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Ungewöhnliche Fellfärbungen



W. Dreier:   Ein weißer Koala - San Diego im Sept. 2000. Leider saß er so über ca 8 Stunden.
Ansonsten gab es die Meldung aus Australien auch heute in der `` Berliner Zeitung`` - das Bild war aber nicht besonders instruktiv.
(23.08.2017, 19:36)
W. Dreier:   Den gab es schon vor ca 20 Jahren in San Diego - irgendwo nun auch in meiner Diasammlung.
(22.08.2017, 15:51)
Michael Mettler:   ... und der Tapir hat es entgegen der verbreiteten Meinung über "Fehlfarben" ganz offensichtlich geschafft, der natürlichen Auslese zu entgehen. Scheint ein Männchen zu sein - falls das schon Weibchen gedeckt haben sollte, könnten da also früher oder später ein paar normalfarbige, aber mischerbige Nachkommen durch die Wälder ziehen und früher oder später weitere Albinos herausmendeln. So wie auch der jetzige theoretisch schon auf eine alte Mutationslinie zurückgehen könnte.

Zu den Varis: Sind eigentlich die aus den Zuchtbeständen ausgegliederten Hybriden wirklich nachweisbare Hybriden gewesen oder hat man auch Tiere nur nach Phänotyp unter Hybridverdacht gestellt?
(10.07.2017, 22:20)
Oliver Muller:   In Brasilien ist ein Albino-Flachlandtapir aufgetaucht:

http://news.nationalgeographic.com/2015/03/150321-tapirs-albinos-brazil-animals-science-rare/#.VQ7KaHtWOwA.facebook
(10.07.2017, 20:17)
W. Dreier:   und aus ``Lemurs of Madagascar`` (1994), Zeichnungen von S.D. Nash, S. 345
(10.07.2017, 12:58)
W. Dreier:   Hier die genannten Farbvariationen (weitaus weniger als bei schwarz-weißen Varis) aus Ceska u.a. (1992) ``Lemuren im Zoo`` von A, Kneijnenburg
(10.07.2017, 12:53)
W. Dreier:   Die Ausdehnung der weißen Färbung um die Schwanzwurzel bei Roten Varis kann stark variieren. . Im HMW (Primatenband) ist auf Seite 141 dieser weiße Ring sichtbar. Eine Dauerbesucherin der Varis im TP unterscheidet bei den drei roten Varimännchen die einzelnen Tiere u. a. nach der Ausbildung dieses weißen Ringes.
(10.07.2017, 12:12)
W. Dreier:   Zunächst: die jetzigen (vielen) Tiere stammen von nur wenigen Gründertieren ab, so dass wir uns an eine gewisse Uniformität ``gewöhnt`` haben. Dann gibt es auf der Halbinsel Masoala auch Kontaktstellen der beiden Hauptformen.
In Ceska: Lemuren im Zoo (oder so ähnlich von ca 1993 hat ein Arndt Kneijnenburg (bis ca 1989 Kurator für Lemuren im Tierpark) nach vielen Museumsexemplaren zeichnerisch die Vielfalt der Zeichnung aller Variformen dargestellt - die Zeichnunngen sind auch von anderen Autoren verwendet worden. So ich das Buch finde (mußte einen neuen Schrank bestücken, in den nicht alles hineinging) stelle ich bezüglich der Roten Varis die Zeichnungsvariationen ins Forum.
(10.07.2017, 11:37)
Hannes Lueke:   Verdammtes Iphone, es hätte ein Bild dran hängen sollen :-)
Danke Adrian, genau das ist das Tier.
Man hält nur rote Varis und aus GE konnte mir bislang auch kein Pfleger weiterhelfen.
Für mich interessant wäre einfach ob die Tiere Mischerbig sind und die weiße Fellfarbe sich rezessiv weiterverbt oder ob es eine ganz schlichte Fehlfarbe ist
(10.07.2017, 10:05)
Michael Mettler:   Vielleicht gibt es im Freiland durchaus etwas Färbungsvielfalt bei Roten Varis und die Zoopopulation ist - bewusst oder zufällig -"auf Uniform" gezüchtet...? Beispiele für Letzteres gibt es (z.B. Syrischer Braunbär).
(10.07.2017, 08:48)
Gudrun Bardowicks:   In Madagaskar habe ich in einem Auffangzentrum für Lemuren auch dreifarbige Varis gesehen. Sie scheinen dort gar nicht mal so selten zu sein. Es dürfte sich um mischerbige Tiere ähnlich den Rabenkrähen, die auch graue Farbtöne im Gefieder haben und in Ãœberschneidungsgebieten von Raben- und Nebelkrähen wie z.B. an der Elbe auftreten, sein. Diese stellen auch keine andere Art dar.
(09.07.2017, 23:55)
Michael Mettler:   Mischlinge KÖNNEN jedenfalls so aussehen (müssen aber nicht), gab es mit vergleichbarem Phänotyp früher im Berliner Zoo. Aber warum soll's nicht auch bei reinblütigen Roten Varis mal eine "Fehlfarbe" geben...
(09.07.2017, 22:38)
Oliver Muller:   Mix aus schwarz-weißem und rotem Vari?
(09.07.2017, 21:52)
Oliver Muller:   @Hannes Lüke: gibt es ein Foto davon?
(09.07.2017, 10:53)
Hannes Lueke:   Heute in Gelsenkirchen den diesjährigen Vari Nachwuchs bewundert. Ist euch solch eine Färbung schon mal untergekommen oder hat da mal ein weißer Vari mitgemischt?
(08.07.2017, 23:41)
Michael Mettler:   Bei dem "kopflosen" Fohlen vorn rechts auf dem zuerst verlinkten Foto ist zudem schön zu sehen, dass der Fellwechsel bei hellen und dunklen Streifen offenbar unterschiedlich verläuft, so dass letztere in einem bestimmten Stadium auch noch plastisch hervortreten (kenne ich auch von Zufallsbeobachtungen bei normalfarbigen Steppenzebras). Ist Vergleichbares schon mal jemandem bei anderen kontrastreich gemusterten Tieren (egal ob Wild- oder Haustier) aufgefallen? Ich habe nur mal einen umgekehrten Effekt bei Englischen Parkrindern in Warder gesehen, weiß aber nicht, ob das Dauerzustand oder saisonal bedingt war. Bei denen waren die kleinen schwarzen Punkte, die über den Körper verteilt sind, kürzer behaart als die weißen Flächen, so dass das Fell dort quasi "Einsenkungen" zeigte, die an Brandlöcher erinnerten.
(27.09.2016, 16:31)
cajun:   Zum Thema: ein paar ungewöhnliche Zebrastreifen...
http://4.bp.blogspot.com/-NHtdHJ48Zt0/T6kPgETE73I/AAAAAAAAx6U/PYux2K4DbWI/s1600/large.jpg
https://heartfeltdesire.files.wordpress.com/2013/02/img_9274.jpg?w=300&h=200
http://www.environment.ucla.edu/media/images/Larison6_sm-21-fds.jpg

Quelle für noch mehr Bilder: http://breedingback.blogspot.de/2015/08/interesting-colour-morphs-in-plains.html

(27.09.2016, 14:29)
Hannes Lueke:   Werden es wirklich mehr Sichtungen oder Word die Welt dank allgegenwärtiger Fotografie und enger medialer Vernetzung nur kleiner?
(08.09.2016, 22:04)
Michael Mettler:   Ist natürlich keine FELLfärbung, aber trotzdem ungewöhnlich: Die Sichtungen von weißen Walen scheinen sich zu häufen. Jüngstes Beispiel (im doppelten Sinn) ist ein Südliches Glattwalkalb vor Australien (http://www.tagesschau.de/ausland/weisser-wal-105.html), aber erst vor ein paar Tagen las ich eine Meldung, dass aus russischen Gewässern inzwischen sechs (!) weiße Orcas bekannt sind, darunter ein "Iceberg" getaufter adulter Bulle mit zwei Meter hoher Rückenflosse (http://www.russianorca.com/index.php?lang=en).

