll. Solche Büffel sind auf regulären Auktionen im südlichen Afrika einiges wert. Und die angebotenen Antilopen und Elefanten bevölkern sicher gern private Game Reserves...
Üblicherweise wird bei Überpopulation oder Dürre in Namibia eher eine "Wildernte" durchgeführt. Populationen werden durch Abschuss verkleinert. Culling gegen den Hungertod. Denn der sieht nicht schön aus für uns Touris ;-)
(23.06.2019, 20:54)
Sacha:   @cajun: Ich mag Deine Fantasie und Deinen Humor...;)
(27.05.2019, 21:48)
cajun:   @sacha:

"Internationaler Artenschutzerfolg für Botswana"

Gaborone

"Einem Spezialistenteam aus dem südlichen Afrika ist es gelungen europäische Grauwölfe in wissenschaftlich geleitete zoologische Einrichtungen in Botswana zu importieren. Es gelang intakte Familiengruppen, die außerhalb der Schutzgebiete in Frankreich, Italien und Deutschland vom Abschuß bedroht waren, schonend zu fangen und mit geeigneten Trainigsmethoden auf den Flugtransport vorzubereiten. Botswana startet mit diesen Tieren ein ex situ Zuchtprogramm mit dem Ziel seinen Bürgern die hochbedrohte Tierwelt der Nordhalbkugel näher zu bringen. Voran gegangen war ein wissenschaftliches Symposium unter Leitung der VR China, die auch als Sponsor dieses Projektes auftrat. Politisch ist das Projekt nicht unumstritten, da die betroffenen europäischen Länder sogenannte Problemtiere auf Druck der Bevölkerung eigentlich zum Abschuß frei gegeben haben. Man empfindet das Angebot der internationalen wissenschaftlichen Allianz, als Einmischung in Landesangelegenheiten.
Dem Export der Tiere wurde trotzdem statt gegeben, da die zoologischen Einrichtungen für den Erhalt geeigneter Lebensräume in den Herkunftsländern der Wolfsrudel spenden."

Vision Ende* :-)
(27.05.2019, 21:06)
Sacha:   @cajun: Die Erfahrungen in den USA zeigen eben doch, dass es "praktikabel" ist, nur eben sehr aufwändig. Auch spräche m. E. nichts dagegen, mit Hands-off-Haltung anzufangen und dann peu à peu in protected contact überzugehen (insbesondere Nachwuchs).

Und zu den Problemwölfen: Könnte Botswana machen, hätte ich kein Problem damit. Nur fehlt es denen einerseits an Unterbringungsmöglichkeiten (Zoos), Know-how und vor allem Zaster. Das sind die entscheidenden Unterschiede...
(27.05.2019, 10:07)
cajun:   Ich halte es für nicht praktikabel wildlebende Herden in Zoos zu importieren. Die Erfahrungen aus dem letzten USA- Import mit halbwild lebenden Elefanten(-familien) aus Swasiland (Nachkommen von Culling Waisen aus Südafrika) zeigen wie aufwendig selbst das war. Simbabwe z.B.verkauft aktuell viele seiner überzähligen Wildtiere an chinesische Zoos. Auch junge Elefanten,neben Löwen Antilopen Zebras etc., Es ist im südlichen Afrika durchaus üblich Wildtiere zu verkaufen oder bei Auktionen zu versteigern. Tiere die Probleme machen und schlechte Erfahrungen mit Menschen sind für Zoos eher ein schwieriges Haltungsthema. Ich meine mich zu erinnern, dass man vor ein paar Jahren überlegt hat, Tiger aus Auffangsstationen ins EEP zu importieren.Tiere, die z.T. nachweislich Menschen in einem HWC getötet hatten. Weshalb das letztendlich gescheitert ist, entzieht sich meiner Kenntnis, allerdings gab es große Bedenken wegen der Überführung adulter, wildgeborener Tiere in Zoogehege bezüglich Ausbruchssicherheit und Eingewöhnung. Und das bei solitär lebenden Katzen und nicht Familientieren wie Elefanten.Als Beispiel könnte man auch ebensogut vorschlagen Botswana nimmt in seine Zoos unsere vom Abschuß bedrohten ("Problem"-)Wölfe auf, damit diese überleben....
(26.05.2019, 13:13)
cajun:   Soweit ich es verstehe, geht es nicht um Culling von Familienverbänden, sondern um den Abschuß von Elefanten, die Probleme verursachen. Die sollen zum Abschuss frei gegeben werden. Für Jäger, die dafür bezahlen.
(25.05.2019, 23:54)
cajun:   Weshalb soll eine Wiederaufnahme der Trophäenjagd auf Elefanten in Botswana ein Vorteil für die EAZA sein?
(25.05.2019, 23:20)
Sacha:   Absolut. Nur werden die Tierrechtler und profilierungssüchtige Politiker wieder dagegen sein...
(25.05.2019, 12:17)
W. Dreier:   Also der ``Teilstaat`` Sabah auf Borneo.
(22.05.2019, 17:06)
W. Dreier:   @A. Langer: Unter Malaysia versteht man ja eher die Halbinsel - hier ist es aber Borneo (auch dort gibt es ``ein Stückchen`` des Staates Malaysia). Es ist die Unterart harrisoni, die schon im Freiland als ausgerottet angenommen wird. Auch der Zoo Leipzig hatte sich vor Jahren dort zum Erhalt engagiert
(22.05.2019, 17:03)
Hystrix:   Das ist gut ausgedacht aber nicht ganz richtig. Kleinräumig endemische Pflanzen werden weiterhin von Mufflons bedroht, soweit ich weiss aber nur auf sehr kleinen Inseln. Man muss sehen, dass es am Mittelmeer unzählige Mikroendemiten von Pflanzen gibt, von denen manche nur noch einen oder wenige Standorte haben und andere niemals mehr hatten. Sofern die gut schmecken können schon vergleichsweise wenige Pflanzenfresser eine Art ausrotten. Die aktuelle Aktion, die Mufflons von Elba wegzuschießen beruht allein darauf.

Es ist aber tatsächlich nicht ganz dasselbe wie jüngst verwilderte Ziegen, das hatte ich letzte Woche auch gleich auch so gesagt, weil die Mufflons eine sehr alte Form sind, die an sich einen Naturschutzwert hat. Andererseits sind sie auch nicht mehr reinerbig, sondern teilweise wenn auch wenig von modernen Hausschafen aufgekreuzt. Es gibt halt alle Übergänge von Haustieren zu Wildtieren. Auf Sardinien wollte noch niemals die Mufflons ausrotten und in Korsika werden sie sogar immer noch weiter ausgebreitet und eingesetzt. Sie sind absolut ungefährdet.

(24.04.2019, 19:29)
Hannes Lueke:   Jetzt noch einmal ein kurzer Einwand von mir zum Muffel auf den Mittelmeerinseln. Auch wenn es ein verwildertes Haustier ist, es lebt dort wild seit Jahrtausenden. Ähnlich dem Dingo in Australien haben sich Tier und Pflanzenwelt an den Mitbewohner angepasst. Wer nicht mit dem Muffel leben kann ist schon lange weg. Das kann man nicht einfach mit der Ziege auf Galapagos gleichsetzen.
(24.04.2019, 08:22)
Sacha:   Darum: "SOFERN".
(19.04.2019, 09:43)
Hystrix:   Mufflons zurück nach Sardinien oder Korsika zu bringen ist nicht nötig und wäre fatal. In Sardinien ist inzwischen der Bestand sehr gut und eher zu groß und in Korsika sind sie nach langer früherer Wilderei zwar noch nicht wieder flächendeckend, aber keinesfalls mehr bedroht. Den immer noch seltenen Mufflon von Zypern gab es als Jagdtier auf dem Festland niemals, der wäre eher eine wertvolle Reserve, gibt es aber bei uns nicht. Im Übrigen sind die Bestände in Korsika/Sardinien nicht homogen, man unterscheidet trotz der Kleinheit dieser Inseln vier regionale Morphen, was wahrscheinlich darauf zurückgeht, dass abgesehen von der Tatsache, dass es von Anfang an verwilderte Haustiere waren, seither und bis heute fortdauernd sich moderne Hausschafe eingebracht haben und immer noch einbringen. Es sind also leider auch keine reinen Primitivformen mehr, sonder eher vergleichbar den vielen inselziegen die weltweit auf Inseln eingebürgert wurden. Ein wenig was anderes sind sie aber schon, weil eben doch im Kern onch eine Altrasse.
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Sicher reinlütige sardische Mufflons gibt es zudem für Jagdzwecke ausgebracht auf kleineren Inseln etwa vor der Küste der Toskana, darunter Elba, wo man sie aber derzeit abschießt bis zum Beseitigen, weil sie als invasive Art zu viel Botanik vernichten inklusive endemischer hochbedrohter Pflanzen.

Es gibt also keinerlei Veranlassung dafür, die genetisch sehr fragwürdigen und vielfach "jagdlich aufgekreuzten" Mufflons in Europa einzufangen und wohin zu bringen. Selbst auf Sardinien und Korsika, wo es endemische und teilweise klein beschränkte Pflanzen-Endemiten zuhauf gibt, sollte man bei aller Liebe zu den Mufflons darauf achten, dass diese nicht überhandnehmen und wertvolle Arten bis zur Ausrottung abfressen. Letztlich ist der Unterschied zu den verwilderten Ziegen auf Galapagos ein gradueller, wenn auch Niemand jemals ernsthaft forderte, die Mufflons als sehr alte Formen auf Sardinien ganz zu eliminieren. Nur überhand nehmen sollten solche verwilderten Haustiere nicht, ihre Schäden sollten im Rahmen bleiben.

Bei uns scheinen sie aber den Wolf wirklich nicht zu überleben. Es ist abzusehen , dass sie aussterben. Das ist ganz untypisch für Beutetiere des Wolfs und wäre bereits ohne alle erdrückende sonstige Evidenz ein Hinweis, dass es keine Wildschafe sind. Dass Jäger Sturm laufen war zu erwarten, aber wie sehr mal wieder gelogen wird ist schon erschreckend, denn man sollte wissen, dass es weder Wildschafe sind noch dass die Mufflons in ihrer Heimat am Mittelmeer gefährdet sind.

(18.04.2019, 21:57)
Sacha:   SOFERN die in Europa angesiedelten Mufflon tatsächlich keine reine Wildform sind, können diese m. E. ruhig als "Wolfsfutter" dienen. Sollten jedoch in einigen Ländern, wie @Gudrun geschrieben hat, artreine Exemplare leben, muss man die nicht zusammenballern und ausrotten, sondern einfangen und nach Möglichkeit in ihrem natürlichen Lebensraum wiederansiedeln. Wahrscheinlich ist dies aber wegen der Gefahr der Vermischung mit Hybriden oder/und Hausschafen vielfach nicht möglich, weshalb in Zoos ein Reservebestand aufgebaut werden sollte. AUCH in Zoos ausserhalb ihrer Heimatländer.
(18.04.2019, 21:40)
Hystrix:   Das Richtige wurde schon gesagt: Mufflons sind primitive Haustiere, auf allen Mittelmeerinseln wo sie vorkommen, und genau daher wird auch ihre wirklich auffällige Anfälligkeit gegen Wölfe kommen. In Vorder- und Zentralasien sind die echten Wildschafe, die Wildtiere sind und schon immer gemeinsam mit Wölfen als Art entstanden, nämlich überhaupt nicht von der dort dichten Wolfspopulation bedrängt. Die plötzliche Entdeckung einiger Jäger ihrer Ader als Artenschützer von angeblich "bedrohten" Wildschafen gegenüber dem bösen Wolf ist also abwegig.

Zudem kommt eventuell noch was anderes dazu, wenn auch wohl nicht überall auf dem europäischen Festland: Besonders schlaue Nimrode haben vor langem schon gemerkt, dass in die Mufflons zusätzlich eingekreuzte Zackelschafe mit ihren steif schräg abstehenden Hörnern die Hornschnecken enorm aufweiten und die Gehörne der Mufflons stark vergrößern, somit die Heldentat des Trophäenjägers noch mehren, und das ohne sonst an den Mischlingen körperlich merkbar zu sein. Die sonstigen Merkmale des Zackelschafs verschwinden nämlich rezessiv im Mufflon. Mufflon-Zackelschaf-Hybriden sind daher außer den viel imposanteren Gehörnen unmerklich, und selbst am Gehörn merkt sogar ein Fachmann außer der Größenzunahme nichts, so dass betrügerische Trophäenjäger sogar auf offiziellen Trophäenschauen damit durchkommen und "Rekorde" ernten können. Laut einem ganz neuen Fachbuch seien bereits viele Mufflonvorkommen auf dem Festland Europas mit Zackelschafen angereichert worden, was die Domestikationsnatur dieser angeblichen Wildtiere nur noch vermehrt. Es kann gut sein, dass das die Anfälligkeit gegen Wölfe erhöht, denn Hausschafe sind sehr wehrlos gegen Wölfe. Wie gut, wenn der Wolf diesem Unfug ein komplettes Ende setzen würde.

Ein ganze Reihe solcher invasiver Arten werden von wieder zunehmenden Raubtierbeständen klein gehalten, In GB etwa das Grauhörnchen durch die sich lokal wieder ausbreitenden Baummarder, bei uns invasive amerikanische Flusskrebse durch die wieder zunehmenden Fischotter und eben auch die als Wildtier glorifizierten Hausschafe durch Wölfe.

(18.04.2019, 20:04)
th.oma.s:   M.E. sind werden die Mufflons auf Elba, Zypern, Korsika und Sardinien ur Zeit eher als verwilderte jungsteinzeitliche Hausschafe betrachtet. Wildformen sind in historischer Zeit auf dem Festland wohl bis in die Karpaten vorgekommen. Sie sind wohl Gebirgstiere und somit in ihrem Fluchtverhalten im Flachland an den Wolf nicht angepasst. Ein zum Totschießen aus Jux und Tollerei angesiedelter Neozoon wird jetzt dem Jäger weggefressen. Da schäumt der Waidmann aus Futterneid.
(18.04.2019, 19:44)
Oliver Muller:   Ich sehe das wie Gudrun.
(17.04.2019, 22:07)
Gudrun Bardowicks:   Ich denke mal, dass es besonders die Jäger sind, die ein Aussterben der Mufflons in Deutschland verhindern wollen, da sie sonst auch keine Muffelböcke mit starkem Gehörn/starker Schnecke mehr erlegen können und als Trophäe an ihre Wand hängen können..

Aus Naturschutzsicht wird immer wieder gesagt, dass es möglicherweise nur noch in Deutschland artreine Mufflons gibt, da sich die ursprünglichen Bestände auf Kreta, Korsika, Sardinien und anderen Mittelmeerinseln vermutlich alle mit den dort frei lebenden und teilweise verwilderten Hausschafen vermischt haben und es somit dort keine "reinen" Tiere mehr gibt. Daher wird immer wieder gefordert, dass das Muffelwild in Deutschland nicht aussterben darf, wenn man die Art rein erhalten will. Das ändert meiner Meinung nach aber nichts daran, dass Muffelwild eigentlich nicht nach Deutschland gehört und man den Abschuss von Wölfen, die im Gegensatz zu Mufflons eine einheimische Art darstellen, nicht mit dem Schutz der Mufflons begründen sollte. Eigentlich müsste man sich in den Heimatländern der Mufflons darum bemühen, die Art dort zu erhalten.

Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass es in Wildgattern und Wildparks noch genug reinrassige Mufflons gibt, mit denen man sich um einen Arterhalt bemühen könnte.
(17.04.2019, 18:36)
th.oma.s:   Meldung vom 1. April ?
(01.04.2019, 17:16)
Sacha:   Sofort totschiessen und Flamingos auf die Invasivenliste der EU nehmen (Ironie aus).
(01.04.2019, 11:53)
W. Dreier:   Wenn ich sagte 4 Populationen, dann ist zu berücksichtigen, dass italienische und französische Wölfe in den Westalpen schon zusammengetroffen sind
(30.03.2019, 16:24)
W. Dreier:   Nicht nur zu uns kamen die Wölfe, sondern auch die italienischen und Kroatischen Wölfe wandern in diesem Falle nach Norden und trafen vor 5 Jahren auch schon zusammen. Nach einer Arbeit in ``Mammalian Biology`` (Band 70 von 2014) wurde zunächst aus Genproben (282 Proben italienischer und 152 kroatischer Wölfe) die genetische Diversität der beiden Populationen bestimmt und als sehr differenziert bestimmt. Nach 100 Tieren um 1970 in Italien hatte sich die Anzahl bis 2014 auf rund 800-1000 auf der Halbinsel und dem westlichen Alpenteil erhöht. In Kroatien gab es 1980 gegen 30-50, weniger in Slawonien und ca. 400 in Bosnien und Herzegowina. Gegen 2013 waren es in Kroatien 175-270 Tiere. Von je einem mit Sendern ausgestatteten italienischen und kroatischen Wolf (M und W) gab es im August 013 den erste ´´wilden`` Nachwuchs. Die Vorkommen (grau), Wanderungen und Nachweise in dem Bild (Dreiecke ital Wolf; Vollkreise kroat. Wolf). Von oben rechts könnten auch noch Wölfe aus den Karpathen einwandern - also Hybride aus 4 Populationen sind möglich mit großer genetischer Variabilität und auch Anpassungsfähigkeit.
(30.03.2019, 16:17)
W. Dreier:   Leider, Sacha, kann ich nur diplomatisch antworten: es wird ähnlich sein, wie die ``Geschenke`` mit Pandas, Goldtakins, Sumpfnasenaffen etc. Die Japaner müssen die Geburten wieder in vielen Fällen zurückgeben, ein Tausch ist wohl ausgeschlossen, wenn ich an die europäischen Goldtakins und jene im Tama-Zoo denke.
Ansonsten dürften es jetzt an die 500 Japanibisse sein - aus 10 Tieren um 1981 (aus`` EDGE Asian crested Ibis Nipponia nippon) - ein Riesenerfolg ungeachtet wohl der ``Zwangseierablage``: Eientnahme im chinesischen Zuchtzentrum, Handaufzucht, Nachgelege, usw.
Bild vom April 011 aus dem Beijinger Zoo - ein Sonderabteil dort außerhalb des Zuchtzentrums
(27.03.2019, 10:30)
Sacha:   @W. Dreier: Wie sieht es gegenwärtig beim Nipponibis mit dem Gefangenschafts-Bestand aus. Ist er so gross, dass man Brutpaare auch in Zoos und Vogelparks ausserhalb der Heimatländer abgeben könnte (ich denke da insbesondere an Walsrode, dass ja mal an einem Projekt zum Schutz dieser Art mitgearbeitet hat - oder es sogar immer noch tut). Oder kommt das aus politischen und/oder naturschutztechnischen Gründen sowieso nicht in Frage?
(26.03.2019, 18:59)
W. Dreier:   - Im Tama-Zoo/ Tokio gab es wieder Nachwuchs bei den Nippon-Ibissen. Bisher wurden seit 2007 dort 56 geboren, 47 wurden an das Nationale Zuchtzentrum für den Nipponibis auf die Insel Sado überführt. Dort gibt es mittlerweile Freiflüge. Vor ca . 30 Jahren waren die Nipponibisse auf Japan ausgestorben - nur ein ``alter`` Mann war letztlich übriggeblieben, bis es wieder Geschenktiere aus China gab. (Vierteljahresbericht des Tama-Zoos (leider auf Japanisch - mit kurzer Englisch-Summary.)
- Im Naturkundemuseum Helsinki wurde anhand genetischer Marker nachgewiesen, dass es dort ein montiertes Skelett eines Javatigers gibt (1857 ein Geschenk aus Rotterdam), zudem existiert aus der gleichen Zeit ein Fell eines in der Natur ausgestorbenen Südchinesischen Tigers. Ersterer ist gegen 1970 ausgerottet, letzterer etwa seit 1980-90 - die Gefangenenpopulation des Südchinesen liegt etwa bei 120 Tieren.


(26.03.2019, 17:43)
W. Dreier:   Naja, allerdings nicht aus dem Jangtse sondern aus dem zentral in Hanoi liegenden See - der hat allerdings nur ca 500 x 900 m Größe. Als ich in Hanoi war, gab es immer noch Hoffnung auf Nachwuchs, allerdings gab es nur ganz wenige Sichtungen. An einem 2. Tempel im See hatte man Sandaufschüttungen gemacht in der Hoffnung, es möge eine 2 noch existieren. (siehe auch das Bild von mir vom 8.10. in dieser Rubrik mit einem Bild einer anderen Schildkröte in selbigem Tempel.
(26.03.2019, 16:22)
Paul Schnitzler:   Laut WWF-Internetseite ist schon ein unabhängiges Gutachten zu den Vorwürfen beauftragt.

(10.03.2019, 11:56)
Hannes Lueke:   Man möge jedoch beachten, dass es ursprünglich ein englischsprachiger Artikel ist und sich die Situation in Deutschland bei weitem nicht so gravierend darstellt. Zudem ist der Artikel etwas zu Oberflächlich, da man hier Haustier mit Kuscheltier gleichsetzt und komplett übersieht, dass jedes Tier ein hohes Maß an Verantwortung mit sich bringt.
(27.02.2019, 08:03)
Hannes Lueke:   Wer erzählt denn so etwas?
Die Jagd auf Elefanten in Afrika ist ganz normal. Elefanten benötigen unfassbar große Ressourcen und diese sind leider sehr begrenzt. Was man heute nicht mehr macht ist die Jungtiere zu "verschonen" und zu verkaufen. Man macht weniger Umsatz und tötet die Jungtiere sofort, da man davon ausgeht, dass der Tod besser ist als eine unnatürliche Aufzucht
(26.02.2019, 09:38)
W. Dreier:   @O. Müller: Oh, ein Mix: Zooquaria ist richtig
(21.02.2019, 15:47)
Oliver Muller:   @W. Dreier: Zooqaria oder die WAZA-Zeitschrift?
(21.02.2019, 15:04)
Gudrun Bardowicks:   In Eekholt wäre möglicherweise genügend Platz in der Wolfsanlage, dort ist aber gerade erst vor 2 Jahren ein Rudel junger Wölfe eingezogen, nachdem die alten Tiere verstorben waren. Mehr als ein Wolfsgehege gibt es dort nicht und ich glaube nicht, dass das vorhandene Rudel einen neuen Wolf akzeptieren würde.

Die ehemalige Wolfsanlage im Tierpark Neumünster wird seit zwei Jahren von jungen männlichen Mähnenwölfen genutzt. Somit ist auch hier aktuell kein Platz für einen Wolf vorhanden.

Eine Möglichkeit wären vielleicht der Bärenpark Müritz oder der Bärenpark Worbis, da dort große Wolfsanlagen existieren, aber auch diese sind bereits mit etablierten Wolfsrudeln besetzt, genau wie die im Wildpark Güstrow oder in den Wildparks Lüneburger Heide in Nindorf oder Wildpark Schwarze Berge in Ehestorf/Rosengarten.
(20.02.2019, 15:43)
Sacha:   Genau, schwieriger, aber nicht "nicht möglich".

Nun fehlen mir Neumünster und Eekholt (um mal die beiden bekanntesten und naheliegendsten SH-Tierparks zu nennen) in meiner Liste der besuchten Zoos. Darum die Frage: Wäre dort (oder in einem anderen Wildpark von SH) nicht genügend Platz für die genannten Laufbedürfnisse?
(20.02.2019, 13:47)
Sophie Bruegmann:   Tatsächlich gehören aber ausgerechnet Wölfe zu den Arten bei denen die Größe der Gehegegrundfläche maßgeblich zum Wohlbefinden der Tiere beiträgt. Das liegt vor allem daran, dass das Sozialverhalten von Wölfen beim Laufen ausgeübt wird. Die Positionen innerhalb der Gruppe spiegeln den Rang des Tieres wieder und es ist außerdem relevant welches Tier das Tempo vorgibt, auf wen geachtet wird, we den Weg eines anderen Kreuzen darf, usw. Somit kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es bei Wölfen deutlich schwieriger ist ein wild aufgewachsenes Tier in einen Zoo zu bringen.
(20.02.2019, 12:21)
Sacha:   Was für ein Blödsinn: Ein in der Natur aufgewachsener Wolf soll nicht in menschlicher Obhut leben können. Das ist zwar schwieriger, als wenn das Tier in einem Zoo aufgewachsen wäre, aber unmöglich ist es nicht. Viele Tierarten können sich veränderten Lebensumständen anpassen (Frage der Zeit und der Veränderungsgeschwindigkeit), ansonsten wären sie ausgestorben. Und der Wolf als Species gehört sicher dazu, wenn ich z.B. an die Umstellung der Abruzzenwölfe auf nächtliche Lebensweise in halburbanen Gebieten denke.
(20.02.2019, 10:43)
W. Dreier:   Noch etwas aus ``Zooquaria``
-im Oktober gibt es in Prag einen Weltkongreß der Zoo-Veterinäre. 600 Teilnehmer werden erwartet. Das IZW ist Mitorganisator
(20.02.2019, 09:31)
W. Dreier:   Aus Zooquaria (WAZA- Zeitschrift) ,Winter 2018/19:
- ein GSMP (Global species menagement plan) möchte bezüglich des Anoa (ohne Unterartzuordnung) gerne 300 Tiere in den Zoos erreichen. Der Wildbestand wird mit 2 500 Tieren geschätzt, In Zoos sind nur 49 Tiere in 20 Haltungen. Zuchtbuch-Chef ist Herr Nötzold aus Leipzig
-Das Prosimian TAG (Chef Achim Johannes /Rheine) möchte ca 20 Arten /UA an Lemuren in einem "Regional Collection Plan" in Europa etablieren. Gewünscht werden besonders Rotbauchmaki, Roter Vari, Großer Bambuslemur, Fingertier und Kronensifaka in ausreichender Anzahl. Der Coquerel-Sifaka wurde am Rande auch erwähnt. Geschlechtertausch mit Madagascar (Ivoloina) wird angestrebt über die Koordinatorin Roullet.
- Doue-la-Fontaine hat einen "Himalaya" eröffnet, 11 000m2 u.a. mit Schneeleopard, Markhor und diversen Geien - seltsamerweise auch mit Rabengeiern. Im Zentrum steht ein großes rundes Amphitheater zur Geierfütterung
- aus einer bulgarischen Zeitschrift: Bulgarien möchte Gänsegeier und Bartgeier wieder seßhaft machen.
-Zeitschrift des Kölner Zoos: Durch Herrn Schürer wird in einem Artikel präzisiert, dass die Annahme, das alle heute lebenden Milus (gegen 5 000) letztlich aus den 3 importierten Berliner Tieren stammen. Es fehlten zur endgültigen Klärung (die Annahme ist schon älter) noch die Bestandsänderungen im Jardin d`acclimatation Paris wegen fehlender Unterlagen . Diese wurden gefunden und konnten jetzt eingesehen werden.
(19.02.2019, 18:37)
Michael Mettler:   @Adrian Langer: Betrachten wir es doch mal aus einem anderen Blickwinkel. Der weiße Orang-Utan wurde offenbar in der Wildbahn geboren. Wenn er nicht zwischenzeitlich ohnehin in Menschenhand gelangt wäre (wenn auch illegal), hätte man ihn dann auch legal wegen seiner Färbung "sicherheitshalber" einfangen sollen?

Die weißen Giraffen sind übrigens KEINE Albinos, wie schon an ihren "normal" dunkel pigmentierten Augen erkennbar ist. Mit diesem Begriff wird etwas inflationär umgegangen, wenn Tiere heller sind als ihre Artgenossen sind, und auch sehr uneinheitlich - ich habe z.B. noch nie gelesen, dass jemand einen weißen Timberwolf als Albino bezeichnet hätte.
(08.01.2019, 08:18)
Hannes Lueke:   Ich sehe das Problem, dass indonesische und malayische Zoos voll mit geretteten Orang Utans sind. Das Tier, welches man Wilderern abgenommen hat, wurde in einem geschützen Gebiet wieder entlassen und man kann jetzt einfach das Beste hoffen.
(07.01.2019, 16:42)
Hannes Lueke:   Warum nicht?
(07.01.2019, 13:24)
Hannes Lueke:   Ob man wirklich das Alleinstellungsmerkmal behalten wollte würde ich nicht so sicher sagen.
Ich habe just einen Artikel gelesen, welcher die Auflösung von Al Wabra thematisiert. Für die aktuell noch vorhandenen und mangels Geld schlecht versorgten Huftiere finden sich keine Abnehmer. Die Spix Aras und Schuhschnäbel hat ACTP aufgenommen. Man wollte in diesem Jahr einen neuen Zuchtrekord aufstellen (16 Küken) aber das Geld fehlt einfach.
(26.10.2018, 09:34)
W. Dreier:   Der Fall der Beiras zeigt natürlich, dass eine derartige Haltung bei nur einem Halter (der offensichtlich auch das Alleinhaltungsrecht behalten wollte) derartige Folgen haben kann.
(25.10.2018, 20:23)
W. Dreier:   Noch ein Beira-Bild hinterher
(25.10.2018, 20:19)
W. Dreier:   Pardon, der 3. Satz ist etwas mißglückt, aber wohl noch verständlich.
(25.10.2018, 20:16)
W. Dreier:   ``Eigentlich`` suchte ich nur einem speziellen Gazellennamen - landete in Al Wabra, um dann einige schlechte Informationen im ``Zoo Chat`` zu Al Wabra zu lesen. Zunächst ist die politische Situation für Katar angesichts der großen Nachbarländer nicht ``besonders``. Zudem soll der neue Besitzer (der eigentliche Initiator aus der Emirfamilie starb vor Jahren, der jetzige hat wohl kein Interesse an dem Tierbestand.) So sollen die Spix-Aras nach Zwischenaufenthalt (man spricht vom ACTP Schöneiche) letztlich in Brasilien landen - die Station ist aber noch nicht fertig. Die Beira-Antilopen erfuhr ich , waren schon vor Jahren an einem Pocken-Virus ausgestorben - die einzige Haltung bisher überhaupt. Bild anbei - dort war ich im Januar 09, als es etwa an die 50 Tiere gab. Daneben rechts ein Rotbauch-Dik-Dik.
(25.10.2018, 20:13)
Hannes Lueke:   Spannend wie groß die Gruppen in indonesischen Zoos und in Singapur sind. Ich persönlich kennen nur die beiden Anlagen in Singapur und habe die nicht größer als eine der neueren, heimischen Anlagen in Erinnerung.
(24.10.2018, 11:45)
W. Dreier:   Anbei der Orangbestand aus asiatischen Zoos (International Zoo Yearbook , Band 52 /2018)
(23.10.2018, 17:13)
W. Dreier:   Im Jangtse und weiter bis in den Süden Vietnams lebte einst die Riesenwasserschildkröte Rafetus swinhoei. nunmehr wohl bis auf unter 10 Lebenden die seltenste Schildkröte überhaupt. Gegenwärtig leben in einer chinesischen Rettungsstation 4 bald hundertjährige Ex, deren Zucht man noch versucht.
Im Hanoier See Hoan Kiem, ungefähr 800 x 300 m breit direkt in der Altstadt Hanois sollten auch noch einige leben - sie genießen bald heiligen Status. Als ich 2011 dort war, hatte man versucht, im See über Sandaufschüttung eine Brutinsel zu schaffen. Die Anzahl war überhaupt unbekannt, Abfischen brachte auch keinen Erfolg, Fotos waren selten. Im Uferbereich gab es einen Tempel zu Ehren der S-Kröte - ein präpariertes Ex hier auf der Abbildung.
Jetzt las ich, dass ein totes Exemplar im See gefunden wurde.
In der Umgebung sollen allerdings noch ``irgendwo`` einige existieren.
(08.10.2018, 16:24)
W. Dreier:   Was ganz ``altes`` Im auftauenden Permafrostboden Sibiriens ist ein Wildpferdfohlen geborgen worden - alles vorhanden, was an das vor Jahren gefundene Mammutbaby erinnert. Geschätztes Alter 30- 40 000 Jahre. Und schon sind die Klonforscher da! Über ein ähnliches Unterfangen bei einem Mammut hat man dann nichts weiter gehört (SÜDDEUTSCHE Zeitung vom 28.8.)
(31.08.2018, 11:42)
W. Dreier:   Vor wenigen Tagen in der ``Berliner Zeitung`. Eischätzung, wo man in Europa Bären wieder ansiedeln könnte.
(23.08.2018, 08:14)
W. Dreier:   aus Mammalian Biology , (ehemals Zeitschrift für Säugetierkunde), Heft 92., (2018)

- eine genetische Arbeit zur Fossa: festgestellt wurde, dass die genetische Diversität der Gefangenenschafts -Population (etwa 130 Tiere) größer ist als die einer entsprechenden Probe von diversen Tieren aus Madagascar selbst. Da gewöhnlich die Herkunft der Zootiere unbekannt ist, wurde angenommen, dass die ``Naturvergleichstiere" aus einer sehr engen Region stammten.

Seiten 120 - 128: eine chinesische Arbeit zur Verbreitung des Amurleoparden und zu Störfaktoren (Mensch, Beutetiere, Amurtiger).
Gesamtareal (China und Rußland) 4 000 km2, etwa 87 Exemplare, im selben Bereich ca 38 Amurtiger. Zielstellung in China ist die Errichtung eines Schutzgebietes von 15 000 km2
(31.07.2018, 22:30)
Kathrin Roehl:   Im Highland Wildlife Park in Schottland gibt es Nachwuchs bei den Amurleoparden. Noch ist unklar, ob es sich um mehr als ein Jungtier handelt. Sofern die Aufzucht gelingt, plant man einen Auswilderungsversuch in Russland. Die Leoparden leben in einem speziellen, abgeschirmten Gehege ohne Besucherkontakt.

http://www.highlandwildlifepark.org.uk/news/article/14453/rare-amur-leopard-born-at-highland-wildlife-park/
(18.07.2018, 20:50)
W. Dreier:   In der Bibilo ein Zooquaria-Heft - das 1. für 2018. Ich las, stutzte------

dann sah ich - ein Zukunftsbericht für 2043 !! (25 Jahre Vorschau!!!)
(12.06.2018, 19:47)
W. Dreier:   Hier die Aufnahme einer Damagazelle. Aus: Antonius : Bemerkungen über einige Tiere der Weidholzexpedition, Zoolog. Garten, Neue Folge; Band 1, Heft 10 - 12, S. 369
(05.06.2018, 18:35)
cajun:   Ein Nebenprodukt der Dama- Bilder Suche: Für Ende 2018 plant man eine Umsetzung von westafrikanischen Giraffen in ein neues Schutzgebiet in Niger. Stand der aktuellen Peralta- Populatin in der "Giraffenzone": ca. 607 (Tiefststand 50 Tiere).
https://www.saharaconservation.org/Saving_West_African_Giraffe
(05.06.2018, 15:44)
W. Dreier:   ``Säugetierkundliche Informationen``, Heft 54 von 2018

Angaben zu Nachweisen von Goldschakalen in Schleswig-Holstein und Dänemark
(16.05.2018, 18:11)
W. Dreier:   Aus ``Reptilia``:
Bei Reptilien und Amphibien wurden für 2017 wieder ca 170 neu entdeckte Arten/Unterarten beschrieben
(16.05.2018, 18:09)
W. Dreier:   Aus dem WWF-Magazin:

- Bericht zur Situation von Großkatzen: 13 Länder, in denen Tiger vorkommen, trafen sich in St Petersburg. Von 3 200 in 2010 möchte man bis 2022 zu einer Verdoppelung des Bestandes kommen.
- Amurleopard: 2009 35 Tiere in der Natur, 2017 85 Tiere

-Afrikan. Elefanten: 2006: 470-690 000; 2015: 395-570 000 Tiere

- Kiebitz in Deutschland: von 1990 bis 2013 Bestandsabnahme um 80 %

aus ``ELAPHE`` 2 /2018: Liste neuentdeckter Amphibien - bei lockerer Abschätzung der Seiten ca 150 neue Arten weltweit - besonders Beru, Ekuador, Neuguinea, Madagascar - auch noch in Europa Neuentdeckungen!. Auf Madagascar bei der Froschgattung Stumphia 15 neue Arten!
-


(07.03.2018, 15:02)
W. Dreier:   aus der `` Berliner Zeitung``: westlich von Potsdam (Potsdam-Mittelmark !!!!) tauchte eine Jungelch auf. Von einem Veterinär narkotisiert, erhielt er ein Funkhalsband.
(04.03.2018, 10:42)
Oskar Schwitters:   @Peter Lohse: Laut dem Artikel ist EndZOO allerdings unter anderem eine Artenschutzorganisation:-)

Sehr interessant finde ich, dass die Leute von EndZOO anscheinend ein Zuchtbuch ausgewertet haben, das sie laut Artikel gar nicht einsehen konnten.
(27.02.2018, 20:31)
Peter Lohse:   Gudrun Bardowicks: Organisationen wie Peta oder Endzoo haben durch Ihren hohen Eigenverbrauch von Spenedengeldern leider kaum was übrig für Tier oder Artenschutz. Diese Organisationen haben sich auch nicht gergründet um Tieschutz zu betreiben sondern um Spenden zu generieren mit dem Sie sich selbst und die Verbreitung Ihrer völlig haltlosen Ansichten verbreiten können. Wer also für den Tier und Artenschutz spenden möchte, Finger weg von sollchen Organisationen.
(27.02.2018, 12:58)
Gudrun Bardowicks:   Auf jeden Fall ein interessanter Artikel. Ich gehe allerdings auch davon aus, dass der Eisbärenbestand in Zoos vor allem deshalb abgenommen hat, weil viele Zoos aufgrund der Kritik von Tierrechtlern und aus Platzmangel aufgrund der verschärften Haltungsvorschriften die Eisbärenhaltung aufgegeben haben und es dadurch natürlich auch weniger Zuchtpaare und Nachzuchten als in der Vergangenheit gibt und somit natürlich auch weniger Jungtiere aufgezogen werden können.
Auch die Zuchtbuchführer und Koordinatoren des EEP tragen dazu bei, dass aktuell nur verhältnismäßig wenig Eisbären nachgezogen werden können. Ich weiß z. B. dass der Zoo Hannover gerne Eisbären züchten möchte und seine neuen Anlagen in Yukon Bay auch nach modernsten Haltungsgesichtspunkten für die Zucht ausgelegt sind, die Zuchtbuchführer bzw. EEP- Koordinatoren aber noch immer nicht entschieden haben, mit welchem Männchen das dort lebende potentielle Zuchtweibchen verpaart werden soll. Ein Grund hierfür ist natürlich auch, dass nicht genug Haltungskapazitäten für eventuellen Nachwuchs zur Verfügung stehen, da immer mehr zoologische Einrichtungen die Eisbärenhaltung aufgeben. An dieser Misere sind auch EndZoo und andere Tierrechtsorganisationen wie PETA mit ihrer andauernden Kritik an der Eisbärenhaltung nicht ganz unschuldig. Dass PETA oder EndZoo sich intensiv um den Schutz der Eisbären in freier Wildbahn einsetzen und dafür Spendengelder zur Verfügung stellen ist mir bisher nicht aufgefallen.
(27.02.2018, 12:15)
W. Dreier:   In Vorbereitung eines Artikels fand ich auch eine andere Version:

In``Current Biology`` von 2015 berichtet ein internationales Team,

``dass die Vorfahren der Przewalski-Pferde und Hauspferde noch für lange Zeit durch einen Genfluss miteinander verbunden blieben nach ihrem Auseinanderstreben vor ungefähr 45 000 Jahren. Auch als Menschen vor etwa 5 000 Jahren anfingen Pferde zu domestizieren, vermischten sich ihre Populationen weiterhin"
.
Und weiter wurde gezeigt,

``dass die letzten 110 Jahre in Gefangenschaft nicht spurlos an den Przewalski-Pferden vorbeigegangen sind. Dies machte sich in Form einer geringeren genetischen Diversität und zunehmender Inzucht bemerkbar. In einigen Fällen kam es zudem zu wesentlichen Veränderungen des Genpools durch domestizierte Individuen. In den extremsten Fällen bestand ungefähr ein Viertel des Erbguts der Przewalski-Pferde aus Genvarianten, die von domestizierten Pferden vererbt wurden.
Es gibt jedoch auch gute Nachrichten: Obwohl Przewalski-Pferde einen extremen demographischen Zusammenbruch hinter sich haben, scheint sich die Population zu erholen und ist immer noch genetisch divers``.

