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Haustiersammlungen



cajun:   Finde ich eine gute Entwicklung für den Park, einen neuen Schwerpunkt auf bedrohte Haustierrassen zu setzen:
"Riesenesel in der Wiesbadener Fasanerie
Vier Poitou-Esel haben in der Wiesbadener Fasanierie ein neues Gehege bezogen. Der Tierpark will die seltene Haustierrasse aus Südwestfrankreich züchten.
Fam, Lambada, Coco und Kiwi sind kein bisschen schreckhaft. Kaum hat Tierparkleiterin Nadja Niemann das Tor zu ihrem Gehege in der Wiesbadener Fasanerie geöffnet, kommen die drei Eseldamen und der Wallach angelaufen. Sie haben große, lange Ohren und ein zotteliges, braunes Fell. Und sie sind sehr neugierig – zupfen an Winterjacken und Hosenbeinen, beäugen die Kameras der Pressefotograf:innen aus nächster Nähe, knabbern am Schreibblock der FR-Reporterin.
Erst vor kurzem sind die vier Poitou-Esel in der Fasanerie angekommen. Ende vergangener Woche wurde ihr 800 Quadratmeter großes Gehege eröffnet. Die Beschäftigten des Tierparks haben es zusammen mit lokalen Unternehmen gebaut. Vier Monate hat das gedauert. 89 000 Euro hat die Stadt dafür zur Verfügung gestellt.
„Für uns ist das neue Eselgehege ein Herzensprojekt“, sagt Stadträtin Christiane Hinninger (Grüne). Die Wiesbadener Fasanerie sei ein Ort des Natur- und Artenschutzes, setze sich nicht nur für den Erhalt bedrohter Wildtiere ein, sondern auch für die Bewahrung vom Aussterben bedrohter Haustierrassen. Sie sei selbst Gründungsmitglied des Fördervereins Fasanerie, teilt Hinninger mit. „Der Ausbau des Haustierbereichs in eine Nutztierarche ist uns ein besonderes Anliegen. Denn nicht nur die Zahl der Haustierarten und die genetische Vielfalt wird immer geringer, auch das Kulturgut, das eng mit diesen Tieren verbunden ist, gerät in Vergessenheit.“
Bei den Poitou-Eseln handelt es sich um eine besonders alte Rasse. Bereits im Mittelalter kamen sie als Arbeitstiere sowie im Krieg zum Einsatz. In den 1970er Jahren waren die Riesenesel mit der gewaltigen Haarfülle fast ausgestorben. Gerade einmal 44 Exemplare habe es damals noch gegeben, berichtet die stellvertretende Leiterin des Grünflächenamtes, Sabine Rippelbeck. Mittlerweile würden die Tiere wieder gezüchtet. „Dass wir sie jetzt hier in der Fasanerie haben, ist etwas ganz Besonderes.“
Fam, Lambada, Coco und Kiwi wurden aus dem Westen Frankreichs geholt, aus der Gegend um Poitiers, wo die Groß-eselrasse im zehnten Jahrhundert entstand. Zwei der vier Tiere hat der Förderverein Fasanerie gekauft. Auch wenn Poitou-Esel menschenbezogen, geduldig und freundlich sind, dürfen Besucherinnen und Besucher der Fasanerie sie nur durch einen doppelten Zaun betrachten. Die Tiere zu füttern ist strengstens verboten. Die Esel ernährten sich vor allem von Heu, erläutert Tierparkleiterin Nadja Niemann. „Sie werden krank, wenn sie zu viel Kraftfutter bekommen.“
Neben dem Hessenpark ist die Wiesbadener Fasanerie einer von zwei Archeparks im Land. Voraussetzung für die Zertifizierung war, dass ein halbes Dutzend bedrohter Tierarten gehalten werden. Das Kriterium könne man leicht erfüllen, sagt Tierparkleiterin Nadja Niemann. „Wir haben hier unter anderem Walliser Schwarznasenschafe, Laufenten und seltene Hühnerrassen wie Orpington oder bergische Schlotterkämme.“
Im Sommer will die Fasanerie mit der Zucht von Poitou-Eseln beginnen. Die Eseldamen Coco und Fam sollen dann zu einem Züchter in der Nähe gebracht werden, der drei nicht verwandte Hengste hat. Wenn die Eselinnen gedeckt sind, sollen sie in den Wiesbadener Tierpark zurückkehren. Nach zwölf Monaten könnten dann zwei Poitou-Eselfohlen durch das Gehege in der Fasanerie laufen."
Quelle:https://www.fr.de/rhein-main/wiesbaden/riesenesel-in-der-wiesbadener-fasanerie-92159220.html?cmp=defrss
(21.03.2023, 13:22)
cajun:   Neben dem Zootier des Jahres gibt es auch jedes Jahr ein Nutztier des Jahres, gewählt von der GEH. In diesem Jahr ist es erstmals (?) das selbe wie 2022. Begründung im Text:
"Das Walachenschaf ist 2023 erneut gefährdete Nutztierrasse des Jahres
Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) e.V. hat das Walachenschaf zur gefährdeten Nutztierrasse 2023 gewählt. So wird das "Schaf mit Charakter" ein weiteres Jahr von der Gesellschaft unterstützt.
Schon 2022 war das Walachenschaf zur gefährdeten Nutztierrasse des Jahres gewählt worden. Allerdings konnte die Rasse durch die Coronapandemie und deren Auswirkungen in einem Jahr nicht in üblichem Umfang beworben werden.
Daher also die Unterstützung um ein weiteres Jahr, um diese attraktive und sehr seltene Schafrasse bekannter zu machen.
Dreinutzungsrasse mit besonderer Optik
Walachenschafe stammen aus dem Karpatenbogen (rumänische Walachei), wo sie noch im vergangenen Jahrhundert ausgehend von den walachischen Hirten in den Ländern Tschechien, Slowakei und Polen als Dreinutzungsschaf gehalten wurden.
Optisch bestechen sie durch das lebhafte Erscheinungsbild, die lang abwachsende Wolle, sowie die mächtigen seitlich gedrehten Hörner der Böcke. Auch die weiblichen Tiere haben zum größten Teil schöne seitlich geschwungene Hörner. Mit rund 40 bis 55 kg bei den Mutterschafen und 55 bis 75 kg Lebendgewicht der Böcke sind sie den leichteren Typus der Schafrassen zuzuordnen.
In Deutschland existiert eine wichtige Zuchpopulation, der bundesweit 33 Züchterinnen und Züchter mit gesamt ca. 500 Walachenschafen angeschlossen sind.
Engagierte Herdbuchzüchter gesucht
Die meisten Walachenschafe werden im Nebenerwerb oder als Hobby, aber auch in Tierparks gehalten. Einsatzgebiet ist vor allem in der Landschaftspflege, wozu diese Schafsrasse exzellent geeignet ist. Trotz ihres eher scheuen Wesens und der ausladenden Hörner werden die charakterstarken Walachenschafe gerne in der tiergestützten Intervention eingesetzt.
Für die Zukunft des Walachenschafes ist es wichtig, die attraktive Schafrasse bekannter zu machen und weitere engagierte Herdbuchzüchter zu gewinnen. In der Landschaftspflege und auf kargen Standorten kann diese Rasse mit ihrer speziellen Anpassung sehr erfolgreich eingesetzt werden.
Im Jahr 2022 konnte ein gemeinsames Weideprojekt der Zuchtgemeinschaft Walachenschafe erfolgreich abgeschlossen werden. Auch die internationale Vernetzung zu den Ursprungsländern steht im weiteren Fokus.
Eine detaillierte Rassebeschreibung des Walachenschafs können Sie auf den Seiten der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrasen nachlesen.
Die GEH ernennt seit 1984 eine Nutztierrasse der Roten Liste zur „Gefährdeten Rasse des Jahres“ und macht damit deutlich, dass neben den Wildtieren und Wildpflanzen auch in der Landwirtschaft der Verlust der Vielfalt eingezogen ist. Vor dem Hintergrund der aktuell laufenden Diskussionen um Klimaveränderungen und Verlust der Biodiversität darf keine an spezielle Standorte angepasste Rasse verloren gehen."
Quelle:https://www.schafzucht-online.de/das-walachenschaf-ist-2023-erneut-gefaehrdete-nutztierrasse-des-jahres
(01.02.2023, 09:12)
cajun:   Na, dann passt das ja in die Haustiersammlungen (Ziegensammlung @Adrian) :-)

In Köln dagegen verabschiedet man sich von einer Haustierrasse:
"Viele Besucher und Besucherinnen des Kölner Zoos wird diese Nachricht traurig stimmen. Eine besonders beliebte Tierart kann von nun an nicht mehr im Kölner Tierpark bestaunt werden.
Die Eselstute „Elly de la Mer“ und ihr Fohlen „Lou“ haben ein neues Zuhause rund 650 Kilometer entfernt von Köln gefunden. Von nun an kann man sie in einem Tierpark an der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern besuchen.
Der Zoo begründet die Entscheidung, die Tiere umzusiedeln, mit „wiederkehrenden Hufproblemen“. Die Großeselart sei sehr empfindlich, heißt es.

