cajun: | Ein Umzug innerhalb des Zoos: "Anoa Idris ist umgezogen und genießt den Herbst des Lebens. Unser 25-Jahre alter Berg-Anoabulle Idris ist bereits am 4. September in seiner neuen Heimat auf der ehemaligen Muntjak-Anlage eingezogen und fühlt sich sichtlich wohl. Lediglich der Baulärm macht dem alten Anoa ab und an etwas zu schaffen. Im Gegegenzug sind unsere beiden Muntjaks zum Nilgaumann Balu gezogen und haben sich hier bereits sehr gut eingelebt. Die ehemalige Känguru-Anlage, in der Idris zuletzt gelebt hat, wird aktuell gemeinsam mit der alten Anlage der Pelikane / dem Teich der Riesenschildkröten abgerissen, hier entsteht im kommenden Jahr die erste Außenanlage des neuen Schimpansenhauses. Der Bauabschnitt 1 des neuen Artenschutzzentrums feierte vergangenen Montag seine Grundsteinlegung. Anoa Idris, das circa 70 cm große Tier, kann bis zu 30 Jahre alt werden und ist auf den indonesischen Inseln Sulawesi und Buton beheimatet. Jedoch ist dort von seinem ursprünglichem Lebensraum, dem Regenwald, kaum etwas übrig geblieben, weshalb dieses Exemplar wahrscheinlich das letzte seiner Art in einem europäischen Zoo ist. Über die Individuenzahl im Ursprungsland gibt es nur wenige Informationen." Quelle:https://www.facebook.com/zookrefeld/?locale=de_DE (20.11.2023, 16:51) | ||
Tim Sagorski: | Das "Idris" der letzte Berganoa der Welt ist, ist eine urbane Legende, die sich leider hartnäckig hält... (21.08.2023, 08:32) | ||
Martin Dassbach: | Dies gilt zum Glück nur für europäische Zoos. Näheres siehe bitte: https://www.zootier-lexikon.org/index.php?option=com_k2&view=item&id=671:berganoa (19.08.2023, 15:16) | ||
Jörn Hegner: | Sorry , ich meine Berganoa . Hatte mich vertippt . (19.08.2023, 10:39) | ||
Jörn Hegner: | Der eine männliche Bergamotte im zoo krefeld ist doch der allerletzte auf der Welt? (19.08.2023, 10:37) | ||
cajun: | @Simon: Danke für's Nachschlagen :-). Meine Überlegung war ähnlich, nur wohin mit den alten Tieren, die eher einzelgängerisch unterwegs sind? Da könnte das schon die Lösung sein, alte Zuchttiere als reine Schauobjekte "zu parken". Chemnitz hat doch auch einen alten Bullen aus Berlin bekommen, wenn ich mich richtig erinnere. Das weibliche Tier aus Chester könnte eigentlich noch fruchtbar sein ? Mich hat vor allem das Alter des Bullen irritiert. (31.07.2023, 08:31) | ||
Simon Kirchberger: | @cajun: im Handbook of the Mammals wird eine Lebenserwartung von 20-30 Jahren angegeben, der älteste Bulle wurde in San Diego 36 Jahre alt… Mit Glück reicht es also in Berlin noch für Nachwuchs^^ Ich kann mir bei Anoas nicht vorstellen, dass Paare gebildet werden, die dann nicht züchten sollen, so wenig Erfolge wie es in den letzten Jahren gab… (29.07.2023, 08:32) | ||
cajun: | Der Zoo Berlin hat zu den neuen Anoas aus Chester eine kurze Mitteilung veröffentlicht. Zitat: "Das Männchen heißt Teal’c und wird in wenigen Tagen 22 Jahre alt, das Weibchen trägt den Namen Oana und ist zehn Jahre jünger – und kleiner. " Mal ne Frage: Weshalb holt man Tiere in relativ hohem Alter? Doch sicher nicht zu Zuchtzwecken.... oder? (28.07.2023, 14:26) | ||
cajun: | @Hystrix: Danke für die erneuten Ausführungen. Ich habe eben nochmals die Beiträge zu den Anoas im Thread "Zoo Berlin" von 08/2019 bis 09/2019 gelesen, die sich ja um das Theman Herkunft- Genetik, Perspektive und Zuchtgeschichte drehen und möchte an dieser Stelle Interessierte darauf verweisen, denn sie fehlen sehr in diesem eigentlichen Thread. Fast ein Kryptozoologie Thema! Schade das man das hier nicht chronologisch einfügen kann. Beantwortet soviele Fragen, der damalige Dialog zwischen @W.Dreier und @Hystrix. (29.11.2022, 12:13) | ||