Im März war schon ein weißer Grauwal gemeldet worden (http://www.spiegel.de/video/mexiko-weisse-walkuh-mit-grauem-kalb-gesichtet-video-1655410.html), Aus Australien sind in den letzten Jahren mindestens zwei weiße Buckelwale berichtet worden (http://www.n24.de/n24/Mediathek/videos/d/7115460/seltener-weisser-wal-gesichtet.html). aus dem Mittelmeer mindestens ein weißer Pottwal (https://www.pottwale.de/magazin/moby-dick-weisser-pottwal-im-mittelmeer-gesichtet/).
(07.09.2016, 20:05)
WolfDrei:   Ich hatte schon mein Unverständnis bezüglich abnormer Fellfarben speziell bei Säugetieren und deren Zucht geäußert. Beim ungeplanten Warten auf einen Zug fiel mir eine Zeitung in die Augen mit der Aufnahme eines offensichtlich ``goldenen`` Gnus. Der Autor bemerkte, dass der ``richtige`` Jäger dies verabscheue, in den Wildtierfarmen gerade Südafrikas man immer noch amerikanische Salonjäger findet. Beim Springbock soll es mittlerweile 30 Farnnuancen geben. Noch schlimmer war die Abbildung eines Klippspringers mit weißem Sattel.
Aber: in dem Heft unseres Begleiters im Krüger-NP wurde auf einer Auktion ein derartiger Bock mit ca 300 000 (Dollar? oder rand? - entspricht etwa 20 000 Euro) ausgelistet, ein Breitmaulnashorn kostete wesentlich weniger.
(28.08.2016, 10:02)
WolfDrei:   Das war und ist die Gefahr, die Kreuzung mit der Stockente in Gefangenschaft nämlich. Noch in den Siebzigern wurde sie ja als Inselform der Stockente geführt - zusammen noch mit der Hawai (stock)ente (dort auf den eigentlichen Hauptinseln)
(18.06.2016, 23:24)
Tim Meschke:   Danke für die Antworten. Bei einer kurzen Suche im Netz fand ich zwar nichts über blaue Laysanenten, aber über orangefarbene. Die haben anscheinend aber Stockente mit im Blut. http://www.gobirding.eu/Photos/LaysanDuckxMallard.php

(18.06.2016, 21:06)
Michael Mettler:   @Tim Meschke: In der Zeitschrift "Geflügel-Börse" wurden in den späten 80er/frühen 90er Jahren zwei oder drei unterschiedliche Farbschläge der Laysanente angeboten, konkret in Erinnerung habe ich daraus aber nur noch eine blaue Variante. Wobei ja auch da die Frage ist, ob es die Farbvarianten nicht schon längst irgendwann vorher im Freiland gegeben hat, wo sie sich zwar nicht durchsetzen konnten, aber über normalfarbige Vererber unerkannt "durchgeschleppt" wurden - bis sie dann "dank" geringer Zuchtbasis und daraus folgender Verwandtenverpaarung (und damit erhöhter Wahrscheinlichkeit, dass entsprechende Vererber aufeinander treffen) in Menschenhand wieder "aufpoppen" und sich etablieren konnten.
(17.06.2016, 11:09)
WolfDrei:   @MM: Natürlich habe ich ``ach, zwei Herzen in meiner Brust``. Ich bin Artensammler ( in diesem Jahr erst ein richtiger Neuer: Iberienluchs!) und dann war ich Biochemiker mit molekularbiologischem `Touch`, dem die Genetik nicht ganz fremd war (ist). Da haben wir die Tatsache, dass ingezüchtete Zootiere prächtig züchten ohne erkennbare Schäden (Paradebeispiel Milu [die Ausbildung zweier Geweihe pro Jahr in einigen Fällen lasse ich mal weg]. Hat eigentlich ein Zoodirektor oder ein EEP-Koordinator schon einmal die Einstellung der Miluzucht aus Inzuchtgründen gefordert?
Und dann gab es durchaus z. B. die Schäden `genetischer` Art bei den Pampashirschen im Zoo - gerade konnte ich sie noch fotografieren. Bisher weiß ich auch nicht so recht, warum man im TP die Goldtakins getrennt hat - Ahnung : Inzuchtgefahr - aber Liberec züchtet fleißig weiter - auch der `Ableger` Dresden. Dann sind da die als genetisch `besonders` wichtig deklarierten Tiere, die in die Zucht kommen - auch befohlen werden - mit dem Ergebnis, dass nichts mehr passiert (Beispiel vor Jahren im TP bei den Przewalski-Pferden - genetisch wertvoll - ohne Trieb, aber auch noch unvorteilhafte Gestalt). In Abänderung eines Bonmots von Prof. Schneider: `` Die Schönsten sind nicht immer die Besten in der Liebe ``-- `` Die genetisch Besten sind in - usw.``

Stichwort: Indische Löwen - Weiße Löwen (die in Timbawati [ Privatschutzgebiet neben Krüger] nicht nur einmalig auftraten sondern weiter auftreten. Historische Untersuchungen zeigten, dass die Jagden von Nabobs und britischen Herrschern ca. 15 indische Löwen (beim Amurtiger nach dem 2. Weltkrieg auch nicht viel mehr) hinterlassen haben. Und in Europa züchten sie miserabel oder gar nicht (siehe auch vor meiner Haustür). In Indien selbst weigert sich der Staat Gujerat beharrlich, eine Zweitzucht in Indien zu unterstützen.
Wir kennen ja den hier gemeinten Zoo, der in der Vergangenheit schön gebeutelt wurde: Euthanasie der Hybrid-Tiger, Sterilisierung des Seraubockes, Zuchteinstellung anderweitig - da kommt schon Frust auf. Und ich erinnere mich vor Jahren an ein `statement` von Aspinall (Howletts und Port Lympne), warum er mit seiner gut züchtenden Gorillagruppe nicht ins Gorilla-Zuchtbuch (war das schon ein EEP?) eintreten wollte.
Zwei Seelen nicht nur bei uns also, oder, mit unserem regionalen Goethe gesagt: `` Das ist alles ein weites Feld``.

@Tim Meschke: Die Laysanente ist ja ein wenig attraktives kleineres Stockenten-ähnliches Tier mit dem Ausweis `` äußerst selten``- schon aufgrund der Größe des Habitats und dem Auf und Ab der Population auch aus einer Zeit, als es nur noch ein oder zwei Weibchen gegeben haben soll. Der Anatiden-Trust Slimbridge erhielt wohl vor ca. 55 Jahren wenige Tiere, deren Nachwuchs dann Festlandeuropa erreichte. Die jetzigen `Farbabweichler? (cremefarbig) sind nicht unbedingt gewollte Zuchtprodukte - u. a. sah ich sie in Halle im `Anatídengemisch-Pool` unweit der Saubucht. Die Äußerung zur Seltenheit farblich normaler Tiere stammt vom gut informierten Tomas Pes aus Plzen bei meinem Besuch im letzten Jahr.

(17.06.2016, 10:39)
Michael Mettler:   @WolfDrei: Hand aufs Herz - haben nicht auch wir hier im Forum oft genug das Problem mit den "zwei Seelen in einer Brust"? Mir geht es jedenfalls immer wieder so. Zum Beispiel, wenn ich den Verzicht eines Zoos auf eine Tierform konzeptionell nachvollziehen kann, selber aber nur ungern darauf verzichten möchte, oder umgekehrt statt einer mit verständlichen Gründen neu angeschafften Form lieber eine andere sehen würde. Farbmutationen (um beim Thread-Thema zu bleiben) durchaus eingeschlossen.

Um ein Beispiel von Oliver Müller aufzugreifen: Folge ich der von den Zoos selbst propagierten Sichtweise, dass genetische Bandbreite einer engen genetischen Basis vorzuziehen ist (weshalb manche Tierform wegen schlechter züchterischer Perspektive aufgegeben zu werden scheint), dann wäre es nachvollziehbar, Indische Löwen gegen andere (die dann auch weiß sein dürfen, solange die genetische Perspektive stimmt) auszutauschen. Folge ich der Sichtweise, dass Inzucht nicht generell (!) negativ ist, würde ich auch eine Form mit schmalster genetischer Basis nicht aufgeben. Also - wie macht man es "richtig"?
(17.06.2016, 08:21)
Tim Meschke:   @WolfDrei: Nur aus Interesse: In welche Farbrichtungen wurden die Laysanenten denn gezüchtet?
(16.06.2016, 16:55)
WolfDrei:   @Oliver Müller, MM: Geht alles in Ordnung! Denn auch wir hier haben unsere Neigungen, unsere besonderen Interessen, Prioritäten, Lieblingstiere. Und wir haben es hier im Forum leicht, sind keine Entscheidungsträger ( die oft, Beispiele seien hier nicht angeführt, sagen dürften:`` zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust``), wir befinden uns gewissermaßen im ``zoologischen Sandspielkasten``, können uns austauschen in der Hoffnung und auch in der Realität, Gleichgesinnte hier zu treffen.
(16.06.2016, 11:20)
Michael Mettler:   @WolfDrei: Das mit dem Schiedsrichter ist eine schwierige Sache - wem soll man es denn recht machen? Zum Beispiel könnte ein südafrikanischer "Farbantilopenzüchter" in umgekehrter Richtung auch fragen, warum wir in Deutschland so viel Platz, Zeit und Geld für z.B. Antwerpener Bartzwerghühner, Koi oder Edelrosen investieren, statt es in den Erhalt der heimischen Fauna und Flora zu stecken. Für ihn sind die Antilopen doch schlichtweg Nutztiere auf Farmland, das ist nun mal zwangsläufig kommerziell gedacht. Wir erwarten doch von unseren heimischen Schafhaltern auch nicht, dass sie sich auf Wildschafe beschränken....

Und der Tiger in der Auffangstation würde sich mit Reinrassigkeitskeitsprädikat vermutlich auch nicht besser fühlen als ohne, wenn man es mal von dieser Seite aus betrachtet. Einen allgemeingültigen Maßstab wird es da nie geben, weil immer persönliche Vorlieben von Menschen eine Rolle spielen (dazu zähle ich auch das "Reinheitsgebot"). Auch beim Natur- und Artenschutz: Uns ist z.B. das Sumatranashorn wichtiger als seine wirtsspezifischen Eingeweidewürmer (fiktives Beispiel), obwohl das indirekt ebenfalls bedrohte Tiere wären und mit dem Nashorn zusammen unwiederbringlich vom Antlitz der Erde verschwinden würden (um eine beliebte Artenschutzphrase zu verwenden).

