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Affenhaltung in der DDR



Ronny Keller:   Sorry, das stimmt natürlich. Habe nur Bezug genommen, auf die Vermutung von th.oma.s dass der Münsteraner Malaienbär "Klaus" aus Vietnam stammen solle.
(06.01.2008, 09:03)
Oliver Jahn:   @ Ronny Keller, wo gehört dieser Beitrag denn hin? Doch nicht in die Affenhaltung der DDR?
(05.01.2008, 20:26)
Ronny Keller:   Bei den angesprochenen Dresdner Malaienbären handelte es sich um 1,3 Tiere. Der heute in Münster lebende "Klaus", stammte aus den USA.
Desweiteren kamen 1986 noch "Barlay" aus dem Tierpark Berlin, "Dikey" aus Hanoi und eine ältere Bärin aus dem Zoo Rostock. "Klaus" und "Dikey" wurden 1993 im Zoo Münster eingestellt. "Barlay" starb 1998 hochbetagt im Zoo Dresden.
(05.01.2008, 18:35)
Oliver Jahn:   Also nennt das Kind wie ihr wollt, aber bitte öffnet für dieses Thema einen neuen Thread, denn mit Affenhaltung hat das alles nun nichts mehr zu tun.
(08.12.2007, 14:42)
Karsten Vick:   Erstens ist es völliger Blödsinn, dass der Aufbau des Zoos Magdeburg "befohlen" wurde. Der Aufbau geht zum größten Teil auf die privaten Bemühungen von Alfred Hilprecht zurück, der sich schon in den 30er Jahren für einen Tiergarten in seiner Heimatstadt eingesetzt hatte. Das kann jeder in der 50-Jahre-Chronik nachlesen. Natürlich ging es dabei nicht um einen "privaten", sondern um einen kommunalen Park.
Zweitens ist damit die Frage von IP66 nicht beantwortet, da wir ja ebensogut fragen könnten, warum in einigen Städten der Bau eines Tiergartens "befohlen" wurde und in anderen nicht. Suhl und Gera haben übrigens ihre Tiergärten, die sind ziemlich spät, 1968 bzw. 1972 gegründet, aber vielleicht hätten sie auch noch irgendwann mal den "Ritterschlag" gekriegt. Da wundert es mich eher bei z. B. Weimar (Kultur) und Jena (Industrie), dass es dort so gar keine Tierpark-Ambitionen gab. Fehlte vielleicht so ein Anreißer wie Hilprecht, der den Stadtoberen auf den Keks ging.
(08.12.2007, 12:39)
Alexander Fuchs:   Das beste Beispel der Zoo Magdeburg, der wurde befohlen und nicht wie heute berichtet wird, durch Bürgerinitative.
(08.12.2007, 11:16)
Alexander Fuchs:   Es wurde vom Staat so befohlen bzw. delegiert. Privat hätte man nie einen Zoo errichten können, da fehlte es an der "Alu"-Mark.

(08.12.2007, 11:11)
IP66:   Man könnte die Struktur der DDR - unhistorisch konstituierte Bezirke über den alten, sehr kleinen Landkreisen - auch als Merkmal des Zentralismus interpretieren. Dieser Thread scheint mir jedoch zu zeigen, daß in Sachen Zoo doch der gute alte deutsche Föderalismus selbst die Strukturen der DDR überlebt hat. Ich frage mich allerdings nach wie, weshalb es in manchen Bezirkshauptstädten zu Zoogründungen kam und in anderen nicht. Schwerin zum Beispiel stellte zu keinem Zeitpunkt eine Zoostadt dar - zu klein, zu wenig industrialisiert, zu bürgerlich - doch Suhl oder Gera, die für einen Zoo prädestiniert waren, haben keinen erhalten. In den großen Ballungsgebieten im Westen sind dagegen aus letztlich privater und kommunaler Initiative Zoos auch in Ballunsggebieten entstanden, wobei aber auch Entwicklungen wie in Duisburg, Krefeld oder Gelsenkirchen ohne die Beseitigung des Zoos in Düsseldorf nicht möglich gewesen wäre.
(08.12.2007, 10:34)
nurmichael:   Es mag so gewesen sein, wie IP66 schreibt, ich fasse diese Darstellung allerdings als Spekulation auf.
Fakt ist, dass zum fraglichen Zeitpunkt in Kontinentaleuropa außer Klaus kein Bulle im zuchtfähigen Alter abkömmlich war. Daher hatte man sich im Zoo Berlin ja auch u.a. in Australien umgehört. Angesichts der Lieferung von Cody aus down under hätte sich Prof. Klös die „Handsalbe“ für Klaus in Richtung Leipzig also durchaus sparen können (wenn sie denn gesandt wurde). Warum allerdings der Zoo Berlin letztlich beide Bullen importierte ist mir unbekannt.

Einer Diktatur systemimmanent ist ihr zentralistischer Charakter (ein Umkehrschluss wäre freilich unzulässig). Die Verwaltungsstruktur der Bezirke in der DDR spricht eigentlich gegen den Zentralismus, zumindest in einem Staat mit gerade mal 18 Mio. Einwohnern.
(07.12.2007, 22:36)
IP66:   Wichtiger ist vielleicht noch die Tatsache, daß die Kommunen in der DDR ja weisungsgebunden den Bezirken unterstellt waren, wir mithin auf ein zentralistisches System schauen. Als Außenbetrachter, der sich den Staat in seiner Endphase 1988 angeschaut hat, fiel mir allerdings auf, daß gerade durch die theoretische Verlagerung vieler Fragestellungen nach Berlin vor Ort Entscheidungsnotstände entstanden, die bei geschickter Handhabung eine Menge Spielräume entstehen ließen - was ja im November 1989 auch auf hochpolitischer Ebene deutlich wurde. Ich denke, daß das Nashorn nicht ohne den Segen des Politbüros die Mauer überquert hat, und mir scheint es nicht unwahrscheinlich, daß Herr Klös disem Segen durch Handsalben, für die ihm hinreichend Mittel zur Verfügung standen, gezielt gefördert haben könnte.
Um zu den Gorillas zurückzukommen: Herrn Dathe hat es ja frei gestanden, in seinem nicht eben klein bemessenen Raubtierhaus ausgewachsene Gorillas unterzubringen, denn was Dresden recht, mochte ihm billig gewesen sein. Vielleicht war er einfach auch Tiergärtner genug, daß er Potential einer Vielzahl von Zoos im Lande zu schätzen wußte, wie er den zentralen Staat - um nicht zu sagen: die praktischen Seiten einer Diktatur - auch für die Organisation des Tierpflegerberufs oder das entsprechende Handbuch verwendet hat. Vielleicht liegt ja darin eine besondere und viel zu wenig gewürdigte Lebensleistung - denn wenn man den friedrichsfelder Gründungsdirektor am Realisierungsgrad seiner Masterpläne mißt, wird man ihm wohl nicht gerecht.