Hystrix: | Das Anoa-Programm ist vieschichtig, der Artkomplex immer noch genetisch-taxonomisch nicht verstehbar. Ein deutscher Ansatz seit 1985 erbrachte viele Daten, und warf eine ganz neue Dimension des taxonomisch-genetischen Problems auf. Es wurde aber konkludiert, dass man ohne so erhebliche Investitionen im Freiland, die kaum leistbar erschienen, nicht weiter kommt. Der deutsch Ansatz wurde dann zur Ruhe gelegt, als von ujns nicht leistbar. Darauf übernahm ein schottischer Ansatz die Regie, eigentlich gute und unerhört sympathische Leute zusammen mit einigen Spezis, die gemeinsam als IUCN firmierten und als solche dann bei Laien viel Gehör fanden, denn das was dann beio den obrigkeitshörigen Zoos als "die IUCN" galt. Dieser Ansatz führte nach meiner Einsicht auf der wissenschaftlichen Ebene zu gar nichts. Nicht einmal eine harte Publikation in vielen Jahren. Wir wissen eigentlich wenig mehr als 1995.Aber man leistete trotzdem was, siehe unten. Seit kurzem belebt sich die Szene. Ein italienisch-französisch(-deutsches) Programm, beraten von einem Kopf aus der Paläontologie (!) zeigt immer mehr, dass die frühere Einsicht von den1980ern , dass die Anoaformen quantitativ-phänogenetisch eher unterartlich als artlich getrennt sind, aber eben nur mit empiristisch-phänetisch verstandener DNA-Taxonomie, also einer speziellen Schule der Systematik, die in den 19080 ern Jahren aus USA kam und bis heute noch von älteren Forschern betrieben wird, wenn auch lange nicht mehr von allen und von anderen nie. Für mehrere Arten statt Unterarten sprechen aber Morphologie und Chromosomen. Das Ganze ist extrem schwierig. Es wird indestens 4 Anoas geben, vielleicht mehr.. Nachdem es bei Koboldmakis und anderen Sulawesi-Säugern inzwischen sehr viele Arten gibt, bis zu einem Dutzend oder mehr, ist das bei Anoas nicht auszuschließen aber unbekannt. Immer mehr arbeiten zuletzt Indonesier dran, mal sehen was die machen, was wol vor allem davon abhängt, welchen edukativen Hintergrund sie haben. Das weiss ich nicht.. Schade, dass die Holländer so raus sind aus Indoensien, die hätten junge indonesischer Zoologen unter sich ausbilden können und ihr Land erhalten helfen. Man muss jetzt abwarten, was zoologische Autodidakten in einem Entwicklungsland aus den Anoas machen. Die EEP-Anoas sind weitgehend aber nicht ganz reinblütig. Um die Anoas zu verstehen, müssen erfahrene Zoologen (ich meine immer noch Zoologen, also solche Altpaläolithiker, die noch mit ganzen Tieren arbeiten statt mit Apparaten) über viele Jahre ran, speziell in Sulawesi mit ortsdatierten Herkünften und vielen parallelen Methoden. Inzwischen dürften dort in Stationen genug Anoas bekannter Herkunft stehen um Klärung zu bringen. Das mag ein Erfolg der Schotten sein, immerhin, das haben diese ungemein mutigen Briten geleistet, die sich nicht scheuiten, im Urwald zurecht zu kommen alle Achtung. Mut reicht aber nicht, auch Kopf wäre nhötig. Das europäische Museumsmaterial dieses vielschichtigen Artkomplexes taugt nicht all zu viel. Man muss warten, was kommt. Wenn sich der derzeitige Vogelclan mit Fließbandforschung im Akkordtakt durchsetzt (Auswurf von vielen Dutzend "papers" pro Jahr zu dies und das) sehe ich schwarz für die Anoas, weil deren Systematik dafür viel zu schwierig ist. Vögeln muss bei Anoas schief gehen, und wenn man dann ein künstliches System wegen einem gen von 30.000 errichtet und Anoa-Linien vermischt bei denen ein Chromsoom Nein sagt, verlieren wir die Tiere, weil zusammengebracht wird was nicht passt. Aber das sind die Zeitläufte, ähnlich wie dbei der Fußball-WM, starke fighter geben an den Unis den Ton an, überlegtes und daher zwangsläufig zeitkostendes Handeln muss unterliegen. Was ist schon zoologische Gründlichkeit angesichts des science citation index. Wir haben halt kaum wirkliche Zoologie mehr außerhablb der Museen und der private society. Siehe Fußball, dort kicken ja bald auch nur noch Kaltblutpferde in internationalen Turnieren.. (25.11.2022, 16:35) | ||