Veröffentlicht wurde das Werk von mehreren bekannten Autoren wichtiger Institutionen, u. a. des IZW in Berlin und des Zoos in San Diego

(23.02.2018, 18:32)
W. Dreier:   Aus der letzten ZGAP-Ausgabe:
Von der Kaiseramazone auf Dominica, vorher geschätzte Anzahl 250.350, ist unbekannt, wieviel Vögel die letzten Karibikstürme überlebt haben. Bisher wurden ohne intensive Suchaktionen nur wenige Tiere wieder gesichtet.
- demgegenüber haben auf den Key-Inseln die dortigen Weißwedelhirsche die Gefahren besser überlebt: von vorher 1 109 sind danach 949 festgestellt worden.
- die Wilderei von Calamianhirschen auf den Philippinen geht weiter. Man hofft, einige Tiere auf Palawan auszuwildern, einem ehemaligen Verbreitungsgebiet.
- Colin Groves, einer der bedeutendsten Säugetiersystematiker, ist gestorben (1942 - 2017). Vor allem Affen, Schweine , Gazellen und Beuteltiere (er war Australier) interessierten ihn.
(20.02.2018, 20:19)
th.oma.s:   M.E. ist es nur eine Frage der Zeit bis in Ostsachsen oder Ostbrandenburg der erste Elche Bulle die passende Elchkuch an der geeigneten Stelle trifft.
(11.12.2017, 17:21)
W. Dreier:   Oh Pardon: ein ``Wortdreher``. Der Wisent wurde nicht bei Lübars (das ist schon Berlin) , sondern bei Lebus an der Oder erschossen.
(11.12.2017, 06:17)
W. Dreier:   Aus der ""Berliner Zeitung``: In Templin (Nordostbrandenburg) ist ein Elch in den Straßen aufgetaucht. Nun wurde er nicht niedergestreckt wie der Wisent bei Lübars , sondern nur niedergelegt und einem Elchzüchter übergeben (was es alles gibt!).
Es gibt bereits für das Land Brandenburg eine Elch-Verantwortliche, die aber nicht glaubt, dass es eine Elchpopulation in Zukunft geben könnte. Bisher waren alles ``Überläufer`` aus Polen, ``echte` Jungtiere wurden bisher nicht gesichtet. Immerhin gab es bisher für 2017 17 Sichtungen gegenüber 6 - 9 in den Vorjahren. In Brandenburg unterliegt der Elch dem Jagdgesetz, darf aber als ``Wiederkehrer`` nicht geschossen werden
(10.12.2017, 15:38)
W. Dreier:   aus ``Papageien`` (11/017)

Vor 30 Jahren war der Echosittich auf Mauritius fast ausgestorben. Es gab wahrscheinlich nur noch gegen 20 Exemplare (ca 17,3). Intensive Schutzbemühungen brachten wieder an die 350 Vögel. 75 Vögel wurden jetzt in eine andere Gegend umgesiedelt, um ein Desaster durch Sturm oder Krankheiten zu verhindern. Laut Aussage sind die Vögel dort gut `` angewachsen`.
(19.11.2017, 17:18)
W. Dreier:   sowie die zeitliche Entwicklung der Strukturen
(31.10.2017, 12:29)
W. Dreier:   Eine Grafik zum Vorkommen in Deutschland
(31.10.2017, 12:28)
W. Dreier:   Gestern gab es im Lande Brandenburg eine große Wolfskonferenz. Dazu gab es im Vorfeld in der ``Berliner Zeitung`` eine dreiseitige Erörterung mit statistischen Angaben. Ein Statement sei hier eingestelt.
(31.10.2017, 12:27)
W. Dreier:   Das einzige Problem bei den Soalas: man müßte erst einmal welche haben! Zwischendurch (so etwa von 1995 bis 2010) gab es über Jahre keine Sichtung! Auch jenes Jungtier, dass kurz nach der Entdeckung in die Primatenstation von Cuc Phuong kam, lebte nicht lang - und dort arbeiten ja keine Laien. Die allerletzten Koupreys wollte man (nicht das IZW) auch in den Achtzigern noch retten.
Und man denke auch trotz aller Bemühungen an die Ausrottung des Festland-Javanashorns in der Gegend. Es ist zum Verzweifeln! Schön wär es dennoch!
(29.10.2017, 15:57)
Oskar Schwitters:   Saolas könnten für Haltungen in Europa bald nicht mehr ganz unerreichbar sein: Das IZW setzt sich für den Aufbau einer Zuchtstation ein.
www.izw-berlin.de/pressemitteilung/etablierung-eines-zuchtprogramms-zum-schutz-der-letzten-saolas.html
(29.10.2017, 15:19)
W. Dreier:   Laut ``Berliner Zeitung`` sind in Schöneiche (Zuchtzentrum für gefährdete Papageien) in diesem Jahr 9 Spix-Aras erbrütet und aufgezogen worden (Kunst- und Naturbrut). Sollte auch Al Wabra den Erfolg des letzten Jahres wiederholen können, wäre die zukünftige Freilassung in der brasilianischen Catinga-Region keine Illusion mehr.
(27.10.2017, 18:43)
Oliver Muller:   Klingt nach Anwartschaft für einen Darwin-Award...
(19.10.2017, 22:41)
Michael Mettler:   Ein nicht an den Wolf angepasstes Fluchtverhalten hatte ich vor längerer Zeit auch schon mal als Begründung für das Zusammenbrechen einer Mufflonpopulation gehört oder gelesen. Habe danach gegoogelt und dabei dies gefunden (ist allerdings jüngeren Datums, das Phänomen muss also schon länger bekannt sein):
https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/635631-635631
(19.10.2017, 17:37)
Hannes Lueke:   Ein Bekannter berichtete von den Mufflons vor seiner Haustür, in der Lüneburger Heide, dass die Tiere sehr standorttreu seien und im Prinzip garnicht wegrennen. Wie man sich ein blödes Schaf vorstellt. Aus genau diesem Grund sind sie als leichtes Jagdwild beliebt gewesen und der Wolf entsprechend unbeliebt
(19.10.2017, 15:55)
W. Dreier:   Aus ``Regulus`` Luxemburg: in Luxemburg gibt es vom Juli 2017 den ersten Foto-Nachweis eines Wolfes. Angenommen wird die Herkunft aus der Alpenpopulation

Aus ?Säugetierkundliche Informationen`` Heft 53: Ein Bericht aus der Region Hohenbuckow zum ``Verhältnis`` Wolf - Mufflon. Die dort gewesene Mufflonpopulation umfaßte vor Jahren etwa 1200 Tiere bei einer Jagdstrecke von 200 jährlich. Der 1. Wolf tauchte dort 2007 auf. Trotz illegaler ``Wolfsjagd`` wird gegenwärtig von maximal 7 Wölfen ausgegangen. Was geschah mit den Mufflons?? Jetzt NULL Mufflons! Eine der Ursachen , leichte Beute zu sein, könnte - so meint man - darin liegen, dass die Mufflons dort aufgrund sandigen Bodens eine miserable ``Behufung´´ hatten.

(19.10.2017, 11:00)
W. Dreier:   Vor Monaten hatte ich einem Naturwissenschaftler eine Aufnahme vom Nilgiri Tahr (damals in San Diego fotografiert) überwiesen - jetzt erhielt ich dazu Angaben zur Systematik. Der Gattungsname Hemitragus wurde zunächst durch Blyth (1859) aufgestellt, bis dann Robiquet u.a aufgrund genetischer Befunde ihn näher zur Gattung Ovis stellte mit Gattungs-Neubenennung Nilgiritragus. Jetzt fand ich in der Arbeit den Gattungsnamen KEMAS, aufgestellt von Ogilby schon 1838 - siehe damit die Prioritätsregel. Die drei ``sogenannten `` Tahre, also Nilgiri-, Himalaya- und Arabischer Tahr sind evolutionär nicht direkt verwandt.
(04.10.2017, 15:42)
W. Dreier:   Etwas ``Gegensätzliches`` zum Naturschutz: laut ``Berliner Zeitung`` von heute ist bei Lebus an der Oder ein vollerwachsener Wisent, offenbar aus Polen kommend, auf ``Befehl`` des Lebuser Ordnungsamtsleiters erschossen worden. Die regionalen Vertreter des WWF haben Strafantrag gestellt.
(16.09.2017, 08:50)
W. Dreier:   nicht ganz hierher passend, dennoch:

auf dem Tegeler Flugplatz fand ich in einer ``Jägerzeitung``

-im Norden Schleswig-Holsteins wurde der bisher nördlichste Goldschakal nachgewiesen
- im Osten Tschechiens wurde bei einem Wildschwein die afrikanische Schweinepest nachgewiesen. Aufruf an die Jäger, diesem Fall größte Aufmerksamkeit zu widmen!
(08.08.2017, 16:50)
W. Dreier:   Aus ``Folia zoologica`` (Band 65, Heft 3 von 2016)
Eine algerische Arbeit befaßt sich mit dem Vorkommen der Cuvier-Gazelle in Algerien (Steppenatlas).
Hochrechnung: ca 600 Tiere. Die Zahl bestätigt eine etwas ältere Arbei - 560 Tiere.
(01.03.2017, 10:08)
Michael Mettler:   Die Dimensionen, die der illegale Handel mit Tierteilen erreicht, sind immer wieder erschreckend (vor allem, weil man nie das Gefühl loswird, dass immer nur die Spitze des Eisbergs entdeckt wird):
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.thailand-fast-drei-tonnen-schuppen-extrem-seltener-tieren-gefunden.08d5f81b-7481-45b4-817d-caa6eebe3ed4.html
(03.02.2017, 21:41)
Dreier:   Noch aus der Bibliothek des TP: Viele Jahre habe ich Nachrichten über den Borneo-Taubwaran nicht verfolgt. In den Siebzigern und noch Achtzigern wusste man fast nichts über seine Biologie, Funde wurden nur zufällig gemacht, meistens, wenn Überschwemmungen ihn aus den Unterkünften ``freispülten``. Jetzt wird in `` Reptilia`` 123, (2017) , Seiten 44 - 54; über Haltung und Zucht in Gefangenschaft berichtet (siehe auch Foto in der ZTL)
(03.02.2017, 19:15)
Dreier:   Aus der ?Berliner Zeitung?: Im subtropischen Südwesten Chinas, angrenzend an Myanmar, wurde eine neue Gibbonart beschrieben (ähnlich den ``Weißbrauengibbons``) - als Hoolock tianxing benannt (wobei ich als Gattungsnamen für die Hulocks eigentlich Bunopithecus kenne) - die seien schon bekannt gewesen, aber nun zu einer neuen Art ernannt worden.

Für diese Region gab es ja auch vor wenigen Jahren die Entdeckung des schwarzen Stumpfnasen Rhinopithecus streykeri. Nachdem damals nur von etwa 250 Tieren ausgegangen wurde, nimmt man jetzt an, dass es 950 Tiere seien.


(28.01.2017, 16:09)
Oskar Schwitters:   Im Tschad wurden nun zum zweitem Mal 23 Säbelantilopen ausgewildert. Der Weltbestand soll bei mehren tausend Exemplaren liegen, die meisten davon auf den Arabischen Halbinsel.

www.spiegel.de/wissenschaft/natur/saebelantilopen-im-tschad-ausgewildert-a-1131254.html

(24.01.2017, 16:49)
Oskar Schwitters:   Von morgen bis Sonntag ist Stunde der Wintervögel vom NABU.
(05.01.2017, 23:07)
Oskar Schwitters:   Die Giraffe gilt nun als gefährdet, der Bestand liegt bei etwa 97. 000 Tieren.
www.stern.de/panorama/wissen/natur/giraffen-vom-aussterben-bedroht-7231296.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard
(08.12.2016, 15:18)
Oskar Schwitters:   Wäre echt schön, wenn man bei der nächsten "Freisetzung" auch europäische Zoos berücksichtigen würde.
(24.11.2016, 16:31)
WolfDrei:   Im selben Heft eine (mickerlich kleine) Aufnahme eines Javanashornes -man beachte dis ``Panzerung`` des Hinterteiles, Allzu viele Aufnahmen gibt es ja nicht !
(22.11.2016, 20:44)
WolfDrei:   Durch Zufall fand ich in der Biblio des TP einen Symposiumsbericht der indischen Zoo-Assoziation. Behandelt wurden verschiedenste Themen - speziell aber über die Planung von Zooanlagen, Enrichement etc., auch über Schutzprojekte speziell seltener indischer Tiere.
Anbei die Entwicklung der Bestandszahlen des Zwergwildschweines in der Zuchtstation in Assam (pro Jahr 2 Daten). Wenn die Zahl nicht steigt, so ist das das Ergebnis von Freisetzungen
(22.11.2016, 20:39)
WolfDrei:   Da ich nächste Woche in Poznan und Wroclaw bin, hatte ich nach ``Neuigkeiten`` gegoogelt. Der Zoo Wroclaw hat gerade eine Spendenaktion gestartet: im August gab (gibt) es eine Riesenüberschwemmung in Assam. Der Kaziranga-NP ist zu 80 % überschwemmt. Bilder von der Rettung speziell junger Panzernashörner werden gezeigt.
(03.10.2016, 18:08)
Oskar Schwitters:   @Michael Mettler: Genau. Mit "Afrikanischer Elefant" war der (Afrikanische) Savannenelefant gemeint.
(08.09.2016, 15:25)
Michael Mettler:   @Oskar Schwitters: Zu der Elefantenzählung sollte man noch anfügen, dass sich die Zahl auf Savannenelefanten bezieht, weil nur diese per Flugzeug gezählt werden konnten. Waldelefanten konnten nicht in diesem Census erfasst werden.
(07.09.2016, 20:24)
WolfDrei:   im `` Falken`` gelesen: in Slimbridge sind nach drei Jahren bei 2 Paaren der äußerst gefährdeten Löffelstrandläufer erstmals Eier gelegt worden (3 und 4 Eier), je ein Schlupf - aber keine Aufzucht
(07.09.2016, 19:02)
Oskar Schwitters:   Nasenfrösche kommen aus der Zuchtstation in Concepción in die Zoos von Wien, Chester, Leipzig, Düsseldorf und Berlin.

www.dw.com/de/darwins-nasenfrösche-auf-reisen/a-19133070

(03.09.2016, 10:55)
Oskar Schwitters:   Die Bestände Afrikanischer Elefanten sind doch deutlich geringer als gedacht: Bei einer groß angelegten Zählung wurden nur 350 000 Tiere gefunden, nicht wie bisher angenommen 400 000 bis 630 000. Außerdem nimmt der Bestand jährlich um 8% ab.
(02.09.2016, 13:49)
Michael Mettler:   Kleinsäuger aus dem Großsauger... ;-) Wenn die Holländer dazu noch die Technologie aus den USA importieren würden, hätten sie neue Chancen in der Bekämpfung der Bisamratten, die ihre Deiche untergraben. Die haben das gleiche Kaliber wie Präriehunde. Zwar wären sie wohl kaum irgendwo auf einem Heimtiermarkt absetzbar, aber sie wären als Proteinquelle verwertbar...
(13.07.2016, 22:48)
Hannes Lueke:   Vor gut 10 Jahren hat sich der niederländische Heimtiermarkt ebenfalls mit solchen Präriehunden versorgt
(13.07.2016, 22:18)
Michael Mettler:   Gehört hatte ich von dem Präriehund-Sauger schon mal, und auch davon, dass die auf diese Weise gesammelten Präriehunde zum Teil in den japanischen Heimtierhandel verkauft worden sein sollen. Kurz gegoogelt: Es gibt diverse Artikel und sogar Youtube-Videos dazu online. Aber ob die Methode wirklich schadensfrei für die Tiere ist, selbst wenn sie äußerlich unverletzt wirken...? Ich muss unwillkürlich an die Berichte heimischer Naturschützer denken, nach denen der Unterdruck einer Sogwirkung Kleintiere töten kann, selbst wenn sie nicht in körperlichen Kontakt mit dem auslösenden Objekt kommen (Fledermäuse im Einwirkungsbereich von Windkraftrotorblättern, Kröten unter fahrenden Autos usw.). Da ist dann von platzenden Lungen und anderen organischen Schäden die Rede. Und diese Gefahr besteht beim "Prairie dog vacuum" nicht...? Hm.
(13.07.2016, 19:24)
WolfDrei:   Musste 20 Jahrgänge ``Geo`` sortieren - die wiegen mittlerweile zusammen ca 75 kg.
Im Juniheft 6 von 1994 fand ich einen Bericht über technische Schädlingsbekämpfung von Erdbeerpflanzen in den USA mit Hilfe eines Exhaustors: Insektenschädlinge , speziell Blattwanzen und ``anderes Krabbelgetier`` , werden mit einem Erfolg von 50% abgesaugt, womit sich der Einsatz von Insektiziden erübrigt. Am Ende wird mitgeteilt, dass es auch eine Saugmaschine für im Bau befindliche
`` unerwünschte Präriehunde`` gibt. Die Tiere würden unbeschadet in einem Großnetz landen. Einige UA sind ja schon geschützt.
(13.07.2016, 13:21)
WolfDrei:   Heute in der ``Gefiederten Welt``: Al Wabra (Qatar) teilt den Schlupf von 17 Spix-Aras mit - damit erhöht sich die Weltpopulation auf 144 Vögel. Allerdings betraf die Elternaufzucht nur 2 Jungvögel. Bei weiteren Erfolgen würde man mit der brasilianischen Regierung erste Auswilderungsprojekte anschieben .
(12.07.2016, 21:01)
WolfDrei:   Genau: Jabiru 8 000 - 15 000
(04.07.2016, 20:18)
Oskar Schwitters:   Beim Jabiru soll es wohl 8 000-15 000 heißen(nicht 8 00-15 000).
(04.07.2016, 15:31)
WolfDrei:   Im Cottbusser TP lag ein Prospekt aus von einer 2015 getätigten Ausstellung zu den ?Störchen der Erde?. U. a. wurden auch Bestandszahlen genannt (Ohne UA)
- Weißstorch: keine
- Schwarzstorch: keine
- Höckerstorch (Stormst.): 300
- Milchstorch (Mycteria cinerea) 3 300
- Buntstorch (M. leucocephala) 15 000
- Nimmersatt (M. ibis) 100 000
- Waldstorch (M. americana) 30 000
- Silberklaffschnabel: 130 000
- Mohrenklaffschnabel: 300 000 - 500 000
- Wollhalsstorch: 100 000
- Abdimstorch: 300 000 - 500 000
- Schwarzschnabelstorch: 2 500
- Maguari: 50 000 - 100 000
- Jabiru: 8 00 - 15 000
- Riesenstorch: 20 000 - 35 000
- Sattelstorch: 8 000 - 15 000
- Sundamarabu: 5 000
- Argala: 700
- afrikan. Marabu: 100 000 - 300 000

(02.07.2016, 22:22)
Michael Mettler:   Man mag das Wort "Bestandserfassung" angesichts solcher Ergebnisse kaum noch verwenden: Im März 2016 wurde der Lebensraum der Mendesantilope mit Boden- und Luftteams und unter Einsatz modernster Technologie über Abertausende Kilometer hinweg abgesucht. Dabei konnten nur noch 3 (!!!) frei lebende Individuen nachgewiesen werden. Nach der Säbelantilope steht also das nächste nordafrikanische Huftier vor dem Aus im Freiland.
http://www.iucn.org/content/saharan-addax-antelope-faces-imminent-extinction-0
(01.07.2016, 09:09)
WolfDrei:   dazu: Das Magazin "Quagga", ein hochwertiges Magazin für Arten und Lebensräume, soll eine feste Instanz zur Werbung für den Erhalt der Artenvielfalt werden. Es ist eine Initiative des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ). Es ist eine Pilotausgabe die kostenfrei im Kölner Zoo erhältlich ist!


(29.06.2016, 16:22)
WolfDrei:   Aus der TP-Biblio nach längerer Zeit:

- Folia zoologica 65 von 2016: Anzahl der Tschirus in China in der Tschan-Tang-Reserve 75 000; 1920 geschätzte 1 Million

- SECAS (Freunde der Pariser Zoos): Stand Goodfellow-Baumkänguruhs: 16,28,7 in 21 Haltungen

- Zoo-Report Brno, special supplement.
Eisbärin Cora brachte am 21.11. 015 ihr 5. Kind, für Zuschauer erste Vorstellung im März 016

- IZN (Nr. 418) Mai-Juni 016
In Cincinnati musste ein 18jähriger Gorillamann erschossen werden - in die Freianlage war ein 3jähriger Junge geklettert/gefallen. Betäubung hätte nichts gebracht. Die Mutter wurde nicht wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht angeklagt. Wenn ich in der Schnelle richtig übersetzte: die ``natürliche`` Zurschaustellung würde heute von Gitterstäben und ähnlichen martialischen Begrenzungen absehen. Es werden weitere Fälle aus den USA - auch mit Todesfolgen - angegeben - u.a . `` echte? Unfälle , Dummheitsakte (Schwimmen wollen mit Eisbären oder Tiger) und Suicidabsichten.

- Seiten 180 -202 (F. Nardelli - jener, der den `` neuen`` Blätteraffen entdeckte):
Stand und Perspektiven des Javanashorn in Udjung Kulon.
Schutz seit 1921, 30 000 ha.
Anzahl: 1967 ca 25; 1990 52-62; 2000: ca 70; 2011 32?; 2013 gegen 60; 2014; 35, 23. Mit Sicherheit gab es zwischenzeitlich einen Abfall der Anzahl . 2011 wurden 4 000 ha neu angeschlossen - allerdings nur mäßig günstiges Land mit großer Beeinflussung durch Bewohner und deren Vieh.
Die WWF schlägt vor, bei Erreichen von ca 80 Tieren 2,2 umzusiedeln. 80 Tiere scheinen auch für die Vegetation von Udjung Kulon die maximale Anzahl zu sein.
Angedacht werden u.a. Way Kambas (Sumatra - Station der Sumatranashörner) oder eine Nachbarinsel von Udjung (15 000 ha) für max 15 Tiere in der ``Zukunft``
Dem bisherigen indones. Management wird kein gutes Zeugnis ausgestellt.

- Abu Dabi und Tschad planen eine Freisetzung von 25 Säbelantilopen im Tschad - allerdings in einer nicht besonders geschützten Region. Die S-Antilope ist seit ca 30 Jahren in der Natur ausgerottet.

- im Zoo von Chapultepec (Mexiko-Stadt) gab es den Schlupf von 2 juv. Kalifornischen Kondoren.
2015 gibt es mittlerweile wieder 435 Vögel

- der Taronga Western Plains Zoo in Australien plant die Übernahme von 80 Nashörnern aus Südafrika (Breitmaul?), pro Jahr von je 20 zwischen 2016 bis 019

- Kritik an den Panda-Zuchtstationen in China: es wurden zwar ca. 400 Tiere geboren, aber nur 4 in Freiheit gesetzt, 3 davon überlebten

Und es gibt eine ``allgemeine`` zoologisch/ökologische etc. Zeitschrift - gut aufgemacht.
1. Ausgabe schon Ende 2015: QUAGGA - Magazin für Arten und Lebensräume
www.quaggamagazin.de

(29.06.2016, 16:14)
WolfDrei:   Da nun ``Farbanomalitäten des Felles`` bei Enten etwas seltsam wären, hier wenige Zusätze zur Laysanente an dieser Stelle . Ich hatte noch etwas gegoogelt und fand eine Bilddatei, die sich mit dem Aussatz von Laysanenten auf den Midway-Inseln befasste. Dabei ging es vor allem um die pflanzliche Ernährungsbasis für den Aussatz - die Bilder zeigten eine Anzahl von dort wachsenden `` Futterpflanzen`` mit dem systematischen Namen - ab und an auch die Enten. Der Wiederaussatz schein also geklappt zu haben. U. a. wurde oft darauf hingewiesen, dass die Laysanente mit ca. 600 wildlebenden Vögeln die seltenste Ente der Welt sei - was so nun nicht mehr stimmt.

Bis 2006 wurde angenommen, dass die Madagascar-Moorente ( Aythya innotata) ausgestorben sei mit damaligem Verbreitungszentrum am Alaotra-See, dem größten See Madagascars, der mittlerweile fast vollständig in ein Reisfeld umgewandelt wurde, zudem haben eingesetzte Tilapien die Nahrungsbasis für die Tauchenten vernichtet. 300 km nördlich davon wurden dann an einem Vulkansee - und nur dort bisher - 13 Vögel gefunden. Die Annahme zu der Zeit war, dass es maximal 20-25 Vögel geben würde. Nachdem aus einem Eigelege und dem Nachgelege Jungtiere erfolgreich aufgezogen werden konnten, wurde die weitere Nachzucht vor Ort u. a. vom Wildlife und Wetland Trust und anderen britischen und madagassischen Organisationen ein Zuchtzentrum aufgebaut. Bisher wurden 75 Tauchenten aufgezogen. Es soll aber ein Aussatzprojekt notwendig sein, da an dem Vulkansee die elterliche Aufzuchtrate sehr gering sei, da die Jungtiere aufgrund der Tiefe des Sees nicht genügend mit wasserlebenden Insektenlarven versorgt werden können und damit die Todesrate extrem hoch ist. Nunmehr schein eine noch`` fast normaler`` Sumpfsee ( Lac Sofia) gefunden worden zu sein. Die Bevölkerung ist in das Projekt einbezogen.

(19.06.2016, 18:46)
WolfDrei:   Heute dann am Eingang: die Wurzpflanze blüht nur drei Tage, heute also der 2. Tag. Nachdem ich das Foto gestern etwa um 12 Uhr gemacht hatte, hätte sich das Hüllblatt gegen 15 Uhr umgefärbt und ``umgeschlagen`` und dabei penetrant nach Aas gerochen. Die Befruchtung erfolgt nämlich durch Aasfliegen. Ich erreichte Dahlem heute gegen 16.30 - Ergebnis anbei.

Die Titanenwurzpflanze wird als ``größte Blume`` der Weltbezeichnet, allerdings wird die Rafflesia arnoldi, ebenfalls von Sumatra, als größte Blüte benannt (mehr als 1 M Durchmesser). Wo liegt der Unterschied? Die Rafflesia gehört aber zu einer anderen Familie.
Und wie sumatranische Tiere ist auch sie äußerst gefährdet.
(10.06.2016, 22:17)
WolfDrei:   Der Aronstab hatte etwa eine Höhe von 1 .m. Etwas anders im Aussehen ist die genannte andere Art A. konjac
(10.06.2016, 22:07)
WolfDrei:   Wohin stecken, wenn nicht unter diese Thema: Naturschutz betrfft ja nicht nur Tiere, auch Pflanzen. Am Montag wurde mitgeteilt, dass im Botanischen Garten Dahlem die Titanenwurzpflanze (gehört zu den Aronstabgewächsen) demnächst blühen würde. Nach den Angaben des ``Zustandes`` und den im Internet vorhandenen Daten fuhr ich also Donnerstag dorthin. Mein Wohnort liegt im Verhältnis zu Dahlem in ``Sibirien``. Das Bild anbei. Die bisher größte Blüte erreichte in den USA 3,10 Meter!!!
Einschätzung also: Freitag nochmals nach Dahlem.
Durch puren Zufall blühte aber eine andere kleinere Art - nächstes Bild
(10.06.2016, 22:05)
WolfDrei:   Aus der TP-Biblio:
- FALKE 04 / 2016: 2015 kamen in NRW von 222 Wanderfalkenpaaren ca 400 Jungtiere zum Ausflug

- Papeigeien , 04 / 2016: beim Kakapo (Eulenpapagei) Neuseelands steht eine gute Rimu-Beerenernte bevor, der erste Jungvogel ist geschlüpft. Man hofft , bald die Zahl 150 zu erreichen - das ist eine dreifache Zahl gegenüber 1990

- in Eberswalde verstarb Professor Ullrich Sedlag im 93. Jahr. Nach der DDR-Hochschulreform um 1970 und der Auflösung seines entomologischen Instituts der forstwissenschtlichen Hochschule Eberswalde war er schriftstellerisch tätig. Für mich und andere war ?Tierwelt der Erde? sein bekanntestes Buch, das auch weltweit verlegt wurde und in der Sowjetunion als Schulbuch genutzt wurde. Kurz nach der Wende wurde auf seine Initiative das Urania-Säugetierbuch der Sechziger mit Farbdrucken neu verlegt. Er war Mitglied vieler zoologischer Verbände.

- ?International Zoo News? - März-April 2016: u.a. ein längerer Artikel über den japanischen Riesenmolch, dessen Erhaltung und Zucht.
Dann ein Resümee über ein Buch des Moskauer Zoos bezüglich des 150. Jahrestages der Eröffnung.

Aus Berichten zoologischer Gärten: in LA hat ein freilebender Puma einen Koala getötet ! - das ergab die Auswertung von Kameraaufnahmen. Ca. 5000 Pumas gäbe es noch in Kalifornien.
Der Yorkshire Wildlife Park will eine große Afrikasafari für 3,6 Mio Pfund bauen: u.a. mit ?a number of rhinos? , Zebras, Straußen, Elands, Lechwes, Giraffen

(26.04.2016, 17:48)
Patrick Marburger:   Passt zwar nicht wirklich hierher, ich wollte den Artikel den heutigen Artikel der StZ trotzdem hier "melden". Schon wieder also drei neue Primaten auf Madagaskar. Wie viele Formen man wohl in einigen Jahrzehnten kennt?
(16.04.2016, 16:19)
Oliver Muller:   Tigerfarmen wären ja eigentlich - so geschmacklos sie auch sind - eine genetische Reserve, die man nicht unterschätzen sollte. Ich fürchte nur, da wird nicht unterartenrein "gezüchtet"?
(14.04.2016, 14:52)
WolfDrei:   In der heutigen ?Berliner Zeitung? gab es einen Bericht über eine ?Tigerkonferenz? mit höheren Regierungs-Vertretern asiatischer Länder über die Situation es Tigers mit der optimistischen Mitteilung einer geringen Zunahme. Es wird aber weiter der Tiger als gefährdet betrachtet. Nicht ganz so optimistisch wird ein Versuch Kambodschas betrachtet - unabhängig von der systematischen Zuordnung - Tiger aus Indien in einem ?protected forest? für 7 Mio Dollar wieder anzusiedeln - 2007 wurde der letzte gewildert.
Etwas gering erscheint mir der Bestand in China, da ich wohl kürzlich auch die Zahl 40 für den Amurtiger las. China hatte ja von der UA-Systematik her den höchsten Anteil: Amur-T, südchines. T (ausgerottet), mittelasiatischen T. (ausgerottet), Lob Nor-Tiger (ausgerottet) - aber vielleicht noch den Corbett-T in Yünnan und auch den Bengal-T im an Indien angrenzenden Teil des Südhimalaya.
In ?Tigerfarmen? der betreffenden Länder (China, Thailand) gäbe es etwa 7 000 Tiger
(14.04.2016, 11:53)
WolfDrei:   Aus ?Säugetierkundliche Infomationen? (Heft 50, 2016)

- Goldschakal in Deutschland (Nachweise über Sichtung, Foto, genetischer Nachweis)
Schwerpunkt in Brandenburg und Sachsen-Anhalt, besonders im Bereich Luckau - Lauchhammer, dort 13 Hinweise und ein Foto - aber auch in Mecklenburg, Bayrischer Wald und ! Cuxhaven! (genetischer Nachweis)

- Säugetierschutz in Russland (russischer Autor)
Nur wenige behandelte Arten - u.a.:
Zobel: geschätzte 1,5 Mio
Eurasischer Biber: wird fast als ?invasive ?Art gehandelt
Europ. Nerz: weiter Abnahme
Desman: in ?Schlüsselwohngebieten? nur ca 4 000 Tiere
Saiga: Behandlung des Kaspigebietes (Kalmykien). 1920 nur ca 1000 Tiere; dann ab 1951 Bejagung (etwa 200 000/Jahr); 1958: 850 000; 1970: 250 000; 1978: 700 000; 1993 100 000.
Trotz Jagdschutz Tendenz abnehmend; noch nicht in das Rotbuch Russlands aufgenommen

Aus ?Radiata? (25, Heft 1, 2016)
Nachzuchten der ?echten? Seychellenriesenschildkröten (nicht Aldabra) vor Ort bis 2010:
Aldabrachelys gigantea hololissa: 40 Exemplare; A. g. arnoldi: 120
Die gerade noch Existenz der auf den eigentlichen Seychelleninseln vorkommenden Riesen ist ja erst seit gut 15 Jahre gesichert und anerkannt.

(30.03.2016, 09:02)
Klaus Schueling:   Heute traten unsere Freunde des Sphenisco e.V. mit folgendem Anliegen an uns heran:

Liebe Pinguinfreunde,

wir grüßen herzlich aus La Serena, Chile. Leider ist der Anlass unseres Schreibens nicht erfreulich. Erneut drohen der Küsten- und Meeresregion, in der 80% der verbliebenen Population der Humboldt-Pinguine leben, irreversible Schäden.

Chilenischen Wissenschaftler und Fachleute staatlicher Behörden haben Sphenisco gebeten, zu versuchen, die Öffentlichkeit in Chile und auch international auf diesen empörenden Skandal aufmerksam zu machen. Zugegeben, wir sind in einer ziemlich ohnmächtigen Position. Dennoch wollen wir alles tun, was in unserer Macht steht, um gewaltigen Schaden von der Meeresregion La Higuera-Insel Chanaral mit ihrer Fauna und Flora abzuwenden. Im Anhang schicken wir Ihnen die "La Higuera / Insel Chañaral Erklärung" in deutscher, englischer und spanischer Sprache.

