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Zooerlebnisse



Walter Koch:   In der Wilhelma beobachtete ich, vor
langer Zeit, wie ein "Rotgesicht" einen
Schneeball formte und damit spielte.
(06.02.2007, 11:39)
Michael Mettler:   Ich muss gestehen, dass ich nicht mal wüsste, ob die Menschenaffen heute auch noch bei Frost raus dürfen. Bei den meisten Besuchen lasse ich schon im Sommerhalbjahr den Gorillaberg und das Urwaldhaus links liegen, im Winter dann erst recht...

Wie wird denn das in anderen Zoos gehandhabt? Ich könnte mir vorstellen, dass es auch eine Rolle spielt, ob greifbares Metall im Gehege vorhanden ist (was bei Frost bestimmt die Gefahr von Erfrierungen nach sich ziehen würde). So kann ich mich nicht daran erinnern, dass damals auch der Jungtier- bzw. Orang-Außenkäfig "besetzt" war, sondern nur die Freianlagen für Gorillas und Schimpansen (wahrscheinlich nur stundenweise). Und in denen gab (und gibt) es keine Metallgitter oder sonstige Kletterelemente aus Metall. In der jetzigen Gorillaanlage würde ja entweder der Wassergraben zufrieren (und eine Ausstiegsmöglichkeit eröffnen?) oder wäre geleert, und dann lägen die metallenen Auffanggitter frei.
(05.02.2007, 23:30)
Ingo Rossi:   @Michael Mettler: Stimmt, Michael. Bei Menschenaffen erstaunt mich so langsam nichts mehr.;-) Zumindest was ihr Verhalten angeht und verweise immer gerne auf die Bücher von Frans de Waal.
Das Verhalten ihrer nächsten Verwandten, den Menschen, lässt mich da doch schon mehr erstaunen. Woher kommt bloss die Einsicht mit der Winter-Aussengehege-Öffnung. Da es in Köln wohl nicht so ist, kann es keine genetische Veranlagung sein...:-)))
(05.02.2007, 23:07)
Michael Mettler:   Hat jemand schon mal besonders bemerkenswerte Wintererlebnisse angesichts von Zootieren in Eis und Schnee gehabt? Da ich die Geschichte gerade gestern Ingo Rossi erzählt habe, lege ich mal mit einem "Eishockey" spielenden Gorilla vor.

Als die hannoverschen Gorillas noch ihre vorherige Außenanlage bewohnten (jetzt die linke Hälfte der Schimpansen-Freianlage), durften sie auch bei Schnee und trockener Kälte nach draußen, konnten aber per Affenklappe jederzeit ins Warme. Ganz offensichtlich gefiel ihnen der Schnee, denn sie spielten mit und in ihm. Eines der damaligen Gruppenmitglieder hatte entdeckt, dass ein im Wasserbecken verbliebener, geringer Wasserrest komplett durchgefroren war, aber wegen des sonnigen Wetters an den Rändern leicht antaute. Mit der bekannten Fingerkraft der Menschenaffen brach der Gorilla am Rand ein etwa untertassengroßes Stück Eis ab, untersuchte es kurz, leckte daran und ließ es dann auf die Eisfläche fallen. Ein paar Teilchen splitterten ab, aber ein dickeres Stück schlitterte über die glatte Fläche. Und in diesem Moment meinte man das Licht, das dem Affen aufging, über seinem Kopf leuchten zu sehen wie im Comic... Er stieß das Eisstück noch mal mit dem Finger an - ja, es bewegte sich genauso wie vorher. Und schon war der Gorilla damit beschäftigt, mit sich selbst und dem gerade erfundenen "Puck" minutenlang "Eishockey" zu spielen!

Ingo schien mir allerdings gestern weniger DAVON beeindruckt als vielmehr von der Tatsache, dass die Gorillas bei Frost überhaupt rausdurften :-)
(05.02.2007, 22:58)
Hannes:   Wobei ich letztens noch ein Foto (bei miener Oma?ich farge mal)aus Stukenbrock gesehen habe, bei denen ein Elefant nur noch mit einer hacke im Gehege steht und sich über die gesamte Straße zieht um irgendetwas zu erreichen.
Der Fuß war Quasi nur symbolisch im Gehege
(25.01.2007, 07:11)
Michael Mettler:   Kontakt in dem Sinne kann ich zwar nicht bestätigen, aber Anfang der 80er hatte Hodenhagen nur eine einzige erwachsene Elefantenkuh und dazu eine Horde Kälber, und diese Truppe bewegte sich damals unter Aufsicht eines Pflegers "frei" in der entsprechenden Safarisektion; davon habe ich noch ein Foto. Ich weiß allerdings nicht, ob der Aufpasser dafür sorgte, dass sie sich den Autos nicht nähern; ich sah sie nur ein ganzes Stück abseits des Weges auf der Wiese.