(04.12.2007, 18:39)
Karsten Vick:   Sicher ein interessantes Thema, was einen eigenen Thread verdient.
Gerade bei den Gorillas lief es aber anders. Dresden hatte dank Ullrich schon zum 100. Geburtstag 1961 die ganze Menschenaffenpalette, dabei Gorilla Benno, "provisorisch" im Raubtierhaus untergebracht.
Am 22.7.1964 eröffnet Dathe in Berlin sein "temporäres" Menschenaffenhaus. Am 22.12.1964 kauft Rostock bei Müller (Krechting?) ein Gorillapaar. Am 9.7.1965 erst kommt der erste Gorilla (Kama aus Hannover) nach Friedrichsfelde. Soo einfach war es also wohl für Dathe nicht, die Hand auf irgendwelche Tiere zu legen, die in die DDR kamen.
(03.12.2007, 22:55)
nurmichael:   @ Oliver Jahn, dass mit den Magdeburger Spitzmäulern ist natürlich richtig. Deren Zucht hatte 1981 mit der Geburt von Mana begonnen. Neben diesen aber gab es 1988 in der DDR aber eben nur Klaus aus Leipzig.
Was ich zum Ausdruck bringen wollte ist, dass die Direktoren der DDR Zoos offenbar im Handel eigener Tiere selbst mit dem nichtsozialistischen Ausland recht eigenständig gewesen zu sein scheinen. Von daher scheint der eigentliche Träger (Rat des Bezirks, Rat der Stadt) der jeweiligen Einrichtung, den Tierbestand betreffend, nicht viel zu sagen gehabt zu haben.
(03.12.2007, 22:42)
Oliver Jahn:   Also so weit ging es dann sicher doch nicht. Ich glaube, hier spielten auch die Direktoren eine gewichtige Rolle. Berlin bekam die meisten Devisen und konnte somit am kräftigsten einkaufen. Aber Leipzig z.B. hatte Amurtiger zu bieten und dafür gab es eben Bonobos. Ulrich machte auf seinen vielen Reisen einiges für Dresden klar. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Erfurt hätte seine Blätteraffen an Berlin abgeben MÃœSSEN, wenn Dathe gerufen hätte: "Ich will sie aber haben!"
Hätte es aber Gorillas auf dem Markt gegeben und Dathe hätte ein vernünftiges Haus gehabt, dann wäre sicher er der erste gewesen, der das Geld bewilligt bekommen hätte, um sie zu kaufen.
(03.12.2007, 22:14)
Michael Mettler:   Noch gibt es leider keinen passenderen Thread dafür (außer "Exoten im Tierhandel"...).

Aber die Situation mit dem Nashornbullen ist auch etwas Anderes als das, was ich meine. Denn der kam ja nicht neu ins Land (sprich DDR), worauf sich meine Frage bezog, sondern war schon da. Und dass der Tierpark irgendwelche bereits vorhandenen Tiere aus anderen DDR-Zoos einfach abziehen konnte, habe ich gar nicht behauptet. Vielmehr ging es z.B. darum, ob importierte Tiere, die für einen anderen DDR-Zoo bestimmt waren, vom Tierpark nach Berlin "umgeleitet" werden konnten. Zumindest einzelne Fälle muss es wohl gegeben haben. Andersrum war es vielleicht den übrigen DDR-Zoos nur möglich, bestimmte Affenarten für sich zu bekommen, weil sie im Gegensatz zum Tierpark bezugsfertige Unterkünfte für sie hatten. Denn ich könnte mir schon vorstellen, dass die Erfurter Blätteraffen oder die Leipziger Bonobos auch dem Tierpark gut gefallen hätten - nur wohin damit...? Aber HÄTTE der TP "Hier!" gerufen - wären diese Tiere dann wirklich in Erfurt oder Leipzig gelandet? DAS war meine Frage.
(03.12.2007, 22:06)
Oliver Jahn:   @nurmichael, das passt nicht ganz. Wenn 1988 stimmt, war es nicht das einzige Spitzmaulnashorn in der DDR, sondern Magdeburg hatte noch seine Spitzmäuler. Und auch AFFEN.
(03.12.2007, 21:42)
nurmichael:   Eine, wie ich finde interessante Diskussion, wenn auch im falschen Thread.
1988 wurde der Spitzmaulnashornbulle Klaus aus dem Leipziger Zoo auf Bitte von Prof. Klös nach Westberlin transferiert. Diese Lieferung geschah bald nach dem Tod des Berliner Bullen Mbololo. Lange Entscheidungswege, wie in deutschen Verwaltungen Ost wie West sonst üblich, waren also nicht von Nöten. Das spricht eigentlich für eine wesentliche Entscheidungsgewalt des damaligen Zoodirektors aus Leipzig. Man bedenke, Klaus war damals das einzige Spitzmaulnashorn in der DDR.
(03.12.2007, 21:22)
Oliver Jahn:   Also Vorgriffsrechte von Berlin kenne ich nicht, allerdings bekam Berlin die Devisen tüchtig hinten rein gepustet, denn schließlich hatte man im Westteil der Stadt einen Zoo, den es zu übertreffen galt! Klös hat lange darunter gelitten und manches mal vor Wut sicher geschäumt. Allerdingsg waren die anderen Direktoren auch nicht von schlechten Eltern und wussten sich ihre teils recht engen und freundschaftlichen Beziehungen zu West-Kollegen zu Nutzen zu machen. So kam Leipzig eben vor Berlin an ein Okapi! Und auch zu so manchem AFFEN für die DDR.
(03.12.2007, 21:16)
Michael Mettler:   Stimmt es, dass der Tierpark Berlin damals auf die über den staatlichen Handel ins Land gekommenen Tiere ein Vorgriffsrecht hatte? Das hörte ich zumindest mal VOR der Wende in einem anderen DDR-Zoo. Damit wäre die Verteilung von importierten Tieren faktisch vom Interesse oder Nichtinteresse des TP zu eigenen Zwecken abhängig gewesen.
(03.12.2007, 21:09)
Oliver Jahn:   Puh,das ist eine kniffelige Frage, wäre glatt was für die Knobelei! :-)
Ich würde jetzt mal so aus dem Bauch heraus sagen, sie unterstanden dem jeweiligen Rat des Bezirkes, Abteilung Kultur und Bildung. Berlin evtl. direkt dem Ministerium. Oder unterstanden sie alle dem Ministerium in Berlin? Aber dass die 9 Großzoos nur der Kommune unterstanden, als dem Rat der Stadt, das glaube ich nicht.
Aber bezgl. der Gorillas war es auf jeden Fall so, dass es Devisen ausschließlich aus Berlin gab. Da gab es garantiert keine kommunalen Quellen, die damit hätten dienen können.
(03.12.2007, 20:55)
nurmichael:   @ IP66, wenn die Zoos der DDR keine kommunalen Einrichtungen waren, wie sie schreiben, welcher Trägerschaft waren sie denn dann angegliedert?