Sphenisco hat begonnen die Öffentlichkeit zu informieren und Abgeordnete, Senatoren und Vertreter von Medien in Chile auch persönlich zu informieren, um parlamentarische Anfragen und Untersuchungen bzgl. der Umweltvertäglichkeits-Prüfungen in der Region Coquimbo anzuregen (s.a.http://sphenisco.org). Wir möchten alle Institutionen bitten, unsere Bemühungen durch 2 Massnahmen zu unterstützen, indem sie
1. Ihnen verbundenen Organisationen und Institutionen bitten, die Erklärung zu autorisieren und dies Sphenisco per Email (sphenisco@online.de) mitzuteilen. Wir setzen dann den Namen der Organisation/Institution unter die Erklärung. Die Organisationen selbst brauchen nicht zu schreiben. Am Schluss sendet Sphenisco die Erklärung mit hoffentlich ganz vielen Organisationen an die politisch Verantwortlichen und zuständigen Behörden in Chile (Sind ganz viele, üppige verschachtelte Bürokratie!).
2. Ihre Kontakte zu Medien zu nutzen, um sie für eine Berichterstattung zu gewinnen. Unsere chilenischen Partner setzen große Hoffnungen auf internationale Reaktionen und werden diese dann hier im Land ihrerseits einsetzen. Falls erforderlich können die Medien auch mit uns in Chile Kontakt aufnehmen.

Außerdem werden wir kurzfristig auf der Internet-Plattform "Rettet den Regen Wald" eine Unterschriften-Aktion organisieren.
Diese finden Sie unter folgendem Link: https://www.regenwald.org/aktion/1035/bitte-unterschreibt-26-000-humboldt-pinguine-retten


Wir bitten alle, sich an der Online-Petition zu beteiligen
(09.02.2016, 09:26)
Michael Mettler:   @WolfDrei: 50% des lebenden Sumpfschildkrötenbestandes (Hat man den komplett unter Beaufsichtigung?) oder 50% der aufgefundenen Überreste toter Schildkröten (Wer hat dann die anderen 50% auf dem Gewissen?)?

Was mich dabei wundert: Auf dem Heimatkontinent des Waschbären wimmelt es nur so von Sumpfschildkrötenarten. Wie kommen die eigentlich mit dem Waschbären als Fressfeind zurecht? Kannten die Verwandten in Europa bis dahin keine dämmerungsaktiven Feinde? Finden Waschbären in Brandenburg so wenig andere Nahrung (und das als Omnivoren!), dass sie besonders stark auf Schildkröten angewiesen sind?
(08.02.2016, 16:48)
WolfDrei:   Zur Gefährdung - nicht nur - der Trappen durch Waschbären: Laut "Berliner Zeitung" wurden für 2014/15 in Brandenburg 24 090 ( 15 % mehr als im Jagdjahr zuvor) geschossen, für das Gesamtgebiet des Waschbärvorkommens 116 000. Notwendig sei aufgrund der Dämmerungs-/Nachtaktivität das Aufstellen von Lebendfallen mit anschließender Tötung. Ca. 50 % der europ. Sumpfschildkröten hätten typische Bissverletzungen durch Waschbären.
(08.02.2016, 16:09)
Tim Meschke:   Und wenn wir schon dabei, sind natürlich auch die Windräder. ;)
(04.02.2016, 09:35)
Michael Mettler:   Na, dann wäre es doch ganz einfach, wie man die Trappen fördern könnte. Man müsste nur neben den Füchsen auch die Seeadler abschießen ;-)
(03.02.2016, 22:48)
WolfDrei:   Zurück noch zum Trappenschutz, speziell gegenüber Prädatoren:
Mit der Wende gab es wirklich eine extreme Bestandszunahme an Füchsen, da die Jagd fast völlig ruhte. Danach wurden Prämien ausgegeben, z.T erhöht von 20 auf 200 DM /Fuchs. Zwischen 1993 und 2001 wurden im Havelluch 2 821 Füchse geschossen! Seit 2009 intensive Bejagung. Auch vermehrt Einsatz von Lebendfallen. Dennoch hat sich die Nachwuchsrate nicht verbessert. Eine Ursache war die ab Anfang der Neunziger durchgeführte Immunisierung der Füches gegen Tollwut - speziell Marderhund - und Waschbärzahlen stiegen damit explosionsartig an. Zu den Verlusten an Gelegen: etwa 70% sind Nachtjägern zuzuordnen, 20 % Rabenvögel.
In den Schutzgebieten wurden deshalb kleinere Bezirke fuchssicher eingefriedet , die auch von den Trappen angenommen werden. Zum Erfolg über ca 15 Jahre wurden folgende relative Verbesserungen ermittelt: anfangs Bruterfolg wie 1 : 1 freie Natur zu Einfriedungsfläche, ca 7 Jahre später 1 : 3, gegen 2005 wie 1 : 13. Die absoluten Zahlen sind leider für das letztere Datum schlecht : 9 Bruterfolge zu 120 - siehe Zunahme der Prädatoren. Noch ein Erfolg - aber für eine andere Art! Zunahme der Seeadleranzahl. Ca 50% der Verluste an Jungvögeln gehen auf ihre Kappe!
Dann gibt es natürlich auch Menschen-gemachte Verschlechterung: exorbitante Ausdehnung der Maisflächen und im Fiener Bruch Errichtung eines Windparks - auf geschützter Fläche.!!! Und das noch vor der Euphorie der Wind-Verstromung!

(02.02.2016, 20:25)
Michael Mettler:   Angesichts des minimalen Anteils männlicher Saigas an der Population wäre es ja fast einen Gedanken wert, in der Wurfsaison gezielt männliche Kälber einzusammeln (rechtzeitig, bevor auch natürliche Feinde zugreifen), künstlich aufzuziehen und unter streng geschützten Bedingungen als Junggesellen-"Nachfüllherde" für Notfälle bereit zu halten, wenn schon die Zucht in Gehegen nicht nachhaltig gelingen will...
(27.01.2016, 16:01)
Tim Meschke:   http://news.mongabay.com/2015/12/new-monkey-species-or-an-artificially-colored-monkey/
In dem Artikel wird erklärt und begründet, warum der Goldkronenlangur (Presbytis johnaspinalli), letztes Jahr entdeckt, doch keine eigene Art ist und die goldfarbenen Körperteile gefärbt wurden, wie es auf den Tiermärkten in Indonesien üblich zu sein scheint (man denke nur an die gefärbten Küken und Kaninchen, auch Plumploris, Makaken und Schleichkatzen werden gefärbt). Für mich erscheint diese Erklärung durchaus plausibel. Man kann halt keine Art nur auf Grundlage von Fotos beschreiben. Auch der letztes Jahr entdeckte Weißwangenmakak (Macaca leucogenys) wurde nur anhand von Fotos beschrieben. Hier würde ich eine Farbmutation sympatrisch lebender Arten nicht ausschließen.

Das mit den Geiern ist wirklich schade. Man kann nur hoffen, dass die Zoos sich jetzt stärker den genannten Arten annehmen und die Zucht ankurbeln. Auch bei den Saigas muss endlich eine gute Lösung gefunden werden.
(26.01.2016, 20:27)
WolfDrei:   @MM: Soweit ich mich entsinne, gab es da keine nähere Erklärung. Da die Biblio. 5 Wochen nicht offen war, lag eine erkleckliche Literaturmenge vor, so überflog ich Vieles.
Es könnte auch sein, dass es sich um Verluste in dem Zuchtzentrum handelte, da sicher die Personalsicherung nicht unbedingt in der Zeit gegeben war, auch könnte es sein, dass die Jäger in der Zeit andere Sorgen hatten. Ungeachtet dessen ist die Anzahl an Nesträubern (ich meine Vierbeinige) weiter immens z. B. im Brandenburgischen gestiegen.
Werde nächsten Dienstag detaillierter lesen.
(26.01.2016, 20:24)
Michael Mettler:   Wieso konnten sich denn bei der Großtrappe gleich mehrere Nesträuberarten ausgerechnet ab 1990 so sehr bemerkbar machen? Sind die dortigen Jäger alle nach der Wende in den Westen umgezogen...? Oder haben sich nach dem Mauerfall womöglich zahlungskräftige Eiersammler aus den alten Ländern ihren unschönen Anteil gesichert?
(26.01.2016, 18:51)
WolfDrei:   Aus ? Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz? (Band 23, 2015, Görlitz):

u. a. 40 Seiten über die Großtrappe in Deutschland vom Ehepaar Litzbarski, das insbesondere den Schutz entscheidend in der DDR und später betrieben hat:
Bestände in Deutschland: 1940: 4 100; 1960: 1200; 1970: 1030; 1980: 557; 1990: 151; 1997: 56; 2000 72; 2010: 110; 2015: 197
Heute gibt es drei Vorkommenszentren: Havelländisches Luch (ca.75 Tiere); Bereich Belzig (55 ); Fiener Bruch (65)
Ab 1990 starke Verluste an Eiern und Jungvögeln durch Füchse, Waschbären und Marderhunden, auch Rabenvögeln, bei den Erwachsenen durch Seeadler; Notwendigkeit der Aufzucht in räubersicheren eingefriedeten Anlagen einiger ha-Größe

Aus ?Die Vogelwelt? 135, Heft 3 (2015)
Stand von Großvögeln im polnischen Schlesien im Vergleich 1900 und 2004/05: Kraniche: 60 (1900) zu 300; Seeadler: 0 zu 81-103; Schwarzstörche: 10 zu 124

Ein Bericht aus dem Friedrich-Löffler-Institut bezüglich der sogenannten ?Wildvogelthese? zur Einschleppung der Vogelgrippe: selbige These kann nicht bestätigt werden. Allerdings gab es im Krauskopfpelikanvorkommen im Donaudelta 86 Verluste

Aus ?Mittelungen der Kleinsäuger-Bundesarbeitsgruppe? Heft 3 (2015)
u.a.
- Entdeckung einer ?Schweineschnauzenspitzmaus? auf Sulawesi
- Bild einer neuen Makakenart aus ?Südtibet?: Weißwangenmakak, M. leucogenys

?Mitteilungen der ZGAP?, Heft 2 (2015)
u.a.:
Umwidmung der Gefährdung von Sperbergeier, Weißrückengeier, Wollkopfgeier und Kappengeier auf ?critically endangered? !!!!!!!

Anzahl von Bawean-Pustelschweinen (eigene Art) auf der nur 200 km 2 großen Insel: 250 - 500 Tiere

Stand der durch das ISB erfassten Bestandszahlen des in Vietnam ausgestorbenen Edwardfasans Ende 2014: 89.63, weltweit 94,66. Mit nicht registrierten Vögeln bei Privathaltungen ca 1000.
Beim ähnlichen ?Vietnamfasan? 62,63.
Diskutiert wird die Schaffung einer Zuchtanlage in Vietnam

Zum Todeszug der Saiga im Schutzgebiet Betpak-Dala durch eine bakterielle Infektion (Pasteurella):
Gefunden wurden etwa 148 000 tote Tiere, ca 50% des gegenwärtigen Weltbestandes (seit 2002 als critically endangered eingeschätzt).
Eine Zuchtanlage in Elista/ Ural wuchs zunächst auf 90 Tiere, dann der Seuchenzug auch dort - Rest 4 Tiere.
Alle bisherigen Zuchtbemühungen waren ohne Erfolg auch unter geografisch ähnlichen Bedingungen, gegenwärtig noch ein Bestand in Askania Nova zum 1.1.2015: 499 Saigas ohne nennenswerte Zunahme.
Eine Gefahr ist die selektive Wilddieberei auf die Männchen, die z. T. nur noch ein Prozent der Gesamtzahl ausmachen
Die Anzahl der mongolischen Art wird auf 11 000 - 20 000 geschätzt (mehr als bisher angenommen)

Aus ?International Zoo News? 62/6 (Nov.-Dez. 015)
u.a. :
Die von mir schon zitierte ?Entdeckung? eines neuen Goldschopf?affens in Indonesien ist wahrscheinlich ein ?Betrug? - nicht des ?Beschreibers?: offensichtlich hat man einigen normalen Trachypithecus auratus-Schlankaffen die Haare gebleicht (?likely partially bleached?). Alle (11 Tiere) befanden sich auf einem Vogelmarkt.
Man denke dabei auch an die ?Entdeckung? eines ?Spindelhornrindes? vor Jahren in Vietnam: Wärmebehandlung normaler Zebuhörner und Drehung in Spiralen

Forschungen zum Status des Borneoelefanten werden durch eine ?SOS Elephants Foundation? angeregt. Anzahl im nordöstlichen Teiles Borneos (Sabah): 2 000 Tiere

Aus Cincinnati ist das letzte dort geborene Sumatranashorn ?Harapan? (nunmehr 8 Jahre alt) im Oktober nach Sumatra geflogen worden. Im ?Sumatra Rhino Sanctuary? befindet sich schon Bruder Andalas, Vater eines vor kurzem geborenen Männchens. Die Mutter ?Ratu? ist zum 2. Mal trächtig - Geburt ca Mai 2016. Dort gibt es mit Ratu drei Weibchen.

Der Prager Zoo bemüht sich um Große Pandas

(26.01.2016, 17:31)
WolfDrei:   Aus "Papageien" 11/2015: Dem ACTP (Assoziation zur Rettung gefährdeter Papageien in Schöneiche/ Brandenburg) ist es gelungen, aus Australien mit dem Segen der dortigen "Genehmiger" Braunkopfkakadus (Calyptorhynchus lathami) einzuführen.
(10.11.2015, 19:49)
WolfDrei:   Nun anbei ein Foto eines der neuentdeckten Blätteraffen aus dem IZN 414 (nicht IZW wie ich unten schrieb). Autor war ein gewisser Francesco Nardelli
(10.11.2015, 19:12)
WolfDrei:   Aus dem letzten "International Zoo News" (IZW, Nr. 414)
u.a.: Mitteilung über die Entdeckung eines neuen Blätteraffen aus Indonesien. "Entdeckt" wurden sie (11 Exemplare , alle Altersgruppen) auf einem Vogelmarkt. "Goldkronen-Blätteraffe" Presbytis johnaspinalli nach dem Gründer der Privatzoos Howletts und Port Lympne. Alle Ex haben eine gold-gelbe Kapuze oder Kopfkrone bei ansonsten schwarzer Grundfärbung. Die Tiere stammen möglicherweise von der Insel Sumatra; der Autor will aber den genauen Fundort nicht mitteilen, um nicht illegalen Fängern einen Tipp zu geben.

Weiterhin: Das Skansen-Aquarium Stockholm hat Rautenkrokodile gezüchtet und davon 10 Exemplare wieder nach Kuba geliefert .
Der Ranking-Spezialist Sheridan gibt eine Kurzfassung seiner Einschätzung europäischer Zoos für 2014. U. a. Kategorie A (über 1 Mio Besucher): Wien, Leipzig, Zürich; Kategorie B (mehr als 500 000): Rostock!, Frankfurt, Münster.
Kategorie "Ostzoos": Prag, Budapest, Breslau, etc. Unter den ersten 10 sind 5 tschechische Zoos (neben Prag Dvur, Pilsen,, Ostrava, Zlin-Lesna)
(04.11.2015, 22:38)
WolfDrei:   Aus einer japanischen Fachzeitschrift ( Mammal study, 40; Heft 3, Sept. 015)
Sikaunterarten Japans aus japanischer Sicht:
Hokkaido, Cervus nippon yesoensis
Honshu, Tsushima: C. n. centralis
Kyoshu, Shikoku, Goto, C. n. nippon
Insel Magashima, C. n. megashimae
Insel Yakushima, C. n. yakushimae (so groß wie ein Schweinshirsch, sah ich 1994 in Beijing)
4 Inseln des Riu-Kiu-Archipels (gemeiniglich Okinawa): C. n. keramae
Letztere werden als gefährdet betrachtet, wurden jedoch nachweislich aus der Kagushima-Region der Großinsel Kyoshu um 1618 dorthin gebracht.
Die Arbeit befasst sich mit DNA -Untersuchungen, um die “genetische Reinheit” der 4 Inselpopulationen und den Herkunftsort zu klären.

(28.10.2015, 08:22)
WolfDrei:   Regulus 4 / 2015 (Luxemburg): Man bereitet sich auf das erstmalige Erscheinen eines Wolfes in Luxemburg über das Erstellen eines “Wolfsmanagement-Planes” vor, nachdem nunmehr in den Vogesen schon Jungtiere gesehen wurden und auch im Saarland ein Wolf auftauchte.

- aus dem Annual Report 2014 des Milwaukee County Zoos / USA: der Zoo wirkt mit bei der Rettung des Grand Cayman Leguans und des Jamaica Leguans. Ersterer existierte 2003 nur noch in 12 Exemplaren, gegenwärtig sind es in der Natur etwa 200 (man nehme nochmals mein Bild vom Besuch des Prager Zoos). Vom Jamaica Leguan wurden 2014 300 Jungtiere in einer Zuchtanlage gezogen. Der Zoo besitzt auch 2 relativ junge Schreikraniche, die 2013 und -14 Eier legten (ohne Bruterfolg). Gegenwärtig gibt es in Zuchtanlagen und in der Natur wieder gegen 500 Vögel.

(20.10.2015, 17:19)
Tim Meschke:   Dieses Jahr wurde sogar eine neue Makakenart entdeckt: der Weißwangenmakak (Macaca leucogenys).
(14.10.2015, 15:54)
WolfDrei:   Regen den ganzen Tag, 5°C in Berlin. Sitze und Google und finde ( suchte natürlich etwas anderes) eine Überschrift: "A new living species of a large mammal: hello, Tapirus kabomani" in "Tetrapod zoology" von einem D. Naish (Dez. 2013). Die Erwähnung bezieht sich auf einen Artikel der "Entdecker", u.a Cozzuol und andere im "Journal of Mammalogy" Band 94, Seite 1331 von 2013. Diese aufsehenerregende Entdeckung sei nach dem Fund der Saola die nächste "Großentdeckung" - die jedoch weiter gesichert werden muss. Eine "Spezialgruppe" des IUCN will sich bis 2017 darum kümmern. Dieser Tapir soll der kleinste Tapir sein, hat eine etwas andere Kopfausprägung, einen etwas anderen Schädel. Seltsam ist allerdings für mich ein seltsam zerrissenes Vorkommen: westlichstes Brasilien, etwas Kolumbien und Venezuela, aber auch ein Stückchen an der Amazonasmündung und auch in Französisch -Guayana. Man findet drei Fotofallenbilder von 2 Tieren. Der Name wurde von einen Indianerstamm entlehnt. Die Entdeckung ist schon von Wikipedia aufgenommen.
Anfrage: ist das auch "BEI UNS" schon gemeldet worden?
Gleichzeitig fand ich eben von Marc van Roosmalen, der ja sehr umtriebig in Brasilien ist, in der Zeitschrift "Cryptozoonews" eine Bemerkung über einen "Zwergtapir", Tapirus pygmaeus. Ob das identisch mit obigem ist, kann ich bisher nicht sagen.
Im HMW "Hoofed Mammals" von 2011 ist natürlich diese "vielleicht"- Entdeckung nicht erwähnt.
(14.10.2015, 15:09)
WolfDrei:   Jahresbericht Mulhouse: Geburt von RolowayMK und Sclater-Lemur (fast die einzigen weltweit 2014)
2014-Jahresbericht Ueno-Tokyo: ausgestellt werden 5,4 Fingertiere, 4 Koboldmakis; 4 Zwergflußpferde. "Richtige" Wiederkäuer fand ich fast gar nicht.
La Lettre da la SECAS (Paris )Die Menagerie hatte Schlupfe bei Kragen- und Zwergtrappen, weiterhin Nachzuchten bei Blauschaf, Markhor und Arkal.
Nach Ausbildung von Rangern und großflächigen Untersuchungen kann nach neueren Befunden die Anzahl des großen Bambuslemuren (Hapa-[Pro-]lemur simus) auf 1 000 hochgerechnet werden. Vor ca. 40 Jahren wurde schon sein Aussterben befürchtet.
Die Anzahl der Bonobos ist von ca. 100 000 (1980) auf jetzt 10-20 000 gesunken
(13.10.2015, 19:47)
Bryan Egli:   Soweit ich weiss, konnte man im letzen Jahr mit der Hilfe von Kamera-Fallen mindestens 58 verschiedene Tiere identifizieren, vielleicht sogar 61. Ich hoffe sehr dass die Population noch weiter steigt, dann hätte man aber früher oder später das Problem dass der Nationalpark zu voll wäre. Deshalb würde ich es begrüssen wenn man bald ein paar Tiere fängt und diese in Zuchtstationen bringt, wäre extrem schade wenn ein Virus den Bestand wieder senken würde.

Übrigens, spannender Bericht über Südafrika, manchmal wundere ich mich schon, warum in Europa eigentlich so "wenige" Antilopen gehalten werden.
(10.09.2015, 19:24)
WolfDrei:   Javanashornachwuchs in Udjong Kulon: die "Berliner" berichtet, dass Fotofallen drei junge Javanashörner abbildeten , alle aus einem Jahr. Im Internet nachgeschaut, wird behauptet, "dass es nunmehr 60 Tiere geben würde. Das sei eine Steigerung, da 2011 nur 35 existierten". Diese Rechnung müssten mir die Verantwortlichen dort aber erst näher erklären. Trotzdem: ein Erfolg, wenn die erste Zahl stimmt.
(10.09.2015, 06:16)
WolfDrei:   Oh, war wohl zu nah!
(06.09.2015, 20:21)
WolfDrei:   dann etwas näher
(06.09.2015, 20:17)
WolfDrei:   Löwen waren nur aus der Ferne abzubilden
(06.09.2015, 20:14)
WolfDrei:   man wartete auf den Segen von oben
(06.09.2015, 20:11)
WolfDrei:   Nach einer schnellen Sichtung der Fotos nochmals die Leoparden: nach einer gewissen Weile erstieg ein Nachwuchstier das Bäumchen...unten wieder die Fleckenhyänen..
(06.09.2015, 20:09)
WolfDrei:   Oh, fast vergessen: unsre eigene Gruppe: Hier Vervet-Meerkatze und dazu große Gruppen Tschakma-Paviane
(01.09.2015, 20:47)
WolfDrei:   Elefanten gab es in beiden NP´s genügend, meistens mit vielen Jungtieren. Bei Impalas, Zebras und Gnus wurde kaum noch angehalten, Giraffen und Hippos (so ein Wasserloch existierte) sind mit Sicherheit zu sehen - weniger “richtige”Antilopen: Kudus öfter, Caamas kaum, Tsessebes nicht, gelegentlich Buschbock, Wasserbock, Nyala, Klippspringer. Für Steinböckchen und Steppenducker mußte ich den Ranger erst aktivieren - die Gäste wollen natürlich die “FÜNF GROSSEN” sehen.
Dann noch gesehen: Buschbaby, Genette, afrikanische Zivette, Klippschliefer, Mangusten, Honigdachs, Buschhase .
Hier ein männliches “Steenböckchen”

(01.09.2015, 20:05)
WolfDrei:   Breitmaulnashörner wurden oft gesichtet, im Pilanesberg-NP sahen wir an einem Vormittag 12 Tiere. Leider geht das Abschlachten unvermindert weiter. Hier Mutter und Kalb - wie es sich für diese Art gehört, geht das Kalb voran.

(01.09.2015, 20:03)
WolfDrei:   Kaffernbüffel wurden nicht so oft gesehen: eine Herde von ca. 100 Tieren, die sich leider beim Fressen nicht stören ließen. Dann drei Altbullen .

(01.09.2015, 20:00)
WolfDrei:   Am letzten Tag dann in einer Wasser-Abflußröhre unter einem Weg in 3 m Entfernung eine Hyänenfamilie mit 2 Jungtieren. Große Liebe zueinander - außer mit dem Vater! Der wollte seine Ruhe haben.

(01.09.2015, 19:57)
WolfDrei:   Auch mit sehr viel Glück: ein Gepard.

(01.09.2015, 19:55)
WolfDrei:   Eines der fast erwachsenen Jungtiere
(01.09.2015, 19:51)
WolfDrei:   Einige Fotoimpressionen zum Krüger-NP. Effektiv 3,5 Tage in Skukuza, einem der Hauptcamps, Zeltunterbringung (im Pilanesberg NP morgens 4°C). 5 3-Stundenfahrten mit einem ausgebildeten Ranger zwischen 6 (es war saukalt auf der Fahrt) und 9 Uhr bzw. zwischen 15 und 18 Uhr; eine Nachtfahrt bis 20 Uhr und ein “morning walk” zu Fuß mit zwei Rangern. Der Organisator “Outlook Safaris” hatte im lockeren Tages-Wechsel zwischen 4 und 10 Teilnehmer aus aller Welt (USA, Kanada, Hongkong, Deutschland, Österreich, “Südostasien“, Dänemark, UK), so dass in der Regel auf dem Safariwagen (12 Plätze) genügend Platz zum Foto-“Ortswechsel” war.

Glück muß man haben - das betraf speziell die Leoparden. 3 Tiere ( Mutter mit erwachsenen Jungen): Mutter auf dem Baum mit dem “Kill” (Impala), unten 5 auf herunterfallende Reste wartende Hyänen. Später noch 2 Leoparden in Entfernung. Bei der tollsten Löwenfindung war ich leider auf dem Marsch: 20 Löwen, davon eine Gruppe mit Jungtieren in 20 m Entfernung - das hatten selbst die Ranger noch nicht auf einer Fahrt von 3 Stunden gesehen. “Meine” Löwen hielten sich in ca 50m Entfernung dezent zurück.

(01.09.2015, 19:47)
Tim Meschke:   So schnell kann das leider gehen. Und da ist es doppelt schade, dass die Zoos, abgesehen vom Gänsegeier und Bartgeier, sich eher stiefmütterlich um die Geierzucht kümmern. Ohrengeier und Fahlgeier gibt es sogar gar nicht mehr in deutschen Zoos.
(20.08.2015, 07:08)
Michael Mettler:   Laut aktueller Ausgabe der ZOOQUARIA steht es mittlerweile nicht nur in Asien und Europa schlecht um Geier, sondern auch in Afrika sind drastische Populationsrückgänge zu beklagen. Ursachen sind die Verwendung der für die Vögel tödlichen Tierarznei Diclofenac bei Rindern und das Vergiften von Viehkadavern durch Farmer, die dadurch Raubtiere kurz halten wollen. Dazu kommt allerdings noch die sich immer mehr ausbreitende Praxis von Elefanten- und Nashornwilderern, Kadaver der gewilderten Tiere ebenfalls zu vergiften, damit Wildhüter nicht durch kreisende Geier auf ihre Aktivitäten aufmerksam gemacht werden.

Laut Schätzungen sind die Bestände von Schmutz-, Weißrücken-, Sperber-, Fahl- und Wollkopfgeier innerhalb von drei Generationen um 90% oder mehr (!) zurückgegangen, womit die Arten in die IUCN-Katagorie "Critically endangered" fallen würden. Bei Kappen-, Ohren- und afrikanischem Bartgeier sind die Rückgangsraten mit geschätzten 70 bis 83% nur wenig niedriger. Späte Geschlechtsreife und die von Natur aus niedrige Vermehrungsrate erschweren zudem die Erholung von Beständen.
http://www.eaza.net/assets/Uploads/Zooquaria/ZQIssues/Zooquaria-90-LR.pdf

(19.08.2015, 06:26)
WolfDrei:   Noch eine Literaturnachlese:
- aus “Acta Theriologica Sinica “ (2001). Dschiggetai-Anzahl in der Inneren Mongolei: 11 400
Sichuan-Sika: 630-680

- aus “Mammalia” 1998. Anzahl von Muntiacus crinifrons (Schopf - auch Schwarzmuntjak) in China: 5- 6000
(Bild aus Peking 1994 anbei)

- aus “Rudolstädter Naturhistorische Schriften” 2014:
Besuch der Lord Howe Insel (östliches Australien)
Die dortige Waldralle auf dieser biogeografisch interessanten Miniinsel war durch Besiedlung von
Wanderratten fast ausgerottet worden. Nach entsprechenden Ausrottungskampagnien gab es 1970
noch 20 Tiere, jetzt etwa 215

- “Tokyo Zoological Park Society” 2015. Seit 2011 gibt es ein Eisbärenprojekt japanischer Zoos u.a.
mit Austausch von Partnern. Bisheriges Resultat: 10 Geburten

Vielleicht irritiert, dass ich immer noch über eingehende Literatur aus der Biblio des TP berichte.
Ca. 300 Paletten mit Büchern, noch längst nicht der Gesamtbestand, warten auf ihr Schicksal, weiterhin kommen aber Hefte und Bücher an, wenn auch minimal verglichen mit Eingängen von vor 30 Jahren . Zum Großteil sind dies - wie die obigen Zitate zeigen - “weniger bedeutende” Auflagen, auch japanische und chinesische Ausgaben ohne Englisch-Abstracts sind darunter. Relativ stabil sind Eingänge deutscher Reptilien-, Vögel- und auch Säugetierhefte (u.a. Säugetierkundliche Mitteilungen, Rodentia), auch regionale Museumshefte, zum Glück auch einige internationale: WAZA- und EAZA-Mitteilungen, IZW und einige noch existierende deutsche Zoozeitschriften (u.a. Kölner Zoo, Hannover, Wilhelma, Manati ).

(19.07.2015, 11:55)
Michael Mettler:   Laut hannoverscher JAMBO! hat die IUCN die Thomsongazelle von "nicht gefährdet" in "potenziell gefährdet" hochgestuft, nachdem die Bestände in den einzelnen Verbreitungsgebieten seit den 70-er Jahren um bis zu 70% zurückgegangen sind (auch in Schutzgebieten).
(19.07.2015, 09:04)
WolfDrei:   Anbei der Rekord-Mufflonbock. Es soll kein Hybrid sein!
(17.07.2015, 15:43)
WolfDrei:   Thema gemischt mit Zoonachrichten:
6 Wochen war die Biblio geschlossen durch Krankheit, also ein gewisser Auflauf - selbst in 4 Regenstunden war nur ein Überblick möglich. Einige Auszüge:

“Unsere Jagd” heft 7 / 015: im Zwickauer Stadtwald (410ha) wurde ein schon lange beobachteter Mufflonwidder mit riesiger Schnecke tot gefunden, von dem auch über Jahre Fotos gemacht wurden, oft in Begleitung auch nicht gerade schwacher Böcke. rechte Seite: 122 cm, linke Seite 125 cm. Aus einem mir nicht einsichtbaren Grunde gilt er als abnorm und kommt nicht in die “Weltrekordliste”, Bild anbei.
Zusätzlich macht man sich Sorgen um die Existenz der Mufflons, da selbige zu einer bevorzugten Beute der Wölfe gehören.

“Fagelwärld” 3 / 015 /Schweden): Schweden trägt ein Projekt, Trappen einzuführen. Zu diesem Thema schreibt die “VZE Vogelwelt“, dass in Deutschland die Zahl der freien Trappen jetzt die 200 übersteigt.

“Flora und Fauna” 1 und 2 / 2015 (Dänemark): Dänemark hat zur Zeit zwischen 012 und 014 19 Wolfsrüden und 4 weibliche Wölfe. 40% der Beute sind Rehe.

“Manati” Nürnberg : wichtige Geburten Okt. 014 - März 015: 0,3 Mishmis; 0,1 Eisbär; 1 Buntmarder; 0,2 Prinz-Alfred-Hirsch

IZN Mai/Juni 015: u.a. zur Situation von Sumatra-und Javanashorn in Indonesien
-Sumatranashorn: Populationen gibt es im Way-Kambas NP. Bukit Barisan Selatan NP und im Gunung Leuser NP. Für den Way-Kambas NP (wohl die einzige zunehmende Gruppe ) werden 35 Tiere angenommen, aus Fotofallen-Aufnahmen lässen sich als Ergebnis für 2013 ca 7 Kälber annehmen.
Im Rhino-Sanctuary Way Kambas gibt es nach der Geburt eines Bullen vor 2 Jahren jetzt 2,3. Man möchte auch den letzten Sumatrabullen aus den USA - den dort geborenen Harapan - haben.
- Javanashorn: im Ujong Kulon NP wurden nach Fotos aus Fotofallen 2011 etwa 35-44 Tiere angenommen.
Die Erhöhung der Fotofallenanzahl ergibt für 2013 eine Schätzung von etwa 23 Bullen und 25 Kühen. Eine neuere Auswertung der Bilder kam sogar auf eine Summe von 58 -61 Tiere. Im Grenzbereich wurde eine Erweiterung des Schutzgebietes um 5 000 ha vorgenommen nach Umsiedlung von Bauern und Rodung von invasiven Areca-Palmen. Bisher wird das Erweiterungsgebiet wenig von Nashörnern besucht (2-10 Tiere). Nashörner wurde über lange Zeit nicht gewildert, allerdings kann das von Vögeln nicht gesagt werden.
- von P. de Chabannes werden interessante Tierbestände von zoologischen Institutionen in und rund um Manila /Philippinen mitgeteilt.
- Die Ursachen des Einbruches des Saigabestandes in Kasachstan sind weiterhin unklar. Angenommen wird, dass naßkaltes Wetter zu einer Schwächung des Immunsystems gegen eine noch unbekannte bakterielle oder virale Ursache zu dieser dramatischen Abnahme um 120 000 Tiere führte. Zum Glück sind Saigas in der Lage, Verluste schnell auszugleichen. Anzahl 1993 mehr als 1 Million;
2003 20 000; 2014 250 000 Tiere

- Am 6.7. Starb eine Dresdener Persönlichkeit: Max, das Leistenkrokodil, an Lungenproblemen, im Brandeshaus . Max lebte 57 Jahre im Dresdener Zoo und wurde etwa 60 Jahre alt.


(17.07.2015, 15:36)
Gudrun Bardowicks:   Sehr traurig. Ich hoffe, dass man sich jetzt doch stärker als bisher bemüht, wieder eine gute Zoopopulation von Saigas aufzubauen damit man notfalls eine Reservepopulation in Gefangenschaft besitzt. Früher waren Saigas ja gar nicht so selten in Zoos.
(05.07.2015, 00:52)
Michael Mettler:   Innerhalb von nur zwei Wochen sind in Kasachstan 134.000 Saigas verendet, was der Hälfte des Weltbestandes entsprechen soll:
http://www.theguardian.com/science/animal-magic/2015/jun/12/134000-saiga-antelope-dead-in-two-weeks-what-is-the-probable-cause
(04.07.2015, 23:56)
Sacha:   Was für eine traurige Nachricht!
Herzliches Beileid an die Hinterbliebenen

Schliesse mich meinen Vorschreibern an: Ein grosser Verlust für den Artenschutz, für die Wissenschaft und auch für das Forum hier. Habe seine Beiträge immer geschätzt. Er war auch immer sehr hilfsbereit, wenn man ihn direkt kontaktiert hat. Leider war es mir nicht vergönnt, ihn persönlich - von Angesicht zu Angesicht - kennenzulernen.
(24.06.2015, 08:06)
Holger Wientjes:   Ja, das habe ich schon unmittelbar nach seinem Tod erfahren ! Tut mir leid, dass ich das nicht schon selbst hier zeitiger mitgeteilt habe ! Ist ein grosser Verlust für die Menschen die ihn kannten und für den Arten- und Naturschutz, daher ist die Mitteilung hier sicherlich nicht verkehrt !!
(23.06.2015, 22:40)
zollifreund:   gerade habe ich eine sehr traurige Nachricht gelesen: Ralf Sommerlad ist am 11.06.15 verstorben, er wurde 62 Jahre alt.
Da er seit Jahren ein Kämpfer für den Artenschutz, insbesondere für Krokodile war, passt die Meldung sicher am besten in diesen Thread. Einige werden ihn sicher auch durch seine Arbeit in Köln und bei Hagenbeck gekannt haben oder seine immer sehr informativen und kritische Beiträge (tw. auch hier im Forum) gelesen haben. Ich habe seine Beiträge immer sehr geschätzt.

http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Ralf-Sommerlad-ist-im-Alter-von-62-Jahren-gestorben;art675,1446113
(23.06.2015, 22:19)
WolfDrei:   Und hier gleich eine Pressemitteilung aus Dvur und Ol Pejeta - sieht nicht gut aus!

"Despite concerns over age and physical condition, the three rhinos were successfully anaesthetised. Examinations of the two females showed that neither is capable of natural reproduction. Sadly, the younger rhino Fatu has degenerative lesions in the uterus, but there is still hope that her mother, Najin, could conceive. Her reproductive organs are in good health, but her weak hind legs make it difficult for her to support a mounted male, and could also cause complications during the added weight of pregnancy. Samples from the male, Sudan, showed a low sperm count, with low motility and some morphological abnormality. This does not rule out using his sperm for in vitro fertilisation however".
(19.06.2015, 12:44)
WolfDrei:   Letzte Auszüge aus "leszoosdanslemonde", dieses Mal aus dem Forum, Unterthema "Conservation".