Menschen lieben nun mal das Besondere. Für den einen ist ein Bär mit unpigmentierten Fellpartien "besonders" (Großer Panda), für den anderen eine Elenantilope mit unpigmentierten Fellpartien. Letztere nimmt "wildfarbigen" Elenantilopen in Südafrika den Platz weg, ersterer ist im Grunde nichts weiter als ein Bambusschädling. Ist eben alles nur Ansichtssache ;-)
(16.06.2016, 00:26)
Oliver Muller:   @WolfDrei: Ich hatte niemals vor, jemandem auf die Füße zu treten und bitte, das mein Posting auch nicht so verstanden wird!
Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich keine grundsätzlichen Gründe sehe, nicht auch "Fehlfarben" von Wildtieren in Menschenhand zu erhalten, sei es in Zoos oder Privathand.
Natürlich ist das etwas anders, wenn dadurch z.B. Qualzuchten entstehen und natürlich sollten nicht bei knappen Ressourcen für bedrohte Arten voranging Farbvarianten gehalten werden, die in der Natur nicht vorkommen und nicht lebensfähig wären. Aber das sind für mich zwei verschiedene Dinge: ob ich silbergraue Mandarinenten im Garten halte (habe ich nichts gegen, ist für mich nichts anderes als Dackel oder Pudel zu halten) oder ob ich in einem Zoo Indische Löwen abgebe, um Platz für Weiße Löwen zu schaffen - Letzteres sehe ich durchaus sehr kritisch.
(15.06.2016, 17:29)
WolfDrei:   @ Oliver Müller: Ich denke, wir sind zoologisch (biologisch) soweit ausgebildet, dass wir uns nicht gegenseitig agitieren müssen. Mir ist durchaus bekannt, dass die Evolution die Mutationsveränderungen nutzt, sie zum Glück immer wieder auftreten. Ansonsten gäbe es z. B. keine Domestikation - aber da wird es auch schon gefährlich, denke ich u. a. an gewisse Katzen- und Hunderassen, von Vögeln und Aquarienfischen ganz zu schweigen.
Mir ging es hier allein darum, die Nutzung dieses Phänomens allein für die ausschließliche Kommerzialisierung `` anzuklagen``.
Vielleicht war aber allein der Begriff `` Fehlfärbung`` schon zu negativ puristisch.

Ich glaube auch, dass durch dieses Zuchtgeschehen der Nutzung ``andersartiger`` Mutanten gerade für den Erhalt wirklich gefährdeter Tiere eine Unmenge von Geld, Platz und Erfahrungen verloren gehen
Vor ca. 10 Jahren durfte ich einen Vortrag über Madagascar auf einer gesamtdeutschen Tagung von Anatidenzüchtern halten (da sah ich aus Privathand erstmals Schuppensäger) - die Diskussion über die Rolle des Vereinigung zur Zucht und damit dem Erhalt der `` Naturfarben `` (es gibt offensichtlich z. B. kaum noch naturfarbene Laysanenten) oder des Erhaltes ``fehlfarbener`` Formen artete aus wie in einem Religionskrieg, denn die ``Puristen`` wollten ihre Zielstellung in der Präambel festschreiben . Die Vereinigung dieser Züchter und Liebhaber hat sich nach vielen auch bösartigen Diskussionen mittlerweile aufgeteilt in zwei getrennte.

Ein anderes Beispiel gestern in der`` Berliner Zeitung``. Im `` Tiergarten`` gab es ja kürzlich einen Beitrag über das Wildkatzen-Auffangzentrum `` Felidae`` hier im Norden Berlins. ``Eigentlich`` sollten dort wirklich nur artlich definierte Wildkatzenartige gehalten werden. Dann kam der ausgesetzte undefinierte Tiger ``Diego`` und bekam dann zur Gesellschaft die weiße Tigerin `` Heike``. Nun will das Land Brandenburg die Errichtung einer angemessenen Haltungsanlage mit 250 000 Euro unterstützen. Als Reaktion beschwerte sich ein anderer Veterinär aus der Gegend, der ebenfalls eine Auffangstation für einheimische Arten führte, dass er seine Station aus finanziellen Gründen aufgeben musste.
Wo ist da der Schiedsrichter?

(15.06.2016, 15:05)
Hannes Lueke:   @Oliver Muller, man muss noch Unterscheiden ob man eine Fehlfarbe hat welche man, durch Inzucht, festigt und verbreitet oder man hat zwei oder mehr Fehlfarben, welche bereits stark ingezüchtet und evtl gesundheitlich eingeschränkt sind und verpaart diese wiederum mit anderen Farbformen um neue, spektakuläre Farben zu erzielen. Ein Beispiel aus dem Bereich der Säugetiere wäre der Snowtiger als Mischung aus Golden-Tabby und weißer Tiger.

In der Reptilienzucht ist dieses vermischen von Morphen zu Designer- und Supermorphen leider der Normalzustand mit industriellen Ausmaßen.
Durchaus interessant aber da dort viel Geld hinter steckt häufig zu kosten der Tiere.
http://www.worldofballpythons.com/morphs/
(15.06.2016, 12:05)
Michael Mettler:   "Natürlich" müssen die das. Und dabei darf man nicht vergessen, dass auch alle Färbungen, die wir heute als "normgerecht" bei Wildtieren betrachten, irgendwann mal auf dem gleichen Wege als "Fehlfarben" und deren Kombinationen angefangen haben und der Mensch den Vorgang durch gezielte Verpaarung solcher Individuen lediglich beschleunigt. Ansonsten hätten ja alle heute lebenden Tiere noch die Farbe der Einzeller in der Ursuppe...
(15.06.2016, 12:02)
Oliver Muller:   @WolfDrei: Müssen dafür nicht erst mal spontane Abweichungen/"Fehlfarben" auftreten, damit man die stetig weiter züchten kann?
(15.06.2016, 10:24)
WolfDrei:   @Oliver Müller: Das waren mit Sicherheit keine ``von Natur aus vorkommenden Farben``, sondern durch stetige Verpaarung von Tieren verschiedener Farbschläge erreichte Gruselfarben.
(14.06.2016, 23:29)
Oliver Muller:   @WolfDrei: Was ist denn "schlimm"' an ungewöhnlichen Farben? Wenn die Tiere so von Natur aus vorkommen, finde ich es völlig ok, wenn sie auch gehalten/gezüchtet werden. Sie sind ja keine Qualzuchten o.ä.
(14.06.2016, 21:56)
WolfDrei:   `` Mein`` melanistisches Chapmanzebra aus Liberec (etwa von 1980) hatte ich wohl schon eingestellt.
Das Schlimmste (betrifft nicht die Zebras) sah ich aber im Lager meines Krüger-NP-Aufenthaltes bei einem Guide: ein Auktionsheft von fehlfarbenen Farmtieren. ABER: ein ``goldener`` Gnubulle war für eine halbe Million Dollar ( nicht SA-Rand !!) ausgepreist - und es gab weitere Fehlfarben bei ca 5 Antilopenformen - eine immer schlimmer als die andere!
(14.06.2016, 15:59)
Hannes Lueke:   Das Tier sieht wirklich spektakulär aus, habe ich so auch noch nicht gesehen
Allgemein sind afrikanische Huftiere in Fehlfarben ja nichts besonderes. Das Thema mit den Tieren von Game Farmen hatten wir ja schon des Öfteren
(14.06.2016, 15:36)
Oliver Muller:   @Michael Mettler: Bei Google findet man mit den Suchbegriffen "melanistic zebra" noch jede Menge Fotos...
(14.06.2016, 12:53)
Michael Mettler:   Schon mal ein "okapi-farbiges" Zebra gesehen, in der Zeichnungsverteilung quasi das Negativ zum Quagga? Siehe hier (ungefähr bis zur Mitte der Seite scrollen):
http://circusnospin.blogspot.de/
(14.06.2016, 09:14)
Hannes Lüke:   Leider nein Michael
Ich versuche beim nächsten Besuch mal dran zu denken

(24.06.2015, 14:57)
Oliver Müller:   Noch´n Foto
(24.06.2015, 13:39)
Oliver Müller:   Foto
(24.06.2015, 13:38)
Oliver Müller:   Tonis Zoo in Rothenberg in der Schweiz hat Weiße Nasenbären bzw. zumindest ein Exemplar (gesehen letzten Sommer).
(24.06.2015, 13:36)
Michael Mettler:   @Hannes: Hast du ein Foto vom besagten Katta? Zumindest aus der Wildbahn wurde auch schon mindestens ein weißer Katta bekannt - wurde mal in einer TV-Doku gezeigt, allerdings wuchs dieses Jungtier nicht auf.

Albino-Nasenbären habe ich bisher noch nicht in Zoos gesehen.
(23.06.2015, 14:43)
Hannes Lüke:   Vor kurzem ist mir in Hamm ein besonders heller Katta aufgefallen. aus dem Bauch raus hätte ich ihn als Hypomelanistisch eingestuft wobei es natürlich auch andere Gründe für eine allgemeine Aufhellung geben kann.