Als Stukenbrock eröffnet wurde, müssen meine Eltern recht bald danach dort gewesen sein (Und zwar ohne mich, wat fies!); u.a. machten sie auch ein Foto von den dortigen Jungelefanten, die nur durch einen breiten Streifen spitzer Steine von der Fahrpiste getrennt waren. Also liefen sie dort wohl schon als Kälber nicht zwischen den Autos rum.
(24.01.2007, 23:33)
Karsten Vick:   In einem anderen Thread hatten wir mal die Großstadt-Sage vom Autofahrer, dem ein Elefant im Safaripark eine Beule ins Auto macht, der vor Schreck ein Glas zuviel trinkt, auf dem Rückweg von der Polizei angehalten wird, die wahre Geschichte der Beule erzählt, ins Röhrchen pusten muss usw. usw. Gab es jemals in irgendeinem Safaripark direkten Kontakt zwischen Elefanten und Autofahrern??

Mein Verhältnis zu Pavianen ist von Kind auf gespalten. Da wo ich die Geschichte vom Hodenhagener Angriff zuerst berichtet habe (hab auch noch mal nachgelesen), schrieb ich von den Güstrower Sphinxpavianen. Und deren Boss hat mich bei einem Schulausflug mal total mit Sand beworfen.
(24.01.2007, 23:13)
Marco:   Wer sein Auto liebt, der... fährt Safaribus ;-)

Mich wird das ohnehin nicht betreffen, da es Einrichtungen gibt, in denen ich aus Prinzip keinen Pfennig, ääähm, Cent lassen werde.
(24.01.2007, 22:58)
Jennifer Weilguni:   @Marco
Die Durchfahrt mit dem eigenen Auto geschieht auf eigene Gefahr, wie eben jede Fahrt mit dem eigenen Auto. Ich persönlich habe mich in Hodenhagen noch nie unsicher gefühlt und der Schaden am Auto war neben einer Reeling, die wieder eingeklickt werden musste, Matschpfotenabdrücken die abgewaschen werden konnten lediglich drei fehlende Spritzwasserdüsen, die wahre Centartikel sind. Da haben mir Nachbars Katzen schon weitaus schlimmere Schäden am Auto verursacht und ich werde immer wieder mit meinem eigenen Auto durchfahren. Aber das muss jeder natürlich für sich wissen. Mit den Nashörnern scheint es wohl noch keine Zwischenfälle gegeben zu haben, einem Bekannten von uns hat allerdings schonmal ein Zebra frech ins Lenkrad gebissen .. :-)
(24.01.2007, 19:47)
Carsten:   @Marco: Wenn Du einmal das Abenteuer eingegangen bist, mußt Du dadurch, ist eine Einbahnstraße ohne Abkürzungen / Umfahrungen.
Die Durchfahrt erfolgt auf eigenes Risiko, es wird darauf hingewiesen, daß es keinerlei Barrieren zwischen Tier und Auto gibt (außer bei den Elefanten). Cabrios bzw. Autos mit Faltdächer ist die Durchfahrt aus Sicherheitsgründen nicht gestattet.
Alternativ gibt es Safaribusse, falls einem das Risiko zu groß ist.
Hat allerdings nicht den Reiz, wie mit dem eigenen Auto, wenn Du selber fährst, kannst Du solange Du möchtest stehenbleiben und an den Stellen, welche Dich interessieren.
Solange es nur die Paviane sind, ist ja alles ok, möchte ja nicht wissen, was passiert, wenn die Nashörner schlecht auf Dein Auto zu sprechen sind...
(24.01.2007, 12:42)
Marco:   Gibt es denn vor diesem Gehege Warnhinweise, dass man evtl. nicht mit einem kompletten Auto wieder herauskommt? Gibt es Möglichkeiten, das Gehege zu umfahren?
Ansonsten bewegt sich der Park doch auf rechtlich dünnem Eis... Wahrscheinlich gibt es irgendwo am Eingang eine DinA4-Besucherordnung mit Haftungsausschluss oder so?
(24.01.2007, 10:58)
Michael Mettler:   Vielleicht sollte man sich einfach die Attrappe eines Blasrohres oder Narkosegewehres aufs Armaturenbrett legen, dann suchen die Paviane bestimmt ganz freiwillig das Weite!
(24.01.2007, 09:52)
Jennifer Weilguni:   Soweit ist das ganze ja auch noch amüsant. Einem älteren Golf müssen sie mal das Dichtgummi rund um die Heckscheibe weggezoegen haben, worauf die komolette Scheibe in den Innenraum fiel. Laut dem Mitarbeiter, der das erzählt hat, sei aber weiter nichts passiert. Also DA hätte ich Panik bekommen.