- Die letzte Zählung des Bengaltigers in Indien zum Januar 2015 ergab 2216 Tiere gegenüber 1411 im Jahr 2006
- aus San Diego gingen mittlerweile 2,2 Kalifornische Kondore in den Zoo von Mexiko-City. Die anzunehmenden Nachwuchstiere sollen dann ausgewildert werden.
- Über (und von) Abu Dhabi sollen im Tschad zunächst 100 Säbelantilopen ausgewildert werden. Man sucht geeignete Orte.
Die Säbelantilope ist etwa um 1994 im Freiland ausgerottet worden.
- die Zählung des Mindoro-Zwergbüffels (Tamarao) ergab 382 Tiere (2014) gegenüber 345 (2013)
- nachdem in Ol Pejeta (Kenia) der vorletzte Bulle Suni der nördlichen Breitmaulnashörner gestorben ist, will man einen südlichen Bullen hinzusetzten und Verdrängungszucht machen - oder künstliche Besamung etc. Von einem verstorbenen Tier in San Diego hat man Körpergewebe eingefroren. Damit dürften noch etwa 6 Tiere leben, davon 3 zuchtfähige Tiere aus Dvur Kralove in Ol Pejeta.
(19.06.2015, 12:34)
WolfDrei:   Da ich möglicherweise die Möglichkeit habe, bei einem Flug einen ausreichenden Zwischenaufenthalt in Dubai (Emirate ) zu haben, um in Sharjah "vorbei zu sehen", habe ich etwas bezüglich des arabischen Leopards gegoogelt. Im “Breeding Centre of Endangered Arabian Wildlife” Sharjah hatte ich vor 6 Jahren die Möglichkeit , dort Aufnahmen zu machen. Gegenwärtig (so 2009 - 11) gibt es 74 Tiere (42,32,3) nur in arabischen Haltungen, mit Schwerpunkt Sharjah. Dort wurden bisher 38 Tiere geboren. Freibestand etwa 200 Tiere in sehr zerrissenem Gebiet. Es gab (gibt) 19 wildgefangene Tiere, 14 wurden zum Founder. Der arabische Leopard ist etwas kleiner als der “normale”, dazu relativ hell gefärbt und äußerst attraktiv.
(nachzulesen über google: Budd and Leus, 2011, in “Zoology in the Middle East”, Suplement)

Aus anderen Ausgaben zu Tierbeständen auf der arabischen Halbinsel: Caracal:
10 000; arab. Wolf: 2 500; Streifenhyäne: 2 500

(14.05.2015, 15:41)
WolfDrei:   Aus dem “International Zoo News”, März-April 2015

- 110 Schnabelbrustschildkröten (Aristochelys yniphora) aus der Zuchtstation auf Madagascar wurden in der Westregion freigesetzt. Vor ca 30 Jahren gehörte sie zu den gefährdetsten Tieren. Vor Jahren wurde sie auch dadurch bekannt, dass Diebe die gesamte Brut gestohlen hatten.

- mexikanischer Wolf ( Canis lupus baileyi) in Arizona und New Mexico: 2010: ca 50 Tiere; 2013 83 und 2014 109 Tiere in 14 Gruppen, 38 Junge

- 2014 wurden in Afrika 20 000 Elefanten und 1 300 Rhinos gewildert

“Papageien” vom April:

Der Bestand der Spix-Aras hat die 100-Grenze überschritten. Bisher 6 Jungtiere in Al Wabra und 4 im ACTP

(13.05.2015, 12:56)
WolfDrei:   Aus der heutigen Magazinbeilage der "Berliner Zeitung": Der "Vereín zur Erhaltung bedrohter Papageien" (ACTP)gibt bekannt , dass dort bereits 4 Spix - Aras in diesem Jahr geschlüpft sind. Woanders las ich, dass das Bestreben dahin geht, in "nächster Zeit" auf 150 Tiere aufstocken zu können - davon die Hälfte dann im Besitz des brasilianischen Staate. Gegenwärtig beträgt aber die Zunahme erst ca. 5-7 Jungvögel pro Jahr. Gesamzbestand gegenwärtig ca. 90 Vögel.
Der Spix-Ara ist in der Natur ausgerottet worden.
(11.04.2015, 10:14)
Michael Mettler:   Letzte Woche lief im TV eine relativ neue Doku über den Kaukasus und die angrenzenden Ebenen, da wurden u.a. auch Saigas gezeigt. Im Kommentar dazu hieß es, dass der Anteil der männlichen Tiere durch die Bejagung auf gerade mal 5% des Bestandes geschrumpft sei.
(12.03.2015, 11:47)
WolfDrei:   Aus der Zeitung der Humboldt-Universität: “ Der Wolf als Gewinner der Wende“.
Forscher aus Deutschland (Biogeografen der Humboldt-Uni), den USA und aus Rußland haben eine Auswertung der Entwicklung des Großtierbestandes Rußlands zwischen 1981 und 2010 gemacht. Von Vorteil war, dass das jährliche Tier-Monitoring der alten Sowjetunion auch nach den politischen Veränderungen (wenn auch mit geringeren Mitteln) fortgesetzt werden konnte. Unklar blieb mir nur, ob es sich bei der Einschätzung um die alten Ländergrenzen der Sowjetunion oder des “neuen” Rußlands handelt.
Betrachtet wurden die Populationen von: Braunbär, Elch, Luchs, Reh, “Rothirsch”, Rentier, Wildschwein und Wolf.
Unmittelbar nach den politischen Veränderungen sank zunächst der Bestand zum Teil rapide (erinnert sei hier an die nicht aufgeführten Amurtiger und speziell die Saigas). Ursachen u. a. war die fehlende staatliche Kontrolle, Wilddieberei (durch Armut und schwungvollen Handel u.a. mit Saigagehörn), Überjagung, fehlende staatlich Gelder. Während anfangs noch (bis Mitte der Achtziger) noch ein leichtes Anwachsen der Populationen bemerkbar war, sind zwischen 1991 und 1995 die Bestandszahlen drastisch zurückgegangen mit Ausnahme von einer Art (welche?). Braunbären UM 20 %, Wildschwein UM 50%. Aber: die Wolfszahl stieg UM 150%.(Keine Abschußprämien mehr)
Nach gewisser wirtschaftlicher Konsolidierung gibt es ab 2000 wieder eine Zunahme zum Teil auf oder über das Niveau der Achtziger (gilt begrenzt auch für die Saga - mit Ausnehme der männlichen Tiere und den Amurtiger). Geschätzte Ursachen: Stilllegung von Acker- und Weideflächen, Umsiedlung der Landbevölkerung in die Städte. Nur der Luchs hat sich bisher nicht erholt
Fazit ”Die Studie zeigt, dass spezielle Schutzbestimmungen in Zeiten von Umbrüchen mitbedacht werden sollten”. Schön wär es ja!
Ps: Die Überschrift gilt ja auch für Deutschland - deshalb blieben meine Augen zunächst da hängen.

(12.03.2015, 09:07)
WolfDrei:   Nanu, sind alle Zoos bei den mickrigen Minusgraden geschlossen????
Oder Weihnachtseinkäufe?

Einige Zahlen bezüglich der Robbenartigen aus "Mammalia" - wenn auch etwas ältlich:
Ostsee-Seehund: ca 5 500; Ladogaseehund: 5 500; Saimaseehund: 200 !
Ostseekegelrobbe: 5 300
Mönchsrobbe: 215 - 400. An dem Hauptort des Vorkommens (Mauretanien, Cap Blanc) gab es in den letzten 2 Dezennien 2 Virusseuchenzüge mit ca 40 % Verlust des Nachwuchse. Auf den Desertas vor Madeira leben 20 Tiere
(30.11.2014, 12:14)
Gudrun Bardowicks:   Sehr erfreuliche Zahlen. Dann besteht ja tatsächlich eine reelle Chance, dass der Pardelluchs durch Auswilderungsprojekte in der freien Wildbahn auch in Zukunft überleben kann.
(12.11.2014, 23:44)
WolfDrei:   Könnte sogar stimmen: in "jungle world" von 2013 fand ich soeben folgenden Ausschnitt:

"Als im März 2005 in der Aufzuchtstation El Acebuche im Nationalpark Coto de Doñana die ersten drei Luchsbabys zur Welt kamen, war das nicht nur der erste Zuchterfolg unter menschlicher Betreuung, sondern auch ein Zeichen dafür, dass es gelingen könnte, die Katzenpopulation durch Zucht und anschließende Auswilderung so weit aufzubauen, dass sie irgendwann wieder auf eigenen Füßen schleichen kann. Dabei hat sich die Nachzucht mit über 90 Jungtieren in den vier Aufzuchtstationen seit 2005 so erfolgreich entwickelt, dass mittlerweile darüber nachgedacht wird, Luchse auch in bisher unbesiedelten geeigneten Gebieten in Portugal und Spanien auszuwildern, damit die Katzen dort neue Populationen gründen können".

Es handelt sich um das am stärkten unterstütze Schutzprojekt : 28 Mio Euro!
(12.11.2014, 18:28)
Michael Gradowski:   Wow, wirklich erstaunlich und vor allem sehr erfreulich!

Übrigens auch eine Art, die ich mir gut im TP Berlin vorstellen kann :-)
(12.11.2014, 18:18)
WolfDrei:   Bezüglich des Pardelluchses der Iberischen Halbinsel fand ich interessante Geburtenzahlen in "Zoo Biology", einem Organ der EAZA, im Sept.-Okt.-Heft 2014 interessante Geburtenzahlen von 2014 in der Zuchtstation von El Acebuche. Ausgehend von ca. 30 Founder-Tieren von etwa 2000 wurden mit deren Nachwuchstieren 2014 fast 100 Jungluchse(!!!) geboren, während es 2008 nur 10 waren. Muß ich nochmals nachübersetzen - Schwerpunkt der Arbeit war der Vergleich der Gewichtsentwicklung von Jungluchsen bei Mutter -und künstlicher Aufzucht.
(12.11.2014, 18:13)
WolfDrei:   In "Mammalian Biology" (habe dummerweise nicht die Erscheinungszeit abgeschrieben - das Heft war neu) fand ich von iranischen Wissenschaftlern eine Arbeit zur Abklärung der "Nah-Ost-Leoparden"., dazu auch eine Vorkommenskarte. Es ging eigentlich um die Einbeziehung von u.a. tulliana und ciscaucasica in die UA saxicolor. Einige Bestands-Daten aus der Karte würde ich anzweifeln - so sollen wohl in "Westanatolien" (hoher Taurus) schon seit 1975 keine Leoparden mehr leben, gegebenenfalls noch um Adana. Angegeben werden für den Bereich saxicolor ("persischer" L.) und nimr (arabischer L.) 800 - 1200 Leoparden, davon ca. 80 % im Iran. Für nimr werden für den Jemen 25-30, für Israel 5-10 angenommen. Ca. 80 Tiere leben in Gefangenschaft, speziell in der Zuchtanlage von Sharjya (VAE)
Auf der Karte sind die Restvorkommen gestrichelt dargestellt.
(05.11.2014, 17:18)
Sacha:   Das Problem ist, dass bei solchen Gutachten und Gesetzesentwürfen auch Tierrechtler, Lobbyisten der landwirtschaftlichen Tierhaltung, Hundefreunde und Politiker mit Profilierungsneurose mitreden dürfen.

Gerade von den Tierrechtlern wird dann immer gerne darauf hingewiesen, dass dies ja zu einer Demokratie gehören würde.

Demzufolge wäre es also auch demokratisch, wenn auch medizinisch interessierte Laien über die Zulassung neuer Medikamente (es könnte ja auch sie treffen) mitreden können. Oder Modelleisenbahner bei der Einführung neuer Loktypen für die DB.

Ich bin grundsätzlich für Haltungsverbesserungen in Zoos und Aquarien. Aber die Grundlagen dafür sollten Zoodirektoren in Zusammenarbeit mit Freilandforschern von anerkannten Hochschulen erstellen (und Kompromisse finden) und sonst niemand.
(04.11.2014, 11:50)
Hannes Lüke:   In den Niederlanden gibt es meines wissens nach eine ziemlich lächerliche Positivliste unter der z.B. das Frettchen verboten ist
(04.11.2014, 11:00)
Michael Mettler:   Ich finde es immer wieder erschreckend, mit welch geringem Sachverstand Entscheider irgendwelche Regulierungsmaßnahmen festlegen wollen. Das hier vielfach diskutierte neue Säugetiergutachten ist z.B. tatsächlich mit "Säugetiere" überschrieben, nicht mit "Wildsäugetiere". Grundsätzlich müssten die regelungen demnach auch für domestizierte Säugetiere gelten, und tatsächlich gibt das Gutachten z.B. heizbare Innenräume für afrikanische Rinderrassen und asiatische mit Ausnahme des Yaks vor. Damit müssten z.B. Kaukasuszebus (da Asiaten) einen heizbaren Stall bekommen, ebenso Rinder aus Marokko, während ein südspanisches oder griechisches Rind trotz gleicher Klimazone ohne einen solchen auskommen dürfte. Einbezogen ins Gutachten sind auch Gayal, Wasserbüffel, Lama, Alpaka usw., während Hausziegen und -schafe (von denen es bekanntlich nicht wenige Rassen tropischen Ursprungs in Zoos und bei Privathaltern gibt) keine Erwähnung und damit keine Regulierung finden. Somit wird z.B. ein Zwergzebu im Gutachten wie ein Wildtier behandelt, eine Hängeohrziege jedoch nicht.

Das ist übrigens keine deutsche Spezialität. Etwa Ende der 80er, Anfangs der 90er Jahre gab es in den Niederlanden einen Gesetzes(?)entwurf, der die private Haltung von Wildsäugetieren bis auf ein paar Ausnahmen (Positivliste) untersagen wollte. Nach dieser Positivliste wäre dann die Haltung Asiatischer Streifenhörnchen, die als Heimtiere in NL weit verbreitet waren, künftig verboten gewesen, die Haltung amerikanischer Chipmunks (von denen es seinerzeit keine in NL gab) jedoch erlaubt. Es kommt aber noch besser: Im Originaltext wurde damals darauf hingewiesen, dass domestizierte Tiere wie Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Hühner (!!!) usw. nicht unter das Säugetierverbot fallen würden...

Erstaunlich ist auch immer wieder, welche Sachverständige Feuerwehren bei Fundtieren konsultieren. Allein aus der hannoverschen Tagespresse sind mir Fälle in Erinnerung, in denen eine vermeintliche Giftschlange durch einen herbeigerufenen Förster als Kornnatter bestimmt und dann in einem nahegelegenen Moorgebiet "wiederausgewildert" wurde oder wo ein konsultierter "Fachmann" eine ebenfalls aufgegriffene Schlange auf den ersten Blick als Kornnatter "erkannte", die auf dem zugehörigen Pressefoto von Feuerwehrmann mit Schlange für den wirklichen Kenner aber eindeutig eine Taiwan-Schmucknatter zeigte (und diese beiden Arten kann man nicht mal farblich verwechseln). Wiederausgewildert wurden auch schon aufgegriffene Frettchen - da fragt man sich, warum nicht auch ausgesetzte Dackel (immerhin für einen vergleichbaren Zweck gezüchtete Tiere) in einen geeigneten Lebensraum verbracht werden...
(04.11.2014, 10:43)
Hannes Lüke:   Bitte verzeiht die schlechte Rechtschreibung und Grammatik. Meine Frühstückspause ist kurz :-D
(04.11.2014, 10:15)
Hannes Lüke:   Also in Deutschland regelt sowohl das Finanzamt (jährlicher Gewinn) als auch das Vetereniäramt (öffentlicher Zugang, anzahl gehaltener Zuchttiere bzw jährlicher Jungtiere bzw Umsatz) wer gewerblich ist oder nicht. Als gewerblicher muss man in Deutschland auch die Sachkunde nach §11 Tierschutzgesetz nachweisen von daher gibt es keine fließenden Übergänge. Mein Highlight im Gefahrentiergesetz sind die Komodowarane.
Was die Ungleichbehandlung angeht:
Das Gefahrentiergesetz schlägt in der "Szene" vielen sehr sauer auf. Viele Vereine wie z.B. die DGHT fordern seit Jahren brauchbare Regulierungen zu Importen, Sachkunde etc.
Leider finden die Sachkundigen Vereinigungen kein gehör im Landtag. Nun soll es zu einem Totalverbot kommen. Es gab bislang jedoch kein Todesfälle (im Gegensatz zu den jährlichen, zahlreichen Todesfällen mit Hunden und Pferden, von Dingen wie Händeschütteln oder Autos ganz zu schweigen) und die angeblich gestiegene Zahl der Einsätze von Polizei und Feuerwehr wahr mit Ausnahme von Einzelfällen heimischen Tieren oder nicht unter das Gesetz fallenden Arten wie Kornnatter oder Königspython geschuldet. Bislang wurde in NRW auch noch kein 3. durch eines der Gefahrentiere verletzt.
Lächerlich ist ebenso die Meldepflicht für Riesenschlangen da diese bereits allesamt durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschütz und somit Meldepflichtig sind. Ein Verbot von Schnapp und Geierschildkröten ebenso da die Haltung der Tiere längst bundesweit verboten ist(was viele Sachkundige wie die DGHT oder die Reptilienauffangsation München anprangern)

Online findet man leider keine klaren Aussagen welche Version nun aktuell ist. Mal gibt es Formuliereungen in denen Canis Lupus und Canis Lupus Dingo verboten werden, was bedeuten würde man dürfte nur Dingo und Eurasischer Wolf nicht halten, alle anderen UA inkl Haushund schon. Mal heißt es Canis Lupus und alle UA was den Haushund einschließen würde.

Bei den Katzen wurde in einigen Fassungen der Gepard schlicht und ergreifend vergessen (Alle Arten von Panthera und Puma Concolor)

Solche ungereimtheiten ziehen sich quer durch das sinnlose Verbot.
Auch kann man sich fragen wo all die Kaimane, Riesenschlangen über 2m (was unfassbar viele ungefährlich Arten sind)und großwüchsigen Echsen hin sollen. Affenarten wie Berberaffe, Pavian und Rhesunsaffe sind bsolute Ladenhüter und schon von Zoo zu Zoo kaum unterzubringen, wo sollen die verbotenen Tiere hin.
Was ist wenn wir in eine Sitaution wie bei der Schnappschildkröte kommen und die schwarzen Schafe gegen die es eigentlich geht Ihre Tiere einfach frei lassen? So ne Kobra ist eine Sache aber ich hätte noch größere Angst einem Rhesusaffen im Wald zu begegen.
Wenn ich mir ansehe wie groß der Schwarzmarkt für Kampfhunde ist glaubt die Landesregirung nicht wirklich, dass die schwarzen Schafe, um die es eigentlich geht, sich nicht sogar durch ein Verbot Ihrer Statussymbole angezogen fühlen. Aber was erwarte ich von einem Land in dem man allen Motoradfahrern das tragen von Westen verbieten will...
Sachkunde und Meldepflicht - Sehr gerne
Verbot? - NEIN!
(04.11.2014, 09:35)
Sacha:   @Michael Mettler:

Sorry, sehe Deine Antwort erst jetzt.
Nun ja, kommt eben darauf an was man unter "Privathaltung" versteht. Wenn ein Schlangenliebhaber seine Tiere nur einem ausgewählten Publikum zeigt oder von einer Schulklasse/einem Betriebsausflug eine Aufwandsentschädigung verlangt, ist das dann auch "Privathaltung" oder nicht. Ich denke, die Übergänge sind fliessend.

Bei dem von mir genannten Beispiel ist es so, dass m. W. der Halter der Elefanten während der warmen Jahreszeit durchs Land zieht (also im Prinzip "öffentliche Haltung"), die Tiere im Winter aber fürs Publikum nicht zu sehen sind.
(03.11.2014, 19:55)
WolfDrei:   “War mal kurz 10 Tage weg”.
Zuvor aber, nach Lesen der Einträge dieser Zeit, die Feststellung, dass ja Herr Knieriem eigentlich nur die darin geäußerten Vorstellungen aufgreifen muss. Weiterhin bin ich aber gegen die angedachte Nutzung der AB-Halle - da gibt es doch in ca. 50 m Entfernung noch ein Gewächshaus in der Art der Kroko-Halle, dort sollten nach der alten Planung wärmeliebende Echsen hinein - eine ausreichende Anlage für mehrere Komodowarane! Spezialgläser würden das Energieproblem schon meistern (im Sommer eher das der die Kühlung - das war wohl damals das Problem).

Zu Jordanien: ein schönes Land, eine traumhafte Landschaft - leider offensichtlich kein schönes Land für Tiere (es ging aber bei der Reise um die Historie - um die Felsenstadt Petra, dem Vornamen meiner Frau geschuldet). Während ein auch anderen nicht unbekannter ehemaliger Mitarbeiter des TP mir Tieraufnahmen von der “anderen” israelischen Seite des Grabenbruches zeigte ( z. B. Nubische Steinböcke und Klippschliefer in unmittelbarer Ortsnähe), ging die Sichtung von Tieren fast aller Art gegen Null. Eine Ausnahme war die durchaus erfreuliche Menge an Korallenfischen bei Aqaba - zu sehen gewesen in einem (halben) U-Boot (Glasseitenwände), leider fotografisch nicht besonders ermutigend. Gesehen wurden nur Schafe, Ziegen, Dromedare, Pferde und erstaunlich viele Maultiere.
Im Wadi Rum (Weltnaturerbe) nur der Bericht, dass es Steinböcke geben würde- na, ja, bei einem Pulk von 15 stinkenden und knatternden Jeeps war meine Erwartung nicht sehr groß.

Auch das gelobte “Wildlife Reservat” Shaumari in Richtung Osten ist nur ein kleiner Trost - aber nicht, wie ich nach Literaturangaben glaubte, ein gelungener Freisetzungsversuch für die arabische Oryx. Schon sehr früh (1975) bekam die Anlage aus Phönix Tiere, erste Geburten ab 78. Dann wurden die Tiere “in die Natur” entlassen - was heißt, dass sie in eine 22 km2 große umzäunte Fläche entlassen wurden - das war es.
Von zwei zoologischen Anlagen der Hauptstadt las ich eher Bedenkliches, eine Besichtigung war aber nicht möglich.
Anbei die beste Aufnahme (neben 4 besseren Vogelarten): ein Kofferfisch im Segelhafen eines Resorts bei Aqaba.

(03.11.2014, 19:04)
Michael Mettler:   Ein interessantes Beispiel für Ungleichbehandlung liefern die hannoverschen Medien. Erst kürzlich wurde darüber berichtet, dass ein Schimpansen-Privathalter in der Region seine beiden Schimpansinnen abgeben muss, die er vor über 40 Jahren in schlechtem Zustand aus einem Circus "gerettet" hat. Beiden Tieren (eine der Schimpansinnen soll weit über 60 Jahre alt sein) wird sogar ein guter Pflegezustand attestiert und sie haben eine enge Bindung an die Halterfamilie, aber die Käfige entsprechen nicht mehr den Mindestforderungen. Entnervt vom jahrelangen Widerstand gegen Behörden und Tierschützer gibt der Besitzer seine Affen nun an die Stichting AAP ab.

Und dann lese ich heute in der Zeitung, dass ein bekannter Circus in Hannover gastiert, der einen einzelnen (!) Schimpansen hält, und die gastgebende Stadt sieht darin kein Problem. Der Circus kann nämlich eine Ausnahmegenehmigung vorweisen, weil der 40-jährige Affe schon seit 36 Jahren im Circus lebt (wie lange davon ohne Artgenossen, weiß ich nicht). Das verstehe, wer will.
(24.10.2014, 08:45)
Michael Mettler:   @Sacha: Sowas ist doch aber nicht mit "Privathaltung" i.e.S. gemeint, der betreibt doch wohl ein Gewerbe mit den Elefanten?
(23.10.2014, 23:48)
Sacha:   Sicher nicht sonderlich gross. Andererseits ist es manchmal schon erstaunlich, mit welchen Tieren Privatpersonen durch das Land tingeln. In der Schweiz haben wir z.B. einen, der dies mit zwei Afrik. Elefanten macht.
(23.10.2014, 21:17)
Michael Mettler:   Das Land Nordrhein-Westfalen will mit einer neuen Gefahrtierverordnung u.a. "vorsorglich" die Privathaltung von Elefanten und Nashörnern (!) verbieten:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article133557966/NRW-verbannt-giftige-Tiere-aus-dem-Wohnzimmer.html

Da würde mich doch mal interessieren, wie groß das Privathalterpotenzial für Dickhäuter in NRW eingeschätzt wird...
(23.10.2014, 19:51)
Michael Mettler:   Schlechte Nachricht aus Ol Pejeta: Suni, einer der beiden letzten zeugungsfähigen Bullen des Nördlichen Breitmaulnashorns, wurde tot aufgefunden.
http://www.rtf1.de/news_sn.php?id=2865
(20.10.2014, 08:05)
WolfDrei:   Im "Regulus" 4/2014 (ein luxenburgisches zoologisches Magazin) wird über eine nach langen Jahren erste luxenburgische erfolgreiche Storchaufzucht (2 Junge) berichtet.

Der "Falke" (Oktoberheft) widmet mehrere Artikel dem 100jährigen Aussterbedatum der Wandertaube (letztes Exemplar im Zoo Cincinnati, "Martha")
(07.10.2014, 18:07)
WolfDrei:   Vom "Falken" gibt es ein interessantes Sonder-Heft: Eulen in Deutschland. Neben regionalen Beiträgen gibt es auch eine umfangreiche Arten- und Situationsbeschreibung mit Vorkommensstatistik. Interessant die heutige Anzahl der Uhus: 2 100 - 2 500!
Die Wiedereinbürgerung des Habichtskauzes im Bayrischen Wald läuft: 5-6 Reviere wurden gezählt, dafür gibt es Sumpfohreulen fast nur noch auf den friesischen Inseln (ca. 80-100 Tiere). Dagegen zieht die Zwergohreule aus südlichen Gefilden über die Alpen nach Süddeutschland: ca. 2-7 Tiere mit unregelmäßigen Zahlen pro Jahr
(23.09.2014, 21:41)
Michael Mettler:   @WolfDrei: Da habe ich mir wegen Walsrode gleich mal die Ausgabe angesehen (auf der EAZA-Homepage als PDF aufrufbar): Besonders bemerkenswert finde ich außer der Fadenhopf-Nachzucht als solcher, dass der Vater der Jungvögel bereits 30 Jahre alt ist! Übrigens sind es "nur" sieben (4,3) Jungvögel, die "12" drängte sich offenbar durch den englischen Namen Twelve-wired Bird of Paradise auf :-)

Interessant auch der Galago-Artikel in der selben Ausgabe; z.B., dass zwei genetisch so unterschiedliche Stämme von G. senegalensis in europäischen Zoos gehalten werden, dass man sie vorsichtshalber als getrennte zoologische Einheiten managt; dass G. moholi kaum noch gehalten wird; und dass bisher keine Hybriden aus senegalensis und moholi bekannt wurden, obwohl die beiden Arten früher nur als Unterarten von senegalensis betrachtet und deshalb auch hie und da zusammen gehalten wurden.
(02.09.2014, 18:59)
WolfDrei:   Aus “Zooquaria” Heft 86 (Sommer 14)

- Walsrode hat bei den Fadenhopfen 12 Tiere aufgezogen
- Zwergflamingos in Leipzig: 40 Eier, 2 Schlupfe, 1 Aufzucht
- Giraffen in Afrika: peralta 400; rothschildi 1 100; antiquorum 1 900; camelopardalis: 1 100
- Rosataube Mauritius: 1976: 20-30 Tiere ; 1990: 10; 2012: 400; Ziel 600 Freilebende; EEP: 30,22,1
- ESB Phleomys pallidus: 67 Tiere
- Cikananga/Java: in einem “wohlorganisierten” Raubzug sind 152 Schwarzflügelstare gestohlen
worden - offenbar Auftragscoup

IZN 61/ 4 (407) Juli/August 14:

- Es besteht der Plan, Große Pandas in den Central Park New York zu holen
- 3 Przewalskipferde sind wieder von Prag aus in die Mongolei geflogen worden


(02.09.2014, 17:46)
WolfDrei:   Aus dem IZW-Heft Mai/Juni 2014:

In der “Zuchtstation” der “Borneo Rhino Alliance” in Sabah ist man wieder optimistisch. Nach einem Männchen von 2008 befinden sich dort auch zwei Weibchen, gefangen 2011 und 2014. Nach Feststellung des miserablen Zustandes des Reproduktionssystems bei den Weibchen werden gegenwärtig wieder funktionell “arbeitende” Oocyten konstatiert. Angenommen wird, dass durch das Fehlen von Männchen die damit unterbliebene Fortpflanzung bei dieser Population zur "Rückbildung" der Reproduktionsorgane geführt hat. Ob nun die Stimulation durch den Bullen oder durch hormonelle Behandlung zu diesem Ergebnis geführt haben, war für mich nicht ersichtlich. Man ist sogar optimistisch, eine künstliche Befruchtung vornehmen zu können bei dieser Unterart, die in vielleicht nur 50 Exemplaren in zwei getrennten Gruppen auf Borneo existiert.
Optimistische Töne ohne wirkliche Ergebnisse hat es ja bei der Festland- wie auch bei den Insel-UA schon einige Male gegeben.

(19.08.2014, 20:56)
WolfDrei:   Hier allerdings eine Negierung von Natur-und Artenschutz:
Aus dem “Falken”, Heft 7, 2014: Bei einer Fischfangkontrolle vor der mauretanischen Küste sind auf einem chinesischen Trawler eingefrorene Basstölpel entdeckt worden. Eine Schätzung der Gesamtladung kam auf etwa 90 000 (in Worten 90 Tausend!) Körper! Dieser Fakt wurde erst jetzt bekannt, da die mauretanische Regierung höchst abhängig von chinesischen Hilfen ist (Krankenhausbau etc,). Der “Netzfang” von Tölpeln soll so kompliziert nicht sein, auch wäre es möglich, dass der Trawler den “Basstölpelbeifang” anderer Fangschiffe übernommen hat.

(07.07.2014, 09:02)
WolfDrei:   Wenn es auch hier nicht so richtig hineinpasst:

Auf dem Flugplatz Orly in einer Jagdzeitschrift gelesen:

1949 hatte ein Kolonialbeamter einen Koupreybullen geschossen. Der Kopf soll nun durch die Schwiegertochter wegen Geldnöte auf dem Trophäenmarkt verkauft werden. Eine 2008 verkaufte etwas kleinere Trophäe brachte 30 000 Dollar. Die “Spannweite” der Hörner des abgebildeten Kopfes beträgt 101.5 cm - Weltrekord. Man sieht auch den ominösen “Faserkranz” am Horn.
Im Artikel geht man auch auf die Theorien zur “Reinheit” ein und schließt eigentlich die Existenz eines Restvorkommens aus. Hingewiesen sei auch auf das Video einer großen Gruppe von ca 1953 im “Arkiv” der N Y Zoolog. Society” ( www.arkive.org.). Seinerzeit gab es eine Fangaktion von Coolidge und Wharton - leider konnten die gefangenen Tiere entfliehen. (Betäubungsmittel gab es ja noch nicht.
Anbei ein Foto des geschossenen Tieres

Weiterhin: ein südsafrikanischer Wildtierfarmer will 120 Riesenelen (T.d.derbyanus) aus Kamerun holen. Man nimmt an , das er speziell für US-Jäger , denen die Jagd in Kamerun zu kompliziert ist, Trophäen aus der nachgezogenen Männerüberzahl bieten will, andererseits er vielleicht sogar Hybride mit normalen Elen züchten will, um deren Auslage zu erhöhen.
Nach dem “Handbuch der Säugetiere der Welt” hat Kamerun einen beständigen Riesenelenbestand der betreffenden Unterart.

(27.06.2014, 10:34)
Ronny:   Die Sattelstöeche könnten die Nachzuchten aus Cottbus sein. Ein Pfleger meinte im April, dass zwei oder drei Sattelstörche nach Frankreich gehen.
(22.06.2014, 22:10)
zollifreund:   zum Abschluss noch ein Abdim-Storch: er war nicht der einzige der größeren Vogelarten die den Raum zu langen Flugeinlagen nutze, auch die Nimmersatte, Hagendasche, Hammerköpfe waren immer wieder beim Fliegen zu beobachten
(21.06.2014, 13:00)
zollifreund:   war wohl wieder mal zu groß...
(21.06.2014, 12:57)
zollifreund:   noch ein Blick von oben, damit man die sich ein kleine Vorstellung von den Ausmaßen der Voliere machen kann. Der Blick ist von einer Art Dachterasse aus auf den linken Teil der Anlage. Gerne haben sich hier oben auf dem Geländer auch die verschiedenen Vogelarten aufgehalten ( da zu diesem Zeitpunkt ich der noch der einzige Besucher war )
(21.06.2014, 12:54)
zollifreund:   Die Gemeinschaftshaltung von Rotducker, Okapi, Eulenkopfmeerkatze und der vielen verschieden Vogelarten kann ich bestätigen. Die Voliere ist wirklich einzigartig. Total genial. Der einzige Minuspunkt sind die vielen E-Draht-Absperrung, die die Pflanzen schützen sollen. Damit werden die zwei Okapianlagen doch viel kleiner, als sie auf den ersten Blick wirken.
Die Sattelstörche sind übrigens noch nicht erwachsen - aber keine Ahnung woher die gekommen sind ?
(21.06.2014, 12:46)
Michael Mettler:   @Bryan Egli: Die Erklärung für die "Waldantilope" wird doch aber im selben Satz des HP-Textes geliefert, damit ist der Rotducker gemeint.
(20.06.2014, 14:19)
Bryan Egli:   Laut der Website werden in dieser Voliere auch "forest antelopes" gehalten. Soweit ich weiss sind das Bongos, zu denen find ich allerdings keine weiteren Infos.
(20.06.2014, 14:14)
Michael Mettler:   Bemerkenswert ist, WIE die Okapis in Doue la Fontaine gehalten werden, nämlich als Volierenbesatz. Ein ganzes Waldstück wurde mit einer Großvoliere von 4.000 qm Fläche und 20 m Höhe überbaut, die außer von den Okapis noch von Rotduckern, Eulenkopfmeerkatzen und 25 afrikanischen Vogelarten (u.a. 8 Arten Turakos, Nashornvögel, Störche) bewohnt wird. Laut ZOOQUARIA sollen auch noch "Jabirus" hinein, wobei das angesichts des sonst rein afrikanischen Besatzes wohl ein Übersetzungsfehler vom Französischen ins Englische ist - da werden wohl eher Sattelstörche (franz. "Jabiru d'Afrique") gemeint sein.

Im Artikel wird allerdings behauptet, dass Doue der einzige europäische Zoo sei, in dem Okapis mit anderen Arten vergesellschaftet sind; da hat der Autor offenbar Beispiele wie Berlin, Leipzig und Wuppertal (alle mit Duckern) übersehen.
(17.06.2014, 23:15)
WolfDrei:   Aus Zooquaria: Doue la Fontaine hat 2 männliche Okapis (übrigens seit Ende letzten Jahres auch Wroclaw),
gegenwärtiger Weltzoobestand: 170; Europa 35.31

aus einer tschechischen Ausgabe: "Western Derby Eland (T.d. derbianus)Conservation strategy": ein Zuchtbuch einer in-situ-Gruppe wurde aufgebaut aus Tieren , die aus dem einzigen Vorkommen stammen (Niokola-Koba-Nationalpark). Tschechische Wissenschaftler (u.a. aus dem Prager Zoo) betreuen das Projekt: Stand 2013: 30,27 Erwachsene; 11.3 Jüngere; 6,6 2013 geborene Tiere.

(17.06.2014, 19:40)
WolfDrei:   Aus derselben Zeitschrift, Heft 2, Seite 149 (2014)
Eine italienische Gruppe untersuchte die Möglichkeit, Hybride von Wolf und verwilderten Hunden zu differenzieren. Ergebnis: im Freiland kaum Differenzierung der Hybride möglich, selbst genetisch schwierig. Einzige Möglichkeit der Verhinderung der Bastardierung: Ausmerzung der verwilderten Hunde.
(10.06.2014, 19:25)
WolfDrei:   Aus "Mammalian Biology" 6,(2013)

Eine indische Arbeit zur Nahrungsbevorzugung von indischen Rothunden: in abnehmender Reihenfolge: Axishirsch, Sambar, Muntjak, Wildschwein, Gaur!.
Anbei eine Verbreitungskarte.

Ich erinnere mich aus "Säugetiere der Sowjetunion", dass es in den fünfziger Jahren im asiatischen Teil der SU noch Überläufer aus der Mongolei und China gab. Moskau hatte ja vor ca 50 Jahren noch eine gute Zucht.
(10.06.2014, 19:20)
WolfDrei:   Auf der Vancouver Insel im Westen Kanadas lebt an wenigen Stellen auf 1500 m Höhe nur dort das gefährdete Vancouver Murmeltier. 2003 wurden nur noch 30 Tiere gezählt. Glücklicherweise hatte der Zoo Toronto 1996 6 Tiere aus dem Bestand entnommen, denn zwischenzeitlich sind daraus 100 Tiere gezüchtet worden, mit 3 anderen Institutionen insgesamt 515 Tiere. Die ersten Freisetzungsversuche laufen (Website des Zoos Toronto)
(07.05.2014, 19:01)
WolfDrei:   Gestern im RBB: im "Verein zur Erhaltung bedrohter Papageien" in Schöneiche bei Berlin sind 2 Spix-Ara-Küken geschlüpft
(20.04.2014, 18:59)
WolfDrei:   Zum heutigen Tag noch ein anderes Thema, Europäische Wasserschildkröten in einer Zuchtstation des NABU im Biosphärenreservat Schorfheide(Blumberger Mühle)
(20.04.2014, 18:52)
WolfDrei:   Habe leider mein "schlaues Buch" in der Biblio des TP vergessen, so dass ich die Zitate nicht belegen kann:
-"Säugetierkundliche Mitteilungen": in Jena fand kürzlich ein Symposium zur Lage von Wildkatze und Luchs in Deutschland statt. So existiert ein Foto eines Luchses aus der Eifel von 2003; bezüglich des Teutoburger Waldes wurden Fotofallenbilder gezeigt von Ende 2010; Anfang 2011 von dort "normale" Fotos eines Luchses. Zudem gab es Fotos von Fährten und Reh-Rissen.
In einem Bericht wurde die Sichtung eines Goldschakals mitgeteilt.