Sind irgendwem hier albinotische Nasenbären in Zoos bekannt?
Es gibt eine Linie in privater Haltung aber ich weiß nicht ob schon Tiere in Zoos gelangt sind (dafür mit sciherheit Spalterbige)
Man darf gespannt sein wann "überraschenderweise" Albinos auftauchen
(23.06.2015, 13:45)
Liz Thieme:   Es wurde ja mal bei dem einen Nasenbären im Luisenpark gemunkelt, ob da nicht Weißrüssel-Nasenbär drin steckt. Ich gucke gerade eine Dokumentation über die Iguaçu-Wasserfälle an der Grenze zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Paraná und der argentinischen Provinz Misiones. Hier wurden ebenfalls Nasenbären-Verbunde (Nasua nasua) gezeigt. Innerhalb einer Familie waren die Farbschläge schon sehr unterschiedlich, aber wenn man dann den ganzen Verbund sah, waren die Farbschläge ziemlich gleichmäßig aufgeteilt. Von der typischen Zoofarbe bis tief dunkelbraun. Die sahen genauso aus, wie der im Luisenpark.
Schade, dass unsere Zoo-Populationen so gleichmäßig sind.
(19.06.2011, 17:16)
Michael Mettler:   @Sacha: Glaube ich dir. Denn wirklich massenwirksam wird ein solches Bild doch erst mit einer dazu passenden, interessanten oder lustigen Geschichte ("den Eingeborenen heilig", "Jäger traute seinen Augen nicht" o.Ä.), und wer mit Worten umgehen kann, hat es beim "Verkaufen" leichter.
(22.12.2010, 19:54)
Sacha:   Okay, wenn die Medien die Wahl zwischen Weissen Löwen und Weissen Springböcken oder Blessböcken haben, dann nehmen sie natürlich erstere.
Beim schwarzen Springbock kommt hinzu, dass er in seiner Heimat nichts Besonderes ist, also machen sich die dortigen Medien nichts draus und somit ist es auch für ausländische Medien nicht interessant.
Nun arbeite ich leider nur bei einer regionalen Zeitung. Wäre ich bei einer überregionalen (= mit Ausland-Bund) angestellt, hätte ich die "kleine Herde Schwarzer Zebras" locker "verkauft".
(22.12.2010, 17:34)
Michael Mettler:   @Sacha: Ich glaube, außer einem kleinen Einklinker-Foto in einem Bestimmungsbuch habe ich außerhalb von Zooveröffentlichungen (inkl. Zeitungsartikeln über Zoos) noch nie ein Foto eines schwarzen Springbocks in einem Buch oder einer Zeitschrift gesehen, auch keine Bilder in einer TV-Doku. Und das, obwohl die Morphe seit vielen Jahrzehnten in Südafrika "gängig" ist und man herrliche Freilandaufnahmen (wenn man in SA noch von "Freiland" sprechen darf) machen könnte. Ähnliches gilt für die dortigen Blässbock-Weißlinge. Nebenbei: Besonders attraktiv finde selbst ich als Mutationsfan die Zebra-Schwärzlinge nicht, die sehen aus wie mit Schlamm beschmissen. Da würde wahrscheinlich so mancher Bildredakteur einen schön "sauberen" weißen Löwen vorziehen...

Ansonsten nähern wir uns offenbar in den Meinungen an ;-)
(22.12.2010, 16:51)
Sacha:   @MM: Natürlich hat die Evolution nicht mit der Erfindung der Systematik aufgehört. Und sicher gab und gibt es immer wieder Mutationen. Aber nur was der Natur "passt", hat sich auch auf Dauer durchgesetzt. Wenn also künftig - um auf das Zebra zurückzukommen - IMMER MEHR Exemplare von "Schwarzen", "scheckigen" oder was weiss ich für Damara/Burchellzebramorphen auftreten, dann bin ich bestimmt NICHT der der schreit: Jetzt muss man eingreifen, ich will (nur) den "reinen" Phänotyp erhalten. Ich bin nur dagegen, dass man eingreift und gezielt diese Morphen in Zoos züchtet. Wenn deren Blut aber AUCH in den Zoobestand miteinfliesst, habe ich nichts dagegen. Das ist der Unterschied zum Weissen Tiger (von dem in freier Wildbahn schon längere Zeit KEIN weisses Exemplar mehr gesichtet wurde).

Ob ein Testobjekt der Evolution funktioniert oder nicht, bestimmt die Natur selbst (sofern wir sie denn lassen).

Bezüglich der Dokumentation: Als Medienschaffender gehe ich jede Wette ein, dass sich mit einem guten Foto eines Schwarzen Zebras viel mehr Geld machen lässt als mit einem mit "herkömlichem" Streifenmuster. Selbst einen schwarzen Springbock kann man immer noch gut "verkaufen", wenn man auf die Besonderheit hinweist und ihm einen normalgefärbten gegenüberstellt. Bei den abgebrochenen Hörnern oder sonstigen Verletzungen gebe ich Dir recht. Die kommen weniger gut an. Aber die haben auch nichts mit den Genen zu tun;)
(22.12.2010, 15:30)
Michael Mettler:   @Sacha, ganz einfach: In den 1970er Jahren gab es EINEN dokumentierten Schwärzling in Etoscha, zwischen 2004 und 2010 ZEHN. Das könnte also (muss aber nicht) der Beginn eines Sich-Durchsetzens oder -Etablierens sein. Je nach Vererbungsmodus (dominant, teildominant, rezessiv...) und Generationenfolge dauert ein solcher Prozess unterschiedlich lange, manche Tierarten mit diversen Farbmorphen innerhalb einer Population sind z.B. noch mittendrin (z.B. viele Katzen und Reiher). Aber auch die haben mal mit vielleicht nur einem "Abweichler" angefangen, und nur weil sie uns in ihren Morphen vertrauter sind, sind sie deshalb objektiv betrachtet nicht "wertiger". Es ist eben auch eine Frage der Einstellung, ob man einen "Abweichler" als Produktionsfehler oder als potenzielle Keimzelle betrachtet.

Du verlangst immer wieder in die Vergangenheit gerichtete Nachweise. Da die Evolution nicht durch die Erfindung der Systematik und die damit verbundene Normierung von Lebensformen beendet wurde, kann (und wird) sich aus den klassifizierten Formen in Zukunft mehr oder weniger schnell etwas Neues entwickeln (wenn sie nicht gänzlich verschwinden). Damit ist auch ein einzelner "Abweichler" m.E. zunächst einmal nicht mehr und nicht weniger als ein Testobjekt der Evolution. Ob das funktionieren wird, liegt doch nicht im Auge des Betrachters.

Ebenso dürfte es im Sinne der Evolutionstheorie sein, dass Gene in Stand-by gehalten werden, auch wenn sie gerade nicht benötigt werden - sie sind trotzdem ein Teil der genetischen Vielfalt. Bei rezessiven Genen, deren Eigenschaften von beiden Elterntieren vererbt werden müssen, um offen zu Tage zu treten, liegt es in der Natur der Sache, dass sie zeitweilig optisch von der Bildfläche verschwinden und nach dem zufälligen Aufeinandertreffen zweier Vererber wieder "aufflammen" können (und das kann -zig Generationen dauern). Das sieht dann nur so aus, als seien die Mutationen zwischenzeitlich ausgestorben, als spalterbige Genotypen waren sie aber möglicherweise durchgängig vertreten (das ist m.W. wahrscheinlicher als eine gleiche Neumutation). Nur suchten sich die Fortpflanzungspartner eben nicht gezielt danach aus, wie das ein Züchter bei seinen Tieren tun würde, um eine Abweichung zu etablieren.

Das gelesene Zitat bezüglich der Abneigung mancher Wissenschaftler gegenüber Farbvarianten hatte ich erst letztens beim Stöbern gefunden, entweder in der "Zeitschrift für Säugetierkunde" oder im Zoologischen Garten". Vielleicht finde ich es noch mal wieder. Gehört habe ich es zudem von einem auf Afrika spezialisierten Sachbuchautoren und -fotografen: Manche Verlage lehnen solche Fotos ab, weil der Leser angeblich "klassische" Tiere (also das erwartete Bild) sehen will. Deshalb sieht man auf solchen Buchfotos auch selten Antilopen mit abgebrochenen Hörnern usw., und wer seine Fotos verkaufen will, richtet sich eben früher oder später nach dem Bedarf. Das schließt nicht aus, dass bestimmte Abweichungen durchaus Eingang in solche Bücher finden, wenn es sich um besonders populäre Tierarten handelt. Ein weißer Löwe oder eine weiße Giraffe stößt eben eher auf Interesse als ein weißer Schakal oder - um ein gar nicht so seltenes Beispiel zu nehmen - ein schwarzer Springbock.
(22.12.2010, 14:30)
Jennifer Weilguni:   Tja mit den Lehrbuchmeinungen ist das in der Zoologie halt so eine Sache. Da weder Löwen noch Zebras solche Lehrbücher lesen, werden sie sich nicht an deren Inhalt halten und darum dürfen wir weiterhin davon ausgehen, dass sich solche Meinungen immer wieder mal ändern. Eine wissenschaftliche "Tatsache" gilt eben immer nur so lange, bis sie widerlegt wird.
(22.12.2010, 13:03)
Sacha:   @MM: Also, fangen wir mal der Reihe nach an:

Zur Lehrbuchmeinung: Die ändert sich ja laufend. Von Brehm über Grzimek bis zu Kingdon. Die heutigen Möglichkeiten zur Erforschung der Tiere, namentlich ihrer Verhaltensweisen, sind heute wesentlich umfangreicher als früher. Abgesehen davon: In einem Gebiet, in dem es keine oder kaum Zebras gibt, MUSS der Löwe sich auf ein anderes Beutetier konzentrieren. Und in einem Gebiet in dem es keine oder kaum Löwen gibt, ist logischerweise ein anderer Beutegreifer der "Hauptfeind".