Ich habe den Mut durchzufahren dennocb nicht verloren, wenn auch jetzt mit stabilem Geländewagen :-) Bei einem Ausstatter für Afrika-Abenteuer-fahrten bekommt man übrigens eine Pavianabschreckanlage. Das Ding besteht aus vier Lautsprechern auf dem Dach, aus denen bösartigste Leopardenrufe kommen. Ob sich das auch für den Serengeti Park lohnt ..? :-)
@Carsten
Kratzer hatten wir zwar keine auf der Morothaube, dafür aber reichlich schlammige Pfotenabdrücke.. sah aus, als wäre eine Horde Kindergartenkinder über unser Auto gekletert... Sind wir auf der Heimfahrt angeschaut worden.. :-)
(24.01.2007, 09:29)
Carsten:   Bei mir haben die lieben "Tierchen " versucht, die Düsen aus der Motorhaube "herauszubeißen". War ein stabiles Auto, die Düsen sind dringeblieben, aber wenn ich jemandem gesagt habe, woher die Kratzer auf der Motorhaube stammen, hab ich auch scheele Blicke geerntet...
Das optimale Auto für solche Touren ist ein Bulli, man sitzt höher als die anderen und hat keine relativ waagerechten Flächen am Auto...
Und falls ihr den Mut habt dadurch zu fahren, vergesst nicht die Antenne einzuschieben, g, ich hab den ein oder anderen Fahrer ordentlich fluchen sehen, g...
(24.01.2007, 01:14)
Karsten Vick:   Bei mir sind sie damals auf das fahrende Auto aufgesprungen, haben sich erst vorn an den Düsen versucht und sind dann mitgefahren bis zum Ausgang der Sektion, wo ein Mitarbeiter sie mit dem Besen verjagt hat. Da hatten sie genug Zeit an der Heckscheibe ihr Werk zu verrichten. Den Trick mit den Bären muss ich mir also auch fürs nächste Mal merken. Mein Automonteur hat so ähnlich reagiert wie der von Michael (wie kann man DAS Teil verlieren!?), bloß dass er mich nach meiner Erklärung nicht in die Klapsmühle stecken wollte, weil es ein alter Bekannter von mir ist und der hat mir geglaubt.
(23.01.2007, 23:22)
Jennifer Weilguni:   Habe mal wieder in älteren Beiträgen des Forums geschnüffelt und dabei festgestellt, dass hier im Forum wohl noch einige andere die Hodenhagener-Pavian-Feuertaufe bestanden haben. Uns ist es bei unserem ersten besuch dort 2005 nicht viel besser gegangen, drei Spritzwasserdüsen inklusive Schläuchen weg und die Dachreeling abgerissen. Und wie fies die das angestellt haben ! Der Chef der Horde hat einen seiner lieben Kleinen direkt vors Auto gelotst so dass wir anhalten mussten und dann saß der ganze Trupp auf unserem armen Kombi. Heute sind wir schlauer und fahren im betroffenen Gehege immer gleich bis zu den Schwarzbären vor, aber ich denke heute immer noch halb schmunzelnd, halb erschütternd an dieses Erlebnis zurück. Es würde sich doch in der Tat lohnen, neben dem Serengeti-Park einen Ersatzteilhandel aufzumachen.. Laut einem Mitarbeiter haben die Paviane übrigens sogar Vorlieben für spezielle Automarken und der ein oder andere Besucher war wohl auch schon unklug genug, mit einer Nobelkarosse oder dem Sportcoupe reinzufahren.. aua aua :-) Wer hat denn noch lustige, denkwürdige oder kuriose Zooerlebnisse zu erzählen ?
(23.01.2007, 15:10)
Michael Mettler:   @ Zoosammler: Auch mit dem Bedauern, dass die Zoobestände sich immer mehr ähneln, sind wir "Fachidioten" ('tschuldigung, mir fällt gerade kein besseres Wort ein) nicht mit Otto Normalzoobesucher zu vergleichen. Der reist nämlich selten in andere Zoos und vergleicht die Bestände anhand anderer Kriterien ("Weißt du noch, wie wir damals auf dem Elefanten geritten sind?"). Und für Raritäten hat er so lange keinen Blick, wie sie nicht außergewöhnlich aussehen (z.B. Ameisenbär), durch Medien schon lange weithin bekannt sind (z.B. Koala, Großer Panda), gerade erst im TV zusehen waren (wodurch z.B. Keas erst weithin bekannt wurden), ihm auf interessante Weise nahe gebracht werden oder ein anderes spezielles Erlebnis bieten. Und so ist für besagten "Otto" ein dösender weißer Tiger leider weithin interessanter als ein noch so aktiver Schnabeligel....