- In einem WAZA-Heft von Februar 2014 wird die Existenz eines neuen Flußdelfins der Gattung Inia angezeigt. Das Tier hat einen längeren Schnabel als das uns bekannte Tier aus Duisburg, auch hat es eine besondere Jagdtechnik, indem es Fische zum Ufer drängt und dann fängt. Lebensraum: Rio Araguaya (so ich es richtig geschrieben habe) - davon abgeleitet auch der Artname.

- Im "Vogelfreund" beschreibt Matschei den Kagu. Während es in den Siebzigern trotz z.T. mehrerer Tiere in Frankfurt und Zoo Berlin nur zu einen Schlupf kam, der nicht aufkam, ist dann nach den Erfolgen auf Neukaledonien (Zoo Noumea) aus Transfer -Tieren in Walsrode die Zucht gelugen mit bisher an 30 Tieren, zwischenzeitlich auch in San Diego (mit Tieren aus Walsrode) sowie in Yokohama und bei einem französischen Privathalter.
Foto: Zoo Berlin
(09.04.2014, 11:45)
Michael Mettler:   Hat jemand gestern die zweiteilige Doku über Aborigines auf ARTE gesehen? Obwohl sie sich nicht mit Naturschutz i.e.S. befasste, stimmte sie mich in dieser Hinsicht doch nachdenklich.

Geschildert wurde nämlich, dass es die australischen Ureinwohner nie wirklich nötig hatten, Ackerbau und Viehzucht zu entwickeln oder von anderen Völkern (Polynesier) zu übernehmen, weil sie dank eines ausgeklügelten Verfahrens partieller Brandrodung schon Jahrtausende vor der Besiedlung durch Europäer praktisch den ganzen Kontinent in eine Kulturlandschaft verwandelt hatten, die aus einem Mosaik von Lebensräumen bestand (z.B. kleinräumiger Abwechslung von Wald und offener Fläche, nachwachsender und "alter" Vegetation) und dadurch eine unerschöpfliche Quelle bildete, Wildpflanzen und -tiere "ernten" zu können. Die Europäer fanden also bei der "Entdeckung" Australiens eigentlich gar keine ursprüngliche Wildnis vor - das war sie nur in ihren durch eine andere Lebensweise geprägten Augen.

So wurde u.a. eine aus den Frühzeiten der europäischen Besiedlung stammende zeichnerische Landschaftsdarstellung gezeigt, auf der sich an den Hängen unterhalb einer markanten Felsklippe strahlenförmig lange Grasschneisen durch den Wald ziehen, herab zu einem Seeufer. Heute ist der selbe Ort durchgehend bewaldet. Aborigines klärten die Wissenschaftler darüber auf, dass ihre Vorfahren diese Schneisen angelegt und offen gehalten hatten, um mit der dort wachsenden Vegetation Kängurus anzulocken. Diese wurden dann beim Wechsel von einem Waldstreifen zum anderen auf der offenen Fläche bejagt, z.T. auch dadurch, dass man sie hangabwärts ins Wasser trieb. Als diese Form der Landschaftsbewirtschaftung durch die weißen Einwanderer unterbunden wurde und verwilderte, dürfte die Artenvielfalt in der Folge ziemlich gelitten haben. Eine alte Aborigine bezeichnete die geschilderte Landschaft heute sinngemäß als "Ort, mit dem man nichts mehr anfangen kann".

Oft ist ja zu lesen, welche Tierarten Australiens nach der Einwanderung des Menschen verschwunden sind (vor allem aus der Megafauna). Dass aber der zu Zeiten der europäischen "Entdeckung" existierende Artenreichtum der australischen Fauna (und wohl auch der Flora) ebenfalls dem Menschen und dem von ihm über Jahrtausende "in Gang gehaltenen" Lebensraum-Mosaik zu verdanken gewesen sein könnte, halte ich für einen nachdenkenswerten Gedanken. Manche durch Unter-Schutz-Stellung sich selbst überlassene Landschaft dient vielleicht mehr unserer menschlichen Sehnsucht nach dem Paradies als den bis dato dort lebenden Arten...
(02.02.2014, 09:52)
WolfDrei:   In einer Johannesburger 2-Wochenzeitschrift vom 20.12.013 - 2.1.014 befanden sich mehrer Artikel über das 75jährige Jubiläum des Auffindens des Quastenflossers Latimeria chalumnae in der Nähe von Port Elisabeth im Mündungsgebietes des Chalumna-Flusses durch die Kuratorin Courtenay-Latimer am 22.12. 38. Ihr Chef, der Ichthyologe J.L.B. Smith von der Uni in Grahamstown (heute Provinz East-Cap) beschrieb ihn dann deshalb als Latimeria chalumnae. Es war dies einer der wichtigsten Entdeckungen dieser Zeit. Es dauerte dann 14 Jahre, Prof. Smith hatte einen Finderlohn ausgelobt, bis dann an der Westküste der Komorenhauptinsel am 21.12. 52 das nächste Exemplar gefunden wurde (Bild). Der Fund beförderte auch die Entwicklung der Ichthyologie in Südafrika - immerhin sind es mehr als 3 000 km Küstenlänge. Zwischenzeitlich sind weitere Exemplare an den Küsten Kenyas, der Komoren und Madagascars gefunden worden, so Ende 2000 wiederum an SA´s Küste in der Sondwana-Bay nördlich von St. Lucia. Dort wurden in der Zwischenzeit 120 km unter Schutz gestellt. Speziell ausgebildete Biologen-Taucher haben die Existenz auch bildlich dort nachgewiesen, nachdem Prof. Hans Fricke vom Max-Planck-Institut Berlin und seine Mitarbeiter mit Hilfe der Tauchboote “Geo” und “Jago” u.a. im Januar 1987 in 200 m Tiefe erstmals Beobachtungen an lebenden Tieren machen konnten. Auch in Mozambique gelangen Nachweise, 1989 gab es dann sogar eine neue UA auf Nordcelebes/Indonesien. An der Erstfundstelle , in der sogenannten Algoa-Bay, ist bisher kein weiterer Nachweis erfolgt.
Aufgrund unterschiedlicher Sprenkelung der Schuppen gibt es mittlerweile ein Erfassungsbuch, allzu viele Quastenflosser gibt es nicht. Fricke meinte noch vor ca 15 Jahren bei einem Vortrag im Naturkunde Museum Berlin, dass es vielleicht nur um 500 seien.
Unter absolutem Schutz stehen sie, was aber nicht verhindert, dass immer wieder einige bei der Langleinenfischerei gefangen werden. Insofern erregte es öffentliches Ärgernis, als Japaner Tiere für Aquarien fangen wollten. Bisher sind die Tiere mit einer Ausnahme tot an die Oberfläche gekommen. Es handelte sich um einen Fisch, der an der Küste Nordmadagascars bei Nosy Bay gefangen wurde, aber nur kurzfristig überlebte. Forschungen über den Q-Flosser werden durch die Gruppe von Fricke sowie durch südafrikanische und französische Forscher betrieben - die Komoreninsel Mayotte gehört zu Frankreich.
Es gehört natürlich zu den Seltsamkeiten der “Entdeckungen” durch die westliche Welt, dass beide Arten den örtlichen Fischern bekannt waren (wenn auch äußerst selten gefangen) - besonders beliebt waren sie wegen ihres Fettgehaltes nicht.

(20.01.2014, 16:21)
WolfDrei:   Danke für die Korrektur - und wieder etwas gelernt. Dann hätte ich wohl auch eher eine Vergrößerung nehmen sollen (anbei)
(21.10.2013, 10:38)
Gudrun Bardowicks:   Bei den abgebildeten Reihern handelt es sich um Silberreiher, nicht um die kleineren Seidenreiher, die fast ausschließlich in Südeuropa vorkommen und um diese Jahreszeit nicht in Deutschland zu beobachten sind.
(20.10.2013, 22:40)
WolfDrei:   Anbei die Reiher
(20.10.2013, 22:08)
WolfDrei:   In der Nähe von Berlin, in Linum am Rhinluch , befindet sich das größte Sammelgebiet der Kraniche in Europa. Und heute auch der Beobachter! Gestern wurden ca 90 000 Kraniche von den Beobachtern der NABU gezählt (nochmals 90 000!)Ein ganz kleiner Ausschnitt davon um 18 Uhr. Dazu dann an einem Teichgebiet ca 15 Seidenreiher und für den Laien unzählbare Wildgänse.
(20.10.2013, 22:02)
WolfDrei:   und am 10.1.012 konnte dann "Fauna and Flora International" dann ein erstes Lebendbild veröffentlichen. Nur noch geschätzte 200 Tiere existieren im Norden Myanmars im Staate Kachin und in einem kleinen anliegenden Bereich Yunans (China).
(10.10.2013, 23:02)
WolfDrei:   und im selben Jahr dann ein Foto eines geschossenen männlichen Tieres
(10.10.2013, 22:58)
WolfDrei:   Habe etwas "gegoogelt", wollte schauen, was es Neues über die 5. Stumpfnase aus Myanmar gibt (Rhinopithecus strykeri). Von Geissmann u.a. zunächst aus Erzählungen von Jägern als neue Art erkannt, wurde 2010 zunächst ein Computerbild generiert.
(10.10.2013, 22:57)
Schüling Buchkurier:   YAQU PACHA Benefizveranstaltung

Liebe Freunde von YAQU PACHA,

am Wochenende 14. und 15. September 2013 (von 10:00 - 16:00 Uhr) feiern wir im Tiergarten Nürnberg unsere mittlerweile 15. große Benefizveranstaltung.
Unter dem Motto "Gesund und Meer" gibt es nicht nur Infostände zu den Themen Unterwasserwelt, Ökosystem und Gesundheit, sondern auch viele interessante Aktionen für große und kleine Besucher.
Neben der schon legendären Tombola mit hochwertigen Preisen unserer Partner und Sponsoren, gibt es viele Aktionen rund um das Thema "Gesund und Meer".
Dabei werden die Besucher über die Gefahren für das Meer informiert. Müll, Lärm, Überfischung und Beifang bedrohen unsere Ozeane und ihre Bewohner.
Mittels eines Wasserbeckens, ausgestattet mit Hydrophon, können Kinder selbst testen, wie schnell sich Schall im Wasser überträgt und was für verheerende Folgen dieser Lärm auf die Kommunikation der Meeresbewohner hat.
Am MSC Infostand des Marine Stewardship Council erfährt man, wie sich der Schutz der Meere auch täglich umsetzen lässt. Achten Sie zum Beispiel beim Fischkauf auf das MSC Siegel.
Bei der Zoo-Rallye gilt es für Kinder an fünf Stationen viel über Tiere und Umweltgefahren herauszufinden. So können schon die Kleinen lernen, wie wichtig es ist, das Meer und seine Bewohner zu schützen.
Alle Einnahmen der Benfizveranstaltung fließen zu 100% in die Artenschutzprojekte von YAQU PACHA.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
(09.09.2013, 09:42)
Mark Meier:   28.05.2013
Tierpark Berlin unterstützt das Artenschutzprogramm Proyecto Tagua in Paraguay

Tierpark Berlin gelingt die europäische Erstzucht.
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Tierpark Berlin gelingt die europäische Erstzucht des bedrohten Chaco-Nabelschweines, unterstützt das Artenschutzprogramm Proyecto Tagua in Paraguay und begrüßt den Botschafter von Paraguay S.E. Raúl Florentín-Antola zur Namensvergabe.

Löwen, Elefanten und Giraffen – neben diesen bei Tierparkbesuchern bekannten und beliebten Tierarten pflegen Zoologische Gärten viele, für Besucher eher unscheinbare, zumeist aber hochbedrohte Tierarten und bemühen sich diese als Reservepopulationen über Generationen hinweg zu erhalten. Das Chaco-Nabelschwein, auch Chaco-Pekari oder Taguá genannt, zählt eben zu diesen Tierarten. Die Art wurde überhaupt erst zweimal nach Europa eingeführt: 1977 drei Exemplare in den Zoo Berlin, welche nicht eingewöhnt werden konnten und starben, sowie 2012 sieben Tiere in den Tierpark Berlin. Die sieben Tiere des Tierparks Berlin stammen aus verschiedenen Zoologischen Gärten der USA, u. a. San Diego, Los Angeles und Phoenix. In den USA wird die Art innerhalb eines Erhaltungszuchtprogramms koordiniert gezüchtet. Der Bestand umfasst dort etwa 80 Exemplare. Die sieben Tiere im Tierpark Berlin leben derzeit in zwei Gruppen, von welchen eine für Besucher zu sehen ist. Am 16. März 2013 wurden in dieser Gruppe zwei Junge geboren, welche leider nicht aufgezogen wurden.
In der zweiten Gruppe, welche für Besucher nicht zu sehen ist, wurden am 23. April 2013 Drillinge geboren, von denen nun zwei Jungtiere gesund aufwachsen. Es handelt sich bei diesen beiden Würfen um die europäische Erstzucht. Die beiden aufwachsenden Jungtiere und auch alle folgenden werden einmal den Grundstock für eine europäische Erhaltungszucht legen. Das ist umso wichtiger, als dass die Bestände des Chaco-Pekaris in ihrer Heimat, dem Chaco in Paraguay, Bolivien und Argentinien abnehmen. Anfang der 1990er Jahre lebten in Paraguay schätzungsweise noch 5000 Exemplare, heute gehen ansässige Biologen von nur noch 2000 - 3000 Tieren aus. Der Bestand in den beiden anderen Ländern ist unbekannt, aber wesentlich kleiner. Der Lebensraum des Chaco-Pekaris ist der Trockenchaco - ein trockener Dornbuschwald, der sehr artenreich ist, aber durch immer stärker werdende Rinderzucht in Paraguay in Weideland umgewandelt wird und somit für die Chaco-Pekaris und andere Tierarten verschwindet.
Die Zoological Society San Diego gründete daher 1985 eine Zuchtstation für das Chaco-Pekari in Paraguay. Bis heute wird diese Forschungs- und Zuchtstation namens Proyecto Taguá, in welcher derzeit 100 Tiere leben, von US-Zoos finanziell getragen. Es ist die einzige ihrer Art in ganz Südamerika. Seit 2013 beteiligt sich nun auch als erster europäischer Zoo der Tierpark Berlin an der finanziellen Unterstützung des Proyecto Taguá, zunächst für die nächsten drei Jahre. Das Geld wird für den Bau bzw. Ausbau von Gehegen und den Kauf von Medikamenten eingesetzt.
Aus diesem freudigen Anlass kommt der Botschafter der Republik Paraguay, S.E. Herr Raúl Florentín-Antola in den Berliner Tierpark und wird die zukünftigen Namen der beiden Jungtiere - ein Männchen und ein Weibchen - vergeben und gemeinsam mit Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Bernhard Blaszkiewitz die beiden Jungtiere der Öffentlichkeit vorstellen.

Dipl.-Biol. Christian Kern
Kurator für Säugetiere

http://www.tierpark-berlin.de/tierpark/tiere-wissenswertes/tier-news/artikel/article/tierpark-berlin-unterstuetzt-das-artenschutzprogramm-proyecto-tagua-in-paraguay.html

Neben einzelnen in-situ Projekten (Waldrapp, Gelbbrustkapuziner, kleiner Panda) sowie der Unterstützung von Zuchtzentren (Chaco-Pekari und zuletzt auch das zerstörte Okapi-Zuchtzentrum im Kongo) gibt es natürlich auch Bemühungen bei der eigenen Erhaltungszucht in diversen Zuchtprogrammen und es gelingt mitunter auch tatsächlich wieder die Auswilderung wie u.a. beim Bartgeier (20 Tiere seit 1988). Hierfür empfehle ich folgenden Artikel:

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/tiergaerten-berlin-bartgeier-fuer-die-freie-wildbahn,10809148,22815316.html
(29.05.2013, 09:10)
WolfDrei:   Aus WAZA News 1/13: Im Zusammenhang mit einem Bericht des Aquamarin Aquariums Fukushima wurde auch ein Bild des 1997 neu entdeckten Quastenflossers Latimeria menadoensis eingestellt. Bis zum 9.2.11 wurden an der Nordspitze Sulawesis 7 Tiere gefangen. In der Zeitschrift: Foto AMF, Freiwasser bei Buol/Sulawesi.
Japanische Aquarien hatten Tumult erzeugt, als sie ankündigten, einen Komoren-Quasteflosser einzufangen und auszustellen.
(28.05.2013, 20:06)
WolfDrei:   Leadbeaters Hörnchenbeutler wurde von "endangered" auf "critically endangered" umgestuft. Gründe sind die Feuerbrünste und die weitergehende Holzwirtschaft im kleinen Vorkommensgebiet (nur 150 km2). Leider hat die Holzfirma einen Vertrag noch für 20 Jahre. Man bemüht sich im Staate Victoria , diese Konzession zu kürzen. Außerdem sollen Zuchtpaare zusammengestellt werden, um einen Gefangenschaftsbestand von 160 Tieren aufzubauen. Bisher züchtet die Art nicht gut.Die Art wurde schon als ausgerottet angesehen, bis sie 1961 wiederentdeckzt wurde. Ich habe sie bisher kurzzeitig im Londoner Zoo (um 1992), in Poznan (um 1996) und 2000 in Chicago/Brookfield gesehen. Aus letzterem Zoo die Aufnahme.
(26.02.2013, 19:02)
WolfDrei:   Leadbeaters Hörnchenbeutler wurde von "endangered" auf "critically endangered" umgestuft. Gründe sind die Feuerbrünste und die weitergehende Holzwirtschaft im kleinen Vorkommensgebiet (nur 150 km2). Leider hat die Holzfirma einen Vertrag noch für 20 Jahre. Man bemüht sich im Staate Victoria , diese Konzession zu kürzen. Außerdem sollen Zuchtpaare zusammengestellt werden, um einen Gefangenschaftsbestand von 160 Tieren aufzubauen. Bisher züchtet die Art nicht gut.Die Art wurde schon als ausgerottet angesehen, bis sie 1961 wiederentdeckzt wurde. Ich habe sie bisher kurzzeitig im Londoner Zoo (um 1992), in Poznan (um 1996) und 2000 in Chicago/Brookfield gesehen. Aus letzterem Zoo die Aufnahme.
(26.02.2013, 18:58)
WolfDrei:   Die russische Regierung beabsichtigt bekanntlich, den Leopardenwildbestand im Kaukasus zu stärken. Im Internat. Zoo News ((erste Ausgabe 2013) wird mitgeteilt, daß aus Lissabon 1,1 Persiche Leoparden im "Sochi Breeding Centre" eingetroffen sind. Dort befinden sich bereits 2.2 Leoparden aus dem Iran und Turkmenistan, die aber bisher nicht gezüchtet haben. Portugiesische Fachleute betreuen vor Ort das Projekt mit der beabsichtigten Freisetzung (Winteroympiade?). Die mitgeteilte Anzahl von 870-1290 Leoparden für den Kaukasus dürfte aber eher die Zahl im gesamten Verbreitungsgebiet der Unterart betreffen.
(26.02.2013, 18:45)
Michael Mettler:   Also, FALLS es Hausyak-Einfluss in diesen Herden geben sollte, dann dürfte der sich wohl kaum auf die Schecken beschränken. Und andersrum könnten die Schecken auch genausogut farblich abweichende Wildyaks sein...
(01.02.2013, 14:32)
WolfDrei:   anbei aus dem "Spiegel" vom 28.1.
(01.02.2013, 12:51)
WolfDrei:   anbei aus dem "Spiegel" vom 28.1.
(01.02.2013, 12:49)
WolfDrei:   Lemur`s Park: eine durch französische und japanische Gelder gestützte Privatanlage 25 km von Antanarivo, 5 ha groß, auch als botanische Einrichtung ausgewiesen. Vorhanden sind 9 Lemurenarten: Mausmakis, Mongoz, Brauner Lemur, Vari, Katta, Grauer Halblemur, Coquerell-Sifaka, Kronensifaka. Bei den Coquerell-Sifakas (in USA-Zoos gut etabliert) gab es zwischen 2007 und 09 4 Geburten
(31.01.2013, 17:43)
WolfDrei:   Als Jean-Jacques Petter 1990 Direktor des Pariser Zoos in Vincennes wurde, konnte er auch Kronensifakas erstmals nach Europa bringen. Aus der kleinen Gruppe gab es befriedigende Nachzuchtergebnisse, doch überwiegen jetzt die maännlichen Tiere. In der SECAS (Freunde der Pariser Zoos) wird mitgeteilt, daß französische und madagassische Gruppen im Vorkommensgebiet südlich der Stadt Majunga im mittleren Westen Madagascars dabei sind, Tiere aus Kleinstgruppen ohne Verbindung zu anderen einzufangen und in geeignetere Habitate wieder auszuwildern (Gegend von Dabolava). Bei einem Weibchen gelang die Wiederauswilderung nicht, es wurde im November in eine neue Zuchtstation (Lemur`s Park) in der Nähe der Hauptstadt Antananarivo gebracht, wo sich schon ein Männchen befindet.
Anbei ein Foto von mir mit der ersten Nachzucht in Paris
(31.01.2013, 16:28)
WolfDrei:   pardon: die genannte Zeitschrift heißt ZOOQUARIA, herausgegeben von der WAZA
(30.01.2013, 13:07)
WolfDrei:   Verschiedenes aus Zooaquaria
2012
- Djibouti: Nachdem schon Somaliwildeselhengste ausgewildert wurden (u.a. aus Chemnitz) hat Dvur Kralove Grevys geschickt. Forschung soll betrieben werden bezüglich Gerenuks, Beiras, Oryx, Leopard, Geparden, Sömmering-und Pelzelngazelle sowie Salt Dik-Diks.
- Sumatranashorn: im Way Kambas-Schutzgebiet werden 25-30 Sumatranashörner angenommen. 2012 soll es 6 Geburten gegeben haben (exklusive der Geburt in der Station)
-Saigas: in Gefangenschaft gegenwärtig nur in Askania Nova, Moskau und dem Gansu Breeding Centre (China). 2000 wurde dazu in Kalmückien ein Breeding Center mit bisher guten Erfolgen gegründet. Im Freiland gibt es 5 "Kolonien" , nachdem von 1990 bis 2000 der Bestand auf 10% zurückging. Bestände: Kasachstan Zentrum: gute Entwicklung; Westkasachstan: nach großen Verlusten im Winter 2010 Aufwärtstrend; Mongolei auf niedriegem Niveau stabil; in Russland (Süden) große Wildereiverluste; in Südkasachstan - Usbekistan durch Errichtung von Grenzzäunen in Usbekistan Unterbrechung der Winterzüge nach Usbekistan .
(29.01.2013, 18:00)
WolfDrei:   Aus dem Jahresbericht zum Schutz der letzten westafrikanischen Giraffe in Niger von 2011: Giraffa c. peralta hat nur in Niger überlebt. 1996 gab es noch ca 50 Tiere, die in nicht geschütztem Gelände südöstlich von Niamey in direktem Kontakt mit Bauern leben . Insbesondere französische Zoos bemühen sich um den Schutz. 2011 wurden 310 Giraffen angenommen, gegenüber 2010 eine Zunahme von 55 Tieren. Einige Tiere , die nach Nigeria "übersiedelten", wurden sofort gewildert.
(05.10.2012, 18:44)
Liz Thieme:   2008 wurde in Indonesien ein Orang-Utan Weibchen gefangen, da sie blind war. Gober, so wurde sie genannt, bekam im Frühjahr 2011 Zwillinge. Nun wurde sie am Katarakt operiert und kann zum ersten Mal ihre beiden Babys sehen.
Schon 2007 wurde zum ersten Mal diese OP bei einem Orang-Utan durchgeführt.

(AP Photo/Binsar Bakkara, File)
(02.09.2012, 19:20)
Liz Thieme:   Wozu bis in die USA fahren, wenn man es im Nachbarland haben kann und da benötigt man keine Nachtgesichtgeräte.
Man sitzt nachts zwischen Leoparden und Hyänen und sieht deren Funkeln im Auge.
(29.08.2012, 21:29)
Jennifer Weilguni:   In der Disneys Animal Kingdom Lodge in Florida können die Hotelgäste nach Einbruch der Dämmerung mit dem Nachtsichtgerät die zum Hotel gehörenden Zotiere beobachten. Auch mal was anderes....
(29.08.2012, 20:50)
Ralf Sommerlad:   Als wir "Night Safaris" in der Madras Crocodile Bank einführten, die jeden 2.Samstag abend stattfanden, stieg die Zahl der Besucher rapide an - diese wurden mit einer Anzahl Taschenlampen ausgestattet und hatten viel Spaß bei einer kommentierten Führung und beim Anschauen der reflektierenden Augen tausender von Krokodilen. Nebenbei konnte man Baumkröten und Laubfrösche, auch Schlangen beobachten, die auf dem Gelände lebten und im Dunklen auf die Jagd gingen..auch für die Mitarbeiter keine Selbstverständlichkeit.
(29.08.2012, 16:28)
Stefanie Fischer:   In Neuseeland war ich in einem Tierpark, wo das Ticket 24h Stunden galt. man konnte also tagsüber die tagaktiven Tiere beobachten und abends bis 22:00Uhr wiederkommen um sich z.B. die Kiwis anzusehen. Sehr interessantes Modell kann ich mir in Deutschland aber kaum vorstellen.
(29.08.2012, 16:02)
Jennifer Weilguni:   @Liz Thieme
Die Idee mit den Nachtbesuchen in Zoos finde ich auch gut. Einrichtungen, die solche Zoonächte anbieten haben ja bei den Veranstaltungen regen Andrang.

Ansonsten brauchen wir wohl einfach mehr Nachthäuser in den Zoos... die sind ja nun auch nicht grade unbeliebt.
(29.08.2012, 10:22)
Liz Thieme:   Schade, gerade solche Tiere würde ich gerne mal sehen, anstatt immer nur Kattas.
Vielleicht sollte man anfangen die Zoos regelmäßig nachts zu öffnen, wenigstens im Sommer. Muss ehrlich sagen. Meine besten Fotos aus dem letzten Jahr, habe ich in einem Zoo nach Anbruch der Dunkelheit von anpirschenden Leoparden gemacht.

Hat denn noch nicht mal Jersey Interesse? Oder sind da wieder die Export/Import-Bestimmungen das Problem? Man suchte doch teils ewig nach Fingertieren in Europa.

Wenn ich mir die Bilder auf der Seite anguck, dann gerat ich ins Schwärmen. Mich faszinieren Lemuren.
Und die Jungtiere des Westlichen Fettschwanzmakis (Einzelnes + Drillinge) ... :)

(28.08.2012, 20:27)
WolfDrei:   @Liz Thieme: Aus "älteren Zeiten" - so um das Jahr 2000 - hatte Durham etwa 12 Fingertiere . Die Zucht muß also gut laufen. Ansonsten ist es wie so hoft: Madagascar-Kampagne - man züchtet - doch der Absatz bei den diurnalen Tieren der Gattung Eulemur läuft nicht, man nimmt lieber Kattas. Und schon garnicht Tiere der Gattung Cheirogaleus. So laufen dann einige Promotionen, der Kandidat geht nach bestandener Prüfung - das war`s! So wurden dann die Zuchten bei den Gelbbartmakis und den noch seltener ausgestellten Sanfordmakis eingestellt.
(28.08.2012, 19:48)
Liz Thieme:   Zu den Okapis noch mal:
Tier Nr 14 soll wohl, soweit die Meldungen richtig waren, inzwischen auch seinen Verletzungen erlegen sein.


>Aus einer Besucherinfo : Anzahl der Fingertiere in der Haltung der Duke University: 28
Insgesamt 22 Lemurenarten mit 238 Tieren auf 34 ha , darunter auch mehrere Coquerelsifakas. Nach meinem Wissen (wenn noch lebend): 1 Diademsifaka und 2 Tattersallsifakas<

Wurde Ihnen auch zugetragen, wie die Zuchtraten dort sind?
(28.08.2012, 17:54)
WolfDrei:   Korrektur: Przew.-Pferd erste Geburt 1999 - in der Mongolei.
(21.08.2012, 18:50)
WolfDrei:   Aus dem WAZA-Magazin 13: Fighting extinction

Übersichten einiger über bisher nach Ausrottung erfolgreich wieder eingebürgerte Tiere:

Przewalski-Wildpferd Mongolei: 1992 1. Import, 1992 1. Fohlen. Insgesamt 88 Tiere wurden eingeführt. Nach den extremen Verlusten im Winter 09/10 150 Tiere

Schwarzfußiltis: die letzten 24 Tiere wurden zwischen 1985 und 87 eingefangen. Nach Verlusten kamen in Zuchtanlagen 7,11 zur Zucht. Gegenwärtig 700 - 750 im Freiland in 7 US-amerikan. Staaten, dazu je eine Freisetzung in Mexiko und Kanada

Kaliforn. Kondor: 1987 befanden sich alle 27 Vögel in den Zuchtstationen von San Diego und LA. 1992 erste Freisetzung. Nach Verlusten an Stromleitungen wurden alle wieder eingefangen, die Masten verändert. Gegenwärtig ca 400 Tiere: 200 frei in 5 US-Staaten mit ca 10 Jungvögeln pro Jahr, in Zuchtstationen weitere 200 mit 40 Jungtieren pro Jahr

Arab. Oryx: aus der “Weltherde” jetzt 1100 Tiere (Europa ca 100, Israel 100. USA 94 in Zoos. Dazu ca 4800 Tiere, darunter Saudi-Arabien 1166, Oman 644, Katar 1150, Barrain 146, Jordanien 71, Syrien 153

Wisent: aus 54 Tieren 1924 und den Verlusten durch den 2. Weltkrieg 2011 1497
Tiere in zoologischen Anlagen (Deutschland 83 Haltungen/ ca 500 Tiere), darunter 440 Flachlandwisente und 1057 Hybride Flachland/Kaukasuswisent. Letztlich 12 Foundertiere

Säbelantilope: gegen 1984 ausgerottet. Jetzt 1745 in Zoos, 14 800 !!!! privat, besonders südliche US-Staaten

Milu: 18 Tiere um 1900 an den Herzog von Bedford (7,9 + 2 juv.; davon 7,7 zur Zucht (aber ob , wie oft behauptet, nur Berliner Tiere in die Zucht gingen, wird nicht erwähnt), nach dem 2. Weltkrieg 250 Tiere in Woburn. 1985 und 1986 Export aus GB nach China; im Nan Haizi-Schutzgebiet im Jangtsebereich jetzt ca 1000 Tiere. Weiterhin ist das exakte letzte Vorkommensgebiet und das Jahr der Ausrottung (außer jenen des kaiserlichen Parkes) unbekannt. Zu der Behauptung weniger Autoren, dass die letzten Tiere in den zwanziger Jahren im Jangtsedeltabereich lebten, fand ich keine Primärliteratur.

Woyoming- Kröte: 2004 ausgerottet. Jetzt 2 Aussatzorte

Acanthobrama telavivensis: ein Fisch aus Israel aus kleinen Flüssen zum Mittelmeer. 2006 alle ausgetrocknet, aus 120 eingesammelten Tieren Zucht und Aussatz

Socorroassel: aus der pazifischen Westküsten-Insel Vorkommen in einer Quelle. Ausgetrocknet 1996, Nachzucht erfolgreich

(21.08.2012, 18:48)
WolfDrei:  
Weiter aus den IZN 59/4

Aus einer Besucherinfo : Anzahl der Fingertiere in der Haltung der Duke University: 28
Insgesamt 22 Lemurenarten mit 238 Tieren auf 34 ha , darunter auch mehrere Coquerelsifakas. Nach meinem Wissen (wenn noch lebend): 1 Diademsifaka und 2 Tattersallsifakas


Aus der Zeitschrift für Säugetierkunde Bd 86: Abstracts von Vorträgen, Poster etc. für die im Sept. stattfindende Jahrestagung:

- Anzahl der Korsikarothirsche auf Sardinien: 6000 - 6800

- nach Einführung von 80 Rothirschen im Abruzzen NP ist nach Anwachsen der Zahl dieser auf 2000 durch Nahrungskonkurrenz die Anzahl der Abruzzengemsen von
650 auf 450 gefallen.

(21.08.2012, 17:56)
Liz Thieme:   Im Gegenzu noch was Schönes, das aber eine Begleiterscheinung etwas trauriges ist.
Der Nabu vermeldet: >VÄTERLICHER EINSATZ: Ranthambore Nationalpark in Indien ist Schauplatz eines außerordentlichen Familiendramas. Ranger waren außer sich mit Besorgnis nachdem sie den leblosen Körper einer Tiger Mutter im Dschungel gefunden hatten. Eine verzweifelte Suche nach 2 vier Monate alten Tigerbabys blieb erfolglos. Tiger sind bis zum Alter von etwa 2 Jahren von ihrer Mutter abhängig. Die Kleinen hatten also ohne sie keine Überlebenschance. Kurz darauf geschah ein kleines Wunder. Das dominante Männchen des Gebietes und der Vater der beiden wurde mit den Tigerchen von Fotofallen abgelichtet. Männliche Tiger kümmern sich normalerweise nicht um ihren Nachwuchs. Dieser alleinerziehende Vater macht also Geschichte!<

In Indien ist die Nähe von Katern zur Familie allerdings bekannt. Gerade aus dem Ranthambhore-Nationalpark ist mir dies bekannt.
(06.08.2012, 21:53)
Liz Thieme:   Das Okapi Conservation Project hat einen Bericht erhalten, dass Morgan und ein Teil seiner Gruppe gefangen genommen wurden. Sie warten auf Bestätigung von ICCN und wird dann Genaueres berichten.

Die Situation bleibt bisher ruhig in Epulu, da die kongolesische Armee Truppen entlang der Straße stationiert hat. Die Anwesenheit des Militärs und die Rückkehr der bewaffneten ICCN-Wachen nach Epulu haben die Sicherheit in der Region verbessert, so dass einige Bewohner in ihre Häuser zurückkehren. OCP-Mitarbeiter räumen derzeit das Lager auf und bereiten die Gebäude für Reparaturarbeiten vor.

Der Aufruf weltweit hat eine riesige Resonanz gehabt. Bisher wurde und wird damit finanziert:

- Beschaffung von Lebensmitteln und Dingen für die Grundbedürfnisse der vielen vertriebenen Familien und medizinischer Unterstützung
- Ersatz des Grundbedarfs eines Haushalts, dh Matratzen, Kleidung, Lampen, Töpfe und Pfannen.
- Unterstützung für die Familien der Ranger, die im Kampf getötet wurden.
- Neue Ausrüstung für die Wachen.

Wie es weitergeht hängt von der zukünftigen Lage ab, man will aber nicht aufgeben.
(06.08.2012, 21:50)
BjörnN:   Sorry Liz, hatte keine Zeit, alle Beiträge zu lesen.
(28.06.2012, 20:25)
Oliver Jahn:   Wahnsinn, dass menschliches und tierisches Leben und so viele Jahre mühevoller Arbeit da in Stunden völlig sinnlos zerstört werden.
(28.06.2012, 20:18)
Liz Thieme:   Das schrieb ich doch direkt im Beitrag darunter...
Es gibt nun nur noch 161 Okapis in einer zoologischen Einrichtung. Die 13 Tiere waren 7,5% der Population.

Die 14 Epulu Tiere - bisher ist öffentlich unbekannt, wer das verletzte Tier ist
Ikenge, M - * 28 August, 1982
Matongo, M - *01 Januar, 1985
Bianje, W - *03 August, 1983
Giluka, M - *20 August, 1992
Kijana, M - *09 Februar, 1992
Isa, M - *08 Dezember, 1992
Faida, W - *01 Januar, 1988
Stevana, W - *15 August, 1993
Tayari, W - *23 Januar, 1995
Maisha, M - *02 März, 1995
Tatu, W - *04 September, 1995
Karu, M - *24 April, 2003
Nlasa, M - *18 November, 2003
Nn, M - *21 Dezember, 2011
(28.06.2012, 19:15)
BjörnN:   Demnach gibt es nur noch ein (verletztes) Okapi in Epulu, meines Wissens waren es zuletzt 14 Tiere.
(28.06.2012, 18:58)
Liz Thieme:   Update von heute morgen
Die Straße nach Epulu und der Bereich um die Station ist nun gesichter und die Anwohner sind zurückgekehrt.

Die Zerstörung ist allerdings extrem:

- 6 Menschen getötet wurden - 2 ICCN Rangers, die Frau von einem der Ranger, ein Immigrations-Arbeiter und 2 Anwohner von Epulu.
- 13 Okapi wurden getötet und eins verletzt.
- Alle ICCN Gebäude wurden beschädigt oder verbrannt.
- Alle OCP Gebäuden und Büros beschädigt oder verbrannt.
- Motorisierte Geräte gestohlen, beschädigt.
- Alle Lebensmittelgeschäfte geplündert und Lagerbehälter zerstört.
- Alle Computer und Drucker gestohlen oder verbrannt.
- Satellitentelefone gestohlen.
- Alle medizinischen Versorgung mitgenommen.
- Geschäfte und Häuser in der Stadt Epulu wurden geplündert und beschädigt.