(03.12.2007, 20:48)
IP66:   Ich finde Ihre Ausführungen durchaus überzeugend. Zum einen waren die Zoos in der DDR ja nicht, wie im Westen, großteils kommunale Einrichtungen, und auch wenn es sicher intern die eine oder andere Konkurrenz gegeben hat, so gab es doch eine zentrale Organisation und einen wohl auch dokumentierten Willen zur Abstimmung untereinander. Auf der anderen Seite waren Gorillas vor allem in der Zeit, als ihre Anschaffung im Westen Neubauten erforderte, in der Tat teuer, und schließlich kamen sie nicht aus einem "Bruderland". Bei meinem Besuch in Eberwalde hat sich mir der Eindruck aufgedrängt, eine Art Zweitstelle von Dathes friedrichsfelder Tierpark vor sich zu haben, aber derselbe Direktor scheint die Spezialisierung der einzelenen Anlagen auch zugelassen und seine Anlage nicht zum alles beherbergenden Zentrum gestaltet zu haben.
(03.12.2007, 11:11)
Oliver Jahn:   @IP66, Ihre These ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Warum das allerdings war, lässt sich kaum mit Sicherheit beantworten. Ich kann da nur vermuten!! Wildtiere kosteten Devisen. Und die Zoos hatten nur begrenzte Mittel. Und noch mal, es gab eben nur 9 Großzoos. Und ich hatte so das Gefühl, dass da jeder Zoo so sein ganz eigenes Gesicht hatte und recht gutdarauf geachtet wurde, dass die Zoos sich eben nicht so wie heute, zu ähnlich sind. Es gab mit Berlin, Magdeburg, Leizig und Halle vier Dickhäuterzoos. Leipzig Rostock und Dresden waren Affenzoos. Erfurt war ein Sammlerzoo mit extrem vielen Raritäten, außerdem war er Tieraffenzoo und Zoo für bedrohte Haustiere. Dresden hatte viel aus Asien, Halle viel aus Südamerika. Magdeburg hatte die beste Kleinkatzensammlung, Berlin war ein Huftierzoo. Also letztlich glaube ich also, dass man gar nicht so sehr gegen Gorillas war, sondern man hatte sie eben ausreichend repräsentiert, und mit Leipzig sogar in einem modernen Haus, und das reichte eben. Würden Gorillas in Sibirien leben, hätte es in der ehemaligen DDR Gorillas sicher sogar in kleineren Tiergärten gegeben.
(02.12.2007, 20:28)
IP66:   So ganz sprechen die hier bewundernswert sorgsam zusammengestellten Fakten ja nicht gegen meine These: Gorillas als Grund für die Errichtung eines Menschenaffenhauses in Leipzig sprechen eher für die These, die geringe Bedeutung, die Gorillas für die Zoobestände der DDR hatten, wohl auch, die Schimpansen- und Orang-Nachzuchten lassen sich auch in diesem Sinne verstehen. Noch nicht vollständig kann ich allerdings nachvollziehen, weshalb Gorillas so unwichtig waren - wenn man übelegt, daß der Zoo Wuppertal sehr viel Geld für ein gorillataugliches Gebäude ausgab, um endlich als Großzoo mitspielen zu können (und kein Giraffenhaus errichtete), daß es ähnliche Entwicklungen in Krefeld, Heidelberg, Zürich, Basel und Hannover gab, muß es ja einen Grund für die Beobachtung Herrn Jahns geben, daß es in der DDR so anders war.
(02.12.2007, 14:17)
Oliver Jahn:   Na aber viel älter ist der Gorilla auf dem Foto auch nicht.
(02.12.2007, 00:32)
Karsten Vick:   Nein, 2 Monate alt war doch Raja! Das ist offensichtlich der falsche Text zum Bild.
Das erste Gorillapaar bekamen sie 1964 vom Tierhändler Müller, davon muss das abgebildete Tier eins sein, zwar steht nirgends, wie alt die waren, aber doch sicher älter als 2 Monate.
(02.12.2007, 00:22)
Oliver Jahn:   Aber woher bekam Rostock denn dann 2 moante alte Gorilla-Babys?
(01.12.2007, 23:25)
Karsten Vick:   ...und Orang-Utan-Baby RAJA gabs natürlich auch in der Wirklichkeit, das war der allererste Menschenaffennachwuchs in Rostock - 1972.
(01.12.2007, 23:23)
Karsten Vick:   Oliver, du hast in Rostock keine Gorillamutter mit Jungtier gesehen, Orangs sicher, seit 1986 regelmäßige Zucht. Aber weder Gorillas noch Schimpansen. Gorillas gibt es derzeit sowieso nur als Rentner-Gang bis zum Bau des neuen Hauses.
Wie Oliver schon schrieb, gab es Gorillas in 4 Zoos der DDR, aber wohl nie mehr als 3 gleichzeitig pro Zoo, außer vielleicht Leipzig nach Eröffnung des neuen Hauses. Der von Ralf Wagner erwähnte ist wahrscheinlich die einzige Nachzucht in der DDR.
Orangs wurden in allen Haltungen (auch Rostock, Berlin, Leipzig, Dresden) erfolgreich gezüchtet.
Schimpansen gehalten in Rostock, Stralsund, Berlin (Zucht), Magdeburg (Zucht), Erfurt, Cottbus (Ende 60er - Anfang 70er im neuen Raubtierhaus; weiß ich erst seit gestern), Leipzig, Dresden, Görlitz, Halle.
(01.12.2007, 23:19)
Oliver Jahn:   Sorry, Ralf Wagner, da hab ich mich wohl etwas vergallopiert. Ich hatte gerade die Chronik vom Zoo Rostock in der Hand und hatte nur mal durchgeblättert und hatte das Bild Seite 44 gesehen, mit dem 2 Monate alten "Orang-Utan-Baby RAJA, welches zweifelos ein Gorilla-Baby ist. Und da dieses bild aus den 60er Jahren ist, habe ich wohl Rostock zu unverhoffter Ehre verholfen. Ich hätte zwar auch geschwohren, in Rostock selber eine Gorilla-Mutter mit Jungtier gesehen zu haben, aber ich habe in den letzten beiden Zooführern gar nichst darüber gefunden.
(01.12.2007, 20:35)
Ralf Wagner:   @Oliver Jahn: Rostock züchtete Gorillas??? M.W. wurde der erste Gorilla in der DDR erst 1986 im Zoo Leipzig geboren & verstarb nach einem Unfall noch im gleichen Jahr. Gab es danach in den ca. vier Jahren bis zur Wende noch Geburten in Rostock? Oder hab ich da was falsch verstanden???
Was Deine Einschätzung der "Gewichtung" der Menschenaffenhaltung in der DDR betrifft, schließe ich mich Deiner Meinung an.