cajun: | Nach @Liz Posting im Frankreich Thread: Gibt es weitere Neuentwicklungen oder Transfers im Anoa Zuchtprogramm? (25.11.2022, 13:52) | ||
W. Dreier: | Ja, sechziger Jahre in Manila. Es war ein Tier auch in Richtung USA - aber keine Einreisegenehmigung, das Tier wurde daraufhin getötet. (15.02.2021, 22:54) | ||
Alexander Wilhelm: | Soweit ich das verstanden habe ist der Mindorbüffel näher mit den Anoas verwandt . Weis jemand ob dieses Tier je in einer Zoologischen Einrichtung gepflegt wurde . (15.02.2021, 20:14) | ||
cajun: | Der Zoo Ústà hat ein neues Paar Tiefland-Anoas. Schön zu wissen, dass die Zucht wieder aufgenommen werden soll. "Der Zoo in Ústà nad Labem ist seit ein paar Tagen Heimat für ein neues Zuchtpaar Tiefland-Anoas. "Männchen Ravi, das vor sechs Jahren im ARTIS Zoo in Amsterdam geboren wurde, kam Mitte Juli in unseren Zoo. Seitdem hat es sich an die neue Umgebung gewöhnt. Ende November wurde das junge Weibchen Bulinka aus dem ungarischen Zoo in Gy?r gebracht, wo es vor drei Jahren geboren wurde. "Der Zoo Ústà hält diese exotischen Huftiere seit 1995, und in der Geschichte der Zucht wurden bereits zehn Junge geboren", fügt Mat?j Kyn?t, Sprecher des Zoos, hinzu" Quelle:https://ustecky.denik.cz/zpravy_region/anoa-nizinny-zoo-usti-20201215.html Übersetzt aus der Zoopresseschau (24.01.2021, 14:35) | ||
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W. Dreier: | Das Krefelder Tier 2016, April - auch etwas heller (09.09.2019, 22:13) | |
W. Dreier: | Noch ein ps: es waren 2 Tiere in Decin, beide heller als das jetzige Krefelder Tier. 2012 lebten sie offensichtlich nicht mehr, zumal sie 2009 gleich im Eingangsbereich standen. (09.09.2019, 22:09) | ||
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W. Dreier: | @cajun: hier eine Berganoa im Sommerfell: Decin , Juli 2009 (09.09.2019, 22:05) | |
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cajun: | Und nochmal ein Flachlandanoa aus dem Zoo Berlin ca 2014. Die unten erwähnte Hornform ist schon unterschiedlich. (09.09.2019, 20:51) | |
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cajun: | Ich habe, angefixt durch die Diskussion im Thread "Zoo Berlin" mal in meinen Fotos der letzten Jahre gekramt. Anbei Berganoa, Zoo Krefeld, aufgenommen im Februar 2011. Wieviel Tiere es damals in Krefeld noch gab, weiß ich nicht mehr. Man beachte die "Wolligkeit"im Winterhalbjahr. Hat jemand ein Sommerbild? Interessant auch das Posting aus 2009 hier von Michael Anemd bezüglich der Bestände in den USA... (09.09.2019, 20:44) | |
Michael Amend: | @Henry Merker. Heute habe in Florida eine sehr interssante, private Huftierhaltung in Florida besucht.In einem Gelaende von ca. 3000 ha !, werden ca. 15 Huftierarten gehalten, darunter 52 Flachalndanoas, die teilweise in grosseren Gruppen problemlos zusammen gehalten werden. Die Zucht verlaueft sehr erfolgreich. (02.07.2009, 04:34) | ||
Henry Merker: | @Oliver Jahn: OH. Vielen Dank für Ihre Information. (28.06.2009, 19:29) | ||