Die Poitou-Esel, hier am 1. Juli 2021 im Kölner Zoo, leben nun in einem anderen Tierpark.
Der Zoo erklärt: „Nach sorgfältigem Abwägen sind wir schlussendlich zu der Entscheidung gekommen, dass die Grasflächen im Kölner Zoo nicht ausreichen, um diese spezielle Huftierart ganzjährig so optimal halten zu können, wie wir es für die Tiere wünschen.“ An der Müritz stehe ihnen nun ein Hektar Grünland zu Verfügung.
Auf Facebook wird diese Entscheidung sehr gelobt. „Danke, dass ihr das Tierwohl im Auge habt“ heißt es in einem Kommentar. Eine andere Userin schreibt: „Das ist eine vernünftige Entscheidung. Auch wenn es schade ist, dass die Esel nicht mehr da sind. Aber es ist besser so. Ich wünsche den beiden Langohren alles Gute in ihrer neuen Heimat.“
Quelle:https://www.express.de/koeln/koelner-zoo-poitou-esel-brauchen-ein-neues-zuhause-88281?cb=1645182702673
(18.02.2022, 12:17)
Adrian Langer:   @Cajun: Die Thüringer Waldziegen sind auch noch da. Bei Facebook gibt es ein Bild, wo sich beide Arten beschnuppern.
(18.02.2022, 07:18)
cajun:   Sind die Ziegen nun ausgetauscht oder hält Schwerin noch an den- waren es nicht Thüringer Waldziegen (?)- fest? @Liz: Das ist doch eine deiner Lieblingssrassen oder?:

"Auch Pfauenziegen jetzt im Schweriner Zoo
Schwerin (dpa/mv) - Der Schweriner Zoo hat mit der Pfauenziege ab nun eine neue Ziegenrasse in seinen Gehegen. Bereits am Mittwoch habe man die vier Ziegen und zwei Böcke aus der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen begrüßen können, hieß es in einer Mitteilung des Zoos am Donnerstag. Den Angaben zufolge ist die grau-schwarze Gebirgsziege aus der Schweiz als gefährdet eingestuft, da sie im vergangenen Jahrhundert von Hochleistungsrassen verdrängt wurde. Da die Gruppe den Angaben zufolge auch einen Zuchtbock und ein Zuchtweibchen umfasst, könnte es in Zukunft Nachwuchs geben."
Quelle:https://www.sueddeutsche.de/leben/tiere-schwerin-auch-pfauenziegen-jetzt-im-schweriner-zoo-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220217-99-177540
(17.02.2022, 17:42)
IP66:   Ich glaube, daß mir gerade bei Haustieranlagen der Stil mißfällt, den ich "empathisch" nennen würde: Man versucht, das zu bauen, was sich der Normalbesucher unter einem romantischen Bauernhof vorstellt - und das weckt mein didaktisches Gewissen, das will, daß der Normalbesucher sich mit der Nomenklatur und dem Aussehen der gehaltenen Tiere befaßt - er darf sie streicheln, aber er soll erfahren, ob es sich um Skudden oder Kamerunschafe handelt, wo diese Tiere herkommen und warum sie sich unterscheiden. Und halte ich dann künstliche Mistgabeln oder echte Fachwerkbalken für hinderlich.
(03.10.2007, 11:11)
Uakari:   Nach Ihrem persönlichen Angriff vom 28.9. hatte ich tatsächlich den Eintrug, es fällt Ihnen schwer Korrektur zu ertragen.

Also da wäre meine Formulierung "Nun sucht nach Ulli auch noch Herr Mettler Streit." Eine launige, ironische Bemerkung als Intro. Mehr nicht. Das ist genau so eine ironische Bemerkung gewesen wie etwa in Herrn Horns besagter Antwort auf IP66 Osnabrück-Eintrag. Billigen Sie mir als faire Diskussionsteilnehmer ruhig auch das Recht zu welches Sie sich für sich selbst in Anspruch nehmen.
Und keine Angst Herr Horn, ich halte Herrn Mettler nicht für einen
"Streithansel", auch wenn ich lange keinen Kindergarten mehr besucht habe und mir dieses Wort zwischenzeitlich schon entfallen war.
Es ist aber gewiss nicht Sinn dieses Forums uns gegenseitig unsere Bemerkungen vorzurechnen.
Darum empfehle ich Ihnen meine Beiträge zukünftig zu ignorrieren,
ich interessiere mich dann auch nicht für die ihrigen.

Ich sagte hier das es wünschenswert wäre alle Haustiere in einem Parkteil zu konzentrieren bzw. das der Tierkinderzoo des Berliner Tierparks an die Kamelwiesen anschliesst.
Ist da etwas verkehrt dran?
Dann kommen Herrn Mettler Widerworte welche Wildtiere sich doch alle zwischen Rentiergehege und Camelidenwiesen befinden (das hat zwar mit meinem Ansatz herzlich wenig zu tun, aber bitte), nur leider zählt er dabei einige Wildtiere zu viel auf. Offenbar ist er nach wie vor nicht bereit seine Fehleinschätzung zu revidieren, ergeht sich statt dessen in persönlichen Angriffen und Unterstellungen, die weit entfernt sind von "vernünftiger, respektvoller und freundlicher Weise". Es wird einem mangelnde Diskussionsfähigkeit vorgehalten, keine anderen Meinungen ertragen zu können bzw. seine Meinungen anderen oktroyieren zu wollen, und man solle den Sinn des Forums überdenken und sich lieber eine eigene Homepage einrichten (blumige Worte, aber der Sinn wird deutlich) ! Und das nun kann man beileibe nicht alles unter Ironie führen.

Aber wenn es dann den Herrschaften hier wieder besser geht, bitte gern, ich revidiere meine hier gemachten Aussagen:
- die Dromedarwiese des TP Berlin grenzt nicht an den Tierkinderzoo
- Michael Mettler hat wie immer Recht und beide Bereiche sind durch die Stachelschweine, Sekretäre, Kleinpandas und vor allem Tigeriltisse
getrennt
- ein kunterbuntes Durcheinander von Haus- und Wildtieren ist ganz toll und Antilopen nehmen auf "Afrikasavannen" nur wertvollen Platz für Watussirinder weg

Und jetz denke ich wie mehrfach von Ihnen gewünscht fleissig über den Sinn eines solchen Forums nach, Herr Horn ! Nomen est omen...



(02.10.2007, 21:32)
Michael Mettler:   @Uakari: Z.B. "Streit zu suchen" und "keine Korrektur zu vertragen". Klartext genug? Oder muss ich nun sogar die Erläuterungen noch erläutern?
(02.10.2007, 21:14)
Jennifer Weilguni:   @IP66
Wie unterschiedlich Geschmäcker eben sein können. Wenn ich mir das Bauernhöfchen in Hannover anschaue, dann wünche ich mir fast dort einziehen zu dürfen, so schön finde ich es da :-)
(02.10.2007, 21:05)
Uakari:   Das ist genau der Diskussionsstil den ich verachte, Andeutungen und Anschuldigungen machen, aber kein Klartext reden wollen.
Was bitte habe ich Ihnen Herr Mettler so wie Herr Horn hier behauptet unterstellt?
(02.10.2007, 20:05)
Michael Mettler:   @Uakari: Keine Ahnung, frag doch die beiden mal... Oder was soll die Anrede in dritter Person? Und welche Antwort erwartest du noch, wenn dir Deutliches nicht passt und "Nebulöses" nicht deutlich genug ist...?
(02.10.2007, 20:01)
IP66:   Mir gefallen die Bauten nicht - sie bilden eine gewaltige Kulisse, in der sich dann doch Zoorestaurants und Stalldekorationen finden, die mich an Bühnenbilder russischer Reiseinszenierungen erinnern. Das Translozieren von Altbauten ist ein Kind der 70er Jahre - wir verwandeln unsere Dörfer in Ansammlungen von Aussiedlerhöfen, und damit wir nicht alles in den Reiswolf geben müssen, lagern wir einige Häuser ein, noch weniger bauen wir dann in einem Freilichtmuseum wieder auf, damit man sehen kann, wie fortschrittlich der Fortschirtt doch ist. In vielen Dörfern, die sich dem verweigert haben, sind mittlerweile alle alten Häuser wieder belebt, während die ausgesiedelten Dörfer Geisterorte geworden sind. Mein Favorit in Hinsicht Haustierzoo sagt ganz ehrlich, daß er den Bauernhof nur vorführt und steht deshalb in der Wilhelma oder in München - wobei ich nicht weiß, ob das eine sehr fortschrittliche oder außerst rückwertsgewandte Ansicht ist. Ich verstehe aber, daß sie nicht jedermann nachvolziehen kann.
(02.10.2007, 17:28)
Uakari:   Sind Carsten Horn bzw. Michael Mettler
in der Lage hier klipp und klar deutlich zu machen, was sie mir eigentlich vorhalten ?
Oder halten sie ihr "Sich-ergehen-in-nebulösen-Andeutugen" für einen respektvollen Umgang mit Diskussions-
teilnehmern ?