Genau: "Sich durchsetzen" muss erst mal definiert werden. Darauf zielte meine Frage ab. Mich würde interessieren, ob es die "Schwarzschecken", DAUERHAFT über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende gibt oder ob deren Bestand zwischendurch (immer wieder) ausstarb (ausselektioniert wurde) und das Gen oder die Gene immer wieder mal auftaucht bzw. auftauchen. Weiter wäre es interessant zu wissen, ob der Bestand dieser Farbmorphe über die Zeit zugenommen hat. Das würde nämlich für ein "sich durchsetzen" ja evtl. gar Verdrängen der "Normalmorphe" sprechen (und was die Ursache dafür ist). Meines Wissens ist Letzteres aber nicht der Fall.

Zur Mutation an sich: Richtig, dies äussert sich nicht nur in der Fellfärbung. Aber wegen des Thread-Namens habe ich mich darauf beschränkt...:)

Zum Böhmzebra und dem evolutionären Flaschenhals: Ja, KÖNNTE...

Zur Farb- bzw. Streifenabweichung: Das will ich grundsätzlich gar nicht bestreiten. Ich würde sogar behaupten, dass es bei sehr vielen Säugetierearten in der Fellfärbung beträchtliche Unterschiede gibt. Und ich sehe es ebenfalls so, dass die Uebergänge, was nun eine "echte" Färbungsvariation und was "nur" ein individuelles, aber immer noch artkonformes Muster ist, fliessend sind. Das gilt m.E. auch für das Foto des stark schwarzgestreiften Böhmzebras bei den Gnus.

Zur Weigerung, "Missgeburten" zu dokumentieren: Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Im Gegenteil: Forscher und Fotografen sind doch geradezu erpicht darauf, besondere Formen zu dokumentieren (das erzeugt viel mehr Aufsehen, als wenn man ein normalgefärbtes Tier dokumentiert).

(22.12.2010, 11:34)
cajun:   Und nochmal schwarz in der Färbungsvariation: Impalas, auf einer Game Farm in Südafrika. Die schwarzen Springböcke ( und die Weißen und Roten!)hatten wir ja schon... ;-)

http://farm4.static.flickr.com/3259/3193698129_de29173a04.jpg

(21.12.2010, 21:34)
Michael Mettler:   Und nochmal in Farbe: Von einer Doppelseite in der Enzyklopädie "Die Tiere der Welt". Das linke Zebra ist anhand des Fellmusters als die besagte Blackie identifizierbar, beim rechten Zebra müsste es sich wegen der Weißbartgnus im Hintergrund um ein Böhmzebra handeln.
(21.12.2010, 21:27)
Michael Mettler:   Zur Ergänzung: Die nebenstehende Tafel aus "East African Mammals" von Jonathan Kingdon zeigt die Variabilität des Streifenmusters beim Böhmzebra. Bemerkenswert dabei sind vor allem die quasi fließenden Ãœbergänge zwischen den beiden oben zu sehenden Extremformen.

Ich habe sowohl schon gehört als auch gelesen, dass es wahrscheinlich sehr viel mehr "Farbabweichler" in der Wildbahn geben soll als uns bekannt werden, da sich diverse Fotografen und Wissenschaftler schlichtweg weigern, die vermeintlichen "Missgeburten" zu dokumentieren...
(21.12.2010, 21:15)
Michael Mettler:   @cajun: Danke, kam gleich in meine Sammlung ;-)

"Schwarze" Zebras in Etosha gab es schon vor dem im verlinkten Beitrag genannten Zeitraum, siehe die beigefügte Kopie von 1978 eines Beitrags aus "Roan News", Namibia, über die Stute "Blackie". Ich erinnere mich auch eines Artikels, nach dem es mindestens eine Sichtung einer ganze Gruppe "zottiger, schwärzlicher Zebras" in Namibia gegeben haben soll, wodurch das Gerücht entstand, dass Quaggas überlebt haben könnten. Allerdings zählte Namibia gar nicht zum Verbreitungsgebiet des Quaggas, so dass eigentlich nur Dunkelformen des dortigen Damara-/Burchellzebras in Frage kämen. Falls nicht das Quagga selbst nur eine solche dunkle Morphe des Burchellzebras war, wofür es ja durchaus Grund zur Annahme gibt (siehe den Artikel von Schlawe in der Zeitschrift des Kölner Zoos).
(21.12.2010, 21:05)
cajun:   Ich habe einen Link zum Artikel über die schwarzen Zebras gefunden.

http://www.gondwana-collection.com/pdf/news/zebra_black_etosha-spaetling_10-08.pdf


(21.12.2010, 19:18)
Michael Mettler:   @Sacha: Laut Lehrbuch ist der Löwe der Hauptfeind des Zebras und wäre somit eigentlich auch dafür "zuständig", nicht nur die Schwachen und Kranken auszuselektieren, sondern ALLE "nicht Normgerechten". Wenn er stattdessen lieber andere Beute jagt und somit seiner per Lehrbuch zugeordneten Tätigkeit nicht nachkommt, greift eben die Lehrbuchmeinung nicht und stellt somit das Schubladendenken in Sachen natürlicher Auslese in Frage. Frei nach dem Motto "Wenn die Katz' aus dem Haus ist....".

Wie lange WIR den Abweichlern Zeit geben, ist nicht maßgeblich, denn diesen Maßstab legt der Feldversuch fest. "Sich durchsetzen" müsste zudem erst mal definiert werden: Eine regelmäßig (wenn auch vielleicht nur in wenigen Exemplaren) in der Population auftauchende, überlebens- und fortpflanzungsfähige Farbmorphe hat sich m.E. ausreichend "durchgesetzt", um den evolutionären Pool von Weiterentwicklungsmöglichkeiten erweitern zu können. Ob dieses Tier per Mutation dunkler, 5 cm größer oder mit größerem Herzvolumen ausgestattet ist, spielt dabei erst mal keine Rolle, schließlich beschränken sich ja Mutationen nicht nur auf die Färbung. Und ob daraus, wenn nicht sofort, so doch IRGENDWANN ein Selektionsvorteil entstehen kann, können wir nicht vorhersehen. Entscheidend ist, dass dadurch eine Modifikationsmöglichkeit - eventuell ohne aktuellen Nutzen oder Schaden - im evolutionären Rennen bleibt. Immerhin ging ja auch das Zebra, das wir heute als "normal gefärbt" bezeichnen, irgendwann mal als "Einzelexemplar" aus andersfarbigen Vorfahren hervor. Vielleicht zum Ärger damaliger Färbungspuristen ;-)

Da es in Etosha ohnehin keinen einheitlichen Steppenzebra-Färbungstyp gibt, müsste man das "Sich-durchsetzen" dort ansonsten generell anzweifeln. Den dortigen Zebras selbst scheint jedenfalls das Thema völlig wurscht zu sein, und damit fiele schon mal ein als wichtig betrachteter Selektionsfaktor weg. Der einheitlichere Phänotyp des Böhmzebras könnte einem Flaschenhalseffekt entspringen, falls die Form auf eine geringe Gründerzahl zurückgeht, die aus einem eiszeitlichen Refugium heraus in kurzer Zeit die sich wieder begrünenden Lebensräume Ostafrikas rekolonialisierte.
(21.12.2010, 17:08)
Sacha:   Bislang ist hier nur von Einzelexemplaren die Rede. Wie lange geben wir den "Schwarzschecken" Zeit, damit wir von einem "sich durchsetzen" reden können oder nicht?
Zum Beuteschema der Etosha-Löwen: Besteht bei Grosskatzen nicht auch so etwas wie "Jagdkultur", also eine Spezialisierung auf ein oder mehrere Beutetiere? Gerade bei Löwen wird so etwas immer wieder erwähnt. Demzufolge KÖNNTEN die Etosha-Löwen EHER Nashornjäger sein, die in den Feuchtgebieten Botswanas eher auf Wasserböcke und Kaffernbüffel "abfahren" und die Löwen in den Steppen Ostafrikas bevorzugen evtl. Zebras und Gnus.
(21.12.2010, 11:44)
Michael Mettler:   @Sacha: Ja, und der Crawshay-Phänotyp natürlich auch. Aber dafür hast du hier ein "Damara-/Burchellzebra" und ein "Chapmanzebra" in der selben Herde, nebst der entgegen Lehrbuchmeinung nicht schon als Fohlen auf natürliche Weise ausselektierten "Fehlfarbe". (Laut cajuns Beitrag unter "Nashörner - in situ" reißen die Etosha-Löwen anscheinend sogar eher Rhinos als fehlfarbige Zebras...)