Zur artgerechten Haltung und Tierpräsentation: Vor Jahren stand ich mal im Nürnberger Zoo vor einer Anlage, die von einigen Besuchern neben mir in den höchsten Tönen gelobt wurde, weil sie "fast wie in der Natur aussah". Zu sehen waren: Mendesantilopen (!) auf satt grüner Wiese. Das war für mich ein Aha-Erlebnis, und in der Folge stolperte ich immer wieder darüber: Für besonders "natürlich" hält der durchschnittliche Besucher also gern eine schön grüne Anlage - selbst wenn sie nicht den natürlichen Lebensraum der gezeigten Tierart darstellt! Mendesantilopen haben ihre breiten Hufe nun mal nicht, um nicht im Gras zu versinken.... Was mir als Huftierfan dabei noch auffiel, waren die deformierten Hörner aller (!) Antilopen der Herde - eine bei Haltung auf Gras nicht gerade seltene Erscheinung bei Antilopen. Diese körperliche Folge der ach so natürlichen Unterbringung fiel wiederum den Normalbesuchern nicht auf.

Dazu noch ein anderes Beispiel: Rheine hielt vor langer Zeit Rappenantilopen in einem damals zooüblichen Hartbodengehege. Um der wachsenden Herde mehr Platz zu bieten, wurde damals die große begrünte Freianlage errichtet - mit dem Erfolg, dass die Gruppe nach und nach zusammenbrach. Die erstaunliche Diagnose: Der Stoffwechsel der Rappenantilopen kam mit dem "fetten" Weidegras nicht zurecht, die Tiere hätten einen Magerrasen gebraucht.... (Wohl gemerkt, nicht für die Zeit der Umstellung, sondern auf Dauer!) Der Versuch, Tier und Besucher mit der neuen Anlage etwas Gutes zu tun, endete also vorläufig in einem unerwarteten Desaster. Als nur noch ein Tier übrig war, stieg der Zoo auf Sitatungas um, die sich in anderen Zoos bereits "auf Gras bewährt" hatten.
(29.09.2005, 00:00)
Sitara:   @ Oliver Jahn:"Was galt noch vor 20 Jahren als artgerechte Haltung!! Und was vestehen wir heute darunter?" Dazu möchte ich aus einem von Interessengruppen unabhängigen von der staatlichen Beauftragten für Tierschutz in Hessen 1996 in Wiesbaden herausgegebenen Buch "Tierschutz-Basiswissen - Zur Behandlung von Tierschutzthemen im Unterricht" zitieren:

"Artgerechtte Tierhaltung" heißt den biologischen Bedürfnissen der jeweiligen Tierart gerecht zu werden und die Tiere so unterzubringen und zu versorgen, dass ihnen keine Schmerzen, Leiden oder Schäden entstehen.

"Tiergerecht" betont in diesem Zusammenhang die Ansprüche der jeweils betroffenen Tiere, die innerhalb einer Art, z. B. in Abhängigkeit von der Entwicklungsstufe unterschiedlich sein können (z.B. brauchen Jungtiere im allgemeinen mehr Gelegenheit zu Spiel und Bewegung als ältere Tiere).

"Verhaltensgerecht" betont in diesem Zusammenhang die besondere Bedeutung der Ansprüche, die im Verhalten der jeweiligen Tiere begründet sind."


(29.09.2005, 00:00)
Oliver Jahn:   @ zoosammler, sehr weit auseinander, das sind wir garantiert nicht! Denn wenn du einige meiner Beiträge hier schon gelesen hast, dann weißt du ja, dass ich ein ganz großer Verfechter des Grundsatzes bin: Das eine tun, ohne das andere zu lassen. Ich kenne genug alte Anlagen, bei denen ich echt erleichtert war, dass sie weggerissen wurden. Bei anderen hat es mir leid getan, weil eben nicht alles was alt ist, zwangsläufig auch schlecht ist. Vor allem aber meine ich, dass Zoo-Anlagen immer auch einer starken Mode unterworfen sind. Was galt noch vor 20 Jahren als artgerechte Haltung!! Und was vestehen wir heute darunter? Sicher wieder etwas ganz anderes, als unsere Kinder es in weiteren 20 Jahren werden. Und bei den Zoos ist es eben oft so, dass einige Besucher der Meinung sind, sie hätten das Wissen darüber, was dem Tier wohl am besten tut, ganz allein gepachtet. Dabei hatten wir es hier im Forum schon so oft zum Thema, dass bei vielen Anlagen sich oft nur die Menschen davor wohler fühlen, dem Tier aber oft egal ist, ob die Gehegebegrenzung nun aus Spritzbeton eine indische Tempelruine darstellt oder ein Gitter ist.
Übrigens, ich habe das Buch "letzte Zuflucht Zoo" natürlich auch gelesen, auch wenn einige Passagen sehr wissenschaftlich komplex für einen Laien waren. Und dennoch hat es mir gut gefallen und ich unterstreiche deine Ansicht ganz nachhaltig, dass Besucherinteressen zurücktreten müssen, wenn sie dem Tier SCHADEN!! Das ist für mich immer eine Selbstverständlichkeit gewesen. Und dennoch bin ich ganz froh darüber, dass einige Zoos den Besucher eben nicht ganz aus dem Auge verloren haben als Tierbetrachter und ihn nicht nur mit Bootfahrten, Spielplätzen und Dschungepfaden von der "Nebensache" Tier, welches man eh nicht sieht, ablenken.
(29.09.2005, 00:00)
Zoosammler:   @Oliver Jahn:Ich werde mir den Artikel gleich (nochmal) zu Gemüte führen.
Vielleicht kennst du "Letzte Zuflucht Zoo" von Collin Tudge. Zugegeben, es dauert ein bisschen länger zu lesen und sicher muss man auch nicht jede Passage genauestens studieren, aber hier wird mit einer Genauigkeit und Leidenschaftlichkeit erklärt, warum gerade Artenschutz die wichtigste Zoo-Aufgabe ist, und auch, was für Vorteile Zoo-Artenschutz ggü. In-situ-Projekten hat.
Aber es geht ja nicht um das Entweder-Oder, sondern um das Sowohl-als-auch.
Genauso ist es auch mit den Hauptaufgaben des Zoos. Sie sind alle gleich wichtig, denke ich.
Nicht umsonst wird immer gleichrangig von Erholung, Bildung und Erhaltungszucht gesprochen.
Ein Zoo muss genauso für die Menschen, wie für die Tiere da sein.
Nur im Zweifel darf Besucherattraktivität nicht zu Lasten der Tierhaltung gehen.
Vielleicht sind wir gar nicht so weit auseinander in unseren Ansichten.