VG
(01.12.2007, 20:12)
Oliver Jahn:   Gorillas waren nicht unbedingt die Traditionstiere in den Zoos der ehemaligen DDR. Halle war kein Meschenaffenzoo. Leipzig und Dresden hatten Gorillas. Unter den neuen Zoos hatte Roßtock sie im Bestand und auch der TP Berlin hatte zeitweilig Gorillas. Für die anderen neuen Zoos gehörten Dickhäuter viel wichtiger dazu, um als "Großzoo" gelten zu dürfen. Und große Raubtiere waren ebenfalls ein Markenzeichen. Also baute man für diese Tiergruppen, für Menschenaffen eben weniger. Man hatte sie im Bestand, weil sie (zumindest die Schimpansen) dazu gehörten, aber es reichte eben in einem relativ kleinen Land mit "nur" 9 Großzoos, wenn dann 4 davon auch Gorilas zeigten, und teilweise sogar gar nicht so schlecht züchteten, wie z.B. in Rostock.
(01.12.2007, 19:38)
IP66:   Es stellt sich aber doch die Frage, warum man in der DDR zwar in neue Tierhäuser für andere Arten, aber nicht in Menschenaffenhäuser investierte. Kann es daran liegen, daß man keine Gorillagruppen halten wollte oder konnte?
(01.12.2007, 10:15)
Saya:   Der Adolf-Friedrich-Stummelaffe lebte jedenfalls im April noch. Bei den Goldsttirnklammeraffen züchtet meines Wissens nur das älteste Weibchen (1 Jungtier ca. 2004 und eins 2007, dies leider Handaufzucht nach schwieriger Geburt). Bei den Guerezas gibt`s immer Nachwuchs, bei den Bärenstummelaffen hingegen hat in den letzten Jahren kein Jungtier überlebt. Lt. Tierbestandsliste hat es 2006 zwar eine Geburt gegeben aber das muss schnell gestorben sein oder es war sogar ne Totgeburt. Hoffentlich klappt es nächstes Jahr endlich, die sind ja viel seltener als die Guerezas.
(30.11.2007, 22:57)
Oliver Jahn:   @IP66, da vermuten Sie völlig richtig. Die Neubauten für Menschenaffen in Rostock und Magdeburg waren z.B. nicht für den Besucher begehbar. Und die von Karsten genannten auch nicht. Vom Typ Menschenaffenhaus, wie man ihn im Westen aus Krefeld, Köln, Hannover oder Heidelberg kannte, gab es tatsächlich nur das Haus in Leipzig und das späte Haus in Dresden.
(30.11.2007, 22:37)
IP66:   @Oliver Jahn: Ich habe wohl nur das provisorische Quartier kennengelernt, da das Flußpferd/Schimpansenhaus damals im Umbau war.
Auffällig ist schon, daß in der Bundesrepublik fast alle Zoos bis 1989 neue Menschenaffenhäuser gebaut haben, manche, aber nicht alle, auch ein neues Niederaffenhaus. Dabei spielte sicherlich eine Rolle, daß die Altbauten in der Regel keine Möglichkeiten boten, Gorillas unterzurbingen - selbst Frankfurt, wo nur das Niederaffenhaus neu gebaut wurde, mußte hier seinen Altbau erweitern. Man könnte die These aufstellen, daß es in der DDR nur wenige Gorillas gab und deshalb Neubauten von Menschenaffenhäusern nicht erforderlich wurden, da Orang-Utans und Schimpansen in den alten Bauten züchteten. Dafür würde sprechen, daß die Menschenaffenhäuser der DDR - ich urteile jetzt über den rostocker Bau nur nach dem Hörensagen, bitte also um Korrektur - letztlich weder von der Gehegegröße noch vom Typus den Westbauten vergleichbar waren, sondern eher an den Standard der Zwischenkriegszeit anschlossen.
(30.11.2007, 11:02)
Michael Mettler:   @BjörnN: In meiner Besuchsliste von 2003 (letzter Besuch) habe ich keinen Siamang gefunden - damit war also zumindest keiner im Schaubereich.
(30.11.2007, 09:42)
WolfDrei:   An alle Erfurt-Interessierte: es sei nchmals an einen Artikel erinnert: Zoopark Erfurt: Blätter- Spezialisten/in "dieser Urzeitung" ZOOMAGAZIN/Nord-Ost Heft 1 2001.Konkret: Die Nilgiris sind uralt und Geschwister.Und eigentlich hat es Siamangs wohl immer(?) gegeben. Soweit ich mich an ein Gespräch vor ca 4 Jahren erinnere , sind die Siamangs wohl auch engstens verwandt: uralte Mutter mit Sohn (oder umgekehrt).
Anbei : Adolf-Friedrich Stummelaffe, 1992-lebt der noch ?(2003 noch-jetzt aber theoretisch 38 Jahre!)
(30.11.2007, 06:17)
BjörnN:   In Erfurt leben zur Zeit 1,1 Siamangs direkt am Affenhaus. Wenn man die Steintreppe zum Nashornhaus hinaufgeht, ist der "Freischwingkäfig" direkt rechter Hand vor dem Affenhaus. Ich hätte mir eine höhere Anlage mit mehr Klettermöglichkeiten gewünscht, da die Anlage wohl erst im letzten Jahr fertiggestellt wurde. Schade ist auch, dass man die Innenanlagen nicht einsehen kann, was auch für die Innenanlagen der Klammeraffen und Languren zutrifft.
Ich bin mir nicht sicher, doch glaube ich, dass Erfurt mit der Siamanghaltung neu angefangen hat, war im letzten Jahr nach 5 Jahren das erste Mal wieder dort und mir sind Siamangs im alten Haus nie aufgefallen, auch nicht hinter den Kulissen.
Die Weißkopfmakis züchten im Haus sehr gut, da gab es im Sommer 2 Jungtiere und auch die Goldstirnklammeraffen züchten. Diese Art bekommt man auch nicht oft zu sehen. Bei den Nilgirilanguren habe ich noch nie ein Jungtier gesehen, Bärenstummelaffen und Weißschwanz-Guerezas haben fast immer Jungtiere, aber auch eben neue Anlagen, vergesellschaftet mit Gabun-Zwergmeerkatzen seit 2006.

Mir gefällt der Zoopark besser ohne Menschenaffen, ich würde mich eher dafür begeistern, für alle jetzt dort gehaltenen Affenarten derart große und artgerechte Gehege zu bauen, wie man es bei den Bärenstummelaffen und Guerezas getan hat. Dies wird sicher auch auf lange Sicht hin geplant sein.
(30.11.2007, 00:57)
Karsten Vick:   Nein Oliver, über das weitere Schicksal des Gebäudes gibt es noch keine Aussagen.
(29.11.2007, 23:07)
Oliver Jahn:   @Karsten, na wenn die Spenden weiter fließen, dann sind ja die Tage des Rostocker Menschenaffenhauses auch gezählt. Weißt du, was dann mit diesem Haus oder an dieser Stelle mal werden soll?