Bei dem schwärzlichen Zebra scheint mir übrigens die Normalfärbung mit einer Art Dalmatinerscheckung kombiniert zu sein.
(21.12.2010, 10:37)
Sacha:   Yep, aber der "Böhm"-Phänotyp fehlt.
(21.12.2010, 10:05)
Michael Mettler:   Das Foto dieser drei Tiere genau nebeneinander sollte Verfechtern der Unterartgliederung nach Ideal-Rassestandard zu denken geben... ;-)
(21.12.2010, 09:09)
cajun:   In Etosha zeigen die Burchell- (ehemals Damara) Zebras eine sehr große Variationsbreite in der Färbung. Bis hin zu fast schwarzen Exemplaren. Wissenschaftlich ist dieses Phänomen noch nicht untersucht, aber es gibt Touristen, die über die schwarzen Tiere, in einem Schweizer Namibia Forum berichten. Interessant ist, dass die Farbe dieser Zebras in keinster Weise mit der Quagga Färbung vergleichbar zu sein scheint.


(20.12.2010, 21:00)
Michael Mettler:   Darüber habe ich mich auch gewundert, zumal eine der dann nicht mehr anerkannten Unterarten E.q.selousi heißt und aus dem Südosten Afrikas stammt (Mosambik/Simbabwe), wo sie zwischen crawshayi und chapmani vermittelt. Und die Selous Game Reserve in Tansania kommt als Namensgeber ebensowenig in Frage wie der Erstbeschreiber, das war für borensis nämlich Lönnberg (habe inzwischen in "Die Tigerpferde" von Antonius nachgeschlagen).

Aber die "Farbenzucht" des Quagga Projects besteht nach dieser Neuklassifizierung ausschließlich aus Burchellzebras, denn die Ursprungstiere entstammen haargenau dem Zululand und Etoscha, also den beiden heutigen Verbreitungsgebieten von Equus quagga burchelli!

Und unsere Zoos müssten jetzt große Schilder an manche Afrika-Anlage hängen "Ausgestorbenes Zebra bei uns wiederentdeckt!" Denn z.B. die Heidelberger und Duisburger Zebras wären ja nunmehr keine Damarazebras mehr, sondern waschechte Burchellzebras.
(01.07.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Was mich am Wikipedia-Artikel stört, ist dass E. q. borensis mit dem Selouszebra gleichgesetzt wird. Selous verbinde ich eher mit Südtansania/Mocambique. Borensis ist aber eindeutig Nordwest. Die Tiere in Dvur Kralove kommen aus Uganda und der Name borensis bezieht sich auf die Stadt Bor im Sudan (gibt ja auch eine Buschbockunterart bor). Ich glaube nicht, dass die Info aus dem Artikel von Groves stammt.
(01.07.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Glaube ich nicht. Wonach sollte denn dann angesichts von Löwen-Tiger-Bastarden in den gleichen Zeiträumen Sehnsucht geherrscht haben? Die meisten gezielten Bastardisierungen sollten ja früher der Klärung von Verwandtschaftsverhältnissen unter den Arten dienen, nur wurde die Aussagekraft der Versuche ab einem bestimmten Zeitpunkt angezweifelt, und heute sind sie genauso verpönt wie manche Farbmutationen.
(30.06.2006, 00:00)
IP66:   Vielleicht ist die Frage dumm - aber könnte nicht auch die Zebroidenhaltung - Zwischenkriegszeit in Berlin und 70er in Köln - auf die Sehnsucht nach dem Quagga zurückzuführen sein?
(30.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Nach etwas Googeln: Anscheinend wurde wirklich die klassische Methode der Untersuchung von Schädelmaßen und Fellfärbung angewendet. Die Ergebnisse von Groves sind bereits in Wikipedia eingeflossen, wenn auch leider nur drei von sechs Steppenzebra-Unterarten dort eigene Artikel haben. Ãœberraschung 1: Das Hartmann-Bergzebra gilt nun als eigene Art. Ãœberraschung 2: Das "ausgestorbene" echte Burchellzebra ist nicht nur putzmunter, sondern identisch mit dem Damarazebra! Die Zebras in Etoscha und im Zululand gehören demzufolge zu E. quagga burchelli, was ausgerottet wurde, war lediglich die "verbindende" Population dazwischen.
(30.06.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Ich vermute Schädelmerkmale. Groves ist ja noch von der alten Schule. Der Bericht steht in der "Mammalian Biology", der Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde. Die (und den "Zoologischen Garten") les ich immer, wenn ich in Berlin bin, in der Stadtbibliothek.

Hier (http://www.ingentaconnect.com/content/urban/161/2004/00000069/00000003/art00005) stehts genauer; du kannst auch den Artikel für 30$ kaufen.
(30.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Katsren Vick: Weißt du denn was darüber, nach WELCHEN Kriterien borensis abgetrennt wird?
(30.06.2006, 00:00)
Karsten Vick:   Nach den neuesten Forschungen von Prof. Groves stellen die ganz nordwestlichsten Steppenzebras, zu denen die mähnenlosen aus Dvur Kralove gehören, doch eine eigene Unterart dar, die den auch in D. K. verwendeten Namen Equus quagga borensis trägt. Aber das Abgrenzungskriterium ist sicher nicht das Ausfallen der Mähnenhaare.
(29.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Na, da bin ich dann wieder der typische "Nicht schön, aber selten"-Typ...
(29.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   Wenn man wollte, könnte man mit Steppenzebras durchaus eine "Farbenzucht" betreiben - das Quagga Project ist ja eigentlich auch nichts Anderes. Mit und ohne weiße Beine, mit und ohne Schattenstreifen, mit weißer oder gelbbrauner "Grundfarbe", schwarzen oder dunkelbraunen Streifen, gestreiften oder ungestreiften Ohren, "Perlenketten-Tüpfelung" entlang des Aalstriches, markhami- und saddle-patch-Zeichnung, Netzmuster auf den Keulen, Tapir-Tüpfelung an den Vorderbeinen, sich kreuzenden oder zu Flächen verschmelzenden Streifen - eine wahnsinnige Variationsbreite, die in den frei lebenden Beständen gar nicht ungewöhnlich ist (viele dieser Merkmale kann man aber auch bei "deutschen" Zoo-Zebras finden) und unser Schubladendenken in Sachen Unterarteinteilung nach Färbung karikiert. Und dann gäbe es ja noch die berühmten "mähnenlosen" Zebras, die zwar in Dvur Kralove noch immer als eigene Unterart geführt werden, aber im Freiland weit verbreitet, wenn auch vereinzelt in den Böhmzebra-Herden vorkommen.

Grevy- und Bergzebras sind da "langweiliger", da gibt es z.B. viel weniger Streifungsanomalien. Obwohl ich da auch schon welche "gesammelt" habe.
(29.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Das mit den Zebras ist ja echt mal schade... Das war das einzige Mal, dass ich ein Steppenzebra in nem Zoo richtig fasziniert hat... Obwohl ich auch eine jahrelange Freundschaft zur Zebrastute "Sambesi" in Dortmund gehegt habe... Sonst bin ich aber doch eher der Grevy- und Bergzebra-Fan
(29.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   @ Michael, ich weiß es nicht mehr so genau, ich glaube, alle anderen hatten eine dunkle Gesichtsmaske, und sie nicht, oder umgekehrt! Ich weiß nur, es gab dieses Forum und diesen Beitrag hier schon, da fuhr ich nach Aschersleben und war mit Dietmar auch im hinteren Raum des Affenhauses, der für Besucher nicht betretbar ist und die ganze Gruppe der Äffchen war gerade drin! Und da fiel mir das Weibchen sofort auf und ich musste sofort an dich und deinen Eintrag hier im Forum denken. Darauf fragte ich Dietmar, ob das Weibchen krank wäre, aber er sagte mir, sie seie schon immer so gefärbt gewesen. Sie unterschied sich recht deutlich von den anderen Tieren. Dann wollte ich es hier vermelden und hab es dann wohl vergessen, denn wenn man mal eine Woche hier nicht hereinschaut, dann stehen da so viele Beiträge, dass man gar nicht mehr hinterher kommt.
(29.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @Oliver: Nein, leider nicht. Welche Färbung denn?

@Dortmunder: Die Kronberger "Geisterzebras" sind schon lange ausgestorben, ich weiß auch nicht, ob deren Gen noch irgendwo schlummern könnte (es vererbt sich rezessiv).