(29.09.2005, 00:00)
Saya:   Ich kenne den Artikel und finde ihn auch sehr interessant. Allerdings liegt der Schwerpunkt doch beträchtlich anders als in dieser Diskussion (nämlich: sind Zoos hauptsächlich für Artenschutz da?).

Ich bezweifle nicht, dass Zoos hauptsächlich dafür da sind, Tiere Menschen zu zeigen. Aber die Frage, was bei der Gehegegestaltung/ und Einrichtung vorgeht ist damit noch nicht automatisch beantwortet, denn auch bei schlecht einsehbaren Anlagen mit vielen Rückzugsmöglichkeiten ergeben sich bei Geduld und Glück durchaus tolle Beobachtungen (siehe meine Erlebnisse in Zürich mit den Tigern). Nur eben nicht immer. Wenn man schon - um der Menschen willen - Tiere in Zoos hält, möchte ich ihre Bedürfnisse vorrangig berücksichtigt wissen; dh gute Einsehbarkeit muss zu Gunsten von Rückzugsmöglichkeiten und Einrichtung leiden. Aber ich habe das Gefühl dass wir da gar nicht so weit auseinander liegen; auch Herr Ruske hat betont, dass ihm Gehegeeinrichtung wichtig ist und Rückzugsmöglichkeiten ein Muss.
Die Kritik an Zürich kann ich trotzdem nicht nachvollziehen. Im Vergleich zum Tierpark ist mir Zürich allemal lieber!

Meine Kritik betreffend die Gehegeeinrichtung im Tierpark bezieht sich im Übrigen keineswegs nur auf das Haus für afrikanische Affen; die Liste ließe lange fortsetzen.

Die Masoalahalle in Zürich hat mir Übrigens auch nicht gefallen.
(29.09.2005, 00:00)
Sitara:   Dieser Artikel ist wohl den meisten von uns hier bekannt, oder..?

Unsere Diskussion zeigt deutlich, wie schwierig es ist für die Zoodirektoren und sonstigen Verantwortlichen, die verschiedenen Ansprüche der zahlenden Besucher unter einen Hut zu bringen und dabei das Wohl der Tiere im Auge zu behalten.

@ Saya: "Glück und Geduld gehören eben zu einem Zoobesuch dazu." Das möchte ich ganz dick unterstreichen und sogar behaupten, dass dies die Grundlagen für einen zufriedenstellenden Zoobesuch sind.

In diese Rubrik gehört auch das "zufällige" Live-Erlebnis:

Vor kurzem wurde ich überraschender Weise Zeuge einer Wapitigeburt am helllichten Tag bei meinem Besuch in Hagenbecks Tierpark. Es dauerte ungefähr eineinhalb Stunden vom Geburtsbeginn bis zum ersten Saugen des Neugeborenen... In dieser Zeit hätte ich sicher viele der anderen interessanten Zoobewohner dort "besichtigen" können...
(29.09.2005, 00:00)
Oliver Jahn:   Also wenn wir nun die Frage wirklich mal ernsthaft stellen, ob es eher um das "Wohl" des Tieres geht oder um die Besucher, dann empfehle ich wirklich mal den Artikel im TG-Rundbrief :''Are We?'' - Shai Doron, Direktor des Zoo Jerusalem, über die Aufgabe zool. Gärten.
Da schreibt ein Direktor eines Zoos darüber, was Zoos wirklich sind. Und er schreibt an Hand einiger sehr plastischer Beispiele, dass 280.000 € für Artenschutzprojekt gesammelt wurden, wärend im gleichen Zeitraum 20 Millionen € für ein einziges Tierhaus in einem Zoo investiert wurden. Bitte, lest mal den Artikel, er ist hier auf der HP als PDF-Datei eingestellt. Ich kann da K.Ruske nur zustimmen, die Grundfunktion eines Zoos ist es, die Tiere zu zeigen, sonst wären die Gelder wirklich besser in "in situ" Projekten angebracht. Und wenn ich an die Führung durch den Berliner Tierpark durch Dr. Strehlow und Dr. Dathe beim Zoosammlertreffen denke, dann finde ich es auch nicht wirklich ausgewogen, trotz aller Erschütterung, den Tierpark Berlin immer wieder nur auf seine Affenanlage zu reduzieren.
(29.09.2005, 00:00)
Sitara:   @ Konstantin Ruske: Als ich vor zwei Jahren in Leipzig war, habe ich auch keinen Tiger auf der für mich wunderschönen neuen Anlage zu Gesicht bekommen. Na und? Warum das so ist, darüber will ich nicht spekulieren, das überlasse ich lieber den Fachleuten.