Oliver Jahn: | @Henty Merker, zu fast allen Ihren Fragen aus den ganzen letzten Threads hier mal ein brandheißer Tip: http://www.zootierliste.de/?org=7&haltungen=1 Eine aktuellere und vor allem auch was die historischen Haltungen angeht eine umfangreichere Datenbank werden Sie im Netz nicht finden. (28.06.2009, 16:46) | ||
Henry Merker: | Wie sieht es eigentlich derzeitig mit den Anoas aus? Wer hält sie gerade und werden neue Halter gesucht? (28.06.2009, 16:34) | ||
Niedersachse: | Dafür brauch ich nicht nachschaun. Es gibt keine die nicht verwandt sind. Bissen Leipziger Blut ist in jedem drinne. Alle Tiere haben irgendwie Leipziger Ursprung auch wenn es die Eltern oder Großeltern sind. (27.11.2007, 18:10) | ||
Shensi-Takin: | @Michael Amend: Trotzdem danke fürs Nachschauen. (27.11.2007, 18:07) | ||
BjörnN: | Kann mir mal jemand einen Gefallen tun, der das Leipziger Anoazuchtbuch von Gerd Nötzold aus dem Jahr 1999 besitzt und mal nachschauen, welche Zoos in Europa noch zuchtfähige Tiere besitzen, die mit den leipziger Tieren nicht verwandt sind und somit für den Aufbau einer zweiten Zuchtgruppe in Leipzig herangezogen werden könnten. Vielen Dank Björn (27.11.2007, 18:02) | ||
Michael Amend: | @Shensi-Takin.Bedauerlicherweise habe ich die Anoa/Hirscheber-Anlage in L.A nicht fotografisch festgehalten, vermutlich, weil dort alle Huftieranlagen fast gleich aussehen und ein Foto einer Anlage ausreicht... (25.11.2007, 13:39) | ||
IP66: | Ich kenne ich in diesem Bereich nicht aus, aber könnte es auch sein, daß die Huftierentdeckungen in Vietnam zu dieser Frage etwas beitragen könnten. Wenn man von einer Anoa-Bevölkerung Südostasiens ausgeht, von der nur die Tiere dort und auf Celebes übriggeblieben sind, würde das ja nicht wirklich überraschen. Ausgangspunkt meiner Idee war ein Zoologe, der mir erzählte, daß das Anoa jenen Zootieren gehört, die im 19. Jahrhundert zumindest in den größeren Zoos zu den häufig gehaltenen Arten zählten, während man sie heute schon suchen muß. (23.11.2007, 17:30) | ||
Michael Mettler: | Wenn Letzteres zuträfe, müssten zumindest sämtliche europäischen Zoo-Anoas zu EINER Art gehören, wenn nach den Ausführungen unten verschiedene "Typen" vermischt wurden. Wer garantiert übrigens, dass sich die Baumkängurus nicht mischen...? Das ist bei der ganzen Geschichte der Knackpunkt: Das Kunstprodukt klassische Systematik sieht nun mal keine Grenzfälle vor, sprich Arten, die sich noch im Aufspaltungsprozess befinden oder - und auch das ist ja durchaus möglich - in einem Wiederverschmelzungsprozess, weil z.B. geografische Barrieren entfallen sind oder sich vormals getrennte Populationen aus anderen Gründen begegnen. Ich erinnere an die Wiederbesiedlung Kanadas durch Wölfe weit voneinander getrennter und lange isolierter Populationen nach der Eiszeit, die ich andernorts schon erwähnt hatte und die eine Vermischung geradezu provozierte. Ähnliches dürfte in Afrika im Laufe von Jahrmillionen mehrfach passiert sein, wenn als Folge trockenen Klimas (während der Eiszeiten) der Regenwaldgürtel schrumpfte und sich vorher getrennte Savannenpopulationen wieder begegneten - oder, bei Wiederausdehnung der Wälder als Folge feuchteren Klimas in den Zwischeneiszeiten, isolierte Waldinseln mit ihren Bewohnern wieder einen zusammenhängenden Lebensraum bildeten. Wer weiß, ob sich nicht die Anoas in einem ähnlichen "Schwebezustand" befinden und deshalb nicht in die systematischen Schubladen passen. (23.11.2007, 12:09) | ||
IP66: | Es scheint also irgendwo ein großes Problem zu lauern: Könnte es sein, daß die Art unglaublich variabel gefärbt und gestaltet ist. Dann müßten aber auch bei Zoozuchten Kälber fallen, die anders aussehen. Oder gibt es, wie bei den Baumkänguhs, eins große Anzahl von Arten, die sich nicht miteinander mischen? (23.11.2007, 11:44) | ||