(29.11.2007, 22:16)
Karsten Vick:   @BjörnN: Also ich könnte auch mal auf Schimpansen verzichten, aber darum gehts ja gar nicht. Die Frage ist ja, warum alle DDR-Großzoos sich Menschenaffen anschafften außer den Nachzüglern Cottbus und Schwerin, und Erfurt nicht mal im Perspektivplan welche hatte.
Tatsächlich waren ja alle DDR-Zoodirektoren mit der Unterbringung ihrer Menschenaffen unzufrieden, überall ist von temporär und provisorisch und vorläufig die Rede. Am wenigsten noch in Rostock, obwohl auch dort das eigentliche Menschenaffenhaus letztendlich zum Elefantenhaus wurde und das jetzige mal als Haus für JUNGE Menschenaffen bezeichnet wurde. Es ist nun übrigens das letzte DDR-Menschenaffenhaus, das noch so gut wie unverändert genutzt wird.

Nochmal @BjörnN: Wo leben jetzt die Erfurter Siamangs und weißt du mehr über die Tiere?
(29.11.2007, 22:08)
Oliver Jahn:   IP66, welchen Betonklotz in Halle meinen Sie denn? Das an der Bärenburg war doch nur ein Allzweckprovisorium für die Zeit des Umbaus. Die Schimpansen waren doch im Flusspferdhaus, mit diesen zusammen im Erdgeschoss. Oben waren die Kleinsäuger und Tieraffen und unten die großen Hippos und die Schimpansen, in etwa dort, wo heute der Seiteneingang zu den Zwegflusspferden ist. Noch davor waren sie im alten Affenhaus, in dessen Nachfolger sie ja heute wieder leben und noch davor waren sie im Flusspferdhaus, bevor dieses zum Flusspferdhaus wurde.
(29.11.2007, 21:04)
BjörnN:   Muss denn unbedingt jeder Zoo Menschenaffen halten? Ich finde es interessant, das ultimative Zootier Gorilla und Schimpanse mal irgendwo nicht zu sehen.
Der Zoopark hält momentan sehr viele niedere Affen, die man so nur dort oder sehr selten sieht, dazu gehören der Adolf-Friedrich-Stummelaffe, eine Reihe von Klammeraffen, Nilgirilanguren, Zwergmeerkatzen und Bärenstummelaffen.
Bevor der Zooaprk für Menschenaffen baut, was er wohl nicht tun wird und nicht tun sollte, würde ich mir wünschen, dass man die Haltung der bestehenden Arten verbessert, was ja für Zwergmeerkatzen, Guerezas, Bärenstummelaffen und Siamangs bereits geschehen ist.
Die Innenkäfige in Erfurt sind noch weit kleiner und dunkler als die Käfige im Leipziger Tieraffenhaus jemals waren, auch diejenigen für die Languren und Klammeraffen, die nicht einsehbar sind.
(29.11.2007, 17:32)
Karsten Vick:   Warum Erfurt so was gegen Menschenaffen hatte und hat (denn sie kommen auch im Ausbauplan im Zoomagazin NO 1/2000 nicht vor), kann ich nicht nachvollziehen. Sie hatten tatsächlich nur kurzzeitig Ende 60er Anfang 70er eine Schimpansengruppe.

Zusätzlich zu den schon genannten gab es noch Schimpansenhäuser in Stralsund und Görlitz, wobei ich nur das erstere kenne. Es war ein Warmhaus für Löwen und Schimpansen, je ein Außenkäfig an jeder Seite.
(29.11.2007, 13:44)
IP66:   Wieder ein Grund mehr, nach Rostock zu fahren. Den dresdner Bau hatte ich auch nicht als Gebäude vor der Wände erkannt. Die hallenser Menschenaffenunterkunft war die Betonkiste in der Nähe der Bärenburg, aber für die Besucher nicht begehbar? Die Grundfrage, warum man in Erfurt so viel neu baute, aber auf ein Menschenaffenhaus verzichtet hat, ist aber immer noch nicht beantwortet.
(29.11.2007, 10:57)
Ralf Wagner:   @WolfDrei: Ja danke für die Info, in der Bilder-Chronik des Tierparks war auch eine Abbildung der Löwen aus dem Jahr 1956, die nur mit "...provisorischen Raubtierunterkünften..." unterschrieben war. Aber Schimpansen & Gorillas wurden doch auch in dem Haus gehalten?
In den "Mitteilungen Nr.2"(1986) vom Zoo Dresden ist ein ganzer Beitrag zu der Eröffnung des Hauses Okt. 1985 zu finden, beschrieben werden u.a. die Einrichtung & die anfänglichen "Kinderkrankheiten", wie die Orangs das Haus einer "Endabnahme" (die Pfleger & vor allem die "Technische Abteilung fanden das damals bestimmt nicht so lustig, wie es in dem Artikel zu lesen ist :))) unterzogen.
VG

(29.11.2007, 09:59)
WolfDrei:   @Oliver Jahn: Das neue Verwaltungsgebäude muß etwa um 1981-84 gebaut worden sein: als ich aus Madagaskar zurückkam und zu einem Lemuren-Vortrag 1985 dort eingeladen wurde, stand es schon. Gotthard Berger soll einen Riesenärger deshalb bekommen haben, weil dort "nicht-verplante Restplatten" verbaut wurden.In der Neuauflage Nr. 1 der
" Mitteilungen" schreibt der Nachfolger H-D.Hohmann, "daß zum 125. Jubiläum 1986 (Eröffnung für das Publikum war am 9. Mai 1861) neben dem Primatenhaus eine kleine Menschenaffenstation bezugsferg sein wird.
(29.11.2007, 08:25)
WolfDrei:   @Ralf Wagner: Nein, das "temporäre" Oranghaus war originär für die Orangs bstimmt-aber: gleich daneben standen Zirkuswagen mit Klein- (Karakal) und Großkatzen!
(29.11.2007, 07:22)
th.oma.s:   @michael mettler:zu menschenaffen in dd:
der "runde löwenkäfig" beherbergte bis weit in die siebziger jahre gleichzeitig bis zu 5 schimpansen.
links daneben: ein orang utan paar.
an der entgegengesetztenschmalseite des raubtierhauses der männliche gorilla. rechtsdaneben ein weitere orangs. das gorillaweibchen wurde jahrzehnte nur hinter den kulissen gehalten.

das jetzige oranghaus wurde wie von Ralf Wagner beschrieben mitte der 80zige rjahre gebaut.
(29.11.2007, 00:15)
Ralf Wagner:   @Michael Mettler & Oliver Jahn: Stimmt, das Dresdener Oranghaus kommt auch noch dazu, das wurde noch vor der Wende erbaut, ich war 1987 im Dresdner Zoo & konnte es besichtigen(damals noch ohne Außenkäfige). Die ersten Orangs(Djapi & Djuru) hielten am 7.10.1985 Einzug.