(02.10.2007, 17:15)
Michael Mettler:   @IP66: Inwiefern peinlich? Baulich oder von der Besetzung her? (Auf Hannover bezogen.)
(02.10.2007, 12:31)
IP66:   Ich finde auch den Fachwerkhof in Hannover peinlich - aber in der Tat nicht ganz so peinlich wie den in Berlin. Was die mecklenburgische Hofmenagerie angeht, könnte man auch noch Stiere mit Nasenring und sicher ein paar Pferde dort unterbringen. Gab es aber wirklich keinen Gutsherrn, der sich um irgend etwas besonderes gekümmert hat? Ganz glauben kann ich das nicht.
(02.10.2007, 10:29)
Jennifer Weilguni:   @Karsten Vick
Wie schon gesagt, auch ich teile die Meinung, dass in einen Zoo eben auch Haustiere gehören, mich stört lediglich wenn die Erhaltungszucht on Haustieren auf die selbe Ebene gestellt wird, wie die von Wildtieren. Da ist übrigens viel Wahres dran, dass man eine wirklich effektive Erhaltungszucht von Wildtieren nicht alleine in Zoos betreiben kann. Wenn sentimentale Mädchenträume wahr würden, dann würde es vieleicht eines Tages mal ausreichend Schutzräume ( auch in Deutschland !!!) geben, in denen sich kleine Zoopopulationen wieder in freier Natur gesund vermehren könnten *schmacht* Ex-situ ist meiner Meinung nach ohne in-situ ja ohnehin ein fast nutzloses Unterfangen. Aber das gehört ja nun nicht mehr in einen Haustier-Thread.
Wie wichtig Zoobesuchern Anfassen und Haustiere sind, wurde mir bei meinen letzten beiden Besuchen wieder seeeeeehr deutlich. Dort gibt es nämlich einige Zookatzen und wenn die sich zeigen, dann sind Elefant, Tiger und Co plötzlich absolut uninteressant und alle Besucher stürzen sich nur auf die niedlichen, kuscheligen Kätzchen :-)
(02.10.2007, 07:12)
Karsten Vick:   @Jennifer: Dass du mit deinem Monstervergleich "menschgemacht" und nicht "hässlich, monströs" gemeint hast, ist mir schon klar. Die Daseinsberechtigung von Haustieren im Zoo liegt im "Zeigen" und noch mehr im "Anfassen", weniger im "Erhalten". Ich bin schon bei Wildtieren der Meinung, dass eine ernsthafte Erhaltungszucht in großen aber schmucklosen Zuchtstationen stattfinden müsste, aber Erhaltungszuchten von Haustieren gehören nun wirklich auf Bauernhöfe. Da aber Stadtkinder, wie ich inzwischen weiß, WIRKLICH glauben, dass Kühe lila sind, gehört in einen Großstadtzoo auch ein Bauernhof. Gerade die deutschen Mittelgebirgsregionen bieten so viele schöne bodenständige Tierrassen für solche Anlagen. Alle mit ihrer eigenen Historie, die unter Umständen sogar das jeweilige Herrscherhaus mit einschließt. Aber nicht, @IP66, Mecklenburg. Da gabs wie gesagt schon vor 150 Jahren Einheitsbrei. Mecklenburger Schecken (Kaninchen) und Rostocker Tümmler (Tauben) sind Produkte des Züchterfleißes der Kollegen vom VKSK (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter), keine Verbindung zu den Großherzögen. Eine Gedenkanlage für das mecklenburgische Herrscherhaus wäre eine Gemeinschaftshaltung von Adolf-Friedrich-Stummelaffen und Victoriasee-Wasserböcken (Kobus ellipsiprymnus adolfifriderici) mit einem Warmhaus bepflanzt mit Strelitzien.
(01.10.2007, 23:51)
Michael Mettler:   @Uakari: Wie war das doch gleich mit der - ich zitiere - "Wortglauberei"...? (Hübsche Wortschöpfung übrigens.)
(01.10.2007, 21:07)
Oliver Jahn:   In Halle wird die historische Saubucht auch zur Zeit für die Haustierhaltung genutzt. Natürlich wäre es mir lieber, dort Wildschweinarten zu sehen, aber bevor der Bau ohne Tierhaltung umgenutzt wird, ist mir eine Umnutzung durch Haustierhaltung schon lieber.
(01.10.2007, 21:02)
Jennifer Weilguni:   @Ip66
Naja, ein bisschen lieb haben muss man den Wilhelm ja dann aber doch, hätten wir doch ohne ihn heute keine Wilhelma :-) Da könnte man ihn noch so hassen, heute ist dieser Park ja der Lieblingspark der Stuttgarter Bürger schlechthin ( und auch der vieler anderer Menschen). Da finde ich es gar nicht so verkehrt, wenn als Vertreter für das Hausschwein eben eine Rasse genommen wird, die der so ungeliebte Willy "kreiert" hat. Immerhin... ob verhasst oder nicht, geschichtlich passt diese Sauerei eben doch.


Eine sehr schöne Idee zur Präsentation alter Haustierrassen finde ich die Beispiele in Hannover und Wien, wo man keine künstlichen Fachgehöfte errichtet hat, sondern echte, alte Bauernhäuser und Stallgebaäude Stein für Stein wieder aufgebaut hat und teilwise sogar alte, originale landwirtschaftliche Gerätschaften und Arbeitsutensilien zur Schau stellt.
(01.10.2007, 20:42)
IP66:   Ich bin allerdings kein großer Freund von künstlichen Fachgehöften. Das Pseudohallenhaus im berliner Zoo - zwischen dem so edlen Kamelhaus und dem ebenfalls sehr eleganten Vogelhaus habe ich schon immer schrecklich geunden, weil es wie ein Ufo in einer Zoolandschaft der Nachkriegszeit herumsteht. Ich finde da die Lösungen in München oder Stuttgart ehrlicher, und auch die in Friedrichsfelde nicht schlecht. Was Mecklenburg anbetrifft, bin ich mir sicher, daß durch fleißiges Forschen auch noch spezifische Haustierrassen zum auftauchen gebracht werden können - vielleicht mit einem so hübschen Schlenker, daß der so ungeliebte erste württembergische Wilhelm in seinem von seinen Untertanen so gehaßten Lieblingspark vermittels einiger Hausschweine zur Lichtgestalt verklärt wird.
(01.10.2007, 20:03)
Uakari:   Herr Mettler, zu ihrem Satz:
"Natürlich ist es für Wildtier-Fixierte schöner, wenn alle Haustierformen im selben Zoobereich konzentriert werden. Dann kann man den nämlich beim Rundgang auslassen und muss sich nicht über "Störfälle" im Rest des Parks ärgern.... (Ironie)"
>>> wo genau ist denn da die Ironie,
der Satz als ganzes entspricht diesem Stilmittel nicht; meinen sie also damit den Begriff "Störfälle" ?

An mich gerichtet ist er jedenfalls fehladressiert denn ich sehe Haustiere immer gern und lasse sie niemals aus.
(01.10.2007, 18:57)
Uakari:   Herr Horn was sollen diese Angriffe, das ist das normalste von der Welt
das es in einer Diskussion Meinungen gibt, die einem zuwider sind.
Den Beitrag von IP66 nennen sie zwar
Unsinn aber zuwider ist er Ihnen nicht - das ist reine Wortglauberei und Haarspalterei.
Stattdessen wird mir hier schon wieder unterstellt, ich könne keine anderen Meinungen ertragen, dagegen wehre ich mich entschieden. Unterstellungen kann ich nämlich tatsächlich nicht gut ertragen...
Wenn Sie nicht im Stande sind klipp und klar zu beantworten, worin meine Unterstellungen an Herrn Mettler bestehen, dann halten Sie sich bitteschön respektvoll aus diesem Disput heraus.
Das Sie mich raushaben wollen ist dank ihrer Empfehlungen hinreichend deutlich geworden.
(01.10.2007, 18:20)
Carsten Horn:   Wenn die Unterstellung schon in Vergessenheit geraten sein sollte, hilft es vielleicht, die Beiträge vom 27. & 29.09. in diesem Thread zu lesen. Und die nächste Unterstellung wäre, daß mir der Beitrag im Osnabrück-Tread zuwider sein sollte, ich habe nur auf den geschriebenen Unsinn (Starkstrom hat mindestens 380 V, das damit gesicherte Gehege möchte ich sehen und wer das zuläßt) in ironischer Form geantwortet...