Am selben Tag kam ich ins Gespräch mit Jörg Gräser, dem TV-bekannten Pfleger der Löwen, Erdmännchen etc., der nach einer sehr spannend inszenierten und mit vielen Anekdoten gespickten Fütterung sich noch Zeit für die Besucher genommen hat und viel über seine "Schützlinge" erzählte. Für mich war das ein prima Ausgleich für das verlorene "Tiger-Live-Erlebnis", wenn man das so nennen kann!
(29.09.2005, 00:00)
Saya:   Bei meinem Besuch in Leipzig Ende August waren 2 jungerwachsene Tiger sehr gut zu sehen und noch dazu recht aktiv. Das Problem mit den "nicht zu sehenden" Tigern scheint sich in Leipzig inzwischen gelöst zu haben weil die 2003/2004 (?) geborenen Jungtiger mit der Anlage aufgewachsen sind und sich dort vertraut und sicher fühlen. Dass die Tiere, die ihr Leben lang in engen Käfigen gehockt haben, Probleme mit der Gewöhnung an die große Anlage hatten und sich lieber zurück gezogen haben, ist doch verständlich.

Die Frage ist doch, was ist für "uns" Zoobesucher wichtiger - das Wohl des Tieres oder guter Blick & tolle Fotomöglichkeiten für die Besucher? Für mich eindeutig ersteres, wobei das ja tolle Bilder und Beobachtungen keinesfalls ausschließt. Ich habe in Zürich Brillenbären erst abends gesehen, aber dafür Tiger in Aktion und ganz nah an der Scheibe. Trotz des großen, unübersichtlichen, zugewachsenen Geheges. Glück und Geduld gehören eben zu einem Zoobesuch dazu. Wer das nicht aufbringt und um jeden Preis die Rarität fotografieren muss, um zufrieden zu sein, sollte lieber ins Museum gehen. Ich war bei meinem Besuch im Tierpark Berlin erschüttert über die zwar großen, aber völlig kahlen Affenanlagen. Gute Fotos sind mir trotz bester Sicht übrigens trotzdem nicht gelungen, weil sich die Tiere in die hinersten Ecken zurückgezogen haben.
(29.09.2005, 00:00)
Oliver Jahn:   @Sitara, ich habe bewußt geschrieben NICHT auf Biegen und Brechen und für mich ist das fotografieren eben das größte Hobby, seit über 20 Jahren. Auch hier finde ich es nur bereichernd, dass jeder da seine eigenen Prioritäten setzt. Und wenn du in etliche der von dir erwähnten Zooführer und Fachmagazine siehst, dann wirst du feststellen, dass viele dieser Fotos nicht nur von Profis gemacht wurden, sondern viele auch von Laien, gerade Zeitschriften wie der Tiergarten-Rundbrief sind dankbar dafür. Aber noch mal zum Thema: @Zoosammler, also auch ich glaube schon, dass diese Beiträge mit dem "Wortgefecht" mit dem "netten" Herren überhaupt nicht zu vergleichen sind. Da ging es ja nun um etwas ganz anderes. Viel interessanter finde ich deinen Einwurf, dass wir nicht durchschnittlichen Zoobesucher sind. Das kann ich nicht mal wirklich beurteilen, aber eines habe ich nun wirklich oft genug erlebt, dass nämlich gerade der "herkömmliche" Zoobesucher auf solche Gehege mit viel mehr Unverständnis und öffentlich geäußertem Unmut reagiert, als z.B. wir. Das erlebe ich bei jedem Zoobesuch von wirklich vielen Menschen in Leipzig vor der Löwenanlage, in Rostock vor den Katzenanlagen und selbst in Frankfurt vor dem Katzendschungel, wo ich es nun wirklich kaum verstehen kann.
(29.09.2005, 00:00)
Sitara:   @ Oliver Jahn: Das Fotografieren seltener Tierarten für die Nachwelt überlasse ich für meinen Teil lieber den Profis. Kann mir dazu die entsprechenden Bücher kaufen (z.B. beim Schüling Verlag!!!), Videos, Fernsehfilme, Zooführer (!!!), Fachzeitschriften etc.

Ich werde nie vergessen, wie bedrückend es war, als vor ein paar Jahren im Duisburger Zoo, die Besucher merhfach aufgefordert werden mußten, beim Koala-Wiegen, diese hochsensiblen Tiere nicht mit Blitz zu fotografieren. Eine Schulklasse mit Lehrern hat sich trotzdem nicht daran gehalten. Wie war das mit dem guten Beispiel...??? Ich persönlich hatte mich seit langem speziell auf diesen Besuch gefreut und vorbereitet, war um vier Uhr morgens aufgestanden und fünf Stunden durchgefahren, als ich mit der Kamera bewaffnet (!)vor dem lang herbeigesehnten Augenblick, der "Begegung" vor den Koalas stand. Ich habe unaufgefordert auf die Fotos verzichtet. Kurz darauf stand der Pfleger vor uns und hat uns sein Leid wegen des Fotografierens geklagt und von den Tieren zu erzählen angefangen...ich habe so viel über diese Tiere, ihre Haltung im Duisburger Zoo etc. erfahren, dass dies für mich mehr wert war als ein Foto für die Nachwelt...
(29.09.2005, 00:00)
Konstantin Ruske:   Niemand will " raubtierbatterien", Tortenstückgehege für Antilopen und Flußpferdbadewannen wie ehemals in Hannover wiederhaben, aber man sollte sich schon fragen, warum etwa die leipziger Tiger- taiga schon sprichwörtlich dafür bekannt ist, auf ihr keine Tiger zu sehen. da bleibt dann ein Tiererlebnis oft aus. Gleich auf die "Zwangskäfigecke" zu verweisen, wenn nicht jede neue Entwicklung ( und dabei ist mir die Züricher sicher leiebr als die in hannover) gepriesen wird, ist sicherlich nicht nötig. Im übrigen war gewesene Diskussion mit dem " verschrobenen herren" eher in die Gegenteilige Richtung gerichtet und wieder holt sich damit also nicht gerade.
(29.09.2005, 00:00)
Zoosammler:   Nun gut - sinnvoll, dass jetzt ein eigener Thread eingerichtet wurde.
Sicherlich kann nicht jede Diskussion hier im Forum hochzoophilosophisch sein, und ich finde, dass sich manche hier etwas im Kreis drehen. Auch diese, sicher interessante, Diskussion ist schon mal in ähnlicher Form dagewesen, damals gefördert, von einem netten Herrn mit etwas verschrobenen Ansichten, der sich seither hier im Forum nicht mehr blicken ließ.