Michael Mettler: | Ich habe bei Haltenorth nachgeschlagen, der in seiner 1962 verfassten "Systematik der Artiodactyla" noch unbeeinflusst von Genetik und mit weitgehendem Zugriff auf Museumsmaterial den Anoa in zwei Unterarten gliederte. Die phänotypische Beschreibung deckt sich weitgehend mit der aktuellen. Interessant dabei, dass der Berganoa damals noch fergusoni hieß und der heute verwendete Name quarlesi nur als Synonym aufgeführt ist; würden nämlich beide wirklich die selbe Tierform betreffen, wäre fergusoni der ältere Name und müsste demnach nach den Regeln der Nomenklatur der gültige sein. Schon das "riecht" ein wenig danach, dass man später nicht so recht wusste, wo und wie man fergusoni zuordnen soll - etwa als Synonym zu depressicornis? Gemäß den deutschen Bezeichnungen siedelte Haltenorth den Flachlandanoa in den tieferen Lagen und den Berganoa in den höheren an, schrieb aber auch, dass die Verbreitungsgrenzen des Letzteren nicht genau bekannt seien. (22.11.2007, 18:55) | ||
IP66: | Ich habe den Eindruck, daß derzeit Genetik und Taxonomie noch nicht erfolgreich zusammengefunden haben. Ich erhoffe mir von einer Durchsicht der Präparate einen Blick auf den Phänotyp, der vielleicht mit geographischen Herkunftsorten vernetzt werden kann. In der Heimat des Kasuars haben sich immerhin auch recht gut unterscheidbare Arten Baumkänguruhs auffinden lassen. (22.11.2007, 17:26) | ||
Michael Mettler: | Wenn ich mir die Verbreitungskarte der beiden Anoa-Arten auf www.ultimateungulate.com anschaue, regen sich bei mir Zweifel, ob man sie wirklich als separate Arten oder auch nur Unterarten führen darf. Denn es scheint mir - allerdings ohne Kenntnis der Topografie auf Sulawesi - doch ein wenig unwahrscheinlich, dass es bei sich derart ähnlichen Verbreitungsgebieten nicht zu Vermischung kommt (oder wenigstens KAM, bis die Bestände stärker bejagt und möglicherweise Populationen isoliert wurden). Zumal auch noch erwähnt wird, dass der Berganoa entgegen seinem Namen keineswegs auf höhere Lagen beschränkt ist, sondern auch schon auf "sea level" festgestellt wurde. Wer weiß, ob nicht in früheren Zeiten das eine oder andere Anoa-Kalb von Inselbewohnern freiwillig oder unfreiwillig in anderen Teilen Sulawesis angesiedelt wurde. Ja, ich weiß, Anoas sind gefährliche Tiere und deswegen nicht domestiziert worden, aber das gilt für Kasuare auch, und von denen sind einige Populationen angeblich trotzdem auf menschliche Ansiedlung zurückzuführen. Vielleicht auch gar nicht als entlaufene "Haustiere", sondern als gezielt angesiedeltes Jagdwild. (22.11.2007, 17:14) | ||
Michael Mettler: | Schon vor etlichen Jahren ist ein Wissenschaftler kreuz und quer durch Europa gereist, um Zoo-Anoas zwecks Klärung der Verhältnisse Blutproben zu entnehmen. Das wurde mir etwa zu der Zeit erzählt, als Magdeburg kurzzeitig Anoas hielt. Scheint aber so, als habe diese Arbeit auch nicht so viel zur Klärung beigetragen? (22.11.2007, 13:13) | ||
IP66: | Ich meine, schon einmal darauf hingewiesen zu haben: Bei einer so häufig und früh importierten Art wie dem Anoa müßte es doch Bälge und Präparate in Fülle geben, und vielleicht findet sich ein mutiger Doktorand, sich seinen Titel dadurch zu verdienen, daß er dort Ordnung schafft oder die Unordnung wissenschaftlich nachweist. (22.11.2007, 11:23) | ||