Vielleicht wäre es auch hilfreich, einfach mal den Sinn eines solchen Forums zu überdenken, wenn viele Meinung darin zuwider sind (Zitat vom 29. 09.), dann frage ich mich was eine Teilnahme für einen Sinn haben soll, wenn man nicht bereit ist, andere Meinungen zu akzeptieren und tolerieren und in vernünftiger, respektvoller und freundlicher Weise darüber zu disskutieren...
(01.10.2007, 17:44)
Uakari:   Wem bitte habe ich in den letzten Beiträgen was unterstellt, Herr Horn? Wenn Sie solche Bemerkungen machen, dann bitte mit konkretem Beispiel.
Nun bekräftigt aber auch noch Herr Carsten Horn, dem hier Meinungen anderer User nie zuwider sind (s. im Tread "Osnabrück" den Gittereintrag
von IP66) das ich hier fehl am Platze bin. Wenn man sich hier laufend dafür rechtfertigen muss wenn man Delphin- und Haustierhaltung gut findet, anderen Usern scheinbar nicht widersprechen darf und alle Meinungen hier toll finden muss, persönliche Unterstellungen ertragen muss und bei der Forderung nach reinen Zuchtgruppen mit Nazis in Verbindung gebracht wird, dann scheint dieses Forum tatsächlich ein unangenehmer Platz zu sein.

Es scheint in diesem Forum nicht erlaubt sein, darauf hinzuweisen, das die Dromedarwiese im TP Berlin unmittelbar an den Tierkinderzoo grenzt,
OHNE das einem unterstellt wird man könne keine anderen Meinungen ertragen. Da kann man Meinungen haben wie man will DAS IST SO.
Alle von Herrn Mettler genannten wilden Arten befinden sich auch nicht zwischen Tierkinderzoo und Kamelwiesen sondern abseits in den Randbereichen. Die Tigeriltisse sind sogar soweit vom Tierkinderzoo entfernt, da kann man auch gleich die Hyänen, Nilgauantilopen oder Eisbären mit anführen. Sekretäre und Stachelschweine werden auch im Tierparkführer an ganz anderer Stelle aufgelistet und haben mit dem Tierkinderzoo nichts zu tun ! Zwischen Tierkinderzoo und Kamelwiesen befinden sich keine Wildtiere, aber richtig ist das zwischen Tierkinderzoo und Haustieranlagen einige wilde Arten sind. Es war aber nicht meine These alle Wildtiere dieses Bereichs zu verbannen, sondern umgekehrt die weiteren Haustiere des Parks hierher umzusiedeln, denn es macht Sinn Haustiere in einem Bereich zu konzentrieren, allein schon deswegen das es dann manchem Besucher auch auffällt "aha das ist ein Haustier". Ansonsten merkt den Unterschied niemand wenn die Gehegabfolge ist Takin, Kerabu, Kiang etc. ... quasi nach dem Motto "Such das Haustier".
(01.10.2007, 13:26)
Jennifer Weilguni:   @Michael Mettler
Jein... zu meinem Hund kam ich ja quasi wie dir Jungfrau zum Kind, da ich ihn ja als Notfall aus schlechter Haltung übernommen habe. Generell landen bei mir meistens nur "Ausschusstiere" die sonst keiner mehr haben will. Meine Motivation zur Heimtierhaltung ist also wirklich als sehr sentimental anzusehen und wie schon gesagt ich gestehe ja jedem Haus- und Nutztier zu, auch aus rein sentimentalen Gründen gehalten zu werden. Auch wenn eventuell ältere Schweine- und Rinderrassen sicherlich zur Blutauffrischung unserer modernen Nutztiere dienen können, so gibt es doch Haustierrassen wie zum Beispiel die von mir angesprochenen Riesenesel, für die es heute ja in der Tat so gut wie keine Verwendung gibt. Oder auch gewisse Taubenrassen oder anderes Ziergeflügel. Aber bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht dafür, alle Haustierrassen abzuschaffen, sondern stelle lediglich den Schutz von Wildtieren über den von Haustierrassen. Das ist allerdings ja nur meine persönliche Meinung und vieleicht auch wieder etwas sentimental gesehen :-)
@Shensi-Takin&Karsten Vick
Ui, das mit den Frankensteins Monstern war jetzt von mir etwas anders gemeint, als es wohl rüberkam. Entschuldigung dafür, ich dachte, der Sinn kommt besser rüber, wenn ich dieses Wortspiel in Anführungszeichen setze. Ich meinte damit nicht, dass es sich bei unseren Haustieren um Monster im eigentlichen Sinne handelt, sondern eben, dass es sich eben zumeist um Tiere handelt, die nur zum Nutzen der Menschen da sind und für das ökologische Gleichgewicht in der Natur kaum eine positive Rolle spielen, ganz im Gegenteil.

Was den Schaubauernhof der Wilhelma angeht, so finde ich gerade da die Schwäbisch-Hällischen Schweine ganz besonders passend untergebracht, stellen sie doch ein lebendiges Stück Wilhelma Geschichte dar.
(01.10.2007, 07:59)
Karsten Vick:   @IP66: Straßburg? Davon hab ich ja noch gar nix gehört.
Also in Berlin sollten die Zuchtgruppen der Wildrinder unbedingt erhalten bleiben, das gilt auch für die Wildschweine im Schweinehaus, das sich ansonsten auch mit einem Besatz von Hausschweinen gut darstellen würde.
Das Kölner Schweinehaus kenne ich nicht so gut.
Jennifers Frankensteinmonster-Vergleich ist nicht richtig, denn gerade die in Zoos gezeigten ursprünglichen Haustierrassen sind bei weitem nicht nur menschgemacht, sondern auch durch natürliche Auslese sehr gut an ihren Herkunftslebensraum angepasst. Und sie könnten in diesem Lebensraum auch gut ohne Menschen überleben.
Großstadtzoos steht ein Bauernhof mit einheimischen Haustierrassen gut zu Gesicht. Im süddeutschen Raum kann jeder Zoo dazu auf bodenständige Rassen zurückgreifen. Wir in Mecklenburg haben es damit schwerer, Rostock muss schon Tauben und Karnickel einsetzen um einheimische Rassen zu zeigen. Auf den großen Gütern Mecklenburgs wurden eben schon vor 150 Jahren friesische Milchkühe und englische Fleischschweine gehalten.
Exotisch, aber trotzdem interessant sind afrikanische Streichelkrale in Leipzig und Gelsenkirchen oder das Tibetdorf in Görlitz. In dieser Richtung gibt es noch weitere Möglichkeiten.
Haustiersammlungen: Erfurt wär nicht Erfurt und Berlin F. nicht Berlin F. ohne seine Haustiersammlung. In Stralsund und Kleve haben sie wohl eher aus der Not eine Tugend gemacht. Solche Sammlungen sollten jedenfalls erhalten bleiben.
(30.09.2007, 23:48)
IP66:   Ein wenig in den Hintergrund geraten ist meine Ãœberlegung, historische Anlagen mit Haustieren zu besetzen. Ich denke da an das alte kölner Schweinehaus, aber auch die berliner Rinderallee oder das "Antilopenhaus" in Straßburg. Gerade die ersten beiden Beispiele können so angemessen und im Sinne der Altbauten genutzt werden.
(30.09.2007, 10:14)
Carsten Horn:   Wer hier Unterstellungen betreibt, wird wohl ersichtlich, wenn man die Aussage der letzten Beitrag sieht...

Ich denke, MM kennen hier viele gut genug, um sich selber eine Meinung bilden zu können, ob er ein Streithansel ist oder seine Beiträge als dogmatisch sieht...