Ich weiß nicht so ganz, ob das wirklich so ein großes Problem ist:
Wenn man den Brillenbär, Tiger oder was auch immer dann aber mal sieht, in einer schönen, natürlichen, aber nicht disneylandmäßigen Kulisse, dann ist dass ein umso schöneres und bleibenderes Erlebnis, als wenn man drei Stunden lang auf einen Löwen in einem gefliesten Betonkäfig starrt.

Wir dürfen auch nicht nur an uns denken.
Wir sind eben nicht die durchschnittlichen Zoobesucher.
Für die nämlich ist es eine Bereicherung, die Tiere erst "suchen" zu müssen, auch mal damit klarzukommen, dass das Tier selbst entscheidet, wann es sich zeigt.
Häufig geht mit hier kritiesierten neumodischen Anlagen eine viel bessere Besucherinformation einher.
Ich würde sagen, der Besucher bekommt ein intensiveres Gefühl für das Tier udn seine Bedrohung.
Das ist glaube ich bei wahllos aneinandergereihten Käfigen oder Aquarien nicht der Fall.
Da tritt dann auch schnell Übermüdung ein, anstatt dass sich der Besucher voll und ganz wenigen, interessanten Tierarten hingibt.
Ich gebe aber zu, dass das nur Sinn macht, wenn die Tierbestände von Zoo zu Zoo wieder mehr variieren würden...
(29.09.2005, 00:00)
Konstantin Ruske:   Gut gestaltete und dekorierte Anlagen ( Eigenschaften, die mir wichtig sind, und die ich beispielsweise in meinen Artikeln im " Takin" auch immer wieder hervorhebe)müssen nicht zwangsläufig zu unübersichtlichen Anlagen führen. Halle und Magdeburg ( z. B.Vielfraße), Achersleben ( Tiger, Brillenbären), viele tschechische Zoos sind beredte Beispiele für gut ausgestattete, moderne Anlagen, in denen sich die Tiere trotzdem nicht " verlieren". Keiner hat etwas dagegen, wenn sich Tiere zurückziehen, und auch mal nicht zu sehen sind. Wenn aber die Anlagen förmlich darauf ausgerichtet sind, ein einziges Versteck zu sein und noch mit möglichst verwinkelten, kleinsten Gucklöchern die Sicht zu erschweren, ist das nicht sachdienlich. Und dann gibt es eben auch " zu groß", auch wenn es den Tieren natürlich nie schadet. Es gibt aber auch nach oben raumgrenzen, wo eine Präsentation nicht mehr sinnvoll ist,weil sie eben nicht mehr präsentiert. Quadratrkilometergroße Wolfswälder sind unnötig, von Platz und Struktur ist da z. B. die Wolfsanlage im Tierpark berlin immer nochwegweisend( und bestimmt nicht kahl). Die grundfunktion eines Zoos ist es nun einmal, Tiere zu zeigen, alles andere ist, extrem wichtiger, Zusatz. Und dieses Zeigen muß als Kompromiß zwischen Tier und Besucher ( und Pfleger) erfolgen. Solch ein gelungener Kompromiß sind etwa die Luchsanlagen in Ostrava: herrlich bepflanzt, abwechslungsreich, mit Versteckmöglichkeiten und man hat trotzdem eine Chance, die tiere zu sehen. Zuchtergebnisse bei den nicht unsensiblen Luchsformen sprechen für sich. Es braucht keinen Luchswald wie in Lubeljana oder Dortmund. Die Mindestgröße, die wir einer tierart dabei zuweisen wollen, ist schlußendlich abgesehen von einm sicherlich vorhandenem grundkonsens, sehr subjektiv.
(29.09.2005, 00:00)
Oliver Jahn:   "Da frage ich mich, möchte ich denn überhaupt Fotos von dem Tier machen?"
Also ich für meinen Teil kann diese Frage nur eindeutig mit JA beantworten. Denn für mich gehört die Zoofotografie untrennbar zu meinem Hobby dazu. Und wenn auch nicht auf Biegen und Brechen, so versuche ich doch, gerade die seltenen Tiere zu fotografieren. Und Gott lob haben das seit weit über 100 Jahren viele Zoofreunde vor mir auch getan. Selbst hier im Forum hat Werner Weyler eindrucksvoll beschrieben, was er alles daran gesetzt hätte, mal ein Foto von einem Schnabeligel zu machen. :-)Meine Tochter ist mit 2,5 Jahren noch zu jung dazu, aber ich bin schon recht froh, dass ich ihr später mal an hand von Fotos zeigen kann, wie ein Beutelwolf oder ein Quagga ausgesehen hat. Und ich hoffe, sie wird auch meine Fotos vom letzten deutschen Bergtapir mit der der gleichen Begeisterung sehen, wie ich mir die Fotos von Michael Amend angesehen habe, von Tierarten in Zoos der Vereinigten Staaten, die ich hier noch nie zu Gesicht bekommen habe.