Michael Mettler: | Ich habe vorhin kurz mein Bildmaterial von Anoas aus Deutschland, Holland, Belgien und Tschechien überflogen: Da gibt es wirklich ALLE Kombinationen aus Färbung und Fellstruktur, teilweise in der selben Gruppe: schwarz & glatt, braun & glatt, braun & wollig, schwarz & wollig. Eines der wolligeren Tiere war dabei ausgerechnet ein Flachlandanoa aus Rotterdam (Anfang 80er). In Usti sah ich im September eine Gruppe aus drei glatthaarigen Anoas, einer schwarz, einer dunkelbraun, einer heller braun. Und auch aus Leipzig habe ich ein Foto aus den 80ern, das ein schwarzes und ein braunes Tier nebeneinander zeigt. Relativ einheitlich scheint über all die Jahre hinweg wirklich nur die Berliner Linie (also auch Krefeld und Decin) zu sein - aber falls Anoas auch in der Natur so stark variieren, könnte die Einheitlichkeit der Berliner Linie auch lediglich ein Zufallsprodukt, also quasi eine unbewusst farb-/fellstrukturselektierte Zuchtlinie darstellen. (21.11.2007, 23:05) | ||
Shensi-Takin: | @Michael Amend: Keine Sorge, das eilt nicht. Danke! Was Da' Bronx angeht-die Email ist verschickt. Das Feuer in LA ist soweit wieder gelöscht. (21.11.2007, 22:16) | ||
Michael Amend: | @Shensi-Takin. Mache ich gerne, aber bitte haben Sie noch bis zum Wochenende Geduld, denn nach Stunden Im-Freien-Arbeiten habe ich wirklich nicht mehr die Muße, tonnenweise Fotos zu durchforsten, die sind nämlich alle noch nicht sortiert...Brennt's denn immer noch in Kalifornien ? Verfolge momentan die Nachrichten nicht. (21.11.2007, 21:10) | ||
Shensi-Takin: | Jepp, das mit Fell, Horn & Decin war mir schon geläufig; ich hätte auf Grundlage der mir bekannten Exemplare das Berganoafell eher als etwas lockiger und das Tier insgesamt als einen Tick kleiner beschrieben. @Michael Amend: Falls Sie ein Foto hätten-Danke im voraus. Solange die ihre Feuer nicht unter Kontrolle haben gehe ich nicht wieder nach LA... (21.11.2007, 19:57) | ||
Michael Amend: | @Aus der Erinnerung raus, weiß ich nicht, ob ich die Anlage fotografiert habe, müßte ich nachsehen. Zumindestens einen der Hirscheber habe ich fotografiert, weil ich bei ihm in der Anlage war. Die Anlage ist nicht sehr groß, und verfügt außer den Vorgehegen über keine weiteren Rückzugsmöglichkeiten für die Hirscheber. (21.11.2007, 19:32) | ||
Ronny: | Das Fell der Tieflandanoas ist glatter und borstiger (in Leipzig kann man es ganz gut sehen). Das Fell bei den Berganoas ist etwas dichter ud etwas mehr braun. Berganoas gibt es in Decin. (21.11.2007, 19:31) | ||
Niedersachse: | Neben dem Fell soll die Hornform ein Unterscheidungsmerkmal sein. Nach dem ist dies ein Flachlandanoa, aber ja auch nach dem Fell. Über die Art/Unterart-Unterscheidung wird wohl auch noch immer gestritten. (21.11.2007, 19:07) | ||
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Shensi-Takin: | Unterart? Ich dachte immer, das wären zwei Arten-mit einer dritten noch unklaren Gruppe-obwohl ich da auch schon über andere Unterteilungen gehört habe (z.B. Bubalus quarlesi innerhalb B. depressicornis usw.) . Egal, die taxonomische Artabgrenzung ist auch nicht mehr das, was er einmal war-s. die "Sauerei" im Kopenhagener Zoo;). Das auf dem Foto "soll" ein Flachlandanoa sein... (21.11.2007, 18:38) | |
Niedersachse: | es gibt auch keine reinblütigen Flachlandanoas. Zumindest ist die Chance sehr gering, da anfänglich nicht auf die Unterart geachtet wurde. (21.11.2007, 18:30) | ||
Shensi-Takin: | Abgeleitet vom Leipzig-Thread: @Michael Amend: Wie war das Anoa-Babirusa-Gemeinschaftsgehege in LA gestaltet? Haben Sie zufälligerweise Fotos davon? Allgemein: wenn ich das mal richtig verstanden habe: im Grunde gibt es keine rein"blütigen" Berganoas in D, inklusive der in Krefeld? (21.11.2007, 18:27) |
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