Mancher sollte vielleicht mal über den Sinn eines solchen Diskussionsforums nachdenken, wem schon Meinungen anderer User zuwider sind, der sollte vielleicht über eine andere Form der Selbstdarstellung nachdenken...
(30.09.2007, 06:13)
Uakari:   Ein vollkommen unnötiger Angriff von Herrn Mettler der scheinbar keine Korrektur verträgt gepaart mit persönlichen Unterstellungen. Trotzdem die Goliathreihervoliere ist auch nicht im Haustierbereich. Ausserdem war meine These nicht die wenigen Wildtierarten aus diesem Bereich zu entfernen sondern umgekehrt die wenigen Haustiere der anderen Bereiche hier hin umzusiedeln, um Platz für weitere bedrohte Wildtiere zu schaffen.
Waschbären als Pelztiere und Schweinsaffen als Versuchstiere bzw. Ernthelfer passen z.B. durchaus ins Thema, wenn man es nämlich nicht dogmatisch als DOMESTIKATION betrachtet, sondern als Tiernutzung.
Mir sind hier tatsächlich viele Meinungen zuwider, wie auch meine Meinungen vielen zuwider sind. Deswegen empfehle ich aber keinem das Forum zu verlassen...
(29.09.2007, 20:01)
Shensi-Takin:   Was alte Haustierrassen angeht, so muss ich Herrn Mettler zustimmen: derlei ursprüngliche Rassen haben durchaus ihre Daseinsberechtigung und sind mitnichten als "Frankensteinsche Kreationen" anzuprangern; nebst der Bedeutung als "genetische Reserve" sei auch auf ihre Bedeutung in der sich mancherorts zunehmend rückbesinnenden, schonenderen, an Ortsgegebenheiten orientierenden extensiveren Landwirtschaft hingewiesen; ein über Jahrhunderte zu diesem Zweck gezüchtetes, "altertümliches" Bergschaf kommt mit den Gegebenheiten vor Ort nun mal meist besser klar als das Hochleistungsmerinoschaf aus dem Flachland. Wer zudem mal Produkte aus sog. ursprünglichen Rassen im Vergleich zum Hochleistungsrassenprodukten gegessen hat-Stichwort z.B. Jamón Ibérico-weiss die Erhaltung dieser Rassen wertzuschätzen. Allerdings: was die Erhaltung angeht, so können Zoos hier nur eine rel. kleine Rolle spielen. Viel wichtiger sind hier-in Hinblick auf großangelegte Zuchtprogramme & Langfristigkeit dieser- die von Herrn Mettler in Hinblick auf die Haltung bedrohter exotischer Arten geforderten Privatpersonen, allen voran engagierte Landwirte, für die diese Haltung allerdings rentabel sein muss (staatl. Zuschüsse etwa), aber auch Forschungsinstitutionen (etwa Unis, LW-Fachschulen etc.).
Auch Jennifer muss ich Recht geben: der Reiz & die Bedeutung der sensorischen Begegnung der Stadtkinder mit Haustieren ist in Hinblick auf die Zoodidaktik äußerst wichtig (Sacha kennt sicher das bizarre frühere Lincoln Park Szenario mit Zoo-Scheune und Wolkenkratzern im Hintergrund)-und die Stuttgarter Gegenüberstellung von Wildart<->Haustier nachahmenswert. Jedoch hat auch Uakari Recht: Berlin könnte seine Kamelhaltung mEn zugunsten von Wildtierarten etwas einschränken-und ohne Flachs: die Etablierung einer Ex-situ Wildkamelpopulation wäre nicht schlecht-scheitert aber an vielerlei Ursachen.
Allerdings bin ich selbst nicht unbedingt ein sehr großer Fan allzu vieler Haustierrassen im Zoo-nicht nur weil sie aus tiermedizinischer Sicht auch mancherlei zusätzliche Probleme (und seien es nur die verschärften Haltungs-und Seuchenauflagen oder Bestimmungen bzgl. Medikamentenanwendung) aufwerfen. Insofern meinerseits: ja zu Haustieren (ggf. auch kleinere "Sammlungen" bedrohter lokaler Rassen bzw. Gegenüberstellungen ungewöhnlicher Rassen-s. das Shire <-> F. Bsp. oder die beliebten Dahomey-Rinder in z.B. München)-aber unter verbesserter Haltung als mancherorts (s. ebengenannter Münchner Bsp.)-und nein zu einem Zuviel an Haustieren im Zoo (die sehe ich außerhalb der Zoos mehr als genug vertreten).
Was Großkamele in Kinderzoos angeht: definitiv keine Tiere, an die ich Kinder lassen würde. Viel zu gefährlich (Tritt-, Biss- sowie Spuckgefahr !!!) Eine Frage hierzu: wie ist es um die Reinrassigkeit der beiden weißen Dromedare in Schönbrunn bestellt?
(29.09.2007, 15:41)
IP66:   Der Haustierbereich nebst Wildformen in der Wilhelma gefällt mir auch recht gut. Es gibt zwar dort entscheiden zu viele Ratten - vor allen in den Hühnervolieren - und man könnte sich auch interessantere Arten auf der Streichelwiese vorstellen, aber es war sehr mutig, den Komplex ohne künstliches Fachwerk und billige Animation zu errichten und auch noch mit einer didaktischen Halle zu versehen. Es fehlt allerdings eine rechte Anbindung an den Restzoo, so daß das Gebiet einen Außenposten ähnlich den neuen Großkatzenanlagen in Wuppertal vorstellt
(29.09.2007, 10:42)
Michael Mettler:   @Jennifer: Genauso wie Wildtiere dienen auch bedrohte Haustierrassen im Zoo als genetische Reserve für die Zukunft. Die modernen Hochleistungsrassen sind schon kurz vor dem "Ende der Fahnenstange" angelangt, irgendwann wird man diesen Kuchen neu backen müssen - und das geht nur, wenn jemand die Zutaten dafür aufhebt. Landwirte können sich solche "Sentimentalitäten" oft finanziell gar nicht leisten, weil sie der Markt zur Haltung der Hochleistungsrassen zwingt. Damit hängt die Erhaltung aussterbender Haustierrassen vor allem an Zoos und Privathaltern - wie seinerzeit bei Milu und Hawaiigans. Und auch du möchtest doch bestimmt nicht auf deinen Berner Sennenhund verzichten, nur weil es eine Haustierrasse ist, die in der heutigen Zeit eigentlich nicht mehr "gebraucht" wird :-)

Natürlich ist es richtig, dass Haustiere nicht in einem ursprünglichen Lebensraum leben, sondern in Kulturräumen. Aber nach dieser Definition bräuchten wir uns dann in Deutschland auch nicht um den Schutz von Feldhamstern oder Mauerseglern bemühen, denn denen haben wir erst durch die Verwandlung von Natur in Kultur (Abholzung der Wälder bzw. Hausbau) hierzulande Lebensräume geschaffen...
(28.09.2007, 21:12)
Jennifer Weilguni:   Ich finde es schon wichtig, dass in Zoos auch Haustiere gehalten werden und finde vor allem immer die Kombination Wildform/Haustierform sehr interessant, vor allem aus didaktischer Sicht. Gerade aus Kindermund höre ich in zum Beispiel in der Wilhelma immer wieder "Schau mal Papa aus dem Wildschwein da wurde das getupfte Schwein dort". Zusammenhänge werden also auch von den Kleinsten so spielerisch leicht erkannt und letztendlich sollte ja ein Zoo nicht nur eine Ausstellung möglichst seltener Wildtiere sein, sondern dem Besucher eben auch Zusammenhänge und Wissen vermitteln, b.z.w. die Tiere näherbringen. Was mich hingegen immer ein kleines bisschen stört ist es, wenn man den Erhalt von bedrohten Haustierrassen auf die selbe Stufe wie den Erhalt von Wildtieren stellt. Immerhin handelt es sich ja bei Haustieren um von Menschen gemachte "Frankenteins Monster", die größtenteils in der freien Natur gar nicht lebensfähig wären, b.z.w. doch eher aus sentimentalen Gründen in Menschenhand fortbestehen. So hatten früher Poitou Esel sicherlich ihre notwendige Daseinsberechtigung wenn es darum ging möglichst kräftige Mulis zu züchten, aber in der heutigen Zeit fahren die meisten Menschen ja doch eher mit einem Auto zum Supermarkt. So schön ich es finde, wenn man diese knuddeligen Riesenesel erhält, halte ich es doch nicht für ebenso wichtig, wie vom Menschen bedrohte Tierarten zu erhalten. Aber deswegen alle Haustiere aus den Zoos zu verbannen wäre schlichtweg kurzsichtig, denn immerhin gehören auch diese zu unserer Kultur und gerade Stadtkindern bleibt meistens nur der Zoo um überhaupt mal eine Kuh zu Gesicht zu bekommen um dann teilweise ganz erstaunt festzustellen, dass diese ja gar nicht lila ist. Sollte man eben diesen Stadtkindern die Möglichkeit nehmen Nutztiere "Live" zu erleben und im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen ?
(28.09.2007, 19:46)
IP66:   Ich könnte mir ein Wildkamel vor der Architektur des Hauses im Zoo sehr gut vorstellen, weiß aber nicht, ob das Tier mit der Infrastruktur, insbesondere der Gehegeabgrenzung, zurechtkommen würde.
(28.09.2007, 11:54)
Michael Mettler:   @Uakari: Nun halt mal schön den Ball flach. Der Sinn eines Meinungsaustausches liegt nicht darin, dass wir unsere Meinung gegen deine austauschen. Wenn dir andere Standpunkte so zuwider sind, solltest du dir statt der Teilnahme an einem Diskussionsforum lieber eine Homepage einrichten, auf der du deine Zoo-Weltsicht unwidersprochen unters Volk bringen kannst.

In baulichem Zusammenhang mit dem Berliner Haustierkomplex stehen übrigens auch die Kuppelvolieren für Möwen, Goliathreiher & Co., also Tierarten, die jedenfalls bis gestern nicht domestiziert waren (sollte das heute anders sein, so steht es jedenfalls nicht in meiner Tageszeitung). Alternativ gäbe es natürlich sehr schöne Hühner-und Taubenrassen.