Der letzte Frankfurter Gelbrückend
(29.06.2006, 00:00)
Oliver Jahn:   @ Michael, ist die eigentlich in Aschersleben das alte Goldkopflöwenäffchen-Weibchen (was ist das für ein Wort??) aufgefallen? Sie hat auch eine Fehlfärbung!
(29.06.2006, 00:00)
Dortmunder:   Gibts eigentlich die "weißen" Zebras in Kronberg noch ? Also, die mit der Karamell-Zeichnung !
(29.06.2006, 00:00)
Michael Mettler:   @IP66: Davon habe ich auch gehört und mich sehr drüber amüsiert - und gehe davon aus, dass in "deutschen" Rothirschen deswegen kein Wapiti- oder Altai-Maral-Blut mehr fließt (dagegen wohl sicherlich das anderer europäischer Unterarten).
Es gab aus ähnlichen Gründen auch Importe von Sibirischen Rehen und z.B. Wildschafen der Argali-Gruppe.
Und selbst der Duisburger Zoo erwähnte in seinen früheren Zooführern, dass seine Wildschweine aus Ost-Polen stammten (und nicht etwa aus heimischen Wäldern).
Apropos Wildschwein: Auch da sind mit schon einige Farbvarianten in Zoos begegnet, nämlich Schecken (z.B. Zoo Berlin), ein Albino (Augsburg) und ein "blondes" Tier (Habe ich leider vergessen, wo - war kein Hausschweinmischling!).
(25.10.2005, 00:00)
IP66:   Klös erzählte einmal von Versuchen der Nationalsozialisten, deutschen Rothirschen durch Kreuzung mit Wapitis zu einem beeindruckenden Äußeren zu verhelfen. Die Sache gelang, allerdings röhrten die größeren Tiere nicht mehr, sondern fiebpten, wie das Wapitis eben tun. Dies war ideologisch nicht erwünscht - im deutschen Wald piept allenfalls die Maus und ein paar Vögel - und man gab die Sache auf.
(25.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Auch die übrige Fellfarbe der Blässhirsche weicht etwas von der üblichen Rothirschfarbe ab, sie ist weniger rötlich.
Übrigens: Die hie und da zu sehenden weißen Rothirsche sind nicht reinblütig, zum damaligen Aufbau eines größeren Bestandes wurde u.a. der Kaukasus-Maral eingekreuzt. Bei gemeinschaftlicher Haltung weißer und normaler Rothirsche wie im Wildpark Lüneburger Heide kommt es also zur weiteren Verbreitung des "Mischblutes".
Andererseits sind möglicherweise die frei lebenden Wildbestände von Rothirsch, Reh und Wildschwein in Europa ohnehin mancherorts nicht mehr reinblütig; nicht zuletzt Hagenbeck lebte gut davon, fremdländische Unterarten aller drei zu importieren, die wohlhabende Jäger zur "Blutauffrischung" (sprich, um größere Trophäen zu erzielen) in ihren Revieren ansiedelten.
(24.10.2005, 00:00)
Zoosammler:   In Eekholt gibt es sehr interessante Tiere:
Blesshirsche. Dabei handelt es sich um eine Farbmutation des Rothirsches, die sich z.B. durch weiße Färbung an Stirn und Gesäß der Hirsche auszeichnet.
Sehr, sehr schöne Tiere.
Sie sind im Freiland wahrscheinlich ausgestorben, Eekholt hält eigenen Angaben zu Folge die weltweit einzige und letzte Gruppe dieser Hirsche.
(24.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   @Susanne: Der "Spinnenpanther" ist mir noch nicht bekannt!
Für alle, die sich für Farbmutationen (speziell des Tigers) und auch für Katzenbastarde interessieren, gibt es eine höchst informative Website "Tiger Territory":
www.lairweb.org.nz/tiger/
(21.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   @Klaus Schüling: Dann wäre es zur Erzeugung junger "Könige" am sinnvollsten gewesen, das ursprüngliche Wuppertaler Weibchen mit dem mischerbigen Nürnberger Kater zu verpaaren - und nicht, die Katzen am selben Ort zu versammeln....
(20.10.2005, 00:00)
Klaus Schüling:   Königsgeparde in Deutschland:
Das Münchener Tier ist verstorben.
Das Nürnberger Nachzuchttier ist in Wuooertal (in der Tat damls eine große Überraschung, weil von beiden Eltern nicht wußte, dass diese Merkmalsträger waren).
Die einzigen beiden Könige also in Wuppertal, beides Weibchen.
Andere Königsgeparden in Europa sind mir zur Zeit nicht bekannt.
(20.10.2005, 00:00)
Susanne:   Aus Wikipedia - "Black Panther":

In the early 1980s, [[Glasgow]] Zoo, [[Scotland]] acquired a 10 year old black leopard from [[Dublin]] Zoo, [[Ireland]]. She was exhibited for several years before moving to [[Madrid]] Zoo, [[Spain]]. This leopard had a uniformly black coat profusely sprinkled with white hairs as though draped with spider webs. She was therefore nicknamed the '''Cobweb Panther'''. The condition appeared to be [[vitiligo]] and as she aged, the white became more extensive. Since then, other Cobweb Panthers have been reported and photographed in zoos.

Hat jemand mal einen solchen "Spinnenpanther" gesehen, gibt's ein Foto irgendwo?
(20.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Den Dortmunder Sitatunga-Bock habe ich auch gesehen, laut Zuchtbuchführer Peter Zwanzger ist er auch unter Insidern für seine ungewöhnliche Färbung bekannt. Es handelte sich aber definitiv um eine Westliche Sitatunga.
Auch den umgekehrten Fall habe ich schon erlebt: Eine weibliche Pferdeantilope im Zoo Hannover nahm im Alter die (dunklere) Färbung eines Bullen an und war laut damaligem Pfleger für eine Kuh auch ungewöhnlich aggressiv. Bin kein Fachmann für Biochemie, aber das hörte sich nach hormonellen Veränderungen an.
Übrigens dürften nach dem Ende der Sambesi-Sitatunga-Zucht in Planckendael in Europa nur noch Westliche Sitatungas zu finden sein.
(20.10.2005, 00:00)
Karsten Vick:   Ich habe bei Durchsicht meiner Zoofotos zwei außergewöhnliche Exemplare gefunden:
1. Duisburg 2004, ein Milubock mit schwarzem Aalstrich und in diesem Aalstrich beiderseits eine Reihe weißer Flecken.
2. Dortmund 1998, ein quasi weibchenfarbiger Bock der Westafrikanischen Sitatunga. Hier gibt es normalerweise einen klaren Geschlechtsdimorphismus. Ein jüngerer Bock im Berliner Zoo war schon tief dunkelbraun. Ich habe den Dortmunder Bock fotografiert, weil ich dachte, eine andere Unterart vor mir zu haben. Aber so recht wollten weder die Ost- noch die Südafrikaner passen. Und die Dortmunder waren auch lt. Schild Westafrikaner. Mit der trinären Nomenklatur nahm man es dort überall sehr genau (Puma concolor capricornensis - wo liest man das schon mal?). Jedenfalls war dieser Bock orangerot mit weißen Streifen wie seine Weibchen.
(19.10.2005, 00:00)
IP66:   Ich habe vorgestern bemerkt, daß das in diesem Jahr geborene Saiga-Antilopenweibchen zwei braune Flecken auf dem Rücken hat. Die beiden verbliebenen alten weiblichen Tiere haben das nicht, ich kann mich auch sonst nicht erinnern, dergleichen gesehen zu haben.
(11.10.2005, 00:00)
Oliver Jahn:   Die Leos haben den Zoo ganz verlassen. Ihr Abteil, welches eigentlich für die Pumas gedacht war, haben jetzt nach den erfolgreichen Nachzuchten die Tiger mit in Beschlag genommen! Zur Zeit also nur 3 Katzenarten im Raubtierhaus. Der einzelne Puma lebt im alten Käfig der afrikanischen Wildhunde.
(10.10.2005, 00:00)
Sven P. Peter:   Mann... das wollte ich schreiben! Hab heute den Zooführer von Halle bekommen. Die haben aber auch nur zwei gefleckte, weil die aus schlechter Haltung beschlagnahmt wurden. Wurden auch beide sterilisiert da in Halle gar nicht dauerhaft Jaguare leben sollen. Die sind in der Leopardenanlage und die Leos sitzen im Pumakäfig.