VG
(28.11.2007, 23:49)
Ralf Wagner:   @Oliver Jahn: ich hab jetzt mal noch etwas nachgelesen & durchgeblättert, in der 50 Jahre Tierpark Berlin "Bilder"-Chronik Seite 78 steht(mit schönem alten Foto dazu): "1964 wird das provisorische Menschenaffenhaus eröffnet, in dem über 20 Jahre lang( wie lang doch immer wieder provisorisch ist! ;) erfolgreich Orang-Utans gezüchtet wurden. Heute dient es den Malaienbären des Tierparks als Unterkunft." Es könnte sein, daß dieses Gebäude vorher den Großkatzen als Unterkunft diente, bis diese dann 1963 ins A.-Brehm-Haus umzogen & das Haus dann zum Menschenaffenhaus umgebaut wurde, weis ich aber nicht, könnte es mir nur so denken.
Was die Schimpansen in Erfurt betrifft, das ist z. B. dem Lageplan der 2. & 3. Auflage "Tiere um uns" zu entnehmen (ein kleineres Gebäude neben/hinter dem Affenhaus)& in der 3.AL steht im Text: "Eine Schimpansengruppe vervollständigt die Erfurter Affenkollektion, die sich auch gegenüber dem Primatenbestand großer, traditionsreicher Tiergärten sehen lassen kann." Leider sind keine näheren Angaben gemacht.
VG
(28.11.2007, 23:37)
Oliver Jahn:   Nein, die Menschenaffen wurden genau auf der anderen Seite, den Löwen gegenüber gehalten. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, das war Anfang und Mitte der 80er. Ich war dann lange nicht in Dresden und habe das Oranghaus erst nach der Wende gesehen. 1994 bekam es ja dann die Außenanlagen. Eventuell wurde es auch noch kurz vor der Wende gebaut. Dresden kenner vor!!!
(28.11.2007, 23:20)
Michael Mettler:   Wieder was dazu gelernt. War der runde Löwenzwinger etwa damals ein Menschenaffenkäfig?
(28.11.2007, 23:12)
Oliver Jahn:   Wurde das nicht erst nach der Wende gebaut? Ich erinnere mich zu DDR-Zeiten nur an das Tieraffenhaus. Die Menschenaffen wurden alle im Raubtierhaus gehalten.
(28.11.2007, 23:02)
Michael Mettler:   Und was ist mit dem Dresdener Orang-Haus?
(28.11.2007, 22:57)
Oliver Jahn:   War das temporäre Menschenaffenhaus im TP Berlin nicht ursprünglich die erste Unterkunft der großen Raubkatzen? Ich dachte, es war nicht als Menschenaffenhaus gebaut.
Und wann und wo hatte Erfurt denn Schimpansen?
(28.11.2007, 22:32)
Ralf Wagner:   Und hatte nicht auch der Tierpark Berlin ein "tempporäres Haus für Menschenaffen", so wurde es zumindest in den Tierpark-Wegweisern beschrieben(auch schon in den 1960ern & auch mit Schimpansen, Orangs & Gorillas)!? Ist das nicht das Gebäude, in welchem jetzt(noch?) die Malaienbären untergebracht sind?
Die Spezialisierung in Erfurt war, denke ich, von Anfang an auf Tieraffen ausgerichtet, außer Schimpansen wurden im Zoopark doch keine weiteren Menschenaffenarten gepflegt(oder?). Und auch beim Masterplan aus den 1950er/60er Jahren war keine Menschenaffenhaltung vorgesehen, zumindest nicht als EIN Haus.
VG
(28.11.2007, 22:16)
Oliver Jahn:   Rostock hat ein echtes Menschenaffenhaus, und das bis heute, für alle drei Arten. Und in Magdeburg gab es ein Schimpansenhaus.
(28.11.2007, 20:44)
IP66:   Das Bild zeigt, daß das Gebäude deutlich aufwendiger Gestaltet war als das kölner Haus, das auch erst Anfang der 70er gebaut wurde. Von den Dimensionen pasen die Käfigreihen zwar gut zueinander, da Köln aber auf architektonischen Aufwand verzichtete, scheint mir irgend eine Verbindung eher zweifelhaft. Auffällig ist allersings der enorm hohe Innenraum mit der seitlichen Beleuchtung, der für die Innenkäfigreihe ohne Konsequenzen blieb und des halb wohl nur der äußeren Form wegen verwendet wurde. Sehr gelungen würde ich die Negation des Baukörpers durch die Käfigreihe auch nicht nennen wollen, auch wenn die Glaselemente den rechten Winkel zur Standfläche aufnehmen. Man hat den Eindruck, daß der Bau mehr Volumen und Anspruch vorspielen möchte, als der eigentlich besitzt.
Merkwürdig finde ich auch, daß man in diesem neuen Zoo kein Menschenaffenhaus gebaut hat, wie das zumindest in einem westdeutschen Zoo sicherlich versucht worden wäre, zumal der Aufwand kaum größer geworden wäre. Allerdings scheint es in der DDR, wenn ich es recht übersehe, ja außer dem leipziger Gebäude keinen echten Menschenaffenhäuser gegeben zu haben.
(28.11.2007, 10:38)
Oliver Jahn:   1966, im Jahr der Eröffnung.
(27.11.2007, 20:46)
Oliver Jahn:   @IP66, ich weiß nicht, von wann das Kölner Lemurenhaus ist, das Erfurter Tieraffenhaus ist von 1966.
(27.11.2007, 20:44)
IP66:   Ich habe gar nicht den Eindruck, daß es so wenig Schlankaffenimporte gab. Jedenfalls habe ich in einer Mappe der 60er mit kölner Jahresberichten gelesen, wie viele Kleideraffen allein dieser Zoo angekauft hat und wie wenig davon übrig geblieben sind - und Köln war ja einer der erfolgreicheren Halter. Viele Zoos hatten ja Affenhäuser ohne Verglasungen, und ob es schon überall die Möglichkeit des Einfrierens von Laub für den Winter gab, weiß ich nicht. Hannover mit seinem entsprechenden Haus wäre wie Erfurt aber ein Zoo, der durchaus an Blätteraffen hätte Interesse entwickeln können.
(27.11.2007, 17:30)
Michael Mettler:   Die Stammtiere der Erfurter Nilgiri-Languren kamen übrigens aus Hannover. Bei indischen Tieren hatte Domalain seine Finger wohl nicht im Spiel. Dass südostasiatische Schlankaffen bevorzugt im Westen landeten, könnte schlichtweg auch an ihren Preisen gelegen haben...? Vielleicht schaukelten sich ja die damaligen Artensammelzoos mit ihren Geboten gegenseitig hoch, um die Raritäten zu bekommen.