Natürlich ist es für Wildtier-Fixierte schöner, wenn alle Haustierformen im selben Zoobereich konzentriert werden. Dann kann man den nämlich beim Rundgang auslassen und muss sich nicht über "Störfälle" im Rest des Parks ärgern.... (Ironie)
(28.09.2007, 09:47)
Karsten Vick:   @Sacha: Wenn auch die Kamelwiesen in der Nähe des Kindertierparks anfangen, so stellen sie doch einen eigenständigen Anlagenkomplex dar. Der Teich, den du meinst ist ursprünglich auch nicht für die Haltung von Hausgänsen geschaffen worden, sondern war noch vor gut 10 Jahren ein Kinderplanschbecken, das zum Spielplatz gehörte. Auch der Kindertierpark ist kein reiner Heim- und Haustierbereich und war es früher noch viel weniger. Nach dem Auszug von Zwergflamingos, Kleinsäugern, Grauhörnchen, Präriehunden, Fischottern, Waldkäuzen, Jungbären sind jetzt nur noch Waschbären, Kleine Pandas und wenn man sie dazuzählen will, Stachelschweine und Sekretäre als Wildtiere in diesem Bereich zu Hause.
Ich würde dem Berliner Tierpark seine Haustiersammlung auch weiterhin gönnen, da auch diese eine alte Tradition darstellt. Zudem gehen die Zoobestände vieler mehr oder weniger häufig gehaltener Haustierrassen auf Friedrichsfelder Importe zurück, was auch ein bisschen Verpflichtung darstellen sollte: Gayal, Fjällrind, Kaukasuszebu, Hornloser Yak, Mongolen- und Hissarschaf, Girgentanische Ziege und allen voran das Hängebauchschwein!
(27.09.2007, 23:37)
Uakari:   Ok, nun sucht nach Ulli auch noch Herr Mettler Streit. Aber Sacha liegt richtig, sage ich als "Berlinkenner": Tierkinderzoo, Hausententeich & Spielplatz grenzen an die Dromedaranlage. Die Katzenbären und Tigeriltisse sind nordwestlich, die Sektretäre und Stachelschweinen südwestlich, jedenfalls abseits vom Tierkinderzoo
ABER NICHT DAZWISCHEN. Hernn Mettlers Rechtfertigung hat die Fehleinschätzung nur noch verschlimmert...

Ich habe auch nicht gesagt das man eine neue Berliner Mauer bauen muss zwischen Haustieren und Wildtieren im Tierpark, sondern sinnvollerweise die Haustierrassen
in einem Bereich konzentriert (zusätzlich also Kerabau, Gayal, Zebus, Watussirind). Es besteht wohl kein Zweifel das trotzdem (es gibt eben auch Ausnahmen) die Camelidenanlagen des Tierparks, zumal sie quasi die Keimzelle sind, so erhalten bleiben. Vergesellschaftungen wären freilich drinn etwa wieder mit Nandus.
Ausserdem besteht auch kein Zweifel das im Berliner Zoo zumindest je ein Gross -und Kleinkamelvertreter erhalten bleiben muss, aber Berlin braucht nun nicht alle Formen gleich doppelt so wie jetzt. Dromedare im Zoo sind ja Renndromedare (leider keine weissen; Gruss an die Unverantwortlichen in Hannover) im Tierpark eher der Lastentyp.
Ein Doublettenvermeidung wäre zudem das Wildkamel, schnell welche fangen (Gruss an Ulli)...

Zu ihrer witzigen Schlussbemerkung "Nebenbei bemerkt laufen auch in Afrika Watussirinder (und andere Haustiere) "auf irgendwelchen Afrikasavannen" herum." ...
hahahahaha ... aber das was ich gemeint habe wissen wir wohl alle und deshalb brauch ich es weder zu erklären noch zu rechtfertigen. Da gebe ich Sacha Recht, in dem Fall
verplempern Haustiere Platz...


(27.09.2007, 23:28)
IP66:   Interessant ist, daß die Altweltkamele auch in München nicht in den Kinderzoo umgesiedelt wurden, wohl aber die Alpakas. Was die Kameliden in Berlin anbetrifft, gehört die Anlagen ja in beiden Zoos zum Gründerbestand und zeigen sehr schön die unterschiedlichen Konzepte. Im Tierpark könnte man sich auf den Anlagen zwar Mitbewohner vorstellen, doch könnte ich mir das zentrale Gelände nur ungern anders besetzt vorstellen. Die kleinen Gehege am Kamelidenhaus des Zoos eignen sich wohl eher für andere Rassen, zumal hier das Gebäude doch direkt neben dem Kinderzoo steht. Ich würde allerdings die Rückseite des Gebäudes weiterhin mit Großkamelen ausstatten, da so die gesamte Struktur und auch die Tiere am besten zur Geldung kommen.

(27.09.2007, 11:07)
Sacha:   @MM: Wenn ich es recht in Erinnerung habe, ist aber doch eine Verbindung von Kinderzoo zu den Kamelwiesen vorhanden. Leben nicht auf dem Teich direkt daneben Höckergänse (also Hausgänse)? Ich meinte diese bei meinem letzten Besuch (nebst einem Graukopfkasarka-Paar) gesehen zu haben. Weiss ein Berlin-Kenner mehr?
(27.09.2007, 09:41)
Michael Mettler:   @Uakari: Nix Fehleinschätzung. Erstens sind die Cameliden im Tierpark nicht so "sortiert", dass die domestizierten Formen alle auf der einen und die wilden alle auf der anderen Seite der Gehegereihe zu finden sind, und zweitens ist der benachbarte Kinderzoo/Haustierbereich durch Wildtierunterkünfte von den Kamelwiesen getrennt. Meines Wissens gelten jedenfalls bislang weder Tigeriltisse noch Sekretäre noch Kleine Pandas als Haustiere. Aber die könnte man natürlich gegebenfalls problemlos gegen Frettchen, Westfälische Totleger und Maine-Coon-Katzen austauschen, um den gewünschten in sich geschlossenen Haustierbereich zu erzielen.

Wenn im Zoo nur noch je eine Groß- und Kleinkamelform gehalten werden soll, wäre es im Zuge des Ergänzungsprogramms nur konsequent, die Vertreter dieser Formen aus dem Tierpark-Sortiment zu streichen und deren Gehege für andere Tiere zu nutzen. Ein "Schlupfloch" wäre natürlich die Haltung unterschiedlicher Rassen an beiden Standorten....

Nebenbei bemerkt laufen auch in Afrika Watussirinder (und andere Haustiere) "auf irgendwelchen Afrikasavannen" herum.
(26.09.2007, 23:31)
Uakari:   Ich wusste bereits beim Schreiben des vorherigen Beitrags, welche Reaktion darauf kommt. Aber diesmal leider eine Fehleinschätzung, Herr Mettler !
Ich weiss schon noch was man zu den Haustieren zu zählen hat. NEIN, überhaupt nicht müssen die Tierpark-Cameliden umziehen, denn die Camelidenanlagen schliessen traditionell an den Tierkinderzoo / Haustierbereich an, da ist kein Umzug nötig. Zudem ist es in dem Falle nur konsequent wenn alle Kamelformen dieser Welt nebeneinander präsentiert werden. Das macht Sinn und ist ein ganz anderer Fall, als wenn auf irgendwelchen Afrikasavannen Watussirinder rumrennen oder zwischen lauter Wildtieranlagen plötzlich irgendwo ein Hochlandrindgehege ist (Nürnberg, Duisburg früher).
Das Auslaufen der genannten Antilopenarten hingegen war tatsächlich überflüssig. Ich will hier auch nur entschieden der These widersprechen, das die Haustiere
im Tierpark Berlin Wildtieren den Platz wegnehmen. Da hat Berlin mit seinen Doubletten nach wie vor ganz andere "Platzverschwender" (Axis, Säbelantilope)
zumal das Kontrastprogramm bis jetzt nicht viel Zugewinn gebracht hat, wenn man die frei werdenden Gehege neu besetzt indem man bisherige Gemeinschaftshaltungen trennt (Bsp. Nilgau, Sasin). Und wenn dann müssen nämlich die Hausrener, Alpakas und Lamas aus dem Zoo ausziehen, es reicht wenn im Zoo je ein Gross- und Kleinkamelvertreter erhalten bleibt. Manche Haustierzuchtgruppen im Tierpark hingegen (Kerabau, Gayal, Nellorezebu) sind nahezu einzigartig und damit unbedingt erhaltenswert.
(26.09.2007, 04:11)
Michael Mettler:   Dann wird's aber eng im "Haustierbereich", zumal konsequenterweise noch zwei Groß- und zwei Kleinkamelformen, Wasserbüffel und Hängeohrziegen dorthin folgen und ihre jetzigen Anlagen räumen müssten :-)

Lassen wir uns erst mal überraschen, wie es auch mit den Haustierformen im Ergänzungsprogramm der beiden Berliner Gärten weitergeht. Pferdeantilopen und Gnus ließ der Zoo übrigens vor gar nicht langer Zeit ohne Not auslaufen, da glaube ich weniger an baldige Rückkehr...
(25.09.2007, 21:30)
Uakari:   Wenn ich sage die Haustiere im Tierpark stören nicht dann beziehe ich mich NICHT auf die persönlichen
Empfindungen irgendwelcher Zoobesucher
SONDERN auf die Tatsache, das Berlin
auch mit seinen Haustieren schon fast alle in europäischen Zoos verfügbaren wilden Huftierarten zeigt.
Natürlich fehlen Bergnyala, Saiga, Argali, Gerenuk, Riesenelen, Wildkamel etc.etc., aber die muss man ersteinmal
kriegen.
Die Zebus, Gayale, Watussirinder und
alle Haustierformen sollten aber noch in den Haustierbereich umziehen, eben als Vergesellschaftung, damit Platz frei wird für noch nicht gehaltene Wildtierarten (z.B. Caama, Gnu, Roan).
(25.09.2007, 21:10)
Michael Mettler:   @Sacha: Ich meinte keineswegs nur den Platz. Bekanntlich sind Schauaquarien/-terrarien technisch aufwändige und damit extrem teure Anlagen, für das Geld kann man eine Menge Gehege für Kreishornschaf & Co. bauen :-)

Aber im Ernst: Letztlich bliebe es doch nur bei einer Umverteilung. Wenn sich die Kleinzoos mehr auf Haustiere verlegen würden, fiele DORT womöglich Platz für Wildtiere weg. Immerhin halten Parks der Kategorie Ströhen oder Thüle auch noch einige Wildtiere, die selbst in großen Zoos nicht mehr zum Alltag gehören (z.B. diverse Hirsche und Antilopen).