(29.09.2005, 00:00)
Sitara:   Da frage ich mich, möchte ich denn überhaupt Fotos von dem Tier machen? Wozu? Nur um den anderen zu beweisen, dass ich dort war, ich das besagte Tier gesehen habe?!? Zählen nicht zufällig entstandene Schnappschüsse doppelt und dreifach? - Auch ich reise des öfteren weit, um mir bestimmte Tiere in den Zoos anzusehen, allerdings nicht mit der Erwartungshaltung, dass dies auf Biegen und Brechen geschehen muß. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass man dabei ganz andere Tierarten kennenlernt als man ursprünglich dachte und mich darüber einfach nur gefreut... An andrer Stelle in diesem Forum habe ich vor kurzem über die mir so sympatischen Kurzschnabeligel gesprochen, die ich bei meinem Besuch in Rotterdam vor 2 Jahren nicht angetroffen habe. In ein paar Wochen reise ich erneut dorthin, vielleicht habe ich ja Glück, wenn nicht, werde ich mich an den vielen anderen interessanten Tieren erfreuen...
(29.09.2005, 00:00)
Oliver Jahn:   @krümmel und @sitara, das ist, glaube ich, eine ganz eigene Diskussion, die dem "armen" Zoosammler mit seinem Beitrag nicht gerecht wird! :-) Auch wenn ich zugeben muss, dass mich das Thema reizt, denn ich bin wohl eher ein Vertreter der K. Ruske-Fraktion, denn für mich sind 100% der Zoos in erster Linie für Menschen gemacht. Wäre das nicht so, dann könnte ich in einem Zoo, der wirklich nur für Tiere ist, sehr viel Geld sparen, welches nur ausgegeben wird, um den Besucherbedürfnissen zu entsprechen. Ich könnte herrliche Anlagen bauen, fast wie in der "freien" Wildbahn und bräuchte einfach nur draußen dranschreiben: Für Besucher geschlossen!
Wenn ich aber immer wieder lese, dass Erholung und Bildung in einem Zoo gleichberechtigte Ziele neben Zucht und Artenschutz sind, dann ärgert es mich schon, wenn ich viele Kilometer weit reise, um in einem Zoo vielleicht ein ganz spezielles Tier mal zu Gesicht oder vor die Kamera zu bekommen, und dann etwas bedröppelt nur mit ein paar Bildern seines Geheges wieder von dannen ziehe.
(29.09.2005, 00:00)
krümmel:   @Sitara:
K. Ruske ist eng mit dem TP Berlin verbunden, und da darf ja bekanntlich kein Ast o.ä. den Blick auf das Tier in seinem Gehege verdecken ...
(29.09.2005, 00:00)
Sitara:   @Konstantin Ruske: Da kann man geteilter Meinung sein. Den Wildtieren in menschlicher Obhut genügend Freiraum für ein art-, tier- und verhaltensgerechtes Leben zur Verfügung zu stellen, ist sicher ein Problem für viele Zoos, die sich auf den meist gestellten Besucherwunsch, möglichst viele, möglichst seltene Tiere und dann auch noch gut sichtbar zu präsentieren, wegen der finanziellen Situation einstellen müssen. Da halte ich es für besonders lobenswert, wenn man hier mal eher an die Tiere denkt, ihnen große Räume mit Rückzugsmöglichkeiten bietet, die ein art-, tier- und verhaltesngerechtes Leben ermöglichen.

Für mich ist es nicht so wichtig, jedes Tier bei meinen Zoobesuchen einmal gesehen (und abgehakt!) zu haben, vielmehr lädt es mich zum Verweilen und Beobachten ein - für mich ist das das wahre "Zooerlebnis".
(29.09.2005, 00:00)
Konstantin Ruske:   Sicherlich ist Zürich ein bedeutender Zoo mit vielen schönen Anlagen und einem guten Tierbestand. Die meisten neuen Anlagen jedoch sind mir schlicht überdimensioniert ( Brillenbären, Sibirische Tiger) und unübersichtlich aufgebaut, so das kein Tier mehr zu sehen ist. Die viel zu schwach besetzte Tropenhalle ist eine vertane Chance ( die Halle selber ist ja wirlich beeidruckend, nicht aber der kümmerliche Besatz).Ich fprchte, daß sich diese Entwicklung mit der neuen Anlage für Indische Löwen fortsetzt. Das steht für mich unter dem thema. " Man kann es auch übertreiben." Da tritt für mich eine Minderung des Zooerlebnisses ein.
(29.09.2005, 00:00)

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