Die Mai-Mai-Rebellen kämpfen nicht für eine politische Sache. Diese Gruppe setzt sich aus Elefanten-Wilderern und illegalen Bergleuten zusammen. Sie suchten Rache an ICCN für den Einsatz gegen Wilderei von Elefanten und illegalen Goldminen im Inneren des Okapi Wildlife Reserve. Der Angriff auf die Epulu Station war als Vergeltung für das letzte Engagements der ICCN Rangers. Die Rebellen wollen die Minen wieder öffnen und wildern ohne Störung.
Seit März gab es Anzeichen für entsprechende Aktionen der Rebellen.
(28.06.2012, 18:53)
Liz Thieme:   Habe gerade über die AZA erfahren, dass am Sonntag Simba Rebellen (Mai Mai) das Institute in Congo for the Conservation of Nature (ICCN) und den Hauptstützpunkt des Okapi Wildlife Reserve in Epulu angegriffen haben. Ein Teil der Mitarbeiter des Okapi Conservation Project konnte in den Wald fliehen, fünf Wachen wurden getötet. Der Stand der Dinge bezüglich der 14 Okapis ist noch unbekannt. Die Gebäude wurden teils geplündert und zerstört.
Bisher war der Kontakt nach Epulu abgebrochen. Die Kongolesische Armee FARDC ist auf den Weg nach Epulu geschickt worden, die nun mit Monusco (UN) Truppen vor Ort sind. Auch vom Virunga NP kommt Hilfe durch Ranger. Die OCP Belegschaft wird erst zurückkeheren, wenn grünes Licht seitens der FARDC und Monusco kommt.

Es wird um Hilfe zum Wiederaufbau gebeten: http://www.okapiconservation.org.
(26.06.2012, 20:02)
WolfDrei:   In einem Symposium zum Stand des Naturschutzes in der Mongolei in Halle wird auch zum Stand der Auswilderung der Przewalskis berichtet. Zwischen 1993 und 2011 wurden 344 Tiere importiert in die folgenden Schutzgebiete: Hustai-Nationalpark 258; Great Gobi B 54 und in Khomiin Tal 32. Beschrieben wird die Situation im Hustai NP. 2009 vor Beginn des Winters gab es dort 134 Tiere, durch äußerst harte Bedingungen im Winter ging die Zahl auf 48 im Mai 2010 zurück. Die dortigen Haustierhalter hatten Verluste zwischen 50-100%. Zwischen 1993 und 2011 gab es 109 Geburten,die Mortalität berug 40% insbesondere durch Wölfe in den ersten beiden Lebensmonaten der Fohlen.
(26.06.2012, 17:12)
Schüling Buchkurier:   Klick in die Vielfalt 2012
Fotowettbewerb zur UN-Dekade Biologische Vielfalt

Begeisterte Naturfotografen sind eingeladen, sich an dem Fotowettbewerb „Klick in die Vielfalt 2012“ zu beteiligen. Ob alte Buchenwälder, bezaubernde Moorlandschaften, schillernde Libellen, klappernde Störche oder unauffällige Flechten – Deutschlands Natur ist vielfältig und faszinierend. Eingereicht werden können Fotos, die einen attraktiven Blick auf unsere heimische biologische Vielfalt werfen.

Bis zum 31.Oktober 2012 können Fotografen ihr schönstes Naturfoto auf der Webseite der UN-Dekade Biologische Vielfalt hochladen. Oft ist es gerade der individuelle Blick durch die Kameralinse, der dem Betrachter ganz neue Perspektiven auf die Schönheit und Einzigartigkeit der biologischen Vielfalt eröffnet. Eine kompetente Fachjury wählt aus allen Einsendungen eine Auswahl von rund 30 Fotos, die ausgezeichnet werden. Zu dieser Jury gehören die UN-Dekade-Botschafter und Profi-Naturfotografen Norbert Rosing und Florian Möllers. Die ausgezeichneten Fotos werden mit einem Preisgeld von je 100 Euro prämiert und auf der Webseite der UN-Dekade Biologische Vielfalt präsentiert. Zudem ist geplant, sie im Rahmen einer bundesweiten Fotoausstellung zu veröffentlichen. Aus diesen Fotos werden zudem zwei Siegerfotos ausgewählt, eines von der Jury und das zweite im Rahmen einer Online-Abstimmung durch die Besucher und Besucherinnen unserer Webseite. Die beiden Sieger erwartet ein besonderes Erlebnis: Sie werden zu einem Fotoausflug mit den Naturfotografen Norbert Rosing und Florian Möllers eingeladen.

Der Fotowettbewerb findet im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2012 ausgerufen wurde. Der Begriff „biologische Vielfalt“ bezeichnet das gesamte Spektrum des Lebens auf der Erde. Damit ist die Vielzahl aller Tier- und Pflanzenarten, Mikroorganismen und Pilze sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten gemeint. Aber auch die verschiedenen Lebensräume und die komplexen ökologischen Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Seit Jahrzehnten ist jedoch ein Rückgang dieser Vielfalt zu beobachten. Damit schwindet ein für uns Menschen wertvolles Naturkapital. Das Anliegen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist es, mehr Menschen für die Natur zu begeistern und für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu sensibilisieren.

Die Fotos zum Wettbewerb können online eingereicht werden, unter:
http://www.un-dekade-biologische-vielfalt.de/2036.html
(09.05.2012, 08:46)
Klaus Schueling:   16. Tagung des Fonds für bedrohte Papageien in Leipzig

Am Samstag, den 29. September 2012, findet im Zoo Leipzig, die 16. Tagung des „Fonds für bedrohte Papageien“, eines Arbeitskreises der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP), über Papageienschutzprojekte und Erhaltungszuchtprogramme statt.

Die Tagungsgebühr beträgt pro Person bei Voranmeldung:

30 EUR für Mitglieder der ZGAP (ohne Schüler- oder Studentenausweis)

20 EUR für Mitglieder der ZGAP (mit Schüler- oder Studentenausweis)

25 EUR für Schüler und Studenten (keine Mitglieder der ZGAP)

35 EUR für Nicht-Mitglieder der ZGAP (ohne Schüler- oder Studentenausweis)

Die Tagungsgebühr beträgt pro Person 45 EUR an der Tageskasse vor Ort, für Schüler und Studenten bei Vorlage des entsprechenden Nachweises 35 EUR.

In der Tagungsgebühr enthalten sind der freie Eintritt in den Zoo Leipzig von Freitag bis Sonntag, Kaffee und Kuchen und verschiedene Führungen. Am Freitagabend (28. September) können sich Interessierte zum gemütlichen Beisammensein direkt im Zoo treffen.

Die Tagung am Samstag findet in den neuen Räumlichkeiten des Zoos in einem Veranstaltungssaal von Gondwanaland statt.

Übernachtungsmöglichkeiten:
Anreise Freitag:
Hotel de Saxe, Gohliser Straße 25, 04155 Leipzig, Tel.: 0341-59380, Fax 0341-5938299, E-Mail: info@hotel-de-saxe.de

Anreise Samstag:
Art`otel Leipzig, Eutritzscher Straße 15, 04105 Leipzig, Tel.: 0341-303840, Fax 0341-30384444, E-Mail: info@artotel-leipzig.com

Atlanta Hotel, Südring 21, 04416 Leipzig – Wachau, Tel.: 0341-414600, Fax 0341-41460999, E-Mail: info@atlanta-hotel.de

Stichwort: Papageientagung

Für das kulinarische Wohl wird bestens gesorgt sein. Das Speiseangebot wird auf der Homepage des FbP veröffentlicht. Das gemeinsame Abendessen findet ebenfalls in Gondwanaland statt.

 
Vorabreservierungen zur Tagung müssen schriftlich erfolgen und können nur unter Vorausleistung der Tagungsgebühr berücksichtigt werden. – Die Anmeldung zur Tagung ist online möglich. Das Online-Anmeldeformular, ein Anmeldeformular zum Ausdrucken und die Bankverbindung finden Sie auf der Homepage des Fonds für bedrohte Papageien www.papageienfonds.de. Anmeldungen per Brief, E-Mail oder Fax nimmt Andreas Bigge, Gellenhof, Gellendyck 5, 47638 Straelen, Fax 02834-4250380, E-Mail: fondstagung@zgap.de entgegen (Info-Tel.: 02834-4250420).

René Wüst, Sprecher des „Fonds für bedrohte Papageien“
(08.05.2012, 16:48)
Schüling Buchkurier:   30 Jahre Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V.
- neuer Vorstand will bewährte Artenschutzarbeit fortsetzen

ZGAP - Wer oder was verbirgt sich eigentlich hinter dieser Abkürzung?! Zebras grasen auf Prärien? Zahmer, grauer, alter Papagei? Weit gefehlt, obwohl … Tiere stehen tatsächlich im Mittelpunkt der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V., und zwar höchst bedrohte Arten!
Die Vereinigung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sich verstärkt für den Erhalt von Tierspezies einzusetzen, die von der Öffentlichkeit kaum oder gar nicht beachtet werden, feiert in diesem Jahr bereits ihr 30-jähriges Bestehen. Im Jahr 1982 gründete eine kleine Gruppe äußerst engagierter Natur- und Artenschützer in München die ZGAP mit dem Ziel, den Schutz und langfristigen Erhalt dieser „vergessenen“ Tiere zu forcieren. Waren es anfänglich noch vorwiegend Maßnahmen für Arten auf den Philippinen, wie beispielsweise die Rettung und die gezielte Zucht des damals am Rande der Ausrottung stehenden Prinz-Alfred-Hirsches, so wuchs die Liste der Projekte inzwischen über weite Teile der Welt hinaus. Ob Buschmannhasen im südlichen Afrika, Amurleoparden in Russland, Nasenfrösche in Chile, Delacour- und Goldkopflanguren in Vietnam oder Krokodilschwanz-Höckerechsen in China: Die Vielfalt der Tierwelt zu erhalten ist das Anliegen der ZGAP, und genau dies spiegelt sich inzwischen in der Vielfalt der Projekte wider. Der zur ZGAP gehörende ‚Fonds für bedrohte Papageien’ richtet seinen Fokus zudem auf Arten wie den Orangehaubenkakadu, den Santa-Marta-Sittich oder den Buru-Lori.
Die mittlerweile mehr als 1.000 Mitglieder der Gesellschaft rekrutieren sich aus Biologen, Tiermedizinern, Tierpflegern aber auch zu einem großen Teil aus fachlich sehr interessierten Autodidakten und Naturliebhabern. Zu den feste Grundprinzipien, die ihre effektive Arbeit an vielen Stellen der Welt ermöglicht, gehört zum einen die Kooperation mit motivierten, oft jungen Menschen vor Ort. Zum anderen werden Betreuung und Kontrolle der ZGAP-Projekte fast ausschließlich ehrenamtlich durchgeführt. Auf diese Weise gelingt u.a. der enge Kontakt zur einheimischen Bevölkerung, die man dringend für nachhaltige Artenschutzarbeit einbeziehen muss.
Am vergangen Wochenende (21./22.04.2012) wurde die Jahreshauptversammlung der ZGAP genutzt, um im Zoo Leipzig zahlreiche der laufenden Projekte vorzustellen und sich über aktuelle Entwicklungen im Artenschutz auszutauschen. So wurde über Papageien auf der indonesischen Insel Halmahera oder Siam-Krokodile auf Borneo berichtet - und auch über manche Entbehrungen, die Naturschützer im Auftrag der Arterhaltung und der Wissenschaft bereit sind, hinzunehmen.
Einen bedeutenden Punkt des diesjährigen Treffens stellte der planmäßige Umbruch in der Zusammensetzung des Vorstandes der ZGAP dar. Es sind große Fußstapfen, die nicht nur der langjährige Vorsitzende und Gründungsmitglied Roland Wirth, sondern auch Theo Pagel (Direktor des Kölner Zoos), Jan-Uwe Heckel und Walter Schulz hinterlassen. Die neugewählten Vorstandsmitglieder sind sich darin einig, dass es eine große Verantwortung ist, die sie nun übernehmen, und dass es oberstes Gebot ist, den Grundprinzipien der jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte für effektiven Artenschutz treu zu bleiben.
Nach den Neuwahlen setzt sich der Vorstand nun aus Dr. Jens-Ove Heckel (Vorsitzender, Zoodirektor Zoo Landau), Dr. Sven Hammer (1. Stellvertretender Vorsitzender, Zoodirektor Zoo Görlitz), Anja Limpinsel (2. Stellvertretende Vorsitzende, Zoo Duisburg) sowie René Wüst (Schatzmeister, Sprecher des Fonds für bedrohte Papageien) und Dr. Florian Brandes (Schriftführer, Leiter der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen) zusammen.
(02.05.2012, 15:36)
WolfDrei:   Aus SECAS 68(Freunde der Pariser Zoos):
1.
Im Nordwesten Tasmaniens soll eine Beutelteufelpopulation gefunden worden sein, die nicht auf den "Gesichtskrebs" anspricht - Übertragungsversuche mit Krebszellen verliefen negativ.
2. 2009 wurde ein Gaurbulle aus der Pariser Menagerie in ein Rescue Center in Kanmbodscha überführt - theoretisch geht er letzlich auf die Berliner Zoozucht zurück, sollte also Bos g. gaurus sein. Chromosomenuntersuchungen des genannten Bullen zeigten nun eine Differenz: er hatte n=56, "echte" indische sollen aber n=58 haben. Genetische Untersuchungen sollen folgen - aber woher "echtes" indisches Material nehmen? Aus Indien ist selbst die Ausfuhr biologischen Gewebes verboten. Wir hatten ja schon erwähnt, daß Tiere aus Indien nicht "indische" Tiere sein müssen.
Aus "Mammalien Biology" 77 (2012)
Der Meeresotter Lontra felina ist bekanntermaßen gefährdet. Er lebt an der pazifischen Meeresküste Südamerikas von Peru bis vielleicht nach Feuerland. Er ist an sich rein marin, geht aber manchmal auch in die Flüsse. Eine Einschätzung für Peru geht von einer Anzahl von ca 790-2100 Tieren über einen bewohnten Abschnitt von ca 800 km aus (Gesamtmeeresküste Peru etwa 1800 km)
(06.03.2012, 19:49)
Ralf Sommerlad:   EAZA-Magazin ZOOaquaria: http://www.eaza.net/News/EAZA_Magazine/Pages/Magazine.aspx
mit einer Beschreibung des WAZA-Schutzprojektes Mesangat
(07.12.2011, 15:20)
Ralf Sommerlad:   So ganz stimmt das nicht mit der Zahl der freilebenden Siamkrokodile. Ganz so schlimm wie geschrieben siehts auch noch nicht aus. Die derzeitigen Überschwemmungen am Tonle Sap in Kambodscha, in Südlaos und Thailand dürften überdies Tausende von Siamkrokodilen, davon der weitaus überwiegende Teil Hybriden, aus legalen und illegalen Aufzuchtfarmen freigesetzt haben. Über die möglichen Folgen will ich mir noch garkeine Gedanken machen - lebend gefangen wird llenfalls ein winziger Prozentsatz und der Rest wird abgeschossen, reinerbig oder nicht.
(07.12.2011, 15:11)
WolfDrei:   pardon: die Siamkrokodilnester wurden in Südlaos gefunden
(06.12.2011, 20:48)
Sacha:   @WolfDrei: Die Zahlen zur Nashorn-Wilderei müssen in der Tat zu denken geben. Gerade bei den Spitzmäulern. Umso unverständlicher, dass einige Zoos in den letzten Jahren (z.B. Dortmund) deren Haltung (wieder) zu Gunsten der Breitmäuler aufgegeben haben oder planen, dies zu tun (z.B. Zürich).
(06.12.2011, 16:06)
WolfDrei:   Hier das Bild des Gepardenjungtieres aus dem Ueno-Zoo/Tokio
(06.12.2011, 15:38)
WolfDrei:   Heute vom Tisch des Direktors umfangreicher Literatureingang. In lockerer Folge:

WAZA News: Stand afrikanische Nashörner:
Breitmaulnashorn : von 2 500 im Jahr 1991 auf heute etwa 20 000; SpitzmaulNH: von 2 5oo auf 4880 (2 200 minor; 1920 bicornis; 740 michaeli)
Aber Poaching: in Südafrika von 333 2010 auf bisher 239 im August - Hochrechnung : etwa 406. Von 2009 zu 2010 2,7 fache Erhöhung

Zuchtbuch Cuviergazelle: 280 Tiere in 11 Haltungen, davon Almeria 57,94. 2011 2 x Drillinge: Anteil der Zwillingsgeburten 39%


Im Senegal Aussatz von 23 Dorcasgazellen (UA neglectus)in ein 660 ha großes Schutzgebiet

In Ueno - Tokio in einem Dreierwurf bei den Geparden ein "Königsgepard".

ZGAP-Zeitschrift: Stand Wildwasserbüffel: UA fulvus in Assam etwa 3000: UA theerapati etwa 80 in Thailand/Kambodga; UA arnnee in Indien nur in 2-3 Restvorkommen, in Nepal 229 im Schutzgebiet Koshi Tappu; UA migona auf Ceylon?

Im Zoo Paris-Vincennes ab 1.9. erste Abrißarbeiten (die sollten wohl schon früher beginnen?)

Siamkrokodile in der Natur etwa 300. Im südlichen Kambodga wurden zwei Nester mit je 20 Eiern gefunden - ein Gelege wurde in Menschenhand ausgebrütet, das andere vor Ort belassen.

Karibik-Manati-EEP: 33 Tiere in 8 Haltungen in Europa
(06.12.2011, 15:13)
Klaus Schüling:   Liebe Tierparkfreunde,
liebe europäische Zooförderer,

die Tierparkfreunde unterstützen das vom NABU Deutschland geleitete HAILIFE-Bündnis seit seiner Gründung durch Managementleistungen.

Von den zahlreichen "kleinen"  Alerts Stufe 1 berichten wir nicht jedes Mal, da die Betroffenen meist sehr schnell das Haifleisch auslisten, der letzte "große Fisch" war ja REWE im Herbst 2010.

Der aktuelle Alert gegen MSC hat jedoch sicher ein größeres Ausmaß und evtl. öffentliches Interesse, weshalb wir Sie informieren möchten.

MSC hat in British Columbia (und nicht nur dort!) erstmals die Zertifizierung der Dornhaifischerei durchgeführt!

Nachdem METRO auf Basis der laufenden Zertifizierung 2010 schon verkauft und das nach Intervention von HAILIFE und MSC Deutschland wieder eingestellt hat, wird es jetzt ernst: Der Final Report des Certifiers vor Ort hat auf Basis einer Risk-Frame-Base-Einschätzung die Fischerei dort zulassen in der Hoffnung, dass der Bestand während der Befischung überlebt. Mit Nachhaltigkeit und Vorsorgeprinzip hat das nicht zu tun! 

Tatsächlich entbehrt das Assessment belastbarer wissenschaftlicher Grundlagen. MSC Int. und Deutschland haben sich in Verhandlungen, die wir mit Unterstützung von Dr. Andreas Käppeler, SHARKPROJECT, und dem NABU sowie unter wissenschaftlicher Beratung des Meeresbiologen Dr. Onno Groß, DEEPWAVE, geführt haben, resistent gezeigt, so dass wir erst einmal grundlegende juristische Anstrengungen unternommen haben, um ins Verfahren reinzukommen - s. Anlage Brief HAILFE 190811.

Wir haben in den "Argumentations" in der Anlage nicht nur die wissenschaftliche Insuffizienz der MSC-Zertifizierung aufs Korn genommen, sondern natürlich auch die Kontraproduktivität einer Zertifizierung dieser Tierart in einem lokalen Bestand und die katastrophalen Folgen für die vielen stark bedrohten Bestände weltweit - alles Fakten, die den MSC Fishery Standards interessanterweise widersprechen.

MSC hat unter Verweis auf Formalitäten den Einspruch zurückgewiesen, was aber nicht so tragisch ist, da wir bei einer 2. laufenden Zertifizierung im Atlantik formaler Stakeholder sind. Wir werden MSC also zwingen können, sich unseren Argumenten zu stellen. Die erschreckenden Fakten:

- Die Zertifizierung entspricht nicht den Regeln der FAO
- Für bedrohte Knorpelfische müssen vorsichtigere Fangmengen festgelegt werden
- MSC will nach eigenen Angaben zertifizierte Haifischflossen nach Asien liefern.

Es wird höchste Zeit, den teilweise zweifelhaften Praktiken dieses angeblich nachhaltigen Gütesiegel ein Ende zu machen!

Herzliche Grüße

Sven Thanheiser
HAILIFE Alliance Manager
Vorsitzender Tierparkfreunde Hellabrunn e.V.
Die Tierparkfreunde Hellabrunn informieren:

(21.10.2011, 22:58)
WolfDrei:   ps: das Vu-Quang-Rind wurde sogar erst 1992 wissenschaftlich beschrieben.
(10.08.2011, 11:44)
WolfDrei:   Soeben gelesen in der französischen Zoofreundezeitschrift SECAS: im August 2010 wurde in einem laotischen Dorf an der Grenze zu Vietnam ein Vu-Quang-Rind "eingeliefert" (dem Bilde nach ein Bulle). Bevor Sachverständige eintreffen konnten, verstarb das Tier. Frustierenderweise wurde mitgeteilt, daß es in den letzten Jahren sehr ruhig um das erst vor ca 25 Jahren entdeckte Tier geworden sei und daß dieses Tier vielleicht eines der letzten seiner Art sein könnte. Nach Entdeckung nahm man einen Gesamtbestand vo ca 300 Tieren an. Die ca 17 Tiere, die nach der Entdeckung gefangen worden waren, hatten nur, wenn überhauopt, wenige Wochen überlebt.
(10.08.2011, 11:31)
WolfDrei:   ps: Ausgangsbestand 2010 300 Tiere
(23.02.2011, 10:18)
WolfDrei:   Aus der letzten "Zooquaria": Durch Schutz der Wurfplätze am Cap Blanc (Mauretaninien) wurden 2010 in dieser weltweit größten Kolonie der Mönchsrobben 55 Jungtiere gezählt.
(23.02.2011, 10:16)
Klaus Schüling:   Die Tierparkfreunde Hellabrunn informieren:


Sehr geehrte Damen Herren,
liebe Zooförderer,

letztes Mal konnten wir erfreuliche Ergebnisse von unseren Aktivitäten beim Walschutz berichten.

Heute leider eine Katastrophe: Obwohl zur Zeit in Nagoya, Japan, die Int. Biodiversitätskonferenz stattfindet, steigen die Japaner aus dem Artenschutz aus: In Taji, einem japanischen Küstenort, wurden heute wie jedes Jahr 60 Delphine zusammengetrieben, die schönsten Tiere für Delphinarien herausgefangen und der Rest blutig abgeschlachtet.
Scheinheilig verkündeten die Japaner gleichzeitig bei der Konferenz, 1.4 Mrd. Euro für den Artenschutz an Entwicklungsländer bereitzustellen. Das "Harmonie" genannten Paket darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Bestechung ärmerer Länder allein dazu dient, bei Konferenzen wie z.B. CITES die kontraproduktiven Positionen Japans zu unterstützen.

Aber auch vor unserer Haustür wird eine Tierart zum Tode verurteilt: Die EU-Fischereiminister des "Club Med", d.h.alle EU-Mittelmeeranrainer, haben eine Mehrheit gegen den Vorschlag der EU-Kommission, zur Rettung des Roten oder Blauflossenthunfischs die Fangquote zu halbieren, organisiert.

Dieser Irrsinn kann nur bei der nächsten EU-Wahl korrigiert werden! Oder es muss doch mal ein saftiger Boykott gegen eines unserer Urlaubsländer organisiert werden.

EARTLIFE wird Anfang 2010 zu einer Strategiekonferenz der Umweltverbände nach München einladen. Dort sollen effektivere Strategien diskutiert werden, Artenschutz international durchzusetzen. Auch der Boykott kommt wieder auf die Tagesordnung...

Wir müssen aber unsere Hausaufgaben in Europa machen, bevor wir international glaubwürdig Druck entfalten können!

Die Themen Thunfisch und Walmassaker vor den Faroer-Inseln könnten die Aufschläge sein, diese Schöpfung vor Gier und Dummheit zu retten.

Betrübte, aber kampfeslustige Grüße

Ihr

Sven Thanheiser
Programmleiter EARTHLIFE
Vorsitzender Tierparkfreunde Hellabrunn e.V.
(02.11.2010, 10:26)
Liz Thieme:   Laos will die Schutzbemühungen für die Saola verstärken, nach dem nun wieder ein Exemplar gesehen wurde - nach 10 Jahren.

Quelle: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12283-2010-09-20.html
(20.09.2010, 20:42)
Ralf Sommerlad:   Es ist immer ziemlich einfach, politische und finanzielle Unterstützung zu finden, wenns um den Schutz besonders charismatischer Tierarten geht - auch wenn die politische Unterstützung immer eine konsequenzfreie ist. Wale, Tiger, Orang-Utans, Eisbären und vielleicht sogar noch Frösche -anders siehts aus, wenn man sich für Segelechsen und Pustelschweine in den Philippinen, Siam-Krokodile in Kambodscha und Indonesien, Indigonattern in den USA und sogar den Kabeljau in europäischen Meeren einsetzt...
(25.06.2010, 15:51)
Klaus Schüling:   Vor kurzem hatten die Tierparkfreunde Hellabrunn um Teilnahme an den Online-Petitionen gegen die Aufweichung des Walfangmoratoriums gebeten. Hier die gute Nachricht aus Agadir:

Walfangmoratorium bleibt erhalten: Erfreuliche Nachrichten von der Sitzung der Int. Walfangkommission aus Agadir: Der Versuch der Aufweichung des Moratoriums ist insbesondere Dank der Einigkeit der EU und der Haltung von Deutschland, Frankreich und England abgewehrt worden. Herzlichen Dank an alle, die vor Ort mitgewirkt haben (Dr. Ralf Sonntag, IFAW (siehe Artikel im letzten "Tierparkfreund", Dr. Sandra Altherr, Pro Wildlife, Thilo Maack, Greenpeace, Niki Entrup, WDCS) und auch an Ministerin Aigner, die sich nach Intervention von Earthlife zuletzt für die Position der NGOs auch international sehr stark gemacht hat.
(24.06.2010, 09:02)
Liz Thieme:   Delacour-Zwergtaucher für ausgestorben erklärt
Auch bei einer langen Suche wurde der Vogel nicht mehr gesichtet. Fische und Fangnetze sind mitverantwortlich für sein Aussterben.
Genf. Die Welt ist wieder um eine Tierart ärmer: 25 Jahre wurde der Delacour-Zwergtaucher (Tachybaptus rufolavatus) bereits nicht mehr gesichtet, nun hat eine internationale Vogelschutzorganisation den auf Madagaskar heimischen Lappentaucher offiziell für ausgestorben erklärt. „Den Verdacht, dass der Vogel nicht mehr existiert, gab es natürlich schon länger“, erklärte BirdLife International. Die weltweite Partnerschaft von Naturschutzorganisationen ist zuständig für die Rote Liste gefährdeter Vogelarten. Wissenschaftler wollten den Vogel, der im entlegenen Osten der afrikanischen Insel beheimatet war, nicht übereilt für ausgestorben erklären. Doch auch bei einer ausgedehnten Suche im vergangenen Jahr wurde der Vogel nicht mehr gesichtet. Exotische Fischarten und Fangnetze seien mitverantwortlich für das Aussterben des Delacour-Zwergtauchers. Ein ähnliches Schicksal könnte auch die Kubaralle (Cyanolimnas cerverai) ereilen. Der nur in den westlichen Sümpfen Kubas vorkommende Vogel wurde in die Liste vom Aussterben bedrohter Tierarten aufgenommen. Quelle: HH Abendblatt
(27.05.2010, 09:40)
Klaus Schüling:  


Aufruf der Tierparkfreunde Hellabrunn gegen den Walfang

Im Juni will die Internationale Walfangkommission (IWC) das seit 1986 geltende Walfangmoratorium aufheben. Der Beschluss dazu wurde von einer kleinen Arbeitsgruppe vorbereitet, an der für Deutschland das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV, Ministerin Ilse Aigner, CSU) maßgeblich beteiligt ist.
Weitere Info auf den Web-Seiten z.B. der NGOs IFAW oder NABU .

Auf dem Photo im Anhang übrigens ein üblicher Anblick auf den dänischen Faroer-Inseln...

Obwohl Deutschland keinerlei Walfang betreibt, will die Bundesregierung das sinnlose Töten der Könige der Meere wieder erleichtern. Ein unglaublicher Skandal und das krasseste Beispiel für umweltpolitische Ignoranz:

2010 wurde von der UNO zum Jahr der Biodiversität ausgerufen.

Bislang weigert sich das BMELV die Position der Umweltverbände anzuerkennen. Die Tierparkfreunde sind Teil der größten Verbändekoalition, die es je gab und fordern Bundeskanzlerin Merkel und Ministerin Aigner in einem offen Brief auf, Ihre Pläne zu überdenken.

Es wird Zeit, Frau Ministerin Aigner zur Rettung der Wale zu ermutigen!

Schreiben Sie ihr! Die benötigten Informationen finden Sie auf der Seite des IFAW unter: http://e-activist.com/ea-campaign/clientcampaign.do?ea.client.id=16&ea.campaign.id
=6382&msource=DR100319003&tr=y&auid=6212281

Foto: Ein Bild von den dänischen Faroer-Inseln während der Jagdsaison
(14.05.2010, 13:20)
Jennifer Weilguni:   Grünes Denken in der Politik wird von den Wählern zum Teil immer noch als "Ökospinnerei" abgetan. Vieleicht deshalb nicht das beliebteste Parteiziel?

Man wird erst aufhören die Meere leerzufischen und die Wälder abzuholzen, wenn nichts mehr da ist was sich fischen oder abholzen lässt. Und glaubt mir, dann wird es einige reiche Menschen geben, die feststellen, dass sich Geld DOCH essen lässt.
(11.05.2010, 12:41)
Klaus Schüling:   Weltweiter Verlust an Arten und Lebensräumen bestätigt

Prof. Dr. Manfred Niekisch, Direktor des Zoo Frankfurt und weltweit anerkannter Biodiversitätsexperte, fordert in Bonn anlässlich des dritten Berichts über den Zustand der biologischen Vielfalt ein radikales Umdenken in der Agrar- und Fischereipolitik.


Heute wurde in Bonn der dritte Global Biodiversity Outlook, ein periodisch erscheinender Bericht über den Zustand der globalen biologischen Vielfalt, vorgestellt. „Der Bericht zeigt eindrücklich, dass das Ziel, bis 2010 die Verluste der biologischen Vielfalt entscheidend zu reduzieren, auf globaler Ebene nicht erreicht worden ist.“, sagt Prof. Dr. Manfred Niekisch. Der alle drei bis vier Jahre erscheinende Bericht benennt die wichtigsten Ursachen für den Rückgang der biologischen Vielfalt, zeigt aktuelle Trends auf und widmet sich möglichen Zukunfts-Szenarien.

Süßwasserlebensräume, Eismeere, Salzwiesen, Korallenriffe, Seegraswiesen und Muschelbänke weisen ernsthafte Verschlechterungen ihres Zustands auf. Fast ein Viertel der Pflanzenarten ist Schätzungen zufolge vom Aussterben bedroht. Die Populationsgröße von Wirbeltieren hat zwischen 1970 und 2006 durchschnittlich um fast ein Drittel abgenommen.

Die Ausdehnung natürlicher Lebensräume schwindet in den meisten Teilen der Welt, allerdings konnte der Flächenverlust von Tropenwäldern und Mangroven in einigen Regionen verlangsamt werden. „Das ist das einzige positive Signal des Berichtes“, erläutert Niekisch. „Es wurden mehr Schutzgebiete ausgewiesen. Aber diese Gebiete sind teilweise in einem sehr schlechten Zustand.“

Die Hauptursachen des Verlusts an biologischer Vielfalt sind die Zerstörung und Übernutzung von Lebensräumen und Arten, Umweltverschmutzung und der Klimawandel. „Fragen der biologischen Vielfalt werden immer noch nicht ausreichend in politische Programme aufgenommen“, fährt Niekisch fort. Mit dem Verlust der biologischen Vielfalt durch verfehlte Agrar- und Fischereipolitik wird die Existenzgrundlage und Nahrungsmittelsicherheit von mehreren Millionen Menschen gefährdet. Sie verschärfen die ohnehin schon großen Probleme von Hunger und Armut. Als Beispiele führt Niekisch die kommerzielle Fischerei und den Ausbau von Monokulturen an. „Die kommerzielle Fischerei nimmt den kleinen Küstenfischern ihren Lebensunterhalt. Eindrucksvoll sieht man die Folgen in Somalia, wo die Fischer zur Piraterie greifen.“ Monokulturen im Soja-, Mais- und Palmölanbau produzieren für Leute, die sich solche Produkte kaufen können und gerade nicht für die Armen.

„Die Erhaltung der Biodiversität ist kein Luxusproblem“, sagt Niekisch. Letztendlich ist die Erhaltung der genetischen Vielfalt, der Vielfalt der Arten und der Vielfalt der Ökosysteme für die Erhaltung des Lebens auf der Erde essentiell, denn ohne Vielfalt ist keine Evolution möglich. „Wir brauchen ein radikales Umdenken in der Agrar- und Fischereipolitik. Die Erhaltung der Biodiversität muss ganz oben auf die politische Agenda.“

(11.05.2010, 08:50)
Klaus Schüling:   14. Tagung des Fonds für bedrohte Papageien im Kölner Zoo

Am Samstag, den 30. Oktober 2010, findet im Kölner Zoo die 14. Tagung
des „Fonds für bedrohte Pagageien“, einer Arbeitsgruppe der Zoologischen
Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP), über
Papageienschutzprojekte und Erhaltungszuchtprogramme statt.

Die Tagungsgebühr beträgt pro Person 30 EUR bei Vorabreservierung
(ZGAP-Mitgliedern wird ein zusätzlicher Rabatt von 5 EUR eingeräumt)
oder 40 EUR vor Ort, für Schüler und Studenten entsprechend 20 EUR bei
Vorabreservierung (ZGAP-Mitgliedern wird ein zusätzlicher Rabatt von 5
EUR eingeräumt) oder 30 EUR vor Ort. In der Tagungsgebühr sind Kaffee-
und
Kuchen sowie der Eintrittspreis (Samstag und Sonntag) für den Zoo
inklusive
Zooführung am Sonntagmorgen enthalten. Die Teilnahme an der Tagung
ermöglicht darüber hinaus den Eintritt zur Ornithea zu einem ermäßigten
Preis.

Für Teilnehmer, die schon am Freitag anreisen, ist eine
gemeinschaftliche Besichtigung eines Schlafbaums der Halsbandsittiche
(Psittacula krameri) auf dem BASF-Gelände in Leverkusen mit
anschließendem Abendessen im Restaurant „Kasino“ geplant.

Die Tagung am Samstag findet in Räumlichkeiten des Kölner Zoos statt.
Anschrift: Zoo Köln, Riehler Straße 173, 50735 Köln, Internet:
www.koelnerzoo.de.

Übernachtungsmöglichkeiten: Als Großstadt bietet Köln ein reichhaltiges
Hotelangebot in allen Preislagen. Hieraus empfehlen wir drei
verkehrsgünstig gelegene Hotels:

Hotel IBIS Köln Am Dom (im Hauptbahnhof, ca. 10 Minuten per U-Bahn zum
Zoo), Tel.: 0221-9128580, E-Mail: H0739@accor.com, Internet:
www.accorhotels.com/de/hotel-0739-ibis-koeln-am-dom/ index.shtml

Hotel Four Points, Breslauer Platz 2 (Nähe Hauptbahnhof, ca. 10 Min. per
U-Bahn zum Zoo), Tel.: 0221- 1651-333; Internet:
www.fourpointscentralkoeln.com

Hotel Viktoria, Worringer Straße 23 (ca. 10 Minuten Fußweg zum Zoo),
Tel.: 0221- 9731720, E-Mail: hotel@hotelviktoria.com; Internet: www.
hotelviktoria.com

Weitere Übernachtungsangebote finden Sie im Internet oder erhalten Sie
auf Nachfrage in Ihrem Reisebüro.

Vorabreservierungen zur Tagung müssen schriftlich erfolgen und können
nur unter Vorausleistung der Tagungsgebühr berücksichtigt werden. – Die
Anmeldung zur Tagung ist erneut online möglich. Das
Online-Anmeldeformular und ein Anmeldeformular zum Ausdrucken finden Sie
auf der Homepage des Fonds für bedrohte Papageien www.papageienfonds.de.
Anmeldungen per Brief, E-Mail oder Fax nimmt Andreas Bigge, Gellenhof,
Gellendyck 5, 47638 Straelen, Fax 02834-425041, E-Mail:
fondstagung@zgap.de entgegen (Info-Tel.: 0157-74406854).
(05.05.2010, 08:30)
Michael Mettler:   Das mit dem Sumpfkrokodil ist nun wirklich spannend. Erinnert mich ein bisschen an die neuere Erkenntnis, dass die Schwärzlinge des Timberwolfes auf frühe Einkreuzung von Haushunden zurückzuführen sein sollen. Da ein schwarzer Timberwolf im Frankfurter Zoo der Stammvater der heutigen angeblichen Polarwölfe in unseren Zoos war, müssten die also eigentlich als Wolfshunde ausgeschildert werden ;-)

Was evolutionäre Zeiträume betrifft: In den letzten 80 Jahren fand die natürliche Ausbreitung der Türkentaube aus der Türkei bis nach Skandinavien statt. Wäre diese Kolonisation nach Süden statt nach Nordwesten gelaufen, wäre der Vogel auf seinen nächsten Verwandten, die Nordafrikanische Lachtaube gestoßen. Ob es da wirklich nicht zu (höchstwahrscheinlich fruchtbaren) Kreuzungen gekommen wäre, deren Produkte nur schwer als solche erkennbar gewesen wären und munter im Fortpflanzungsgeschehen mitgemischt hätten?