Eine abgestimmte Verteilung der Haustiere in benachbarten Zoos würde ich allerdings auch begrüßen. Wenn es z.B. im gesamten Ruhrgebiet irgendwann überall "afrikanische Dörfer" a la ZOOM gäbe, fände ich das ziemlich witzlos. Aber selbst für Afrika ließe sich das Thema variieren: Dahome-Zwergrind/Westafrikanische Zwergziege/Kamerunschaf oder Dromedar/Esel/Somalischaf wären nette Alternativen zu Watussi & Co.
(25.09.2007, 18:40)
Sacha:   @MM: Nur nehmen Fische und Reptilien (und auch viele Vogelarten) längst nicht soviel Platz in Anspruch wie Haflingerpferde, Watussirinder oder Gayale (wir reden ja jetzt nicht von Mantarochen und Walhaien). Der Vergleich mit den Schauaquarien resp. Vogelparks hinkt darum m.E.

Bei der Frage der (Um-)Platzierung muss ich wohl präzisieren, war vielleicht nicht ganz klar: Eine Haustierform pro Art für einen Grosszoo. Das heisst also entweder Lama oder Alpaka, Afrikanische Zwergziege oder Hängeohrziege, aber nicht beide (oder noch mehr) Formen.
Wie bei Wildtieren sollten sich doch die (Gross-)Zoos auch bei der Haltung von Haustieren absprechen können, oder?

Ich bin mir auch nicht so sicher, ob es nicht in der Nähe von Grosszoos (kommt halt darauf an, wie man "Nähe" definiert) Kleinzoos oder spezialisierten Haustierzoos gibt, die eben ALS ERGAENZUNG die fehlenden resp. abgegebene Haustierform(en) zeigen könnten. Gerade das wäre doch eine grosse Chance für die Kleinzoos. Denen fehlt oft das Geld für teure Innenanlagen und Futterspezialisten. Und sowohl Tier wie Besucher ist mehr gedient, wenn z.B. Schimpansen in einer ansprechenden Grossanlage (Innen wie aussen), als in einem kleinen Verliess leben (Was jetzt - leider - nicht heisst, dass in den Grosszoos die Anlage grundsätzlich besser sind als in den Kleinzoos. Aber die finanziellen Voraussetzungen sind in der Regel bei ersteren besser.)

Die Darstellung der biologischen Vielfalt im Zoo ist auch für mich eine wichtige Zoo-Aufgabe. Aber wie Du schon erwähnt hast, sollte man die von der Natur hervorgebrachten Formen IN EINEM GROSSZOO eine wichtigere Bedeutung zumessen als der von Menschen geformten Haustierrassen. Und bezüglich der Darstellung der biologischen Vielfalt hast
Ausserdem (und das ist vielleicht hier etwas untergegangen).

@Uakari: Wie Du richtig interpretiert hast, ist die Reduzierung der Haustierformen in den Zoos lediglich eine Idee/ein Wunsch von mir. Ob einen diese Vielzahl stört oder nicht, bleibt jedem selber überlassen. Und dass man im TP Berlin (aber auch anderswo) das Potenzial bez. Gemeinschaftshaltungen besser nutzen kann (und sollte), da sind wir wohl einer Meinung.
(25.09.2007, 18:12)
Michael Mettler:   ...wobei man selbst bei den Haustieren im Tierpark über das Vergesellschaftungspotenzial nachdenken könnte. Warum z.B. nicht Fjordpferde, Fjällrinder und Gotlandschafe in einer großen Gemeinschaftsanlage für skandinavische Haustiere?
(25.09.2007, 17:02)
Uakari:   Zu Sachas Wünschen ist zusagen, das der Tierpark Berlin und der Zoo trotz Haustieren beinahe alle in Tiergärten verfügbaren grösseren Wildhuftierarten hat und zudem noch reichlich Potential z.B. in Gemeinschatfhaltungen.
Da stören die Haustiere keineswegs.
(25.09.2007, 16:57)
Michael Mettler:   @Sacha: Mit gleichem Recht könnte man argumentieren, dass sich Zoos auf WildSÄUGEtiere beschränken sollten, denn schließlich gibt es ja Vogelparks und Schauaquarien...

Wenn es in der Nähe des Zoos einen Haustierpark gäbe, fände ich eine weitestgehende Beschränkung des Zoos auf Wildtiere okay. Nur leider dürfte das in den geringsten Fällen so sein, dazu liegen Haustierparks wie Kleve oder Warder (leider) zu abgelegen. Auch ich wäre sonst wesentlich öfter dort.

Klar, es würde auf einen Schlag eine Menge zusätzlicher Haltungskapazitäten für große Huftiere bringen, wenn sich die Zoos geschlossen von ihren weit verbreiteten Watussirindern, Zwergzebus, Trampeltieren, Dromedaren, Lamas, Alpakas und Rentieren trennen würden. Nur wo würden solche Tiere dann noch präsentiert (außer im Circus)?

Poitou-Esel sind z.B. eine gefährdete Haustierrasse, bei deren Erhaltung gerade Zoos eine wichtige Rolle spielen. Rove-Ziege, Skudde und Walachenschaf sind weitere Beispiele dafür. Und auch Haustiere sind Teil der biologischen Vielfalt (deren Darstellung einer der Zwecke eines Zoos ist), obwohl ihre Evolution größtenteils vom Menschen gelenkt wurde.
(25.09.2007, 16:29)
Sacha:   @MM: Mehrere Haustierrassen neben- oder gar miteinander zu halten ist aus didaktischer Sicht sicher nicht schlecht (habe ich auch nie behauptet). Nur muss das nicht in einem Zoo sein. Offenbar hat auch Emmen dieses Projekt wieder fallen gelassen (und vielleicht ein Gehege für Wildtiere gebaut?). Und Pferde, für die nicht mal ein Aussengehege vorhanden ist, das kann ja nicht sein. Da hätte man den Platz doch besser für eine Wildnagerform (na, treffen wir uns wieder?) genutzt.

Jetzt könnte man natürlich wieder darüber diskutieren, was denn ein Zoo ist. Für mich und gerade auch für viele Normalbesucher steht dieser Begriff für eine Institution, die in ERSTER LINIE EXOTISCHE WILDTIERE hält bzw. zeigt.

Klar, mit den rund 160 ha hat der TP Berlin auch genug Platz für mehrere Haustierformen. Nur würde ich (= pers. Meinung) auch diesen Platz bis auf ein nötiges Minimum (also eine Haustierform pro Art) Wildformen zur Verfügung stellen. (Mal ganz abgesehen davon, dass ich bei dieser Gelegenheit auch gleich die scheusslichen - aber zugegebenermassen günstigen und zweckmässigen - giftgrünen Metallgitter (= Panzersperren) entfernen würde. Und so nebenbei: "für die paar Haustiere"? Zähl mal alle Formen im TP Berlin zusammen, das sind nicht wenige!

In diesem Forum wird doch immer wieder beklagt, dass man diverse meist bedrohte Arten aus Platzgründen nicht adäquat halten kann. Ich habe lieber zwei Zuchtgruppen einer Wildform im Zoo als 10 verschiedene Haustierformen (Achtung: Das gilt bei mir wirklich NUR im Fall von Haustieren). Und ich glaube, damit stehe ich nicht allein. So weiss ich von Bekannten (mit Kindern) in Leipzig, die sich nicht die Spur für Zwergziegen und dergleichen interessieren, es aber bedauern, dass es im Vergleich zur DDR-Zeit nur noch so wenige Löwen (Individuen) hat.