MfG Sven P. Peter
(10.10.2005, 00:00)
Oliver Jahn:   Michael, Wette verloren!!! Halle hat zwei gefleckte Jaguare!! :-)
(10.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Nachtrag: Königsgeparden sind übrigens längst nicht mehr so selten, wie man denkt. In einem südafrikanischen Zuchtzentrum für Geparden (der Name ist mir gerade entfallen, aber ich glaube, es hängt auch mit dem Zoo Pretoria zusammen) werden mehr oder weniger regelmäßig Königsgeparden (und natürlich auch mischerbige Tiere)geboren, und die Importtiere in München, Wuppertal und Nürnberg dürften von dort stammen.
Viele Zoos haben ja kein Interesse an "Fehlfarben", deswegen dürften die Könige keine große Verbreitung in Deutschland finden.
Der Altmeister der Tiergartenbiologie, Prof. Hediger, schimpfte in einem Buch mal über Zoos, die weiße Tiger halten und züchten, statt den Platz für eine bedrohte Tigerunterart zu nutzen. Er selbst hielt und züchtete aber gleichzeitig in Zürich munter schwarze Panther unbekannter Unterartzugehörigkeit - eigentlich ist auch das "nur" eine "Fehlfarbe"....
Wenn heute ein deutscher Zoo überhaupt noch Jaguare hält, kann man drauf wetten, dass mindestens ein schwarzer Jaguar darunter ist. Und im Gegensatz zum Leoparden, wo das Schwarz rezessiv vererbt wird, ist Schwarz beim Jaguar dominant (was seinerzeit durch umfangreiche Zuchtversuche in Hannover bewiesen wurde). Das heißt, aus zwei gefleckten Jaguaren kann kein schwarzer Nachwuchs entstehen, aus zwei schwarzen aber durchaus gefleckter (und schwarzer).
(09.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Bin mit den Zoo-Königsgeparden nicht mehr auf neuestem Stand, aber:
München hatte seinerzeit einen Königs-Kater und diesen mit "normalen" Gepardenkatzen zusammen. Da die Königszeichnung sich rezessiv (verdeckt) vererbt, hätte es unter eventuellen Jungtieren keinen König geben können, sondern erst wieder bei Verpaarung dieser untereinander oder bei Rückkreuzung Vater x Tochter (aif diese Weise hat übrigens der Maharadjah von Rewa seinerzeit die weißen Tiger aus dem einzigen Stammvater heraus "gefestigt".
Wäre eines der Münchner Weibchen zufällig schon mischerbig gewesen, hätten schon in erster Generation Könige geboren werden können.
Wuppertal importierte eine Königs- und eine solche mischerbige, aber eben normalfarbige Katze und hätte somit auch erst in zweiter Generation Königsgeparden erzielt.
Dass beide Zoos nicht einfach ihre Könige zusammengesetzt haben, spricht nicht für die Zoos, jeder wollte wohl der erste sein.....
Und dann wurde der erste deutsche Königsgepard (Ätsch!) in Nürnberg geboren, die hatten also - ohne es zu ahnen - ein mischerbiges Paar!
Den aktuellen Stand der Dinge kenne ich leider nicht, war in allen drei Zoos schon länger nicht mehr.
(09.10.2005, 00:00)
Muckel Putz:   Haben die Wuppertaler eigentlich eine Katze oder einen Kater? Mein letzter Besuch liegt leider schon fünf Jahre zurück,und ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern.
(09.10.2005, 00:00)
Sven P. Peter:   Klar versuchen die das, aber die zucht von Geparden ist im allgemeinen nicht so einfach.

MfG Sven P. Peter
(09.10.2005, 00:00)
Muckel Putz:   Weiß jemand,ob man in Wuppertal oder München mal versucht hat mit den Königsgeparden zu züchten.Wäre doch schade,wenn diese interessante und schöne Farbvariante ganz aus den Zoos verschwinden würde.
(09.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   Verd.... Eingabetaste... Jetzt aber!
@IP66: Das waren die so genannten "weißen (Böhm-)Zebras", die der Opelzoo über längere Zeit gezüchtet hat. Habe ich auch noch sehen dürfen. Auch diese Variante gab es mehrfach im Freiland, das erste weiße Kronberger Zebra stammte noch aus Ostafrika.
Weniger bekannt ist, dass auch München schon mal ein "weißes" Zebra hatte, ein Foto und einen kurzen Text von Erna Mohr fand ich darüber im "Zoologischen Garten". Im Gegensatz zu den Kronberger Tieren hatte das Münchener Zebra jedoch starke Hautprobleme, die man auf die mangelnde Pigmentierung schob, und lebte nicht lange (und offenbar, ohne sich fortzupflanzen).
Den Dortmunder Zooführer muss ich mir wegen des Pandas nochmal genauer ansehen, danke für den Tipp!
(05.10.2005, 00:00)
IP66:   Ich kann mich erinnern, im Opel-Zoo in Kronberg vor etwa 15 Jahren (oder noch früher) Steppenzebras gesehen zu haben, bei denen die Streifen nur als Schatten erkennbar waren. In Dortmund gibt es einen kleinen Panda, bei dem die weißen Flächen im Gesicht deutlich größer sind als bei anderen Vertretern seiner Art - er ziert auch den Einband des neuen Zooführers.
(05.10.2005, 00:00)
Oliver Jahn:   Michael, da muss ich mal schauen, bei ca. 7000 Fotos wird evtl. auch eines von diesem Tapir dabei sein. Nur weiß ich noch sehr gut, dass die Heidelberger Anlage fototechnisch das allerletzte war. Fast nur Schatten und engmaschiger Gitterzaun, vor dem auch noch eine Hecke stand. Wegen des Zauns konnte man nicht blitzen und drüber hinweg konnte man nicht fotografieren, dafür war der Zaun zu hoch und nah genug heran, um hindurch zu fotografieren, kam man wegen der Hecke nicht. Aber ich werde mal nachsehen. Aber wie gesagt, das Tier war nicht ganz schwarz. Nur die ansonsten weiße Schabracke war halt eben "schmuddelig" grau. Allerdings kannte ich zu diesem Zeitpunkt alle Schabrackentapire in Deutschland und so sah kein andere aus.
(05.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   @Oliver Jahn: Eine solche Variante des Schabrackentapirs gibt es auch in Wildbeständen hie und da, der erste davon wurde nach seiner Entdeckung sogar - damaligen Gepflogenheiten folgend - als eigene Art "Schwarztapir" beschrieben. Gibt es Bilder von diesem Tier?
@Hannes: Ich sah selbst ein Giraffenkalb mit einem weißen Fleck am Bein in Hodenhagen. Bei den weißen Giraffen, die man aus dem Freiland kennt, wundert mich, dass sie immer erst als erwachsene Tiere bekannt wurden. Vielleicht entspricht das verursachende Gen dem, welches bei Pferden zur Schimmelfärbung führt: Bei der Geburt farbig (und deswegen unauffällig im Freiland), erst später "ausbleichend". Alle weißen Giraffen, von denen ich bisher Fotos gesehen habe, zeigen tatsächlich "Reste" der Normalfärbung an Beinen und Kopf.
(05.10.2005, 00:00)
Hannes:   Sorry hab mich geirrt die giraffe gabs mal im Ueno Zoo Japan zu sehen.
hab ein bild von ihr gefunden in "Freundschaft mit tieren" vom ehem. berliner zoo direktor heiz geog klöß für die die das buch haben und hier noch ein link zu einer weißen giraffe
www.ftexploring.com/ giraffe/giraffe22.html
(04.10.2005, 00:00)
Oliver Jahn:   Da fällt mir noch ein, Heidelberg hatte (oder hat?) einen ausgewachsenen Schabrackentapir, bei dem sich die Schabracke nicht weiß gefärbt hat. Sie war zwar heller, als der Rest, aber sie war eher grau, überhaupt nicht weiß und bei bestimmten Lichtverhältnissen sah das Tier fast einfarbig aus.
(04.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   @Hannes: Das ist z.B. hoch interessant! Weiß jemand mehr? Früher gab es ein solches Tier mal in Japan, sein Foto ziert sogar die Monographie über Giraffen aus der "Neuen Brehm-Bücherei".
@Oliver Jahn: Die Königsgeparden in Wuppertal und München kenne bzw. kannte ich, den Nürnberger habe ich nicht vor Ort gesehen. Ich bin mir gar nicht so sicher, dass der Königsgepard eine "Panne" ist. Denn: Sind bei ihm die "normalen" Punkte zusammengeflossen, oder stellt er die Ursprungsfärbung des Geparden dar? Ein durch Mutation aufgetretenes dominantes Gen kann durchaus die Auflösung eines bis dahin normalen "Königs"-Musters in einzelne Punkte bewirkt haben. Und da sich rezessive Gene über etliche Generationen hinweg unerkannt durchmogeln können, entsteht alle Jubeljahre mal wieder ein "König"...
Wem das zu weit hergeholt klingt: Die Fellzeichnung von z.B. Ozelot und Margay gilt bei Katzenspezialisten als stammesgeschichtlich alte Musterung!
(04.10.2005, 00:00)
Hannes:   Ich glaub der Zoo Washington (kann mich auch Irren) hält eine fast vollständig braune giraffe
(04.10.2005, 00:00)
Oliver Jahn:   Wenn auch nicht so weit weg, aber dir sicher schon bekannt ist der letzte Königsgepard in Wuppertal. Nach dem, was man lesen kann, ja auch nur eine genetische "Panne"!
(04.10.2005, 00:00)
Michael Mettler:   In diversen Beiträgen habe ich mich schon als sehr interessiert an Säugetier-Fellfärbungen und -musterungen "geoutet". Da ich auf Zootouren bis auf Mulhouse noch nie über den deutschsprachigen und Benelux-Raum hinaus vorgedrungen bin, ein Aufruf an alle weiter Gereisten: Sind euch irgendwo Säuger mit "unnormaler" Färbung aufgefallen? Neben den "Klassikern" wie Albinos und Schwärzlingen zähle ich dazu auch Abweichungen, bei denen z.B. das schwarze Pigment nur durch rotbraunes "ersetzt" ist (wie z.B. bei den "weißgoldenen" Tigern), bei denen die Zeichnung vom Normalfall abweicht (z.B. Zebras mit ungewöhnlich "verschmolzenen" Streifen) oder Schecken (landläufig als "Teilalbinos" bezeichnet; Scheckung liegt - genetisch betrachtet - schon bei einer weißen Schwanzspitze oder einer weißen Stirnblässe vor).
(04.10.2005, 00:00)

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