Ich denke eher: Jede Generation eines Lebewesens ist bereits ein evolutionärer Zeitraum. Wir nehmen das Wachstum eines Baumes ja auch nicht in Echtzeit wahr, sondern bemerken die Unterschiede nur in Episoden - und trotzdem wächst er kontinuierlich...
(16.04.2010, 17:28)
Ralf Sommerlad:   Ja, Sie haben völlig Recht, Herr Mettler. Im vorliegenden Fall aber haben wir es mit einer Entwicklung in einem Zeitraum von roundabout 50 Jahren zu tun, das ist ja kein evolutionärer Zeitraum. In dieser Zeit wurden die nach Übergagung kläglichen Wildbestände in sehr begrenzte Habitate zusammengedrängt, die schwerer erreichbar waren.Nachdem man bemerkte was man vorher angerichtet hatte, hat man Schutzmassnahmen eingeleitet und die sind eben bei den robusteren und anpassungsfähigeren Spitzkrokodilen besser angenommen worden, als bei den Kuba-Krokodilen. So hat sich eine Art stärker vermehrt und drang in den Lebensraum der anderen, des Nahrungskonkurrenten immer weiter vor, während die Kubaner aufgrund ihrer Süsswasserbindung auf ihren Bereich beschränkt blieben. Und da beide Arten, wie vermutlich alle Echten Krokodile untereinander das können, logischerweise hybridisierten...Aber es bleibt die spannende Frage des Eingriffs in einen vielleicht evolutionären Prozess, Sie haben Recht.
Ex situ haben wir dennoch die Möglichkeit der reinerbigen Erhaltung , natürlich müssen wir diese Chance nutzen. Es ist ja schon jetzt im Vorfeld spannend, was schon festgestellt wurde: So hat ein Zoo, der seine Tiere genetisch untersuchen liess, nicht nur Spitzkrokodil-Gene gefunden, bei einem Tier sogar die des ( indischen ) Sumpfkrokodils..Ich bin sehr gespannt, welche Überraschungen noch auf uns warten.
(16.04.2010, 15:17)
Michael Mettler:   @Ralf Sommerlad: Auch wenn es nicht gerade der landläufigen Meinung entspricht, finde ich, dass der menschliche Einfluss in gewissem Maße überbewertet wird. Nicht in seinem Ausmaß der Umweltzerstörung, denn daran habe ich keinerlei Zweifel, sondern dahingehend, dass es auch ohne Einwirken des Menschen Einflüsse gibt und schon immer gab, die zu solchen Hybridisierungen führen können/konnten. Einzelne Tiere verirrten sich in das Verbreitungsgebiet naheverwandter Arten oder versuchten es gezielt zu kolonisieren (z.B., weil in ihrem Herkunftgebiet alle Reviere besetzt waren), Naturkatastrophen oder schlichte Veränderungen wie der sich verändernde Lauf eines Flusses führten dazu, dass nahe verwandte Tierformen zueinander fanden. Die durch Eiszeiten und Zwischeneiszeiten hervorgerufenen Ausdehnungen und Schrumpfungen der Lebensräume Afrikas z.B. drängten Tierarten in inselartige Refugien zurück, in denen sie durch die Isolation trennende Eigenschaften entwickeln konnten - als sich durch Klimawechsel diese Refugien wieder ausdehnten und erneut zusammenhängende Flächen bedeckten, waren die Unterschiede aber wahrscheinlich noch nicht so groß, dass sich die Tiere bei der Re-Kolonialisation nicht mehr hätten kreuzen können. Und bei dieser Gelegenheit wird vermutlich auch die eine oder andere Ausgangsart/-unterart "auf der Strecke geblieben sein", wenn sich fruchtbare Hybriden als nicht nur vital erwiesen, sondern zufälligerweise auch einen Selektionsvorteil erworben hätten.

Ich weiß, dass das ein sehr kitzliges Thema ist. Arterhaltung kann nun mal auch gleichzeitig bedeuten, ein eigentliches evolutionäres Zwischenstadium (da die Evolution ständig weiterläuft) gewissermaßen zum Standard für alle Zeiten zu erklären und uns damit die Willkür des Menschen zu erlauben, die sagt: WIR legen fest, was eine Art ist und ob sie im status quo weiterleben soll oder nicht. Conservation - konservativ - in Konserve...

Das Beispiel mag verrückt klingen, aber ich habe mich schon oft gefragt, was passiert wäre, wenn es unsere heutige menschliche Kultur schon zu der Zeit gegeben hätte, als sich die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika bildete. Hätten wir aus gut gemeintem Naturschutzgedanken heraus versucht, den Faunenaustausch zwischen den beiden Kontinenten zu unterbinden...? Ich fürchte, ja.
(16.04.2010, 13:50)
Ralf Sommerlad:   @Michael Mettler: Sie sprechen da ein Thema an, daß durchaus diskutiert werden muss: Stören wir einen evolutionären Prozess? Möglicherweise ist das ja auch ein solcher, allerdings verursacht durch nachhaltigen menschlichen Einfluss, die Zerstörung von Lebensräumen einer Art, die wiederum eine andere Art - hybridisierend- dennoch besiedeln kann.
Die hier überschwappende Hybridisierung ist alleine menschlichem Einfluss ( in einem erdgeschichtlich bedeutungslos geringen Zeitraum) zuzuführen. Es ist ja nicht auszuschliessen, dass schon in der Vergangenheit dort, wo sich die lebensräume beider Arten überschnitten haben, also etwa in küstennahen Sumpfgebieten, es zu Hybridisierungen kam, aber diese wegen der ausreichenden Auswahl natürlicher reinerbiger Geschlechtspartner relativ folgenlos blieb. Wenn, hätten wir also so oder so einen evolutionär vielleicht natürlichen und vielleicht sogar unausweichlichen Prozess wahnsinnig beschleunigt. An der Notwendigkeit, sich um die Erhaltung der reinerbigen Kuba-Krokodile zu kümmern, ändert das nichts.
(16.04.2010, 13:11)
Michael Mettler:   @Ralf Sommerlad: Falls die Spitzkrokodilpopulation auf Kuba natürlichen Ursprungs ist, entspräche die Hybridisation im Freiland doch aber einem normalen evolutionären Vorgang, der beiden Arten "frische Gene" bringen und die Grundlage zur allmählichen Entwicklung einer neuen, bestens an den vorhandenen Lebensraum angepassten oder aber flexibleren Art geben könnte...? Wenn sich schon die heutigen Arten fruchtbar kreuzen, könnten sie genausogut auch selbst irgendwann aus Vorfahren verschiedener Elternarten entstanden sein.
(15.04.2010, 16:19)
Ralf Seidel:   @Ralf Sommerlad, vielen Dank für die Antwort, hört sich in der Tat nicht gerade rosig an...
(15.04.2010, 13:02)
Ralf Sommerlad:   Schön, dass nun auch das Siam-Krokodil in den Fokus der Zoo-Artenschützer gerät, es ist auch nötig: http://www.waza.org/en/site/conservation/waza-conservation-projects/overview/natural-history-of-a-siamese-crocodile-population-on-borneo
Danke an die Zoos in Dortmund, Köln und Protivin, die sich sehr eingesetzt haben und noch einsetzen, obwohl 2 von ihnen die Art garnicht pflegen. Aber man ist sich seiner Mitverantwortung für den Erhalt eines wichtigen Habitates und seiner Biodiversität bewusst.
(15.04.2010, 09:51)
Ralf Sommerlad:   Es sieht schlimm aus! Die wirklich getesteten reinerbigen Farmbestände sind nicht wirklich gross.Es ist davon auszugehen, dass ein Grossteil hybridisiert sind.Die CSG schreibt im neu aufgelegten und noch unveröffentlichten Conservation Action Plan: "The degree of genetic introgression remaining in the captive Cuban stock remains unknown. "
Was freilebende Kuba-Krokodile angeht, so hat man bei den letzten surveys in 2000 noch zwischen 4.000 und 6.000 Krokodile angenommen. Niemand weiss, ob die Zahlen noch stimmen. Und da die Hybridisierung der Wildbestände durch die Zunahme der Spitzkrokodilbestände auf Kuba ebenso zunimmt, wird man verstehen, wie wichtig die Erhaltung genetisch reiner Bestände in Zoos ist.Einige europäische Zoos haben bereits ihre Tiere genetisch untersuchen lassen mit dem zu erwartenden Ergebnis, dass auch hier Hybriden vorhanden sind, wo man nicht damit gerechnet hatte. Es ist also beim Kuba-Krokodil, ebenso übrigens wie beim Siam-Krokodil, ein sehr sorgfältiges captive management von Nöten
(15.04.2010, 09:45)
Ralf Seidel:   @Ralf Sommerlad, noch vor Jahren hieß es, dass zwar die Freilandpopulationen bedroht sind, der Artbestand aber insgesamt durch die Zucht in Farmen auf Kuba gesichert ist. Wie ist denn da die aktuelle Entwicklung?
(13.04.2010, 12:28)
Ronald Masell:   @ralf, wie gross sind denn im moment die Bestände inSitu bzw.exSitu?
(13.04.2010, 11:17)
Ralf Sommerlad:   Angesichts der katastrophalen Situation für das Kuba-Krokodil, welches heute die vielleicht mit meisten vom Aussterben bedrohte Krokodilart der Welt darstellt, hat sich auf Intiative der IUCN Crocodile Specialist Group die Reptile TAG der EAZA entschlossen, anlässlich deren Frühjahrstagung in Barcelona abschliessend die Gründung eines ESB zu beschliessen, um das notwendige sorgfältige Management der Zoopopulationen zu gewährleisten. Sofern so beschlossen wird, soll als ESB-Koordinator der Paington Zoo, UK, fungieren.
(13.04.2010, 09:54)
Klaus Schüling:   Und nun tatsächlich die letzte Mail zum Thema "REWE action alert":

Liebe Tierparkfreunde,
liebe Europäische Zooförderer,

wie vor Ostern versprochen, hier die letzte Mail zum Thema Haifleisch und "REWE action alert":
 
Nachdem der Vorstandsvorsitzende von REWE schriftlich mitgeteilt hat, dass die REWE-Group keine Haiprodukte mehr vertreiben wird, haben wir zahlreiche Mails erhalten, dass die REWE-Filialen binnen weniger Tagen die Restbestände an eingedosten Schillerlocken aus dem Sortiment genommen haben - und das VOR dem Karfreitags-Fischgeschäft.

Bezüglich der noch offenen Frage der Qualitätssicherung dieser Konzernstrategie bei den durchaus auch beim Einkauf unabhängig agierenden Filialen hat die Konzernführung mitteilen lassen, dass sie nachhaltig auf die Filialisten einwirken wird, die Konzernstrategie zu respektieren. Angesichts des erfolgten "Durchgriffs" halten wir dies für ausreichend und erklären den Action alert für beendet.

Vielleicht behalten Sie dennoch die REWE-Fischregale im Auge...

Wir danken allen, die bundesweit mitgeholfen haben, der REWE auf die Pelle zu rücken, ganz herzlich für ihren Einsatz!

(13.04.2010, 09:43)
Klaus Schüling:   Dies ist - hoffe ich doch! - die vorletzte Mail zum Thema "REWE action alert". Und das mit einer guten Nachricht:

Offensichtlich hat die Schlagkraft des HAILIFE-B�ndnisses gerade auch Dank des Einsatzes vieler Zoofreunde einmal mehr funktioniert!

Der Vorstandsvorsitzende von REWE hat nunmehr schriftlich mitgeteilt, dass die REWE-Group keine Haiprodukte mehr vertreiben wird und dass der Verkauf der R�genfisch Schillerlockendosen beendet wurde.

Nun w�re es hilfreich, so weit m�glich die Beendigung des Verkaufs der Dosen durch eine Nachschau in den REWE-Filialen zu verifizieren. Vielleicht w�re es also den vielen von Ihnen, die den REWE-Filialleitern auf die Pelle ger�ckt sind, noch einmal m�glich zu pr�fen, ob die Dosen tats�chlich aus den Fischkonservenregalen verschwunden sind, und uns noch mal eine kurze Info zu geben.

Falls die R�ckmeldungen aus den Filialen positiv sind, werden wir den action alert beenden k�nnen - was ich Ihnen dann im Interesse Ihrer Mailboxen in einer abschlie�enden Mail mitteilen werde.

Ich danke allen von Ihnen schon jetzt ganz herzlich f�r die Unterst�tzung! Ein toller Erfolg, der vielleicht ja auch mal als Blaupause f�r alerts auf anderen Gebieten als dem Haischutz dienen k�nnte...

Sven Thanheiser
Campaign Manager
Vorsitzender Tierparkfreunde Hellabrunn

(25.03.2010, 09:12)
Klaus Schueling:   YAQU PACHA: Neue Website

www.yaqupacha.org


(25.03.2010, 08:20)
Klaus Schüling:   Liebe Europäische Zooförderer,
liebe Tierparkfreunde,

heute war in der Süddeutschen Zeitung und wohl auch bei Spiegel online zu lesen, dass die Haianträge in Doha bei der CITES-Konferenz gescheitert seien. Dies war im Gegensatz zum Roten Thun und dem Eisbär zum Glück nicht der Fall! Zum Stand der Dinge schreibt Heike Finke, NABU, aus Doha:

Es gibt von der COP 14 Den Haag ein Arbeitspapier über conservation und
management von sharks. Seit Den Haag 2007 ist das fortgeschrieben
worden, da hat eine Arbeitsgruppe dran gearbeitet. Diese
Ergänzungen/Fortschreibungen sind am vergangenen Dienstag in Committee I
vorgestellt worden - und sind abgelehnt worden. D.h. es wurde über
dieses Papier gesprochen und dann auch abgestimmt mit dem Ergebnis, dass
es abgelehnt wurde. Die Diskussion war nicht eben pro Hai und gab
vielleicht einen Vorgeschmack auf die Diskussion, die es zu den
Listungsanträgen geben wird.

Aber mit dem Durchfallen diese Papiers sind wir zum Glück nur auf dem
Stand Den Haag, diese Resolution 12.6 mit Decisions 14.101 bis 14.117
sind damit weiter Stand der Dinge, die Arbeit der Arbeitsgruppe seitdem,
d.h. seit 3 Jahren, ist damit hinfällig und war für die Katz fürs erste.
Mehr ist aber nicht passiert.

Die Hai-Listungsanträge werden vermutlich am Sonntag diskutiert,
vielleicht auch Montag. dann wird es eine Vorabstimmung geben, die aber
jedenfalls im Plenum an den letzten 2 - 3 Konferenztagen wieder
aufgegriffen werden kann, d.h. in ein sog. Reopening münden kann.
Gleiches gilt für das abgelehnte Papier - auch das kann nochmals ins
Plenum kommen, auch mit dann anderem Ergebnis. Es waren ja gar nicht
alle Mitgliedsstaaten im Raum, was allein durch die Arbeitsaufteilung in
2 committees folgt.

Dies zur Klarstellung.

Noch ist Hoffnung für die Haie!

Viele Grüße aus Doha
Heike

Zwischenstand REWE action alert:

Das Haus REWE will wohl Hai auslisten, hat das aber noch nicht vollzogen. Wir erhalten immer mehr Meldungen, dass die REWE-Märkte die Dosen aus den Regalen nehmen, sobald Tierparkfreunde die Filialleiter zur Rede stellten.

Vielleicht können Sie selbst oder Ihre Mitglieder bundesweit und in den Nachbarländern da noch etwas nachzuhelfen...  ;-)

Noch haben wir die REWE-Zentrale nicht da, wo wir im Interesse der Haie hinwollen: Sofortige nachvollziehbare Auslistung ALLER Haiprodukte und SOFORTIGES Ende des Verkaufs der eingedosten Schillerlocken!

Mit herzlichen Grüßen

Sven Thanheiser
Campaign Manager
--
HAILIFE
Postadresse: Postfach 44 04 26
D-80753 München, Germany
Tel.: +49-(0)89-99 88 88 81 Fax: +49-(0)89-99 88 88 84
www.hai-society.org
(19.03.2010, 06:35)
Klaus Schueling:   Artenvielfalt erhalten und Lebensräume schützen –
Zoos engagieren sich für den Amphibienschutz
Der Verband Deutscher Zoodirektoren e. V. informiert:
Frosch, Kröte und Salamander sind in Gefahr. Die Bestände der Amphibien nehmen weltweit ab. Ein Drittel aller Arten ist gefährdet. Über 120 Arten sind in den letzten Jahren ausgestorben. Mit einem langfristigen Programm will der Verband Deutscher Zoodirektoren (VDZ) in Zusammenarbeit mit anderen Zooverbänden und der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) dazu beitragen, die Biodiversität im Bereich der Amphibien zu erhalten.
Der Weltzoo-Verband (WAZA) hatte 2008 zum „Jahr des Frosches“ ausgerufen. Im Rahmen dieses Jahres führte der Europäische Zoo- und Aquarien-Verband (EAZA) die Kampagne „Frog Alarm!“ durch, um auf das Problem aufmerksam zu machen und Gelder für Schutzprojekte zu sammeln. Die Zoos im deutschsprachigen Raum spendeten damals rund 70'000 € für den Amphibienschutz. Der Zoo DORTMUND hat sich ebenfalls an der Kampagne beteiligt und wurde von der EAZA mit dem „Gold Award“ für seine erfolgreiche Beteiligung ausgezeichnet.
Die Zoo-Verbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz waren aber der Meinung, dass mit einer zeitlich befristeten Kampagne wenig erreicht werden könne. Sie hatten sich deshalb bereits 2007 mit der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde zusammen gefunden, um ein langfristiges Amphibienschutzprogramm ins Leben zu rufen, an dem sich sowohl die Zoos, Tier und Wildparks im deutschsprachigen Raum als auch Privathalter beteiligen sollten. Dieses Programm verfolgt unterschiedliche Ziele, wie Information der Zoobesucher und der breiten Öffentlichkeit, Thematisieren des Amphibienschutzes im Rahmen des Zoo-Unterrichts, Schaffen der Voraussetzungen für langfristige Zuchtprogramme, ökologische Aufwertung der Zoogelände zur Schaffung von Lebensräumen für heimische Amphibien, Betreuen von Schutzgebieten, Unterstützen von Zoos und Behörden in Entwicklungsländern mit einer hohen Artenvielfalt, und Beteiligung an Forschungs- und Schutzprojekten in Entwicklungsländern. So beteiligt der Zoo DORTMUND sich am Erhaltungszuchtprogramm für den Blauen Baumsteiger, eine der bedrohten tropischen Froscharten.
Den Start für das Programm war ein im Juni 2007 in Chemnitz durchgeführter Amphibienkurs, an dem Vertreter der Zooverbände, der Zoos und der DGHT teilnahmen. Seit dann bildet der Berufsverband der Zootierpfleger (BdZ) regelmäßig Tierpfleger für die Betreuung von Amphibien aus, es wurden von einem DGHT-Mitglied koordinierte Zuchtprogramme für etwa ein Dutzend Arten in Angriff genommen, in Zusammenarbeit mit dem Verband deutschsprachiger Zoopädagogen und der Stiftung Artenschutz wurden Flugblätter und Lehrmittel herausgegeben, und mehrere Zoos bauten neue Amphibienausstellungen oder gestalteten bestehende um. Im Zoo DORTMUND sind mehrere Arten von Pfeilgiftfröschen und die eher unscheinbaren und daher wenig bekannten Schwimmwühlen zu sehen.
Um einen weiteren Teil der Schutzbestrebungen zu finanzieren, sammelten Zoos und Verbände in den Jahren 2008/2009 rund 41'000 €, die von der Stiftung Artenschutz treuhänderisch verwaltet wurden. Damit können nun vier Feldprojekte in den Alpen, in Bolivien, Guyana und Vietnam sowie eine Analyse des regionalen Handels mit Krokodilmolchen in Südostasien tatkräftig unterstützt werden.
Im Rahmen des Jahres der Biodiversität besonders bemerkenswert sind die Anstrengungen von bislang etwa 20 Zoos zu Förderung der lokalen Biodiversität durch Wiederherstellen und Unterhalten von Amphibienlebensräumen und, in besonderen Fällen, die Wiederansiedlung lokal ausgestorbener Arten, wie des Kammmolchs oder des Laubfroschs. Dazu arbeiten die Zoos eng mit lokalen Naturschutzorganisationen und Behörden zusammen.
Weiterführende Informationen:
www.zoodirektoren.de  Amphibienprogramm (Allgemeines, Schutzprojekte, Zuchtprogramme, Lehrmaterialien)
Foto: Blauer Baumsteiger
(15.03.2010, 13:39)
Liz Thieme:   leider lande ich bei dem angegebenen Link auf der Shopseite und nicht bei Hailife selbst. Die HP findet man unter diesem Link: http://www.hai-society.org/

Ich finde gut, dass sich Zoos wie Hellabrunn und Hagenbeck für solche Zwecke einsetzen. Im derzeitigen TierINTERNATIONAL weist Hagenbeck auf das Problem hin, dass man häufig nicht weiß wo Hai drin steckt.
Hier mal eine kleine Liste zusammengestellt auf Grund des Artikels.

Lebersubstanz Squalen & Öle: Lippenstift, Pflegecremes und andere Kosmetika
Knorpel - Chondroitin: Hundefutter
Knorpel & Squalen: Medizin, ua. Impfstoff für Schweinegrippe
Boroso-Leder: Haileder für Luxusartikel
Kalbfisch: geräucherte Scheibe vom Heringshai
Königsaal: Dornhaifilet
Karbonadenfisch: Haiprodukt
Rocksalmon: Katzenhai aus Irland
Schillerlocke: geräucherter Bauchlappen des Dornhais
Seestör und Steinlachs: kann auch von Haien stammen
Speckfisch: Haiprodukt
Surimi: Krebsfleischimitat, kann auch Hai enthalten
Squalen-Kapseln, auch Squalan: Nahrungsergänzungsmittel, Substanz aus Haileber (kann aber auch aus pflanzlichen Ölen gewonnen werden) zu finden in Selbstbräunern, Haarfärbemitteln, Salben und Cremes

zusätzliche Nebenwirkung: Menschen gefährden sich selbst. Haifleisch hat eine hohe Menge an Methylquecksilber eingelagert, welches zu Schäden im zentralen Nervensystem und Organen führen kann. Je älter das Tier umso größer die Menge.
300g Haifleisch, durchschnittlich 0,23mg Methylquecksilber --> 70kg Mensch = mehr als das Doppelte als die vorübergehend tolerierbare wöchentliche Aufnahme von Methylquecksilber
"Schillerlocken --> Killerlocken"

(11.03.2010, 11:30)
Klaus Schueling:   erneuter Aufruf der Tierparkfreunde Hellabrunn

Liebe Europäische Zooförderer,

seit einigen Jahren co-koordinieren wir Tierparkfreunde die Aktivitäten
des Bündnisses HAILIFE. Mehr über HAILIFE unter www.hai-society.de oder
im aktuellen "Tierparkfreund".

Schon auf der letzten Konferenz der Europäischen Zooförderer in Innsbuck
habe wir die Unterstützung der HAILIFE-Kampagne beschlossen. Die
gemeinschaft Deutscher Zooförderer ist sogar Partner des
HALIFE-Bündnisses.

Dieser erste dauerhafte Zusammenschluss von Umwelt- und Zooorganisationen
in einer Kampagne hat es geschafft, den deutschen Großhandelsmarkt
weitgehend haifischfleischfrei zu bekommen - eine wichtige Voraussetzung,
um die Nachfrage zu senken. Leider werden jedes Jahr Millionen von Haien
vor allem für den asiatischen Markt getötet; teilweise werden den Tieren
bei lebendigem Leibe die Flossen von den Körpern abgetrennt (sog.
Finning), um Suppe zu kochen.

In der nächsten Woche beginnt die große Artenschutz-Konferenz CITES. Hier
sollte es endlich gelingen, weitere Haiarten unter Schutz zu stellen.
Unser Vorstandsmitglied Claudia Praxmayer ist für unseren
Kooperationspartner NABU mit der HAILIFE-Koordinatorin Heike Finke in Doha
vor Ort.

Erfreulich ist es, dass fast alle großen Handelskonzerne auf Initiative
von HAILIFE freiwillig - bei einer Kette mussten wir etwas Nachhilfe
leisten.... - auf den Verkauf von Haifleisch verzichtet haben. Umso
ärgerlicher ist es, dass jetzt REWE Schillerlocke (in der Regel
Bauchfleisch des Dornhais) in Dosen der Fa. Rügenfisch zum Verkauf
anbietet. Und das, obwohl der Konzern auf seiner Website behauptet, er
führe nur Produkte, die den Ansprüchen des blauen MSC-Siegels genügen!

MSC-zertifizierten Haifang gibt es auf der ganzen Welt nicht. Und die
bislang gesichteten Filialen führen viele Fischprodukte, die nicht
MSC-zertifiziert sind. REWE unterstützt also nicht nur die Vernichtung der
bedrohten Dornhaie, sonder führt die Verbraucher irre.

Wir haben - wie bei HAILIFE üblich - REWE vorletzte Woche ein Schreiben
geschickt, in dem wir über die Problematik aufgeklärt und dem Konzern
Gelegenheit gegeben haben, diese rechts- und naturschutzwidrige
Verkaufspraxis abzustellen.

Leider hat es REWE im Gegensatz zu seinen Konkurrenten bislang nicht für
nötig gehalten, zu antworten. An anderer Stelle gab REWE die Auskunft,
einzelne Filialen könnten auf eigene Faust Produkte dem REWE-Sortiment
hinzufügen. Da wir die Schillerlockendosen in mehreren Filialen gefunden
haben, eine reine Schutzbehauptung.

Insofern bitten wir Sie jetzt um Mithilfe bei Stufe 2 des HAILIFE-action
alert REWE. Diese Stufe hatte schon bei einer anderen großen Kette zum
gewünschten Erfolg geführt. Wir bitte Sie, Ihre Mitglieder zu motivieren,
REWE-Filialen aufzusuchen und die Geschäftsführer zur Rede zu stellen.
Wenn Ihre Mitglieder das wollen, können sie auch vor den Filialen die
Information zum REWE-Umweltfrevel an die Kunden weitergeben, solange Sie
nicht den Verkauf behindern.

Zu diesem Zwecke stellen wir Ihnen auf Nachfrage zur Verfügung:

-Fotoflyer von Haien, deren Flossen gefinnt wurden, zum Ausdrucken und
Verteilen
-Brief, der an REWE ging, mit allen relevanten Informationen, den Sie
gerne nutzen können
-Hintergrundinformation über die Bedrohung der Haie und die
CITES-Konferenz 2010 zum Ausdruck zur Ansicht
-HALIFE-Plakat mit allen Partnern und kooperierenden Handelsketten
-NABU-factsheet für CITES "Dornhai"

Wir gegen davon aus, dass REWE reagieren wird. Falls nicht, werden wir
übernächste Woche erstmals die dritte Stufe auslösen, d.h. durch breite
Medieninformation zum Boykott der REWE-Filialen aufrufen.

Gerade in der Zeit, in der viele Menschen auf der CITES-Konferenz um den
Schutz der Haie als sehr wichtigem Bewohner des bedrohten Ökosystems Ozean
kämpfen, kann es nicht angehen, dass ein deutscher Handelskonzern - der
auch Filialen in Österreich und der Schweiz hat! - unter Irreführung der
Verbraucher das Haimorden fördert! Nicht einmal REWE kann sich diesen
Imageverlust erlauben...

Wir zählen auf Sie, dass dieser action alert wieder ein erfolgreicher sein
wird. Gerade die regelmäßige Rückmeldung der Zooförderer gib tuns immer
wieder die Chance, einzelne Verstöße sehr schnell abzustellen. Rücken auch
Sie REWE auf den Pelz!

Herzlichen Dank und Grüße

Ihr

Sven Thanheiser
HAILIFE campaign manager
Vorsitzender Tierparkfreunde Hellabrunn

(11.03.2010, 08:32)
Michael Mettler:   Ob sich die Sittiche angesichts vermutlich geringer Gründerzahl nicht langsam mal Gedanken über Inzuchtdepressionen machen sollten...? (Ironie)
(08.03.2010, 09:06)
Klaus Schueling:   Sittiche auf dem Vormarsch

Seit der ersten Brut 1974 im Schlosspark von Neckarhausen nahm die Anzahl der indischen Halsbandsittiche in der Rhein-Neckar-Region mächtig zu. In Worms gab es Anfang der 1970er Jahre ebenfalls eine kleine, aber wachsende Population dieser leuchtend grünen Papageien mit dem roten Schnabel und dem langen blauen Schwanz. Die ersten Tiere sind aus Käfigen entflogen oder auch ausgesetzt worden. Die Männchen haben ein schwarzes Halsband, das sich vom Kinn bis in den Nacken zieht und dort rosa wird.
Die Sittiche brüten eigentlich in Baumhöhlen, bevorzugt in Platanen, aber seit der Jahrtausendwende brüten sie auch in Fassaden, besonders gerne in von Spechten gezimmerten Löchern von Wärmedämmungen. Ob in Heidelberg, Frankenthal oder Weinheim, praktisch überall können die Sittiche an Wärmedämmungen auftauchen. In Heidelberg ist es gelungen, die Fassadenschädlinge in Nistkästen umzusiedeln, so dass es kaum noch Brutpaare in der Fassade und praktisch keine neuen Schäden gibt. Musterbeispiele aus Heidelberg sind die Pflegeheimat St. Hedwig und die Studenten-Wohnheime am Klausenpfad.
Zunächst breiteten sich die Sittiche von den ersten Brutplätzen nur sehr langsam aus, mittlerweile sind sie in allen Siedlungen von Wiesloch im Süden über Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und Frankenthal bis Worms im Norden verbreitet. Die Sittiche versammeln sich abends lautstark an bestimmten Plätzen, um dort zu übernachten. Solche Schlafplätze gibt es in Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und möglicherweise in Worms. Der Schlafplatz in Heidelberg liegt aktuell am Hauptbahnhof, von daher dürften die laut kreischenden Halsbandsittiche hier auch vielen Touristen aufgefallen sein. Der Schlafplatz in Worms ist aber seit vielen Jahren unbekannt. Möglicherweise fliegen alle Sittiche von Worms nach Ludwigshafen.
Insbesondere seit 2005 haben die Sittiche sich von den städtischen Kerngebieten in die Randgebiete ausgebreitet. Den Domgarten zu Speyer haben sie 2008 erreicht und dort in der Nähe gibt es mittlerweile schon einen eigenen Schlafplatz. Auch bestimmte Randlagen des Odenwaldes sind mittlerweile regelmäßig von den kleinen Papageien bewohnt, obwohl gerade die Odenwaldhänge 30 Jahre lang von den Sittichen gemieden wurden. Die Gesamtzahl der Sittiche im Rhein-Neckar-Gebiet hat sich in der Ausbreitungsphase aber trotzdem kaum erhöht und liegt seit 3 Jahren zwischen 2000 und 3000 Tieren. In Heidelberg wurden seit 2006 insgesamt über 200 Sittiche gefangen und mit Spezialringen der Vogelwarte Radolfzell versehen. Wenn Sie also einen beringten Sittich auf ihrem Balkon oder im Garten entdecken, ist es sehr wahrscheinlich, dass er aus Heidelberg-Neuenheim stammt. Die Nummer gibt Auskunft über den genauen Schlupfort und das Schlupfjahr.
Es wird häufig von konservativen Naturschützern behauptet, dass Halsbandsittiche einheimische Arten verdrängen würden. Eine aktuelle Studie hat aber gezeigt, dass insbesondere in den älteren Parkanlagen unserer Region nicht davon ausgegangen werden kann, da es hier glücklicherweise noch genügend alte Baumhöhlen gibt und die Sittiche auch selbst Höhlen anlegen können.

Wenn Sie Hinweise zu den Halsbandsittichen haben, können Sie sich gerne an Michael Braun wenden, der seine Dissertation über die Halsbandsittiche verfasst:

Michael Braun
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie
Abt. Biologie (4. OG)
Im Neuenheimer Feld 364
69120 Heidelberg
Tel: 06221/32 62 108
Email: psittaciden@yahoo.de
Foto: Michael Braun
(08.03.2010, 08:31)
Schüling Buchkurier:   Ein Aufruf der Tierparkfreunde Hellabrunn:

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe europäische Zooförderer,
liebe Tierparkfreunde,

Vor drei Jahren haben die Tierparkfreunde die HAILIFE-Kampagne initiiert und gemeinsam mit dem NABU und den anderen Partnern bislang erreicht, dass in deutschen Theken fast kein Haifischfleisch mehr zu finden ist. 
Nunmehr steigen die Chancen, bei der nächsten CITES-Konferenz weitere Haiarten unter Schutz zu stellen. Auf der europäischen Ebene ist ein Haimanagementplan in Arbeit, der den katastrophalen Raubbau beenden könnten.
Insbesondere das Finning, das Abschneiden der Flossen bei lebendigem Leib, muss dringend konsequenter abgestellt und kontrolliert werden.
Besonders Spanien bleibt stur auf Seiten der rücksichtslosen Haifischerei. Das wollen wir in konzertierter Aktion mit erhöhtem Druck auf Spanien ändern!

Deshalb bitte ich Sie um Unterstützung der von der Shark Alliance, die auf europäischer Ebene agiert, gestarteten Petition.
Informationen und die Gelegenheit zu Ihrer Mithilfe finden Sie unter folgendem link:   

http://www.europeansharkweek.de/petition09/default.asp?page=sign&lang=3

Bitte verbreiten Sie diese Aktion unter Ihrer Familie, Freunden und
Bekannten.

Vielen Dank!

Sven Thanheiser
Vorsitzender Tierparkfreunde Hellabrunn
HAILIFE campaign

(21.10.2009, 14:22)
Klaus Schüling:   13. Tagung des Fonds für bedrohte Papageien im Vogelpark Walsrode

Am Samstag, den 26. September 2009, findet im Vogelpark Walsrode die 13.
Tagung des "Fonds für bedrohte Papageien", einer Arbeitsgruppe der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP), über Papageienschutzprojekte und Erhaltungszuchtprogramme statt.

Die Tagungsgebühr beträgt bei Vorabreservierung pro Person:

30 EUR für Nicht-ZGAP-Mitglieder,
25 EUR für ZGAP-Mitglieder,
20 EUR für Schüler und Studenten (Nicht-ZGAP-Mitglieder),
15 EUR für Schüler und Studenten (ZGAP-Mitglieder).
Die Tagungsgebühr vor Ort beträgt 40 EUR (für Schüler und Studenten 30 EUR).

Neben Fondssprecher René Wüst, der über die aktuellen Projekte des Fonds für bedrohte Papageien und das 20-jähriges Jubiläum des Arbeitskreises berichten wird, sind folgende Referenten eingeladen: Morten Johanssen, Sorø, Dänemark (Haltung und Zucht von Langflügelpapageien), Dr. Ralf Strewe, Santa Marta, Kolumbien (Aktuelles über das Schutzprojekt des Kleinen Soldatenaras in Kolumbien), Detlev Franz, Wackernheim (Auf den Spuren des Karolinasittichs), Nicole Ludwig, Köln (Spix-Aras - Training mit einer der bedrohtesten Papageienarten der Welt), Johann Janßen, Leezdorf, und Bernd H. Gerischer, Freiberg/Sachsen (Maidloris in der Südsee), Simon Bruslund Jensen, Vogelpark Walsrode (Handaufzucht von seltenen brasilianischen Papageienarten) und Klaus Sasse, Bochum (Ein Besuch beim Orangehaubenkakadu-Projekt auf Sumba, Indonesien). Karl-Heinz Lambert aus Schafflund wird darüber hinaus in zwei Diavorträgen seine letzten Reisen nach Südamerika und in die Karibik präsentieren.

Vorabreservierungen zur Tagung müssen schriftlich erfolgen und können nur unter Vorausleistung der Tagungsgebühr berücksichtigt werden. - Die Anmeldung zur Tagung ist erneut online möglich. Das Online-Anmeldeformular und ein Anmeldeformular zum Ausdrucken finden Sie auf der Homepage des Fonds für bedrohte Papageien www.papageienfonds.de.
Anmeldungen per Brief, E-Mail oder Fax nimmt

Andreas Bigge, Gellenhof
Gellendyck 5
47638 Straelen
Fax 02834-425041
E-Mail: fondstagung@zgap.de

entgegen (Info-Tel.: 0157-74406854).
 