Was mich zum Punkt Anfassen/Streicheln führt. Natürlich ist es für Otto-Normal-Zoobesucher kein oder kaum ein Unterschied, ob er eine Hausziege oder eine Schraubenziege berühren kann (oder ein Hausrind oder einen Banteng). Bei Erwachsenen geht es in der Regel vielmehr um das Berühren von Tieren, die möglichst wenig verwandtschaftliche Beziehung zu einem Haustier haben (Abgesehen vom Wolf). Ausnahmen wären besondere Erlebnisse, also wenn zum Beispiel Papa Walter vor versammelter Familie von einem Pony in den Allerwertesten getreten wird. Das sind natürlich Erlebnisse, von denen man lange zehrt.

Ansonsten würde ich wetten, dass es auch für O-N-Zoobesucher ein Unterschied ist, ob er einen Katta oder ein Hängebauchschwein, eine Giraffe oder ein Pony streicheln kann.

In diesem Zusammenhang fällt mir eine Frage ein, die ich schon lange stellen wollte. Ist die teure Hippomax-Anlage in Münster privat finanziert worden? Und warum wurde diese statt eine Anlage NUR für Wildtiere gebaut?
(25.09.2007, 16:03)
IP66:   Andererseits sind Arten- resp. Rassenreihen bei Haustieren leicht zu bewerkstelligen und durchaus interessant - ich denke da an die Hühnergalerien in Berlin und Stuttgart oder den Tiergarten Kleve mit seinen vielen Ziegen- und Schafformen. Mir gefällt auch immer noch der entsprechende Parkteil in München ganz gut, der sich Zeit und Raum nimmt, aber dann in drei Dörfern ohne alles Plastifachwerk langsam von Streichelzoo und Spielplatz zu einigen raren Arten führt.
(25.09.2007, 15:44)
Michael Mettler:   @Sacha: Bei Platzmangel in einem Zoo kann ich eine Entscheidung pro Wildform gut verstehen, wenn eben nicht viele Haltungsmöglichkeiten für Großtiere vorhanden sind. Aber GERADE der Tierpark Berlin bietet nun wirklich reichlich "Ausgleich" für die paar Haustiere.

Was ein echtes Wildtier ist, wissen bestimmt viele Normalbesucher nicht. Dass sie das Anfassen oder Füttern einer Giraffe oder eines Elefanten als besonders aufregend empfinden, ist leicht nachvollziehbar, aber ob z.B. ein Markhor für sie wirklich "wertiger" bzw. "wilder" ist als eine Girgentana-Ziege, wage ich zu bezweifeln.

Didaktisch ließe sich aus mancher Haustierhaltung sicher mehr herausholen. Z.B. fand ich es damals eine schöne Idee von Emmen, die Pferderassen Shire und Falabella im selben Stall zu zeigen (auch wenn ich es in einem Außengehege bzw. auf einer Weide noch sehr viel besser gefunden hätte). Solche Zusammenstellungen sprechen gegen ein allzu rigides Konzept "Nur eine Rasse pro Art".
(25.09.2007, 14:28)
Sacha:   Einerseits empfinde ich Haustiere in Zoos als unabdingbar. Wie MM schon schrieb, ermöglichen sie Personen einen direkten Kontakt zum Tier. Das ist gerade für Kinder sehr wichtig. Erwachsene haben nach meiner Erfahrung allerdings eher dann ein Hochgefühl, wenn sie ECHTE Wildtiere streicheln können. Auch die Erhaltung seltener Haustierrassen sollte nicht unterbewertet werden.
Auf der anderen Seite halten viele Grosszoos zu viele Haustierformen (nicht nur Huftiere, auch andere Säuger sowie Tauben und Hühner) der selben Art, z.B. TP Berlin, München, Stuttgart oder Wien.
Darum bin ich der Meinung, dass eine Haustierform pro Art in einem Zoo völlig ausreicht (Ausser natürlich er hat sich wie Warder gleich von vorneherein auf Haustiere spezialisiert). Zoos sollten sich auf die (meist schwierigere) Haltung von Exoten konzentrieren.
So würde ich mir z.B. statt der vielen Haustier-Huftiergehege im TP Berlin (zwischen Möwenvoliere und Alfred-Brehm-Haus) eine oder maximal zwei Anlagen mit wilden Huftierarten wünschen. Der freistehene Platz wäre doch z.B. ideal für Saigaantilopen (träum, seufz).
(25.09.2007, 13:04)
Michael Mettler:   @IP66: Stimmt, zumal in Berlin ein bewusst neutrales Umfeld für die internationale Haustierkollektion gewählt wurde. Mancherorts passen nämlich Kulisse und Besatz nicht zusammen, ich denke da an Neumünster: Vor einem norddeutschen Geest-Bauernhof laufen dort westafrikanische Nutztierrassen im Streichelgehege herum.
(25.09.2007, 12:56)
IP66:   An die ja überwiegend mit Haustierrassen besetzten Rinderalleen des vorvergangenen Jahrhunderts hatte ich garnicht gedacht, ebensowenig an das ja ebenfalls viele Pferderassen vorführende Einhuferrevier in Berlin. Die Integration von Haustieren gefällt mir in Freidrchsfelde ganz gut, ich finde auch, daß dort die Brücke vom Streichelzoo zu seltenen Arten durchaus erfolgreich geschlagen wird.
(25.09.2007, 12:06)
Michael Mettler:   M.E. wird die "Berechtigung" von Haustieren im Zoo sehr unterschiedlich beurteilt - weniger von den Zoos selbst als von den Zoofans, und der Normalbesucher macht erst gar nicht die rigide Unterscheidung zwischen domestizierten und nicht domestizierten Formen. Groß- und Kleinkamele oder Rentiere sind z.B. Haustierformen, die auch vor den Augen eingefleischterer Wildtierliebhaber noch Gnade finden, ebenso diverse Rinder (Wasserbüffel, Gayal, Yak, Zebu), die aber im Gegensatz zu den Cameliden in unseren Zoos immer mehr aus der Mode kommen. Dass Watussirinder vielerorts als umgänglicherer Büffelersatz dienen (und vom Publikum prompt auch so tituliert werden), hatten wir m.W. schon mal im Rinder-Thread zum Thema. Andererseits befassen sich nur wenige Zoos (und Zoofans) mit selteneren Schaf- und Ziegenrassen. In Mode scheint derzeit das winzige Ouessantschaf zu kommen - früher hätte man die Planstelle wohl mit Skudden besetzt.

Die Kinder- bzw. Streichelzoos haben ja nicht nur die Funktion, Haustiere unterzubringen, sondern auch ein Ventil für die Anfass- und Fütterungslust der Besucher zu schaffen.

Auch Haustierrassen sind einer Erhaltungszucht würdig, und zwar nicht nur die heimischen bzw. europäischen. Rassen wie das Somalischaf sind ebenso ein durch harte Selektion Produkt ihres Heimatlebensraumes wie die dortigen Wildtiere und können dort nicht beliebig durch andere Rassen ersetzt werden. Sollte eine solche Rasse - Teil der Lebensgrundlage der dortigen Bevölkerung - in ihrem Ursprungsgebiet durch einen Seuchenzug zusammenbrechen, könnte die genetische Reserve aus Zoobeständen ebenso zum Wiederaufbau dienen wie bei Wildtieren.

Die kulturhistorische Bedeutung von Haustieren kommt als didaktischer Zweck hinzu. Z.B. gilt der Hauswasserbüffel als eines der wichtigsten Haustiere dieser Erde, kommt aber im gedanklichen "Bauernhof-Sortiment" des vorwiegend "europäisch" orientierten Zoobesuchers hierzulande nicht vor - also sollte man ihm diesen Inhalt mit Hilfe des lebenden Tieres im Zoo vermitteln, zumal es gleichzeitig als Modell für die nicht verfügbare, aber bedrohte Wildform dienen kann.
(24.09.2007, 20:23)
Uakari:   Nachdem ich eben gehört habe das der flächenmässig kleine Dresdner Zoo
statt des Antilopenhauses einen weiteren Bauernhof errichten will,
nehme ich meine an anderer Stelle hier
geäusserten Worte "es gäbe keine Grossstadtzoos die sich riesige Haustiersammlungen anlegen" zurück.
(24.09.2007, 19:52)
IP66:   In einigen Threads wurde recht intensiv über den Sinn von Haustierhaltung und Haustiersammlungen in Zoos diskutiert. Mir scheint, daß diese Ideen ein eigenes Label verdienen.
Lange Zeit waren Haustierarten eine Möglichkeit für weniger gut ausgestattete Zoos und Tierparks, eine gewisse Formenvielfalt zu erreichen. Heute werden auch erhaltungswüdige, aber nicht mehr recht verwendbare Anlagen mit Haustierarten besetzt, anderenorts gibt es recht große Sammlungen unterschiedlicher Formen (Kleve, Friedrichsfelde).
Schließlich nutzt man Haustiere zur Bestückung der in der Zwischenkriegszeit entstandenen "Kinderzoos". Wir wird dergleichen heute beurteilt und welche dieser Sammlungsformen ist zukunftsträchtig?
(24.09.2007, 19:02)

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