(27.11.2007, 11:38)
IP66:   Das ergibt doch ein richtiges Gesamtbild! Laos war aber doch auch "Bruderland", hatte aber wohl nichts, was sich mit der "Firma" Interzoo in Moskau vergleichen ließ. Allerdings zeigt die geringe Zahl der Schlankaffenimporte, daß in einer Zeit, in der fast jeder größere Westzoo Blätteraffen beschaffte, diese Welle die Ostzoos nicht erreichte. Allerdings war manche Art auch in den Westzoos nur kurz vertreten, und es spricht für die erfurter Haltung, daß dort eine ganze Reihe von Arten nachgezogen werden konnten. Mir scheint das erfurter Haus auch ein wenig auf empfindliche Affenarten geplant worden zusein, daß es auf große Gemeinschaftskäfige, wie es sie etwa im duisburger Äquatorium gab, ganz verzichtet. Ist es eigentlich älter oder jünger als das kölner Lemurenhaus, dessen rückwärtiges Drittel ja immer mit Blätteraffen besetzt war?
(27.11.2007, 10:43)
Michael Mettler:   Ende der 60er, Anfang der 70er war in Südostasien ein französischer Tierexporteur namens Domalain tätig, der später in seinem Buch "Gottes wilde Geschöpfe" über sein selbst unter damaligen Bedingungen teilweise illegales Geschäft berichtete. Domalain hatte seinen Geschäftssitz in Laos und nannte diesen "Zoo Vientiane" bzw. gab sich auch als Forschungszentrum aus. Nach seinen Angaben hatte er zeitweise eine Art Monopol auf Gibbons aus dem ganzen südostasiatischen Raum und stieg auch in den Handel mit Schlankaffen ein; in seinem Buch ist ein Kleideraffe abgebildet. Er erhielt seine Tiere aus verschiedenen Ländern und verschickte sie umgekehrt auch über verschiedene Routen. Gut möglich also, dass er auch nicht-vietnamesische Tiere via Schmuggel über den Mekong in den Export für die sozialistischen Ländern brachte, während er Tiere für den "Westen" vielleicht über Singapur auf den Weg schickte. Die Herkunft "Zoo Vientiane" könnte daher durchaus in so mancher Karteikarte stehen. Vielleicht hatte Ruhe die unten erwähnten Kleideraffen auch von dort.
(26.11.2007, 23:45)
th.oma.s:   ich habe mal was von einem import von vier kleideraffen aus vietnam in dd gehört (in der 70ern) die aber wohl als gleich nach der ankunft gestorben sein sollen. die dresdner malaienbären (klaus in münster) kamne wohl auch aus vietnam.
(26.11.2007, 23:26)
Karsten Vick:   Hast Glück, ich hab das Zoomagazin noch nicht weggepackt. Also Pinoccio wurde im August 1981 geboren und starb im Alter von 5 Jahren, also wohl 1986.
(26.11.2007, 22:01)
Michael Mettler:   Wie lange lebte eigentlich der Erfurter Kleideraffen-Nasenaffen-Mischling? Ich kenne Fotos von ihm, auf denen er wohl subadult gewesen sein dürfte. Ich nehme an, er hat den Zoo nicht verlassen?
(26.11.2007, 21:54)
Karsten Vick:   Ja, wird auch Zeit, dass ich den Erfurter Zooführer kriege. Aber vorher, siehe unten, werd ich mal meine Leipzig-Sammlung vervollständigen...
(26.11.2007, 21:16)
Oliver Jahn:   Na da haben wir es doch wieder, mit der Propaganda. Aus dem Zooführer kann man es auch so lesen, aus hätte man die Tiere aus Vietnam. Und dass es in Vietnam keine Nasenaffen gibt, weiß ich auch, aber warum sollte es in den Zoos in Vietnam keine Nasenaffen geben? Schließlich hatten die ja auch aus der DDR Amurtiger, Löwen und Flusspferde! :-)
Definitiv aber hatte Erfurt direkt aus Vietnam noch Bärenmakaken, Mells Bärenmakaken und Schweinsaffen.
(26.11.2007, 21:04)
Karsten Vick:   @Ralf Wagner: Danke für die Info. Ich hätte nicht gedacht, dass Leipzig noch Gibbon-Ãœberraschungen für mich bereithält, ich werde mal meine bisherigen Daten in den Gibbonthread stellen. Kannst ja dann mal sehen, ob du noch mehr Ergänzungen hast.
@IP66: Gerade in den 60ern gab es einen regen Tierhandel mit den exotischeren unter unseren Bruderländern, zu denen neben Vietnam auch Kuba gehörte.
Rostock bekam aus Vietnam Leoparden und wahrscheinlich auch das Nebelparderpaar, mit dem in Frankfurt die Welterstzucht gelang. Aus Kuba Krokodile, Meerpelikane, Papageien, Schleiereulen usw.
Berlin hatte vietnamesische Bärenmakaken, Bartrhesus, kubanische Weißwedelhirsche sowie Vögel und Reptilien neben den schon genannten Arten.
Die Geschichte vom Kriegselefanten in Leipzig bezieht sich nicht auf die jetzt gehaltenen Mekong & Co., sondern auf Con Voi Bon, der Anfang der 60er nach Leipzig kam. So könnte das natürlich immer noch Propaganda sein, aber wenigstens stimmt die Zeit!
Aber es kamen so gut wie keine Blätteraffen aus Vietnam in DDR-Zoos. Erfurt war, wie Oliver schon schrieb, fast der einzige Halter asiatischer Schlankaffen, aber ihre Kleideraffen haben sie bei Ruhe in Alfeld gekauft. Steht im Zoomagazin NO, 1/2001. Dort steht zwar nichts zur Herkunft der Nasenaffen, aber die Art kommt gar nicht in Vietnam vor.
(26.11.2007, 20:44)
Oliver Jahn:   Da sind wir schon wieder bei Erfurt. Kleideraffen, Nasenaffen, beides glaub ich Arten, die über Zoos in Vietnam bezogen wurden. Erfurt hatte ja die Tieraffen schon früh als Schwerpunkt. Und auch eines der relativ modernen Tieraffenhäuser zu dieser Zeit. Heute gilt der Bau als restlos veraltet, wird aber noch immer genutzt für gleich zwei Vertreter der "Letzten Ihrer Art"!
(26.11.2007, 20:17)
IP66:   Die Hängebauchschweine habe ich glatt vergessen! Von den Vietnam-Sikas wußte ich allerdings nichts. Allerdings könnte man sich neben den Gibbons auch Importe von Blätteraffen vorstellen. In Leipzig hat man mir erzählt, daß das Elefantenpaar sogar im Kriegseinsatz gegen den Klassenfeind geholfen haben soll, was man aber, da der Import sehr spät stattfand, wohl eher amüsiert aufgenommen hat.
(26.11.2007, 18:31)
WolfDrei:   @IP66: Die Importationen waren durchaus umfangreicher: der TP erhielt Gibbons, einen Elefanten als "Staatsgeschenk" nach einem Besuch vo Ho-Chi-Minh im TP, speziell aber die die Zuchten beeinflussenden Importe von Vietnam-Sikas und Hängebauchschweinen-alles so zwischen 1958 und 1962
(26.11.2007, 17:59)
IP66:   Es paßt nur bedingt zum Thema, ist aber eine interessante Frage: Außer besagten Gibbons und den beiden leipziger Elefanten kenne ich eigentlich keine Sonderimporte vietnameischer Tierarten in die DDR, obgleich solche doch nahegelegen hätten?