Die entsprechende Tagungsgebühr überweisen Sie bitte auf folgendes Konto:

Dr. Marcellus Bürkle, Fonds für bedrohte Papageien, Konto 199800 bei der Volksbank Achern (BLZ 662 913 00), Stichwort: "Papageientagung".
IBAN: DE17 6629 1300 0000 1998 00
BIC: GENDODE61ACH

Kontaktadresse Fonds:
René Wüst (Sprecher)
Faberstr. 4
70188 Stuttgart
E-Mail: papageienfonds@zgap.de.

Weitere Informationen zur Tagung und zum Tagungsort erhalten Sie auf der
Seite: www.papageienfonds.de

(09.07.2009, 15:14)
Liz Thieme:   Die Folgen der Überfischung werden gerade in den Gewässern um Japan sichtbar.
Bisher hatten Fische die Quallenanzahl im Griff, sie fraßen junge Quallen und deren Nahrung: Zooplankton.
Inzwischen werden die wenigen Fische ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht, so dass die Quallen sich weiter ausbreiten und auch in ihrem Wachstum nicht eingeschränkt werden.
Auf einem Tauchgang fanden die Taucher nun eine Nomura-Qualle (Nemopilema nomurai (Syn.: Stomolophus nomurai)) mit einem Durchmesser von 1,5m.
Bekannt ist, dass die Tiere einen Durchmesser von 2m erlangen können und ihre Tentakeln bis zu 5m lang werden. In diesem Jahr sind schon zu Hunderten gesichtet worden, wo man früher nur vereinzelt welche sah.
Biologen schätzen die Zahl auf 20 Milliarden Stück, deren Anzahl exponentiell steigt, wenn weiter so verfahren wird wie bisher.
Denn der unbeliebte Beifang wird von den Fischern getötet und ins Meer zurückgeworfen. Da die weiblichen Quallen aber bis zu Millionen Eiern in sich trägt, die sich dann nach der Befruchtung zu Polypen entwickeln, wird die Vermehrung nicht gestoppt.

(11.06.2009, 14:00)
Klaus Schüling:   Ein aktueller Aufruf des NABU:

Liebe Naturfreunde,

am 19. Juni steht im Bundestag die Entscheidung über das
Bundesnaturschutzgesetz an. Durch zahlreiche Änderungsvorschläge soll das
Gesetz stark verwässert werden. Deshalb helfen Sie uns bitte, dass
Bundesnaturschutzgesetz zu erhalten!

Bitte schreiben Sie eine E-Mail an die Bundeskanzlerin, Frau Merkel, (hier
finden Sie unseren Textentwurf:
http://www.nabu.de/themen/naturschutz/naturschutzrecht/news/11130.html)
und leiten Sie diese E-Mail an möglichst viele Naturfreunde und
Gleichgesinnte weiter, damit wir gemeinsam das Bundesnaturschutzgesetz
retten und dem sich abzeichnenden Wettlauf der Bundesländer um die
niedrigsten Qualitätsstandards im Natur- und Umweltschutz verhindern.

Herzlichen Dank für die Unterstützung. Sollten Sie diese E-Mail mehrfach
bekommen, dann sehen Sie es uns bitte nach, aber wir versuchen, den Protest
möglichst vieler Menschen zu mobilisieren.

Viele Grüße aus Berlin

Ralf Schulte
NABU-Bundesgeschäftsstelle
Leiter Präsidentenbüro
Hausanschrift: Charitéstr. 3, Berlin-Mitte
Postanschrift: 10108 Berlin
Tel. ++ 49 (0) 30 284 984 1131
Fax. ++ 49 (0) 30 284 984 3131
eMail: Ralf.Schulte@NABU.de
www.NABU.de
(10.06.2009, 08:04)
Liz Thieme:   hier ist ein wunderschöner aber auch mahnender Film über die Schönheit der Erde und wie er von den Menschen zerstört wird

http://www.youtube.com/homeprojectde

Ein Film vom bekannten Naturfilmer Yann Arthus-Bertrand.
ebenfalls läuft er in den Kinos (scheinbar kostenlos), denn die Kosten sind vin Arthus-Bertrand gedeckt. Er möchte mit diesem Film Aufmerksamkeit wecken.
Es ist ein beeindruckender Film, und im Kino wahrscheinlich noch mehr.
(05.06.2009, 19:37)
Onca:   Eine der sechs Berggorilla-Gruppen (insg 81 Tiere)des Virunga-Nationalparks hat Nachwuchs. Für die Mutter (18) ist es das dritte Jungtier. Diese Gruppe umfasst 34 Tiere.
Also doch noch positive Nachrichten, nach meinem letzten Bericht.
(20.05.2009, 18:45)
Allwetterzoo Münster:   Freude im Allwetterzoo über Nachwuchs bei den bedrohtesten Affen der Welt!

Auch wenn von ihrer Art kein Tier in Münster lebt, ist die Freude über fünffachen Nachwuchs bei den hoch bedrohten Goldkopflanguren im Allwetterzoo groß! Immerhin ging die Initiative zur Rettung dieser seltenen Affen vor neun Jahren von Münster aus. Seitdem setzt sich der Zoo gemeinsam mit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) und der Stiftung Artenschutz für den Schutz der Goldkopflanguren ein. Deren begrenzter Lebensraum ist die Insel Cat Ba in Nordvietnam.

Seit Juli vergangenen Jahres kamen fünf Goldkopflanguren auf die Welt. Zwei im August 2008 geborene sind inzwischen zu kräftigen Jungtieren herangewachsen, dazu kommt ein in der Weihnachtszeit geborenes Affenkind. Und beim jüngsten „Feldtrip“ sichtete Projektleiterin Daniela Schrudde zwei weitere orangefarbene Babys dieser seltenen Affen - das macht fünffachen Nachwuchs in einem knappen Jahr!

Die nach Einschätzung der Weltnaturschutzunion IUCN zu den bedrohtesten Primatenarten der Welt zählenden Goldkopf- oder Cat-Ba-Languren sind somit weiterhin auf dem Wege der Bestandserholung. Zurzeit leben maximal 70 Tiere auf der Insel Cat Ba in der Halong Bucht, ihrem einzigen Vorkommensgebiet. In den vergangenen Jahrzehnten war die Population dramatisch zurückgegangen: Vor rund 50 Jahren gab es schätzungsweise noch 2.400 bis 2.700 dieser Languren. Anfang 2000 wurden etwa 80 geschätzt, und zu Beginn des Schutzprojektes lebten nur noch 53 Tiere! Die Maßnahmen der vergangenen Jahre zahlen sich nun aus, müssen aber auch weiterhin aufrechterhalten werden, um die Art vor der Ausrottung zu bewahren und ihren Lebensraum zu erhalten.
(19.05.2009, 09:41)
Ralf Sommerlad:   Pressemitteilung der IUCN/SSC Crocodile Specialist Group


Erstmalig: Palmöl-Produzent initiiert Artenschutzprojekt !

Bei Arten- und Naturschützern ist die Palmöl – Industrie nicht gut gelitten.
Das hat gute Gründe, denn besonders in Indonesien und Malaysia sind grosse Flächen ökologisch wertvoller Regenwälder und torfiger Sekundärwälder dem weltweiten Durst nach „Bio-Diesel“ und dem hohen Bedarf der Nahrungsmittelindustrie, aber auch anderer Industrien nach Palmöl, zum Opfer gefallen. Für Malaysia und Indonesien aber stellt dieser ölproduzierende Industriezweig unverzichtbare Einnahmequellen dar. Die Interessenkollision zwischen ökonomischen Zwängen und ökologischer Bedeutung der natürlichen Waldflächen
( auch für das Weltklima !) haben die beiden Drittweltländer bislang nicht lösen können. Das sie sich dabei in schlechter Gesellschaft mit den meisten Industrienationen befinden, sei nur beiläufig erwähnt.

Um so Wichtiger, wenn die Ölpalmproduzenten selbst mithelfen, die Biodiversität in Indonesien zu erhalten und zu schützen! Vor einigen Jahren entdeckten Wildbiologen in einem ausgedehnten Feuchtgebiet, dem Lake Mesangat in Ost-Kalimantan, eine bedeutende Population des Siam-Krokodils, einer ansonsten in seinem Verbreitungsgebiet kritisch bedrohten Krokodilart. Das gesamte Habitat hatte die indonesische Regierung bereits einem britischen Palmölprozenten zur Nutzung für 30 Jahre überlassen.Weltweit sind die Wildbestände der Siam-Krokodile noch bedrohter, als etwa diejenigen der Tiger und der Orang-Utans ! Die Artenschützer der Crocodile Specialist Group, die der Artenschutzkommission der Weltnaturschutzunion IUCN angehört, fanden im gleichen Habitat noch den Sunda-Gavial, eine weitere durch Lebensraumzerstörung sehr selten gwordene Krokodilart, mehrere bedrohte Schildkrötenarten, die seltenen Nasenaffen und den Indischen Marabu, einen vom Aussterben bedrohten Storchenvogel und wandten sich deshalb in einem ungewöhnlichen Schritt direkt an den Palmölproduzenten REA Kaltim.
Wider Erwarten zeigte sich das Unternehmen dem Anliegen der Artenschützer gegenüber aufgeschlossen, gründete ein eigenes „Conservation Department“ und stellte Biologen und Artenschützer ein, darunter den renommierten Wissenschaftler und Artenschutzexperten Robert B.Stuebing, der seit mehr als 30 Jahren in Indonesien forscht und arbeitet.
Mehr noch: Im Anschluss an eine Forschungsexpedition durch CSG-Experten erklärte sich REA Kaltim bereit, das 8.000 Hektar umfassende Gebiet am Lake Mesangat dauerhaft und nachhaltig zu schützen -und damit auch die traditionelle Lebensweise der ortsansässigen Dayak-Bevölkerung .
REA Kaltim ging damit einen mutigen Schritt in die richtige Richtung und es bleibt zu hoffen, dass weitere Unternehmen der Palmölindustrie diesem Weg folgen.


(18.05.2009, 09:53)
Onca:   Bei Anruf Mord - wir töten Berggorillas

>Wenn man von der grausigen Tatsache erfährt, dass an unseren lieb gewordenen Handys Blut klebt. Jedenfalls wenn sie aus Coltan-Erz aus dem Kongo hergestellt wurden. Erst dieses eigentlich nur in Fachkreisen bekannte Eisenerz ermöglicht es, immer kleinere, leistungsfähigere und zuverlässigere Mobiltelefone, Laptops und Spielekonsolen zu bauen. Es steckt auch in Hörgeräten und Herzschrittmachern, in Airbags, ABS und Navigationsgeraten, chirurgischen Instrumenten und Digitalkameras. Überall in der Mikroelektronik wird es für die Produktion von kleinsten Kondensatoren mit hoher elektrischen Kapazität verwendet. [...] Bis zu 80 Preozent der weltweiten Coltan-Vorkommen, so wird geschätzt, liegen in der Demokratischen Republik Kongo, dem früheren Zaire (nicht zu verwechseln mit der kleineren Republik Kongo, dem ehemaligen Französisch-Kongo). Das Land könnte das reichste Afrikas sein, denn neben Coltan gibt es dort auch bedeutende Vorkommen an Diamanten, Erdöl, Uran, Kobalt, Kupfer und Edelhölzern. Doch tatsächlich ist die DR Kongo eines der ärmsten und gefährlichsten Länder der Welt. Die Bevölkerung wird ausgebeutet, die Profite bleiben einer kleinen Elite vorbehalten. Seit mehr als zehn Jahren herrscht im Kongo Bürgerkrieg. Mit vier bis fünf Millionen Toten hält die Region den traurigen Rekord des blutigsten Konfliktes seit dem Zweiten Weltkrieg. [...]
Mitten in den Krieg platzte die immens gesteigerte Nachfrage der Industrienationen nach Coltan, für das immer neue Einsatzgebiete entdeckt wurden. Seinen Höhepunkt erreichte der Boom im Jahr 2000, als Coltan teurer als Silber war. [...] Mangels staatlicher Überwachung entwickelte sich der Bergbau völlig unkontrolliert. Milizen rissen die Kontrolle an sich, nahmen den Arbeitern das Coltan weit unter Wert ab, stahlen es oder setzten Zwangsarbeiter (etwa Kriegsgefangene) ein - und tun es noch heute. Das bedeutet: Jeder Cent, den die Kriegsparteien durch den Verkauf von Rohstoffen verdienen, fließt in Waffenkäufe, verlängert und verschärft den Krieg. [...]
Vor allem aber beklagt Forestier [französischer Fernsehjournalist Patrick F.], dass sich viele Handy-Produzenten nicht um die Herkunft des Metalls scheren. Gekauft werde von dibiosen Händlern, vor allem in Belgien.
Die Wege des Kongo-Coltans auf die Rohstoffbörsen der Industrienationen führen über mafiaähnliche Strukturen und sind so verschlungen, dass auch der gutwilligsten Produzent am Ende die Herkunft des Minerals nicht mehr hundertprozentig nachvollziehen kann. Niemand vermag zu sagen, wie viel Coltan im Kongo tatsächlich gefördert wird - offiziell taucht auf dem Weltmarkt so gut wie nichts davon auf. Gleichzeitig hat sich aber die Menge des aus Ruanda exportierten Coltans in den letzten Jahren vervielfacht. Ruanda unterhält so gut wie keine eigene Coltan-Minen, operiert aber seit Jahren militärisch im Kongo. [...]
Und dass Dutzende westlicher Firmen von der Plünderung profitieren - davon 21 Unternehmen aus Belgien, zwölf aus Großbritannien, acht aus den USA und fünf aus Deutschland [2001]. Der gegenwärtige Stand ist leider nicht erfasst. [...]
Und als seien Krieg und Kinderarbeit nicht schon verheerend genug, schränkt der Coltan-Abbau mit seinem unkontrollierten Flächenfraß auch noch den Lebensraum der vom Aussterben bedrohten Berggorillas immer weiter ein. Von den ungefähr 700 Exemplaren weltweit leben allein etwa 200 im Virunga-Nationalpark des Kongo - Unesco-Weltkulturerbe seit 20 Jahren. Vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges waren sie eine Touristenattraktion, seitdem ist es ein Wunder, dass es den Nationalpark überhaupt noch gibt: Von der Regierung wird er finanziell kaum unterstützt, was ihn zum leichten Opfer für Korruption und Ausbeutung macht. [...]
Landstriche werden zerstört, um an Gold, Coltan und andere Bodenschätze zu gelangen, Urwald wird gerodet, um Holzkohle zu brennen.<
P.M. Juni 2009

Finde es erschreckend, wenn man sich das mal so direkt vor die Augen hält, dass man mit (fast) jedem Handy oder Digitalkamera etc Kauf die Zerstörung des Kongos und damit Bürgerkrieg und (in)direkt auch die Tode der Gorillas unterstützt.
Mit jedem Foto von einem Gorilla zerstören wir die Lebensgrundlage anderer...
Hoffe die Vereinten Nationen schaffen es, das geplante Zertifizierungsprogramm und Erz-Herkunfts-Analysen-Methoden erfolgreich zu entwickeln und durchzusetzen. Damit keines der Unternehmen seinen Kopf aus der Schlinge ziehen kann, mit der Ausrede von nichts zu wissen.
(16.05.2009, 21:43)
Klaus Schüling:   spiegel online


Can the World's Most Endangered Cat Still Be Saved?

By Samiha Shafy

Without help, the Iberian lynx could become the first cat species to go extinct since the saber-toothed tiger. A breeding program in Spain has begun a race against time.

Boj is sitting on a cork panel, calmly consuming the rabbit that was put out for her. The female lynx licks her whiskers enthusiastically.

Everything is going according to plan. Next door, in a blue-and-white building surrounded by pine trees, scientists and keepers, using cameras, monitor every movement and every lick of the chops in the enclosure. The critical moment is approaching when Boj, sleepy after eating her meal, will lie down on the cork panel for a little snooze. The animal will have to remain there for at least 30 minutes so that the insects hidden in the cork can do their work.

The researchers are using the parasites to obtain samples of the lynx's blood. This is the only way to tell whether Boj is pregnant. They know that she has copulated with various males, because it was caught on film. But anaesthetizing the animal and removing blood with a syringe would put Boj under too much stress -- hence the trick with the blood-sucking insects.

Boj isn't the only lynx under observation. Around the clock, volunteers sit in front of the surveillance monitors at the El Acebuche breeding station in southern Spain's Coto de Doñana National Park. They keep records on 56 Iberian lynxes -- animals which copulate only rarely, occasionally fight and spend the lion's share of their time eating or sleeping. Which makes Boj's upcoming nap all the more tantalizing. The species, after all, is close to extinction -- and the only way for it to survive is for the animals in Coto de Doñana to reproduce.

Shy Predators

The International Union for Conservation of Nature (IUCN) has declared the Iberian lynx, sometimes referred to as the Pardel lynx, as the world's most endangered feline species. Its eyes are amber or green, and it has bushy whiskers and decorative dark tufts of hair on its ears. Only about half the size of the Eurasian lynx, it is still twice as large as the domestic cat. Its favorite meal is the wild rabbit, and it shows little interest in other types of food.

The range of the Iberian lynx.
At the beginning of the last century, thousands of these shy predators roamed the Iberian Peninsula. Today, the last 200 specimens are fighting for survival in two fragmented regions of Andalucia. In recent decades, epidemics have decimated the rabbit population. In addition, humans have progressively sliced up and destroyed their habitat.

The Doñana reserve on the Costa de la Luz in southwestern Spain, a vast coastal marshland with swamps, shifting sand dunes, pine and cork oak forests, where the Guadalquivir River flows into the Atlantic, is one of the last refuges for the Iberian lynx. But even this nature paradise is dissected by highways only halfheartedly protected with fences. Furthermore, it is being encroached upon by adjacent tourist developments. But agriculture poses the biggest problem. In the last few decades, protected forests have repeatedly been cleared and the land transformed into strawberry plantations.

The last time a feline species became extinct on the planet was 10,000 years ago, when the saber-toothed tiger died out. When the IUCN experts sounded the alarm in 2002 and warned that the Iberian lynx could be next, Spain embarked on a large-scale program to save the species. In addition to El Acebuche, there is a second breeding station in Andalucia, and others are planned. The European Union plans to spend several million euros in the coming years to re-establish lynx habitats.

'Don't You Think She Looks Fat?'

Boj gets up, sniffs the air and takes a few hesitant steps. Then she lies down and stretches out on the floor next to the cork panel. Astrid Vargas groans loudly: "She has to be pregnant! Don't you think she looks fat?"

Vargas, 44, the director of the breeding station, is a petite, energetic woman of Spanish and Puerto Rican heritage. She knows the life story and character of each individual lynx in her care. "Boj was eight months old and very thin when she was captured in the northeastern section of the national park," says Vargas. "They thought she was a male at first, hence the odd name."

Boj is the Spanish word for boxwood tree. The other female lynxes have melodious names like Artemisa, Brisa or Córdoba. Vargas looks at the monitor. Boj is still lying on the ground, half-comatose. "I like her a lot. She has personality."

Vargas, a trained veterinarian, has a soft spot for complicated cases. She has been fighting for the endangered big cat for more than five years. "We play a role-model function for developing countries," she says. "If we cannot manage to save an endangered species here, we can hardly expect it to be done elsewhere."

The first three lynxes were born in captivity in El Acebuch in 2005, and two of them survived. Three years later, the station already boasted 14 young animals. Prior to that, the staff had had practically no experience with breeding, and all early attempts had failed. Vargas used her international contacts to find the best specialists. They include biologist Katarina Jewgenow of the Leibniz Institute for Zoo and Wildlife Research in Berlin, an expert on feline reproductive biology.

Enough Space in Nature

Jewgenow and her colleague, Beate Braun, are now waiting anxiously for the blood. The two scientists came to Spain to conduct a pregnancy analysis among the adult females. In the process, the Germans will help the Spanish take safety precautions during the upcoming births.

The staff is currently on high alert, because some lynx mothers kill or reject their young immediately after birth. Last spring, Boj bit one of her three kittens to death, and then rejected the second one on the same day and the third one after nine days. If scientists and conservationists hope to save the Iberian lynx, they will have to act quickly.

One good sign is that space is getting tight in the cats' enclosures. The first animals will be released into the wild next year, but only "if the habitat is ready by then," Vargas warns. All complications aside, breeding lynxes in captivity is still much easier than providing them with enough space out in nature.

But the experts are optimistic that the last, critical phase in their bid to save the Iberian lynx will succeed. "Spain has given the EU its commitment to develop protected areas in the future that will be suitable for lynxes and rabbits," says Urs Breitenmoser, director of the IUCN's Cat Specialist Group. "I have high hopes for the implementation of these plans."

At least 10 female lynxes in the two breeding stations will give birth in the coming weeks and months. Perhaps Boj will be one of them. Her pregnancy test came back positive.

http://www.spiegel.de/international/europe/0,1518,617077,00.html

(03.04.2009, 11:17)
Ralf Sommerlad:   Gratulation - das Resultat erstklassiger Arbeit!
(15.12.2008, 09:51)
Schüling Buchkurier:   Neue Hoffnung für Kambodschas Vogelwelt – seltener Marabu in deutschem Zuchtzentrum geschlüpft


Seit 2004 arbeitet das Angkor Centre for Conservation of Biodiversity (ACCB) als erstes Naturschutzzentrum Kambodschas unermüdlich daran, die bedrohte heimische Tierwelt zu schützen. Das ACCB, vom Allwetterzoo Münster gegründet und überwiegend durch den deutschen Unternehmer Dr. Stephan Goetz finanziert, nimmt beschlagnahmte Tiere auf und züchtet ausgewählte bedrohte Arten mit dem Ziel, sie wieder in ihrem natürlichen Lebensraum auszuwildern. Neben Gibbons, Languren und verschiedenen Schlangen- und Schildkrötenarten liegt der Schwerpunkt auf hochbedrohten Großvögeln. Nun schlüpften im ACCB erstmals zwei Sunda-Marabus (Leptoptilos javanicus) – ein Zuchterfolg, der bislang nur in den Zoos von New York und Cottbus sowie zwei asiatischen Einrichtungen gelang.

Die Bemühungen des Zentrums wurden jetzt zusätzlich belohnt mit der Anerkennung des ACCB als „einer der interessantesten Orte in der von einheimischen und internationalen Touristen besuchten Provinz Siem Reap“. Das Magazin „Touchstone“ der Organisation „Heritage Watch“ wählte das ACCB auf den vierten Platz der zehn besten Sehenswürdigkeiten. Heritage Watch ist eine Organisation, die sich für einen nachhaltigen Tourismus von Kulturerbe einsetzt. Der Platz unmittelbar hinter den Tempel-Attraktionen von Angkor ist eine außerordentliche Auszeichnung für das ACCB, das sich mit seinem Bildungsprogramm intensiv für den nachhaltigen Naturschutz in Kambodscha einsetzt.

(12.12.2008, 11:32)
WolfDrei:   na ja, habe einige Buchstaben unterschlagen.
(02.12.2008, 18:01)
WolfDrei:   Vietnam: Nach dem Vorbild des Monkey Rescue Cetre von Cuc Phuong (Leitung Herr Nadler) zum Auffang geschmuggelter gefährdeter Affen ist von der Monkey World, Dorset, ein Dao Tien Endangered Primate Species Centre in der Nähe des Cat Tien Nationalparks (da , wo die letzten Festlandjavanashörnr leben) gegründet worden. Ziel: Aufang geschmuggelter Gibbons, Schwazschenkelkleideraffen, Silberlanguren etc. für Freilassung im genannten Park.
(02.12.2008, 17:59)
Michael Mettler:   Der Zoo Hannover und der Tiergarten Schönbrunn unterstützen ein Freiland-Forschungsprojekt über Eisbärenwanderung:
http://www.zoo-hannover.de/zoo-hannover/de/zoo_v3/unternehmen_zoo/aktuelles/aktuellesdetails/AktuellesDetails_19568.html
(19.07.2008, 10:16)
Ralf Sommerlad:   Ja, in Prag - 5 subadulte Tiere aus Madras.
Die Lage ist schlimmer, als jemals erwartet. Die Politik in Indien hat das zwar zur Kenntnis genommen, aber versagt ( sowas kennt man aus Deutschland ja auch). Hier zählen bloss Tiger und Elefanten, die natürlich eine an andere "Aussenwirkung" haben...
(13.07.2008, 04:06)
Shensi-Takin:   @Ralf Sommerlad: Habe ueber die aktuelle missliche Sitaution schon vorher dank diverser Quellen erfahren und dies weitergegeben, Vielen Dank dennoch fuer den interessanten Link (Haltung im Prager Zoo?).
(12.07.2008, 17:28)
Ralf Sommerlad:   Eine Webseite zur Rettung der letzten 200 Ganges-Gaviale, die sich noch in Freiheit befinden: www.gharials.org
Ich würde mich sehr freuen, wenn sich auch Forenteilnehmer an der Initiative beteiligen würden, die Situation ist in der Tat dramatisch!
Fragen zum Thema Gavialschutz in Indien und Nepal bitte an meine email-Adresse
director.mcbt@gmail.com
Weitere Infos unter www.madrascrocodilebank.org
Danke für Ihre Unterstützung !
(12.07.2008, 10:47)
Klaus Schüling:   "Rettet den Drill e.V." spendet 2.500€ an "Pandrillus" in Nigeria

Der Verein "Rettet den Drill e.V." (Sitz in Nordhorn) ist im Januar 2004 aus einer langjährigen, privaten Initiative des Tierpflegers Roland Wolf entstanden.
Ziel des Vereins ist es, sich für die Belange des Drills auf unterschiedlichen Ebenen einzusetzen. Denn leider ist diese stark bedrohte, afrikanische Affenart nur wenigen Menschen bekannt. Ihr Bestand wird auf nur noch rund 3.000 Exemplare in freier Wildbahn geschätzt.

Anfang Mai erhielt der Verein "Rettet den Drill e.V." einen ganz akuten Hilferuf aus Nigeria. Das dortige Drill Rehabilitations- und Zuchtzentrum "Pandrillus" bat um Gelder für die Unterhaltskosten ihrer Tierärztin Ainare Idoyaga.
Ainare hatte bereits 2007 ein Jahr lang freiwillig ohne Bezahlung für das Projekt gearbeitet. Mittlerweile waren aber ihre Sparrücklagen aufgebraucht, denn Unkosten im Heimatland Spanien (Versicherungen, Rente,...) mußte sie natürlich weiterhin bezahlen. Da die Tierärztin jedoch unbedingt gebraucht wird, bat uns "Pandrillus" um Hilfe. Ainares Mitarbeit ist unerläßlich für die tiermedizinische Versorgung von z.B. beschlagnahmten oder erkrankten Auffangtieren. Außerdem laufen gerade die Untersuchungen der ersten Gruppe von Drills auf Hochtouren, die möglichst noch 2008, spätestens 2009 wieder in die freie Wildbahn entlassen werden sollen. Dabei handelt es sich um das erste Wiederansiedelungsprojekt von Drills in ihrem natürlichen Lebensraum (in den Afi Mountains, Nigeria).

Der Verein "Rettet den Drill" hat am 25.05.2008 symbolisch einen Scheck über 2.500€ an "Pandrillus" übergeben. Bei Der Übergabe anwesend war neben Dr. Heike Weber (Kassenwartin) auch Roland Wolf, der Initiator des Drillvereins. Er hatte zusammen mit seinen Drehorgelfreunden während des 1. Grafschafter Gartenfestes Spendengelder für "Pandrillus" gesammelt.
Wir werden mit dieser Großspende die Arbeit von Ainare Idoyaga in Nigeria für fast ein halbes Jahr finanzieren können. Verbunden ist diese Geldübergabe natürlich mit der Bitte an alle Interessierten, unseren Verein "Rettet den Drill e.V." und damit auch "Pandrillus" zukünftig zu unterstützen. Durch weitere Spenden wäre vielleicht auch ein langfristiger Einsatz Ainares in Nigeria finanzierbar.
Nähere Informationen finden Sie im Internet unter www.rettet-de-drill.de .
Gerne geben wir Ihnen aber auch persönlich Auskunft (Email: rettet-den-drill@web.de oder per Post: Rettet den Drill e.V., Heseper Weg 140, 48531 Nordhorn).
Spendenkonto: "Rettet den Drill e.V.", Kreissparkasse Grafschaft Bentheim, Kontonr.: 140 759 56, BLZ: 267 500 01.

(08.07.2008, 10:53)
Sacha:   Das Tier sieht aus wie eine Mischung von jungem Tokee und Leopardgecko.
Der nächste Verwandte ist wohl der Malayische Katzengecko, oder?
(21.05.2008, 17:06)
Klaus Schüling:   Seltener endemischer Tigergecko
vor der Küste Vietnams entdeckt

Passend zur derzeit in Bonn stattfindenden internationalen Konferenz über die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist eine neue, sehr prachtvoll gefärbte Wirbeltierart entdeckt worden.
Es handelt sich um einen Tigergecko, der nur auf der Nordvietnam vorgelagerten Insel Cat Ba vorkommt. Cat Ba – gleichzeitig Nationalpark und Biosphärenreservat – ist nicht nur weltweit durch seine steil aus dem südchinesischen Meer herausragenden Karstfelsen bekannt, sondern auch durch eine nur dort auf der Welt lebende, stark bedrohte Affenart – der Cat Ba Langur.

Nun wurde im Rahmen einer von der Zoologischen Gesellschaft für Arten und Populationsschutz e. V. (ZGAP) initiierten Expedition eines internationalen Wissenschaftlerteams auf Cat Ba ein weiteres endemisches, also weltweit nur dort vorkommendes Wirbeltier entdeckt:
Der attraktive Tigergecko wurde von der Projektmanagerin des „Cat Ba Langur Conservation Projects“, Dr. Roswitha Stenke, gemeinsam mit den Wissenschaftlern Nguyen Quang Truong vom Institut für Ökologie und Biologische Ressourcen, Hanoi, und Dr. Thomas Ziegler vom Zoologischen Garten Köln entdeckt.

Um sich nun noch besser für den langfristigen Erhalt dieser attraktiven und vermutlich nur in einer geringen Individuenzahl vorkommenden Art einsetzen zu können und um den Schutz des Biosphärenreservates noch zu verbessern, benannten die Wissenschaftler die Art in der am 19. Mai erschienen Ausgabe 1771 der internationalen Zeitschrift ZOOTAXA nach dem Nationalpark: und zwar als Cat Ba Tigergecko (wissenschaftlich: Goniurosaurus catbaensis).

Nach dem Motto „Man kann nur schützen, was man kennt“ ist es wichtig, zuerst die Artenvielfalt zu erfassen, um dann die Ökologie erforschen und sie langfristig schützen zu können. So wird auch die Lebensweise des Cat Ba Tigergecko künftig weiter erforscht werden, um ihn vor Ort dauerhaft erhalten zu können.
Wie wenig die Fauna Vietnams erst bekannt ist, veranschaulichen auch jüngste Forschungen im Phong Nha – Ke Bang Nationalpark, in dem sich der Kölner Zoo bereits seit einem Jahrzehnt im Rahmen eines Naturschutzprojektes für die Erforschung und Erhaltung der lokalen Biodiversität engagiert. Dort entdeckte das Forscherteam rund um den Zoologen Dr. Thomas Ziegler in den letzten zehn Jahren alleine elf neue Arten an Reptilien auf einer Fläche von nur etwa 80.000 ha!

Doch auch die Zahlen für ganz Vietnam sprechen für sich: So wurden dort im letzten Jahrzehnt durch internationale Forscherteams alleine 40 neue Amphibienarten beschrieben. Wer im „Jahr des Frosches 2008“ mehr darüber erfahren will, der kann dies im aktuellen Magazin des Weltzooverbands (WAZA) – eine Spezialausgabe zum Thema Artenvielfalt in Vietnam – nachlesen (siehe auch www.waza.org). Dort werden verschiedene von WAZA-Mitgliedszoos durchgeführte Projekte vorgestellt. Der Weltzooverband wird mit dem Thema „Vietnams Artenvielfalt“ u. a. auch auf der derzeit stattfindenden Biodiversitätskonferenz in Bonn vertreten sein.

(21.05.2008, 16:53)
Klaus Schüling:   YAQU PACHA in Bonn
bei „Expo der Vielfalt“ zu Gast

Über 180 Aussteller auf der internationalen Leistungsschau des Naturschutzes zur UN-Konferenz – Klima und Artenschutz im Blick

Bonn/YAQU PACHA e.V.. Das Jahr 2008 steht im Zeichen der biologischen Vielfalt – dazu trägt auch die Naturschutzorganisation YAQU PACHA bei. Sie ist einer von über 180 Ausstellern aus fünf Kontinenten, die sich auf der „Expo der Vielfalt“ vom 27. bis 30. Mai auf dem Robert-Schuman-Platz in Bonn präsentieren. Eingeladen dazu hatte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), um die große Bedeutung der Artenvielfalt für Natur, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur parallel zur Naturschutzkonferenz der Vereinten Nationen stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Deutschland ist vom 12. bis 30. Mai Gastgeber der neunten Internationalen Vertragsstaatenkonferenz zur Konvention über die biologische Vielfalt, zu der 5.000 Delegierte aus 190 Staaten erwartet werden.
Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister, Direktor des UN-Umweltprogramms und Träger des Deutschen Umweltpreises der DBU, warnte bereits 2005 davor, dass die Artenvielfalt auf der Erde so schnell schwinde wie nie zuvor. So seien beispielsweise seit Beginn des industriellen Fischfangs rund 90 Prozent des weltweiten Fischbestands verschwunden. DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde: “Die Situation ist dramatisch: 20 Prozent aller Arten sind weltweit bereits ausgestorben und zehn bis 30 Prozent aller Säugetier-, Vogel- und Amphibienarten vom Aussterben bedroht.“ Deshalb wolle die DBU dabei helfen, die Menschen weltweit auf den Rückgang der Artenvielfalt aufmerksam zu machen.
YAQU PACHA, der Weltzooverband WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) und der Tiergarten Nürnberg präsentieren in Kooperation mit weiteren Partnern in Bonn die Ausstellung zur Kampagne DEADLINE - das meer will leben.
Der Mensch war, ist und wird auch in Zukunft vom Meer abhängig sein. Das Meer regelt das Klima, liefert Rohstoffe und Nahrung. Inwieweit der Mensch diese Ressourcen auch in Zukunft nutzen kann, ist fraglich. Die Kampagne DEADLINE lenkt die Aufmerksamkeit der Menschen auf die Situation der Meere und macht auf ihre Probleme aufmerksam. Die Kampagne DEADLINE informiert hier jedoch nicht nur, sondern zeigt Wege auf, was jeder Einzelne tun kann, um das Ökosystem Meer und seine Vielfalt zu erhalten. Denn eines steht fest, diesen Lebensraum weiterhin zu vernachlässigen, kann sich die Menschheit nicht leisten.
Auf der „Plaza der Vielfalt“ wird die DEADLINE Ausstellung erstmals zusammen mit dem neuen Ausstellungskonzept „Lebensraum Boulevard“ präsentiert.
Infos unter: www.deadline-online.net
Mehr als 180 Messestände werden die Zeltstadt bilden, in der zum Beispiel das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) mit Sitz in Nairobi seine Arbeit vorstellt, ebenso wie das Atlantische Regenwaldprojekt Netzwerk (RMA) aus Brasilien. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) zeigt, wie sie die Erde aus dem Weltraum beobachtet und so zu ihrem Schutz beiträgt. Greenpeace, der World Wide Fund for Nature (WWF), der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sind vor Ort. Die DBU-eigenen interaktiven Ausstellungen „FasziNatur – Natur entdecken“ und „Inspiration Natur – Patentwerkstatt Bionik“ können zwischen dem 12. und 30. Mai besucht werden. Für Schüler, Studenten und andere Gruppen bietet die DBU kostenlose Führungen an, für die eine telefonische Voranmeldung unter der Telefonnummer 0541/9633921 notwendig ist.
Organisiert werden die etwa 70 Diskussionsrunden und Fachvorträge von der DBU und verschiedenen Bundesministerien wie dem Umweltministerium, dem Forschungsministerium oder dem Landwirtschaftsministerium. Auch die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) oder der Deutschlandfunk (DLF) gestalten einzelne Programmpunkte.
Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen sind hochkarätig besetzt: Zu den Gästen gehören unter anderem Sigmar Gabriel (Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), Dr. Johannes Merck (Direktor für Corporate Social Responsibility der Otto Group, Geschäftsführer der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz sowie Mitglied des NABU-Präsidiums) oder Prof. Dr. Antonia Kesel (Vorsitzende der Biotechnologie im Verein Deutscher Ingenieure – VDI sowie Leiterin des Internationalen Studiengangs Bionik an der Hochschule Bremen und des Bionik-Innovations-Centrums).
Weitere Informationen zu den kostenlosen und frei zugänglichen Veranstaltungen unter
www.plaza-der-vielfalt.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Yaqu Pacha e.V.
DEADLINE - das meer will leben

Dr. Lorenzo von Fersen
Stefan Wiessmeyer
Am Tiergarten 30
D-90480 Nürnberg
e-mail: info@yaqupacha.de
www.yaqupacha.org
www.deadline-online.net

(24.04.2008, 14:52)

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