(26.11.2007, 11:50)
Ralf Wagner:   @Oliver Jahn: Vielen Dank fürs schnelle "Einspringen" :) hatte leider jetzt erst Zeit zu schreiben.
@Karsten Vick: Über den Verbleib des Weibchens habe ich leider bis jetzt noch nichts gefunden, außer das in einem anderen Beitrag des gleichen PANTHERA-Heftes in einer Säugetierauflistung vom 1.1.1974 nur noch 1,0 Schopfgibbon(Charly) geführt wird. Also muß dieses Weibchen vor 1974 verstorben sein.
Übrigens wurde 1974 nicht nur das von Dir genannte Paar erworben, sondern auch noch ein zweites Weibchen(damals 1,5jährig), welches aber wegen Unverträglichkeit mit HAO do Thi & Con Khi aus der Gruppe genommen werden mußte & dann im Jahr 1978 verstarb(PANTHERA 1979/80).
Wenn ich noch etwas finden sollte, werde ich es natürlich schreiben.
VG
(24.11.2007, 23:41)
Oliver Jahn:   @Karsten, ich bin zwar nicht Ralf Wagner, hatte die Panthera-Hefte aber gerade mal wieder draußen.
Das Paar, das 1967 in die Anlage zog war ein Paar Schopfgibbons (Hylobates concolor[Harlan 1826]) aus dem Affenhaus. Das Weibchen hatte der Zoo am 18.9.1963 als Geschenk der Handelsmission der DDR in der Republik Vietnam erhalten, das Männchen war am 22.07.1964 vom Zoo Hanoi erworben.
(24.11.2007, 16:03)
Karsten Vick:   @Ralf Wagner: Ich bin gerade beim Blättern über deinen Beitrag vom 23.7. gestolpert, nach dem 1967 ein PAAR Schopfgibbons die Leipziger Anlage bezog. Kannst du aus der PANTHERA noch weitere Angaben zu diesem Paar entnehmen?
Das Zuchtbuch gibt nämlich für diesen Zeitpunkt nur einen Gibbon her: 1,0 Charly, Unterart siki, der 1964 ankam, 1975 in den Babyzoo Wingst ging, dann nach München kam, dort auch züchtete und schlussendlich nach Mulhouse umzog. Mich würden alle Daten zu dem entsprechenden Weibchen und zu weiteren Gibbons vor dem Einzug des leucogenys-Paares Con Khi und Hoa Do Thi 1974 interessieren.

Danke im Voraus.
(23.11.2007, 12:36)
Carsten Horn:   Lt. dem Thread "Zoo Staßfurt" gegründet 1954
(31.08.2007, 11:31)
IP66:   Ist der staßfurter Zoo denn eine DDR-Gründung oder älter? Immerhin scheint er ja eine wandlungsreiche Baugeschichte gehabt zu haben.
(31.08.2007, 11:26)
Michael Mettler:   Auf einer der Schautafeln mit alten Zoofotos in Staßfurt war ein nicht mehr bestehender Eckpavillon/-käfig zu erkennen, der anscheinend für Affen genutzt wurde. Im Stil eher "ländlich" gehalten (mit ein bisschen Fachwerk), ähnlich dem noch existierenden Bau, der heute die "Mäuseküche" beherbergt. An seinem früheren Standort an der rückwärtigen Parkmauer befindet sich heute eine Schnee-Eulen-Voliere. Habe ich leider nicht von der Tafel abfotografiert, muss aber zu DDR-Zeiten entstanden sein.
(30.08.2007, 22:46)
IP66:   Ich merke immer mehr, wie sehr mir eine gründliche Kenntnis des rostocker Zoos fehlt. Die restlichen Folgen ordnen wir, nicht zuletzt wegen der leipziger Anlagen, besser dem Ursprunglichen Thread zu Affenhäusern vor 1945 zu.
(23.07.2007, 11:31)
Ralf Wagner:   Hab gerade nochmal nachgesehen in Panthera 1974 wg. der Gibboninsel im Zoo leipzig, es gab vor der Freianlage von 1974(s. Karsten Vick) bereits eine eher provisorische Kleinanlage an gleicher Stelle mit 3x3m Grundfläche(der Artikelabschnitt über dieses Provisorium läßt einen schmunzeln :), in der ein Paar Schopfgibbons am 6.6.1967 einzog. Allerdings nur als Sommerresidenz, da diese Anlage damals noch kein angrezendes Warmhaus hatte.
VG
VG
(23.07.2007, 00:07)
Karsten Vick:   Die erste Magdeburger Gibboninsel entstand bei der Neugestaltung des großen Zooteichs 1969, nur für Sommerbetrieb, naturalistisch mit 2 toten Bäumen und dazwischen gespannten Tauen gestaltet.
Die Leipziger Gibboninsel im Staudengarten ist von 1974.
(22.07.2007, 22:58)
Karsten Vick:   @IP66, @Michael Mettler: Die Gibboninsel in Rostock ist von 1967. Wie Oliver, Michael und ich schon gestern in Hannover besprochen haben, ist sie kein bisschen naturalistisch gestaltet und über ihren künstlerischen Wert - na ja da kann man sich auch streiten. Die Insel ein Betondreieck mit Naturbodenfüllung, darauf ein eisernes Klettergerüst, mit einigen kreuz und quer gespannten Seilen aufgewertet, über diese Seile kamen die Gibbons auch in ihr Haus, dass hinter einer viereckigen Betonwand verborgen war. Wenn diese verschiedenen Formen eine künstlerische Stilrichtung vermuten lassen für den Fachmann - nun denn, die Außenmauer um den Graben ist RUND.
(22.07.2007, 22:49)
Ralf Wagner:   In Leipzig gab es schon vorher den Pavianfelsen & die (damalige) Rhesusaffenfreianlage(jetzt mit Bartaffen besetzt) mit Wassergräben. Diese Anlagen wurden aber schon vor DDR-Zeiten gebaut(1934).
VG
(22.07.2007, 21:59)
Michael Mettler:   Da ich es gerade erst herausgesucht habe, kann ich für die Gibbonanlage im TP Berlin das Baujahr 1969 vorlegen.
(22.07.2007, 20:30)
IP66:   Im Affenhäuser-Thread ist die Frage aufgetaucht, wann in der DDR die erste Affenhaltung auf der Insel eines Teiches oder hinter einem Graben aufgetaucht ist und ob diese eher naturalistisch oder eher künstlerisch gestaltet war. Hatte auch hier Friedrichsfelde mit seiner Gibbonanlage die Nase vorn? Der böse Wessi vermutet natürlich im Osten wieder einmal bösen Zentralismus, sieht aber gewisse Chancen, daß Materialarmut dergleichen Entwicklungen befördert haben könnte, mit möglichem Erkenntnisgewinn für die Zoos der BRD.
(22.07.2007, 20:09)

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